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Veröffentlicht am 25.12.2022

Absolutes Herzensbuch. Für mich der beste Band der Reihe!

Heartstopper Volume 4 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Da ich Heartstopper Volume 1-3 abgöttisch geliebt habe, habe ich mich auf den vierten Teil riesig gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Nick und Charlie weitergehen wird.

Nick ist es bereits während ...

Da ich Heartstopper Volume 1-3 abgöttisch geliebt habe, habe ich mich auf den vierten Teil riesig gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Nick und Charlie weitergehen wird.

Nick ist es bereits während ihrer Klassenfahrt in Paris aufgefallen: Charlie isst so wenig, vor allem wenn andere dabei sind. Und in der letzten Zeit ist es sogar noch schlimmer geworden. Charlie gelingt es schließlich, mit Nick über seine Essstörung zu sprechen, seinen Eltern aber kann er sich zunächst nicht anvertrauen. Wie gut, dass er so einen liebevollen und einfühlenden Freund wie Nick hat, der ihn zwar nicht heilen kann, der aber immer für ihn da ist und über alles liebt.

Endlich habe ich mich auf meine sehnsüchtig erwartete deutsche Ausgabe von Heartstopper Volume 4 stürzen können und hach, was soll ich sagen, auch dieser Teil hat sich als ein wahres Highlight für mich entpuppt, für mich ist er sogar der beste Band der Reihe. Heartstopper Volume 4 enthält einfach alles, was ich schon in den drei Vorgängern so sehr geliebt habe und vereint es auf eine rundum perfekte Weise. Ich habe auch diese Heartstopper-Geschichte in einem Rutsch verschlungen und mich dabei nur noch mehr in Nick, Charlie und ihre einzigartige Welt verliebt. Solltet ihr Alice Osemans zauberhafte Graphic Novel-Serie noch nicht kennen, kann ich euch nur nahelegen, dies unbedingt noch zu ändern! Ihr könnt mir glauben, sie wird definitiv zurecht so dermaßen gehypt. Ich rate allerdings sehr, mit Volume 1 zu starten. Da die Bände nahtlos aneinander anknüpfen, macht es eindeutig mehr Sinn, sie in ihrer korrekten chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Für mich hat sich das Eintauchen in das Buch wie nach Hause kommen angefühlt und obwohl es dieses Mal um einiges ernster zugeht als in den Bänden davor, war auch diese Heartstopper-Story eine echte Wohlfühllektüre für mich.

Wie bereits im dritten Teil angedeutet, geht es im vierten Band um Charlies mentale Gesundheit, vor allem seine Essstörung steht sehr im Vordergrund. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass uns Alice Oseman mit Charlies Magersucht zeigt, dass nicht nur Mädchen an Anorexie leiden, sondern auch Jungen, und von der Art wie sie die sensiblen Themen behandelt, bin ich ebenfalls total begeistert. Ihr ist es einfach mal wieder hervorragend gelungen, schwierigen Stoff so zu verpacken, dass die Story an keiner Stelle zu bedrückend wird. Ehrlich und ungeschönt, aber stets auf eine sehr feinfühlige und Mut und Hoffnung spendende Weise spricht sie Charlies psychische Probleme an. Toll fand ich auch die Messages, die sie uns dabei näherbringt: Freunde können einander nicht heilen. Auch wenn man einem geliebten Menschen noch sehr gerne helfen möchte, die betroffene Person selbst muss erkennen, dass sie professionelle Hilfe benötigt und sie sich suchen. Und es ist völlig okay, wenn man sich Unterstützung holt. Eine Therapie zu machen ist nichts wofür man sich zu schämen braucht, sie kann enorm hilfreich sein.
Nick merkt natürlich, dass es seinem Freund nicht gut geht und möchte ihm unbedingt helfen. Mir hat es förmlich das Herz zerrissen zu sehen, wie sehr er sich um Charlie sorgt und wie verzweifelt gerne er ihm geholfen hätte. Ich habe da richtig mit ihm mitgelitten. Nick wird schließlich aber noch erkennen, dass es ihm nicht möglich ist, Charlie gesund zu machen, sondern er nur für ihn da sein kann. Nick ist einfach so ein wunderbarer, einfühlsamer und verständnisvoller Freund! Mitzuerleben wie er Charlie auf seinem alles andere als leichten Weg begleitet und immer für ihn da ist, wie er ihm zuhört und ihn liebt, fand ich so schön und herzergreifend.

Mit Nick und Charlie hat Alice Oseman einfach das niedlichste queere Liebespaar ever erschaffen. Ich habe jeden einzelnen gemeinsamen Moment der zwei erneut zutiefst genossen, sowohl die glücklichen, süßen und lustigen Augenblicke, als auch die schweren. Die Romantik zwischen den beiden kommt trotz der vielen ernsten Szenen natürlich nicht kurz. Es wird abermals nur zu deutlich, wie groß ihre Liebe füreinander ist und da inzwischen die meisten darüber Bescheid wissen, dass sie zusammen sind, müssen sie ihre Zuneigung nicht mehr länger geheim halten und gehen viel entspannter und offener mit ihrer Beziehung um.
Eine wichtige Person in Nicks Leben weiß allerdings noch nicht, dass er bisexuell ist und einen Freund hat: Sein Vater. Nicht nur Charlie macht gerade eine harte Zeit durch, auch Nick hat sein Päckchen zu tragen. So scheut er sich zum einen davor, sich vor seinem Dad zu outen, da er sich vor dessen Reaktion fürchtet. Und dann wäre da noch sein homophober Bruder David, zu dem er ein ziemlich schlechtes Verhältnis hat. Auf David habe ich einen regelrechten Hass entwickelt, mich hat es erschüttert zu sehen, wie gemein und verletzend er sich gegenüber Nick verhält. David ist aber eine Ausnahme was die unsympathischen Figuren anbelangt. Die anderen Charaktere sind allesamt einfach nur bezaubernd und so herrlich echt und divers und wachsen einem so richtig ans Herz. Einer meiner Lieblinge war Tori, Charlies großartige Schwester. Nicks Mutter habe ich aber auch ganz besonders liebgewonnen. Das Gespräch, das sie mit ihrem Sohn führt, hat mich tief bewegt.
Überaus gefreut hat mich, dass auch die beiden Lehrer, die in Band 3 mit auf Klassenreise waren, hier ihren Auftritt haben werden. Hinten im Buch gibt es einen kleinen Zusatzcomic, der ihnen gewidmet ist, und OMG, wie cute sind die beiden bitte? Ich habe die kurze Story der zwei mit einem Dauerlächeln auf den Lippen gelesen, weil ich sie so unglaublich süß fand.

Neben den bereits genannten Dingen, haben mich auch die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen erneut komplett begeistern können. Obwohl sie recht simpel gehalten sind, sind sie enorm ausdrucksstark und stecken voller Emotionen. Worte sind abermals oft gar nicht vonnöten – Alice Osemans Zeichnungen fangen die verschiedenen Gefühle der Figuren einfach so gut ein, dass sie die Geschichte oft über mehrere Seiten auch ohne jeglichen Text erzählen können. Also ich bin mal wieder ganz hin und weg von den Bildern, ich mag Alice Osemans Zeichenstil einfach wahnsinnig gerne.

Fazit: Irgendwie verliebe ich mit jedem weiteren Band nur noch mehr in diese wundervolle Graphic Novel-Serie. Auch Heartstopper Volume 4 hat mich vollkommen verzaubern können, sogar noch etwas mehr als die drei vorherigen Bände. Der vierte Teil ist emotionaler, berührender und tiefgründiger als die Vorgänger, er ist in meinen Augen einfach noch perfekter und obwohl die Geschichte stellenweise auch sehr traurig ist, lädt sie dennoch durchweg zum Wohlfühlen ein und zaubert einem immerzu ein Lächeln aufs Gesicht. Ich kann Heartstopper nur empfehlen, für mich ist diese Reihe schon längst eine absolute Herzensreihe. Dem Erscheinen von Band 5 fiebere ich schon jetzt voller Vorfreude entgegen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Ein außergewöhnliches Debüt voller Herzschmerz und Emotionen!

Bleib bei mir, Sam
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Als ich zum ersten Mal von Dustin Thaos Debütroman „Bleib bei mir, Sam“ hörte, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Beim Cover war es umgehend um mich geschehen, sieht es nicht bildhübsch aus? ...

Als ich zum ersten Mal von Dustin Thaos Debütroman „Bleib bei mir, Sam“ hörte, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Beim Cover war es umgehend um mich geschehen, sieht es nicht bildhübsch aus? Was bin ich froh, dass man im Deutschen das Cover der englischsprachigen Ausgabe übernommen hat, ich bin total verliebt in diese Gestaltung. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Das Buch klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack und da es so dermaßen gehypt wird, musste ich es einfach bei mir einziehen lassen.

Die 17-jährige Julie steht kurz vor ihrem Schulabschluss und hat ihre Zukunft bereits sehr genau geplant. Sie will raus aus dem kleinen Ort Ellensburg und in eine große Stadt ziehen und dort studieren, gemeinsam mit ihrem Freund Sam, mit dem sie auch unbedingt im Sommer nach Japan reisen möchte. Doch dann kommt Sam bei einem tragischen Unfall ums Leben und alles ist auf einmal anders. Für Julie bricht eine Welt zusammen. Sie zieht sich vor ihren Freunden zurück, geht nicht zu Sams Beerdigung und wirft alles weg, was sie von ihm besitzt. Sie versucht Sam zu vergessen, doch als sie im Jahrbuch auf einen Eintrag von ihm stößt, kehren die Erinnerungen zurück. In Julie erwacht der verzweifelte Wunsch, noch einmal Sams Stimme zu hören. Sie ruft daher auf seinem Handy an, um sich seine Mailboxansage anzuhören. Zu ihrer großen Überraschung hebt Sam ab...

Auf dieses Buch war ich wirklich extrem neugierig. Viele lieben es, für manch andere war es jedoch eine ziemliche Enttäuschung. Ich war daher nun äußerst gespannt, wie es wohl mir gefallen wird. Meine Erwartungen waren durch den großen Hype jedenfalls äußerst hoch.
Langer Rede, kurzer Sinn: Komplett überzeugen konnte mich Dustin Thao mit seinem Debüt nicht, aber begeistert bin dennoch und ich kann auch durchaus verstehen, warum es von zahlreichen Leser*innen so sehr gefeiert wird. Der US-amerikanische Autor mit vietnamesischen Wurzeln hat mit seinem Erstlingswerk auf jeden Fall eine einzigartige Geschichte geschrieben, voller Herzschmerz und Emotionen und versehen mit einem besonderen übernatürlichen Touch. Was letzteres angeht, wären wir allerdings auch schon bei dem Punkt, der mir als einziger nicht so gut gefiel.
Das mit dem Übersinnlichem ist ja immer so eine Sache – erklärbar ist es eigentlich nicht. Man muss sich definitiv drauf einlassen können. Mir gelingt das normalerweise immer recht gut, aber hier bin ich mit diesem leichten Fantasy-Anteil nicht vollends warm geworden, mir ist das Ganze irgendwie etwas zu wirr geblieben…Ja, okay, ich meinte eben, dass man so etwas nicht logisch erklären kann, aber ich hätte mir trotz allem ein paar mehr Infos darüber gewünscht, warum unsere Protagonistin mit Sam telefonieren kann, obwohl dieser tot ist. Bis auf diesen Aspekt kann ich mich aber nur positiv zum Buch äußern.

In die Geschichte habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der bildhafte, nahezu poetische Schreibstil sagte mir auf Anhieb zu, für mich hat er sich angenehm lesen lassen, und die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Beginnen tut sie mit einem Prolog, der uns in die Vergangenheit mitnimmt, als Sam noch gelebt hat. Auch im Verlauf des Buches gibt es immer mal wieder kurze Rückblenden, was mir sehr gut gefallen hat, da sie die Beziehung zwischen Julie und Sam noch greifbarer machen. Dass die Wechsel zwischen dem Jetzt und dem Davor meist recht plötzlich kommen, hat mir persönlich keinerlei Schwierigkeiten bereitet, ich habe mich immer zurechtfinden können.

Auch die Charaktere mochte ich sehr. Unsere 17-jährige Hauptfigur Julie, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Da sie meine Leidenschaft für Bücher und fürs Schreiben mit mir teilt, habe ich mich mit ihr direkt verbunden gefühlt und dank der anschaulichen Beschreibungen ihrer Empfindungen und Gedanken habe ich mich mühelos in sie hineinversetzen können. Ich habe Julies Verzweiflung, ihren großen Kummer und Schmerz nur zu deutlich spüren können und richtig mit ihr gefühlt und mitgelitten.
Sam war mir um einiges ferner als Julie, aber sympathisch war er mir trotzdem. Mit den beiden hat der Autor zwei wunderbare Protagonisten erschaffen, die durchaus ihre Fehler haben und sich nicht immer logisch verhalten. Dass ich das Handeln der zwei, vor allem bezüglich Julie, nicht immer gänzlich nachvollziehen konnte, hat mich aber in keinster Weise gestört. Jeder Mensch geht anders mit einem schweren Verlust um, was in diesem Buch auch mehr als deutlich wird. Ich fand es daher nur realistisch, dass ich den Trauerprozess nicht bei allen Figuren nachempfinden konnte.

Also in meinen Augen hat Dustin Thao das Thema Trauerbewältigung gelungen und glaubhaft dargestellt. Er beschreibt auf eine schmerzliche, zugleich aber auch sehr feinfühlige und leichte Weise wie schwer es ist einen geliebten Menschen zu verlieren und von ihm Abschied zu nehmen. „Bleib bei mir, Sam“ ist ein wirklich tolles Werk über das Festhalten, Loslassen und Weitermachen, über das Leben und den Tod, über Liebe, Freundschaft und Neuanfänge. Die Grundstimmung ist aufgrund der Hauptthematik natürlich eine ziemlich melancholische, allerdings habe ich sie an keiner Stelle als zu bedrückend oder schwer wahrgenommen. Ich mochte diese gewisse Traurigkeit, die durchweg herrscht, und auch die unaufgeregte Handlung habe ich als absolut passend empfunden. Jede Menge Spannung oder actionreiche Wendungen darf man hier nicht erwarten. Die Geschichte beinhaltet nur wenige Überraschungen und wird sehr ruhig erzählt.

Das Ende fand ich ebenfalls zufriedenstellend. Es ist herzzerreißend, lässt einen gleichzeitig aber auch mit Zuversicht und Hoffnung zurück. Etwas zarter besaitete Menschen sollten bei dem Schluss nur besser eine Packung Taschentücher griffbereit halten. Wer sie bisher noch nicht gebraucht hat, wird sie höchstwahrscheinlich auf den letzten Seiten benutzen müssen. Bei mir sind keine Tränen geflossen, was aber vermutlich einfach daran lag, dass ich selten bei Büchern weinen muss. Tief bewegt und mitgenommen hat mich das Buch aber natürlich dennoch. „Bleib bei mir, Sam“ ist wahrlich die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle.

Fazit: Emotional, mitreißend und ergreifend. Eine wunderschöne bittersüße Geschichte über zwei junge Liebende, die sich viel zu früh voneinander verabschieden müssen.
Dustin Thao ist mit „Bleib mir bei, Sam“ ein außergewöhnliches Debüt gelungen, in welchem er eine authentische Darstellung über Verlust und Trauer mit einem paranormalen Twist verknüpft. Ich kann diesen gefühlvollen und berührenden Roman nur empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Ein starkes, unterhaltsames und wunderbar abwechslungsreiches & inspirierendes Buch!

Climate Club - Jetzt retten wir das Klima!
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Da mir „Girl Power“ von Carrie Firestone total gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von ihrem neuen Werk „Climate Club“ hörte. Das Cover, muss ich gestehen, hat mich auf den ersten ...

Da mir „Girl Power“ von Carrie Firestone total gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von ihrem neuen Werk „Climate Club“ hörte. Das Cover, muss ich gestehen, hat mich auf den ersten Blick nicht so angesprochen, der Klappentext dafür aber umso mehr. Da aus diesem hervorgeht, dass es sich bei dem Buch quasi um eine Fortsetzung zu „Girl Power“ handelt, stand für mich umgehend fest, dass ich es lesen muss.

Die Achtklässlerin Mary Kate muss sich zurzeit mit vielen Fragen auseinandersetzen: Wie soll sie mit ihren gerade mal zwölf Jahren eine gute Tante sein? Was kann sie nur tun um ihrer besten Freundin Lucy zu helfen, die seit einiger Zeit an einer merkwürdigen Krankheit leidet? Und warum scheint sich kaum jemand für den Klimawandel zu interessieren? Zum Glück gibt es an ihrer Schule den Lehrer Mr Lu, der einen Klima-Klub gründet und gemeinsam mit den teilnehmenden Schülerinnen ein großes gemeinsames Umwelt-Projekt organisiert. Als Mary Kate dem Kurs beitritt, fallen ihr auf einmal Dinge auf, die sie vorher nie so wirklich wahrgenommen hat: An ihrer Schule werden Lebensmittel verschwendet; Leute kaufen Klamotten, die sie eigentlich gar nicht brauchen; die Schülerinnen aus dem Nachbarort fühlen sich oft ausgeschlossen und unfair behandelt...Leider zeigt sich, dass es gar nicht so leicht ist, für eine positive Veränderung und Gerechtigkeit zu sorgen. Anstatt sie zu unterstützen, legt ihnen der aktuelle Bürgermeister lauter Steine in den Weg. Doch davon lassen sich Mary Kate und ihre Freunde nicht abhalten, sie wollen unbedingt etwas verändern.

Irgendwie ist mein Eindruck, dass sowohl dieser Band als auch der vorherige bisher ziemlich unbekannt ist. Ich zumindest kenne kaum jemanden, der schon mal von den Büchern gehört hat und in Buchhandlungen oder auf Bookstagram sehe ich sie so gut wie nie. Finde ich unheimlich schade, dieser Reihe sollte unbedingt mehr Beachtung geschenkt werden! Also ich kann sie wirklich jedem, egal ob Jung oder Alt, wirklich nur ans Herz legen. Es ist auch gar kein Problem, wenn man mit diesem Teil einsteigt. „Girl Power“ und „Climate Club“ hängen zwar miteinander zusammen, erzählen aber in sich abgeschlossene Geschichten und handeln von unterschiedlichen Hauptpersonen. Ich persönlich würde allerdings dennoch raten, mit Band 1 zu starten, ich denke, dass die Lesefreude dann ein wenig höher ist.

Während wir in „Girl Power“ die Achtklässlerin Molly Frost begleiten durften, ist es nun an ihrer Freundin Mary Kate Murphy, uns ihre Geschichte zu erzählen. Die Story spielt zeitlich kurz nach den Ereignissen aus dem Vorgänger und Hauptschauplatz ist erneut die Fisher-Mittelschule.
Ich habe mich auch dieses Mal von Anfang an rundum wohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und einmal mit dem Schmökern begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Auch dieser Band wird mittels verschiedenster Textarten und in sehr kurzen Kapiteln erzählt und ist humorvoll und packend geschrieben, sodass man durchweg dazu angeregt wird, einfach immer weiterzulesen. Bei mir jedenfalls war es so.
Wer eigentlich lieber zu dünnen Büchern greift oder ein Lesemuffel ist, sollte sich von den fast 400 Seiten bloß nicht abschrecken lassen. Das Buch liest sich wirklich superschnell und flüssig weg. Allein schon die Kapitel, die in Romanform verfasst sind und aus der Sicht von Mary Kate geschildert werden, fesseln und machen Spaß. Da es aber noch viele andere Erzählstile gibt wie Listen, Briefe, Podcast-Folgen, Flyer und E-Mails ist das Leseerlebnis ein überaus vielfältiges und unterhaltsames.

Neben der Gestaltung der Geschichte hat mich das Buch auch mit den Charakteren überzeugen können. Ob alte Bekannte aus „Girl Power“ oder neue Gesichter – allesamt sind sie lebensnah gezeichnet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für lauter schöne Lesemomente. Da hätten wir zum Beispiel Mary Kate, unsere 12-jährige Ich-Erzählerin, die mir mit ihrer liebenswerten und freundlichen Art auf Anhieb sympathisch war. Mit ihr hat die Autorin eine echte Heldin zum Gernhaben und ideale Identifikationsfigur für die Zielgruppe erschaffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Leserinnen ab 11 Jahren sehr gut in Mary Kate hineinversetzen und in vielen Punkten in ihr wiederfinden werden. Mary Kates Gefühle, Wünsche, Sorgen und Probleme werden absolut authentisch und nachvollziehbar dargestellt und da man als Leserin dicht dran ist an ihren Empfindungen und Gedanken, fühlt, leidet und fiebert man mit ihr mit. Ich habe unsere Hauptprotagonistin fest in mein Herz geschlossen und fand es wunderschön mitzuerleben, wie sie sich gemeinsam mit den anderen Klubteilnehmerinnen für den Klimaschutz stark macht und alles daran setzt, um ihre Ziele zu erreichen und nachhaltig etwas zu verändern. Und wie sie sich um ihre kranke beste Freundin Lucy sorgt und kümmert, hat mich tief berührt. So jemanden wie Mary Kate sollte einfach jeder Mensch in seinem Leben haben.

Wie bereits der erste Band, so spricht auch der zweite zahlreiche wichtige und aktuelle Themen an wie Klimawandel, Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Rassismus, Inklusion, Krankheit, Pubertät, Freundschaft und Zusammenhalt. In dem Buch steckt wirklich viel, es wirkt aber in keinster Weise zu überladen, und obwohl auch einige schwierige Dinge angesprochen werden, wird die Story niemals zu ernst. Carrie Firestone hat es meiner Meinung nach erneut hervorragend geschafft, alles unter einen Hut zu bekommen und mit einer genau richtigen Portion Witz und Leichtigkeit zu behandeln.
Besonders gut gefallen hat mir, wie lehrreich, informativ und aktivistisch das Buch ist. So lernt man vor allem über die Klimakrise eine Menge und erfährt, was man tun kann, um unseren Planeten zu retten wie zum Beispiel Kompostierung, weniger Fleisch essen und nur das an Kleidung kaufen, was man wirklich braucht. Ich fand es großartig zu sehen, wie engagiert Mary Kate und ihre Mitschüler
innen sind und was sie sich alles einfallen lassen und tun, um gegen die globale Erderwärmung vorzugehen. Ich hoffe sehr, dass viele Leser*innen von Mary Kate und Co. dazu ermutigt werden, selbst aktiv zu werden und sich an ihnen ein Beispiel nehmen werden.

Fazit: Carrie Firestone hat mit „Climate Club“ eine gelungene Fortsetzung aufs Papier gebracht, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht. Ich kann auch diesen Band nur wärmstens empfehlen, mich hat er genauso begeistern können wie der vorherige Teil. „Climate Club“ ist ein starkes und wunderbar abwechslungsreiches und inspirierendes Buch, geschrieben in einem tollen mitreißenden Mix aus Erzählung und unterschiedlichen Textformen wie Listen, Chats und Podcast-Episoden. Es behandelt viele wichtige Themen und macht Mut, es steckt voller Herz, Humor und Ehrlichkeit und hat in meinen Augen viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Richtig klasse!

Mehr als wahrscheinlich
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Als man mir „Mehr als wahrscheinlich“ als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und sagte zu. Das Cover finde ich richtig cool, mich hat es direkt angesprochen, und der Klappentext ...

Als man mir „Mehr als wahrscheinlich“ als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und sagte zu. Das Cover finde ich richtig cool, mich hat es direkt angesprochen, und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Den Debütroman von Sarah Watson musste ich einfach unbedingt kennenlernen.

Ava, CJ, Jordan und Martha sind seit früher Kindheit unzertrennlich. Obwohl sie ziemlich verschieden sind und aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, verbindet die vier eine ganz besondere, tiefe Freundschaft. Inzwischen stehen sie kurz vor ihrem Schulabschluss und je näher dieser rückt, desto größer werden die Sorgen und Zukunftsfragen. Wie soll es nach der Schule weitergehen? Wo werden sie studieren? Werden sie sich ihre Träume verwirklichen können? Ihr Abschlussjahr wird die vier Freundinnen vor eine Menge Herausforderungen stellen, es zeigt ihnen zugleich aber auch, wie stark sie gemeinsam sind und dass sie zusammen alles erreichen können. Eine von ihnen wird es sogar ins Weiße Haus schaffen und die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden, aber welche der vier wird es sein?

Die Bücher aus dem Arctis Verlag sind immer ein Garant für außergewöhnliche und tiefsinnige Geschichten. Ich habe inzwischen schon viele Romane aus diesem wundervollen Jugendbuchverlag gelesen und der größte Teil von ihnen hat mich restlos begeistern können. Mit „Mehr als wahrscheinlich“ durfte nun also ein weiterer Arctis-Titel bei mir einziehen und tja, was soll ich sagen, auch dieser hat sich für mich als ein Für-immer-im-Regal-bleiben-Buch entpuppt. Ich habe die 366 Seiten so richtig weggesuchtet und jede einzelne zutiefst genossen.

Mich hat die Story von den ersten Zeilen an in ihren Bann gezogen. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der dort spielt, wo die Erzählung enden wird. Wir erfahren, dass eine von unseren vier Hauptprotagonistinnen später die erste Präsidentin der USA sein wird, allerdings wird nicht verraten, wer es ist. Dieses große Geheimnis wird erst am Ende im Epilog gelüftet, sodass man das ganze Buch über ordentlich am herumrästeln und mitfiebern ist und sich permanent fragt, welche der vier es wohl sein wird. Wer von ihnen eignet sich am besten für dieses Amt?
Ist es vielleicht die ehrgeizige CJ, die mit eiserner Verbissenheit für die Abschlusstests lernt und unbedingt an eine renommierte Uni gehen möchte, dabei aber den Blick für etwas viel Wichtigeres verliert?
Oder ist es die selbstbewusste Jordan, die eine Karriere als Journalistin anstrebt und mit ihren Berichten Unrechtmäßigkeiten aufzeigen will?
Es könnte jedoch auch die stille Ava sein, die eine talentierte Künstlerin ist und unbedingt mehr über ihre leibliche Mutter wissen möchte.
Vielleicht handelt es sich bei der zukünftigen Präsidentin aber auch um die kluge Martha, die mit Geld – und Familienproblemen zu kämpfen hat und alle Hürden in Angriff nimmt, um sich ihre Träume zu verwirklichen.

Als Leserin ist man vom Prolog an wie wild am Theorien aufstellen und geht jedem noch so kleinen Hinweis nach. Leicht macht es uns die Autorin aber wahrlich nicht. Man wird ständig auf eine falsche Fährte gelockt, meint man die korrekte Antwort zu kennen, verwirft man sie kurz darauf auch schon wieder. Also ich hatte bis zum Schluss keinen Plan, wie die Auflösung wohl lautet, was ich einfach toll fand. Dieses eifrige Rumraten und immerzu im Dunkeln tappen hat mir total viel Spaß gemacht.
Neben der aufregenden Rätseljagd sorgt dann auch die spannende Frage, von welchen Universitäten die vier Mädchen angenommen werden für ein intensives Mitbibbern. Werden es unsere Hauptfiguren an ihre jeweilige Traumunis schaffen? Welchen Weg werden sie einschlagen?

Ich fand die Art und Weise wie das Buch geschrieben und aufgebaut ist, richtig klasse. Der packende und humorvolle Schreibstil hat sich angenehm flüssig für mich lesen lassen und als großer Fan von Perspektivwechseln in Büchern hat es mich sehr gefreut, dass sich die Autorin für diese Erzählweise entschieden hat. In meinen Augen ist sie für diese Geschichte auch die ideale Wahl. Alle vier ungleichen Mädchen kommen als personale Erzählerin zu Wort und berichten abwechselnd von den Ereignissen. Das Leseerlebnis ist wirklich ein enorm vielfältiges, Langeweile kommt an keiner einzigen Stelle auf. Mich zumindest haben die Geschehnisse durchweg mitreißen und fesseln können. Ich habe mich dieser Sogwirkung, die die Handlung von Anfang an auf mich ausgeübt hat, kaum mehr entziehen können und das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

Auch mit den realistisch ausgearbeiteten Charakteren hat mich Sarah Watson überzeugen können. Mir waren unsere vier Heldinnen auf Anhieb sympathisch. Zu Beginn hatte ich allerdings kurz leichte Schwierigkeiten damit, die Mädels auseinander zu halten. Eine Hilfe wäre es vielleicht gewesen, wenn die Sichtwechsel namentlich gekennzeichnet gewesen wären, das war hier nämlich leider nicht der Fall. Da ich mich aber auch ohne Überschriften relativ schnell zurechtgefunden habe, haben mich die fehlenden Namen letztendlich nicht gestört. 
 
CJ, Jordan, Ava und Martha – die vier sind wirklich grundverschieden und ergänzen sich perfekt mit ihren unterschiedlichen Interessen und Persönlichkeiten. Als Leser
in erhält man tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten der Mädchen und empfindet, leidet, lacht und fiebert mit ihnen mit. Ich habe unser Quartett fest in mein Herz geschlossen und könnte jetzt auch gar nicht sagen, wen ich am liebsten mochte. Jede von ihnen ist einfach einzigartig. Alle vier haben ihre ganz eigene Hintergrundgeschichte und ihr jeweiliges Päckchen zu tragen. 
Es werden so einige aktuelle und teils auch ernste Dinge angesprochen wie Depression, Armut, Zukunftsängste, Identitätssuche, Vorurteile und die Liebe. Mich hat es begeistert zu sehen, wie tiefgründig die Story ist und mit wie viel Authentizität und Feingefühl die schweren Themen behandelt werden. Super fand ich auch, wie divers die Figuren gestaltet sind, allen voran unsere Protagonistinnen.
Besonders gut gefallen hat mir jedoch die bedingungslose und innige Freundschaft der vier Mädchen. Mitzuerleben wie sie füreinander einstehen, sich immer aufeinander verlassen können und zusammen durch dick und dünn gehen, hat mich sehr berührt. CJ, Jordan, Ava und Martha sind fürwahr unzertrennlich und zeigen uns, was wahre Freundschaft ausmacht.

Das Ende hat mich ebenfalls vollkommen zufriedenstellen können. Es ist rührend und herzerwärmend, aber in keinster Weise kitschig. Es schließt die Geschichte einfach rundum gelungen ab, sodass man das Buch mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen kann.

Fazit: Fesselnd, unterhaltsam, warmherzig und ergreifend. Ein großartiges und wichtiges Buch voller Herz, Freundschaft und Zusammenhalt!
Sarah Watson hat mit „Mehr als wahrscheinlich“ ein eindrucksvolles Debüt aufs Papier gebracht, welches ich jedem nur ans Herz legen kann. Für mich war dieser Roman ein echtes Highlight. Ich habe unsere vier starken Freundinnen nur zu gerne auf ihrem gemeinsamen und ihren jeweils eigenem Weg begleitet und eine wunderbare Zeit mit ihnen verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Ein weiterer wundervoller Zimt-Band!

Zimt − Zwischen den Welten geküsst
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Dem zweiten Teil der zweiten Zimt-Staffel habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Den Reihenauftakt habe ich richtig gefeiert und da dessen Ende extrem neugierig auf die Fortsetzung macht, habe ich ...

Dem zweiten Teil der zweiten Zimt-Staffel habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Den Reihenauftakt habe ich richtig gefeiert und da dessen Ende extrem neugierig auf die Fortsetzung macht, habe ich es wirklich kaum mehr erwarten können endlich zu erfahren, wie es wohl weitergehen wird.

Man sollte meinen, dass sich Vicky mittlerweile an ihre Weltensprünge gewöhnt hat, doch Fehlanzeige, das ist definitiv nicht der Fall. Das neue Paralleluniversum, in welchem sie mit Konstantin landet, hat es aber auch wirklich in sich. Nicht nur, dass sie in diesem nicht mit Konstantin zusammen ist – ihre Parallelversion hat eine große Schwester! Ehe es sich Vicky versieht, steckt sie mal wieder mittendrin im Parallelweltenchaos und das, wo es doch bereits in ihrem eigenen Leben gerade drunter und drüber geht. Ihre Mutter will sich für das Bürgermeisteramt bewerben, obwohl sie doch schon mit dem B & B alle Hände voll zu tun hat, und Vickys beste Freundin Pauline benimmt sich in letzter Zeit total komisch und hat kaum noch Zeit für sie. Kein Wunder, dass Vicky in diesem ganzen Durcheinander nicht merkt, dass ihnen ein gefährlicher Gegenspieler dicht auf den Fersen ist.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es hierbei um den zweiten Teil der zweiten Zimt-Staffel. Da dieser direkt an den Vorgänger anschließt, rate ich sehr, mit dem ersten Band zu starten. In meinen Augen braucht man die Kenntnisse aus dem Reihenauftakt, um dem Geschehen in der Fortsetzung ohne Probleme folgen zu können. Die erste Zimt-Staffel muss man jedoch nicht gelesen haben. Besser wäre es zwar schon – die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher – aber fürs Verständnis ist es meinem Empfinden nach nicht erforderlich.

Mir waren die Ereignisse aus dem ersten Band zum Glück noch sehr präsent. Ich habe daher völlig mühelos in das Zimt-Universum zurückgefunden und meinen Aufenthalt darin mal wieder in vollen Zügen können. Und genossen habe ich ihn, oh ja! Wie ich es mir schon gedacht habe, hat mich Dagmar Bach auch dieses Mal vollkommen verzaubern können und zum reinsten Seitenverschlinger mutieren lassen. Es hätte mich allerdings auch sehr gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Die Bücher von Dagmar Bach sind einfach ein Garant für den allerschönsten Lesespaß mit vielen wunderbaren Schmunzelmomenten und jeder Menge Suchtpotenzial.

Für mich war das Eintauchen in das Buch wie nach Hause kommen. Mich hat es so gefreut, endlich wieder in den Genuss dieses herrlichen Kleinstadt-Feelings zu kommen und auf lauter vertraute Gesichter wiederzutreffen. Die Kulisse wird wie gewohnt einfach toll beschrieben. Das beschauliche Städtchen, in welchem die Serie spielt, verströmt immer so eine heimelig-gemütliche Atmosphäre und da es natürlich auch in diesem Band zahlreiche Parallelweltsprünge gibt, hat man beim Lesen ständig das Gefühl, den Geruch von Zimtschnecken in der Nase zu haben. Was letzteres angeht, sollte ich wohl besser mal wieder eine Warnung aussprechen: Diese Reihe macht total Appetit auf Zimtschnecken. Haltet beim Schmökern also lieber ein paar Exemplare von diesen leckeren Gebäckteilchen griffbereit. ;)

Auch die Figuren werden erneut großartig dargestellt. Für das Erschaffen von liebenswerten und teils schrägen Charakteren, die man sofort ins Herz schließen muss und so schnell nicht vergisst, hat die Dagmar Bach zweifellos ein wahres Händchen. Das perfekte Beispiel wären Vickys Großeltern, die einfach nur der Knaller sind und mich stets bestens unterhalten. Multi-Talent Winfried ist aber ebenfalls einsame Spitze (was kann dieser Kerl eigentlich nicht?).
Besonders liebgewonnen habe ich Vicky, unsere 15-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Vicky ist so eine richtige Romanheldin zum Gernhaben. Sie ist sympathisch, lustig und authentisch und da ihr Empfinden und Denken glaubhaft veranschaulicht wird, gelingt es einem auch als Erwachsener spielend leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Bei mir zumindest war so. Ich habe mit Vicky wieder mitgefühlt und mitgelitten und durchweg mit ihr mitgefiebert.
Konstantin, Vickys Freund, hat sich aber auch schon längst einen festen Platz in meinen Herzen gesichert. Er ist ein unheimlich sympathischer Typ und ergibt zusammen mit Vicky ein supersüßes Paar. Die Lovestory der beiden mochte ich abermals sehr, ich habe die gemeinsamen Momente der zwei erneut zutiefst genossen.

Neben der Beziehung unserer beiden Hauptpersonen nimmt auch Vickys und Paulines Freundschaft eine wichtige Rolle in der Geschichte ein. Leider läuft es zwischen den beiden Freundinnen gerade nicht so gut wie sonst, irgendwie verhält sich Pauline seit kurzem äußerst merkwürdig. Was es mit ihrem seltsamen Verhalten auf sich hat, werde ich euch hier jedoch nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich habe sowohl die Geschehnisse in Vickys eigener Welt als auch die im Paralleluniversum ganz gebannt verfolgt und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Längen sucht man auch bei diesem Zimt-Abenteuer wahrlich vergebens, es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes und Überraschendes und auch die unterhaltsamen Szenen kommen natürlich nicht zu kurz. Besonders spannend fand ich die neue Welt, in welche es uns dieses Mal gemeinsam mit Vicky und Konstantin verschlagen wird. Mich hat es fasziniert zu sehen, wie anders das Leben von Vickys Parallelversion ist und hatte einfach nur tierisch viel Spaß dabei, es gemeinsam mit unsere beiden Parallelwelt-Springern zu erkunden.

Die Geschichte endet erfreulicherweise ohne einen fiesen Cliffhanger, weckt aber natürlich dennoch eine große Neugier und Vorfreude auf den nächsten Band. Leider werden wir uns da nur noch ein kleines bisschen gedulden müssen. Das Finale von Staffel zwei wird voraussichtlich erst im Juni 2023 erscheinen. Auf „Für immer von Magie berührt“ freue ich mich schon riesig!

Fazit: Mitreißend, witzig, zimtig-süß. Ein absolutes Wohlfühlbuch voller Freundschaft, Liebe und Überraschungen und mit ganz viel toller Zimtschneckenmagie!
Endlich habe ich mich auf meinen sehnsüchtig erwarteten zweiten Teil der zweiten Zimt-Staffel stürzen können und wie nicht anders zu erwarten, habe ich auch diesen Band von Anfang bis Ende geliebt. Dagmar Bach hat es also mal wieder geschafft und mir ein weiteres Lesehighlight bescheren können. Ich habe erneut eine wundervolle Zeit mit Vicky und den weiteren bezaubernden Charakteren verbracht und freue mich schon sehr auf mein nächstes Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen! 

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