Absolut bezaubernd und wundervoll illustriert!
Aya und die HexeAls ich in der Verlagsvorschau auf „Aya und die Hexe“ stieß, war ich sofort Feuer und Flamme. Das coole Cover und der Klappentext sprachen mich direkt an und bei illustrierten Schmuckausgaben werde ich ...
Als ich in der Verlagsvorschau auf „Aya und die Hexe“ stieß, war ich sofort Feuer und Flamme. Das coole Cover und der Klappentext sprachen mich direkt an und bei illustrierten Schmuckausgaben werde ich einfach immer schwach. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Die 10-jährige Aya wurde als Baby vor dem St.-Morwald-Waisenhaus ausgesetzt und hat dort ihr bisheriges Leben verbracht. Sie hat auch überhaupt nichts dagegen, weiterhin dort wohnen zu bleiben. Aya möchte nicht adoptiert werden, sie fühlt sich im St.-Morwald-Waisenhaus rundum wohl. Alle tun, was sie sagen und in dem Jungen Pudding hat sie einen tollen Freund gefunden. Doch dann taucht eines Tages ein äußerst merkwürdiges Paar auf, das sich partout nicht davon abbringen lässt, sie bei sich aufzunehmen. Aya bleibt also nichts anderes übrig, als mit diesen beiden sonderbaren Gestalten mitzugehen. Sehr schnell wird ihr klar, dass ihr neues Zuhause und ihre Adoptiveltern alles andere als normal sind. Die Frau stellt sich als die mächtige Hexe Bella Yaga heraus und das Haus steckt voller Geheimnisse und Magie. Aya ist wenig begeistert davon, dass sie an diesem Ort fortan leben soll, vor allem dass sie für die Hexe arbeiten soll, schmeckt ihr überhaupt nicht. Zusammen mit dem sprechenden Kater Thomas setzt sie alles daran, ihren Willen doch noch zu bekommen.
Obwohl mich die Bücher der britischen Autorin Diana Wynne Jones schon immer sehr interessiert haben und ich mittlerweile auch einige ihrer Titel besitze, hatte ich bisher noch kein Buch von ihr gelesen. „Aya und die Hexe“ war also mein erstes Werk aus ihrer Feder. Es wird auch definitiv nicht mein letztes gewesen sein: Ich bin total angetan von dem, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. „Aya und die Hexe“ erzählt eine wunderbare kurze Fantasygeschichte voller Magie und herrlicher Verrücktheiten, die mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt ist und und von vielen bezaubernden Illustrationen begleitet wird. Solltet ihr gerne, wie ich, in skurrile und märchenhafte Geschichten eintauchen und eine Leidenschaft für bebilderte Schmuckausgaben hegen, kann ich euch nur ans Herz legen, diese süße kleine Ausgabe von „Aya und die Hexe“ bei euch einziehen zu lassen.
Mir ist es bereits nach den ersten Seiten klar geworden, dass „Aya und die Hexe“ eine Story ganz nach meinem Geschmack ist. Der humorvolle Erzählton war einfach absolut meiner und die außergewöhnlichen Charaktere gefielen mir ebenfalls auf Anhieb. Vor allem die 10-jährige Aya, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, hat mir überaus gut gefallen. Eine wirklich smpathische Hauptprotagonistin ist sie allerdings nicht. Aya will stets den Ton angeben und ist es gewohnt, dass alles nach ihrer Nase geht. Sie weiß genau, was sie möchte und was nicht und hält überhaupt nichts davon, auf andere hören zu müssen. Irgendwie muss man Aya aber dennoch gernhaben. Bei mir zumindest war es so, mich hat unsere Heldin mit ihrer vorwitzigen, eigenwilligen und selbstbewussten Art sofort verzaubern können. Ich fand es toll zu sehen, dass sie sich nicht alles gefallen lässt und für ihren Mut und ihr helles Köpfchen habe ich sie sehr bewundert.
Auch die weiteren Charaktere mochte ich richtig gerne, obwohl der größte Teil von ihnen ebenfalls nicht unbedingt freundlich und herzig ist. Die herrische Hexe Bella Yaga wird wohl niemand ins Herz schließen und den Mandrakus mit seiner einschüchternden Aura würde ich nun auch nicht als eine Figur zum Liebhaben bezeichnen. Ihre Darstellungsweise ist aber klasse, mich zumindest hat die Autorin mit der Ausarbeitung sämtlicher Charaktere überzeugen können. Allesamt wurden sie mit viel Liebe kreiert und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, man eine unvergessliche Zeit mit dem Buch verbringt.
Für ein einzigartiges Leseerlebnis sorgt dann natürlich auch die fantastische Innengestaltung. Die japanische Künstlerin und Illustratorin Miho Satake hat die Erzählung mit zahlreichen verschiedenen großen Bildern versehen, die meistens in Farbe, teils aber auch in schwarz-weiß gehalten sind und eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Mir haben die Illustrationen unheimlich gut gefallen. Sie verströmen ein gewisses Ghibli-Feeling, finde ich, und passen einfach nur perfekt zu dieser witzig-originellen Geschichte.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg mitreißen und unterhalten können und da sich der Schreibstil sehr angenehm für mich hat lesen und das Büchlein so dünn und reich bebildert sind, habe ich „Aya und die Hexe“ in einem Rutsch durchgelesen. Schon schade, dass die Geschichte nur so kurz ist, ich hätte Aya liebend gerne noch ein bisschen länger begleitet. Ein paar Seiten mehr hätten der Handlung in meinen Augen zudem auch ziemlich gut getan. Mir persönlich kam das Ende etwas zu abrupt, komplett zufriedenstellen konnte es mich irgendwie nicht. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt. Ansonsten kann ich mich wirklich nur begeistert zu dem Buch äußern.
Fazit: Mit der illustrierten Schmuckausgabe von „Aya und die Hexe“ beschert uns der Droemer-Knaur Verlag ein ganz besonderes Buch, welches ich jedem Fantasy- und Märchenfan nur wärmstens empfehlen kann. „Aya und Hexe“ erzählt ein bezauberndes Fantasymärchen über eine freche und pfiffige junge Heldin und ist mit zahlreichen wunderschönen Illustrationen geschmückt. Es steckt voller Magie und fantasievoller Ideen und wird mit viel Witz und Charme erzählt. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!