Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2024

Absolute BeGEISTERung!

Geister
0

Cat zieht mit ihrer Familie nach Nordkalifornien, in den nebligen Küstenort Bahía de la Luna. Der Grund dafür ist ihre kleine Schwester Maya, die an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Das ...

Cat zieht mit ihrer Familie nach Nordkalifornien, in den nebligen Küstenort Bahía de la Luna. Der Grund dafür ist ihre kleine Schwester Maya, die an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Das kühle Klima am Meer soll Mayas Lungen guttun und ihr beim Atmen helfen. Statt südkalifornische Sonne nur noch Wolken, Kälte und Nebel und dann musste sie auch noch alle ihre Freunde zurücklassen – Cat ist alles andere als glücklich über den Umzug, aber sie versucht sich ihre Unzufriedenheit nicht anmerken zu lassen, sie möchte schließlich nicht egoistisch sein. Während Maya ganz begeistert von ihrem neuen Zuhause ist, möchte Cat am liebsten einfach nur weg. Vor allem diese Geistersache findet sie ziemlich unheimlich. Angeblich gibt es in Bahía de la Luna Geister geben, wie die beiden Mädchen von dem einheimischen Jungen Carlos erfahren. Maya ist sofort Feuer und Flamme und möchte den Verstorbenen schnellstmöglich begegnen. Die Zeit dafür günstig, denn der Día de los Muertos, ein traditionelles mexikanisches Fest zu Ehren der Toten, rückt immer näher. Cat möchte ihre kleine Schwester unbedingt von den Geistern fernhalten. Ob ihr das gelingen wird?

Auf der Suche nach neuem Comic-Lesefutter habe ich vor kurzem die Bücher von Raina Telgemeier entdeckt und mich sofort in ihren Erzähstil und ihr Artwork verliebt. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass der Loewe Verlag mit „Geister“ ein weiteres Buch von ihr auf den deutschen Markt bringt. Und wie nicht anders zu erwarten war, habe ich es mit Begeisterung verschlungen.

Schon das Cover kommt etwas anders daher als seine Vorgänger und lässt erahnen, dass sich der Inhalt von Raina Telgemeiers autobiografischen Werken unterscheidet. Doch auch wenn die Geschichte nicht rein realistisch ist und von fiktiven Figuren handelt, ist „Geister“ ein echter Telgemeier-Comic und großes Muss für alle Fans. Und obwohl es um Geister, Krankheit und den Tod geht, ist das Buch nicht gruselig oder bedrückend, sondern unterhaltsam, lebensfroh und tröstlich.

Raina Telgemeier versteht es einfach, schwierige Themen humorvoll und sensibel zu verpacken. Mitreißend, eindringlich und mit viel Herz erzählt sie in „Geister“ von dem familiären Umgang mit Mukoviszidose und der Bedeutung von Familie. Von Verbundenheit, grenzenloser Liebe und dem Mut, seine Ängste zu überwinden. Und von Geistern natürlich. Die Autorin beweist dabei wieder einmal mehr, dass die Darstellung von Schwesternbeziehungen ihre große Stärke ist. Anders jedoch als in „Sisters“ verstehen sich Cat und Maya ziemlich gut. Obwohl es sehr belastend und bisweilen auch nervig für Cat ist, mit einer schwerkranken Schwester zusammen zu leben, wird mehr als deutlich, wie sehr sie Maya liebt und dass sie alles tun würde, um sie zu beschützen.
Soweit ich das beurteilen kann, wird Mukoviszidose sehr authentisch dargestellt und wie man dem Anhang entnehmen kann, hat Raina Telgemeier eine Menge darüber recherchiert, genauso wie über das mexikanische Fest Día de los Muertos (der Tag der Toten). Diese Mischung aus beidem ist äußerst faszinierend und interessant. Man lernt viel über diese unheilbare Krankheit, ohne dass es dröge oder lehrbuchmäßig wirkt. Gleichzeitig erhält man auch einen kleinen Einblick in die mexikanische Kultur und bekommt unweigerlich Lust darauf, sich den Disney-Film „Coco“ anzuschauen.

Auch die Figuren sind rundum gelungen und richtige Wohlfühlcharaktere. Vor allem Maya ist einfach zum Gernhaben. Trotz ihrer schweren Erkrankung, ist sie ein fröhliches und lebhaftes Mädchen und zaubert einem immerzu ein Lächeln ins Gesicht.

Neben dem Inhalt überzeugt diese Graphic Novel auch zeichnerisch auf ganzer Linie. Die wunderbaren Illustrationen von Raina Telgemeier mögen auf den ersten vielleicht etwas simpel wirken, sie sind aber enorm ausdrucksstark und fangen die Emotionen der Figuren gekonnt ein. Die Farben sind wie gewohnt kräftig und bunt, stellenweise aber auch etwas gedeckter gehalten, was perfekt zur Geschichte passt und dem Ganzen immer wieder eine tolle, leicht mystische Atmosphäre verleiht.

Fazit: „Geister“ ist eine fesselnde und starke Graphic Novel, die das Leben, Familie und Zusammenhalt feiert und nicht nur Kinder ab 10 Jahren in den Bann zieht. Berührend, magisch und trotz ernster Themen voller Leichtigkeit und Hoffnung. Ich bin mal wieder absolut beGEISTERt und kann es kaum erwarten, mehr von Raina Telgemeier zu lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2024

Ein neues tolles Abenteuer mit Vampirmädchen Mirella Manusch!

Mirella Manusch − Vorsicht, unser Schulleiter ist ein Vampir!
0

Seit der 10-jährigen Mirella Manusch ein Vampirzahn gewachsen ist, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie hat nicht nur erfahren, dass sie ein echtes Vampirmädchen ist und sich, sobald die Sonne untergegangen ...

Seit der 10-jährigen Mirella Manusch ein Vampirzahn gewachsen ist, hat sich ihr Leben komplett verändert. Sie hat nicht nur erfahren, dass sie ein echtes Vampirmädchen ist und sich, sobald die Sonne untergegangen ist, in eine Fledermaus verwandeln kann – sie kann auch mit Tieren sprechen! Bis vor kurzem konnte sie die Tiere nur nachts verstehen, doch als sie plötzlich ihren zweiten Eckzahn bekommt, kann sie das auch tagsüber. Total cool! Der zweite Vampirzahn bringt allerdings nicht nur die vollen vampirischen Fähigkeiten mit sich – sobald er da ist, sollen Vampire eine besondere Schule für magische Wesen besuchen. Mirella ist dafür aber eigentlich noch zu jung, ihr Zahn ist nämlich ungewöhnlich früh gekommen. Der Rat der Vampire hat deshalb entschieden, dass Mirella drei Prüfungen bestehen muss, um zu entscheiden, ob sie schon bereit für die Schule ist. Als wäre ihr Leben nicht schon aufregend genug. So stellt sich unter anderem heraus, dass ihr neuer Kunstlehrer ein richtiger Vampir ist! Eins ist mal sicher: Bei Mirella wird es wirklich nie langweilig.

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Jahr endlich mit Mirella Manusch weitergeht! Die ersten beiden Bände haben mein Herz damals im Sturm erobert, sodass ich es kaum erwarten konnte, mich gemeinsam mit Mirella in ihr drittes Abenteuer zu stürzen. Obwohl die Lektüre der zwei Vorgänger mittlerweile ein Weilchen zurückliegt, war ich schnell wieder mittendrin im Geschehen. Vermutlich lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings empfiehlt es sich, mit dem ersten Band zu starten.

Schon rein optisch ist auch dieser Band rundum gelungen. Das Cover fügt sich stimmig in die Reihe ein und versprüht direkt gute Laune und leichte Halloween-Vibes. Im Inneren geht es genauso weiter. Die süßen schwarz-weiß Illustrationen von Anastasia Braun passen wieder perfekt zur Geschichte und schaffen eine tolle Atmosphäre. Vor allem die gelegentlichen dunklen Seiten, die es passend zu den nächtlichen Szenen gibt, verleihen dem Leseerlebnis ein besonderes Feeling.

Neben der Gestaltung begeistert auch der Inhalt von der ersten Seite an. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende vom zweiten Teil an und wird erneut aus der Sicht von Mirella erzählt. Fröhlich und charmant berichtet sie uns von den Ereignissen und wächst einem dabei sofort ans Herz. Mirella ist eine bezaubernde Protagonistin, die man mit ihrer sympathischen und aufgeweckten Art einfach gernhaben muss. Doch auch die weiteren Figuren sind absolute Wohlfühlcharaktere wie Mirellas unnachahmlicher Kater und tierischer Begleiter Sir Lancelot oder ihre beste Freundin Karla, auf die sich unsere Heldin immer verlassen kann. Die innige Bindung zwischen den beiden Mädchen wird erneut wunderschön dargestellt und zeigt, was wahre Freundschaft wirklich ausmacht. Auch die Themen Tierliebe, Vertrauen und Zusammenhalt werden wieder großgeschrieben und die Spannung kommt bei dem Ganzen natürlich ebenfalls nicht zu kurz, im Gegenteil. Die Handlung ist durchweg abwechslungsreich und zu keiner Zeit langweilig und Mirellas drei Prüfungen laden ordentlich zum Mitfiebern ein. Viel zu schnell ist das Buch auch schon wieder vorbei und das Ende macht große Hoffnung, dass die Reihe weiter fortgesetzt wird. Soweit ich weiß, ist noch kein vierter Band angekündigt, ich hoffe aber sehr, dass sich das noch ändern wird.

Fazit: Endlich ist Mirella Manusch wieder da und das Warten hat sich definitiv gelohnt! Das Mutter-Tochter-Gespann Anne Barns und Christin-Marie Below hat erneut eine wundervolle Vampirgeschichte geschrieben, die genauso zauberhaft daherkommt wie die Vorgänger und nicht nur Kinder ab 8 Jahren begeistert. Spannend, lustig, fantasievoll und unheimlich liebenswert. Mir hat auch dieser Band großen Spaß gemacht, über ein weiteres Wiedersehen mit Vampirmädchen Mirella würde ich mich sehr freuen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2024

Warmherzig, wertvoll und so zauberhaft!

Hilfst du mir, Eichhörnchen? 13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander
0

Susanna Isern und Rocio Bonilla haben nun schon öfters unter Beweis gestellt, dass sie gemeinsam wundervolle Bilderbücher erschaffen können. Das hier vorliegende Buch ist ihr neuestes Werk und durfte, ...

Susanna Isern und Rocio Bonilla haben nun schon öfters unter Beweis gestellt, dass sie gemeinsam wundervolle Bilderbücher erschaffen können. Das hier vorliegende Buch ist ihr neuestes Werk und durfte, als bekennender Fan der beiden, in meiner Sammlung natürlich nicht fehlen. Schon das Cover kommt entzückend-heiter daher – eben typisch Bonilla – und gibt einen perfekten Vorgeschmack darauf, was einen hier erwartet.

Das Buch beinhaltet 13 Kurzgeschichten, die einzeln gelesen werden können, am Ende jedoch ein großes Ganzes ergeben. Jedes Mal steht dabei ein anderes Kind im Vordergrund, das zuerst Empathie erfährt und diese dann in der darauffolgenden Erzählung selbst zeigt und weitergibt. Den Anfang macht Marie, die eines Tages im Wald beim Pilzepflücken in einer scharfen Blechdose hängen bleibt und von ein paar freundlichen Waldtieren gerettet wird. Während Marie unterwegs ist, schleicht sich ihr jüngerer Bruder Jonas heimlich in ihr Zimmer, was sie gar nicht gerne sieht. Doch dann fällt ihr ein, dass sie früher bei ihren Cousins genau das Gleiche gemacht hat. Als Jonas mit seinen Freund*innen aus dem Ferienlager einen Ausflug ans Meer macht, sieht er, dass der neue Junge Naim ganz alleine am Strand sitzt, weil er ihre Sprache noch nicht so gut spricht. Er zeigt ihm, was ein Purzelbaum ist. Obwohl Naim die anderen Kinder nicht so gut versteht, merkt er beim Spielen im Park sofort, dass Toni traurig und wütend ist. Als es im Nachbarhaus einen Wasserschaden gibt, lädt Toni Lena, die jüngste der betroffenen Nachbarn, zu sich nach Hause ein und bietet ihr frisch gebackene Muffins an.

Ein Kind hat somit immer einen Bezug zum nächsten Kind, sodass ein schöner Geschichten-Reigen entsteht. Eine tolle Idee und absolut gelungen umgesetzt! Alle 13 Geschichten erzählen mitten aus dem Leben, mit nicht zu langen Textpassagen und idealen Identifikationsfiguren. Kinder ab 4 Jahren werden sich sehr gut in den beschriebenen Situationen wiederfinden können und verstehen, wie wichtig es ist, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Bedürfnisse zu respektieren; dass es sich immer lohnt, Hilfe anzunehmen und selbst anzubieten und man sowohl Freude als auch Sorgen teilen sollte. Sozusagen ganz nach dem Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude“.

Ganz nebenbei werden noch weitere Themen angesprochen wie Diversität, Geschwisterstreit, Sprachbarrieren und Tierliebe. Ersteres verdeutlicht sehr schön, wie vielfältig und bunt unsere Gesellschaft ist, letzteres wiederum, dass Mitgefühl keine Grenzen kennt.

Die unverwechselbaren, meist großformatigen Illustrationen von Rocio Bonilla sind wie gewohnt einfach hinreißend anzusehen und stecken voller Humor, Fröhlichkeit und Wärme. Mit zarten Farben, liebevollen Details und ausdrucksstarker Mimik untermalen sie das Erzählte gekonnt und laden zum Entdecken, Schmunzeln und Wohlfühlen ein.

Fazit: „Hilfst du mir, Eichhörnchen?“ sind 13 ineinandergreifende Kurzgeschichten über 13 kleine Heldentaten im Alltag, die zeigen, wie wertvoll Empathie, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind. Herzerwärmend, inspirierend und eine Bereicherung für jedes Kinderbuchregal. Ich bin begeistert von diesem wunderschönen Bilderbuch, das uns das spanische Erfolgsduo mal wieder gezaubert hat. Ich kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2024

Ein weiterer toller Folgeband einer wundervollen Comic-Reihe!

Mira #sommer #klassenfahrt #herzklopfen
0

Mira freut sich schon riesig auf die bevorstehende Klassenfahrt. Sommer, Strand und Zelten am Meer, das wird sicher toll werden und super entspannt. Doch es soll ganz anders kommen. Bereits kurz nach ihrer ...

Mira freut sich schon riesig auf die bevorstehende Klassenfahrt. Sommer, Strand und Zelten am Meer, das wird sicher toll werden und super entspannt. Doch es soll ganz anders kommen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft lernen Mira und ihre Freund*innen ein paar süße Jungs aus dem Zeltlager nebenan kennen. Vor allem Simon ist ziemlich niedlich, was allerdings nicht nur Mira findet. Karla, die sofort ein Auge auf Simon geworfen hat, ist auf einmal stinkwütend und Miras Freund Gunnar wirkt äußerst niedergeschlagen. Mira versteht sich selbst nicht mehr. Was ist nur mit ihr los? Sie ist doch glücklich mit Gunnar zusammen. Warum also flattern plötzlich so viele Schmetterlinge in ihrem Bauch herum, wenn sie nur an Simon denkt? Die Liebe und das Erwachsenwerden können wirklich ganz schön kompliziert sein.

Dies ist bereits der siebte Teil der Mira-Serie, fürs Verständnis ist es jedoch nicht zwingend erforderlich, die Vorgänger zu kennen. Die wichtigsten Personen werden vorneweg kurz vorgestellt, sodass man auch mit diesem Buch einsteigen kann. Die Reihe macht allerdings deutlich mehr Spaß, wenn man von Band 1 an dabei ist.
Ich bin erst vor kurzem auf die Mira-Bücher aufmerksam geworden und war sofort angefixt. Als bekennende Reihenkäuferin habe ich mir daraufhin alle bis dahin erschienenen Bände auf einen Schlag zugelegt – zum Glück! Ich habe sie allesamt in einem Rutsch verschlungen und konnte den siebten Band anschließend kaum erwarten.

Schon die ersten Seiten fühlen sich wie nach Hause kommen an. In vertrauter Manier nehmen uns Sabine Lemire und Rasmus Bregnhøi in Miras Welt mit und beschreiben in mehreren Episoden den ganzen normalen Alltagswahnsinn eines Mädchens auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Während sich Mira in den ersten Bänden noch in diesem merkwürdigen Dazwischen-Alter befunden hat, ist sie nun schon ein Teenager und steckt mittendrin in der Pubertät.

Dies Mal begleitet man Mira einen Sommer lang, der fast so aufregend ist wie ein ganzes Jahr. Die Klassenfahrt ins Zeltlager, Simon, jede Menge Schmetterlinge im Bauch und Gefühlschaos, Simon, eine eifersüchtige beste Freundin und dicke Luft, Simon, peinliche und ungerechte Eltern und dann muss Mira auch noch von einem geliebten Haustier Abschied nehmen.
All das liest sich so erfrischend ehrlich und lebensnah und gleichzeitig herrlich amüsant, dass es nicht nur Kindern ab 9 Jahren Spaß macht. Sabine Lemire versteht es einfach meisterlich, das Lebensgefühl junger heranwachsender Mädchen auf den Punkt zu bringen. Mit viel Herz, Humor und Leichtigkeit erzählt die dänische Autorin davon, wie überwältigend, verwirrend und kompliziert es sein kann, erwachsen zu werden. Es fällt wie gewohnt sehr leicht, sich in Mira hineinzuversetzen, was durch ihre gelegentlichen Tagebucheinträge zusätzlich unterstützt wird. Auch ihr Handy und Instagram sind wieder ganz selbstverständliche Begleiter und lassen alles noch echter wirken. Und die ausdrucksstarken, lustig-frechen Zeichnungen von Rasmus Bregnhøi tun ihr Übriges.

Der Illustrator Rasmus Bregnhøi hat die Ereignisse erneut großartig in Szene gesetzt. Mal als Panels, mal als ganzseitige Illustration oder kleine Einzelbildchen fangen seine farbigen Bilder die Mimik der Figuren perfekt ein und ergeben mit dem Text ein perfektes Zusammenspiel.

Fazit: Das dänische Erfolgsduo Sabine Lemire und Rasmus Bregnhøi haben mal wieder einen echten Volltreffer gelandet! Auch der siebte Mira-Band ist eine aus dem Leben gegriffene Coming-of-Age-Geschichte für Jung und Alt mit einer sympathischen Protagonistin zum Gernhaben und Mitfühlen. Witzig, turbulent, einfühlsam und absolut authentisch. Ein wunderbarer Wohlfühlcomic, #bittemehrdavon. Ich bin erneut hellauf begeistert und hoffe sehr auf viele weitere Bände. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2024

Ein großes Muss für alle Krimi- und Eisenbahn-Fans!

Abenteuer-Express (Band 2) – Entführung im California Comet
0

Nach seiner abenteuerlichen Reise mit dem Highland Express ist dem 12-jährigen Henry Beck das Leben ziemlich langweilig vorgekommen. Als er von seinem Onkel Nat zu einer Fahrt mit California Comet nach ...

Nach seiner abenteuerlichen Reise mit dem Highland Express ist dem 12-jährigen Henry Beck das Leben ziemlich langweilig vorgekommen. Als er von seinem Onkel Nat zu einer Fahrt mit California Comet nach San Francisco eingeladen wird, zögert er natürlich keine Sekunde. Bereits am Bahnhof von Chicago freundet er sich mit zwei Mitpassagieren an, die Geschwister Hadley und Mason. Gemeinsam mit den beiden stolpert er schon kurz darauf in neues aufregendes Abenteuer. Marianne, die Tochter des Milliardärs August Reza, wird während der Reise gekidnappt! Henry, Hadley und Mason setzen sofort alles daran, den Fall aufzuklären. Ob es ihnen wohl rechtzeitig gelingen wird, den Entführer zu entlarven und Marianne zu retten?

Dies ist der zweite Teil der „Abenteuer-Express“ – Reihe, lässt sich jedoch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Es wird zwar hin und wieder Bezug auf den Vorgänger genommen, aber da dabei nicht zu viele Details verraten werden und die Fälle zudem in sich abgeschlossen sind, kann man problemlos mit Band 2 starten.(Den ersten Teil sollte man sich aber trotzdem nicht entgehen lassen!)
Für mich hat sich Henrys Fahrt mit dem Highland Express im vergangenen Jahr als ein echtes Highlight entpuppt, sodass ich es kaum erwarten konnte, gemeinsam mit ihm in den California Comet einzusteigen. Kurz nachdem mein Ticket eintraf, habe ich die Reise angetreten und so viel sei schon mal gesagt: Ich habe es nicht bereut!

Wer gerne Kinderkrimis liest, die in der Manier eines klassischen Detektivromans daherkommen, ist hier goldrichtig. Obwohl auch diese Geschichte in der heutigen Zeit spielt und es Handys und Smartwatches gibt, mutet sie ein bisschen nostalgisch an und erinnert von der Atmosphäre her an die Werke von Agathie Christie und Enid Blyton. Diese Mischung funktioniert einfach wieder wunderbar und zieht nicht nur Kinder ab 10 Jahren in den Bann.

Der Einstieg in das Buch fällt durch den flüssigen Schreibstil sehr leicht. M. G. Leonard und Sam Sedgman nehmen sich zu Beginn viel Zeit, um die verschiedenen Figuren einzuführen und das Setting zu beschreiben. Das Erzähltempo ist insgesamt eher gemächlich, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Wer auf der Suche nach Action und Nervenkitzel ist, wird hier zwar nicht fündig werden, aber Fans von kniffligen Fällen und genauen Beobachtungen werden ganz auf ihre Kosten kommen. Auch dieser Fall ist logisch und äußerst clever aufgebaut. Es gibt viele Verdächtige und falsche Fährten und immer wieder neue Hinweise, die es zu entschlüsseln gilt. Eine große Hilfe bei der Ermittlungsarbeit können auch Henrys Skizzen und Zeichnungen sein, die erneut von der Illustratorin Elisa Paganelli angefertigt wurden und das Geschehen auf eine besondere Weise unterstützen. Man kann wieder richtig schön beim Lesen miträtseln; auch ich, als Erwachsene, bin zum Schluss im Dunkeln getappt und wurde von der Auflösung ziemlich überrascht.

Es macht einfach wieder großen Spaß, den 12-jährigen Henry zu begleiten und zusammen mit ihm auf Spurensuche zu gehen. Henry ist ein toller Protagonist, den man mit seiner sympathischen und pfiffigen Art sehr schnell ins Herz schließt. Doch auch die Nebencharaktere sind großartig getroffen und mit viel Witz und Charme ausgearbeitet. Man bekommt es mit vielen verschiedenen und teils herrlich skurrilen Persönlichkeiten zu tun, die man so schnell nicht vergisst.

Spannend und interessant sind auch wieder die Informationen über Eisbahnen, die gekonnt in die Handlung einfließen sowie die Beschreibungen über die unterschiedlichen Orte der Reiseroute. Man kommt sofort Lust, es Henry und seinem Onkel Nat gleichzutun und selbst mal mit dem Zug durch Nordamerika zu reisen. Wohin es die beiden wohl als nächstes verschlagen wird? Im englischen Original umfasst die Reihe bereits sechs Bände, von denen bisher zwei auf Deutsch erschienen sind. Also ich hoffe sehr, dass es nicht dabei bleiben wird und auch noch die weiteren Bücher zeitnah übersetzt werden.

Fazit: Zeitgenössisches Setting trifft auf Agahtie Christie und Enid Blyton oder: Ein rasanter und unterhaltsamer Kinderkrimi zum Mitreisen und Mitraten. Der perfekte Lesestoff für alle ab 10 Jahren, die Abenteuer, Rätsel und Eisenbahnen lieben. Ich habe auch diesen Band mit Begeisterung verschlungen und freue mich schon sehr auf das nächste Zugabenteuer. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere