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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

Ein wunderbarer Abschlussband

Rätselhafte Ereignisse in Perfect (Band 3) - Wächter der Freiheit
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Da mich die irische Autorin Helena Duggan mit den ersten beiden Bänden ihrer Mystery-Trilogie „Rätselhafte Ereignisse in Perfect“ hellauf begeistern konnte, habe ich mich auf den finalen Band tierisch ...

Da mich die irische Autorin Helena Duggan mit den ersten beiden Bänden ihrer Mystery-Trilogie „Rätselhafte Ereignisse in Perfect“ hellauf begeistern konnte, habe ich mich auf den finalen Band tierisch gefreut. Ich war total gespannt wie es wohl mit Violet, Boy und Co. weitergehen wird.

In der Kleinstadt Town, ehemals Perfect, ist es endlich ruhiger und friedlicher geworden. Doch irgendwie wird Violet das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt. Niemand will ihr zunächst Glauben schenken, noch nicht einmal Boy teilt ihre Vermutung, dass ihre Stadt erneut in Gefahr schwebt. Dies soll sich allerdings ändern, als die beiden Kinder in dem Wald außerhalb der Stadt eine furchtbare Entdeckung machen: In einer riesigen Burg wird eine neue schreckliche Verschwörung geplant, die Town zu zerstören droht. Und nicht nur das – ihre Gegner haben es auch auf Boy abgesehen. Wird Violet das Leben ihres Freundes und Town rechtzeitig retten können?

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Bei der „Rätselhafte Ereignisse in Perfect“ - Trilogie sollte man die chronologische Reihenfolge der Bände unbedingt einhalten, da die Geschichten sehr aufeinander aufbauen. Man würde sich ziemlich die Lesefreude nehmen, wenn man mit Band 2 oder 3 in die Serie einsteigt.

Da mir die Ereignisse aus dem zweiten Teil noch sehr präsent waren, habe ich erneut mühelos nach Town, einst Perfect, zurückgefunden und einmal wieder dort angekommen, wollte ich dieses außergewöhnliche Städtchen am liebsten gar nicht mehr verlassen. Wie bereits der zweite Band, so setzt auch der dritte kurz nach dem Ende des Vorgängers an und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Mich hat die Story von Beginn an packen und durchgehend an die Seiten fesseln können und da ich zum Glück gerade viel Zeit zum Lesen hatte, habe ich auch diesen Band regelrecht verschlungen und eine herrlich Zeit zwischen dessen Buchdeckeln verbracht. Also mich hat Helena Duggan mit dem dritten und letzten Abenteuer von Violet, Boy und Co. auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen hat sie ein wundervolles Finale aufs Papier gebracht, mit welchem sie ihre Mystery-Thriller-Trilogie für Leser*innen ab 10 Jahren würdig abschließt.

Geschildert wird wieder alles aus der Sicht von Violet in der dritten Person. Violet habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine starke und absolut sympathische Romanheldin erschaffen, die man für ihren Mut und Kampfgeist nur bewundern kann und einfach sofort gernhaben muss.
Mit den weiteren Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls wieder vollauf begeistern können. Ob vertraute Gesichter oder neue Figuren, ob gut oder böse – allesamt wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen und teils recht schrägen Eigenschaften und Persönlichkeiten für ein großartiges Lesevergnügen.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Zusammen mit Violet und ihrem besten Freund Boy wird es uns bereits nach kurzer Zeit an einen neuen geheimnisvollen Ort außerhalb von Town verschlagen, wo wir auf alte Bekannte stoßen werden, die mal wieder äußerst finstere Pläne verfolgen. Gewitzt und mutig wie die beiden Kinder aber sind, lassen sie sich natürlich auch dieses Mal nicht unterkriegen und setzen alles daran, um ihre Heimatstadt Town zu retten. Leicht wird es nicht werden, so viel sei schon mal gesagt, ihre Gegner schrecken wahrlich vor nichts zurück. Da Violet und Boy aber ein erstklassiges Team ergeben und zudem nicht auf sich alleine gestellt sind, wird es ihnen ganz bestimmt gelingen, ihre Widersacher erneut zu stoppen...oder? Nun, das werde ich euch hier natürlich nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch kaum mehr aus der Hand legen könnt, da ihr sie so sehr am Mitfiebern und Miträsteln seid. Die Handlung kann mit lauter Geheimnissen, dunkler Machenschaften und schaurigen Momenten aufwarten, die Überraschungen und unerwarteten Wendungen kommen natürlich ebenfalls nicht zu kurz und einige humorvollen Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, sind ebenfalls Teil der Erzählung. Auch fürs Herz gibt es wieder was sowie Stoff zum Nachdenken.

Wie bereits die zwei vorherigen Bände, so bringt uns auch dieser Band auf eine kindgerechte Art und Weise viele wichtige Themen und Messages näher wie Überwachung, Unterdrückung, Freundschaft, Familie, Zusammenhalt und Entschlossenheit. Zudem wird uns unter anderem wieder sehr schön vor Augen geführt, dass Kinder viel mehr drauf haben als Erwachsene meist denken und dass man durchaus mal öfters auf sie hören sollte.

Auch mit der Kulisse hat dieser Band komplett bei mir punkten können. Die Kleinstadt Town wird immer so wunderbar düster und mysteriös beschrieben, sodass eine ganz besondere, magische Atmosphäre geschaffen wird und man beim Lesen ein wahres Kopfkino hat. Das Setting in dieser Trilogie ist einfach nur genial, ich mag es unheimlich gerne.

Was die Gestaltung angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Das Cover ist, wie das der beiden Vorgänger, ein echter Hingucker, wobei ich sagen muss, dass ich die Aufmachung der englischsprachigen Ausgaben nach wie vor lieber mag. Der Charme dieser Cover hat‘s mir irgendwie voll angetan.
Im Innenteil des Buches kommen wir zu meiner großen Freude wieder in den Genuss dieser coolen, doppelseitigen Karte, die die Kleinstadt Town und dessen Umgebung zeigt und die Kapitelanfänge werden erneut von zauberhaften schwarz-weiß Vignetten geziert.

Fazit: Ein rundum gelungenes Finale einer ganz tollen Reihe!
Mit dem dritten und letzten Band ihrer atmosphärischen Mystery-Trilogie beschert uns Helena Duggan ein weiteres fesselndes, fantasievolles und skurriles Abenteuer, das voller Rätselhaftigkeiten, Intrigen und einzigartiger Charaktere steckt, wertvolle Themen und Botschaften vermittelt und einfach die perfekte Mischung aus Spannung, Fantasy, Humor, Gefühl und Grusel enthält. Ob Jung oder Alt, ich kann diese Reihe jedem nur wärmstens empfehlen, ich finde sie klasse! Teil 3 erhält von mir 5 von 5 Sternen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 01.03.2022

Spannend, emotional, atmosphärisch und absolut fesselnd!

Dreivierteltot
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Mit „Searching Lucy“ hat mich die deutsche Autorin Christina Stein im vergangenen Jahr so richtig vom Hocker hauen können. Auf ihren neuen Jugendthriller „Dreivierteltot“ habe ich mich daher wahnsinnig ...

Mit „Searching Lucy“ hat mich die deutsche Autorin Christina Stein im vergangenen Jahr so richtig vom Hocker hauen können. Auf ihren neuen Jugendthriller „Dreivierteltot“ habe ich mich daher wahnsinnig gefreut. Bei dem Buch habe ich mir sogar gar nicht erst den Klappentext durchlesen müssen, für mich stand einfach sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Die 19-jährige Kim reist zusammen mit ihrem Freund Jon nach Schottland, um sich dort nach dem bestandenen Abi eine kleine Auszeit zu gönnen. Sie wollen auf dem West Highland Way entlang wandern und was eigentlich eine schöne Tour werden sollte, wird sich schon sehr bald in einen wahren Albtraum verwandeln. Jon verhält sich auf plötzlich total anders als sonst, es geschehen auf einmal lauter merkwürdige Dinge und der mysteriöse Sky, der ständig in ihrer Nähe auftaucht, ruft in ihr ein äußerst ungutes Gefühl hervor. Als sie dann auch noch sonderbare WhatsApp-Nachrichten von ihrer Freundin Emma erhält, der Kontakt zu ihr aber jäh abbricht, schrillen bei Kim sämtliche Alarmglocken. Was geht hier nur vor sich? Die Wanderung wird noch albtraumhafter werden, als sie und Jon auf ihrer Wanderung eine Leiche entdecken. Es ist ein Mädchen in einem roten Kleid – ein Kleid, das Kim nur allzu vertraut ist.

Als ich das Cover des Buches das erste Mal sah, hat es in mir sofort das ausgelöst, was bereits die Einbandgestaltung von „Searching Lucy“ bei mir bewirkt hat: Ich habe eine leichte Gänsehaut bekommen und mich von der düsteren Atmosphäre, die es ausstrahlt, wie magisch angezogen gefühlt. Die beiden Bücher ähneln sich optisch zweifellos sehr, allerdings hängen sie nicht überziehen, sie erzählen vollkommen eigenständige Geschichten. Dass man die äußere Aufmachung von „Dreivierteltot“ stark an die des Vorgängers angepasst hat, gefällt mir richtig gut. Es wird einfach auf den ersten Blick klar, dass es sich hierbei um ein Werk aus der Feder von Christina Stein handelt. Und was ebenfalls direkt deutlich wird: In diesem Buch schlummert eine Story, die man vielleicht besser nicht kurz vor dem Einschlafen lesen sollte.

Designmäßig hat „Dreivierteltot“ also schon mal bei mir punkten können. Wie aber schaut es mit dem Inhalt aus?
Um es kurz zu machen: An „Searching Lucy“ reicht der neue Jugendthriller von Christina Stein für mich persönlich nicht komplett heran, aber ich habe dennoch ganz klar das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft habe: Eine packende, tiefgründige und äußert raffiniert aufgebaute Geschichte voller Nervenkitzel, Geheimnisse und Unvorhersehbarkeiten. Ich habe insgesamt großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht, auch wenn der wirklich große Überraschungseffekt am Ende für mich leider ausblieb.
Obwohl die Handlung echt geschickt gemacht ist und man mit lauter Rätselhaftigkeiten konfrontiert wird, hatte ich irgendwie trotzdem recht früh eine Vermutung, worauf das Ganze in etwa hinauslaufen könnte und diese sollte sich dann tatsächlich auch als richtig erweisen. Da ich jedoch viel in diesem Genre lese und zudem vom Alter her nicht zur eigentlichen Zielgruppe dazu gehöre, kann man sich an mir vermutlich nicht orientieren. Ich gehe sehr davon aus, dass Leserinnen ab 14 Jahren um einiges länger im Dunkeln tappen werden. Dass ich einen wichtigen Teil der Auflösung früh erahnt habe, fand ich natürlich etwas schade, aber groß gestört hat es mich letztendlich nicht. Ein paar Überraschungen hat das Ende dann doch für mich bereithalten können und da mich die Story trotz allem absolut fesseln konnte und ich aus dem Buch gar nicht mehr auftauchen wollte, habe ich es innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

Beginnen tut die Handlung allerdings ziemlich unspektakulär und ruhig. Fand ich persönlich überhaupt nicht schlimm, mich hat die Erzählung dennoch vom ersten Augenblick an packen können. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass der Anfang einigen Leser
innen etwas zu langatmig sein könnte, da zunächst nichts Außergewöhnliches passiert. Da kann ich nur sagen: Bloß nicht abbrechen! Der Plot wird noch superspannend und nervenaufreibend, versprochen, ab einem gewissen Punkt kommt dieser Moment, der plötzlich alles ändert und man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag, um endlich die Antworten auf die vielen mysteriösen Geschehnisse zu erhalten. Ordentlich mitfiebern und herumrätseln ist hier definitiv angesagt und da man vieles zunächst ganz anders auffasst und deutet und es erst so nach und nach Klick in einem macht, wird garantiert so mancher öfters zurückblättern, um mit den neuen Erkenntnissen bestimmte Abschnitte noch einmal lesen.

Neben dem Handlungsaufbau hat mich Christina Stein auch mit ihrem Schreibstil wieder überzeugen können. Er ist bildlich, flüssig und mitreißend und genau richtig jugendlich gehalten. Ich jedenfalls habe die Dosierung an Jugendsprache als völlig passend empfunden und fand es zudem auch ziemlich cool, dass viele Sätze in Englisch geschrieben wurden, da dem Ganzen so noch mehr Echtheit verliehen wird.

Auch die Ausarbeitung die Charaktere fand ich ausgesprochen gelungen, allesamt wurden sie facettenreich und glaubhaft skizziert und wirken jederzeit authentisch.
Besonders gut gefallen hat mir Kim, unsere 19-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Kim war mir auf Anhieb sympathisch und da ihre Empfindungen und Gedanken sehr anschaulich und realistisch dargestellt werden, habe ich mich jederzeit mühelos in hineinversetzen können und an vielen Stellen richtig mit ihr mitgefühlt. Kims Reise durch die schottischen Highlands wird unserer Romanheldin viel abverlangen und fraglos nicht so werden, wie sie es sich ausgemalt hat. Allein schon der Beginn der Wanderung wird von einer schlechten Stimmung überschattet, da es ständig zu Streitereien zwischen Kim und ihrem Freund Jon kommt. Dies ist jedoch nichts gegen das, was noch alles folgen wird. Ich habe Kims immer größer werdende Anspannung, ihre Verwirrung und Verzweiflung nur zu deutlich spüren können und mich wie sie gefragt, was es mit den ganzen seltsamen und teils auch gruseligen Vorkommnissen bloß auf sich hat. Wieso verhält sich Jon, der sonst so ein lieber und einfühlsamer Kerl ist, während des Trips so launisch und unfreundlich? Warum ist das Verhältnis der beiden auf einmal so anders als vor der Reise? Wer genau ist eigentlich dieser gutaussehende Sky, der plötzlich auftaucht und sich ziemlich merkwürdig benimmt? Irgendetwas hat er zu verbergen, aber was? Was hat es mit den rätselhaften WhatApp-Nachrichten von Kims Freundin Emma auf sich? Und woher kommen nur Emmas Haarspangen? Hat Kim sie etwa auf die Tour mitgenommen, ohne sich daran erinnern zu können?

Tja, wie ihr seht, werden wir mit wirklich vielen Fragen und sonderbaren Ereignissen konfrontiert. Die Stimmung, die dadurch geschaffen wird, ist einfach nur brillant, so wunderbar geheimnisvoll, düster, beklemmend und schaurig. Bereits in „Searching Lucy“ hat Christina Stein unter Beweis gestellt, dass sie eine wahre Könnerin im Kreieren von bedrohlichen und drückenden Atmosphären ist und in „Dreivierteltot“ zeigt sie uns nun erneut, dass sie das echt voll drauf ist.
Schottland als Setting ist in meinen Augen zudem auch einfach die perfekte Wahl. Das raue Klima dieses Landes verstärkt dieses besondere Gänsehaut-Feeling nur noch. Dass uns die Autorin in ihrem neuen Buch in die schottischen Highlands mitnimmt, hat mich von Anfang an tierisch gefreut, ich lese total gerne Bücher, die in diesem faszinierenden Land spielen. Kulissenmäßig bin ich hier auch definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Die Schauplätze werden klasse beschrieben und dank des bereits erwähnten unheimlichen Ambientes sind mir des öfteren kalte Schauer über den Rücken gelaufen.

Fazit: Fesselnd, emotional, atmosphärisch. Ein echter Pageturner mit Sogwirkung!
Christina Stein hat mit „Dreivierteltot“ einen weiteren genialen Jugendthriller aufs Papier gebracht, der voller Spannung, Tiefe, Schauermomente und Überraschungen steckt und einen von Anfang bis Ende mitreißt. Ich kann das Buch nur empfehlen, ich habe es kaum mehr aus der Hand legen können und so richtig weggesuchtet. Auf die weiteren Werke der Autorin freue ich mich schon sehr!
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Spannend, witzig, märchenhaft und wunderbar fantasievoll!

Tale of Magic: Die Legende der Magie – Ein gefährlicher Pakt
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Auf den dritten Band der Tale of Magic“ - Reihe habe ich mich riesig gefreut. Die ersten beiden Bände waren echte Highlights für mich, daher konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten mich endlich auf ...

Auf den dritten Band der Tale of Magic“ - Reihe habe ich mich riesig gefreut. Die ersten beiden Bände waren echte Highlights für mich, daher konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten mich endlich auf den dritten Teil stürzen zu können.

Es ist nun schon fast ein Jahr her, dass Brystal Evergreen den gefährlichen Pakt mit dem Tod geschlossen hat, im Austausch gegen ihr Leben die Unsterbliche zu finden und zu vernichten. Von den zwölf Monaten, die sie dafür Zeit hat, sind mittlerweile nur noch wenige Wochen übrig und noch immer hat sie keinen Hinweis darauf, wer die Unsterbliche ist und wo sie sich aufhält. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, werden Brystal und ihre Freunde dann auch plötzlich von einer weiteren bösen Mächten bedroht. Um diese zu zerstören, müssen die Feen und Hexen mit allen Königreichen zusammenarbeiten. Ob es ihnen gelingen wird, die neue finstere Bedrohung zu stoppen? Wird Brystal das Abkommen rechtzeitig erfüllen können?

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Da die Bände aufeinander aufbauen, rate ich dringend, zuerst die beiden Vorgänger zu lesen und dann erst zum dritten Teil zu greifen. Die Land-of-Stories-Serie muss man allerdings nicht kennen. Die beiden Reihen hängen zwar ein wenig zusammen, sie können aber völlig problemlos unabhängig voneinander gelesen werden.

Mir waren die Geschehnisse aus den beiden vorherigen Bänden zum Glück noch sehr präsent – ich habe daher erneut mühelos in die einzigartige Welt von Chris Colfer zurückgefunden und einmal wieder darin abgetaucht, wollte ich sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Wie bisher alle meine Werke von Chris Colfer, so habe ich auch den dritten Tale of Magic-Band mit großer Begeisterung verschlungen und leider viel zu schnell beendet. Also in meinen Augen ist dem US-amerikanischen Bestsellerautor mit „Ein gefährlicher Pakt“ ein weiterer wundervoller Folgeband gelungen, der mich bis auf einen kleinen Aspekt wunschlos glücklich machen konnte.

Dann komme ich als nächstes mal zu meiner negativen Kritik, ehe ich mit meinem verzückten Geschwärme loslege. Wobei ich diesbezüglich gar nicht groß ins Detail gehen kann, da ich ansonsten wahrscheinlich zu viel verraten würde.
Mich persönlich hat eine Sache in puncto Liebesgeschichte ein bisschen gestört. Sie beinhaltet zwar ein sehr wichtiges Thema und normalerweise finde ich es immer großartig, wenn dieses in Büchern zur Sprache kommt, aber hier hat es für mich einfach nicht so richtig gepasst. Dies wäre allerdings nur ein kleiner negativer Kritikpunkt meinerseits.

Ansonsten kann ich mich wirklich nur rundum positiv zu dem Buch äußern. Chris Colfer hat einfach mal wieder eine geniale Story aufs Papier gebracht. Ich war auch dieses Mal immerzu am Staunen darüber, was sich der US-amerikanische Autor alles Cooles hat einfallen lassen. Er lässt uns die Bekanntschaft mit neuen tollen Figuren machen, nimmt uns an bisher unbekannte fantastische Orte mit und beschert uns mit seinem bildhaften Schreibstil durchweg ein wahres Kopfkino.
Besonders angetan war ich von der Idee mit den Alchimisten, mit der er seine magische Welt auf eine faszinierende Weise erweitert. Das Institut dieser Wissenschaftlergruppe wird klasse beschrieben, sag ich euch.
Ganz begeistert war ich auch von den Dracheninseln. Dieser neue Schauplatz hat mein Drachen-Fanherz immerzu höher schlagen und von der abenteuerlichen Atmosphäre, die stellenweise fast schon ein bisschen Indiana-Jones-Feeling für mich hatte, habe ich gar nicht genug bekommen können.

Neben dem Setting hat mich der Autor auch mit den Charakteren wieder vollends überzeugen können. Mich hat es tierisch gefreut auf lauter alte Bekannte wiederzutreffen wie Brystal und ihre Feen- und Hexen-Freunde. Ich liebe diesen diesen sympathischen Haufen einfach und amüsiere mich jedes Mal köstlich über deren teils sehr lustigen Eigenheiten. Vor allem Lucy mit ihrer unnachahmlichen Art liefert mir immer zahlreiche Gründe zum Schmunzeln.
Besonders liebgewonnen habe ich aber Brystal, unsere eigentliche Hauptprotagonistin. Ich mag ihre herzliche, mutige und entschlossene Art total gerne und bewundere sie stets aufs Neue für ihre Willensstärke und Tapferkeit. In Brystal habe ich eindeutig wieder am besten gut hineinversetzen können, aber auch mit Xanthous habe ich in diesem Band stark mitgefühlt.
Bezüglich der neu eingeführten Personen werde ich nun mal nichts weiter sagen, ich möchte schließlich nicht zu viel preisgeben. Ihr könnt euch auf jeden Fall auf so einige neue äußerst interessante Charaktere freuen, die wie die vertrauten Gesichter mit viel Liebe ausgearbeitet wurden.

Für mich kam an keiner Stelle Langeweile auf. Auch dieser Band kann mit lauter unerwarteten Wendungen und jeder Menge Überraschungen und Geheimnisse aufwarten, die witzigen Dialoge kommen ebenfalls nicht kurz und auch wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Identität und Akzeptanz sind Teil der Handlung. Die Mischung aus Magie, Spannung, Witz, Emotionen und Tiefgang ist einfach nur mal wieder perfekt. Und da die Geschehnisse auch dieses Mal aus mehreren Perspektiven im Wechsel geschildert werden, jeweils in der dritten Person, wird das Leseerlebnis zusätzlich enorm mitreißend und vielseitig gestaltet.

Apropos gestaltet – die Aufmachung des Buches, die wir erneut Brandon Dorman zu verdanken haben, darf hier in meiner Rezension natürlich nicht unerwähnt bleiben. Die beiden Vorsatzblätter sind traumhaft schön illustriert, vorne im Buch gibt es wieder eine doppelseitige Karte, die das magische Land zeigt, und die Kapitelanfänge werden von hübschen schwarz-weiß Zeichnungen geziert. Zum Cover brauche ich vermutlich nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht umwerfend aus? Also ich kann mich daran gar nicht sattsehen.

Da neben dem Buch zu meiner großen Freude auch das Hörbuch bei mir einziehen durfte und mich dieses parallel beim Lesen begleitet hat, bin ich auch bei Band 3 in den Genuss der lebendigen Erzählweise von Rufus Beck gekommen. Dieser liest, wie soll es auch anders sein, einfach nur mal wieder brillant. Mir hat es auch dieses Mal wahnsinnig viel Vergnügen bereitet, seiner superangenehmen und beeindruckend vielfältigen Stimme zu lauschen und mich von ihr verzaubern zu lassen.

Fazit: Mit dem dritten Band seiner Tale-of-Magic-Reihe beschert uns Chris Colfer ein weiteres wunderbares und fesselndes Abenteuer, das voller märchenhafter Magie und Fantasie steckt, durchweg zum Mitfiebern einlädt und einfach nur unheimlich viel Spaß macht. Bis auf einen kleinen Punkt, der mir nicht ganz so zugesagt hat, bin ich absolut begeistert von der Geschichte. Ich habe es zutiefst genossen, Zeit mit den vielen zauberhaften Charakteren zu verbringen, mich an lauter fantasievolle Orte mitnehmen zu lassen und der grandiosen Vortragsweise von Rufus Beck zu lauschen. Von mir gibt es 4,5 von5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Außergewöhnlich, authentisch, ehrlich, wichtig und ergreifend!

Ey hör mal!
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Als ich das erste Mal von „Ey hör mal!“ hörte, konnten der originelle Titel und das auffällige gelbe Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext direkt ansprach und der Roman zudem ...

Als ich das erste Mal von „Ey hör mal!“ hörte, konnten der originelle Titel und das auffällige gelbe Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext direkt ansprach und der Roman zudem als die Jugendbuch-Sensation aus Norwegen gilt, stand für mich ziemlich schnell fest, dass ich das Debüt von Gulraiz Sharif kennenlernen möchte.

Die Sommerferien haben in Norwegen begonnen. Für die meisten norwegischen Norweger ist dies ein großer Grund zur Freude, endlich können sie verreisen und Urlaub machen. Wenn man aber ein Norweger mit pakistanischen Wurzeln ist und nicht das Geld für tolle Hütten am Berg oder See hat, sind Sommerferien nicht so eine super Sache. Der 15-jährige Mahmoud, der aus einer pakistanischen Einwandererfamilie stammt, hat sich schon auf viele ziemlich lange Tage in seinem Plattenbau-Viertel am Rand von Oslo eingestellt, in denen er nichts groß tun wird als zum Supermarkt zu gehen und Einkäufe für seine Mutter zu erledigen. Doch in diesem Jahr wird der Sommer anders. Onkel Ji aus Pakistan kommt zu Besuch und Mahmoud soll den Stadtführer für ihn spielen. Es könnte eigentlich doch ein recht guter Sommer werden, wäre da nicht Mahmouds kleiner Bruder Ali, dessen merkwürdiges Benehmen dem Onkel irgendwann auffällt. Ali spielt gerne mit Puppen, er interessiert sich für Disney-Prinzessinnen und verhält sich überhaupt nicht so, wie sich ein Pakistani-Junge verhalten sollte.

Ungewöhnlich – dies wäre das erste Wort, das mir in den Sinn kommt, um das Debüt von Gulraiz Sharif zu beschreiben. Dem norwegischen Autor ist mit „Ey hör mal!“ zweifellos etwas Einzigartiges gelungen, das sich von der Masse abhebt und das in meinen Augen zurecht so viele positive Kritiken erhalten hat. Jedermanns Sache wird dieses Buch wohl nur wahrscheinlich nicht sein. Die Art und Weise wie die Geschichte geschrieben ist und erzählt wird, kann man nur als speziell und gewöhnungsbedürftig bezeichnen. Was man aber definitiv auch über sie sagen kann: Sie passt einfach nur perfekt zur Story und verleiht dieser enorm an Authentizität.
Hinsichtlich des Schreibstils sollte ich nur vielleicht besser mal vorwarnen: Wir bekommen es hier mit sehr viel Umgangssprache zu tun. Wörter wie „Alter“ und „Digga“ fallen ständig und wer sich an so etwas stören sollte, wird vermutlich nicht so viel Freude mit dem Buch haben. Ich habe in der Regel kein Problem damit, wobei ich schon sagen muss, dass es mir mit dem Jugendjargon manchmal dann doch schon wieder etwas zu viel des Guten war. Zudem habe ich ein kleines bisschen gebraucht, ehe ich mich an den umgangssprachlichen Slang gewöhnt habe. Nachdem ich mich aber einmal reingefuchst hatte, hat sich das Buch für mich angenehm flüssig, mitreißend und ausgesprochen amüsant lesen lassen. Manche Formulierungen und Vergleiche unseres 15-jährigenHauptprotagonisten fand ich einfach nur herrlich, da bin ich aus dem Schmunzeln teils gar nicht mehr herausgekommen.

Mahmoud, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, besitzt eine wunderbar unterhaltsame Art uns von den Geschehnissen zu berichten. Ich mochte Mahmouds Humor auf Anhieb, auch wenn er manchmal schon recht derb und fäkal ist. Unser Protagonist macht dabei aber niemals einen ungebildeten Eindruck oder so, ganz im Gegenteil. Trotz seiner sehr flapsigen Ausdrucksweise wird sofort deutlich, dass er ein äußerst kluger und intelligenter Junge ist und sich über vieles seine Gedanken macht. Also ich fand Mahmoud großartig, er ist ein total witziger und herzlicher Typ, mir war er vom ersten Moment an sympathisch, und da sein Fühlen, Denken und Handeln jederzeit überzeugend und absolut nachvollziehbar dargestellt wird, habe ich mich mühelos in ihn hineinversetzen können.
Ich fand es ungemein spannend und interessant Mahmouds Gedankengänge mitzuverfolgen, seine schonungslos realistische Sicht auf die Dinge kennenzulernen und mich von ihm in eine Welt mitnehmen lassen, die mir ziemlich fremd ist.

Als Leser*in dürfen wir den Alltag einer muslimischen Einwandererfamilie in Oslo kennenlernen und erleben mit, mit wie viel Diskriminierung und Ungerechtigkeit pakistanische Ausländer in Norwegens Hauptstadt täglich konfrontiert werden. Das Buch setzt sich insgesamt mit zahlreichen aktuellen Themen auseinander wie Familie, kultureller Konflikt, Rassismus, Armut und Ausgrenzung. Beschönigt wird dabei nichts, uns wird die ganze unverblümte Wahrheit vor Augen geführt. Da aber, wie oben bereits erwähnt, alles mit viel Humor und Leichtigkeit erzählt wird, wird die Story an keiner Stelle zu ernst oder erschütternd.

Mit Mahmouds kleinem Bruder Ali bringt der Autor dann noch die wichtige Thematik sexuelle Identität mit ein. Da hat mir unheimlich gut gefallen, wie die Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder auf Alis Gefühle dargestellt werden: Völlig glaubhaft und authentisch und mit viel Herz und Empathie. Besonders bewegt hat mich Mahmouds Verhalten. Obwohl er Ali nicht komplett versteht, unterstützt er ihn so gut er kann, hält zu ihm und setzt sich für ihn ein. Mahmoud ist einfach klasse. So einen tollen großen und verständnisvollen Bruder, der immer für mich da ist, hätte ich auch gerne.

Fazit: Gulraiz Sharif hat mit „Ey hör mal!“ ein ganz besonderes und starkes Jugendbuch geschrieben, bei welchem ich sehr hoffe, dass es auch hier bei uns in Deutschland eine große Leserschaft erhalten wird. Mich hat der norwegische Autor mit seinem Debütroman richtig begeistert können. Die Geschichte behandelt viele überaus wichtige Themen und regt zum Nachdenken an, sie ist außergewöhnlich, ehrlich, humorvoll und ergreifend und steckt voller Sprachgewalt, ungeschönter Wahrheiten und beeindruckender Echtheit. Ich kann nur sagen: Ey hört mal, lest dieses Buch!
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein fantastisches Abenteuer voller Spannung und Magie!

Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche
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Da mich Akram El-Bahay mit seinen bisherigen Kinder- und Jugendbüchern hellauf begeistern konnte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich von seinem neuen Werk „Fabula – Das Portal der dreizehn ...

Da mich Akram El-Bahay mit seinen bisherigen Kinder- und Jugendbüchern hellauf begeistern konnte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich von seinem neuen Werk „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ hörte. Bei einem Blick auf das umwerfende Cover war es sofort um mich geschehen – ich liebe einfach den Zeichenstil von dem Max Meinzold – und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich den neuen Kinder-Fantasyroman von Akram El-Bahay kennenlernen möchte.

Die 13-jährigen Zwillinge Will und Charlotte leben gemeinsam mit ihrer Mutter in einer Wohnung in New York City. Als die Geschwister eines Tages mit ihrer Klasse einen Schulausflug in den Central Park machen, wird sich das Leben der beiden schlagartig ändern. Will wird während des Ausflug etwas Unglaubliches beobachten: Zwei seltsame kleine, menschenähnliche Wesen mit fast durchsichtigen Flügeln und spitzen Ohren, die um einen großen Baum herumflattern und mit leisen, schönen Stimmen wispern. Kann das wirklich sein oder hat Will sich das nur eingebildet? Als kurz darauf die Mutter der Zwillinge spurlos verschwindet und die beiden zu Hause eine gruselige Frau erwartet, ist sich Will sicher, dass seine Beobachtung im Park kein Traum war. Bei der Frau handelt es sich um eine Furie und die zwei kleinen Geschöpfe stellen sich schließlich als Elfen heraus. Und nicht nur das: Der Baum entpuppt sich als ein Portal, das in das magische Reich Fabula führt, die Heimat der Fabelwesen. Diese fantastische Welt schwebt allerdings in großer Gefahr und nur Will und Charlotte können sie retten. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Wer schon etwas aus der Feder von Akram El-Bahay gelesen hat, wird mir sicherlich recht geben, dass er ein Meister im Erfinden und Schreiben von phantastischen Geschichten ist. Seine Bücher nehmen uns stets in die faszinierendsten Welten voller außergewöhnlicher fantasievoller Geschöpfe mit und werden auf eine bildgewaltige und märchenhafte Weise erzählt. Genau das habe ich mir auch von „Fabula“ erhofft und wisst ihr was? Ich habe es zu meiner großen Freude auch bekommen!
Mich hat der deutsche Autor mit seinem neuen Kinder-Fantasyroman vollkommen verzaubern können. Ich habe insgesamt herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir spielend leicht. Der fesselnde und bildliche Schreibstil von Akram El-Bahay hat mich mal wieder auf Anhieb begeistern und mitreißen können und auch von der Handlung war ich von den ersten Seiten an völlig gebannt.
Anfangs befinden wir uns noch unserer Welt, genauer gesagt im Central Park. Geschildert wird alles abwechselnd aus den Perspektiven der 13-jährigen Zwillinge Will und Charlotte, jeweils in der dritten Person, wobei die Anteile von Will meinem Empfinden nach dominieren. So sind auch die ersten Kapitel aus seinem Blickwinkel geschrieben.

Will habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und humorvoller Typ und auch wenn er es mit der Wahrheit öfters nicht so genau mit und von seinem großen Talent – das Ausdenken von Lügen – gerne Gebrauch macht, muss man ihn einfach mögen.
Charlotte war mir erst nicht ganz so sympathisch, was vermutlich daran lag, dass wir sie zunächst aus der Sicht ihres Bruders kennenlernen und dieser keine wirklich gute Meinung über sie hat. Will nervt es einfach nur tierisch, dass seine Schwester in allem stets die Beste sein will – was sie in der auch Regel ist – und immer so furchtbar neunmalklug und besserwisserisch ist. Das Verhältnis der Geschwister ist leider nicht das beste, das wird sofort deutlich, allerdings, so viel sei schon mal gesagt: Dies wird sich noch ändern. Die Zwei werden noch erkennen, dass die Eigenschaften, die sie an dem jeweils anderen nicht leiden können, in Wahrheit große Stärken sind und sich endlich näherkommen, sie werden beide eine wunderbare Entwicklung durchmachen und während ihres Abenteuers über sich selbst hinauswachsen. Zudem werden sie ganz erstaunliche Kräfte in sich entdecken, aber diesbezüglich werde ich hier nicht weiter ins Detail gehen, ich möchte schließlich nicht zu verraten.

Aber noch mal kurz zurück zu Charlotte. Ich habe sie schließlich doch noch sehr liebgewonnen und da sowohl sie auch Will jederzeit authentisch wirken, habe ich mich mühelos in die beiden hineinversetzen können und richtig mit ihnen mitgefiebert, mitgefühlt und mitgebibbert.
Gemeinsam mit den Zwillingen wird es uns ziemlich schnell nach Fabula verschlagen – eine mystische Welt voller Fabelwesen, wundersamer Orte, Gefahren und Geheimnisse. Mit dem Reich Fabula hat Akram El-Bahay einfach ein geniales Setting erschaffen. Ich habe es vom ersten Moment an geliebt und es zutiefst genossen, es gemeinsam mit den Geschwistern zu erkunden.

Für Fantasyfreunde ist dieses Buch definitiv ein echter Leckerbissen und absolutes Muss. Akram El-Bahay hat seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und die Erzählung mit zahlreichen magischen Kreaturen versehen. Zwerge, Feen, Elfen, Furien, Zentauren...alle sind sie in Fabula zu Hause. Nett sind sie jedoch nicht alle. Es treiben auch so einige böse Gestalten in dieser Welt ihr Unwesen und verfolgen äußerst finstere Pläne – Pläne, die Will und Charlotte unbedingt vereiteln müssen. Wie gut, dass die Kinder auf viele hilfsbereite und freundliche Personen treffen werden, die sie bei ihrer Mission unterstützen werden. Da hätten wir zum Beispiel den Jäger Orion, einer meiner persönlichen Lieblinge, oder den Zwerg Hoin, den ich ebenfalls besonders gerne mochte und der mir des öfteren so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert hat.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Spannung, Action, Kopfkino und Überraschungen aufwarten und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es so packend ist und einfach so viel Spaß macht.
Überaus gut gefallen hat mir auch, dass die Story viele wertvolle Themen enthält wie Familie, Geschwisterliebe, Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Besonders toll aber fand ich die Botschaft, die uns nähergebracht wird: Der Glaube an die Fantasie und die Magie. Worte und Geschichten sind etwas so Wichtiges und Wunderschönes – wir Menschen dürfen auf gar keinen Fall damit aufhören, unsere Vorstellungskraft zu nutzen und davon zu erzählen, denn ansonsten würden keine Geschichten existieren und ganze Welten verschwinden. Ich musste da ja unweigerlich an „Die Unendliche Geschichte“ von Michael Ende denken, schließlich wird dort dasselbe vermittelt. Für mich kamen beim Lesen stellenweise sogar leichte „Die unendliche Geschichte“ - Vibes auf, aber keine Sorge, in „Fabula“ wirkt nichts abgekupfert. Akram El-Bahay hat auf jeden Fall etwas Eigenständiges und Einzigartiges geschaffen.

Enden tut die Geschichte sehr abgeschlossen, sodass ich davon ausgehe, dass es sich bei dem Buch einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre allerdings durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es uns zusammen mit Will und Charlotte noch ein weiteres Mal nach Fabula verschlagen wird. Also ich würde mich über einen zweiten Teil sehr freuen.

Fazit: Ein großartiges Abenteuer über die Macht des Geschichtenerzählens und die Wichtigkeit der Fantasie!
Akram El-Bahay hat mit „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ einen rundum gelungenen Fantasyschmöker ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, den ich jedem, der gerne fantastische und märchenhafte Geschichten liest, nur ans Herz legen kann. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet in dieses Buch einzutauchen und mich von den magischen Worten und wundervollen Ideen von Akram El-Bahay verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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