Spannend, witzig, magisch, schaurig-schön. Ein weiterer toller Folgeband!
Shadowghast - Die Geheimnisse von Eerie-on-SeaDa mir die ersten beiden Bände der „Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ – Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Shadowghast“ war ...
Da mir die ersten beiden Bände der „Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ – Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Shadowghast“ war ich tierisch gespannt!
Die Nacht vor Allerheiligen steht an und während überall sonst auf der Welt Halloween gefeiert wird, begeht man in der kleinen Küstenstadt Eerie-on-Sea die Ghastly Night, um die sich viele Erzählungen ranken. Der Legende nach macht in dieser Gruselnacht der böse Shadowghast Jagd auf die Schatten der Lebenden und verschlingt sie, wenn man nicht rechtzeitig eine Zwirbeldrahtkerze angezündet hat, um sich zu schützen. Dieses Jahr versprechen die traditionellen Ghastly-Night-Feierlichkeiten besonders spektakulär zu werden. Eine Truppe von Schaustellern hat im Grand Nautilus Hotel eingecheckt und versetzt die ausgewählten Zuschauer bereits mit einer kleinen Kostprobe in helle Begeisterung. Doch nicht nur die Fest-Vorbereitungen sorgen für Aufregung: Unter der Theatertruppe befindet sich die Zauberkünstlerin Caliastra, die unglaubliche Neuigkeiten über Herbies Herkunft hat. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, als plötzlich immer mehr Bewohner spurlos verschwinden. Es liegt nun an Herbie und Violet, dem ganzen auf den Grund zu gehen und Eerie-on-Sea zu retten.
Bei mir ist es nun schon wieder ein gutes Jahr her, dass ich den vorherigen Teil „Gargantis“ gelesen habe – die genauen Geschehnissen waren mir daher inzwischen leider nicht mehr allzu präsent. Da es dem Autor aber erneut prima geglückt ist, kleine Rückblenden in die Handlung einfließen zu lassen, waren meine Erinnerungen im Nu wieder aufgefrischt, sodass ich meinen dritten Aufenthalt in Eerie-on-Sea in vollen Zügen genießen konnte. Vermutlich kann man das Buch sogar noch jegliches Vorwissen lesen, allerdings würde ich persönlich davon abraten. Da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es zweifellos sinnvoller, ihre korrekte chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.
Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf das Buch gefreut habe und meine Erwartungen nicht zu hoch geschraubt waren. Thomas Taylor hat mit „Shadowghast“ eine weitere absolut überzeugende Fortsetzung aufs Papier gebracht, die sich nicht hinter ihren beiden Vorgängern zu verstecken braucht und große Lust auf mehr macht. Ich habe auch diesen Band innerhalb kurzer Zeit verschlungen und hätte danach am liebsten sofort zum nächsten gegriffen. Auf Englisch gibt es diesen sogar schon, aber da ich lieber auf Deutsch lese, werde ich mich wohl nun leider noch ein Weilchen gedulden müssen bis ich weiterlesen kann. Auf „Festergrimm“, wie der Originaltitel lautet, freue ich mich schon sehr!
Aber zurück zum dritten Teil. Bereits auf den ersten Seiten kommt eine fesselnde Spannung und unheimliche Stimmung auf, sodass man sofort ganz gebannt von der Geschichte ist und mit einer wohligen Gänsehaut dasitzt. Für die Halloweenzeit kann ich die Reihe, allen voran diesen Band, definitiv ganz besonders empfehlen. Mit dem Küstenstädtchen Eerie-on-Sea hat Thomas Taylor einfach den perfekten Schauplatz für eine Gruselstory erschaffen, voller düsterer Atmosphäre, zeitlosen Charme und geheimnisvoller und magischer Orte.
Zu den Charakteren kann ich mich ebenfalls mal wieder nur begeistert äußern. Ob alte Bekannte oder neue Gesichter, ob gut oder böse – alle wurden sie mit viel Liebe und Fantasie ausgearbeitet und begeistern uns Leserinnen mit ihren außergewöhnlichen und teils ziemlich schrägen Eigenheiten.
Besonders gut gefallen haben mir erneut unsere zwei Hauptprotagonisten Herbie und Violet. Ich liebe einfach die Gegensätzlichkeiten der beiden und ihr amüsantes Zusammenspiel. Waisenjunge und Sachenfinder Herbie Lemon, unser 12-jähriger Ich-Erzähler, ist nicht so der große Fan von gefährlichen Ereignissen und Überraschungen, die toughe Violet dagegen liebt die Aufregung und die Gefahr und stürzt sich stets nur zu gerne in waghalsige Abenteuer. So verschieden die zwei Kinder aber auch sein mögen, sie sind inzwischen die allerbesten Freunde geworden und ergeben zusammen ein erstklassiges Team. In diesem Band jedoch, so viel sei schon mal verraten, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt werden.
Auf die genaue Handlung möchte ich dann auch eigentlich gar nicht weiter groß eingehen. Stellt euch einfach mal daraufhin ein, dass ihr das Buch kaum mehr aus der Hand legen mögt, da es euch so sehr packt und mitreißt und einfach so viel Spaß bringt. In Eerie-on-Sea gehen auch dieses Mal lauter mysteriöse Dinge vor sich, merkwürdige Gestalten tauchen auf, Bewohnerinnen werden vermisst und dann wäre da natürlich noch der grausige Shadowghast, der angeblich in der Stadt sein Unwesen treibt und für Angst und Schrecken sorgt. Mitfiebern und Mitbibbern ist hier auf jeden Fall angesagt und da neben dem Nervenkitzel auch die witzigen Momente nicht zu kurz kommen, gerät man beim Lesen an vielen Stellen auch ordentlich ins Schmunzeln.
Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zu der Gestaltung des Buches. Wobei ich zum Cover vermutlich gar nicht groß was zu sagen brauche, oder? Sieht es nicht klasse aus? Also ich mag es total gerne, in meinen Augen ist es ein echter Hingucker.
Der Innenteil ist aber auch super aufgemacht. Die Kapitelanfänge werden von kleinen stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten geziert und auf den Vorsatzpapieren kommen wir erneut in den Genuss dieser wunderbaren doppelseitigen Karte, die Eerie-on-Sea zeigt und die voller zauberhafter Details steckt.
Fazit: Ein schaurig-schönes Lesevergnügen voller Geheimnisse und Magie!
Mit „Shadoghast“ beschert uns der englische Autor Thomas Taylor einen weiteren rundum gelungenen Folgeband seiner „Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea“ - Serie, der wie seine Vorgänger eine tolle Mischung aus phantastischer Abenteuergeschichte, skurrilem Humor,Herzlichkeit und Grusel enthält und die perfekte Lektüre für dunkle Herbsttage ist. Ich habe auch dieses Mal eine herrliche Zeit mit Herbie, Violet und den weiteren einzigartigen Charakteren verbracht und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Ob Jung oder Alt – ich kann diese Reihe jedem nur wärmstens empfehlen. Band 3 erhält von mir 5 von 5 Sternen!