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Veröffentlicht am 15.09.2023

Ein savannig-tolles Detektivabenteuer. Witzig, lehrreich, zauberhaft illustriert.

In der Savanne stimmt was nicht!
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Da ich sowohl die Bücher von Madlen Ottenschläger als auch die Bilder von der Andrea Stegmaier sehr gerne mag, war ich direkt Feuer und Flamme als ich von ihrem gemeinsamen Vorlesebuch „In der Savanne ...

Da ich sowohl die Bücher von Madlen Ottenschläger als auch die Bilder von der Andrea Stegmaier sehr gerne mag, war ich direkt Feuer und Flamme als ich von ihrem gemeinsamen Vorlesebuch „In der Savanne stimmt was nicht“ hörte. Da war einfach sofort klar, dass ich es lesen möchte.

Löwenmädchen Leonie lebt gemeinsam mit ihren Eltern mitten in der Savanne, wo ihr Papa als König für Recht und Ordnung sorgt. Jeden Montag ist bei ihnen Badewannentag, was heißt: Statt stinknormalem Frühstück gibt es oberleckeren Schokopudding mit Gummibärchen. Da fällt einem das Aufstehen doch gleich viel leichter. Selbstverständlich darf ein gründliches Zähneputzen nach dem Essen aber nicht fehlen. Mama und Papa Löwe ist die tägliche Mundhygiene sehr wichtig und achten stets darauf, dass ihre Tochter immer drei Minuten lang ihre scharfen Beißerchen putzt. Auch Schule ist für das Löwenkind natürlich Pflicht und so geht es auch an diesem Morgen für sie und ihren besten Freund Löwenjunge Luis in die Nachbarhöhle. An diesem Tag ist noch alles ganz normal. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn schlägt der Schulglocken-Affe seine Kokosnüsse aufeinander und Frau Löwenstreng ist streng wie immer. Doch am nächsten Tag beginnt sich Leonies Papa seltsam zu verhalten. Er ruft ständig „Aua!“, er isst nichts mehr – noch nicht einmal sein geliebtes Stinkepilzmüsli – und als Leonie und Luis bei der Zahnarztpraxis von Zora Zebra vorbeikommen, entdecken sie dort Papa Löwe. Irgendetwas stimmt hier doch nicht. Leonie möchte Papas Rätsel unbedingt lösen, das ist doch detektivinnenlogisch.
Sie setzt sich also ihren Detetivinnenhut auf, schnappt sich ihre Ich-entdecke-alles-Lupe und nimmt zusammen mit Luis die Ermittlungen auf. Ob sie wohl hinter Papa Löwes Geheimnis kommen werden?

Bei diesem Buch war es bei mir nicht nur Coverliebe auf den ersten Blick – auch das, was sich hinter dem savannenwarmen Titelbild verbirgt, hat mein Herz im Sturm erobert. Madlen Ottenschläger hat mal wieder eine hinreißende Geschichte gezaubert, mit lauter sympathischen Charakteren, amüsanten Situationen und Wortwitzen und einem außergewöhnlichen Setting. Durch die direkte Ansprache und humorvolle Erzählweise wird man sofort ins Geschehen hineingezogen und bei Papa Löwes merkwürdigem Verhalten hätte wohl jede kleine Spürnase fix zur Lupe gegriffen und detektivinnenscharf zu ermitteln begonnen. Mir, als Erwachsene, war natürlich von Anfang an klar, warum sich der Löwenpapa so komisch verhält, aber junge Kinder werden bestimmt länger im Dunklen tappen. So entspinnt sich ein aufregendes Savannen-Abenteuer zum Miträtseln, Schmunzeln und Wohlfühlen, das für herrliche Vorlesestunden sorgt.

Großartig ist auch, auf was für eine schöne Art und Weise das Thema Zahnhygiene vermittelt wird. Die Geschichte nimmt Kindern spielerisch die Angst vor dem Zahnarztbesuch und zeigt, dass ein gründliches Zähneputzen nach dem Essen sehr wichtig ist und durchaus auch Spaß machen kann, und dass große starke Väter sich auch mal fürchten dürfen.

Andrea Stegmaier hat die Geschichte mit ihrem unverkennbaren Stil zum Leben erweckt. Ihre vielen bunten und liebevollen Bilder stecken voller süßer Details und schaffen ein wunderbares savanniges Afrika-Feeling.

Fazit: „In der Savanne stimmt was nicht“ ist eine tierisch schöne Detektiv- und Mutmachgeschichte ab 4 Jahren zum Thema Zähneputzen und Zahnhygiene. Witzig, liebenswert, löwenstark und mit vielen bezaubernden Illustrationen. Ein wirklich tolles Vorlesebuch für Jung und Alt, das einfach löwenmäßig gute Laune macht. Ich bin begeistert und kann dieses gelungene Gesamtpaket nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2023

Ein weiterer gelungener Folgeband! Diese Reihe ist einfach klasse!

Whisperworld 4: Gefahr im Sumpf
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Endlich geht es mit Whisperworld weiter! Da die drei bisherigen Bände echte Lesehighlights für mich waren, musste ich natürlich auch den vierten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr ...

Endlich geht es mit Whisperworld weiter! Da die drei bisherigen Bände echte Lesehighlights für mich waren, musste ich natürlich auch den vierten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr nach Whisperword habe ich mich tierisch gefreut!

Lange haben Doktor Noa und die anderen Lehrer ein Auge zugedrückt, doch schließlich hat Chuck den Bogen überspannt. Nachdem er mehrere Regeln gebrochen hat, wird er aus Whisperworld rausgeschmissen und zurück nach Hause geschickt. Doch anders als alle zunächst denken, kommt er dort niemals an. Chuck wird während seiner Rückreise entführt und im Faulsumpf gefangen gehalten. Seine Entführer versuchen mit allen Mitteln aus ihm herauszubekommen, wo sich das Lager von Whisperworld befindet und was genau es mit dem Tierflüstern auf sich hat. Als die anderen Tierflüsterer von einigen Käfern erfahren, dass Chuck gekidnappt wurde, machen sie sich sofort auf die Suche nach ihm. Aber nicht nur ihr Freund braucht dringend ihre Hilfe – auch die Dracoferi schweben in Gefahr! Ob es den Freunden wohl gelingen wird, Chuck und die Drachenwesen zu retten? Wird Chuck schweigen und das Geheimnis von Whisperworld bewahren? Eine abenteuerliche Rettungsmission beginnt...

Wie oben bereits erwähnt handelt es sich hierbei um den vierten Teil der Whisperworld-Reihe. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die vorherigen Bände zu kennen, da die Bücher aufeinander aufbauen. Zwingend erforderlich ist es in meinen Augen jedoch nicht. Es gibt mehrere kurze Rückblenden auf die vorangegangenen Ereignisse und in jedem Band befindet sich auf den ersten Seiten sowohl eine Vorstellung der wichtigsten Personen als auch eine detaillierte Landkarte von Whisperworld. Man sollte daher auch als Neueinsteigerin gut in die Story hineinfinden.

Als großer Fan dieser Reihe hatte ich entsprechend hohe Erwartungen an das Buch und was soll ich sagen, sie konnten vollends erfüllt werden! Schon das Cover, das perfekt zu den Vorgängern passt, hat direkt bei mir punkten können. Ich persönlich finde sogar, dass es das bisher schönste der Reihe ist, ich mag die Farbgestaltung und diese leicht mystische Atmosphäre, die es ausstrahlt. Und es verspricht auch wirklich nicht zu viel.

Nachdem wir bereits den Regenwald, die Wüste und das Meer erkundet haben, verschlägt es uns diesmal gemeinsam mit unseren sechs Protagonist
innen überwiegend in den gefährlichen Faulsumpf.
Mir gefällt es nach wie vor sehr, dass wir in jedem Band in einen anderen Abschnitt von Whisperworld mitgenommen werden und interessante Einblicke in die dortige Artenvielfalt erhalten. Auch bei diesem Ausflug treffen wir auf viele verschiedene Tierarten, sowohl bekannte und fast ausgestorbene als auch Fabelwesen. Diese Mischung aus Realität und Fiktion begeistert mich jedes Mal aufs Neue, es macht einfach immer total viel Spaß, in ein neue Region von Whisperworld einzutauchen und die dortige Flora und Fauna kennenzulernen. Toll dabei ist auch, wie das Thema Artenschutz behandelt wird. Ohne belehrend zu wirken und kindgerecht verpackt wird einem vor Augen geführt, dass es eine Menge stark bedrohte Tierarten gibt und es ist enorm wichtig ist, sie zu schützen.

Neben dem Lerneffekt kommen aber natürlich die Spannung und Action ebenfalls nicht zu kurz. Barbara Rose gelingt es erneut meisterhaft, uns Leserinnen mit ihrem Einfallsreichtum und lebendigen Erzählstil durchgehend an die Seiten zu fesseln. Ihre Beschreibungen sind wie gewohnt so anschaulich, dass man sich alles bildlich vorstellen kann und direkt das Gefühl hat, selbst ein Teil dieser magischen Welt zu sein. Und die Handlung wird zu keiner Zeit langweilig, es passiert einfach ständig Irgendetwas. Neue Herausforderungen, Prüfungen und Gefahren müssen gemeistert werden und auch die Freundschaft und Gruppendynamik unserer sechs Heldinnen und ihre persönliche Entwicklung stehen im Fokus. Vor allem Chuck, der wieder besonders in den Mittelpunkt rückt, wird sich positiv weiterentwickeln. Ein kleiner Rebell ist er zwar nach wie vor, aber er wird einem in diesem Band definitiv sympathischer.

Erzählt wird die Geschichte erneut abwechselnd aus den Perspektiven der sechs Kinder, sodass wir über alle etwas mehr erfahren und ihre Handlungen und Beweggründe nachvollziehen können. Mir haben sämtliche Charaktere erneut sehr gut gefallen. Sie sind authentisch und greifbar gezeichnet, jeder hat seine Vorgeschichte, Schwächen, Stärken und Besonderheiten. Es ist abermals großartig zu sehen, wie sich Amy, Chuck, Mohit, Paul, Coco und Enisa ergänzen und einander unterstützen und zu einem noch stärkeren Team zusammenwachsen.

Auch die Innengestaltung kann begeistern. Die farbige Landkarte von Whisperworld auf den Vorsatzpapieren ist eine gute Orientierungshilfe und das mehrseitige Glossar hinten im Buch enthält tolle zusätzliche Infos über die im Text genannten Tier- und Pflanzenarten. Zauberhaft sind auch wieder die ganz- und doppelseitigen schwarz-weiß Illustrationen von Alina Brost, die die Erzählung gekonnt begleiten und eine ganz besondere Atmosphäre schaffen.

Fazit: „Whisperworld 4: Gefahr im Faulsumpf“ ist ein weiterer gelungener Folgeband, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht und Lust auf mehr macht. Auch der vierte Band ist eine spannende und actionreiche Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Artenschutz. Fesselnd bis zum Schluss, unterhaltsam und lehrreich zugleich und mit wunderschönen Illustrationen. Ein fantastisches Abenteuer und das beste Lesefutter für alle ab 9 Jahren, die gerne in magische Welten eintauchen und Tiere und Fantasiewesen lieben. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, unsere Tierflüsterer zu begleiten. Auf den fünften Band, der voraussichtlich im Frühjahr 2024 erscheinen wird, freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 10.09.2023

Eine wunderschöne und herzergreifende Geschichte, die man so schnell nicht vergisst

Erinnerungen des Waldes
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Als ich „Erinnerungen des Waldes“ in der Herbstvorschau des Woow Books Verlags erspähte, war es sofort um mich geschehen. Sowohl das Cover als auch der Klappentext ließen mein Herz augenblicklich höher ...

Als ich „Erinnerungen des Waldes“ in der Herbstvorschau des Woow Books Verlags erspähte, war es sofort um mich geschehen. Sowohl das Cover als auch der Klappentext ließen mein Herz augenblicklich höher schlagen. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Archibald Fuchs lebt mitten im Dorfwald von Schönrinde, wo er hingebungsvoll seine eigene Buchhandlung betreibt, die sich schon seit langem im Familienbesitz befindet. Er liebt sein friedliches Leben und seinen Beruf und erfreut sich jeden Tag aufs Neue an seinen Buchschätzen und den netten Unterhaltungen mit seinen Kunden. Mit der Ruhe und Ordnung ist es nur jäh vorbei, als sein guter Freund und Stammkunde Ferdinand Maulwurf eines Tages ziemlich aufgelöst seinen Laden betritt. Der in die Jahre gekommene Ferdinand wird immer zerstreuter und vergesslicher und ist verzweifelt auf der Suche nach seiner Autobiografie „Erinnerungen aus Unter-Erde“. Mit dieser erhofft sich der Maulwurf seine geliebte Frau Mathilde wiederzufinden. Leider hat Archibald das Buch vor kurzem erst verkauft. Er zögert aber nicht lange und beschließt seinem Freund zu helfen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Ferdinands verschwundener Frau und seinen Erinnerungen. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Der Woow Books Verlag hat mir nun schon eine Menge Lesehighlights und Herzenstitel beschert, für mich ist er schon längst ein Garant für herausragende und außergewöhnliche Kinderbücher. Auch das hier vorliegende Werk ist ein Woow-Buch durch und durch, ein echter Buchschatz, und wird mein Regal nie mehr verlassen.

Schon optisch hat „Erinnerungen des Waldes“ direkt bei mir punkten können. Das Cover ist bildhübsch und passend zum Inhalt gestaltet und mit seinen goldenen Veredelungen ein richtiger Blickfang. Und es verspricht auch wirklich nicht zu viel: Der französische Autor Mickaël Brun-Arnaud hat mit dem Auftaktband seiner vierbändigen Abenteuerreihe eine herzerwärmende tierische Freundschaftsgeschichte geschrieben, gepaart mit einer einfühlsamen Erzählung über Demenz. Aber nicht nur das. Es geht auch um Hilfsbereitschaft, Treue und das Verlassen seiner Komfortzone. Um Familie, Liebe, Trauer, Hoffnung, Vertrauen und Mitgefühl.

Mit viel Liebe zum Detail, Feingefühl und Wärme und einer Prise Humor entführt uns Mickaël Brun-Arnaud in eine von Tieren bewohnte Welt. Wir werden an faszinierende Orte mitgenommen wie die Buchhandlung von Fuchs Archibald und wandern gemeinsam mit unseren beiden Reisegefährten durch die idyllische Natur von Schönrinde. Wir erklimmen mit ihnen tausendvierhundertdreiundvierzig Treppenstufen, um hoch oben in einer Baumkrone dem Eichendorfkonzert zu lauschen, und gastieren im „Schlupfwinkel der Schreibfedern“ der liebenswerten Elisabeth Huhn. Man fühlt sich einfach direkt wohl in dieser fantasievollen Welt und möchte sie am liebsten gar nicht mehr verlassen.

Auch die Figuren sind einzigartig und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss. Vor allem Archibald, der nicht der stereotype listige Fuchs ist, sondern ein herzensguter und hilfsbereiter Kerl, schleicht sich sofort in das Leserherz. Es ist bewegend zu sehen mit wie viel Verständnis, Anteilnahme, Geduld und Respekt er Ferdinand Maulwurf begegnet. Einen Archibald Fuchs sollte jeder in seinem Leben haben, er ist ein Freund wie man ihn sich nur wünschen kann.

Zusammen mit Archibald und Ferdinand begibt man sich als Leserin auf eine abenteuerliche Reise voller unverhoffter Begegnungen und leckerer Köstlichkeiten. Und mit so einigen Herausforderungen. Denn es wird sehr schnell klar, dass es keine leichte Aufgabe ist, dem armen Ferdinand zu helfen. Seine Erinnerungen beginnen stetig mehr zu verblassen, sein Schleier des Vergessens wird immer größer, Verwirrung, Angst, Gereiztheit und Kummer sind nun ständige Begleiter von ihm.

Auch wenn es nie beim Namen genannt wird, sondern immer nur von der „Alles-Vergessen-Krankheit“ die Rede ist, wird deutlich, dass es sich hierbei um Demenz handelt. Ein schwieriges Thema, aber dem Autor ist es gelungen, es behutsam und kindgerecht zu verpacken. Als ehemaliger Psychologe, der zehn Jahre lang Menschen mit Alzheimer und neuroevolutiven Erkrankungen betreute, besitzt er ein wirklich tolles Gespür dafür, junge Leser
innen für diese heimtückische Krankheit zu sensibilisieren. Die Erzählung liest sich oft herzzerreißend, sie wird aber niemals zu bedrückend. Sie enthält auch fröhliche und lustige Momente, die einen zum Lächeln und Schmunzeln bringen, und vermittelt positive Botschaften, die Trost und Zuversicht schenken. Dieses Buch ist einfach mit so viel Weisheit und wundervollen Dingen bestückt und definitiv nicht nur für Kinder eine bereichernde Lektüre, sondern auch für Erwachsene.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren, was ich für angemessen halte. Wer gerne actionreiche Bücher liest, wird hier nur enttäuscht werden. „Erinnerungen des Waldes“ ist ein sehr ruhiger und atmosphärischer Roman. Er vermag aber dennoch durchgehend zu fesseln und wird zu keiner Zeit langweilig. Mich zumindest haben die Ereignisse von Anfang an gepackt und begeistert und der angenehme, poetische Schreibstil hat mich voll und ganz in die Geschichte eintauchen lassen.

Absolut bezaubernd sind auch die farbigen und stimmungsvollen Bilder von Sanoe, in deren Genuss wir im Innenteil kommen. Mit ihrem sanften und nostalgischen Stil fängt sie die Poesie und Atmosphäre der Geschichte gekonnt ein und erweckt den Wald von Schönrinde und dessen Bewohner auf eine wunderbare Art und Weise zum Leben.

Fazit: „Erinnerungen des Waldes: Auf den Spuren von Ferdinand Maulwurf“ ist ein warmherziges, unterhaltsames und waldiges Abenteuer über die Kraft der Freundschaft und Zusammenhalt, über das Altwerden, Vergessen und Erinnern. Es ist eine spannende Spurensuche, die zu Herzen geht, und trotz ernster Thematik eine absolute Wohlfühlgeschichte. Berührend, tiefsinnig, traurig und wunderschön zugleich und mit zauberhaften Illustrationen. Ein ganz besonderes Buch, das man so schnell nicht vergisst. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, mich hat es vollkommen verzaubern können. Auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Ein wunderschönes Momo-Bilderbuch mit fantastischen Illustrationen

Momo
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Wer kennt und liebt sie nicht, die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuchklassiker. Seit Jahrzehnten begeistert und fasziniert die märchenhafte Erzählung um das junge Mädchen ...

Wer kennt und liebt sie nicht, die kleine Momo aus Michael Endes gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuchklassiker. Seit Jahrzehnten begeistert und fasziniert die märchenhafte Erzählung um das junge Mädchen mit dem dunklen Lockenkopf Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Vor 50 Jahren, am 1. September 1973, ist der Roman erstmalig erschienen und anlässlich dieses besonderen Jubiläums hat der Thienemann-Esslinger das hier vorliegende Bilderbuch herausgebracht. Da „Momo“ zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört, war natürlich sofort klar, dass ich das Buch haben muss. Meine Vorfreude war riesig – und ich wurde nicht enttäuscht.

In meinen Augen hat man eines der zentralen Motive des Romans gekonnt aufgegriffen und in Szene gesetzt. Diese Bilderbuchausgabe erzählt den Beginn von Momos Geschichte und handelt von ihrer einzigartigen Gabe: Zuhören. Niemand weiß, woher dieses seltsame kleine Mädchen kommt. Momo ist eines Tages plötzlich da und lebt seitdem alleine am Rande einer großen Stadt in einem ehemaligen Amphitheater. Jeder aber kennt ihr außergewöhnliches Talent. Momo ist eine großartige Zuhörerin. Ob Kindern, Erwachsenen, Tieren oder dem Wind – sie hört allen urteilsfrei und still zu, mit all ihrer Zeit und ungeteilten Aufmerksamkeit. Andere Menschen fühlen sich in ihrer Gegenwart daher wohl und wertgeschätzt. Sie lieben es, mit ihr zusammen zu sein und all das, was sie beschäftigt, mit ihr zu teilen. Mit Momo wird einfach jeder Moment zu etwas Besonderem. Sogar der schweigsame Beppo Straßenkehrer, der neben Gigi Fremdenführer Momos bester Freund ist, öffnet sich ihr gegenüber und findet die richtigen Worte für seine Gedanken. So gelingt es ihm auch, ihr sein größtes Geheimnis zu verraten: Man darf niemals an das große Ganze denken, sondern nur an den nächsten Schritt. Dann erscheint einem der Weg nicht so lang, dann macht das Leben Freude.

Das Buch befasst sich ausschließlich mit dem ersten Teil des dreiteiligen Romans, mit „Momo und ihre Freunde“. Die grauen Herren tauchen hier daher gar nicht auf. Manchen wird es vielleicht missfallen, dass man sich dazu entschlossen hat, Momos gefährlichen Kampf gegen die Zeitdiebe wegzulassen – mich aber hat es nicht gestört. Diese neue bebilderte Momo-Ausgabe steckt trotz ihrer Kürze voller Weisheit und vermittelt jungen Kindern die wohl wichtigsten Themen des Originals: Die Wertschätzung von Zeit, das bewusste und achtsame Zuhören, die Magie der kleinen Schritte, die Kraft der Fantasie und Freundschaft. Die Geschichte von „Momo“ ist einfach zeitlos und hat auch nach 50 Jahren nichts von ihrer Aktualität und ihrem Zauber verloren.

Zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren ist das Buch meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Uwe-Michael Gutzschhahn hat gewissenhaft Originalstellen aus dem Roman ausgewählt und zu einer stimmigen Geschichte verknüpft. Für jüngere Kinder wird sie nur vermutlich etwas zu anspruchsvoll sein, da der Text stellenweise recht lang ist. Aber im Hinblick auf das Hauptthema ist dies wiederum auch irgendwie passend. Junge Zuhörerinnen müssen es einfach wie Momo machen: Geduldig und aufmerksam lauschen. Gelingt einem das, wird einem ein wirklich tolles Vorleseerlebnis geboten. Denn die farbigen Illustrationen, die das Erzählte untermalen, sind genauso stimmungsvoll und traumhaft schön wie das Cover und laden zum Staunen und Verweilen ein.

Simona Ceccarelli hat ein unglaubliches Können bewiesen und Momos Welt mit ihren ausdrucksstarken Bildern zum Leben erweckt. Jede Seite ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und fängt die Besonderheiten der Geschichte perfekt ein. Ob Momos Aussehen und ihre Ruhe und Geduld, die Gefühle und Eigenschaften der anderen Charaktere, das alte zerfallene Amphitheater – all das ist einfach wunderbar getroffen.

Fazit: Michael Endes weltberühmter Märchenroman „Momo“ feiert seinen 50. Geburtstag und der Thienemann-Esslinger Verlag schenkt uns aus diesem Anlass einen zauberhaften Bilderbuchschatz dieser zeitlosen Erzählung, der die Bedeutung und Wichtigkeit von „Momo“ noch einmal hervorhebt. Das Bilderbuch ist eine wunderschöne Geschichte über die Kunst des Zuhörens, Achtsamkeit, Freundschaft und das größte und wertvollste Geschenk, das man einander machen kann: Seine Zeit. Eine rundum gelungene Bilderbuchausgabe des Klassikers mit fantastischen Illustrationen. Sie verzaubert Jung und Alt, Momo-Liebhaber
innen und Neulinge, und ist eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, einen kleinen Teil einer mir so vertrauten Geschichte auf eine neue Art und Weise kennenlernen und erleben zu dürfen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Eine rundum gelungene Fortsetzung, genauso toll und zauberhaft wie der 1. Band!

Ria Regenbogen und die Wolkenmagie (Band 2)
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Endlich geht es mit Ria Regenbogen weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit ...

Endlich geht es mit Ria Regenbogen weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit Ria und Co. habe ich mich tierisch gefreut.

Die 10-jährige Ria Grau lebt in den Wetterlanden, eine Welt, die hoch über den Wolken liegt. Bis vor kurzem glaubte sie noch, dass sie ein Wetterling ganz ohne magische Wetterkraft sei, aber inzwischen weiß sie, dass sie eine echte Regenbogenschön ist. Ihr Leben hat sich dadurch ziemlich verändert, aber leicht hat sie es nach wie vor nicht. Ria muss erst noch lernen ihre neue Magie zu kontrollieren und das ist kein Kinderspiel, schließlich besitzt sie nun alle magischen Wetterkräfte. Zum Glück hat sie aber zwei tolle beste Freunde, die immer zu ihr halten, und ihren treuen Wolkenkater Nim. Als plötzlich sämtliche Wolkenwesen zu verschwinden beginnen – auch ihr geliebter Nim – beschuldigt man Ria, dafür verantwortlich zu sein. Um ihre Unschuld zu beweisen und die Wolkenmagie zu retten, begibt sich die junge Regenbogenschön gemeinsam mit ihren Freunden auf die Suche nach dem wahren Übeltäter. Ein neues gefährliches Abenteuer beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, handelt es hierbei um den zweiten Teil der Ria Regenbogen-Reihe. Da die Bände aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich auf jeden Fall mit dem ersten Band zu starten. Zwingend erforderlich ist es in meinen Augen jedoch nicht. Es gibt mehrere kurze Rückblicke auf die vorangegangenen Ereignisse und vorne im Buch befindet sich sowohl eine Übersicht der wichtigsten Personen als auch eine detaillierte Karte vom Setting. Meinem Empfinden nach sollten daher auch Neueinsteiger gut in die Story hineinfinden.

Nachdem ich Rias erstes Abenteuer so geliebt habe, habe ich mir von ihrem zweiten natürlich sehr viel erhofft und was soll ich sagen, meine Erwartungen konnten komplett erfüllt werden! Laura Ellen Anderson hat mal wieder etwas Bezauberndes aufs Papier gebracht, ein rundum gelungenes Kinderbuch, das wie sein Vorgänger ist: Aufregend, lustig, warmherzig und voller Kreativität, Magie und Überraschungen.

Wie gewohnt gelingt es Laura Ellen Anderson von den ersten Seiten an uns Leser*innen in den Bann zu ziehen und durchgehend zu fesseln und immerzu in Staunen zu versetzen. Mit den Wetterlanden hat die englische Autorin und Illustratorin einfach eine unglaublich fantasievolle Welt erschaffen, in der es wahnsinnig viel zu entdecken gibt. Wundersame Orte wie die Himmelsakademie und den Tann der Temperaturen sowie außergewöhnliche Wesen wie den Wolkenkreaturen. Dem Einfallsreichtum sind in dieser Reihe wirklich keine Grenzen gesetzt. Es gibt witziges Essen wie Nieselfieselsandwiches und Rumpelplunder, auf Pustepuffpartys wird Wolkenpolka gespielt, Regenschöns können pfützportieren...Hier auch wieder ein großes Lob an die beiden Übersetzerinnen Katrin Segerer und Jennifer Michalski, die den Text mit seinen vielen Wortneuschöpfungen so gekonnt ins Deutsche übertragen haben.

Die Charaktere sind ebenfalls wieder wunderbar getroffen und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss, vor allem die sympathische und tapfere Ria schleicht sich sofort in das Leserherz. Aber auch ihr niedlicher, explosiver und fluffig-flauschiger Wolkenkater Nim und ihre besten Freunde Minus Permafrost und Nasstaja Niederschlag sind ganz besonders zauberhafte Figuren. Es macht erneut so viel Spaß sie zu begleiten, Langeweile kommt dabei an keiner Stelle auf. Man fiebert, fühlt und bibbert mit den Kindern mit und ihre innige Freundschaft erwärmt einem so richtig das Herz. Freundschaft und Zusammenhalt wird auch diesmal ganz groß geschrieben und auch der Glaube an sich selbst, Mut, Güte und Entschlossenheit sind unter anderem wichtige Bestandteile der Geschichte.

Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren ist das Buch sehr gut zum Selberlesen geeignet und dank den kurzen Kapiteln und zahlreichen Zeichnungen wird es auch den größten Lesemuffel überzeugen.
Die Illustrationen von Laura Ellen Anderson sind erneut absolut hinreißend und mit viel Witz und Liebe zum Detail gezeichnet. Und obwohl sie nur in schwarz-weiß gehalten sind, passen sie perfekt zu dieser fröhlich-bunten Geschichte und erwecken sie zum Leben.

Auch dieser Band endet recht abgeschlossen, lässt aber genügend Spielraum für eine weitere Fortsetzung. Auf Englisch gibt es diese sogar schon und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf die deutsche Ausgabe nicht allzu lange gedulden müssen. Auf den dritten Teil freue ich mich schon sehr!

Fazit: Laura Ellen Anderson ist mit „Ria und die Wolkenmagie“ ein weiteres fantastisches Gesamtpaket gelungen, das sämtliche Zutaten vereint, die ein gutes Kinderbuch ausmachen. Auch der zweite Band der Ria Regenbogen-Reihe ist ein magisches, stürmisches und herrlich farbenfrohes Abenteuer voller Freundschaft, Humor, Wortwitz und Herz. Spannend, unterhaltsam, ein bisschen verrückt und unglaublich kreativ und mit vielen tollen Illustrationen. Ein regenbogenschönes Feuerwerk der Fantasie und das beste Lesefutter für alle ab 8 Jahren, die Geschichten mit starken Heldinnen lieben. Mich hat auch dieser Band von Anfang bis Ende begeistern können. Von mit gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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