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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ein echter Bilderbuchschatz über die Liebe für Bücher. Total süß und wunderschön illustriert.

Der Waldbuchclub
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Als ich zum ersten Mal von „Der Waldbuchclub“ hörte, war es sofort um mich geschehen. In den Buchtitel und das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext ließ mein Herz ebenfalls ...

Als ich zum ersten Mal von „Der Waldbuchclub“ hörte, war es sofort um mich geschehen. In den Buchtitel und das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext ließ mein Herz ebenfalls direkt höher schlagen. Dieses Bilderbuch musste ich einfach haben.

Der kleine Hase Hoppel liebt Bücher über alles. Seit er zum ersten Mal heimlich der Märchenstunde vor der Bibliothek gelauscht hat, hat er das Gefühl, ohne Geschichten nicht mehr leben zu können. Doch als die Tage kühler werden, wird die Vorlesestunde zurück in die Bücherei verlegt. Da Tiere dort bestimmt nicht erlaubt sind, gibt es nun keine neuen Geschichten mehr für Hoppel. Eine große Sehnsucht erwacht in ihm, er kann auf Bücher einfach nicht mehr verzichten. Er tüftelt daher einen Plan aus. Jede Nacht klettert er fortan still und leise durch die Rückgabeklappe in die Bibliothek und deckt sich mit neuem Lesefutter ein. Bei sich zu Hause in seinem Bau macht er sich dann gemütlich und lässt sich in wunderbare Buchwelten entführen. Es dauert nicht lange und die anderen Waldtiere werden neugierig und wollen wissen, was Hoppel in letzter Zeit eigentlich macht. Hoppel weiht sie in ihr Geheimnis ein – und steckt sie im Nu mit seiner Bücherliebe an.

„Eine Hommage an die zauberhafte Welt der Bücher und des Lesens“ – so heißt es hinten auf dem Einband und das trifft es absolut. Eine bessere und passendere Beschreibung für dieses Buch hätte man wohl wirklich kaum finden können. „Der Waldbuchclub“ ist ein wahres Fest für kleine und große Bücherfans und für alle, die gerne Bibliotheken besuchen. Und für Hasenfreunde. Es erzählt eine entzückende Geschichte für Kinder ab 3 Jahren und entführt uns in eine fantasievolle Welt, in der Tiere zu leidenschaftlichen Leserinnen werden.

In warmherzigen und sanften Worten erzählt die Autorin Annie Silvestro von dem Hasen Hoppel, der nichts mehr liebt als das Eintauchen in Geschichten. Als Bibliophiler fühlt man sich sofort mit diesem kleinen Bücherwurm mit Puschelschwanz und Schlappohren verbunden und kann seine Sehnsucht nach Büchern nur zu gut nachvollziehen. In Geschichten kann man einfach alles sein und die tollsten Abenteuer erleben. Sie nehmen einen auf magische Reisen mit und lassen einen alles um sich herum vergessen. Genau danach sehnt sich auch Hoppel, nach diesem Abtauchen und Versinken in fremde Welten.
Es ist einfach herrlich zu sehen, wie sehr Hoppel für Geschichten und neuen Lesenachschub brennt. Wie er mit seiner großen Leidenschaft die anderen Waldtiere ansteckt und sie in einträchtiger Runde zusammen schmökern. Ihre Faszination für das Lesen springt auf uns Leser
innen und Zuhörer*innen im Nu über und macht große Lust darauf, selbst mal einer Bibliothek einen Besuch abzustatten und es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen. Hoppel und seine Freunde werden Kinder hoffentlich dazu inspirieren und anregen, die bunte Welt der Literatur kennenlernen zu wollen und in einer Bücherei zu stöbern. Und vielleicht auch einen eigenen Buchclub zu gründen.
Die Geschichte zeigt uns aber nicht nur, wie wundervoll Bücher sind und wie viel Spaß das gemeinsame Lesen machen kann. Wir erfahren auch, was es in Bibliotheken zu beachten gibt, dass man Bücher nur mit einem Leseausweis ausleihen kann und man sie nicht einfach so behalten darf, sondern auch wieder zurückbringen muss.

Genauso liebevoll und zauberhaft wie der Text sind auch die vielen Illustrationen von Tatjana Mai-Wyss. Ihre ausdrucksstarken und atmosphärischen Bilder sind in bunten Wasserfarben gehalten und stecken voller kleiner Details. Sie laden zum Verweilen und Entdecken ein und begleiten die Geschichte rundum perfekt.

Fazit: „Der Waldbuchclub“ geschrieben von Annie Silvestro und illustriert von Tatjana Mai-Wyss erzählt eine wunderschöne süße Tiergeschichte über die Magie des Lesens, den Zauber von Geschichten und die Liebe und Begeisterung für die Buchwelt. Es ist eine Liebeserklärung an das gedruckte Wort und ein echter Buchschatz für alle, die Bücher und Bibliotheken lieben und für alle, die noch buchverrückt werden wollen. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Genauso toll wie Band 1. Ein echtes Gute-Laune-Buch zum Wohlfühlen

Ruby 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub
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Endlich geht es mit Ruby weiter! Nachdem mich der erste Band vollauf begeistert hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird.

Seit ...

Endlich geht es mit Ruby weiter! Nachdem mich der erste Band vollauf begeistert hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird.

Seit sich ihre Eltern voneinander getrennt haben, lebt die 12-jährige Ruby das Wechselmodell: Eine Woche wohnt sie bei ihrer Mutter und ihren Großeltern in einem Haus mit Garten in Grün-Berlin und eine bei ihrem Vater in einer unkonventionellen WG in Bunt-Berlin. Ruby liebt ihre beiden völlig unterschiedlichen Zuhause und kommt mit dem ständigen hin und her Pendeln gut klar. Ihr Leben wird nie langweilig, es ist wirklich immer etwas los. Vor allem in der Wohngemeinschaft, in der ein Zimmer regelmäßig den Bewohner wechselt. Als die sympathische Lizzy das Zimmer mietet, ziehen zusammen mit ihr nicht nur zwei superniedliche kleine Hunde in die WG mit ein, sondern auch eine ordentliche Portion Chaos. Nach der Trennung von ihrem Ex-Freund ist Lizzy nicht nur knapp bei Kasse, sondern auch etwas planlos und ihre beiden Vierbeiner machen dauernd Unsinn. Aber auch im grünen Berlin geht es aufregend zu. Rubys Mutter behauptet doch tatsächlich, dass ihre Tochter handysüchtig sei. Pah, das sagt die Richtige!

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Band der Ruby-Serie. In meinen Augen ist es nicht zwingend erforderlich den ersten Teil zu kennen. Die Bücher bauen zwar aufeinander, aber da alles Wissenswerte kurz erklärt wird, sollte man die Fortsetzung auch ohne Vorkenntnisse gut lesen können. Um in den vollen Genuss beider Bände zu kommen, empfiehlt es sich aber natürlich, ihre chronologische Reihenfolge einzuhalten.

Für mich war das Eintauchen in das Buch wie nach Hause kommen. In Rubys Welt fühle ich mich einfach schon jetzt richtig heimisch und unsere Hauptprotagonistin habe ich bereits im Vorgänger fest in mein Herz geschlossen.
Ruby ist so jemand, den man direkt gernhaben muss und nur zu gerne zur Freundin hätte. Sie ist freundlich, mitfühlend, offen und hilfsbereit und weiß die besonderen Augenblicke im Leben zu schätzen, sie denkt viel nach, macht sich für andere stark und versucht stets alles, um ihren Mitmenschen zu helfen. Zu sehen, wie sie in diesem Band der neuen WG-Mitbewohnerin Lizzy bei ihren Problemen hilft und immer fest an sie glaubt, ist total schön und herzerwärmend.
Ruby ist einfach ein tolles Mädchen und in so vielen Dingen ein großartiges Vorbild. Fehlerfrei ist sie natürlich nicht, auch bei ihr läuft nicht immer alles rund, aber gerade das macht sie so liebenswert und echt. Leser*innen ab 10 Jahren werden sich garantiert sehr gut mit ihr identifizieren können, aber auch mir, als Erwachsene, ist es wieder mühelos geglückt, mich in unsere 12-jährige Hauptfigur hineinzuversetzen.

Die Handlung wird erneut aus Rubys Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und wie ich es von der Autorin gewohnt bin, ist es ihr mal wieder erstklassig gelungen, aus dem Blickwinkel einer jungen Heranwachsenden zu schreiben. Die Sprache ist jugendlich, ehrlich und direkt, eben genau so wie Zwölfjährige sprechen, und Rubys Denken und Fühlen wird jederzeit authentisch dargestellt.
Auch die weiteren Charaktere wurden überzeugend ausgearbeitet und können nicht nur mit viel Authentizität, sondern auch mit Vielfalt punkten. Rubys Leben kann man wahrlich nur als bunt bezeichnen. Bei ihrer Mama am Rand von Berlin lebt sie in einem drei-Generationen-Haushalt, bei ihrem Papa im Herzen der Stadt wohnt sie in einer coolen WG mit einem schwulen Paar und einem ständig wechselnden Mieter. In diesem Fall ist es die junge Lizzy, die eine PoC ist. Bücher wie die Ruby-Reihe, in denen Diversität und Toleranz auf eine so schöne Weise vermittelt wird, sollte es definitiv noch viele mehr geben.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Es macht einfach so viel Spaß, Ruby durch ihren Alltag zu begleiten; Zeit mit ihr, ihren Freundinnen und den weiteren Charakteren zu verbringen und durchweg mit ihr mitzufiebern. Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten und kann eigentlich gar nicht anders, als das Buch in einem Rutsch durchzulesen.
Die Geschichte ist allerdings nicht nur mitreißend und unterhaltsam. Neben ganz viel Großstadt-Trubel, wunderbaren Freundschaftsmomenten und kleinen tierischen Katastrophen erzählt Susanne Fülscher auch gekonnt von aktuellen Themen wie Alltagsrassismus, Handysucht und Gendern. Dazu dann noch die vielen süßen schwarz-weiß Zeichnungen von Isabelle Metzen und Rubys tägliche Noitzbucheinträge machen das Leseerlebnis rundum perfekt.

Fazit: Mit dem zweiten Teil ihrer Ruby-Reihe beschert uns die deutsche Autorin Susanne Fülscher ein weiteres absolutes Wohlfühlbuch voller Herz, Humor und Chaos und mit jeder Menge Großstadt-Feeling. Mir hat der zweite Band genauso gut gefallen wie der erste. Auch „1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub“ nimmt uns in das trubelige Berlin mit und erzählt eine warmherzige, locker-leichte und herrlich quirlig-turbulente Geschichte über das bunte Leben der 12-jährigen Ruby. Ich habe meine Zeit mit Ruby und Co. erneut zutiefst genossen und fiebere meinem nächsten Wiedersehen mit ihnen schon jetzt voller Vorfreude entgegen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein echtes Gute-Laune-Wohlfühlbuch! Spannend, lustig und wunderbar magisch.

Sparkling – Maries zauberhafte Welt
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Als ich zum ersten Mal von „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem farbenfrohen Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und die Inhaltsangabe klang ...

Als ich zum ersten Mal von „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem farbenfrohen Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und die Inhaltsangabe klang nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Für mich stand daher schnell fest, dass ich das neue Werk von Angela Kirchner lesen möchte.

Als kleines Kind wurde die 12-jährige Marie von dem Magier Luuk adoptiert und wird seit kurzem von ihm in der Zauberkunst ausgebildet. Obwohl Marie sehr begabt ist, will das bei ihr mit dem Zaubern noch nicht so richtig klappen. Sie ist einfach ständig woanders mit ihren Gedanken. Bei den superleckeren Köstlichkeiten aus Amélies Gaumenfreuden zum Beispiel. Da es mit Maries Konzentration ziemlich hapert, entstehen bei ihren Zaubereien oft kleine Funken, sogenannte Sparkles, die für ordentlich Chaos sorgen. So kann es passieren, dass plötzlich nicht nur die Nachbarskatze sprechen kann, sondern auch ein kleiner Goldopa-Zwerg. Als dann auch noch Luuk spurlos verschwindet, steht Maries Welt komplett Kopf. Zusammen mit dem Jungen Philip und dem Butler und Gestaltwandler Alfred begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Adoptivvater. Ein aufregendes und gefährliches Abenteuer beginnt...

Die deutsche Autorin Angela Kirchner war mir nicht unbekannt. Vor einigen Jahren habe ich ihren Jugendroman „Viel näher als zu nah“ gelesen, von dem ich allerdings leider etwas enttäuscht war. Da es sich bei „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ um eine völlig andere Art von Story handelt, war ich nun äußerst gespannt, ob mich Angela Kirchner wohl dieses Mal mehr überzeugen kann...Und um euch nicht unnötig auf die Folter zu spannen: Es ist ihr ohne Zweifel gelungen!
Mir ist schon nach wenigen Seiten klar geworden, dass ich eine sehr vergnügliche und tolle Zeit mit dem Buch verbringen werde. Das Cover verspricht da eindeutig nicht zu viel – genauso fröhlich und bezaubernd wie der Einband ist auch der Inhalt.

Gleich das erste Kapitel beginnt turbulent und unterhaltsam und sprüht nur so vor Magie. Wir lernen unsere Hauptprotagonistin Marie kennen und erleben mit, wie einer ihrer Zaubersprüche mal wieder ein wenig schiefläuft. Ich habe Marie direkt in mein Herz geschlossen. Sie ist eine Romanheldin, wie ich sie besonders gerne mag: Aufgeweckt, mutig und alles andere als perfekt. Bei Marie verläuft definitiv nicht alles wunschgemäß, sie wird im Verlauf der Geschichte öfters für eine Menge Chaos sorgen und hin und wieder eine unkluge Entscheidung treffen. Doch gerade das macht sie so sympathisch und authentisch.
Die weiteren Figuren wurden ebenfalls liebevoll und glaubhaft ausgearbeitet und haben ihre Ecken, Kanten und Marotten. Da wäre zum Beispiel Philip, der Nachbarsjunge aus der Hausnummer Neun, der ähnlich pfiffig und entschlossen ist wie Marie und gemeinsam mit ihr ein unschlagbares Team ergibt. Philip habe ich ebenfalls richtig liebgewonnen, aber auch den Rest der Truppe fand ich großartig wie Keks, ein sprechender Kater mit britischem Akzent (einer meiner persönlichen Lieblinge) oder der Butler und Gestaltwandler Alfred. Es ist einfach die reinste Freude, Zeit mit ihnen allen zu verbringen.

Auch handlungstechnisch kann das Buch überzeugen. Maries Adoptivvater und Lehrmeister Luuk wird bereits recht früh im Buch spurlos verschwinden und als Leser*in weiß man bis zum Schluss nicht, was mit ihm geschehen ist und wo er sich befindet. Das Lesen wird dadurch sehr spannend, da man ständig am herumrätseln ist und ordentlich ins Mitfiebern gerät. Ich zumindest bin durchweg im Dunken getappt und wurde von der Auflösung am Ende ziemlich überrascht.
Neben schrägen Charaktereigenheiten, chaotisch-amüsanten Zauberpannnen und vielen Geheimnissen erzählt Angela Kirchner auch von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, von Vertrauen, den Glauben an sich selbst und davon, dass es vollkommen okay ist, Fehler zu machen, solange man sie einsieht und aus ihnen lernt. All dies steckt unter anderem zwischen diesen Seiten, gekonnt verpackt in einem fantasievollen Abenteuer, das an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und gemeinsam mit den süßen schwarz-weiß Zeichnungen an den Kapitelanfängen von Annebelle von Sperber ein gelungenes Gesamtpaket ergibt.

Fazit: Ein echtes Gute-Laune-Wohlfühlbuch! Spannend, lustig und voller Überraschungen.
Mit viel Witz und Charme nimmt uns Angela Kirchner in ihrem neuen Kinderbuch auf ein zauberhaftes Abenteuer mit und beschert uns einen wunderbar magischen Lesespaß mit lauter liebenswerten Charakteren und vielen kunterbunten Ideen. Ich kann „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ nur empfehlen, sowohl Mädchen und Jungen ab 10 Jahren als auch Erwachsenen. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Marie und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Ein wunderbarer zweiter Band, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht!

Die Geheimnisse von Birdwood - Die Rettung
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Da mir der erste Band von „Die Geheimnisse von Birdwood“ so gut gefallen hat, habe ich der Fortsetzung sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf mein Wiedersehen mit Twitch und seinen Freunden habe ich mich ...

Da mir der erste Band von „Die Geheimnisse von Birdwood“ so gut gefallen hat, habe ich der Fortsetzung sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf mein Wiedersehen mit Twitch und seinen Freunden habe ich mich tierisch gefreut!

Als Jack einen verwundeten Kater rettet und wenig später erfährt, dass in letzter Zeit mehrere Katzen aus seiner Nachbarschaft verletzt wurden, wittert er einen neuen Fall für sich und seine Freunde. Sie sind schließlich die Twitcher, eine Bande aus naturverbundenen Kindern, deren Ziel es ist die Tierwelt, allen voran die Vogelwelt, zu beschützen. In Briddvale scheint ein Tierquäler sein Unwesen zu treiben und für Jack steht sofort fest, dass er ihm das Handwerk legen muss. Sein vogelverrückter Freund Twitch interessiert sich allerdings gerade viel mehr für den seltenen Lämmergeier, der in der Nähe des Naturschutzgebiets Birdwood gesichtet wurde. Zum Glück sind die anderen Twitcher direkt bereit Jack bei seinen Ermittlungen zu helfen. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...Ob es den Kindern wohl gelingen wird, das Verbrechen rechtzeitig aufzuklären?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Teil der „Die Geheimnisse von Birdwood“ – Serie. In meinen Augen ist das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar, allerdings würde ich persönlich von einem Quereinstieg abraten. Die Geschichten sind zwar recht abgeschlossen und besitzen verschiedene Hauptpersonen, aber da die Bände trotz allem aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich, mit dem Auftakt zu starten. Ich denke, dass die Lesefreude dann einfach um einiges höher ist.

Bei mir ließ es sich nun natürlich nicht vermeiden, dass meine Erwartungen an den zweiten Band ziemlich hoch waren – der erste war schließlich ein echtes Highlight für mich. Was die Gestaltung anbelangt, hat er jedenfalls schon mal gänzlich bei mir punkten können. Mich freut es nach wie vor sehr, dass man die Cover der Originalausgaben übernommen hat, gezeichnet von Paddy Donnelly. Die Bücher sehen einfach so hübsch aus, auch bei Band 2 war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Ganz angetan bin ich auch von den detailreichen Karten des Settings auf den Vorsatzpapieren, dank denen man den Schauplatz noch besser nachvollziehen kann.

Die Aufmachung des Buches sollte mir zum Glück auch nicht zu viel versprochen haben. Ich habe problemlos in die Geschichte hineingefunden und einmal mit dem Lesen begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören.
Die Handlung setzt einige Wochen nach dem Ende des Vorgängers an und man ist direkt wieder mittendrin im Geschehen. Anders jedoch als im Vorgänger, in welchem Twitch unser Protagonist war, schlüpft dieses Mal sein Freund Jack in die Rolle des personalen Erzählers. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Fokus diesmal auf Jack liegt und wir ihn in diesem Band noch besser kennenlernen dürfen. Jack ist einfach ein toller Charakter, er ist mutig, entschossen, tierlieb und sympathisch und ein treuer Freund. Aber auch mit den weiteren Figuren hat die Autorin wundervolle Persönlichkeiten erschaffen. Ob alte Bekannte oder neue Gesichter – alle sind sie authentisch und facettenreich gezeichnet und auf ihre Art und Weise liebenswert und einzigartig.

Auch handlungstechnich kann das Buch überzeugen. M. G. Leonard hat erneut einen sehr vielfältigen, originellen und klugen Roman für Leserinnen ab 10 Jahren geschrieben, in dem so viel mehr steckt als nur ein Kinderkrimi. Neben einem packenden Detektivfall erzählt die englische Schriftstellerin auch gekonnt von Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen, von Umweltschutz und die Liebe zu Vögeln und zur Natur. Ohne mahnenden Zeigefinger wird ein respektvoller Umgang mit Mensch und Tier vermittelt und interessante ornithologische Fakten fließen ebenfalls wieder ganz nebenbei in die Handlung mit ein. Vor allem über den Lämmergeier erfährt man so einiges. Im Vergleich zum Vorgänger fällt das Vogelwissen diesmal allerdings etwas geringer aus, da Jack längst nicht so ein großer Experte in diesem Gebiet ist wie der vogelverrückte Twitch. Er hat die Ornithologie schließlich erst seit kurzem für sich entdeckt und hat noch eine Menge zu lernen.

Ich mochte den gesamten Aufbau der Handlung wirklich sehr, dieser Mix aus spannend, lustig, informativ und inspirierend ist der Autorin einfach wieder perfekt gelungen. Jack, Twitch und ihre Freunde – die Twitcher – werden junge Leser
innen hoffentlich dazu anregen, mehr Zeit draußen im Freien zu verbringen, die Natur, insbesondere Vögel, zu beobachten und Flora und Fauna zu achten und zu schützen.
Unsere jungen Twitcher sind einfach so eine tolle Truppe, man wäre nur zu gerne ein Teil von ihnen. Es ist wieder die reinste Freude, sie auf ihren Erlebnissen zu begleiten und mitzuverfolgen wie sie in diesem Band noch enger zusammenwachsen und immer zueinander halten. Wie sie gemeinsam ein unschlagbares Team ergeben und für das Einstehen, was ihnen wichtig ist. Vor allem die Entwicklung von Jacks und Twitchs Beziehung, die besonders im Vordergrund steht, wird wunderschön beschrieben.

Was genau die Kinder alles erleben werden, wird hier in meiner Rezension nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden. Es erwartet einen auf jeden Fall ein rasantes Abenteuer voller überraschender Wendungen und Entdeckungen und mit viel detektivischem Mitrate-Spaß und ein wenig Halloween-Feeling. Langeweile kommt beim Lesen an keiner Stelle auf. Auch ich, als Erwachsene, bin ordentlich ins Mitfiebern geraten und nur so durch die Seiten geflogen.

Das Ende lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Alles wird zufriedenstellend geklärt, gleichzeitig wird aber genügend Spielraum für weitere Folgebände gelassen. Auf Goodreads habe ich gesehen, dass es im Englischen bereits einen dritten Teil gibt und da hoffe ich nun sehr, dass auch dieser noch ins Deutsche übersetzt werden wird, ich bin so gespannt wie es wohl mit Jack, Twitch und Co. weitergehen wird.

Fazit: Mit dem zweiten Teil von „Die Geheimnisse von Birdwood“ beschert uns die englische Autorin M. G. Leonard ein weiteres fesselndes und brillant erzähltes Mystery-Abenteuer voller Freundschaft, Natur und Überraschungen. Mich hat auch dieser Band der Reihe absolut begeistern können. „Die Geheimnisse von Birdwood – Die Rettung“ ist ein wunderbares Buch für Vogelliebhaber*innen und Naturfreunde und für alle, die gerne spannende Krimigeschichten lesen. Es ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und auch für Erwachsene ein echter Lesegenuss. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Eine wunderbare Familien- und Abenteuergeschichte voller Geheimnisse & mit einem Hauch Magie

Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm
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Endlich gibt es neues Lesefutter von Ben Guterson! Da seine Winterhaus-Trilogie echte Herzensbücher von mir sind, habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig als ich hörte, dass dieses Jahr ein neues Buch ...

Endlich gibt es neues Lesefutter von Ben Guterson! Da seine Winterhaus-Trilogie echte Herzensbücher von mir sind, habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig als ich hörte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihm im Verlag Freies Geistesleben erscheinen wird. „Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm“ war natürlich ein großes Muss für mich.

Nach dem tragischen Unfalltod der jüngsten Tochter Susan zieht die sechsköpfige Familie Einstein in die abgelegene Kleinstadt Vista Point. Hier wollen sie einen Neuanfang wagen, diesen brauchen sie einfach nach diesem schweren Schicksalsschlag. In ihrem neuen Zuhause, eine große stattliche Villa, möchten die Eltern ein Bed&Breakfast eröffnen. Da noch Ferien sind, helfen die Einstein-Kinder bei den Renovierungen und Vorbereitungen tatkräftig mit – bis auf den 11-jährigen Zack, der sich meist auf sein Zimmer zurückzieht, um seine Lieblingsbuchreihe „Falken & Banditen“ zu lesen. Als er mal wieder am Fenster sitzt, entdeckt er plötzlich ein Mädchen am Waldrand, das seiner verstorbenen Schwester Susan verblüffend ähnlich sieht und in Richtung Turm läuft. Der alte Turm befindet sich ebenfalls auf dem Gelände der Einsteins, steht aber schon seit vielen Jahren leer. Als Zack dem Mädchen folgt, stellt er zu seiner Verblüffung fest, dass der Turm gar nicht abgeschlossen ist. Neugierig tritt er ein und trifft erneut auf das mysteriöse Mädchen, das sich ihm als Ann vorstellt. Die Kinder verstehen sich auf Anhieb, allerdings gewinnt Zack zunehmend den Eindruck, dass Ann etwas vor ihm verbirgt. Aber nicht nur sie umgibt etwas Rätselhaftes – auch der Turm steckt voller Geheimnisse. Zusammen mit seinen Geschwistern versucht Zack dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Ein aufregendes Abentuer beginnt, bei dem die Kinder so einige Rätsel lösen müssen.

Auf das neue Werk von Ben Guterson war ich wirklich wahnsinnig gespannt. Es klang einfach so gut und wie oben bereits erwähnt, habe ich seine Winterhaus-Reihe richtig geliebt. Meine Erwartungen waren dementsprechend natürlich ziemlich hoch und um es kurz zu machen: An Winterhaus reicht „Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm“ für mich nicht heran, aber ich habe dennoch bekommen, was ich mir erhofft habe und meine Zeit zwischen den Seiten in vollen Zügen genossen.

Was die Atmosphäre und den Schauplatz anbelangt, kommt die Geschichte in gewohnter Ben-Guterson-Manier daher. Ich muss zwar sagen, dass mich das Hotelambiente in Winterhaus mehr verzaubern konnte, aber mit dem Örtchen Vista Point, allen voran mit dem mysteriösen Turm hat Ben Guterson ebenfalls eine faszinierende Kulisse erschaffen, in die man nur zu gerne eintaucht. Der US-amerikanische Autor versteht sich einfach bestens darin, von Beginn an eine besondere magische Wohlfühlstimmung zu erzeugen und alles so bildlich zu beschreiben, dass man durchweg das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.
Untermalt wird das Ganze durch die tollen schwarz-weiß Illustrationen von Lobke van Aar. Ihre Zeichnungen haben etwas richtig Geheimnisvolles an sich und passen somit perfekt zu der mystisch angehauchten Geschichte.

Hinsichtlich der Charaktere knüpft Ben Guterson in gleicher Weise gekonnt an seine dreibändige Reihe an. Zack, der uns als personaler Erzähler von den Ereignissen berichtet, ist ein sympathischer, aufgeweckter und neugieriger Junge, den man als Leserin sehr schnell ins Herz schließt. In meines hat er sich jedenfalls sofort geschlichen, genauso wie seine drei älteren Geschwister Ethan, Miriam und Ruth, die ebenfalls zentrale Rollen einnehmen und auf ihre Art und Weise einzigartig sind. Die Einstein-Kinder könnten unterschiedlicher wohl kaum sein, sie können sich aber stets aufeinander verlassen und ergeben gemeinsam ein starkes Team. Aber auch die Eltern der Geschwister sind außergewöhnliche Persönlichkeiten und immer für ihre Kinder da. Ich fand es total schön zu sehen, wie herzlich, offen und ehrlich die Sechs miteinander umgehen und wie sie zusammenhalten in dieser schweren Zeit. Die Einsteins sind einfach eine großartige Familie, man begleitet sie als Leserin nur zu gerne auf ihrem Weg, auch wenn dieser kein leichter ist.

Wer gerne bewegende Familiengeschichten liest, wird hier garantiert auf seine Kosten kommen, denn der Zusammenhalt der Einsteins und die Geschwisterliebe nehmen viel Raum ein. Auch ernste Themen werden angesprochen wie Verlust, Trauerbewältigung, Schuldgefühle, Abschied nehmen und Neuanfang. All dies wurde geschickt in einer abenteuerlichen Story eingebettet, die trotz der traurigen Grundstimmung viel Trost, Hoffnung und Wärme enthält und zum Mitfiebern und Mitraten einlädt. Es muss allerdings dazu gesagt sein, dass die Handlung insgesamt sehr ruhig erzählt wird und mit nicht allzu vielen unerwarteten Wendungen aufwarten kann. So hatte ich recht früh eine Vermutung, was es mit der mysteriösen Ann auf sich haben könnte, die sich dann auch bestätigt hat. Was das Geheimnis um Ann anbelangt, wurde ich am Ende somit nicht groß überrascht, was ich zwar ein kleines bisschen schade fand, was mich letztendlich aber nicht gestört hat. Was ich dafür aber nicht habe kommen sehen, war die Auflösung der Rätsel rundum den Turm. Wie ich es aus „Winterhaus“ kenne, sind die codierten Geheimbotschaften mal wieder äußerst knifflig, ich zumindest hätte sie allein niemals entschlüsseln können. Knobelfans dürfen sich also freuen, auch wenn die Menge an Rätselaufgaben deutlich geringer ausfällt als die in „Winterhaus“.
Trotz der für mich manchmal etwas vorhersehbaren Handlung haben mich die Geschehnisse aber durchgehend fesseln können. Ich habe auch dieses Buch von Ben Guterson nahezu in einem Rutsch durchgelesen und hatte einfach nur unheimlich viel Spaß dabei.

Fazit: Eine wunderbare atmosphärische Familien- und Abenteuergeschichte voller Rätsel und Geheimnisse und mit einem Hauch Magie. Spannend, berührend und zeitlos.
Mit „Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm“ stellt der US-amerikanische Autor Ben Guterson erneut unter Beweis, was für ein fantastischer Erzähler er ist. „Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm“ ist ein ganz besonderes Buch, das trotz der ernsten und komplexen Themen sehr tröstlich und positiv daherkommt und gleichermaßen unterhält und nachdenklich stimmt. Ich kann den neuen Roman von Ben Guterson nur empfehlen, sowohl Jugendlichen ab 12 Jahren als auch Erwachsenen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!


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