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Veröffentlicht am 24.10.2022

Bewegend, tiefgründig, unterhaltsam. Ein wunderbares Buch!

Einfach nur Paul
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Endlich gibt es neues Lesefutter von der deutschen Autorin Tania Witte! Sowohl ihre zwei vorherigen Jugendbücher „Die Stille zwischen den Sekunden“ und „Marilu“ als auch der Roman „Wild – Sie hören dich ...

Endlich gibt es neues Lesefutter von der deutschen Autorin Tania Witte! Sowohl ihre zwei vorherigen Jugendbücher „Die Stille zwischen den Sekunden“ und „Marilu“ als auch der Roman „Wild – Sie hören dich denken“, den sie gemeinsam mit Antje Wagner unter dem Pseudonym Ella Blix geschrieben hat, waren echte Highlights für mich. Auf „Einfach nur Paul“ war ich daher wahnsinnig gespannt.

Paul ist 16 Jahre alt und nicht so wirklich glücklich mit seinem Leben: Er ist Mitglied in einer Band, in der er eigentlich gar nicht sein möchte, und verliebt in ein Mädchen, das er nicht bekommen kann. Obwohl er viel mehr auf elektronische Musik steht, heimlich davon träumt, ein erfolgreicher DJ zu werden und kein Talent fürs Singen hat, verlässt er die Band nicht und macht weiter den Frontmann. Amira zuliebe. Amira, seine allerbeste Freundin, die die Band damals gegründet hat und für die Paul schon seit langem deutlich mehr empfindet als nur Freundschaft. Amira erwidert seine Gefühle jedoch nicht, was Paul auch weiß. Dennoch ist er gerne mit ihr zusammen. Vor allem in der letzten Zeit kann er ihre Nähe gut gebrauchen. Paul gerät ständig mit seinem Vater aneinander, gefühlt kann er ihm nichts recht machen, jedes Gespräch mit ihm endet in einem lautstarken Streit. Als seine kleine Schwester für ihren Biologieunterricht etwas Unglaubliches herausfindet, gerät Pauls Welt komplett aus den Fugen. Bei einem Blutgruppentest kommt raus, dass er nicht der biologische Sohn seiner Eltern sein kann. Auf einmal sind da lauter Fragen in seinem Kopf. Wer ist seine richtige Mutter? Warum hat sie ihn verlassen? Wer ist er eigentlich? Eine Suche voller Herausforderungen beginnt. Ob Paul die Antworten auf seine Fragen finden wird?

Da mir die bisherigen Jugendromane von Tania Witte so gut gefallen haben, habe ich mir von ihrem neuen Werk nun natürlich sehr viel erhofft und um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten auch dieses Mal gänzlich erfüllt werden! Tania Witte ist es in meinen Augen erneut hervorragend gelungen, wichtigen Stoff einfühlsam und leicht und mit einer genau richtigen Portion Humor zu verpacken. „Einfach nur Paul“ erzählt eine berührende und tiefgründige Geschichte über viele aktuelle und sensible Themen wie die Frage nach der eigenen Herkunft und dem Finden zu sich selbst, über Freundschaft, Familie, unerfüllte Liebe, Glenderklischees und Toleranz. Das Buch besitzt eine Menge Tiefgang und bewegt und stimmt nachdenklich, zugleich enthält es aber auch eine wunderbare Leichtigkeit und zaubert einem des öfteren ein Schmunzeln auf die Lippen. Ich hatte dank des flüssigen und jugendlichen Schreibstils einen mühelosen Einstieg in die Geschichte und da mich die Handlung von Beginn an packen und fesseln konnte, habe ich die gut 272 Seiten innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

Erzählt wird die Geschichte meist aus der Sicht von Paul in der Ich-Perspektive. Mir hat unser 16-jähriger Hauptprotagonist auf Anhieb gefallen. Er ist ein supersympathischer Typ und lebensnah gezeichnet, er denkt viel nach und verliert sich öfters in seinem Kopfchaos, er liebt Musik und steckt voller großer Lebensträume, er eckt an und fällt gerne auf (zumindest manchmal) und hält überhaupt nichts davon, sich in eine Schublade stecken zu lassen. Paul trägt gerne Nagellack und Make-up – was andere davon halten, kümmert ihn nicht groß. Diesbezüglich macht Paul einfach sein Ding, wofür ich ihn sehr bewundert habe, es gibt aber auch einiges in seinem Leben, das er nicht so selbstbewusst durchzieht. So möchte er eigentlich gar nicht in der Band sein, die seine beste Freundin Amira gegründet hat, traut sich aber nicht, Amira die Wahrheit zu sagen und macht ihr zuliebe mit. Also ich fand Paul einfach nur toll. Ich habe sein Fühlen, Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen und mich auch als Erwachsenen ohne Probleme in ihn hineinversetzen können.

Auch die Nebencharaktere mochte ich sehr. Sie wurden wie Paul vielschichtig ausgearbeitet und wirken wie Personen aus dem echten Leben. Da hätten wir zum Beispiel die bereits von mir genannte Amira, in die Paul schon seit langem verliebt ist (sie aber leider nicht in ihn); und Em, die eigentlich nicht Em heißt und blaue Haare hat und auf die Paul während seiner Suche nach der Wahrheit treffen wird. Und dann wäre da natürlich noch Pauls jüngere 14-jährige Schwester Linn, die er immer liebevoll Keks nennt und die sich mit ihrer bezaubernden und pfiffigen Art sofort in mein Herz geschlichen hat.

Neben den Figuren konnte das Buch auch mit der Erzählweise bei mir punkten. Wie oben schon erwähnt, wird der größte Teil aus dem Blickwinkel von Paul geschildert, es gibt aber auch immer mal wieder kurze Einschübe in einer anderen Schriftart, bei denen es sich um Briefe an Paul von einer Person namens K. handelt. Wer K. ist und was es mit den Briefen auf sich hat, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Auch sonst möchte ich hinsichtlich der Handlung gar nicht weiter groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass euch das Buch auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mitnehmen wird und ihr es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mögt. Bei mir zumindest war es so, ich habe insgesamt eine sehr emotionale Zeit mit „Einfach nur Paul“ verbracht. Und wie ich es von Tania Witte gewohnt bin, hat sie mich auch dieses Mal mit einer für mich völlig unvorhersehbaren Wende zum Ende hin ziemlich aus den Socken hauen können. Was diesen Plottwist angeht, werde ich hier aber definitiv nicht weiter ins Detail gehen, da ich ansonsten ziemlich spoilern würde.

Der Ausgang der Erzählung hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Er ist passend und schließt den Roman rundum gelungen ab.

Fazit: Mitreißend, bewegend, authentisch und ehrlich. Eine wundervolle Coming-of-Age-Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität und dem richtigen Platz im Leben.
Dies war mein viertes Werk aus der Feder von Tania Witte und auch mit diesem hat mich die deutsche Autorin vollauf begeistern können. Das Buch greift viele wichtige Themen auf und steckt voller Emotionen und Tiefgang, es ist ernst und unterhaltsam zugleich, großartig geschrieben und nicht nur ein Roman für Jugendliche ab 12 Jahren, sondern auch für erwachsene Leser*innen. Ich habe Paul nur zu gerne auf seinem Weg zu sich selbst begleitet und kann jedem nur empfehlen es mir gleichzutun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Ein zauberhaftes Buch!

Annes unvergleichliche Teeparty
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Endlich geht es mit der Anne-auf-Green-Gables-Vorlesebuchserie weiter! Da ich von den ersten beiden Bänden ganz hin und weg war, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. ...

Endlich geht es mit der Anne-auf-Green-Gables-Vorlesebuchserie weiter! Da ich von den ersten beiden Bänden ganz hin und weg war, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Annes unvergleichliche Teeparty“ habe ich mich unheimlich gefreut.

Anne kann ihr Glück gar nicht fassen, als Marilla ihr erlaubt, ihre beste Freundin Diana Barry zum Tee einzuladen. Eine Teeparty mit ihrer Seelenverwandten Diana, das klingt einfach großartig und so wunderbar vornehm und erwachsen. Anne ist fest entschlossen, die schönste und erwachsendste Teeparty zu veranstalten, die sie aufbieten kann. Als sie Diana jedoch versehentlich statt Himbeersirup Marillas Johannisbeerwein serviert und betrunken macht, endet Annes Teeparty mit katastrophalen Folgen. Dianas Mutter, die eh schon immer der Meinung war, dass Anne kein guter Umgang für ihre Tochter ist, verbietet den Mädchen, sich weiterhin zu treffen. Anne und Diana sind am Boden zerstört. Ob Anne ihren Fehler wohl wiedergutmachen kann? Wird Mrs Barry ihr jemals vergeben?

Mit dem rothaarigen Waisenmädchen Anne Shirley hat die kanadische Autorin Lucy Maud Montgomery eine wundervolle und einzigartige Buchfigur erschaffen, deren Geschichten eindeutig zurecht zu solch beliebten Klassikern geworden sind und auf gar keinen Fall in Vergessenheit geraten dürfen. Ich kann daher gar nicht oft genug betonen wie froh ich darüber bin, dass es inzwischen eine Vorlesebuchreihe zu „Anne auf Green Gables“ gibt, dank der schon jüngere Kinder in den Genuss von Annes Abenteuern kommen können und die Möglichkeit erhalten, ihre Liebe für diesen aufgeweckten Rotschopf zu entdecken. Mit „Annes unvergleichliche Teeparty“ ist nun also der dritte Anne-Vorleseband erschienen und hach, was soll ich sagen, auch bei diesem ist es bei mir ganz große Liebe.

Mich haben Kallie George und Abigail Halpin auch mit ihrem dritten Anne-Vorlesebuch vollauf begeistern können. Kallie George ist es in meinen Augen erneut hervorragend gelungen, einen Teil von „Anne auf Green Gables“ auf eine sehr vereinfachte Weise neu zu erzählen und für eine jüngere Leserschaft zugänglich zu machen, ohne dass der besondere Charme des Originals dabei verloren geht. Sämtliche Charaktere besitzen ihre jeweiligen bekannten Eigenschaften und Besonderheiten und verhalten sich wie in der herkömmlichen Geschichte. So ist Anne das quirlige junge Mädchen, wie wir es alle kennen und lieben, und verzaubert uns auch in diesem Band mit ihrer lebhaften Fantasie, ihrer Leidenschaft fürs Reden und ihrem Talent in unglückliche Situationen zu geraten. Dieses Mal wird es also eine Teeparty sein, die überhaupt nicht so ablaufen wird wie geplant und die für Anne und Diana wenig erfreulich enden wird. Mir war diese Szene natürlich nur zu gut bekannt. Welcher Anne-auf-Green-Gables-Fan kennt sie nicht, die berüchtigte Teeparty, bei der Anne ihre beste Freundin aus Versehen betrunken macht? Für mich war es mal wieder die reinste Freude in dieses Kapitel aus Lucy Maud Montgomerys Klassiker einzutauchen und es dank der tollen Nacherzählung von Kallie George und Abigail Halpins traumhaften Bildern auf eine neue Art und Weise erleben zu dürfen.

Was die Gestaltung des Buches anbelangt, könnte ich nun mal wieder endlos ins Schwärmen geraten. Abigail Halpin, die bereits die beiden Vorgänger bebildert hat, hat auch diesen Band mit vielen farbenfrohen nostalgischen Illustrationen versehen, die meist eine ganze Seite einnehmen und den besonderen Zauber der Geschichte perfekt einfangen. Ich habe mich an den Bildern erneut gar nicht sattsehen können, sie sind einfach so wunderschön und liebevoll gezeichnet.

Fürs Vorlesen ab 5 Jahren und Selberlesen ab etwa 8 Jahren ist „Annes unvergleichliche Teeparty“ prima geeignet. Mit seinen kurzen Kapiteln, der großen Schrift, den vielen Zeichnungen und der insgesamt recht geringen Textmenge ist auch dieser Band einfach das ideale Vorlese- und Erstleserbuch. Erwachsenen kann ich die Anne-Vorlesebücher aber auch nur ans Herz legen, für diese ist man definitiv nie zu alt.

Fazit: Mit „Annes unvergleichliche Teeparty“ bescheren uns Kallie George und Abigail Halpin eine weitere zeitlos schöne Nacherzählung des kanadischen Kinderbuchklassikers „Anne auf Green Gables“, die ich jedem, egal ob Jung oder Alt, von ganzem Herzen nur empfehlen kann. Ich bin total verliebt in dieses Schätzchen. Auch dieser Band ist mit viel Wärme geschrieben und absolut bezaubernd illustriert und gehört in das Regal eines jeden Anne-auf-Green-Gables-Fans. Ich habe eine herrliche Zeit mit dem Buch verbracht und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein herrliches Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und geistreicher Ideen!

SpooKI: Den Geist aufgeben gibt's nicht!
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Als ich zum ersten Mal von dem Auftakt der SpooKI-Serie hörte, konnten das Cover und der Titel meine Neugierde sofort wecken. Nachdem ich mir dann den Klappentext durchgelesen hatte, war ich nur noch mehr ...

Als ich zum ersten Mal von dem Auftakt der SpooKI-Serie hörte, konnten das Cover und der Titel meine Neugierde sofort wecken. Nachdem ich mir dann den Klappentext durchgelesen hatte, war ich nur noch mehr Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur richtig gut und nach einer Story ganz nach meinen Geschmack. Und da mir meine bisherigen Werke von Ruth Rahlff zudem sehr gut gefallen haben, stand für mich schnell fest, dass ich ihre neue Kinderbuchreihe kennenlernen möchte.

Robert ist eigentlich ein ganz normaler Junge – mal abgesehen von der Tatsache, dass er als einziger Mensch in einer Geisterfamilie lebt. Da niemand davon erfahren darf, dass seine Familie nicht aus Fleisch und Blut besteht und schon mehrere hundert Jahre alt ist, gerät er immer wieder in ziemlich verzwickte und erklärungsbedürftige Situationen. Robert hat es wahrlich nicht leicht. Er lebt unter lauter altmodischen Geistern, die nichts von Technik halten und die er unbedingt vor der Außenwelt (und vor extrem neugierigen Nachbarn) geheim halten muss; er hat Probleme in der Schule und von seinem Mitschüler Damon wird er ständig geärgert. Und als wäre das alles nicht schon mehr als genug, passieren auf einmal lauter seltsame Dinge, nachdem sein Geisteropa bei einem Preisausschreiben ein Smartphone für ihn gewonnen hat. Was hat es mit diesen Vorfällen nur auf sich? Zum Glück ist Robert inzwischen nicht mehr länger auf sich alleine gestellt: In seiner neuen Klassenkameradin Isabella hat er eine tolle Freundin gefunden und auch sein Geistercousin Lorenzo steht ihm zur Seite. Gemeinsam versuchen die drei die ganzen rätselhaften Ereignissen zu ergründen und stoßen dabei auf eine künstliche Intelligenz.

Schon damals, als ich das Buch zum ersten Mal in der Vorschau sah, war mir sofort klar, dass es sich bei „SpooKI“ um eine sehr fantasievolle und amüsante Kinderbuchreihe handelt. Allein schon der kreative Titel macht deutlich, dass zwischen den Buchdeckeln eine Story schlummert, die nicht nur von Spukgestalten handelt, sondern auch von künstlicher Intelligenz – eine ungewöhnliche, aber ausgesprochen interessante Mischung. Ob sie aber auch funktionieren kann?
Um es kurz zu machen: Ja, kann sie! Mich zumindest hat Ruth Rahlff mit dem ersten Band von „SpooKI“ auf ganzer Linie überzeugen können; ich habe definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe: Einen vielversprechenden Serienstart, der eine originelle Kombi aus Geisterwelt und Realität enthält und vor Witz, Charme und Trubel nur so sprüht.

Mich hat die Handlung von den ersten Seiten an mitreißen und bestens unterhalten können. Bereits die ersten Kapiteln sind sehr ereignisreich und spaßig und machen neugierig auf den weiteren Fortgang der Geschichte. Wieso scheint niemand außer unserem Hauptprotagonisten Robert seinen Hund Unfug sehen zu können? Was hat es mit der Drohne auf sich, die plötzlich auftaucht? Und warum ist Robert der einzige Mensch in seiner Familie?
Die Antwort auf die erste Frage erhalten wir sehr schnell: Nicht nur Roberts Familie sind Gespenster – auch bei Unfug handelt es sich um eine Spukgestalt. Und da Menschen Geister normalerweise nicht sehen können – außer sie manifestieren sich – sieht es für alle immer so aus, als würde Robert Selbstgespräche führen.
Bezüglich der Hintergrundgeschichte zu Roberts außergewöhnlicher Familienkonstellation erfahren wir erst nach und nach etwas mehr, allerdings wird längst nicht alles geklärt. Weitere Details über die familiäre Situation unseres Buchhelden werden dann wohl sehr wahrscheinlich in den weiteren Bänden folgen.

Was die Charaktere anbelangt, kann ich mich nur mit heller Begeisterung äußern. Robert, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist sympathisch und authentisch und eine ideale Identifikationsfigur für die Zielgruppe, sprich Kinder ab 9 Jahren.
Auch Roberts schräge Familie mochte ich vom ersten Moment an. Mit diesem liebenswert-verrückten Haufen hat die Autorin einfach unvergleichbare Erscheinungen erschaffen. Papa Henry, Mama Ophelia, Opa Arthur, Cousin Lorenzo, Wolfshund Unfug – man muss sie einfach alle lieben. Besonders klasse und lustig fand ich den Opa, der noch am meisten mit der Zeit mitgegangen ist und sich immer heimlich im Keller alte Filme auf seinem Uraltfernseher anschaut. Papa Henry hat mir aber auch zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Er hegt eine große Leidenschaft für das Ausprobieren neuer Rezepte – sehr zum Leidwesen von Robert. Lorenzo ist allerdings ebenfalls ein genialer Charakter und sorgt für eine richtig gute Stimmung.
Eine weitere wichtige Figur ist Isabella – Roberts pfiffige neue Klassenkameradin, die eine ganz besondere Gabe besitzt und ein wahres Computergenie ist. Sie und Robert werden innerhalb kurzer Zeit gute Freunde werden und gemeinsam versuchen den vielen merkwürdigen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt in diesem Buch an keiner Stelle auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Überraschungen, Geheimnisse und Action aufwarten und auch die witzigen Szenen können sich sehen lassen. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da es einen so sehr fesselt und so viel Spaß bringt. Auch ich, als Erwachsene, bin ordentlich ins Mitfiebern geraten und habe mich stellenweise einfach nur prächtig amüsiert.
Die Geschichte ist allerdings nicht nur spannend und unterhaltsam – sie ist stellenweise auch etwas ernster und vermittelt viele aktuelle Themen wie Mobbing, Schulsorgen, die Gefahren des Internets und von künstlicher Intelligenz, die Abhängigkeit von Smartphone und Co. sowie der Umgang mit Datenschutz. All das hat seinen Platz in der Erzählung gefunden, kindgerecht und einfallsreich verpackt in einem coolen geisterstarken Abenteuer.

Neben der Story kann das Buch auch mit einer tollen Gestaltung punkten. Das Cover mit seinen Glow-in-the-Dark-Effekten ist ein echter Hingucker und wird bei der Zielgruppe ganz bestimmt richtig gut ankommen.
Der Innenteil kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Timo Grubing hat die Handlung mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die mit ihrem modernen Stil einfach nur hervorragend zur Geschichte passen und deren skurrilen Humor perfekt unterstreichen. Vorne im Buch gibt es zudem noch eine farbige doppelseitige Porträtdarstellung, die alle wichtigen Charaktere zeigt.

Das Ende lässt so einiges offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Was bin ich froh, dass die ersten beiden Bände zeitgleich erschienen sind und wir uns somit nicht lange auf die Fortsetzung gedulden müssen. Besitzen tue ich den zweiten Band bislang noch nicht, was sich aber auf jeden Fall noch ändern wird. Ich bin total gespannt, wie es wohl mit Robert und Co. weitergehen wird!

Fazit: Traditionelle Spukfamilie meets moderne Technik oder: Ein herrliches Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und geistreicher Ideen!
Ruth Rahlff hat mit „SpooKI – Den Geist aufgeben gibt’s nicht!“ einen rundum gelungen Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der große Lust auf mehr macht und auch erwachsenen Leser*innen die allerbeste Unterhaltung beschert. Mich hat Ruth Rahlff mit dem ersten Band ihrer neuen Kinderbuchreihe absolut beGEISTERten können. Ich habe eine wunderbare Zeit mit Robert und den weiteren Charakteren verbracht und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Bewegend, wichtig, schonunglos ehrlich und absolut fesselnd!

NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!
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Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramm des Magellan Verlags ist mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mir gefiel es ...

Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramm des Magellan Verlags ist mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mir gefiel es auf Anhieb, und da mich auch der Klappentext direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 15-jährige Nora Melchionda führt ein Leben, um welches sie viele beneiden. Sie ist hübsch und beliebt und gut in der Schule, sie hat eine tolle beste Freundin, auf die sie sich stets verlassen kann und seit kurzem hat sie auch eine Art Freund. Eine einzige Nacht wird ihr Leben jedoch schlagartig ändern. Nora erwacht halbnackt und ohne Unterhose auf einem Golfplatz und hat nicht die geringste Ahnung, was geschehen ist. Sie weiß nur noch, dass sie auf der Party einer Studentenverbindung war und keinen Tropfen Alkohol getrunken hat. Neben ihr kniet der Außenseiter und Nerd Adam Xu, der offenbar Furchtbares verhindert hat, als er drei junge Männer verjagt hat. Nora möchte den Vorfall am liebsten vergessen, einfach alles verdrängen und darüber schweigen. Sie lebt schließlich in Faber, einer kleinen idyllischen Universitätsstadt, in der nie was Schlimmes passiert und keiner seine Haustür abschließt. Ihre beste Freundin Cam aber ist ganz anderer Meinung: Sie versucht Nora davon zu überzeugen, nach Beweisen zu suchen und an die Öffentlichkeit zu gehen. So ein Übergriff darf nicht totgeschwiegen werden. Cam beginnt schließlich auf eigene Faust die Täter ausfindig zu machen, gemeinsam mit Adam. Als herauskommt, dass noch mehr Mädchen betroffen sind, wird schließlich auch Nora klar, dass sie das Ganze nicht weiter ignorieren kann.

Dies war mein erstes Buch von Natasha Friend und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein. Zwei ihrer vorherigen Werke durften sogar bereits vor einer ganzen Weile bei mir einziehen, stehen nur leider bis heute ungelesen in meinem Regal. Da mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ so gut gefallen hat, hoffe ich nun sehr, dass ich in absehbarer Zeit endlich dazu kommen werde, die beiden Bücher von meinem SuB zu befreien. Auf diese bin ich jetzt nur noch neugieriger geworden.

Mich hat das Buch von Anfang bis Ende begeistern können. Ich habe mühelos in die Geschichte hineingefunden und einmal in ihr versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr aus ihr auftauchen. Der angenehm flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und da ich mich der Sogwirkung der Handlung kaum mehr entziehen konnte, habe ich das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet.

In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin Natasha Friend mit „NO GAME“ einen gelungenen Jugendroman für Leserinnen ab 14 Jahren aufs Papier gebracht, in welchem sie uns zahlreiche wichtige und aktuelle Themen näherbringt wie sexueller Übergriff und dessen Auswirkungen, den Mut seine Stimme zu erheben und für Gerechtigkeit zu kämpfen, die Ambivalenz der sozialen Medien, Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Slutshaming und Rassismus. In dem Buch steckt wirklich eine Menge, es wirkt aber an keiner Stelle zu überladen, und obwohl es sich mit vielen sensiblen Dingen befasst und vor allem die Hauptthematik eine ziemlich schwere ist, wird die Story niemals zu drückend oder heftig. Natasha Friend ist die Balance zwischen Ernst und Leichtigkeit hervorragend geglückt und behandelt alles auf eine sehr einfühlsame und genau richtig humorvolle Art und Weise.

Geschildert wird die Geschichte im Wechsel aus vier Perspektiven, jeweils in der dritten Person : Nora, ihre beste Freundin Cam, ihr großer Bruder Asher sowie ihr Mitschüler und Retter Adam Xu. Mir haben die ständigen Sichtwechsel unheimlich gut gefallen. Ich bin generell ein großer Fan dieses Erzählstils und finde, dass er hier ideal gewählt ist.
Auch mit unseren vier vielfältigen Hauptprotagonisten und den Nebenfiguren hat mich die Autorin überzeugen können. Sind sind facettenreich und lebensnah gezeichnet und verhalten sich stets nachvollziehbar. Da hätten wir zum einen die 15-jährige Nora, deren Charakterdarstellung und Entwicklung mir ganz besonders zugesagt hat. Ich habe es als vollkommen glaubhaft empfunden, dass sie die Vorkommnisse zunächst verdrängt und nicht darüber sprechen möchte. Mit der Zeit wird aber noch ein Umdenken in ihr stattfinden, Nora wird schließlich erkennen, dass sie sich mit dem Ganzen auseinandersetzen muss und nicht länger schweigen darf. Die Gründe für diese Wandlung sind verschiedene. Einer davon hat mit ihrem Vater zu tun, der für sie schon immer ein Held war, den sie aber jäh mit völlig anderen Augen zu sehen beginnt. Näher ins Detail gehen werde ich diesbezüglich allerdings nicht, da ich ansonsten vermutlich zu viel von der Handlung verraten würde.

Cam, Adam und Asher mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich fand es wundervoll zu sehen, wie Cam und Adam als Team zusammenarbeiten und gemeinsam versuchen herauszufinden, wer hinter diesen schlimmen Vorfällen steckt. Adam habe ich dabei besonders liebgewonnen, ich fand sein schüchternes und etwas nerdiges Verhalten irgendwie total süß.
Unter den Nebenfiguren war ganz klar Noras kleine Schwester Maeve mein absoluter Liebling. Mit ihrer pfiffigen Art hat sie mir ständig ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und da sie meine große Harry Potter-Liebe mit mir teilt, habe ich mich sofort richtig mit ihr verbunden gefühlt.

Auch das Setting hat bei mir punkten können. Die Kleinstadt Faber ist einfach die perfekte Kulisse für die Thematik dieses Buches und da sämtliche Orte sehr anschaulich und bildhaft beschrieben werden, kann man sich alles stets ganz genau vorstellen.

Mir hat „NO GAME“ insgesamt ein sehr emotionales und intensives Leseerlebnis beschert. Ich habe mit unseren Protagonisten mitgefühlt und mitgelitten, ich war an vielen Stellen geschockt, wütend und fassungslos, saß öfters aber auch ganz bewegt und manchmal sogar mit einem Schmunzeln auf den Lippen da. Und da mich die Story, wie weiter oben bereits erwähnt, durchweg packen und fesseln konnte und ich vor allem zum Ende hin ganz gebannt von den Geschehnissen war, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und es quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Den Ausgang der Geschichte fand ich äußerst passend, mich hat er zufriedenstellen können. Ein wenig vermisst habe ich nur einen Anhang mit hilfreichen Telefonnummern und Adressen, an die sich Betroffene wenden können. Einen Stern abziehen werde ich deswegen aber nicht, ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben.

Fazit: „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ von Natasha Friend ist so ein Buch, bei dem ich sehr hoffe, dass es eine große Leserschaft erhalten wird. Es erzählt eine wertvolle und authentische Geschichte über Empowerment, die #MeToo-Debatte und weiteren wichtigen Themen, es ist toll geschrieben und schonungslos ehrlich, es rüttelt auf, bewegt und reißt mit und ist definitiv nicht nur ein Roman für Jugendliche ab 14 Jahren, sondern auch für erwachsene Leser
innen. Ich kann „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein tolles Buch über Girlspower, Freundschaft und Teamgeist!

We are the Wildcats
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Da mir meine bisherigen Werke von Siobhan Vivian sehr gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman unbedingt kennenlernen muss. Auf „We are the Wildcats“ war ich ...

Da mir meine bisherigen Werke von Siobhan Vivian sehr gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman unbedingt kennenlernen muss. Auf „We are the Wildcats“ war ich unheimlich gespannt!

Luci, Mel, Phoebe, Kearson, Ali und Grace haben es geschafft: Sie haben im Auswahltraining für die erste Hockey-Mädchenmannschaft mit ihrer Leistung überzeugen können und dürfen fortan für die Wildcats spielen. Vor dem ersten Spiel der neuen Saison steht allerdings erst einmal die traditionelle Übernachtungsparty an, die sogenannten Cat Nights, bei der die Mädchen in einer besonderen Zeremonie von der Mannschaftskapitänin die Trikots überreicht bekommen. Die erste diesjährige Cat Night ist jedoch anders als die davor. Ihr Coach, der gleichermaßen verehrt und gefürchtet wird, zweifelt daran, dass die Wildcats für das anstehende Spiel bereit sind. Die Mädchen haben 24 Stunden Zeit um ihrem Coach das Gegenteil zu beweisen. Es folgt eine unvergessliche Nacht voller Mutproben, Geheimnisse und Enthüllungen.

Dies war mein viertes Werk von Siobhan Vivian und auch mit diesem hat mir die US-amerikanische Autorin wunderbare Lesestunden bereiten können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar leider nicht gereicht, aber insgesamt bin ich wirklich begeistert von dem, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. Siobhan Vivian beschert uns mit „We are the Wildcats“ eine einfühlsam erzählte Geschichte über viele aktuelle Themen wie Mädelspower, Freundschaft, Mannschaftsgeist, Rassismus und Manipulation und liefert uns einen schonungslos ehrlichen Einblick in die Welt des Mannschaftssports an einer amerikanischen Highschool.

In die Handlung habe ich mühelos hineingefunden. Der flüssige und jugendliche Schreibstil von Siobhan Vivian hat mir erneut auf Anhieb zugesagt, für mich hat er sich wie gewohnt angenehm leicht lesen lassen, und auch die Erzählweise gefiel mir von den ersten Seiten an.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von sechs Spielerinnen der Wildcats geschildert, jeweils in der dritten Person, und wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich ein großer Fan davon bin, wenn Bücher aus den Blickwinkeln von mehreren Personen geschrieben sind. In meinen Augen sind die vielen Sichtwechsel für dieses Buch auch die perfekte Wahl, da wir dank diesen gleich sechs Mitgliederinnen des Teams näher kennenlernen dürfen. Mir persönlich hat die Anzahl der erzählenden Figuren keinerlei Probleme bereitet. Da die Mädchen sehr verschieden sind und sich Autorin recht viel Zeit mit, sie uns vorstellen, habe ich sie jederzeit auseinanderhalten können. Was mich jedoch stellenweise etwas verwirrt hat, waren die gelegentlichen Rückblicke auf vergangene Ereignisse, die ohne Kennzeichnung in den Text einfließen. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man die Übergänge deutlicher hervorgehoben hätte wie durch eine andere Schriftart oder durch Absätze.

Aber zurück zu unseren sechs Spielerinnen. Mir haben die Mädchen sehr gut gefallen. Nicht jede von ihnen war mir sofort sympathisch – bei Kearson zum Beispiel habe ich ein bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin – aber ich habe alle sechs dennoch nur zu gerne begleitet und fand es toll mitzuerleben, wie sie sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln werden.
Unsere sechs Protagonistinnen, das sind die drei Neulinge Grace, Luci und die bereits genannte Kearson, sowie Ali, Phoebe und Mannschaftskapitänin Mel, die alle drei schon etwas länger im Team sind. Diese Mischung aus neuen Spielerinnen und alten Hasen fand ich persönlich äußerst gelungen und auch sonst kann ich mich zu der Ausarbeitung der Sechs nur positiv äußern. Sie sind alle facettenreich und lebensnah gezeichnet und auch mit Diversität können sie punkten. Ali beispielsweise kommt aus einer koreanischen Familie und Luci hat argentinische Wurzeln.
Dass die anderen 14 Spielerinnen nicht näher beleuchtet werden und wir daher nicht viel über sie erfahren, hat mich persönlich nicht gestört. Die Mannschaft als Ganzes kommt dennoch prima zur Geltung, vor allem der Zusammenhalt und das Wirgefühl der Mädels wird klasse dargestellt.

Auch das Setting mochte ich sehr. Mit dem Schauplatz Highschool kann man bei mir selten was falsch machen und obwohl ich mich überhaupt nicht für Sport interessiere, hat mich die sportliche Kulisse ebenfalls direkt begeistern können. Ich habe sie als erfrischend anders empfunden – sofern ich mich richtig erinnere, hatte ich bislang noch keinen Jugendroman über das Feldhockey gelesen. Ich habe daher so einiges Neues dazugelernt und die Schilderungen über diesen Mannschaftssport ganz gebannt und fasziniert verfolgt. Ob diese vollkommen authentisch sind, kann ich, als Laie, nun natürlich nicht sicher sagen. Auf mich jedenfalls hat alles ziemlich glaubhaft und realistisch gewirkt. Mich hat es oft erschüttert und schockiert zu sehen, was für harte Trainingsmethoden herrschen und wie geschickt der Coach die Mädchen gegeneinander ausspielt, wie er sie diskriminiert, belügt und für seine Zwecke manipuliert.

Handlungstechnisch hat mich das Buch nicht gänzlich überzeugen können. Für meinen Geschmack hätte der Spannungsbogen stellenweise gerne ein bisschen höher sein können, für mich hatte die Story leider vereinzelt leichte Längen.
Das Ende fand ich passend, allerdings kam es mir persönlich ein wenig zu schnell und abrupt. Ein paar Seiten mehr hätte ich nicht schlecht gefunden. Dies wären aber auch meine einzigen negativen Kritikpunkte und wie oben bereits erwähnt, ich hatte insgesamt dennoch wirklich viel Spaß beim Lesen.

Fazit: Ein starkes Buch, das aufrüttelt, bewegt und mitreißt.
Siobhan Vivian hat mit „We are the Wildcats“ einen gelungenen Jugendroman für Leserinnen ab 14 Jahren aufs Papier gebracht, der trotz seiner sportlastigen Thematik und der empfohlenen Altersangabe auch für erwachsene und weniger sportbegeisterte Leserinnen absolut lesenswert ist. Das Buch erzählt eine ergreifende und wichtige Geschichte über Girlspower, Freundschaft und Teamgeist und ist mit viel Feingefühl und einer genau richtigen Portion Humor und Leichtigkeit geschrieben. Ich kann „We are the Wildcats“ nur empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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