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Veröffentlicht am 09.02.2023

Fesselnd, geheimnisvoll, skurril und schaurig-schön!

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis (Bd. 1)
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Als ich zum ersten Mal von „Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem mysteriös anmutenden Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und der ...

Als ich zum ersten Mal von „Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem mysteriös anmutenden Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und der Klappentext klang nach einer richtig coolen Story. Für mich stand daher schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Als sich Dr. Stella und Dr. Oscar Polidori auf eine Tiefsee-Expedition in den Südatlantik begeben und plötzlich spurlos verschwinden, werden ihre drei Kinder Petronella, Pellegrino und Roberta in den Küstenort Tildrun zu den Großeltern geschickt und sollen fortan bei ihnen im „Polidorium“ wohnen. Die Begeisterung darüber hält sich bei den Geschwistern sehr in Grenzen. Ihr neues Zuhauses – eine große Villa am Meer – ist völlig heruntergekommen und wirkt ziemlich finster und unheimlich. Und die Großeltern, die die Kinder nie zuvor gesehen hatten, machen einen äußerst merkwürdigen Eindruck. Den dreien wird sehr schnell klar, dass es im Polidorium nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Beerdigungsinstitut im Keller ist definitiv nicht das einzige Geheimnis des Polidoriums – lauter Rätselhaftigkeiten verbergen sich hinter dessen Mauern. Zudem irren eine Menge seltsame Gestalten auf dem Gelände herum, von denen nicht jeder den Polidoris wohlgesonnen ist. Ein aufregendes und gefährliches Abenteuer beginnt…

Auf „Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis“ war ich wirklich ungeheuer gespannt. Ein heruntergekommenes, spukhaftes Herrenhaus am Meer, lauter Rätsel und Familiengeheimnisse, ominöse Wesen und Erscheinungen, schrullige Charaktere – all das ist einfach genau mein Ding. Ich war mir daher sehr sicher, dass das Buch absolut meinen Nerv treffen wird und bin mit freudiger Erwartung darin eingetaucht.

Schon die ersten Seiten haben mich mitreißen und begeistern können. Diese dunkle Schauerstimmung, die von Beginn an geschaffen wird, hat mich direkt in ihren Bann gezogen und unsere drei Hauptpersonen – die Polidori-Geschwister – mochte ich auf Anhieb. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei geschildert, jeweils als personale Erzähler, und es wird schnell deutlich, dass wir es hier mit einem äußerst ungleichen Trio zu tun haben.
Da hätten wir zum einen die 14-jährige Roberta, die mit einer blühenden Fantasie gesegnet ist und eines Tages eine große Schriftstellerin werden möchte. Der 12-jährige Pellegrino wiederum ist eher logisch veranlagt, er ist ein echter Nerd und Latein-Freak und besitzt ein bemerkenswertes Gedächtnis. Und dann wäre doch Petronella, Pellegrinos Zwillingsschwester, die ich als die eigentliche Hauptprotagonistin bezeichnen würde, da aus ihrer Sicht der größte Part erzählt wird. Petronella habe ich von den dreien am meisten in mein Herz geschlossen. Sie ist ein sehr ruhiger und schüchterner Typ, insbesondere zu Beginn wirkt sie recht unsicher. Im Verlauf des Buches wird sie aber zunehmend mutiger werden und sich ihrer Angst stellen, sie wird gemeinsam mit Roberta und Pellegrino alles daran setzen um die Villa Polidorium und dessen Bewohner zu beschützen.

Die Großeltern der drei Geschwister fand ich zunächst ziemlich sonderbar. Sie verhalten sich gegenüber ihren Enkel mehr als seltsam und haben eindeutig etwas zu verbergen. Die beiden sind schon relativ speziell und gewöhnungsbedürftig, allerdings zeigt sich noch, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und nur das Beste für ihre Enkelkinder wollen. Ich mochte die Zwei sehr, trotz ihrer eigenwilligen Art, und auch die weiteren Figuren haben mir gefallen, auch wenn da nun nicht behaupten kann, dass sie mir alle sympathisch waren. Die gemeine und ungehobelte Marie-Hedwig zum Beispiel, eine Mitschülerin der Zwillinge, konnte ich anfangs überhaupt nicht leiden, da sie wirklich fies zu Petronella ist. Zum Ende hin aber hat sich meine Meinung über sie gewandelt, aber die Gründe dafür werde ich euch hier nicht nennen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten.
Für wen ich mich aber sofort erwärmt habe, ist Hein, die gute Seele des Polidoriums. Etwas komisch ist er manchmal zwar schon irgendwie, gleichzeitig aber auch überaus freundlich und hilfsbereit.
Insgesamt treffen wir zwischen diesen Seiten auf viele interessante und schräge Persönlichkeiten, die alle ihre Eigenarten und Heimlichkeiten besitzen. Vor allem in dem großen Anwesen der Großeltern, in dem wir uns vorwiegend aufhalten, treiben eine Menge kuriose und teils auch gruselige Gestalten ihr Unwesen.

Das Polidorium war definitiv mein Lieblingsschauplatz. Die Villa strahlt so etwas wunderbar Geheimnisvolles und Finsteres aus, was für ein angenehmes Gänsehaut-Feeling sorgt, zugleich verströmt es aber auch ein gewisses Wohlfühlambiente, da sich zwischen den alten Gemäuern durchaus auch einige heimelige Ecken verbergen. Mit dem Polidorium hat Anja Fislage einfach die ideale Kulisse für einen Gruselschmöker geschaffen, mich hat dieser Ort wirklich vom ersten Augenblick an verzaubern können.

Also für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Nachforschungen und Erlebnisse von Petronella, Pellegrino und Roberta durchgehend fesseln und des öfteren auch sehr überraschen können. Ich habe ordentlich mit den Geschwistern mitgefiebert und mitgerätselt und wollte einfach unbedingt wissen, was es mit den ganzen Mysterien und Merkwürdigkeiten auf sich hat.
Spannungstechnisch bin ich auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen, aber auch was den Humor angeht wurde ich nicht enttäuscht. Jedermanns Sache wird er nur vermutlich nicht sein. Die Geschichte ist insgesamt schon sehr eigentümlich und ausgefallen. Man muss sich auf die ganzen Skurrilitäten einfach einlassen können und wenn einem dies gelingt, wird einem ein wirklich tolles, unterhaltsames und einzigartiges Leseerlebnis geboten. So wie mir. Ein Aspekt hat mich persönlich dann nur doch ein wenig gestört: Der Großvater benutzt gerne mal falsche Wörter und die Großmutter hat die Angewohnheit, ihren Gatten ständig zu korrigieren. Anfangs fand ich diese Verbesserungen noch lustig, aber irgendwann haben sie mich irgendwie ein bisschen genervt. Was mir dafür aber sehr zugesagt hat, waren die Werte und Botschaften, die uns altersgerecht nähergebracht werden wie Trauer, Mobbing, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. Ich fand es total schön zu sehen, wie Geschwister an ihre eigenen Stärken und die der anderen glauben, wie sie zusammenhalten und über sich selbst hinauswachsen.

Neben der Story hat mich auch die Gestaltung begeistern können. Verena Wugeditsch, der wir auch dieses bezaubernde Cover zu verdanken haben, hat die Erzählung mit zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die das Geschehen im Text perfekt in Szene setzen und die mystische Gruselatmosphäre der Handlung hervorragend einfangen. Auf den Vorsatzpapieren befinden sich zudem noch kleine Portraits, die die wichtigsten Figuren zeigen. Die Aufmachung des Buches ist einfach rundum gelungen und ergibt zusammen mit der Geschichte ein stimmiges Gesamtpaket.

Fazit: Anja Fislage ist mit ihrem Kinderbuchdebüt ein vielversprechender Reihenauftakt geglückt, mit welchem sie Jung und Alt ein schaurig-schönes, atmosphärisches Lesevergnügen beschert. Ich kann „Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis“ nur wärmstens empfehlen! Die Geschichte ist so herrlich düster und skurril und steckt voller Überraschungen, Geheimnisse und Fantasie, sie ist spannend und außergewöhnlich und wird von vielen großartigen Bildern begleitet. Ich habe die Polidoris-Geschwister nur zu gerne auf ihrem ersten Abenteuer begleitet und freue mich schon sehr auf ihr nächstes. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Ein weiteres tolles Woodwalkers-Abenteuer!

Woodwalkers – Die Rückkehr (Staffel 2, Band 2). Herr der Gestalten
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Da ich ein großer Wood- und Seawalkers-Fan bin und bisher jeden Band mit Begeisterung verschlungen habe, habe ich mich auf den zweiten Teil der neuen Woodwalkers-Staffel tierisch gefreut. Ich war so gespannt ...

Da ich ein großer Wood- und Seawalkers-Fan bin und bisher jeden Band mit Begeisterung verschlungen habe, habe ich mich auf den zweiten Teil der neuen Woodwalkers-Staffel tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Carag und Co. weitergehen wird!

Die Zwischenprüfungen sind bestanden und Weihnachten steht vor der Tür, aber so richtig entspannen und auf die Festtage freuen, können sich Carag und seine Freunde irgendwie nicht. Ihr Lehrer James Bridger befindet sich schließlich immer noch in den Fängen der Löwenwandlerin Rebecca Youngblood. Carag und seine Mitschülerinnen wissen aber, wo in den Rocky Mountains ihr Lehrer gefangen gehalten wird und starten eine gefährliche Rettungsaktion. Ob die Schulleiterin der Clearwater High den geplanten Schüleraustausch mit der afrikanischen Wandler-Schule wohl trotzdem durchziehen wird? Dorthin, nach Namibia, hat James Bridger das geheime Buch der Gestaltwandler in letzter Sekunde schicken können, hinter dem seine Entführer nach wie vor her sind. Zum Glück findet die Klassenfahrt nach Afrika statt und auch Carag darf mit, obwohl er kurz vor der Abreise ständig so merkwürdige Ohnmachtsanfälle hatte. Während des Austauschs mit der Narawandu School versucht er an das kostbare Buch zu gelangen und zwar unbemerkt von Rebecca Youngblood und ihren Handlangern. Als wäre ihre Zeit in Afrika nicht schon aufregend genug: Kämpfe mit wilden Pavianen, abenteuerliche Lernexpeditionen in der Wüste, die Begegnungen mit den afrikanischen Gestaltwandlern – all das erwartet Carag und seine Freunde. Zudem merkt er sehr bald, dass einige der Schülerinnen an der Narawandu School etwas zu verbergen haben. So deutet vieles darauf hin, dass sich der sagenumwobene Herr der Gestalten unter ihnen befindet...

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Band der neuen Woodwalkers-Staffel. Die Ereignisse aus dem ersten Teil sollten auf jeden Fall bekannt sein und es empfiehlt sich zudem auch sehr, sowohl die erste Woodwalkers-Reihe als auch die Seawalkers-Serie vorher gelesen zu haben. Man kann in meinen Augen zwar durchaus mit der zweiten Staffel in Katja Brandis' Gestaltwandler-Welt einsteigen, allerdings ist die Lesefreude meinem Empfinden nach um einiges höher, wenn man mit dem Vorwissen aus den davor erschienenen Bänden zu „Woodwalkers – Die Rückkehr“ greift.

Für mich, als Fan der ersten Stunde, war das Eintauchen in die Geschichte wie nach Hause kommen. In der Clearwater High fühle ich mich inzwischen richtig heimisch und die vielen einzigartigen Charaktere, mit denen diese Reihe bestückt ist, habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen. Ich fand es daher total schön auf lauter vertraute Gesichter wiederzutreffen wie Carag und seine Freunde, seine Schwester Mia und die Lehrerinnen an der Clearwater High. Auch die Schülerinnen aus der ersten Klasse, deren Bekanntschaft wir im Vorgänger machen durften, sowie die altbekannten Gegenspielerinnen sind erneut mit von der Partie und zu Beginn der Geschichte gibt es sogar noch ein Wiedersehen mit Tiago und Co. aus Seawalkers.
Über mein Kennenlernen mit den neu eingeführten Figuren habe ich mich aber natürlich ebenfalls sehr gefreut. Da es uns gemeinsam mit Carag und seiner Klasse für einige Tage nach Namibia an die Narawandu School verschlagen wird, dürfen wir im Verlauf der Erzählung viele afrikanische Gestaltwandler
innen kennenlernen. Insgesamt bekommen wir es mit einer ordentlichen Menge an Personen zu tun, aber mir ist es problemlos geglückt, stets den Überblick zu behalten. Das ausführliche Namensglossar hinten im Buch habe ich tatsächlich gar nicht gebraucht, die Charaktere wurden einfach so gut ausgearbeitet, dass ich sie jederzeit auseinanderhalten konnte.

Mein persönlicher Liebling war erneut Pumajunge Carag, unser 14-jähriger Hauptprotagonist. Aus seinem Blickwinkel wird auch diesmal der größte Teil der Handlung in der Ich-Perspektive geschildert, es gibt aber auch immer wieder kurze Passagen, in denen andere Figuren als personale Erzählerinnen zu Wort kommen wie beispielsweise Wolfsmädchen Tikaani und die Erstklässlerin Kimberley.
Mir haben die ständigen Sicht- und Kulissenwechsel abermals richtig gut gefallen. Sie sorgen für eine tolle Abwechslung und gestalten das Ganze nur noch mitreißender und spannender.

Auch sonst kann ich mich zur Handlung nur positiv äußern. Wie ich es von Katja Brandis gewohnt bin, hat sie mal wieder eine Story aufs Papier gebracht, die vor Action und unvorhersehbaren Wendungen nur so strotzt und uns Leser
innen durchweg in Atem hält. Ohne Ende mitfiebern ist hier definitiv angesagt und da der Humor ebenfalls nicht zu kurz kommt, gibt es auch so einige Momente zum Schmunzeln. Mir hat es einfach nur unheimlich viel Vergnügen bereitet, Carag und seine Freunde auf ihrer neuen großen Mission zu begleiten, mich gemeinsam mit ihnen lauter Herausforderungen und Gefahren zu stellen, den aufregenden Schulalltag an der Narawandu School kennenzulernen und mitzuerleben, wie neue wundervolle Freundschaften entstehen. Super fand ich auch, dass wir ein paar interessante Einblicke in Namibias Kultur erhalten und dass viele wichtige und aktuelle Themen angesprochen werden wie Zusammenhalt, Mut, Hilfsbreitschaft, Liebe, Eifersucht, Diversität, Panikattacken und Verrat. Die Geschichte ist stellenweise schon ein bisschen ernster, aber da alles altersgerecht behandelt wird, ist das Buch auf jeden Fall für die empfohlene Zielgruppe geeignet, sprich für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren.

Neben Katja Brandis hat auch die Claudia Carls erneut einen fabelhaften Job gemacht. Sie hat auch diesen Band mit zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Zeichnungen versehen, die die Geschehnisse einfach perfekt in Szene setzen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Fazit: Katja Brandis ist mit „Woodwalkers – Die Rückkehr. Herr der Gestalten“ ein weiteres großartiges Tierfantasy-Abenteuer gelungen, das voller Spannung, Spaß und Überraschungen steckt und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt. Mich hat die deutsche Autorin mal wieder auf ganzer Linie überzeugen können. Die Story, der Schreibstil, die Charaktere, das Setting, nicht zu vergessen die zauberhaften Illustrationen von Claudia Carls – ich bin einfach von allem vollkommen begeistert. Ich habe erneut eine wunderbare Zeit mit Carag und Co. verbracht und freue mich schon sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Eine herrlich turbulente, charmante & witzige Detektiv- und Freundschaftsgeschichte!

Ist Oma noch zu retten?
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Als ich zum ersten Mal von „Ist Oma noch zu retten?“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Sowohl das Cover (illustriert von Regina Kehn, eine meiner liebsten Illustratorinnen) als auch der ...

Als ich zum ersten Mal von „Ist Oma noch zu retten?“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Sowohl das Cover (illustriert von Regina Kehn, eine meiner liebsten Illustratorinnen) als auch der Klappentext haben mich sofort überzeugen können. Das Buch klang einfach nur richtig gut und nach Story ganz nach meinem Geschmack. Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 11-jährige Pia freut sich riesig auf den Sommer, denn für sie heißt es: Auf zu Oma Lore! Das werden bestimmt herrliche Ferien werden, mit Oma Lore erlebt man einfach immer die tollsten Dinge und hat ohne Ende Spaß. Ungeduldig wartet Pia am Bahnhof auf ihre Großmutter, aber komisch, irgendwie taucht diese gar nicht auf. Hat sie sie etwa vergessen? Oder ist ihr etwas dazwischen gekommen? Aber auch bei ihr Zuhause fehlt jede Spur von ihr. Pia ist sich sicher: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Sie beginnt umgehend zu ermitteln und stößt schon sehr bald auf den ersten Hinweis. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass Lore kriminell geworden ist. Pia aber kann das nicht glauben. Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass ihre Oma unschuldig ist, anders als der Nachbarsjunge Pepe, von dem sie bei ihren Recherchen Unterstützung erhält. Anfangs geht ihr Pepe ziemlich auf die Nerven mit seinem neunmalklugen Getue, doch es stellt sich noch heraus, dass er eigentlich doch gar nicht so übel ist. Gemeinsam werden die beiden zu echten Detektiven und Oma-Rettern und erleben ein unvergessliches Abenteuer, bei welchem unter anderem eine Lösegeldforderung, Falschgeld und jede Menge Notlügen wichtige Rollen spielen werden...

Als ich mit dem Lesen begann, wurde mir bereits nach wenigen Seiten klar, dass ich bei meiner Bücherauswahl mal wieder einen echten Glückstreffer gelandet habe und ein Buch in Händen halte, das vollkommen meinen Nerv treffen wird. Und tja, was soll ich sagen, mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht – ich bin richtig begeistert von Marie Hüttners ersten Kinderbuch, mir hat es sogar noch ein bisschen besser gefallen als erhofft.
In meinen Augen hat Marie Hüttner mit „Ist Oma noch zu retten?“ ein zauberhaftes Debüt aufs Papier gebracht, mit welchem sie uns eine gekonnte Mischung aus lauter wundervollen Zutaten beschert: Ein fesselndes Detektivabenteuer, das einen durchweg mitraten lässt; eine warmherzige Ferien- und Freundschaftsgeschichte, die Lust auf Sommer und prickelndes Kaktus-Eis macht; eine pfiffige Heldin, die man sofort ins Herz schließt und zahlreiche weitere unvergleichliche Charaktere, die man ebenfalls einfach lieben muss. Dazu dann noch eine gehörige Portion Humor und Situationskomik sowie viele wertvolle Weisheiten machen dieses Buch für mich zu einem rundum gelungenen Kinderschmöker ab 10 Jahren, der auch für Erwachsene ein wahrer Lesegenuss ist.

Der Einstieg in das Buch ist mir mühelos geglückt. Der lebendige Schreibstil und die kurzen Kapiteln konnten auf Anhieb bei mir punkten und unsere 11-jährige Hauptprotagonistin Pia mochte ich vom ersten Moment an. Ihre aufgeweckte, ehrliche und mutige Art machen sie zu einer absoluten Sympathieträgerin und da die gesamte Handlung sehr authentisch aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, gelingt es einem als Leser*in spielend leicht, in ihre Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen. Auch ich, als Erwachsene, habe ich mich jederzeit in Pia hineinversetzen können. Ich habe mit ihr mitgefühlt und mitgefiebert und für ihre Entschlossenheit und Findigkeit habe ich sie richtig bewundert.

Pia ist zweifellos ein ziemlich helles Köpfchen und lässt sich so leicht nicht unterkriegen. Sie setzt alles daran, um ihre verschwundene Oma Lore zu retten und wird dabei über sich selbst hinauswachsen, allerdings ist sie bei dem Ganzen dann doch auf Hilfe angewiesen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft trifft sie auf den Nachbarsjungen Pepe und was mit einem etwas holprigen Start beginnt, endet schließlich in einer innigen Freundschaft.
Pepe habe ich ebenfalls unheimlich liebgewonnen. Er mag zunächst ein wenig besserwisserisch wirken, allerdings zeigt sich noch, was für ein lieber und hilfsbereiter Kerl er ist. Ich fand es total schön mitzuerleben, wie er und Pia während ihrer Oma-Lore-Rettungsmission immer mehr zu guten Freunden zusammenwachsen und gemeinsam ein unschlagbares Team ergeben.

Die weiteren Figuren haben mir gleichermaßen gut gefallen. Wir dürfen im Verlauf des Buches auf eine Menge verschiedene und größtenteils recht schräge Persönlichkeiten treffen, die alle ihre Besonderheiten besitzen und auf ihre Art und Weise einzigartig sind. Eine meiner persönlichen Lieblinge – neben unserem ungleichen Duo – war Oma Lore. Wir lernen sie zwar hauptsächlich durch Pias Erzählungen kennen, aber schon in diesen wird mehr als deutlich, was für eine sympathische, gewitzte und verdammt coole alte Dame Lore ist.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Dank der vielen amüsanten Szenen saß ich öfters mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht da und die Ermittlungen von Pia und Pepe, inklusive Pias unterhaltsamer Listen, habe ich ganz gebannt und mit großem Vergnügen verfolgt. Der Kriminalfall ist echt klasse und äußerst geschickt aufgebaut, sogar ich, als Erwachsene, wurde immerzu auf eine falsche Fährte gelockt und von so manchen Wendungen sehr überrascht.
Die Geschichte lässt einen aber nicht nur ordentlich mitfiebern und miträtseln und macht Spaß – sie ist auch lehrreich und regt zum Nachdenken an. So zeigt sie uns zum Beispiel, dass wir uns oft wie viel zu früh eine Meinung über etwas bilden oder andere zu schnell verurteilen. Zudem werden uns so einige wichtige Werte nähergebracht wie Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Vertrauen. All dies steckt unter anderem zwischen diesen Seiten und ergibt zusammen mit dem Rest der Handlung und den tollen schwarz-weiß Vignetten an den Kapitelanfängen ein großartiges Gesamtpaket.

Die Geschichte endet abgeschlossen, aber Potenzial für eine Fortsetzung ist durchaus vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es sich hierbei um einen Reihenauftakt handelt und wir uns auch noch ein zweites Mal zusammen mit Pia und Pepe in ein spannendes Abenteuer stürzen dürfen.

Fazit: „Ist Oma noch zu retten?“ erzählt eine herrlich turbulente und lustige Detektiv- und Freundschaftsgeschichte für Jung und Alt, die vor Witz, Charme und ausgefallenen Ideen nur so sprüht und die Herzen aller Spürnasen und Krimifans höher schlagen lässt. Ich kann Marie Hüttners Kinderbuchdebüt nur wärmstens empfehlen, mir hat es wunderbare Lesestunden bereitet. Ich habe Pia und Pepe nur zu gerne auf ihrer Rettungsmission begleitet und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den beiden Nachwuchsermittlern und den weiteren liebenswert-skurrilen Charakteren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Ein herrliches monsterschönes Lesevergnügen voller schräger Abenteuer und kunterbunter Fantasie!

Indigo Wild – Gib dem Monster keine Schokolade
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Als ich zum ersten Mal von „Indigo Wild“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Das fröhliche Cover hat meine Neugier sofort geweckt und der Klappentext klang nach einer richtig coolen Story. ...

Als ich zum ersten Mal von „Indigo Wild“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Das fröhliche Cover hat meine Neugier sofort geweckt und der Klappentext klang nach einer richtig coolen Story. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Indigo Wild wurde als Baby im Dschungel ausgesetzt und von dem berühmten Forscher-Ehepaar Philomena und Bertram Wild gefunden und adoptiert. Sie ist jedoch bei weitem nicht die Einzige, die von den Wilds aufgenommen wurde. Ihr großes farbenfrohes Haus, die Nummer 47 im Geleebohnenweg, wird von lauter magischen Geschöpfen, bedrohten Kreaturen und Monstern bewohnt, die alle etwas anders sind. Während das Entdecker-Ehepaar in der Welt herumreist und nach neuen Wesen sucht, die gerettet werden müssen, hüten Indigo und ihr jüngerer Bruder Quick, der ebenfalls ein Findelkind ist, das Haus und kümmern sich um dessen außergewöhnliche Bewohner. Ihre Entdeckungen schicken Herr und Frau Wild stets per Monster-Post nach Hause, aber was ist das? Dieses Mal ist die Lieferung leer und der dabei liegende Brief kaum zu lesen. Das Monster, das sich in dem Paket befand, ist ausgebüxt und schon dabei, jede Menge Chaos anzurichten. Ob es Indigo und Quick wohl gelingen wird, den Ausreißer wieder einzufangen? Eine wilde Suche durch das ganze Haus beginnt...

Dies war mal wieder so ein Buch, bei welchem ich schon vor dem Lesen wusste, dass es absolut meinen Geschmack treffen wird. Ich liebe illustrierte Kinderbücher, ich liebe Monstergeschichten und zu Erzählungen, die prall gefüllt sind mit lustigen Verrücktheiten, greife ich ebenfalls immer unheimlich gerne. Voller freudiger Erwartung bin ich also in „Indigo Wild“ eingetaucht - und wie ich es mir schon gedacht habe, war ich von den ersten Seiten an begeistert.
In meinen Augen hat Pippa Curnick ein zauberhaftes Kinderbuch ab 8 Jahren aufs Papier gebracht, das vor skurrilem Witz und Einfallsreichtum nur so sprüht und auch für Erwachsene ein echter Genuss ist. Ich jedenfalls habe eine tolle Zeit im Geleebohnenweg Nummer 47 verbracht und musste diesen abenteuerlichen Ort leider viel zu schnell wieder verlassen. Zum Glück wird es aber kein Abschied für immer sein. Hinten im Buch wird der zweite Band bereits mit einer Leseprobe angekündigt und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf diesen nicht allzu lange gedulden müssen. Ich bin total gespannt, wie es wohl weitergehen wird!

Aber zurück zum ersten Band. Zu Beginn dürfen wir erst einmal unsere 11-jährige Hauptperson Indigo Wild kennenlernen und erfahren eine Menge erstaunliche Dinge über ihre Vergangenheit und ihr Zuhause. Schon da wird einem als Leserin sofort klar, dass es sich bei den Wilds um keine normale Familie handelt und ihr Wohnort ebenfalls mehr als ungewöhnlich ist. Herr und Frau Wild sind weltberühmte Entdecker und hegen eine große Leidenschaft für gefährliche Kreaturen aller Art. Die Nummer 47 wird daher von den wunderlichsten magischen Geschöpfen bewohnt, allerdings müssen sich in erster Linie Indigo und ihr kleiner gehörloser Bruder Quick um sie kümmern, da die Eltern ständig auf Forschungsreise sind.
Ich war beim Lesen immerzu ganz fasziniert am Staunen, was für außergewöhnliche Fantasiewesen sich Pippa Curnick ausgedacht hat. Den Schnurrnix zum Beispiel, der halb Katze, halb Fisch ist. Einer meiner persönlichen Favoriten war Lamahorn Graham, der mich mit seiner großen Vorliebe für Unterhosen bestens unterhalten hat. Aber auch all die anderen Figuren fand ich einfach großartig und höchst amüsant.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt zwischen diesen Buchdeckeln an keiner Stelle auf. Gemeinsam mit unserer sympathischen Protagonistin Indigo Wild und den weiteren liebenswerten Charakteren erlebt man als Leser
in die verrücktesten und aufregendsten Abenteuer und trifft auf lauter ausgefallene und etwas andersartige Gestalten. Der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Die neue Monster-Post von Indigos Eltern wird im Geleebohnenweg Nummer 47 für jede Menge Wirbel und Chaos sorgen und Indigo und Quick gehörig auf Trab halten, sodass man als Leser*in ordentlich ins Mitfiebern gerät und sich einfach prächtig amüsiert. Und da das Buch nicht nur mit einer spannenden und unterhaltsamen Story aufwarten kann, sondern auch mit einer aufwändigen und ziemlich genialen Innenaufmachung, fliegt man nur so durch die Seiten.

Die Gestaltung war eindeutig mein Highlight. Pippa Curnick hat die Handlung mit zahlreichen fantasievollen und witzigen Illustrationen versehen, die in leuchtend bunten Farben erstrahlen und das Lesen zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Ich habe beim Erkunden der Zeichnungen das Schmunzeln oft kaum mehr aus dem Gesicht bekommen und mich gar nicht an ihnen sattsehen können. Mehrmals hinschauen lohnt sich aber auch definitiv. Die Bilder stecken voller kleiner und humorvoller Details, sodass man ständig etwas Neues in ihnen entdeckt und das Betrachten nie langweilig wird.

Fazit: Pippa Curnick ist mit „Indigo Wild – Gib dem Monster keine Schokolade“ ein wunderbarer Reihenauftakt gelungen, mit welchem sie Jung und Alt ein herrliches monsterschönes Lesevergnügen voller schräger Abenteuer und kunterbunter Fantasie beschert. Ich kann das Buch nur empfehlen, mich hat es vollkommen begeistern können. Ich habe Indigo und ihren Bruder Quick nur zu gerne auf ihrer turbulenten Monsterjagd durch ihr Haus begleitet und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den Geschwistern und den weiteren einzigartigen Bewohnern aus der Nummer 47 im Geleebohnenweg. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang und absoluten Wohlfühlfaktor!

Du bist der Sturm in meinem Herzen
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Da ich den ersten Band der Starfall Love-Reihe so geliebt habe, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt lesen. Auf die Geschichte von Mira und Zac habe ich mich tierisch gefreut!

Mira ist ...

Da ich den ersten Band der Starfall Love-Reihe so geliebt habe, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt lesen. Auf die Geschichte von Mira und Zac habe ich mich tierisch gefreut!

Mira ist sich schon lange bewusst, dass das, was sie für Zac empfindet, Liebe ist, allerdings halten sie vergangene Vorkommnisse davor zurück, ihre Gefühle zuzulassen. Als die beiden für ein Uniprojekt zusammenarbeiten müssen, fällt es Mira jedoch immer schwerer, ihre Gefühle für Zac geheim zu halten. Sie verliebt sich immer mehr in diesen unnahbar wirkenden jungen Mann und lässt sich von seiner rauen Art nicht abschrecken. Sie weiß schließlich, was Zac zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist. Die einzige Person, der sie sich schließlich anvertrauen kann, ist ihre beste Freundin Enna. Doch dann kommt eines Tages auch ihr Bruder hinter ihr Geheimnis.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Teil der Starfall-Reihe. Meinem Empfinden nach kann man durchaus mit diesem Band einsteigen, allerdings würde ich persönlich davon abraten. Da die Bände trotz neuer Hauptpersonen aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich auf jeden Fall, ihre chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.

Bei mir ist es mittlerweile ein Weilchen her, dass ich zum Dilogieauftakt gegriffen habe. Die Ereignisse waren mir aber noch sehr präsent, sodass ich mühelos nach Starfall zurückgefunden habe und meinen zweiten Aufenthalt in diesem idyllischen kleinen Städtchen in vollen Zügen genießen konnte. Und ein Genuss war es, definitiv! Mich hat auch dieser Band von Anfang bis Ende verzaubern können. In meinen Augen hat Emily Stopp mit „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ eine würdige Fortsetzung aufs Papier gebracht, die dem Vorgänger in nichts nachsteht und die für alle, die gerne berührende New Adult-Romane lesen, ein großes Muss ist. Auch die Geschichte von Mira und Zac steckt voller herzbewegender und tiefgründiger Momente und ist wunderschön und mit viel Herzblut geschrieben.

Von Emily Stopps detailverliebten und poetischen Schreibstil war ich bereits im ersten Band ganz angetan. Die junge Autorin besitzt einfach so eine zauberhafte Art mit Worten umzugehen. Man spürt ihre Liebe für die geschriebene Sprache in jeder einzelnen Zeile, sodass man sich in ihren Texten sofort vollkommen wohl fühlt. Es werden zwar auch dieses Mal einige ernste Dinge angesprochen, was eine gewisse Schwere mit einbringt, aber da alles mit einer genau richtigen Leichtigkeit behandelt wird, wird die Story niemals zu drückend. Ich jedenfalls habe sie an keiner Stelle als zu schmerzlich empfunden, für mich hat hier alles gepasst.

Geschildert wird die Handlung abwechselnd aus den Perspektiven von Mira und Zac, jeweils in der Ich-Form. Mir waren unsere beiden Hauptprotagonisten auf Anhieb sympathisch, allen voran Mira, die ich schon im vorherigen Band unheimlich liebgewonnen habe. Ihre Kapitel habe ich besonders gerne gelesen – in sie habe ich mich irgendwie ein wenig besser hineinversetzen können – aber auch Zacs Passagen mochte ich wirklich sehr. Mit den beiden hat Emily Stopp zwei tolle Persönlichkeiten erschaffen, die man als Leserin nur zu gerne begleitet, auch wenn auf ihren Schultern viel Ballast lastet und ihre Wege mit diversen Stolpersteinen gepflastert sind.

Mira und Zac – beide haben es nicht leicht und schon einiges durchmachen können. Bei Mira ist es zum einen der Druck und die Kälte aus ihrem Elternhaus, die ihr zusetzen. Am liebsten würde sie ihrer großen Leidenschaft nachgehen und das Backen zum Beruf machen, aber da ihre Eltern wollen, bzw. es erwarten, dass ihre Kinder eines Tages ihre Anwaltskanzlei übernehmen, studiert Mira an der Starfall University Jura, obwohl ihr dieses Studium überhaupt keinen Spaß macht. Und dann verliebt sie sich auch noch in den Mann, der ihrem Zwillingsbruder Jase das Leben einst ziemlich schwer gemacht hat, sodass sie sich nicht traut, sich zu ihrem heimlichen Schwarm zu bekennen und mit Jase über ihre Gefühle zu sprechen.
Zac wiederum blickt auf eine harte Kindheit zurück und hat sich in all den Jahren einen festen Panzer zum Schutz zugelegt. Nach außen hin wirkt er recht kühl und unnahbar und macht nicht den freundlichsten Eindruck, aber Mira weiß, warum er so ist und auch wir Leser
innen verstehen nach und nach, was die Gründe für Zacs Verhalten sind.

Mir sind die zwei sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen mitgefühlt, mitgelitten und mitgefiebert und so gehofft, dass sie sich ihre Träume und Wünsche erfüllen können und endlich zueinander finden werden. Mitzuerleben, wie sie sich schließlich näherkommen, wie sie sich gegenseitig helfen, füreinander da sind, miteinander reden und wie Zacs stabile Schutzmauer durch Mira immer mehr zerbröckelt, hat mich tief bewegt. Die gemeinsamen Augenblicke der beiden und ihre immer stärker werdende Liebe werden wunderbar dargestellt. Ihre Lovestory entwickelt sich glaubhaft und zart und kommt ohne Kitsch oder unnötiges Drama aus. Sie wirkt einfach so echt und ergibt zusammen mit dem Rest der Handlung ein stimmiges Gesamtpaket, in welchem man sich von Beginn an richtig heimisch fühlt.

Für mich war das Eintauchen in die Geschichte irgendwie tatsächlich ein bisschen wie nach Hause kommen. In die fiktive Kleinstadt Starfall habe ich mich bereits im ersten Teil direkt verliebt. Sie hat so etwas Gemütliches an sich und diese leichten Stars Hollow-Vibes, die sie ausstrahlt, haben mein Gilmore-Girls-Fanherz auch diesmal immerzu höherschlagen lassen. Wie gerne würde ich mal nach Starfall reisen, um selbst mal ausgiebig in der kleinen Buchhandlung „Starfall Books“ zu stöbern und im Café „C&C – Coffee & Cakes“ von den berühmten Starfall Pies zu kosten.

Neben unseren beiden Romanfiguren und dem Setting hat mich das Buch auch mit den authentischen Nebenfiguren begeistern können. Da wäre zum Beispiel Brian, der der Besitzer des Cafés „C&C – Coffee & Cakes“ ist, in welchem Mira neben ihrem Studium jobbt. Die freundschaftliche Beziehung der beiden hat mir stets ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, ihr Umgang wird einfach so schön liebevoll und herzlich beschrieben.
Überaus gefreut hat mich, dass es auch ein Wiedersehen mit Enna und Finn gibt, die Protagonisten aus Band 1. Für mich sind die Charaktere in dieser Reihe zu richtigen Freunden geworden, echt schade, dass es mit diesem Band schon heißt, Abschied von ihnen nehmen zu müssen.

Fazit: Mit „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ beschert uns Emily Stopp eine rundum gelungene Fortsetzung zu ihrem Debütroman, die ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann. Für mich war auch dieser Band ein absolutes Wohlfühlbuch. „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ erzählt eine wundervolle und herzerwärmende Geschichte über Liebe, Freundschaft und Familie, über Neuanfänge und das Kämpfen für die eigenen Ziele und Träume. Es zeigt uns, dass man erst mit Vergangenem abgeschlossen haben muss, damit man bereit und offen ist für etwas Neues und es verdeutlicht, wie wichtig es ist miteinander zu reden und ehrlich zueinander zu sein. Ich habe meine Zeit in Starfall erneut sehr genossen und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

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