Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2022

Das perfekte Buch für den Sommer!

The Summer of Lost Letters
0

Als ich das erste Mal von dem Young Adult Roman „The Summer of Lost Letters“ hörte, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und in das hübsche Cover habe ich mich ...

Als ich das erste Mal von dem Young Adult Roman „The Summer of Lost Letters“ hörte, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und in das hübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich ließ das Buch also sehr gerne bei mir einziehen.

Den Sommerferien vor ihrem Abschlussjahr sieht die 17-jährige Abby nur mit geringer Begeisterung entgegen. Sie und ihr Freund haben vor kurzem Schluss gemacht und ihre Freundinnen sind in den nächsten Wochen alle irgendwo in der Welt unterwegs und werden lauter aufregende Dinge erleben. Doch dann kommt an einem regnerischen Tag ein Paket mit den letzten Besitzstürmern ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter an. Darunter befinden sich auch zahlreiche alte Liebesbriefe an ihre Oma, geschrieben von einem Mann namens Edward. Wer ist dieser geheimnisvolle Briefeschreiber nur? Da ihre Großmutter nur wenig aus ihrem Leben erzählt hat, weiß Abby nicht allzu viel über deren Vergangenheit. Die Briefe haben sie aber neugierig gemacht, sie möchte unbedingt mehr über ihre Wurzeln erfahren. Abby reist daher kurzentschlossen für den Sommer auf die Insel Nantucket, von wo die Briefe damals abgeschickt wurden. Als sie während ihrer Nachforschungen auf Noah trifft, den charmanten Enkelsohn von Edward, beginnt sich Abby jedoch sehr schnell für viel mehr als nur für ihre Familiengeschichte zu interessieren.

Die US-amerikanische Hannah Reynolds war mir bisher völlig unbekannt - „The Summer of Lost Letters“ war also mein erstes Werk aus ihrer Feder. Es wird auch bestimmt nicht mein letztes gewesen sein: Ich bin richtig begeistert von dem Buch. Hannah Reynolds hat mit „The Summer of Lost Letters“ einen wunderbaren Yound Adult Roman aufs Papier gebracht, der voller sommerlicher Leichtigkeit und aufregender Familiengeheimnisse steckt, einen gelungenen Mix aus Romantik, Geschichte und Coming-of-Age-Story enthält und unterhaltsam, tiefgründig und bewegend zugleich ist. Solche Bücher sind einfach genau mein Ding und sollte es bei euch genauso sein, kann ich euch nur ans Herz legen, es mir gleichzutun und die 17-jährige Abby nach Cape Cod zu begleiten. Vor allem für den Sommer kann ich nur das Buch nur empfehlen.

Für die warme Jahreszeit ist „The Summer of Lost Letters“ definitiv bestens geeignet. Die Geschichte spielt hauptsächlich auf der Insel Natucket und Hannah Reynolds versteht sich wahrlich bestens darin, uns dieses idyllische Fleckchen Erde mit ihren bildlichen Beschreibungen so richtig schmackhaft zu machen. Von der Kulisse könnte ich euch wirklich endlos etwas vorschwärmen. Herrliche Strände und das weite offene Meer, die salzige Atlantikluft, Partys und Lagerfeuer am Strand, Segeltouren, Buchladenatmosphäre, eindrucksvolle große Anwesen, viele warme Sonnentage – man würde am liebsten in das Buch hineinkriechen, weil einfach alles so zauberhaft und stimmungsvoll beschrieben wird.

Ehe es uns jedoch nach Nantucket verschlägt, nimmt uns das Buch nach South Hadley mit, eine Stadt im US-Bundesstaat Massachusetts, in welcher unsere Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Abby gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder wohnt. Lange halten wir uns allerdings nicht dort auf. Gleich im ersten Kapitel kommt ein Paket an, in welchem sich zahlreiche alte Liebesbriefe an Abbys kürzlich verstorbene Oma befinden, die ihr ein Mann namens Edward Barbanel geschrieben hat. Abby beginnt daraufhin nachzuforschen und findet schnell heraus, wer dieser Edward ist und dass er auf der Insel Nantucket lebt. Da sie kaum etwas über die Vergangenheit ihrer Großmutter weiß und diese mysteriösen Liebesbriefe eine große Neugierde in ihr geweckt haben, zögert sie nicht lange und beschließt, alleine nach Nantucket zu reisen.

Mich hat bereits der Anfang mitreißen und begeistern können. Von Hannah Reynolds locker-leichtem Schreibstil war ich auf Anhieb ganz angetan und Abby habe sofort in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre sympathische, witzige und entschlossene Art unheimlich gerne und da ich mich in so einigen Dingen in ihr wiederfinden konnte und ihre Gefühle und Gedanken zudem sehr authentisch dargestellt werden, habe ich mich mühelos in sie hineinversetzen können.

Mit den weiteren Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls überzeugen können. Alle haben sie ihre Eigenschaften und liebenswerten Besonderheiten und wirken jederzeit echt und lebensnah. Da hätten wir zum Beispiel Noah, unseren Love Interest, dessen Charme ich im Nu hoffnungsvoll verfallen war, anders als Abby, die ein kleines bisschen länger braucht ehe sie merkt, was für ein toller Kerl Noah ist. Wie sich die zwei immer näherkommen und ineinander verlieben, wird total schön und süß beschrieben. Die gemeinsamen Momente der beiden und ihre lustigen Dialoge habe ich richtig geliebt.

Neben der Lovestory spielen auch die Themen Familie und Identität eine große und wichtige Rolle in dem Buch. Ich fand es ungemein spannend und interessant mich zusammen mit Abby auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben und mehr über die Vergangenheit ihrer verstorbenen Großmutter zu erfahren. Dank Abbys Recherchen und ihrer Herkunft (Abby ist Jüdin) wird uns viel über den Antisemitismus und den Zweiten Weltkrieg nähergebracht und in meinen Augen ist Hannah Reynolds hervorragend gelungen, die historischen Aspekte in die Handlung einzubauen und mit einer sommerlichen Romanze zu verbinden. Ich habe eine Menge Neues dazugelernt und da die Familiengeschichte unserer Protagonistin eine sehr bewegende und auch tragische ist, saß ich beim Lesen stellenweise ganz ergriffen da.

Auch die Liebesbriefe, die Noahs Großvater Abbys Oma geschrieben hat und von denen wir im Verlauf des Buches immer mal wieder welche zu lesen bekommen, haben mir überaus gut gefallen. Sie sorgen für eine zusätzliche Spannung und besondere Stimmung und sind wunderschön und ergreifend geschrieben. Mich haben sie tief berührt.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe mitgefiebert, mitgefühlt und sehr viel geschmunzelt und habe meine Zeit auf Nantucket einfach nur in vollen Zügen genossen.

Fazit: Mitreißend, humorvoll, berührend und romantisch. Eine wundervolle Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln und der Liebe.
Mir hat Hannah Reynolds mit „The Summer of Lost Letters“ ein absolutes Wohlfühlbuch bescheren können. Ich habe mich sofort in die herzerwärmende Geschichte und das traumhafte Setting verliebt und wollte aus den Seiten am liebsten gar nicht mehr auftauchen. Ich kann „The Summer of Lost Letters“ nur empfehlen. Es ist das perfekte Buch für den Sommer und die ideale Lektüre für alle Fans von Morgan Matson, Kasie West und Jenny Han. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2022

Ein großes Muss für alle Disney-Fans!

Disney – Dangerous Secrets 3: Aurora und DER DUNKLE SCHLAF (Maleficent)
0

Auf den dritten Teil der Dangerous Secrets-Reihe habe ich mich tierisch gefreut. Die beiden vorherigen Bände haben mich richtig begeistern können, daher musste ich natürlich auch den neuen Band unbedingt ...

Auf den dritten Teil der Dangerous Secrets-Reihe habe ich mich tierisch gefreut. Die beiden vorherigen Bände haben mich richtig begeistern können, daher musste ich natürlich auch den neuen Band unbedingt bei mir einziehen lassen.

Nachdem der böse Dornröschen-Fluch gebrochen und Aurora zur Königin ernannt wurde, bemüht sich die junge Herrscherin nicht nur darum, dass das Menschen- und Feenvolk in Frieden miteinander lebt – sie kämpft auch jede Nacht mit dem Schlaf. Obwohl Maleficents Zauber vorbei ist, ist das Einschlafen für Aurora mit einer großen Angst verbunden. Zudem plagen sie Zweifel, ob sie auf die Annäherungsversuche von Prinz Phillip eingehen soll. Ist es wirklich Liebe, was sie verbindet oder doch nur Freundschaft? Auch Maleficent lässt ihre Vergangenheit nicht los. Ob es den beiden wohl noch gelingen wird, die Erlebnisse von damals hinter sich zu lassen?

Da Dornröschen zu meinen liebsten Disneyfilmen zählt und ich auch die Maleficent-Realverfilmung total gerne mag, hat es mich riesig gefreut, dass uns Holly Black in das Dornröschen-Universum mitnimmt und uns verrät, was nach dem Ende von „Maleficent – Die dunkle Fee“ geschah. Das Buch baut also auf den Film auf – ich rate daher, diesen zu gesehen haben, ehe man zum dritten Dangerous Secret-Band greift. Man sollte auch die Story von „Dornröschen“ kennen, wobei ich sehr davon ausgehe, dass das die meisten tun. Ich meine: Wer kennt dieses Märchen nicht?
Die ersten beiden Dangerous Secrets-Bände muss man allerdings nicht gelesen haben. Die Bücher hängen inhaltlich überhaupt nicht zusammen, sie erzählen vollkommen eigenständige Geschichten. Was sie aber gemeinsam haben: Sie gewähren uns neue faszinierende Einblicke in beliebte Disney-Welten.

Ich war nun sehr gespannt, welche ergänzende Geschichte zu den Filmen sich Holly Black wohl hat einfallen lassen. Meine Erwartungen an das Buch waren ziemlich hoch, muss ich gestehen, und um euch nicht unnötig auf die Folter zu spannen: Komplett überzeugen konnte es mich leider nicht, aber begeistert bin ich dennoch. Holly Black hat mit „Aurora und der dunkle Schlaf“ in meinen Augen eine wunderbare Erweiterung zum ersten Maleficent-Film aufs Papier gebracht, in der sie Wohlvertrautes mit zahlreichen eigenen coolen Ideen verknüpft hat. Bis auf den Aspekt, dass es mir manchmal etwas an Spannung und Tempo gefehlt hat, kann ich mich nur positiv zu der Geschichte äußern.

In die Handlung habe ich mich mühelos hineingefunden. Von Holly Blacks Schreibstil war ich sofort ganz angetan, er ist flüssig, anschaulich und fesselnd und schafft von der ersten Seite an eine herrlich märchenhafte Stimmung. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Kapitel so schön kurz sind und die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird. Für mich kam von Beginn an ein superangenehmer Lesefluss zustande, sodass ich das Buch, obwohl es mich nicht durchgehend in seinen Bann ziehen konnte, innerhalb kurzer Zeit beendet habe. Warum mich die Story stellenweise nicht so recht packen konnte, kann ich leider gar nicht sagen. Sie kann mit so einigen überraschenden Wendungen und witzigen Dialogen aufwarten, aber irgendwie hat sie mich dennoch nicht permanent catchen können.

Handlungstechnisch hat mich das Buch also nicht so mitgerissen wie erhofft, dafür aber hat mich die Kulisse durchweg verzaubern können. Holly Black beschreibt sämtliche Schauplätze überaus bildhaft und stimmungsvoll, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann und in den Genuss von einer wundervollen düsteren Atmosphäre kommt. Das Ambiente der Story war wirklich vollkommen meins, ich habe es vom ersten Augenblick an geliebt.

Auch was die Charaktere angeht, hat Holly Black einen fabelhaften Job gemacht. Ihr ist es meiner Ansicht nach prima gelungen, die Figuren aus dem Film mit neuen passenden Eigenschaften zu versehen, ohne dass deren einzigartiger Charme verloren geht. Da hätten wir zum Beispiel Aurora, aus deren Sicht der größte Teil der Handlung erzählt wird. Sie ist in dieser Geschichte eine entschlossene und willensstarke Königin, die nur das Beste für ihr Volk möchte und sich nichts mehr wünscht, als dass Menschen und Feen in Frieden miteinander leben. Gleichzeitig ist sie aber auch die liebenswerte und freundliche Persönlichkeit, wie wir sie alle kennen und lieben.
Besonders gut gefallen hat mir die Charakterdarstellung von Maleficent. Ich fand es ungemein spannend zu sehen, wie liebevoll und sanft sie Aurora stets behandelt, für alle anderen jedoch eine äußerst bedrohliche und finstere Erscheinung ist. Die Kapitel, die aus ihrem Blickwinkel geschrieben sind, habe ich definitiv am liebsten gelesen, mich haben sie richtig fasziniert.
Neben Aurora und Maleficent sind noch ein paar weitere bekannte Figuren aus dem Film mit von der Partie wie Prinz Phillip und die drei guten Feen, wir dürfen aber auch neue Charaktere kennenlernen. Zu ihrer Veranschaulichung sage ich aber nun mal nichts, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, was mich gestört hat. Abgesehen von diesem Punkt mochte ich die Story aber echt gerne. Sie enthält einen gelungenen Mix aus Liebe, Magie, Humor, Abenteuer, Intrigen und Verrat und auch die bewegenden Momente kommen nicht zu kurz. Sie ist zudem auch recht politisch – ich bin mir daher nicht so sicher, ob die Geschichte für Leser*innen ab 10 Jahren wirklich schon geeignet ist. Es kommt natürlich immer aufs Kind an, ich jedenfalls würde das Buch eher ab 12 Jahren empfehlen.

Fazit: Ein großes Muss für alle Disney-Fans! Holly Black ist mit „Aurora und der dunkle Schlaf“ eine tolle Ergänzung zu den Maleficent-Verfilmungen gelungen, mit welcher sie mich zwar nicht vollends überzeugen konnte, die ich aber dennoch wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte ist atmosphärisch, emotional, unterhaltsam und magisch und steckt voller märchenhaftem Disney-Zauber. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2022

Ein neues tolles Abenteuer mit dem L-Team!

Leo und Lucy 2: Der dreifache Juli
0

Da mir der erste Band von „Leo und Lucy“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt, wie es mit dem L-Team wohl weitergehen wird!

Das L-Team ist zurück ...

Da mir der erste Band von „Leo und Lucy“ so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt, wie es mit dem L-Team wohl weitergehen wird!

Das L-Team ist zurück und hat mal wieder eine Menge um die Ohren. Leo möchte unbedingt an dem Skater-Turnier des Chorweiler Sommerfestes teilnehmen, allerdings hat er Lucy versprochen, bei dem zeitgleich stattfindenden Theaterstück im Jugendzentrum mitzuspielen. Auch Luis hat Lucy sein Versprechen gegeben, bei der Aufführung mitzumachen, muss gleichzeitig aber auch bei dem Stadtteilmarathon mitlaufen, da seine Familie findet, dass er zu dick ist. Wenn er nicht schnellstens ein paar Kilo abspeckt, wird ihn seine Tante Gisela auf eine Abnehminsel mitnehmen und darauf hat Luis so gar keine Lust. Und als wäre das Chaos nicht schon groß genug, wäre da dann doch die Sache mit Leos Astronauten-Vater. Dieser möchte seinen Sohn gerne kennenlernen und hat bereits Flugtickets geschickt, damit Leo ihn in Amerika besuchen kann – und zwar in dem Zeitraum, in dem alle anderen Veranstaltungen stattfinden werden. Hilfe, wie soll Leo das nur alles schaffen? Ohne ein Wurmloch? Die drei Freunde wären aber nicht das L-Team, wenn sie nicht auch für diese knifflige Situation eine geniale Lösung finden würden.

Bevor ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich rate sehr, mit dem ersten Band zu beginnen. Zwingend erforderlich ist es meinem Empfinden nach zwar nicht, aber da die Bände aufeinander aufbauen, ist es zweifellos sinnvoller, wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Lesevergnügen angeht, kann ich nur sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf meine Rückkehr nach Köln-Chorweiler gefreut habe: Mir hat das neue Abenteuer des L-Teams genauso gut gefallen wie ihr erstes. Auch der zweite Band erzählt eine herzerwärmende, unterhaltsame und turbulente Geschichte über viele wichtige Themen und lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein. Ich habe zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbracht und es leider viel zu schnell beendet.

Geschildert wird wieder alles aus der Sicht von Leo in der Ich-Perspektive. Leo mochte ich bereits im ersten Teil wahnsinnig gerne und auch dieses Mal habe ich ihn sofort in mein Herz geschlossen. Ganz begeistert war ich auch wieder von der Art und Weise, wie er uns von den Geschehnissen berichtet. Rebecca Elbs ist es meiner Ansicht nach erneut ausgezeichnet gelungen, aus dem Blickwinkel eines 12-jährigen Jungen zu schreiben. Auf mich jedenfalls hat der Erzählstil wieder vollkommen authentisch gewirkt. Die Zielgruppe wird sich daher garantiert hervorragend mit Leo identifizieren, aber auch ich, als Erwachsene, habe mich abermals jederzeit mühelos in ihn hineinversetzen können.
Mit Lucy und Luis, den beiden anderen Mitgliedern des L-Teams, hat die Autorin ebenfalls zwei absolute Protagonisten zu Gernhaben sowie tolle Identifikationsfiguren erschaffen. Wie Leo, so sind auch seine zwei besten Freunde supersympathisch und verhalten sich jederzeit völlig glaubhaft und wirklichkeitsnah. Generell wirkt in dieser Reihe alles wie aus dem Leben gegriffen, allen voran die vielen unterschiedlichen Charaktere. Bezüglich der Handlung wird einiges schon etwas überspitzt dargestellt, aber unwahrscheinlich, dass alles auch in der Realität so ablaufen könnte, ist es definitiv nicht. Wobei die ausgefallenen kulinarischen Erfindungen von Leo und Mo schon äußerst skurril sind. Also ich würde von den schrägen Lebensmittelkreationen der beiden nicht probieren wollen, ich stelle sie mir irgendwie ziemlich eklig vor. Tja, die Geschmäcker sind eben verschieden. ;)

Aber nochmal zurück zu den Figuren. Zu meiner großen Freude sind viele bekannte und liebgewonnene Gesichter aus dem Vorgänger erneut mit von der Partie wie Leos Mutter, der bereits genannte Mo (der neue Freund von Leos Mama) und Hund Blumenkohl. Besonders gut gefallen haben mir wieder unsere drei Freunde. Die drei sind so schön verschieden, haben aber eine große Gemeinsamkeit: Jeder von ihnen hat mit Herausforderungen zu kämpfen. Leo muss sich nicht nur an die neue Familiensituation gewöhnen, er hat aufgrund seiner Legasthenie auch nach wie vor Schwierigkeiten beim Lesen und wird deswegen von einigen Mitschülern gehänselt. Lucy sitzt im Rollstuhl und wird von ihren Eltern daher manchmal etwas zu sehr umsorgt und Luis leidet darunter, wie seine Familie mit seinem Übergewicht umgeht und schämt sich für seinen Körper.

Wie oben schon erwähnt, setzt sich die Geschichte mit zahlreichen aktuellen Themen auseinander wie Mobbing, Bodyshaming, Behinderung, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, und enthält zudem so einige großartige Messages. So zeigt sie unter anderem auf wie wichtig es ist, sich selbst zu akzeptieren und so zu lieben wie man ist und führt sie uns vor Augen, was wahre Freundschaft wirklich bedeutet und dass man gemeinsam ganz viel schaffen und erreichen kann.
Ich fand es total schön zu sehen, wie Leo, Lucy und Luis füreinander einstehen und zusammenhalten und sowohl einander als auch anderen bei ihren Problemen helfen. Das Buch besitzt insgesamt viel Tiefgang und berührt einen und obwohl es sich mit teils sehr ernsten Dingen befasst, wird die Stimmung niemals zu bedrückend. Rebecca Elbs ist es wieder prima geglückt, alles kindgerecht, einfühlsam und genau richtig humorvoll in einer abenteuerlichen und bewegenden Freundschaftsgeschichte zu verpacken. Für Kinder ab 9 Jahren ist die „Leo & Lucy“ - Reihe in meinen Augen wirklich ideal geeignet.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich hat die Handlung von der ersten Seite an mitreißen können und immerzu schmunzeln und kichern lassen. Einige Einfälle von unserem Trio sind einfach so herrlich originell und witzig. Mein Highlight war die Idee mit dem Dinner im Aufzug, mit der die Freunde versuchen wollen, eine Beziehung zu retten. Die Szene fand ich echt spitze, mich hat sie bestens unterhalten.

Neben der Story haben mich auch vielen schwarz-weiß Illustrationen von Julia Christians hellauf begeistern können. Ihre liebevollen Bilder harmonieren erneut perfekt zum Geschehen im Text und machen das Leseerlebnis nur noch wundervoller.

Die Erzählung endet abgeschlossen, aber Potenzial für eine weitere Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es auch noch einen dritten Band geben wird. Ich mag mich einfach noch nicht von dem liebenswerten Haufen aus Köln-Chorweiler verabschieden.

Fazit: Leo, Lucy und Co. sind zurück und mit ihnen ein neues tolles Abenteuer!
Mich hat Rebecca Elbs mit dem zweiten Band ihrer „Leo und Lucy“ - Reihe auf ganzer Linie überzeugen können. Ihr ist auch mit „Der dreifache Juli“ ein wunderbares und warmherziges Kinderbuch gelungen, das voller starker Freundschaftsmomente, kreativer Problemlösungen und einzigartiger Charaktere steckt, viele wertvolle Botschaften vermittelt und spannend, lustig und tiefgründig zugleich ist. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit dem L-Team. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2022

Superspannend, fesselnd, unvorhersehbar. Ein genialer Thriller!

Pride & Pretty
0

Mit ihrem Thriller-Debüt „Watched“ hat mich Chris Kaspar im vergangenen Jahr total vom Hocker hauen können. Für mich stand daher natürlich sofort fest, dass ich auch ihr zweites Buch unbedingt lesen muss. ...

Mit ihrem Thriller-Debüt „Watched“ hat mich Chris Kaspar im vergangenen Jahr total vom Hocker hauen können. Für mich stand daher natürlich sofort fest, dass ich auch ihr zweites Buch unbedingt lesen muss. Auf „Pride & Pretty“ war ich wahnsinnig gespannt.

Sie sind reich, unantastbar und extrem einflussreich: Die Pretty Pennies, bestehend aus Vince, Evie und Pat. Am Graham College tanzen alle Schüler nach ihren Regeln, wer sich ihnen in den Weg stellt, wird es sofort bitter bereuen. Seit kurzem hat diese berüchtigte Clique aber noch ein weiteres Mitglied: Lynn, die Neue am College. Sie hat es geschafft, die Pretty Pennies von sich zu überzeugen und sich mit einem Riesenberg an Lügen und einer neuen Identität bei ihnen eingeschlichen, mit dem Ziel, Rache an ihnen zu üben. Während die drei annehmen, dass auch Lynn wohlhabend ist, ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Nur der Junge namens Bacon, der ebenfalls neu an der Schule ist und der von den Pretty Pennies übelst gemobbt wird, weiß, wer sie in Wahrheit ist. Um seine eigenen Pläne zu verwirklichen, nutzt er sein Wissen aus und erpresst Lynn. Da Lynn ihre Vergeltung unbedingt bekommen möchte, bleibt ihr nichts anderes übrig als sich auf einen Deal mit Bacon einzulassen.

Da ich „Watched“ so gefeiert habe und der Klappentext von „Pride & Pretty“ einfach so gut klang, habe ich mir von dem neuen Werk von Chris Kaspar nun natürlich sehr viel erhofft. Hinzu kam, dass ich von dem Buch bisher nur Positives gehört habe. Ich bin also mit hohen Erwartungen in das Buch eingetaucht und um es kurz zu machen: Sie konnten komplett erfüllt werden! Chris Kaspar hat es erneut geschafft und mir ein echtes Lesehighlight bescheren können. Ihr ist mit „Pride & Pretty“ ein weiterer superspannender und vielschichtiger Psychothriller gelungen, der ihrem Erstlingswerk in meinen Augen in nichts nachsteht.

Mich hat das Buch von der ersten Seite an catchen und begeistern können. Ehe es mit der Story richtig losgeht, gibt es zunächst eine kurze Einführung der Londoner Gossip App „The London Eye“, welcher ein mehrseitiger Gruppenchat der Pretty Pennies folgt, in dem wir unsere vier Protagonisten Lynn, Vince, Pat und Evie kennenlernen dürfen.
Mir hat dieser originelle Einstieg in das Buch total gut gefallen. Zum einen, weil sowohl die App als auch der Textnachrichtenaustausch toll aufgemacht sind und zum anderen, weil das Spannungslevel dadurch von Anfang an sehr hoch ist. Auch die eigentliche Geschichte, die nach dem Chatgespräch startet, kann vom ersten Moment an mit einer packenden Stimmung aufwarten, sodass man sofort ganz gefesselt von den Geschehnissen ist. Für eine zusätzliche Sogwirkung sowie schöne Textauflockerung sorgen dann noch die gelegentlichen weiteren Chatverläufe und Einblendungen der Londoner Gossip App. Man mag mit dem Lesen wirklich gar nicht mehr aufhören, weil einen die Handlung so sehr mitreißt und das Leseerlebnis so herrlich abwechslungsreich gestaltet ist.

Auch was die Charaktere angeht, hat Chris Kaspar mal wieder einen erstklassigen Job gemacht. Sämtliche Figuren wurden facettenreich ausgearbeitet, sie sind authentisch, echt und einzigartig, frei von jeglichen Klischees und obwohl mir der größte Teil von ihnen nicht so wirklich sympathisch war, hat es mir unheimlich viel Vergnügen bereitet, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Da hätten wir zum Beispiel Lynn, aus deren Sicht der größte der Handlung in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mit ihr hat die Autorin eine ausgesprochen interessante und ziemlich toughe Hauptprotagonistin erschaffen. Ich habe Lynn sehr für ihre Stärke und ihren Mut bewundert und fand es bemerkenswert zu sehen, was sie alles zu tun bereit, um ihre Pläne zu verwirklichen.
Neben der starken Lynn dürfen wir aber auch noch eine ganz andere, deutlich weniger selbstbewusste Seite in ihr kennenlernen. Als Leser*in wird einem schnell klar, dass Lynn kein leichtes Leben führt und eine Menge Ballast mit sich herumschleppt. Geheimnisse, ein immer größer werdendes Lügengerüst, Gewissensbisse...Ihr innerer Zwiespalt wird hervorragend veranschaulicht, mir hat die gesamte Charakterdarstellung von Lynn ungemein gut gefallen.
Eine weitere faszinierende Figur ist Bacon, der sich, wie Lynn, an den Pretty Pennies rächen will. Während man aber seine Beweggründe recht früh erfährt, bleiben die von Lynn zunächst äußerst vage.

Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch wahrlich vergebens. Die Handlung kann mit zahlreichen unerwarteten Wendungen und raffinierter Plottwists aufwarten, sie steckt voller Nervenkitzel und Emotionen und lässt einen einfach nicht mehr los. Sie ist allerdings auch sehr anspruchsvoll. Mitdenken ist hier zweifellos angesagt, damit man alle Zusammenhänge erfassen und verstehen kann. Der Plot ist wirklich extrem gut und clever konstruiert – „Pride & Pretty“ ist daher definitiv nicht nur ein gelungener Thriller für Jugendliche ab 16 Jahren, sondern auch für Erwachsene vollkommen lesenswert. Und für Fans von „Pretty Little Liars“, „Gossip Girl“ und „One of us is lying“ ist das Buch auf jeden Fall ein großes Muss! Die Story verströmt ein wunderbares PLL- und Gossip-Girl-Feeling, was ich großartig fand. Die Großstadt-Kulisse und die geheimnisvolle Atmosphäre, die durchweg herrscht, war einfach absolut meins, ich habe das Setting richtig geliebt.

Überaus gut gefallen hat mir auch, dass sich die Geschichte mit vielen wichtigen und teils sehr ernsten Themen auseinandersetzt wie Mobbing, Rache, Erpressung, Verlust und Selbstmord. Die Story besitzt eine Menge Tiefgang und ist zweifellos nicht ohne. Die Triggerwarnung, die sich hinten im Buch befindet, halte ich daher für durchaus angebracht.

Das Ende fand ich ebenfalls genial. Es ist überraschend, schlüssig und lässt keine Fragen offen, mich hat es gänzlich zufriedenstellen können.

Fazit: Mit ihrem zweiten Werk „Pride & Pretty“ hat die deutsche Autorin Chris Kaspar erneut unter Beweis gestellt, dass sie eine wahre Könnerin darin ist, hochspannende Thriller mit Sogwirkung zu schreiben. Die Story ist fesselnd, komplex, emotional und unvorhersehbar, sie ist brillant durchdacht und hält einen von Anfang bis Ende in Atem. Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight, ich habe es nicht mehr aus der Hand legen können und richtig verschlungen. Ich kann „Pride & Pretty“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2022

Eine tolle Fortsetzung

Crush
0

Mit dem ersten Band ihrer Jugendfantasy-Reihe hat mich Tracy Wolff im vergangenen Jahr so richtig umhauen können. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war ...

Mit dem ersten Band ihrer Jugendfantasy-Reihe hat mich Tracy Wolff im vergangenen Jahr so richtig umhauen können. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es mit Grace, Jaxon und Co. wohl weitergehen wird.

Seit die 17-jährige Grace auf die Katmere-Akademie geht, hat sich ihr Leben vollkommen geändert. Sie hat sich nicht nur in Jaxon Vega verliebt und weiß jetzt, dass es Vampire, Drachen und andere magische Wesen wirklich gibt – sie hat inzwischen auch herausgefunden, dass sie selbst kein Mensch ist. Sie muss nun schleunigst lernen, ihre neuen Gargoyle-Fähigkeiten zu kontrollieren, nur dann hat sie eine Chance, in dieser gefährlichen Welt zu überleben. Gar nicht so leicht, wenn man jemanden in seinem Kopf feststecken hat und die Gefühle damit beginnen, völlig verrückt zu spielen. Ehe es sich Grace versieht, gerät sie auch schon erneut in große Gefahr und muss alles daransetzen, um ihre Liebe zu Jaxon und das Leben ihrer Freunden zu retten.

Da „Crave“ ein echtes Highlight für mich war und diese Reihe so gehypt wird, waren meine Erwartungen an den zweiten Band nun natürlich enorm hoch. Ich hatte vor dem Lesen daher etwas Bammel, dass er mich nicht so begeistern und fesseln kann wie der Vorgänger. Völlig unbegründet waren meine Sorgen leider nicht – für mich kann der zweite Teil nicht mit den ersten mithalten. Mir hat „Crush“ gefallen, auf jeden Fall, ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, aber das von mir erhoffte Highlight wurde es leider nicht.

Dann komme ich als nächstes mal zu den Dingen, die mir nicht so zugesagt haben. Wobei sich diese zum Glück in Grenzen halten.
Da es bei mir nun schon wieder ein Weilchen her ist, dass ich den Serienstart gelesen habe und mir dessen Geschehnisse nicht mehr hundertprozentig präsent waren, hatte ich anfangs leichte Probleme damit, in die Story hineinzufinden. Band 2 knüpft nahtlos an dem Ende des Vorgängers an – ich rate daher dringend, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man der Handlung in der Fortsetzung mühelos folgen kann, wenn man ohne Vorwissen in sie eintaucht.
Wegen meiner Startschwierigkeiten werde ich allerdings keinen Stern abziehen. Diese gehen schließlich auf meine eigene Kappe, ich hätte den ersten Band schließlich schnell noch einmal rereaden oder zumindest querlesen können, ehe ich zum zweiten greife. Ich wollte es aber dennoch kurz mal erwähnt haben, damit ihr versteht, warum meine Lesefreude dieses Mal nicht ganz so groß war wie bei „Crave“.
Mein eigentlicher Kritikpunkt bezieht sich auf die Handlung. Mir persönlich haben sich einige Passagen zu sehr gezogen, vor allem zu Beginn und im Mittelteil des Buches habe ich die Story als recht zäh empfunden. Dank des flüssigen Schreibstils und den kurzen Kapiteln haben sich zwar auch die langatmigen Stellen recht gut für mich lesen lassen, aber etwas mehr Spannung und Tempo und nicht so viele detailreiche Beschreibungen, die alles unnötig in die Länge ziehen, hätte ich dennoch sehr schön gefunden.

So, das war es auch schon mit meiner negativen Kritik. Wie ihr seht, hat mich wirklich gar nicht so viel gestört, denn wie gesagt, mir hat das Buch insgesamt echt gut gefallen. So konnte der Schreibstil erneut auf Anhieb bei mir punkten. Für mich hat er sich wieder wunderbar lesen lassen, ich liebe einfach Tracy Wolffs lockere, jugendliche und humorvolle Art zu schreiben.

Unsere sympathische und toughe Hauptprotagonistin Grace, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, hat mir ebenfalls wieder unheimlich gut gefallen, sogar noch etwas besser als im vorherigen Teil. Grace hat sich klasse weiterentwickelt, sie hat an Mut, Stärke und Selbstbewusstsein gewonnen und wirkt um einiges reifer. Leichtgläubig ist sie zwar nach wie vor, aber auf mich hat sie einen deutlich weniger naiven Eindruck gemacht.

Jaxon mochte ich im Auftaktband total gerne, trotz der vielen Klischees, mit denen die Autorin ihn versehen hat. Ich war seinem anfänglichen mysteriösen Charme einfach sofort hoffnungsvoll verfallen und das Zusammenspiel zwischen ihm und Grace, vor allem ihre Wortgefechte, habe ich absolut geliebt. Auch in Band 2 war ich sofort wieder richtig begeistert von Jaxon; ich fand es zunächst daher ein bisschen schade, dass seine Rolle dieses Mal um einiges kleiner ausfällt. Da dafür aber Hudson sehr in den Vordergrund gestellt wird, habe ich mich schließlich doch noch damit anfreunden können, dass Jaxon in diesem Band etwas weniger Aufmerksamkeit erhält.
Von Hudson war ich irgendwie sofort ganz angetan, er ist ein herrlich sarkastischer Typ und hat, wie Grace, stets einen flotten Spruch auf Lager. Die zahlreichen witzigen Schlagabtäusche zwischen den beiden fand ich großartig, mich haben sie bestens unterhalten.

Mit den weiteren Charakteren hat mich Tracy Wolff ebenfalls überzeugen können. Ob bekannte Gesichter oder neu eingeführte Figuren – meiner Meinung nach wurden sie allesamt prima ausgearbeitet. Alle haben sie ihre Ecken, Kanten und Besonderheiten und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für ein aufregendes und spaßiges Leseerlebnis.

Auch das Setting hat mich wieder in helle Begeisterung versetzen können. Mit der Katmere-Academy, die mitten in der verschneiten Wildnis Alaskas liegt, hat Tracy Wolff eine geniale Fanatsywelt erschaffen, voller Magie, Gefahren und einzigartiger Gestalten. Die winterliche Kulisse und die geheimnisvolle Atmosphäre, die das Internat verströmt, ist einfach komplett meins, ich liebe es.

Hinsichtlich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich spannungstechnisch etwas enttäuscht hat. Sie kann zwar mit so einigen unvorhersehbaren Wendungen aufwarten und auch die actionreichen Szenen können sich sehen lassen, aber irgendwie ist es der Story dennoch nicht gelungen, mich durchgehend zu packen. Dafür bin ich aber humormäßig wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Die vielen schlagfertigen Dialoge haben mich immerzu breit schmunzeln lassen, stellenweise habe ich das Grinsen sogar kaum mehr aus dem Gesicht bekommen.
Die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir auch ausgesprochen gut gefallen, allerdings werde ich diesbezüglich nun nicht weiter ins Detail gehen, da ich ansonsten vermutlich zu viel verraten würde – ich möchte schließlich auf gar keinen Fall spoilern. Was die die Lovestory angeht, bin ich jedenfalls super gespannt wie es damit im nächsten Band wohl weitergehen wird.

Enden tut das Buch, wie soll es auch anders sein, mit einem fiesen Cliffhanger. Was bin ich froh, dass der dritte Teil noch dieses Jahr erscheinen wird (voraussichtlich im September). Also für mich steht definitiv fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf Band 3 freue ich mich schon sehr!

Fazit: Mit dem zweiten Band ihrer Katmere-Academy-Chroniken hat Tracy Wolff eine gelungene Fortsetzung geschrieben, welche in meinen Augen zwar schwächer als der Auftaktband ist, die mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat. Trotz der Längen, die die Story teilweise für mich hatte, und der stolzen Seitenzahl von über 700 Seiten habe ich das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet und mich dank des erstklassigen Humors an vielen Stellen prächtig amüsiert. „Crush erhält von mir 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere