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Veröffentlicht am 31.07.2022

Eine wunderschöne Geschichte voller Herz, Humor und Tiefgang!

Alles, was du von mir weißt (Alles-Trilogie, Band 2)
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Da ich den ersten Teil der Alles-Trilogie so geliebt habe, habe ich dem Erscheinen von Band 2 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf Pollys Geschichte war ich tierisch gespannt!

Die 19-jährige Polly ...

Da ich den ersten Teil der Alles-Trilogie so geliebt habe, habe ich dem Erscheinen von Band 2 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf Pollys Geschichte war ich tierisch gespannt!

Die 19-jährige Polly hat gerade ihr Abitur gemacht und möchte nun so schnell wie möglich von zu Hause ausziehen. Sie will weg von ihrer Mutter, die sie ständig wegen ihres Gewichts kritisiert, sie will in Köln Jura studieren und auf eigenen Beinen stehen. Einen Nebenjob hat sie schnell gefunden, die Wohnungssuche gestaltet sich jedoch um einiges schwieriger. Als ihr Jonas, der Bruder ihrer besten Freundin Anna, das freie Zimmer in seiner Wohnung anbietet, sagt sie nach einem ersten Zögern zu. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, allerdings hätte Polly niemals damit gerechnet, dass Jonas, der einfach nur perfekt ist, sich für sie interessieren könnte. Als sich die beiden immer näherkommen, erkennt Polly, dass auch bei so jemanden wie Jonas nicht alles eitel Sonnenschein ist. Ihr eigenes Leben verläuft allerdings gerade ebenfalls überhaupt nicht nach Plan. Die Stelle in der Kanzlei, die sie ergattert hat, erweist sich nicht als der erhoffte Traumjob. Die fiesen Sprüche und Kommentare, die Polly ständig von den Angestellten zu hören bekommt, machen ihr zunehmend zu schaffen. Anstatt sich aber anderen anzuvertrauen, überspielt sie alles mit Humor und versucht alleine damit klarzukommen. Ob sie wohl noch den Mut finden wird, jemanden hinter ihre Schutzmauer blicken zu lassen?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hier um den zweiten Teil der Alles-Trilogie. In meinen Augen sollte es überhaupt kein Problem sein, wenn man mit diesem Band startet, da die Bände recht eigenständige Geschichten erzählen. Ich persönlich würde allerdings dennoch raten, die korrekte chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Lesevergnügen anbelangt, kann ich nur sagen: Kyra Groh hat es mal wieder geschafft! Sie hat mir auch mit „Alles, was du von mir weißt“ ein weiteres Highlight bescheren können. Auch dieses Werk aus ihrer Feder enthält einfach die perfekte Mischung aus Humor, Gefühl und Tiefgründigkeit und steckt voller wertvoller Messages und zauberhafter Charaktere. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in die Story und Kyra Grohs fantastischem Schreibstil verliebt und eine unvergessliche Zeit zwischen den Buchdeckeln verbracht.

Nachdem wir im ersten Teil mit Anna nach Portugal reisen durften, begleiten wir nun also Polly nach Köln und bekommen ihre Geschichte zu lesen. Mir war Polly mit ihrer liebenswerten, humorvollen und selbstbewussten Art bereits im Vorgänger supersympathisch, aber nachdem ich sie jetzt noch besser kennengelernt habe, ist sie mir nur noch mehr ans Herz gewachsen. Polly ist einfach eine so wundervolle, mutige und inspirierende Person! Stellenweise war sie mir persönlich zwar ein klein wenig zu reflektiert und erwachsen für ihre 19 Jahre, aber gestört hat mich das nicht. Ich habe mich unheimlich gut in Polly hineinversetzen und ihre Empfindungen und Gedanken jederzeit nachvollziehen können, ich habe sie für ihre Selbstsicherheit, Entschlossenheit und Stärke zutiefst bewundert und eine Menge von ihr dazugelernt.
Da ich selbst extrem mit meinem Körper hadere, weiß ich, wie schwierig es sein kann, sich so zu lieben und zu akzeptieren wie man ist. Mich hat es daher so beeindruckt zu sehen, wie sehr Polly mit sich im Reinen ist und wie gut sie mit fiesen Bemerkungen bezüglich ihres Übergewichts meist umgehen kann. Als Leser*in erfahren wir allerdings, wie es in ihrem Inneren ausschaut und dass die ständigen Anfeindungen sie viel mehr verunsichern und verletzen, als es nach außen hin scheinen mag. Mich hat es beim Lesen richtig erschüttert mitzuerleben, was Polly im Alltag immerzu erleiden muss und was die gemeinen Kommentare (die sie so sogar von ihrer eigenen Mutter zu hören bekommt!) in ihr auslösen.

Auch Jonas habe ich wahnsinnig lieb gewonnen. Mit ihm hat Kyra Groh einen der süßesten Bookboyfriends ever erschaffen, mein Herz hat er im Sturm erobert. Jonas ist einfühlsam, verständnisvoll, herzensgut und kaffeeverrückt und trägt stets ein Strahlen im Gesicht, gleichzeitig besitzt er aber auch eine verletzliche Seite und hat ebenfalls sein Päckchen zu tragen. Man muss sich einfach sofort in ihn verlieben und obwohl alles ausschließlich aus der Sicht von Polly in der Ich-Perspektive geschildert wird, erhalten wir auch von ihm ein sehr gutes Bild darüber, wie es hinter seiner fröhlichen Fassade aussieht und fühlen und leiden mit ihm mit.

Wie Kyra Groh die Themen Bodyshaming, Mobbing und Selbstakzeptanz verpackt hat, ist einfach nur grandios. Mich zumindest hat sie mit ihrer Darstellung komplett überzeugen können, meiner Meinung nach hat sie die schmale Gratwanderung zwischen Komik und Ernsthaftigkeit mal wieder mit Bravour gemeistert. Sie behandelt alles auf eine schonungslos ehrliche Weise, aber auch mit einer genau richtigen Portion Witz und Leichtigkeit, sodass die Stimmung niemals zu schwer wird und durchweg eine herrliche Wohlfühlatmosphäre herrscht.

Auch die Liebesgeschichte mochte ich total gerne. Die langsame Annäherung von Polly und Jonas, ihre Schlagabtäusche und Gespräche, die romantischen Augenblicke zwischen ihnen - all das wird unglaublich schön, emotional und realistisch beschrieben. Mich hat die Geschichte der beiden sehr berührt, sie hat mich mitfühlen und mitfiebern lassen und glücklich gemacht.

Ein absolutes Glücksgefühl hat mir dann auch mein Wiedersehen mit Anna und Anouk beschert – Pollys tolle beste Freundinnen. Ich liebe einfach dieses Dreiergespann und ihre herzerwärmende und innige Freundschaft.
Neben Anna und Anouk sind noch ein paar weitere bekannte Gesichter aus dem vorherigen Band mit von der Partie wie Flynn und Hundedame Eule, wir dürfen aber auch einige neue Charaktere kennenlernen und egal ob vertraut oder neu, ob freundlich oder unsympathisch – alle wurden sie facettenreich und glaubhaft ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für lauter einzigartige Lesemomente.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung durchweg mitgerissen und auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen und da mich auch das Ende vollkommen zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können.

Fazit: Mitreißend, witzig, authentisch und berührend. Eine wunderschöne Geschichte voller Herz, Humor und Tiefgang!
Kyra Groh ist mit dem zweiten Band ihrer Alles-Trilogie ein weiterer rundum gelungener New Adult Roman geglückt, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Bei diesem Buch stimmt einfach alles! Es erzählt eine herzergreifende und mutmachende Geschichte über eine starke junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt; es steckt voller Emotionen, wichtiger Botschaften und großartiger Freundschaften und ist so viel mehr als nur eine Lovestory. Ich habe das Buch von der ersten Seite an geliebt und so richtig weggeatmet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Ein bezaubernder Reihenauftakt!

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Als ich zum ersten Mal von „Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack und auch das hübsche ...

Als ich zum ersten Mal von „Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack und auch das hübsche Cover sprach mich direkt an. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 18-jährige Izumi Tanaka ist ein ganz gewöhnlicher Teeanger und führt gemeinsam mit ihrer alleinerziehenden Mutter ein völlig normales Leben in einer amerikanischen Kleinstadt. Das einzig Besondere an ihr ist ihre japanische Abstammung und ihr unbekannter Vater, von dem sie so gut wie nichts weiß. Doch dann findet sie zufällig heraus, wer ihr Erzeuger ist und ihr Leben ändert sich schlagartig. Ihr Vater ist niemand Geringeres als der zukünftige Kaiser von Japan – und sie ist somit kaiserliche Kronprinzessin! Izumi beschließt kurzerhand nach Japan zu reisen, um ihren Vater und ihre japanische Familie kennenzulernen. Sehr schnell wird ihr klar, dass es viel schwieriger ist als gedacht, eine Prinzessin zu sein. Entschlossen stellt sie sich den neuen Herausforderungen und stolpert dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Gerade eben noch ein ganz normaler Teenager und auf einmal ist man eine Prinzessin – diese Thematik ist zweifellos nichts Neues und vermutlich werden die meisten sofort an „Plötzlich Prinzessin“ von Meg Cabot denken müssen, wenn sie sich den Klappentext von „Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe“ durchlesen. Wer nun aber befürchtet, dass es sich hier um einem Abklatsch von Meg Cabots berühmter Reihe mit japanischen Setting handelt, den kann ich, als großer „Plötzlich-Prinzessin“ - Fan, beruhigen: Nein, dem ist nicht so. Emiko Jean hat das Rad natürlich nicht neu erfunden, aber sie hat mit ihrer „Tokyo-Ever-After“ - Reihe definitiv etwas Eigenständiges und, wie ich finde, absolut Bezauberndes erschaffen.
Ich bin zum Glück nicht mit den falschen Erwartungen an die Story herangegangen: In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin Emiko Jean mit dem ersten Band von „Tokyo-Ever-After“ einen gelungenen Auftakt einer wundervollen Reihe ab 13 Jahren aufs Papier gebracht. Ich habe mich von den ersten Seiten an rundum wohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und eine herrliche Zeit mit unserer jungen frischgebackenen Kronürinzessin und Co. verbracht.

In die Handlung habe ich mühelos hineingefunden. Der locker-leichte und spritzige Schreibstil hat sich von Beginn an angenehm flüssig für mich lesen lassen und unsere 18-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Izumi war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihr hat die Autorin eine echte Figur zum Gernhaben kreiert, die sich mit ihrer ehrlichen, tollpatschigen und lustigen Art sofort in die Herzen von uns Leser*innen schleicht und deren Empfindungen und Gedanken man jederzeit nachvollziehen kann. Auch ich, als Erwachsene, habe mich sehr gut in unsere Heldin hineinversetzen können, trotz des Altersunterschieds, der gefühlt zunächst mehr als ca. zehn Jahre betrug. Ich muss gestehen, dass ich Izumis Verhalten eine Weile als etwas naiv und kindisch empfunden habe, auf mich hat sie eher wie eine 14- oder 15-jährige gewirkt. Groß gestört hat mich dieser Punkt jedoch nicht, ich habe Izumi dennoch unglaublich lieb gewonnen. Sie wird zudem im Verlauf des Buches eine starke Entwicklung durchmachen. Sie wird in Japan nicht nur neue Erfahrungen sammeln und ihre Familie väterlicherseits besser kennenlernen – sie wird auch eine Menge über sich selbst herausfinden und an Reife gewinnen.

Neben unserer Hauptprotagonistin dürfen wir noch auf viele weitere einzigartige Charaktere treffen, die ebenfalls mit viel Liebe ausgearbeitet wurden. Besonders gerne mochte ich Izumis Mädelsclique, die Asian Girl Gang, die Izumi per Textnachrichten über ihren Japanaufenthalt auf den Laufenden halten wird. Ich fand es so schön zu sehen, was für eine innige und tolle Freundschaft die vier Mädels verbindet und ihre Chatverläufe haben mich öfters breit schmunzeln lassen.
Akio, Izumis Bodyguard, hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Als Sympathieträger kann man ihn jedoch anfangs wahrlich nicht bezeichnen, mit seinem äußerst mürrischen und abweisenden Auftreten. Es wird sich allerdings noch zeigen, was für ein lieber und freundlicher Kerl er in Wahrheit ist. Also ich war Akios Charme im Nu hoffnungslos verfallen und die gemeinsamen Momente zwischen ihm und Izumi zählten definitiv zu meinen Lieblingsstellen. Vor allem die amüsanten Schlagabtäusche zwischen den beiden habe ich geliebt, aber auch ihre langsame Annäherung und Liebesgeschichte mochte ich unheimlich gerne.

Mit dem Setting hat das Buch ebenfalls auf ganzer Linie bei mir punkten können. Die Geschichte spielt größtenteils in Japan – ein Land, das mich schon immer sehr fasziniert hat und das schon seit langem ziemlich weit oben auf meiner Reisezielliste steht. Die vielen interessanten Einblicke in die japanische Kultur, die uns die Autorin gibt, habe ich daher ganz gebannt verfolgt. Ob diese wirklich die komplette Realität widerspiegeln, kann ich nun natürlich nicht sicher sagen, allerdings gehe ich fest davon aus, das dem so ist. Auf mich jedenfalls hat alles sehr echt und glaubhaft gewirkt.

Handlungstechnisch hat mich das Buch nicht vollends überzeugen können. Ich habe es wirklich gerne gelesen und hatte super viel Freude dabei, aber dieser letzte Funken wollte dann irgendwie doch nicht bei mir überspringen, mir hat für die volle Sternenzahl letztendlich etwas gefehlt, etwas, das ich leider nicht näher benennen kann. Aber wie gesagt, begeistert bin ich dennoch und bis auf diesen Punkt kann ich mich nur positiv zur Story äußern. Ich mochte die Mischung aus Spannung, Ernst, Humor und Romantik total gerne und fand es wunderschön mitzuerleben, wie Izumi in Japan ihrem Vater näher kommt und während ihrer Zeit in Japan zu sich selbst finden wird. Langeweile kam für mich beim Lesen an keiner Stelle auf, mich hat die ereignisreiche Handlung mit ihren vielen unerwarteten Wendungen und spaßigen Szenen durchweg packen, mitreißen und unterhalten können.

Fazit: Mitreißend, witzig, romantisch. Ein wunderbares Lesevergnügen für Jung und Alt!
Emiko Jean ist mit dem ersten Band ihrer „Tokyo-Ever-After“ - Reihe ein toller Serienstart geglückt, den ich allen, die gerne Bücher im Stil von „Plötzlich Prinzessin“ lesen, nur wärmstens empfehlen kann. Das Buch erzählt eine zauberhafte Geschichte über Selbstfindung, Herkunft, Familie, Akzeptanz, Liebe und Freundschaft, es steckt voller Überraschungen und ist spannend, humorvoll, emotional und lehrreich zugleich. Ich habe Izumi nur zu gerne auf ihrer Reise nach Japan und ihrer Suche nach sich selbst begleitet und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Berührend, mitreißend, humorvoll und tiefgründig. Ein wunderbares Buch!

Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)
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Da mir meine bisherigen Werke von Alice Oseman wahnsinnig gut gefallen haben, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der Loewe Verlag diesen Sommer einen weiteren Titel von ihr herausbringen wird. „Nothing ...

Da mir meine bisherigen Werke von Alice Oseman wahnsinnig gut gefallen haben, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der Loewe Verlag diesen Sommer einen weiteren Titel von ihr herausbringen wird. „Nothing Left for Us“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die 17-jährige Frances ist schon immer eine fleißige und mustergültige Schülerin gewesen. Sie möchte in allem stets perfekt sein und verfolgt nur ein Ziel: Sie will an der Eliteuni in Cambridge studieren. Um sich diesen großen Traum zu verwirklichen, büffelt Frances Tag und Nacht, sie ist Schülersprecherin geworden, um Pluspunkte zu sammeln und dass sie für Freunde, ihre Leidenschaft fürs Zeichnen und andere Hobbys kaum Zeit hat, nimmt sie gerne in Kauf. Doch dann lernt sie den schüchterneren Aled kennen. Dieser ist nicht nur der Mensch, der hinter ihrem Lieblingspodcast „University City“ steckt – er ist auch derjenige, bei dem sie sich nicht zu verstellen braucht und ohne Angst sie selbst sein kann. Dank Aled erkennt Frances, was wahre Freundschaft wirklich bedeutet und wie es sich anfühlt, frei zu sein. Doch dann geht Aleds Podcast viral und die innige Freundschaft der beiden droht zu zerbrechen. Frances muss sich nun entscheiden, was ihr im Leben wichtig ist und wer sie wirklich sein möchte.

Auf „Nothing Left for Us“ war ich wirklich ungeheuer gespannt. Der Klappentext klang einfach nach einer Story ganz nach meinem Geschmack und wie oben bereits erwähnt, haben mich meine bisherigen Bücher von Alice Oseman hellauf begeistern können. Hinzu kam natürlich, dass die englischsprachige Ausgabe ausgesprochen positive Kritiken erhalten hat. Voller Vorfreude – und mit ziemlich hohen Erwartungen – begann ich mit dem Lesen...und war mir schon nach wenigen Seiten sehr sicher, dass mich auch dieses Werk der britischen Autorin nicht enttäuschen wird. Tja, und wisst ihr was? Ich habe damit goldrichtig gelegen: Mir hat Alice Oseman mit „Nothing Left for Us“ ein weiteres Highlight bescheren können.

In die Geschichte habe ich mühelos hineingefunden. Der locker-leichte, jugendliche Schreibstil von Alice Oseman hat mal wieder sofort bei mir punkten können und unsere 17-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Frances war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre humorvolle und nerdige Art total gerne und habe mich jederzeit ohne Probleme in sie hineinversetzen können.
Bei Aled hingegen habe ich ein kleines bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihm warm geworden bin. Ihn habe ich zunächst irgendwie nicht so wirklich einschätzen können, aber je besser wir ihn kennenlernen dürfen und je mehr wir über ihn erfahren, desto fester habe ich ihn in mein Herz geschlossen.

Die Nebencharaktere mochte ich ebenfalls unheimlich gerne. Allesamt wurden sie facettenreich und tiefgehend ausgearbeitet und wirken vollkommen lebensecht. Besonders lieb gewonnen habe ich Frances verständnisvolle und fürsorgliche Mum, die immer für ihre Tochter da ist und die sie so gut sie kann in allem unterstützt. Die Beziehung der beiden wird wunderbar dargestellt, mich hat es richtig glücklich gemacht zu sehen, wie super sich die beiden verstehen.
Was mir auch ausgesprochen gut gefallen hat, ist die große Diversität der Figuren, vor allem die Verkörperung der LGBTQIA+ Community fand ich klasse. So gibt es beispielsweise jemanden mit koreanischen Vorfahren, Frances besitzt äthiopische Wurzeln und ist bisexuell und dann gibt es noch so einige weitere Personen, die queer sind.

Zusammen mit den vielen verschiedenen Charakteren erlebt man als Leser*in eine äußerst emotionale und aufregende Zeit voller ergreifender, schwerer, lustiger und glücklicher Momente. Ich fand es so schön und bewegend mitzuerleben, wie sich Frances und Aled im Verlauf des Buches weiterentwickeln, wie sie immer vertrauter miteinander werden und schließlich eine tiefe und innige Freundschaft zwischen ihnen entsteht. Die gemeinsamen Augenblicke der beiden, ihre Gespräche, ihr Nerdgequatsche – ich habe das alles richtig geliebt. Toll fand ich auch, dass es stets auf der freundschaftlichen Ebene bleibt und keine romantischen Gefühle mit ins Spiel kommen. Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass sich Frances und Aled ineinander verlieben würden. Dass dem nicht so war, habe ich als eine erfrischende Abwechslung empfunden, für dieses Genre ist es ja schon eher untypisch, dass es keine Lovestory zwischen den Hauptprotagonisten gibt.

Neben der Freundschaftsthematik werden in der Geschichte noch viele weitere wichtige und aktuelle Dinge angesprochen wie Selbstfindung, Selbstzweifel, Zukunftsängste, psychische Gewalt, Hate Speech im Internet und Erfolgsdruck. Die Handlung gewinnt dadurch natürlich einiges an Ernsthaftigkeit und besitzt eine recht düstere Grundstimmung, aber da Alice Oseman ein großes Talent dafür hat, schwierige Themen einfühlsam und mit einer genau richtigen Portion Humor zu behandeln, wird die Stimmung niemals zu bedrückend. Ich zumindest habe sie zu keinem Zeitpunkt als zu deprimierend empfunden.

Mit der Erzählweise hat mich die Autorin ebenfalls gänzlich überzeugen können. Der eigentliche Plot wird aus der Sicht von Frances in der Ich-Perspektive geschildert und spielt in der Gegenwart, ab und an gibt es aber auch kurze Rückblicke, in denen uns Frances von ihrer Freundschaft mit Carys Last berichtet – Aleds verschwundene Zwillingsschwester. Auch in den Genuss einiger Folgen von Aleds YouTube-Podcast „University City“ kommen wir und Mails und Chatnachrichten wurden ebenfalls mit eingebunden. Mir haben die Wechsel zwischen diesen ganzen unterschiedlichen Erzählstilen echt gut gefallen, sie gestalten das Ganze so schön abwechslungsreich und machen das Leseerlebnis nur noch spannender.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf, mich haben die Geschehnisse durchweg packen und fesseln können. Längen gab es für mich keine, ich habe auch dieses Buch aus der Feder von Alice Oseman regelrecht verschlungen und dabei die reinste Gefühlspalette durchlebt.

Fazit: Mitreißend, berührend, witzig und außergewöhnlich. Ein großartiges Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag!
Der britischen Autorin Alice Oseman ist mit „Nothing Left for Us“ ein weiterer wundervoller Coming-of-Age-Roman gelungen, den ich jedem, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener, nur wärmstens empfehlen kann. Ich bin absolut begeistert von dem Buch. Es ist hervorragend geschrieben und behandelt auf eine überzeugende Art und Weise viele wichtige Themen, es ist tiefgründig und unterhaltsam zugleich und mit vielen authentischen und diversen Charakteren gespickt. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Ein wundervoller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!

Die Gilde der Hutmacher (Die magischen Gilden, Band 1) - Geheimnisse aus Stoff und Seide
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Als ich das erste Mal von „Die Gilde der Hutmacher“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Von dem traumhaften Cover war ich auf den ersten Blick ganz hingerissen und auch der Klappentext sprach ...

Als ich das erste Mal von „Die Gilde der Hutmacher“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Von dem traumhaften Cover war ich auf den ersten Blick ganz hingerissen und auch der Klappentext sprach mich sofort an. Das Buch klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die fast 12-jährige Cordelia Hatmaker lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante in London und stammt aus einer langen Linie legendärer Hutmacher. Seit vielen Generationen werden in ihrer Familie aus außergewöhnlichen Zutaten verzauberte Hüte hergestellt, die ihre Träger auf verschiedenste Weise beeinflussen können. Neben den Hatmakers gibt es noch ein paar weitere Handwerksgilden wie die Bootmakers, die Watchmakers und die Cloakmakers. Zwischen den Gilden herrscht allerdings schon seit langem eine erbitterte Rivalität und Feindschaft.
Als Cordelias Vater Prospero eines Tages während seiner Suche nach besonderen Zutaten für neue Hüte auf hoher See spurlos verschwindet, ist Cordelia die Einzige, die überzeugt davon ist, dass er noch lebt. Für sie steht sofort fest, dass sie ihren verschollenen Vater wiederfinden muss. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, als kurz darauf die nächste schlimme Nachricht eintrifft: Die Kleidungsstücke für die magische Friedensgarderobe sind gestohlen worden. Irgendjemand scheint sich gegen die Gilden verschworen zu haben und das Ziel zu verfolgen, einen Krieg zwischen England und Frankreich auslösen. Wer steckt nur dahinter? Hat diese Verschwörung vielleicht etwas mit Prosperos Verschwinden zu tun? Cordelia muss unbedingt die Wahrheit herausfinden und nicht nur ihren Vater, sondern ganz England retten. Damit ihr das gelingt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als die verfeindeten Gilden zur Zusammenarbeit zu bringen. Ob sie das wohl schaffen wird?

Der erste Band von „Die Gilde der Hutmacher“ war mal wieder so ein Buch, bei welchem mir schon nach wenigen Seiten klar war, dass es sich zu einem echten Lesehighlight für mich entwickeln wird. Und tja, was soll ich sagen, ich habe mit dieser Vermutung mal wieder vollkommen richtig gelegen: Ich bin hellauf begeistert von dem, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat! In meinen Augen hat die britische Autorin Tamzin Merchant mit dem Auftakt ihrer ersten Kinderbuchreihe ein absolut überzeugendes Debüt aufs Papier gebracht, mit welchem sie uns ein fesselndes Abenteuer voller Spannung, Humor, Gefühl und Fantasie beschert. Ich habe mich von Beginn an rundum wohl in der Geschichte gefühlt und sie innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

In die Geschichte habe ich mühelos hineingefunden. Der bildliche Schreibstil gefiel mir auf Anhieb und unsere Hauptprotagonistin Cordelia, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, war mir direkt sympathisch. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Heldin erschaffen, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und vor deren Mut, Entschlossenheit und Stärke man nur den Hut ziehen kann. Ich habe Cordelia fest in mein Herz geschlossen und durchweg mit ihr mitgefühlt und mitgefiebert.

Neben Cordelia dürfen wir noch viele weitere interessante Charaktere kennenlernen wie ihre Familie: die Hatmakers; den liebenswerten Goose Bootmaker (mit dem Cordelia eine geheime Freundschaft verbindet); den pfiffigen Zeitungsjungen Sam (der voller Überraschungen steckt); ein ziemlich durchgeknallter König; eine freundliche Prinzessin und ein verrückter (und sehr von sich überzeugter) Schauspieler namens Sir Hugo. Mir haben sämtliche Figuren richtig gut gefallen. Ob Gut oder Böse – alle wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen und einmaligen Eigenschaften und Persönlichkeiten für lauter vergnügliche Lesemomente.

Mit dem Setting hat Tamzin Merchant ebenfalls etwas ganz Besonderes kreiert. Die Geschichte spielt in einem vergangenen London und meiner Ansicht nach ist der Autorin die Verknüpfung aus historischem Schauplatz und magischen Elementen hervorragend gelungen. Mit London kann man bei mir einfach immer punkten und die Idee mit den verschiedenen Gilden, die verzauberte Kleidungsstücke und Accessoires herstellen, fand ich von Anfang an genial. Sie ist kreativ und einzigartig und versprüht einen leichten Hauch Glücksbäckerei-Feeling. Ich habe mich vom ersten Moment an in die Kulisse verliebt und mich nur zu gerne in diese faszinierende und geheimnisvolle Welt mitnehmen lassen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit vielen unvorhersehbaren Wendungen, Mysterien und Intrigen aufwarten und die unterhaltsamen Szenen kommen ebenfalls nicht zu kurz. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da es einen so sehr packt und mitreißt und einfach so viel Spaß bringt.
Auch eine genau richtige Portion an emotionalen Augenblicken sind Teil der Geschichte. So ruft gleich der Beginn ein großes Mitgefühl in einem hervor als deutlich wird, wie sehr Cordelia ihren verschollenen Vater vermisst. Die innige Freundschaft zwischen unserer Heldin und dem Schuhmacher-Jungen Goose wiederum erwärmen einem das Herz und auch das starke Band der Familie Hatmakers zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht. Ich fand es wunderbar mitzuerleben, wie unsere Truppe auf ihrer abenteuerlichen Mission zusammenhält und gemeinsam lauter Gefahren und Herausforderungen stellt.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die tolle Innengestaltung, die wir der kolumbianischen Illustratorin Paola Escobar zu verdanken haben. Vorne und hinten im Buch befindet sich eine detailreiche Karte, die das Setting zeigt, die Kapitelanfänge werden von kleinen süßen Zeichnungen geziert und auch in den Kapiteln kommen wir in den Genuss von einigen ganzseitigen schwarz-weiß Bildern. Von den Illustrationen hätte es liebend gerne noch viele mehr geben können, mich haben sie völlig verzaubern können. Sie sind einfach nur zum Träumen schön und fangen die magische Atmosphäre der Geschichte perfekt ein.

Da am Schluss nicht alles aufgeklärt wird, hätte ich mich nach dem Beenden am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Auf Englisch gibt es diesen bereits und ich hoffe nun sehr, dass wir uns auf die deutsche Übersetzung nicht allzu lange gedulden müssen. Ich bin so gespannt wie es mit Cordelia Hatmaker und Co. weitergehen wird!

Fazit: Ein fantastisches Abenteuer voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie!
Tamzin Merchant ist mit ihrem Debütroman ein großartiger Reihenauftakt für Leser
innen ab 10 Jahren geglückt, den ich jedem Fantasyfan und Kinderbuchlieber, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Das Buch enthält eine gelungene Mischung aus Geschichte und Fantasie und wird mit viel Witz, Charme und Herz erzählt. Es ist mit zahlreichen außergewöhnlichen Figuren und wunderschönen Illustrationen gespickt und lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein. Ich habe unsere mutige junge Heldin nur zu gerne auf ihren aufregenden Erlebnissen begleitet und freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2022

Ein wundervoller Auftaktband, den nicht mehr aus der Hand legen mag!

StoryWorld (Band 1) - Amulett der Tausend Wasser
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Als ich das erste Mal von „StoryWorld“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Von dem Cover habe ich mich wie magisch angezogen angefühlt und auch der Klappentext hatte mich sofort. Für mich stand ...

Als ich das erste Mal von „StoryWorld“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Von dem Cover habe ich mich wie magisch angezogen angefühlt und auch der Klappentext hatte mich sofort. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich die neue Kinderbuchreihe von Sabrina J. Kirschner kennenlernen möchte.

Sascha geht auf die St. Anna Akademie für Mädchen und hat es dort nicht leicht. Ihre einzige Freundin kann ziemlich anstrengend sein und mit Chloe, mit der sie sich früher gut verstanden hat, verbindet sie mittlerweile eine erbitterte Rivalität und Feindschaft. Beide Mädchen sind große Leseratten und möchten unbedingt den jährlichen Lesewettbewerb der Schule gewinnen. Die letzten Jahre war Chloe immer die Siegerin, doch dieses Mal schlägt Sascha ihre Konkurrentin und erhält den Hauptpreis: Zwei Tickets für den neueröffneten Erlebnispark StoryWorld. Als Begleitung darf sie sich eine der Schülerinnen aussuchen und zu ihrer eigenen Verwunderung entscheidet sich Sascha für Chloe. Gemeinsam mit ihren tierischen Freunden – Wellensittich Frodo und Hundedame Pearl – reisen die beiden Mädchen zu der weit abgeschiedenen Insel, auf der sich der Erlebnispark befindet und wo sie von dem Parkbesitzer Zora Zelptin in eine geheimnisvolle Bibliothek voller Bücher mit leeren Seiten geführt werden. Die unbeschriebenen Blätter füllen sich erst dann, wenn man ein Abenteuer in einer der Themenwelten besteht. Sascha und Chloe wählen das Reich der Tausend Wasser. Sehr schnell wird den Mädchen klar, dass StoryWorld alles andere als ein normaler Freizeitpark ist. Ein unglaubliches Abenteuer voller dunkler Geheimnisse, magischer Wesen und Gefahren beginnt...

Von Sabrina J. Kirschner kannte ich bisher nur ihre zweibändige Pferdebuchreihe „Zwei Herzen“, die ich damals mit großer Begeisterung verschlungen habe. Der erste Band von „StoryWorld“ war also mein drittes Werk aus ihrer Feder. Ob mich die deutsche Autorin wohl auch dieses Mal überzeugen konnte? Haben Cover und Klappentext gehalten, was sie mir versprochen haben?
Um es kurz zu machen: Ich kann beide Fragen mit einem ganz klaren Ja beantworten! Ich bin richtig begeistert von dem Buch, mir hat es sogar noch ein bisschen besser als erwartet. Bereits der vielversprechende Prolog hat mich in seinen Bann ziehen können und da mich auch die folgenden Ereignisse durchweg mitreißen konnten, wollte ich aus der Geschichte am liebsten gar nicht mehr auftauchen und habe sie innerhalb kurzer Zeit beendet.

Geschildert wird alles aus der Sicht von Sascha in der dritten Person. Mir war Sascha auf Anhieb sympathisch, sie ist liebenswert, mutig und authentisch und da sie das Lesen von Geschichten über alles liebt, wird sich wohl jeder Bücherwurm sofort mit ihr verbunden fühlen. Mit Sascha hat die Autorin einfach eine zauberhafte Heldin erschaffen, ich habe sie fest in mein Herz geschlossen und mich auch als erwachsene Leserin jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Chloe, unsere zweite Hauptprotagonistin, macht dagegen zunächst einen deutlich weniger netten Eindruck, wobei natürlich dazu gesagt sein muss, dass wir sie aus Saschas Perspektive kennenlernen und diese kann Chloe überhaupt nicht leiden. Zwischen den beiden Mädchen wird sich im Verlauf des Buches allerdings noch etwas verändern, so viel sei schon mal verraten. Ihr Aufenthalt in StoryWorld wird die zwei Rivalinnen zusammenschweißen und mit der Zeit wird aus Feindschaft Freundschaft werden. Ich fand es total schön mitzuerleben, wie aus den grundverschiedenen Mädchen, die sich anfangs noch so spinnefeind waren, mit der Zeit gute Freundinnen werden, wie sie sich gemeinsam lauter bedrohlichen Situationen und Herausforderungen stellen und dabei über sich selbst hinauswachsen werden.

Neben unseren beiden Heldinnen dürfen wir noch die Bekanntschaft mit so einigen weiteren interessanten Charakteren machen. Da wären zum Beispiel der Besitzer des Erlebnisparks StoryWorld, der ein äußerst merkwürdiger Typ ist; der Junge Henry, den ebenfalls etwas Mysteriöses umgibt, sowie die beiden tierischen Begleiter von Sascha und Chloe: Wellensittich Frodo (dass Sascha einen gefiederten Freund hat, hat mich als großer Vogelfan unheimlich gefreut) und die Hundedame Pearl. Auch auf magische Kreaturen dürfen wir treffen wie auf eine Gruppe Meerjungfrauen und einen ziemlich gefährlichen Wasserdrachen.

Ich kann euch versprechen: Langeweile sucht man in diesem Buch definitiv vergebens. Die Handlung ist durchgehend spannend und kann mit vielen actionreichen Szenen, unvorhersehbaren Wendungen und fantasievollen Ideen aufwarten, sie steckt voller Rätselhaftigkeiten und Gefahren und auch die emotionalen Momente kommen nicht zu kurz. Man mag mit dem Lesen wirklich gar nicht mehr aufhören, da einen die Story so sehr packt und fesselt. Bei mir zumindest war es so. Ich bin ordentlich ins Mitfiebern geraten und über den Einfallsreichtum der Autorin habe ich nur staunen können. Sabrina J. Kirschner hat ihrer Fantasie wahrlich ihren freien Lauf gelassen und eine Welt kreiert, die vor Kreativität nur so sprüht.

Mit dem Freizeitpark StoryWorld, der weit abgelegenen auf einer Insel liegt, hat sich Sabrina J. Kirschner ein außergewöhnliches Setting ausgedacht, ich habe es sofort geliebt. Eine Bibliothek voller geheimnisvoller Bücher, ein altes Wrack, schaurige dichte Nebelschwaden, dunkle Höhlen, Wasserfälle, Stürme – das pure Abenteuer-Feeling! Ich habe es zutiefst genossen, zusammen mit unsere beiden Hauptprotagonistinnen auf Entdeckungsreise zu gehen und auf lauter faszinierende Orte zu stoßen. Und wisst ihr, was toll ist? In diesem Band der Reihe lernen wir nur einen kleinen Teil von dem Erlebnispark kennen. Sascha und Chloe haben sich für das Reich der Tausend Wasser entschieden, welches eine Themenwelt von insgesamt sieben ist. Es ist gibt also noch ganz viel in StoryWorld zu entdecken und erkunden und darauf freue ich mich schon sehr!

Das Ende ist ziemlich offen, sodass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen möchte. Leider werden wir uns da nur noch ein Weilchen gedulden müssen – der zweite Teil wird voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 erscheinen.

Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig; die Kapitel sind sehr kurz gehalten; es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern und die Charaktere wurden realistisch ausgearbeitet. Geübte Leser
innen ab 9 Jahren sollten in meinen Augen keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben und mit Sascha und Chloe werden sie sich garantiert prima identifizieren können.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die Innengestaltung des Buches. Melanie Korte hat uns nicht nur diesen Hingucker von Cover gezaubert – sie hat die Erzählung auch mit zahlreichen, meist ganzseitigen schwarz-weiß Bildern versehen, die zum Hineinträumen einladen und die magische Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen.

Fazit: Ein fesselnder Reihenauftakt, den man nicht mehr aus der Hand legen mag!
Sabrina J. Kirschner ist mit „StoryWorld – Amulett der Tausend Wasser“ ein rundum gelungener Serienstart geglückt, den ich jeden, der gerne in fantastische Abenteuergeschichten eintaucht, nur ans Herz legen kann! Das Buch erzählt eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt und ist großartig illustriert, es feiert die Fantasie und steckt voller Spannung, Action, Geheimnisse und Magie. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

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