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Veröffentlicht am 21.02.2022

Berührend, tiefgründig, wunderschön!

Ein Lied für Blue
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Als ich das erste Mal von dem Buch „Ein Lied für Blue“ hörte, wusste ich sofort, dass ich es lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. ...

Als ich das erste Mal von dem Buch „Ein Lied für Blue“ hörte, wusste ich sofort, dass ich es lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Ich ließ es also sehr gerne bei mir einziehen.w

Eine Welt ohne jegliche Geräusche – für die 12-jährige Iris ist das völlig normal. Sie ist schon gehörlos zur Welt gekommen, was sie allerdings nie von irgendetwas abgehalten hat. Manchmal fühlt sie sich jedoch ziemlich allein und unverstanden. Vor allem seit ihr Großvater verstorben ist, der wie die Großmutter ebenfalls taub war, überfällt Iris oft eine große Einsamkeit. Glücklich und zu Hause fühlt sie sich eigentlich nur noch in ihrer Elektronikwerkstatt, in welcher sie am liebsten an alten Radios herumschraubt.
Eines Tages erfährt Iris im Biologieunterricht von dem Wal Blue 55, der nicht mit anderen Walen kommunizieren kann, da er in einer höheren Tonlage singt. Iris fühlt sofort eine starke Verbundenheit mit dem einsamen Wal. Sie möchte ihm unbedingt zeigen, dass er nicht alleine ist und beginnt ein Lied für ihn zu komponieren. Blue 55 lebt allerdings viele Kilometer entfernt mitten im Ozean – wie soll sie ihm ihr Lied nur vorspielen? Ans Aufgeben denkt Iris aber in keiner Sekunde. Sie möchte den Wal finden und setzt sämtliche Hebel in Bewegung, damit dieses Vorhaben gelingt. Gemeinsam mit ihrer Großmutter macht sie sich zu einer abenteuerlichen und alles verändernden Kreuzfahrtreise über den Pazifik auf.

Es gibt diese Bücher, bei denen man einfach schon nach wenigen Seiten weiß, dass man sie lieben wird. „Ein Lied für Blue“ ist so ein Buch für mich. Für mich hat sich mein erstes Werk aus der Feder der US-amerikanischen Autorin Lynne Kelly zu einem echten Highlight und Herzensbuch entpuppt. Bei diesem Schätzchen hoffe ich sehr, dass es viel Aufmerksamkeit erhalten wird; es erzählt einfach eine so wundervolle und emotionale Geschichte über viele tiefgründige Themen und steckt voller wichtiger Botschaften. In meinen Augen hat es eine große Leserschaft mehr als verdient.

Familie, Freundschaft, Selbstfindung, Verlust, Trauer, Einsamkeit, die Vielfalt der Kommunikation und das Hinauswachsen über sich selbst – von all diesen Dingen handelt die Geschichte. Es lehrt uns zudem viel interessantes Wissen über Wale und Akustik und gibt uns einen einfühlsamen und authentischen Einblick in die Welt von Gehörlosen. Was letzteres angeht, kann ich nun natürlich nicht sicher sagen, ob alles wirklich realistisch dargestellt wird, da ich mich mit Gehörlosigkeit nie groß beschäftigt habe. Ich gehe aber fest davon aus, dass dem so ist, schließlich arbeitet die Autorin Lynne Kelly seit vielen Jahren als Gehörlosendolmetscherin und kennt sich dementsprechend sehr gut mit der Thematik aus.
Ich habe eine Menge aus diesem Buch mitnehmen können und viel Neues dazugelernt. Es hat mich nachdenklich gestimmt, tief berührt und öfters breit schmunzeln lassen und da mich die Handlung von der ersten bis zur Seiten mitgerissen und einfach nicht mehr losgelassen hat, habe ich die Geschichte innerhalb kurzer Zeit beendet. Mir hat „Ein Lied für Blue“ insgesamt ein Leseerlebnis beschert, welches ich so schnell ganz bestimmt nicht wieder vergessen werde.

Geschildert wird alles größtenteils aus der Sicht der 12-jährigen Iris in der Ich-Perspektive. Iris war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist clever, mutig, witzig und aufgeweckt und wirkt jederzeit vollkommen lebensecht. Mit ihr hat die Autorin eine starke Hauptprotagonistin erschaffen, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und in die man sich dank der empathischen Darstellungsweise ihrer Empfindungen und Gedanken mühelos hineinversetzen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich habe Iris ganz fest in mein Herz geschlossen, mich jederzeit in sie hineindenken können und richtig mit ihr mitgefühlt, mitgelitten und mitgefiebert.

Iris hat es oft nicht leicht im Leben. Sie ist gehörlos auf die Welt gekommen, hat aber bis auf ihre Großeltern und ihren besten Freund, die ebenfalls taub sind, und ihren Gehörlosendolmetscher in der Schule kaum Kontakt zu anderen gehörlosen Menschen. In ihrem näheren Umfeld beherrscht kaum jemand die Gebärdensprache, selbst ihr Vater hat sie nie flüssig gelernt. Iris fühlt sich daher ziemlich oft missverstanden, allein und verloren, allen voran in ihrer Schule, die keine spezielle für hörbehinderte Schüler
innen ist.
Iris äußert aber nie den Wunsch, hören zu können; sie akzeptiert ihre Taubheit. Das Einzige, was sie möchte, ist gehört zu werden und dazuzugehören. Als sie von Blue 55 erfährt, fühlt sie sofort eine tiefe Verbundenheit mit diesem Wal, der aufgrund seines anderes Gesangs nicht mit seinen Artgenossen kommunizieren kann und daher ebenfalls sehr einsam ist. Sie beginnt ein Lied für ihn zu komponieren und setzt schließlich alles daran, es ihm vorzuspielen.
Mich hat es unheimlich beeindruckt und fasziniert zu sehen, mit was für einer großen Entschlossenheit Iris an ihrem Vorhaben festhält und was sie sich alles einfallen lässt, damit es gelingt. Für ihre Willensstärke, Tapferkeit und Klugheit kann man dieses Mädchen wahrlich nur bewundern.

Neben Iris haben mir auch die Nebenfiguren ausgesprochen gut gefallen, allesamt wurden sie vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet. Besonders liebgewonnen habe ich Iris‘ Grandma, die seit dem Tod des Großvaters ebenfalls ein sehr isoliertes und trauriges Leben führt. Auf der Kreuzfahrtreise, die sie gemeinsam mit Iris machen wird, wird die Großmutter aber endlich wieder lebensfroher werden. Mitzuerleben, wie Iris‘ Grandma aufblühen wird, hat mich richtig glücklich gemacht, mir ist da ganz warm ums Herz geworden.

Tief bewegt haben mich auch die wenigen und sehr kurz gehaltenen Kapitel, die aus dem Blickwinkel von Blue 55 geschrieben sind. Von der Idee, uns Leser*innen auch Einblicke in die Gefühlswelt des Wales zu geben, war ich sofort völlig begeistert, ich finde sie großartig und rundum gelungen umgesetzt.

Richtig klasse finde ich auch den Anhang, der im Anschluss an die Erzählung folgt. In diesem befinden sich unter anderem einige Zeichnungen, die uns die Gebärdensprache näherbringen, sowie ein etwas längeres Nachwort der Autorin, in welchem sie uns mehr über ihre Erfahrungen mit Gehörlosen erzählt und von dem real existierenden Wal 52 Blue berichtet, der sie zu dieser Geschichte inspiriert hat.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte, die sensibilisiert, berührt und nachwirkt.
„Ein Lied für Blue“ ist so ein Buch, welches ich am liebsten vielen Menschen in die Hand drücken möchte, damit sie es lesen. Es erzählt eine so tolle, wichtige und ergreifende Geschichte über ein ganz besonderes gehörloses Mädchen und ihre außergewöhnliche Freundschaft zu einem einsamen Wal. Die Erzählung ist herzzerreißend und unterhaltsam zugleich, sie ist mitreißend, wertvoll und lehrreich und steckt voller Tiefgang und Wärme. Ich habe mich von den Seiten an in dieses Buch verliebt, ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Spannend und superwitzig - ein herrliches Lesevergnügen!

Rory Shy, der schüchterne Detektiv - Das Rätsel um Schloss Eichhorn: Ausgezeichnet mit dem Glauser-Preis 2023 (Rory Shy, der schüchterne Detektiv, Bd. 3)
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Da die ersten beiden Bände der „Rory Shy, der schüchterne Detektiv“ - Reihe zwei echte Highlights für mich waren, habe ich mich gefreut wie Bolle als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr ein dritter Band erscheinen ...

Da die ersten beiden Bände der „Rory Shy, der schüchterne Detektiv“ - Reihe zwei echte Highlights für mich waren, habe ich mich gefreut wie Bolle als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr ein dritter Band erscheinen wird. Auf den neuen Fall von Rory Shy und Matilda Bond war ich wahnsinnig gespannt.

Ihr dritter Fall führt den berühmten schüchternen Detektiv Rory Shy und seine 12-jährige Assistentin Matilda in das noble Internat Schloss Eichhorn, in welchem vor 25 Jahren eine Lehrerin auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Da jedoch alle schnell der Überzeugung waren, dass es ein Unfall war, wurden die Ermittlungen eingestellt. Doch nun tauchen seit kurzem sonderbare Nachrichten auf, die darauf hindeuten, dass die Lehrerin in Wirklichkeit ermordet wurde. Irgendjemand scheint mehr über den Fall zu wissen, aber wer? Spricht diese Person die Wahrheit, war es tatsächlich Mord? Rory und Matilda beginnen umgehend mit ihren Ermittlungsarbeiten und treffen dabei auf so einige verdächtige Personen. Ob wohl einer von ihnen der Täter ist? Werden die beiden ihren neuen Fall aufklären können?

Nach über einem halben Jahr habe ich mich diese Woche endlich mit Rory Shy und seiner jungen Assistentin Matilda Bond in ein neues aufregendes Detektivabenteuer stürzen können und wie ich es mir schon gedacht habe, hat mir auch der dritte Fall der beiden den allerschönsten Krimi-Lesespaß bescheren können. Meine (ziemlich hohen) Erwartungen an das Buch konnten definitiv komplett erfüllt werden. In meinen Augen hat der deutsche Autor Oliver Schlick mit „Das Rätsel um Schloss Eichhorn“ einen weiteren rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht, die Herzen aller Detektiv- und Krimifreunde höher schlagen lässt und vor Witz, Charme und Einfallsreichtum nur so sprüht. Mit seinen „Rory Shy, der schüchterne Detektiv“ - Geschichten hat der Oliver Schlick einfach etwas Großartiges erschaffen, ich liebe diese Reihe und kann sie jedem, egal Jung oder Alt, nur ans Herz legen.

Ehe ich euch weiter berichte, warum mir der dritte Teil so gut gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Ich persönlich rate sehr, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Man kann sie meinem Empfinden nach zwar gut unabhängig voneinander zu lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, aber da die Erzählungen dennoch etwas aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude zweifellos höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

So viel dazu. Dann fahre ich nun mal damit fort, meine große Begeisterung über das Buch mit euch zu teilen. :D
Geschildert wird die Handlung auch dieses Mal aus der Sicht der 12-jährigen Matilda in der Ich-Perspektive. Matilda habe ich schon längst ganz fest in meinen Herz geschlossen. Sie ist einfach so eine Romanheldin, wie ich sie in Kinderkrimis besonders gerne mag: Sympathisch, frech und lustig und so schön schlagfertig, clever und gewitzt. Mich hat die humorvolle Art und Weise, wie uns Matilda von den Geschehnissen berichtet, erneut bestens unterhalten und über ihr vorlautes Mundwerk und ihr bemerkenswertes Talent fürs Geschichten und Notlügen erfinden habe ich ebenfalls mal wieder prächtig amüsiert. Allerdings – so viel sei schon mal verraten: Matilda wird in diesem Band stellenweise von einer merkwürdigen Schüchternheit befallen werden. Hat sie sich etwa bei Rory angesteckt? Hihi, nein. Zu viel erzählen möchte ich ja nun auch nicht, nur so viel noch: Matilda wird während ihren Ermittlungen die Bekanntschaft eines Jungen machen und tja, dieser bringt ihre Gefühle anscheinend ein wenig durcheinander. ;)
Dass sich Matilda verlieben wird, hat mir persönlich sehr gut gefallen. Sie befindet sich schließlich mittlerweile in einem Alter, wo das Verliebtsein so langsam losgeht.

Auch Rory hat mir wieder am laufenden Band zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Ihn kann man als meinen persönlichen Liebling in dieser Reihe bezeichnen, mit ihm hat sich der Oliver Schlick einfach eine einmalige und so wunderbar verschrobene Figur ausgedacht. Rory ist der reinste Gegensatz zu Matilda. Er ist extrem schüchtern und zurückhaltend, ihm ist gefühlt alles peinlich und einen Satz ohne ein verschämtes Räuspern oder verlegenes Gehüstel herauszubringen ist bei ihm quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Zudem scheut er sich stets sehr davor, Zeugen zu befragen, etwas, was für einen Detektiv natürlich etwas ungünstig ist. Tja, wie gut, dass er inzwischen Matilda an seiner Seite hat, die nichts lieber tut, als das Reden für ihn zu übernehmen. Die beiden ergänzen sich wahrlich einfach nur perfekt und ergeben zusammen ein erstklassiges Team.

Neben unserem ungleichen Duo besitzen auch die Nebenfiguren herrlich schrullige und liebenswert-verrückte Eigenarten. Natürlich werden diese ziemlich überspitzt dargestellt, sodass man das Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht bekommt, zugleich bringt uns der Autor mit seinen kauzigen Gestalten aber auch eine wichtige Botschaft näher: Jeder Mensch sollte akzeptiert werden, mit all seinen Marotten. Es ist völlig okay, anders zu sein. Es sind doch gerade erst unsere Ecken und Kanten, die uns so wundervoll und einzigartig machen.
Ich finde diese Message echt klasse und was die Personen in Band 3 angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Wir dürfen zahlreiche neue grandiose Figuren kennenlernen, es sind aber auch ein paar alte Bekannte wieder mit von der Partie wie Frau Ziegler, die immer auf Matilda aufpasst, wenn deren Eltern verreist sind, oder – natürlich – Matildas superängstlicher Hund Dr. Herkenrath, der sich vor nichts mehr fürchtet als vor Eichhörnchen.

Mit dem Stichwort Eichhörnchen leite ich dann auch mal zum Setting und zu Rorys und Matildas neuem Fall über. Dieser wird uns, das verrät ja bereits der Titel, nach Schloss Eichhorn mitnehmen, ein Internat für Reiche. Mit der Kulisse hat der Autor mal wieder gänzlich bei mir punkten können. Diese noble Internatsschule wird richtig cool beschrieben, sag ich euch. Ich habe mir dank der bildlichen Beschreibungen alles ganz genau vorstellen können und wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir das Schloss und das umliegende Gelände selbst mal anzuschauen. Vor allem die Cottages haben es mir total angetan.

Der Detektivfall hat mich ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen können, dieser wurde wirklich toll und spannend aufgebaut. Wie bereits in den beiden Vorgängern, so bin ich auch dieses Mal so richtig ins Miträsteln geraten und aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen. Was ist damals vor 25 Jahren bloß passiert? Wurde die Lehrerin wirklich ermordet oder war es vielleicht doch nur ein Unfall? Also ich hatte bis zum Schluss keinen Plan, wer der Täter sein könnte und habe die Ermittlungsarbeiten von unserem Detektivduo ganz gebannt und fasziniert verfolgt.
Die Auflösung kam für mich dann ziemlich überraschend, ich habe also meinen geliebten Aha-Moment bekommen. Mir hat das Ende unheimlich gut gefallen, es ist schlüssig, stimmig und schließt den Fall vollkommen zufriedenstellend ab.

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen voller Spannung, Wärme und Humor!
Mit dem dritten Rory-Shy-Band beschert uns Oliver Schlick eine weitere fesselnde, originelle und hinreißend komische Detektivgeschichte mit lauter ausgefallenen Charakteren und schrägen Ideen, die durchweg zum Mitraten einlädt und einfach nur super viel Spaß macht. Solltet ihr diese Kinderkrimireihe ab 10 Jahren noch nicht kennen, kann ich euch nur nahelegen, dies unbedingt noch zu ändern. Ich finde sie absolut genial und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Rory, Matilda und Co. Der dritte Band erhält von mir 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Fesselnd, romantisch, unterhaltsam. Ein tolles Buch mit absoluter Sogwirkung!

Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold (Romantic Suspense auf der "Titanic 2.0")
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Da mir die bisherigen realistischen Jugendromane von Stefanie Hasse total gut gefallen haben, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Werk „Bad Influence“ hörte. Cover und ...

Da mir die bisherigen realistischen Jugendromane von Stefanie Hasse total gut gefallen haben, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Werk „Bad Influence“ hörte. Cover und Klappentext sprachen mich direkt an, für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen muss.

Als Tara von ihrer besten Freundin Lola dazu eingeladen wird, sie auf der einwöchigen Jungfernfahrt des neuen Luxus-Kreuzfahrtschiffes ihrer Familie zu begleiten, würde sie am liebsten ablehnen. Um die SIREN in Szene zu setzen, gehen zahlreiche Influencer mit an Bord und Tara hat sich aus der Social Media Welt eigentlich schon seit längerem verabschiedet, sie erträgt Instagram und Co. einfach nicht mehr. Lola zuliebe sagt sie aber dennoch zu und versucht sich ihre geringe Begeisterung über die Reise nicht anmerken zu lassen – was sich als gar nicht so einfach herausstellt, schließlich reisen auch Lolas Brüder Jonah und Lucas mit, die beide gleichzeitig dafür sorgen, dass Taras Gefühle komplett durcheinander geraten. Doch das wahre Drama fängt erst an, als die Marketingkampgane beginnt völlig aus dem Ruder zu laufen. Irgendjemand veröffentlicht Videos über die dunkelsten Geheimnisse der High-Society-Gäste. Wer steckt nur dahinter?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten ziemlich sicher, dass mich Stefanie Hasse auch mit ihren neuen Nicht-Fantasytitel begeistern wird und wisst ihr was? Ich habe mit dieser Vermutung goldrichtig gelegen: Ich finde das Buch richtig klasse. Wie bereits meine vorherigen Werke von Stefanie Hasse, so habe ich auch „Bad Influence“ kaum mehr aus der Hand legen können und innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir spielend leicht. Stefanie Hasse hat einen wunderbaren Schreibstil, er ist flüssig, jugendlich und packend, für mich hat er sich mal wieder superangenehm lesen lassen. Auch die Handlung konnte umgehend bei mir punkten. Die Story mag zu Beginn im Vergleich zum Rest noch recht ruhig sein, aber mitreißen und fesseln tut einen sie dennoch vom ersten Moment an. Bei mir zumindest war es so, mich haben bereits die Geschehnisse auf den ersten Seiten komplett in ihren Bann ziehen können und da ich mich auf der Siren augenblicklich pudelwohl gefühlt habe, wollte ich aus dem Buch am liebsten gar nicht mehr auftauchen.

Mit dem riesigen, prunkvollen Kreuzfahrtschiff, der Siren, hat Stefanie Hasse ein geniales Setting erschaffen, ich habe es richtig geliebt. Alles wird so herrlich luxuriös, bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, man würde am liebsten sofort seine Koffer packen und mit an Bord gehen. Die Kulisse lässt einfach das reinste Urlaubsfeeling aufkommen und macht große Lust aufs Reisen und aufs Meer.

Auch mit den Charakteren hat mich die Autorin überzeugen können. Sie wurden allesamt facettenreich ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Persönlichkeiten für ein spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis.
Tara, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, war mir auf Anhieb sympathisch und da ihre Empfindungen und Gedanken einfühlsam veranschaulicht werden, habe ich mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können. Ich habe unsere Hauptprotagonistin beim Lesen unheimlich liebgewonnen und fand es großartig mitzuerleben, wie sie sich im Verlauf der Erzählung weiterentwickeln wird.
Tara ist zunächst noch sehr zurückhaltend und unsicher, was ihren schlimmen Erfahrungen auf Social Media zuzuschreiben ist, sie wird auf der Reise aber zunehmend an Selbstbewusstsein, Mut und Stärke gewinnen und über sich selbst hinauswachsen. Wie Taras Entwicklung dargestellt wird, konnte mich vollkommen begeistern; sie ist realistisch und nachvollziehbar und vermittelt eine ganz tolle und wichtige Message.

Was genau unsere Romanheldin in ihrer Vergangenheit widerfahren ist, werde ich euch hier allerdings nicht erzählen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Stefanie Hasse greift jedenfalls viele aktuelle und teils auch schwere Themen auf, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Für mich hat sich das Buch insgesamt als deutlich tiefgründiger herausgestellt als erwartet, was mich sehr positiv überrascht hat. Das Buch besitzt hinten sogar eine Triggerwarnung, worauf vorne hingewiesen wird.

Neben den ernsteren Szenen beschert uns „Bad Influence“ auch so einige Schmunzelmomente und in den Genuss einer prickelnden Lovestory kommen wir natürlich ebenfalls. Mir persönlich hat die Liebesgeschichte sehr gut gefallen, sie ist authentisch, gefühlvoll und mitreißend, Romantiker werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.
Total cool fand ich auch, dass es kleine Anspielungen auf zwei andere Bücher von Stefanie Hasse gibt: „Matching Night“ und „Secret Game“. So etwas liebe ich ja, wenn Autorinnen ihre Werke ganz leicht miteinander verknüpfen, allerdings ohne dabei vorauszusetzen, dass man die anderen Geschichten kennt.

Für mich kam beim Lesen an keiner einzigen Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Nervenkitzel, Intrigen und Rätselhaftigkeiten aufwarten und konfrontiert einen am laufenden Band mit lauter Überraschungen und ungeahnten Plottwists. Wem kann man trauen und wem nicht? Wer ist für die öffentlichen Demütigungen verantwortlich? Ich bin aus dem Miträsteln gar nicht mehr herausgekommen und wurde von Stefanie Hasse mal wieder ständig an der Nase herumgeführt. Die deutsche Autorin versteht sich wahrlich bestens darin, uns Leser
innen immerzu auf eine falsche Fährte zu locken, das hat sie bereits in ihren vorherigen Jugendthrillern unter Beweis gestellt. Also ich hatte bis zum Schluss keinen Plan, wer der Schuldige ist und habe der Enthüllung ganz gebannt entgegen gefiebert.

Die Auflösung habe ich dann als sehr gelungen empfunden. Für meinen Geschmack wurde alles am Ende zwar ein kleines bisschen zu schnell abgehandelt, aber gestört hat mich das eigentlich nicht. Mich hat das Ende auf jeden Fall überzeugen können, es logisch und glaubhaft und schließt die Geschichte zufriedenstellend und stimmig ab.

Fazit: Mit „Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold“ beschert uns Stefanie Hasse einen weiteren absolut fesselnden Jugendroman mit Sogwirkung, der voller unvorhersehbarer Wendungen und Geheimnisse steckt und einfach nur die perfekte Mischung aus Spannung, Drama, Witz, Tiefe, Glamour und Romantik enthält. Ich kann das Buch nur empfehlen, ich habe wundervolle Lessestunden damit verbracht. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Magisch, witzig, turbulent. Ein toller Zeitreiseroman!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Da ich die Lia-Sturmgold-Reihe von Aniela Ley sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch London Whisper hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ...

Da ich die Lia-Sturmgold-Reihe von Aniela Ley sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch

London Whisper hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Ich lese wahnsinnig gerne Zeitreisegeschichten und ich liebe das Setting London. Für mich stand daher schnell fest, dass ich Aniela Leys neues Werk kennenlernen muss.

Zoe ist ein riesengroßer Jane-Austen-Fan und wünscht sich nichts mehr als ein Austauschjahr in London, im ehrwürdigen Internat Dunwick House. Sie kann ihr Glück gar nicht fassen, als man ihr diesen Wunsch zu ihrem 15. Geburtstag tatsächlich erfüllt. Besser kann ihr Leben jetzt nicht mehr werden. Doch dann wird Zoe während einer verbotenen Mitternachtsparty auf dem Dachboden plötzlich ohnmächtig...und erwacht im Jahr 1816 als Zofe der jungen Miss Lucie. Diese ist nicht nur extrem schüchtern – sie hat auch eine panische Angst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Wie gut, dass sie nun Zoe an ihrer Seite hat, diese ist dank ihres Instagram-Accounts „ZoeHerzFreundin“ schließlich eine erfahrene Kummerkastentante und echte Expertin im Geben von Tipps und Ratschlägen. Als der Ball schließlich da ist, trifft Zoe auf den jungen und gutaussehenden Lord Hayden Falcon-Smith. Schnell stellt sich heraus, dass auch er ein Zeitreisender ist und sie gemeinsam versuchen müssen, einen Weg zurück in ihre eigene Zeit zu finden. Ob ihnen das wohl gelingen wird?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten ziemlich sicher, dass ich äußerst unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch verbringen werde. Die Handlung konnte mich sofort packen und begeistern und der erfrischende, jugendliche Schreibstil konnte ebenfalls auf Anhieb bei mir punkten. Mich persönlich haben die Schreibweise und der Humor sehr an die Werke von Kerstin Gier erinnert, sodass für mich beim Lesen von Anfang an richtige Kerstin-Gier-Vibes aufkamen. Fans ihrer Bücher kann ich

London Whisper definitiv ganz besonders ans Herz legen. Wer ihre Edelstein-Trilogie liebt, sollte sich den Zeitreiseroman von Aniela Ley unbedingt mal genauer anschauen.

Ich hatte also einen tollen Einstieg in das Buch und ich sollte mit meiner Vermutung dann auch goldrichtig liegen – mir hat Aniela Ley mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe ein wunderbares und sehr spaßiges Leseerlebnis bescheren können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich nur dann leider doch nicht gereicht. Mir hat die Story echt gut gefallen, allerdings gab es eine Sache, die mir persönlich nicht ganz so zugesagt hat.
Mich hat es ziemlich verwundert und ein wenig gestört, dass sich unsere Hauptprotagonistin Zoe so schnell damit abfindet, dass sie im Jahr 1816 gelandet ist und dort scheinbar vorerst bleiben muss. Für meinen Geschmack hat sie diese Zeitreise zu gelassen genommen. Zudem habe ich es als ein bisschen unglaubwürdig empfunden, dass sie sich so rasch in dieser Epoche zurechtfindet. Zoe ist zwar eine leidenschaftliche Leserin der Werke Jane Austens und kennt sich mit diesem Zeitalter daher recht gut aus, aber irgendwie ging mir ihre Anpassung an die damaligen Sitten und Regeln dann doch zu glatt und reibungslos vonstatten.

Trotz dieser Aspekte habe ich unsere Romanheldin aber unheimlich liebgewonnen, mir war sie vom ersten Moment an sympathisch. Zoe ist lustig, frech, selbstbewusst und so schön schlagfertig und da alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Aus den oben genannten Gründen ist es mir jedoch nicht immer gelungen, mich komplett in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachzuvollziehen. Da könnte ich mir aber vorstellen, dass dies der Zielgruppe, sprich Leserinnen ab 12 Jahren, besser gelingen wird als mir, als Erwachsene.

Neben Zoe mochte ich auch die weiteren Charaktere super gerne. Allesamt wurden sie liebevoll ausgearbeitet und besitzen ihre Eigenarten und Besonderheiten, mit denen sie uns verzaubern und erheitern. Da hätten wir zum Beispiel die schüchterne und liebenswerte Miss Lucie, für die Zoe als Zofe arbeiten wird und – einer meiner absoluten Lieblinge: Lord Hayden Falcon-Smith, der ebenfalls ein Zeitreisender ist. Hayden fand ich einfach klasse, seinem einmaligen Charme war ich im Nu völlig verfallen. Er ist, wie Zoe, ein total humorvoller Typ und hat stets einen flotten Spruch auf Lager. Die Dialoge und Schlagabtäusche zwischen den beiden habe ich richtig geliebt, mich haben sie bestens unterhalten, und auch die leichte Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen ihnen entwickeln wird und die nur ganz wenig Raum einnimmt, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Romantiker werden wohl nur etwas enttäuscht sein, denke ich, allerdings gehe ich davon aus, dass der romantische Anteil in der Fortsetzung noch stärker in den Fokus treten wird und dann auch Lovestory-Liebhaber
innen auf ihre Kosten kommen werden.
Eine Figur, an die ich mich erst gewöhnen musste, ist der Spitz Pickelton. Komischerweise kann Zoe diesen kleinen Hund verstehen und sich mit ihm unterhalten, was ich zunächst irgendwie merkwürdig fand. Ich habe mich dann aber doch recht schnell daran gewöhnt und mich prächtig über die ulkige Sprechweise und Äußerungen von Pickelton amüsiert.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg mitreißen und fesseln können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Vor allem zum Ende hin bin ich so richtig ins Mitfiebern geraten.

Auch mit dem Setting hat das Buch bei mir punkten können. Bis auf den Beginn, der uns in das London der heutigen Zeit mitnimmt, spielt die Geschichte ausschließlich im Jahr 1816 und Aniela Ley ist es in meinen Augen sehr gut geglückt, die Lebenssituation der Regency-Epoche darzustellen und die damalige Atmosphäre einzufangen. So habe ich zum Beispiel die altertümliche Sprache als gelungen und authentisch empfunden – 1816 hat man schließlich anders gesprochen als heute. Sehr cool fand ich auch Zoes Whisper-Whisper-Kettenbriefe, die uns das Frauenbild von damals ein bisschen näherbringen und die dank der etwas blumig formulierten Texte und der kreativen Aufmachung ein passendes Flair schaffen.

Ich hoffe nun sehr, dass wir uns auf den zweiten Teil nicht allzu lange gedulden müssen. Der erste Band lässt uns leider mit vielen offenen Fragen zurück, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Also für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich bin total gespannt wie es mit Zoe und Co. weitergehen wird.

Fazit: Turbulent, witzig und magisch. Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!
Aniela Ley hat mit „#London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ einen bezaubernden Jugendfantasy-Roman ab 12 Jahren aufs Papier gebracht, in welchem sie uns Leser*innen auf ein amüsantes und spannendes Zeitreiseabenteuer voller Überraschungen und Geheimnisse mitnimmt. Ich kann das Buch nur empfehlen. Mir hat es jede Menge Vergnügen bereitet Zoe nach London ins Jahr 1816 zu begleiten und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Rockig, fetzig, witzig-frech!

Marie Käferchen
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Als ich das erste Mal von dem Bilderbuch „Marie Käferchen“ hörte, stand für mich umgehend fest, dass ich es haben muss. Bei einem Blick auf das Cover war es sofort um mich geschehen und der Klappentext ...

Als ich das erste Mal von dem Bilderbuch „Marie Käferchen“ hörte, stand für mich umgehend fest, dass ich es haben muss. Bei einem Blick auf das Cover war es sofort um mich geschehen und der Klappentext klang einfach nur bezaubernd. Ich ließ das Buch also nur gerne bei mir einziehen.

Sie summen lieblich, sind klein, putzig und friedlich – so haben Marienkäfer zu sein. Marie Käferchen aber ist anders als die anderen. Sie ist frech, laut und wild. Ihr Herz schlägt für Rock ’n’ Roll und das zeigt sie auch. Wenn sie ihre E-Gitarre in die Hand nimmt, verwandelt sie sich in eine echte Rockgöre und singt, groovt und schmettert, was das Zeug hält. Doch was für Marie Musik ist, empfinden die anderen Insekten als störenden Krach. So kommt es, dass Marie bald gemieden wird und sie alleine auf der Wiese vor sich hin musiziert. Als eines Tages eine bekannte Käfer-Band auf der Wiese auftaucht und beschließt, genau dort zu proben, wo Marie gerade lauthals ihre rockige Stimme erklingen lässt, wird sich das Leben des kleinen Käfermädchens schlagartig ändern.

Schon das schrille Cover macht sofort deutlich, dass es sich bei „Marie Käferchen“ um ein sehr einfallsreiches und etwas anderes Bilderbuch handelt. Ich meine, ein groovender Marienkäfer mit einer E-Gitarre, wie cool und süß ist das bitte? Nun, die äußere Gestaltung verspricht definitiv nicht zu viel – das, was einen im Inneren erwartet, sprüht nur so vor Kreativität und Liebreiz. Also mich haben Kai Lüftner und Wiebke Rauers mit ihrem neuen Gemeinschaftswerk auf ganzer Linie überzeugen können. Dieses Buch rockt und bringt richtig Stimmung in die Bude, zugleich ist es aber auch wertvoll, da es eine großartige und wichtige Botschaft vermittelt: Es ist vollkommen okay, anders zu sein. Es sind doch gerade unsere Besonderheiten, die uns wundervoll und einzigartig machen. Bewahre dir das also, lass dich für andere nicht verbiegen. Sei immer du selbst und steh zu deinen Leidenschaften und Interessen, nur dann fühlst du dich wirklich wohl und glücklich.

Mir hat die Art und Weise, wie uns das Buch die Themen das Anderssein, Selbstbewusstsein und das Festhalten an seinen Träumen und Wünschen näherbringt, unheimlich gut gefallen: Absolut kindgerecht und fabelhaft verpackt in einer käferstarken und lustigen Geschichte.
Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten die Erzählung und deren Aussage meinem Empfinden nach problemlos verstehen können und werden ganz bestimmt jede Menge Freude dabei haben, den peppigen Reimen zu lauschen und die vielen knallig-bunten Bilder zu betrachten.

Erzählt wird die Geschichte in Reimen und in meinen Augen hat Wortkünstler Kai Lüftner einen erstklassigen Job gemacht. Die Verse stecken voller Witz und Charme und sind so herrlich kreativ. Sie sind mitreißend und modern und lassen sich prima vortragen, sodass das Vorleseerlebnis ein superspaßiges ist.

Auch von den Illustrationen bin ganz hingerissen. Wiebke Rauers, deren Zeichenstil ich sehr liebe, hat das Buch mit vielen farbenfrohen und humorvollen Bildern versehen, die allesamt perfekt mit dem Text harmonieren und eine zauberhafte Stimmung schaffen. Meine Highlights waren eindeutig die Zeichnungen von Marie Käferchen.
Dieses kleine aufgeweckte Käferchen sieht einfach so unglaublich niedlich aus mit diesen großen Kulleraugen und strahlt so etwas wunderbar Fröhliches und Lebenslustiges aus. Werft einen Blick aufs Cover und ihr wisst vermutlich, was ich meine.
Die anderen Käfer wurden aber natürlich ebenfalls grandios dargestellt, ich bin da aus dem Schmunzeln teils gar nicht mehr herausgekommen, weil sie so herzallerliebst und ulkig aussehen.

Hinten im Buch erwarten einen dann doch drei tolle Gimmicks: Ein QR Code, mit dem man sich das Hörbuch zu „Marie Käfchern“ downloaden kann, vorgelesen vom Autor höchstpersönlich, eine Spotify-Playlist mit Maries Songs und ein paar rockige Marie-Käferchen-Tattoos. Genial, oder? Also ich bin begeistert, vor allem über das Hörbuch freue ich mich sehr. Dieses werde ich mir auf jeden Fall noch herunterladen; auf die Vortragsweise von Kai Lüftner bin ich schon total gespannt.

Fazit: Lauter fetzige und originelle Reime, viele kunterbunte und zuckersüße Bilder, eine tolle Message und jede Menge Rock ’n’ Roll – all das erwartet euch hier. Klingt gut? Nun, das ist es auch! Also mich haben Kai Lüftner und Wiebke Rauers mit ihrem neuen gemeinsamen Werk komplett verzaubern können. Dieses Bilderbuch lässt die Herzen aller Rock ’n’ Roller und Käferfreunde höher schlagen und macht einfach nur richtig gute Laune. Ich kann „Marie Käferchen“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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