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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2021

Ein zauberhaftes Vorlesebuch!

Doppel-Galoppel 1. Zwei wie Sonne und Wind
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Die Bücher von der Chantal Schreiber lese ich immer wahnsinnig gerne. Ihre Werke sind schon längst absolute Must-Haves für mich, ganz egal für welche Altersklasse. So musste ich natürlich auch ihr neues ...

Die Bücher von der Chantal Schreiber lese ich immer wahnsinnig gerne. Ihre Werke sind schon längst absolute Must-Haves für mich, ganz egal für welche Altersklasse. So musste ich natürlich auch ihr neues Vorlesebuch „DoppelGaloppel“ unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die Geschwister Fanndis und Jon sind auf dem Hof der Großeltern in Island zu Besuch und wie gewohnt liegen sie sich ständig in den Haaren. Um seine Enkel von ihren Streitereien abzulenken, beginnt Opa Valdi ihnen die Geschichte der beiden isländischen Fohlen Kappi und Skoppa zu erzählen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, sind aber die allerbesten Freunde. Kappi ist das jüngste und kleinste Fohlen der Herde und wird von den anderen oft geärgert. Was für ein Glück, dass er so eine tolle Freundin wie Skoppa hat, die sich für ihn einsetzt und ihn beschützt. Skoppa ist jedoch auch ein richtiger Wildfang und möchte Abenteuer erleben. Als die beiden eines Tages ihre Herde aus den Augen verlieren, wird sich zeigen, dass auch in Kappi ein echter Held steckt. Und wie schaut es bei Jon und Fanndis aus? Wird die Geschichte die gewünschte Wirkung haben und für Frieden zwischen den Geschwistern sorgen?

Bei diesem Buch war mir bereits vor dem Lesen klar, dass ich es lieben werde. Es klang einfach so süß und bei einem Blick auf das Cover war es sofort um mich geschehen. Dann kam natürlich noch hinzu, dass mich bisher noch kein Werk aus der Feder von Chantal Schreiber enttäuschen konnte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Ich habe mit meiner Vermutung goldrichtig gelegen. In meinen Augen ist der österreichischen Autorin Chantal Schreiber mit „DoppelGaloppel. Zwei wie Sonne und Wind“ ein bezauberndes Vorlesebuch gelungen, welches in keinem guten Kinderbuchregal fehlen sollte und ein echter Glücklichmacher ist. Es steckt einfach so viel Wundervolles zwischen den Seiten und da man sich in der Erzählung von Anfang an rundum wohl fühlt, mag man sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Wie gut, dass es sich bei dem Buch um einen Reihenauftakt handelt und die Fortsetzung bereits im nächsten Frühjahr erscheinen wird. Auf das nächste DoppelGaloppel-Abenteuer freue ich mich schon sehr!

Aber zurück zum ersten Band. Das erste Kapitel nimmt uns in den Pferdestall der Großeltern mit, wo der Opa gerade am herumwerkeln ist, als er von seinem Enkel Jon bei der Arbeit unterbrochen und nach dessen Schwester Fanndis gefragt wird. Bereits ganz zu Beginn erfahren wir, dass die Geschwister wahre Streithähne sind und sich ständig in den Haaren liegen. Als die Schwester wenig später ebenfalls auftaucht, dürfen wie Leser*innen dann auch selbst miterleben, dass die Geschwisterbeziehung leider wirklich nicht die harmonischste ist. Die beiden sind einfach die reinsten Gegensätze: Jon ist ein sehr zurückhaltender Junge, Fanndis dagegen ist ziemlich stürmisch und impulsiv drauf. Man sollte meinen, dass sich die zwei aufgrund ihrer Unterschiedlichkeiten prima ergänzen müssten, aber tja, dem scheint nicht so zu sein. Dank der ruhigen Art von Opa Valdi und seiner tollen Geschichte wird sich das Verhältnis der Kinder aber noch ändern, so viel sei schon mal verraten. Zu sehen wie sich die Streitigkeiten der Geschwister immer mehr legen, hat mir richtig das Herz erwärmt. Opa Valdi ist einfach klasse, ihn habe ich ganz besonders liebgewonnen.

Während man mitverfolgt, wie sich der Großvater um die beiden kleinen Zankteufel kümmert, dürfen wir gleichzeitig auch seiner Erzählung lauschen. „DoppelGaloppel“ enthält also eine Geschichte in der Geschichte – eine großartige Idee, wie ich finde. Die ständigen Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen gestalten das Leseerlebnis so schön abwechslungsreich und aufregend, sodass es nie langweilig wird.

In der Erzählung des Großvaters begleiten wir die beiden Islandponyfohlen Kappi und Skoppa auf ihrem großen Abenteuer. Die beiden sind die allerbesten Freunde und könnten unterschiedlicher nicht sein. Genau wie bei den Geschwistern, so ist auch hier das Mädchen selbstbewusst, wild und abenteuerlustig, der Junge dagegen ist sehr besonnen und vorsichtig. Anfangs wird Skoppa ihren Freund öfters in Schutz nehmen, allerdings wird Kappi im Verlauf des Buches noch an viel Mut und Stärke gewinnen und über sich selbst hinauswachsen.

Auf eine herzerwärmende und kindgerechte Weise behandelt die Geschichte jede Menge wichtige Themen wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Familie, Selbstvertrauen und Hilfsbereitschaft. Es bringt uns zudem die traumhafte wilde Natur Islands etwas näher und verströmt ein herrliches Gefühl von Freiheit. Islandfreunden kann ich dieses Buch echt nur ans Herz legen, man kommt in beiden Handlungssträngen in den Genuss von jeder Menge wunderbarem Islandflair. Und für Pferde- und Ponyfans ist „DoppelGaloppel“ natürlich ein großes Muss.

Zum Vorlesen ist das Buch optimal geeignet. Ich selbst habe es zwar für mich alleine gelesen, bin mir aber wirklich vollkommen sicher, dass es das ideale Vorlesebuch ist. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Man sollte allerdings ein aufmerksamer Zuhörer sein und schon längeren Erzählungen lauschen können, da Text insgesamt doch recht viel vorhanden ist. Für manche Vierjährige wird das Buch vermutlich noch zu schwierig zu sein.
Fürs Selberlesen bietet sich „DoppelGaloppel“ ebenfalls fabelhaft an. Die Schrift ist schön groß, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern. Kindern ab 7 oder 8 Jahren, die schon etwas geübter im Lesen sind, sollte das Buch meinem Empfinden nach keine Schwierigkeiten bereiten.

Kommen wir nun zu der Innengestaltung. Iris Hardt, der wir auch dieses herzallerliebste Cover zu verdanken haben, hat das Buch mit lauter farbigen Illustrationen versehen, die die besondere isländische Atmosphäre beider Erzählstränge perfekt unterstreichen und dank der gedeckten Farben teils richtig malerisch wirken. Ich bin total verliebt in die Zeichnungen. Sie sind unheimlich niedlich und liebevoll gezeichnet, vor allem die Fohlen sehen superknuffig aus. Es ist einfach nur die reinste Freude die stimmungsvollen Bilder zu betrachten und sich in sie hineinzuträumen.

Fazit: Spannend, unterhaltsam, warmherzig und lehrreich. Ein zauberhaftes Vorlesebuch für Jung und Alt.
Mich hat Chantal Schreiber mit dem ersten Band ihrer neuen Vorlesebuchreihe auf ganzer Linie überzeugen und komplett verzaubern können. Die Geschichte steckt voller wertvoller Botschaften, isländischem Zauber und ponystarker Momente und wird mit viel Witz, Herz und Wärme erzählt; die Illustrationen sind wunderschön und die Charaktere wurden mit viel Liebe und völlig klischeefrei ausgearbeitet. Ich kann „DoppelGaloppel. Zwei wie Sonne und Wind“ nur empfehlen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Turbulent, frech und superwitzig!

Jule Bambule 1: Ente gut, alles gut
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Da mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Judith Allert total gut gefallen haben und ich die Zeichnungen von der Larisa Lauber sehr gerne mag, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich von ...

Da mir meine bisherigen Bücher aus der Feder von Judith Allert total gut gefallen haben und ich die Zeichnungen von der Larisa Lauber sehr gerne mag, war ich augenblicklich Feuer und Flamme als ich von ihrem gemeinsamem Werk „Jule Bambule“ hörte. Da stand für mich einfach sofort fest, dass ich es lesen muss.

Auf das neue Schuljahr hat sich Jule riesig gefreut, allerdings wird ihre Freude gleich am ersten Schultag einen ordentlichen Dämpfer erhalten. Ihre Eltern benehmen sich plötzlich total sonderbar und die neue Mitschülerin in der Klasse macht sich mit ihrem eingebildeten Verhalten vom ersten Moment an äußerst unbeliebt bei Jule und ihren Freunden. Diese blöde Rieke ist auf einmal der Star der Klasse und stiehlt Jule und ihrer Bande voll die Show. Für Jule und ihre Freunde steht sofort fest: Sie werden es allen zeigen, sie sind eindeutig viel cooler als diese Schnieke-Rieke! Sie sind wahre Superhelden! Die Umsetzung ihres Plans wird nur leider nicht so verlaufen wie vorgesehen und in einem ziemlichem Chaos enden. Und als wäre das Tohuwabohu nicht schon groß genug, flattert dann auch noch eine verrückte Ente in Jules Leben.

Mir haben Cover, Klappentext und der ulkige Buchtitel definitiv nicht zu viel versprochen: Ich habe zauberhafte Lesestunden mit dem Gemeinschaftswerk von Judith Allert und Larisa Lauber verbracht. In meinen Augen ist den beiden mit „Jule Bambule - Ente gut, alles gut“ ein richtig cooler Comic-Roman geglückt, der voller Witz und Charme steckt und ein echter Guter-Laune-Macher ist. Solltet ihr gerne originell aufgemachte, liebenswert-chaotische und humorvolle Kinderbücher lesen, kann ich euch nur ans Herz legen die Bekanntschaft mit Jule Bambule zu machen.

Mich hat die Geschichte von Anfang an mitreißen und begeistern können. Da unsere Ich-Erzählerin Jule ihr trubeliges Leben in ihrem Notizbuch festhält und dies auf eine äußerst unterhaltsame und etwas überdrehte Weise tut, sitzt man von Beginn an mit einem breiten Grinsen im Gesicht da. Mir zumindest hat bereits Jules amüsante Vorstellung ihrer schrägen Familie ein Schmunzeln entlockt und auch mein Kennenlernen mit ihren Freunden – der MEUTE – hat mich bestens unterhalten. Besonders spaßig fand ich allerdings die Szenen mit Ente Dörte. Dörte ist echt genial, sag ich euch, diese schräge Ente zählte eindeutig zu meinen Lieblingsfiguren. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch wie die Verbindung zwischen ihr und unserer Hauptprotagonistin Jule dargestellt wird.

Die Thematik Haustiere wird in dem Buch toll aufgegriffen und behandelt, mit diesem Punkt hat mich die Autorin gänzlich überzeugen können, und dass das Thema Freundschaft besonders im Fokus der Handlung steht, fand ich ebenfalls großartig. Sei es Jules Beziehung zu Dörte oder die zur ihrer Meute – Freundschaft wird in diesem Buch ganz groß geschrieben.

Zu den Charakteren kann ich mich nahezu komplett positiv äußern. Mir persönlich war Jule teilweise etwas zu muffig drauf. Ich habe ihre miese Stimmung zwar nachvollziehen können, aber ein bisschen weniger nörgeln hier und da hätte ich dennoch nicht schlecht gefunden. In mein Herz geschlossen habe ich Jule aber natürlich dennoch. Sie ist so schön aufgeweckt und erfrischend ehrlich und, diese Eigenschaft an ihr hat mir besonders gut gefallen: Sie sieht ihre Fehler ein und lernt aus ihnen. Jule wird sich im Verlauf des Buches prima weiterentwickeln, was wundervoll beschrieben wird.
Die Nebenfiguren mochte ich ebenfalls unheimlich gerne. Sie wurden allesamt mit viel Liebe ausgearbeitet und besitzen alle so ihre Besonderheiten, mit denen sie uns Leserinnen verzaubern und erheitern.

Vom Verlag wird „Jule Bambule“ für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Leser
innen ab diesem Alter sollte der Text meinem Empfinden nach keinerlei Schwierigkeiten beim Selberlesen bereiten. Lesemuffeln kann ich das Buch übrigens ganz besonders ans Herz legen. Dank der gelungenen Comic-Roman-Aufmachung ist es wirklich die ideale Lektüre für lesefaule Kinder.

Von der Innengestaltung bin ich richtig begeistert. Larisa Lauber hat die Geschichte mit vielen lustigen und süßen Zeichnungen versehen, die absolut perfekt zur Story passen, und neben den Illustrationen kommt man dann auch noch in den Genuss von lauter kreativen Schriftspielereien. Das Leseerlebnis ist wahrlich ein ganz besonderes und sehr abwechslungsreiches, langweilig wird es an keiner Stelle.

Ich hoffe nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Jule und Co. geben wird. Das Abenteuer endet zwar recht abgeschlossen, aber Potenzial für eine Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen.

Fazit: Turbulent, frech und superwitzig – ein herrliches Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie.
Judith Allert und Larisa Lauber haben mit „Jule Bambule – Ente gut, alles gut“ einen wunderbaren Comic-Roman für Leser*innen ab 9 Jahren aufs Papier gebracht, welchen ich nur wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen und wird mit viel Tempo, Herz und Humor erzählt, sie steckt voller Entencharme und starker Freundschaftsmomente und ist klasse aufgemacht. Ich hatte tierisch viel Freude beim Lesen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.11.2021

So, so schön! Ein echter Buchschatz.

Die Sonnenwächterin
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Im vergangenen Jahr durfte „Die Schneeschwester“ bei mir einziehen, allerdings wanderte das Buch dann leider zunächst auf meinen ziemlich hohen SuB (Stapel ungelesener Bücher).
Als ich nun vor kurzem erfuhr, ...

Im vergangenen Jahr durfte „Die Schneeschwester“ bei mir einziehen, allerdings wanderte das Buch dann leider zunächst auf meinen ziemlich hohen SuB (Stapel ungelesener Bücher).
Als ich nun vor kurzem erfuhr, dass inzwischen der zweite Band des Jahresquartetts von Maja Lunde und Lisa Aisato erschienen ist, stand für mich sofort fest, dass ich auch diesen unbedingt haben muss. Ich liebe einfach die Illustrationen von der Lisa Aisato. Vor „Die Sonnenwächterin“ wollte ich jedoch erst noch schnell den Winter-Band lesen, da ich davon ausgegangen bin, dass die Bände inhaltlich zusammenhängen. Inzwischen weiß aber, dass dem nicht so ist; die Bücher erzählen völlig voneinander unabhängige Geschichten. Dank meiner falschen Annahme habe ich die Schneeschwester diese Woche nun aber endlich von meinem SuB befreien können, worüber ich so froh bin. Das Buch ist ein echtes Meisterwerk. Und mit dem zweiten Band hat das Duo nun ein weiteres Glanzstück herausgebracht.

Lilja lebt mit ihrem Großvater in einer Welt, in der es jeden Tag kalt, nass und düster ist. An die Sonne kann sich das Mädchen kaum noch erinnern, sie scheint schon seit vielen Jahren nicht mehr. Auch wie es anfühlt, satt zu sein, weiß Lilja nicht mehr. Das wenige Obst und Gemüse, mit welchem der Großvater das Dorf versorgt, reicht längst nicht aus um die große Leere in den Bäuchen der Bewohner zu füllen. Das Leben aller im Dorf wird von ständigem Hunger und jeder Menge Leid bestimmt, Aussicht auf Besserung gibt es nicht. Als sich Lilja jedoch eines Tages über das Verbot ihres Großvaters hinweg setzt und dessen Gewächshaus betritt, wird dies der Beginn einer großen Veränderung und eines unglaublichen Abenteuers sein. Lilja wird sich ihren Ängsten stellen und über sich selbst hinauswachsen, sie wird Liebe und Freundschaft finden und schließlich auch die Hoffnung auf einen neuen Frühling.

Dem ersten Absatz meiner Rezension kann man ja schon entnehmen, dass ich mir von „Die Sonnenwächterin“ nicht zu viel erhofft habe. Ich muss zwar sagen, dass mir „Die Schneeschwester“ ein bisschen besser gefallen hat, allerdings lag die Messlatte auch sehr weit oben. Mit dem ersten Jahreszeitenband haben mich Maja Lunde und Lisa Asiato wirklich absolut begeistern können – mit diesem komplett mitzuhalten oder ihn sogar noch zu toppen, war also äußerst schwierig. Ich finde den zweiten Band aber selbstverständlich auch einfach nur großartig! Ich liebe dieses Buch und kann jedem, egal ob Jung oder Alt, echt nur nahelegen, es bei sich einziehen zu lassen. Und wer „Die Schneeschwester“ noch nicht in seinem Regal stehen hat, sollte das ebenfalls schleunigst ändern.

Nach der Weihnachtsgeschichte beschert uns das norwegische Duo mit „Die Sonnenwächterin“ nun also eine Frühlingserzählung und wie schon im Vorgänger, so harmonieren Text und Bild auch dieses Mal rundum perfekt miteinander. Meine Highlights waren ganz klar wieder die vielen fantastischen Illustrationen von Lisa Aisato – an diesen habe ich mich gar nicht sattsehen können. Sie sind so unbeschreiblich schön, berührend und detailverliebt. Sie sind mal düster und traurig, mal leuchtend bunt und fröhlich und allesamt stecken sie voller Kraft, Tiefe und Fantasie. Ich könnte die zahlreichen stimmungsvollen und ausdrucksstarken Bilder wirklich stundenlang betrachten und bewundern und mich in sie hineinträumen.

Von der Geschichte bin ich aber natürlich ebenfalls ganz hin und weg. Ob der von Trauer und Hoffnungslosigkeit erfüllte Beginn, die spannenden, ergreifenden, nachdenklichen, schmerzlichen und lebensfrohen Momente, die magische Atmosphäre, der herzerwärmende Schluss – mich hat die emotionale Erzählung vollkommen in ihren Bann ziehen und begeistern können. Sie kann mit jeder Menge Unvorhersehbarkeiten und Geheimnissen aufwarten und nimmt uns Leserinnen an die wundersamsten Orte mit, sie schenkt Mut und Hoffnung und sie vermittelt lauter wertvolle Themen und Botschaften.

„Die Sonnenwächterin“ handelt von den Wundern der Natur, Umwelt, Klimawandel und Veränderungen, von Familie, Freundschaft, Liebe und Mitgefühl, von Mut, Selbstbewusstsein, Trauer, Verlust und dem Loslassen. Mich hat es ganz fasziniert zu sehen, wie die Autorin all diese Dinge in eine fantasievolle Geschichte eingebaut hat und mit der außergewöhnlichen Art und Weise wie sie uns die Themen näherbringt, hat sie mich ebenfalls zutiefst beeindrucken können.

Auch zum Schreibstil kann ich mich nur positiv äußern. Er ist bildlich, mitreißend und flüssig und da die gesamte Handlung aus der Sicht der jungen Lilja in der Ich-Perspektive erzählt wird, besitzt die Sprache einen leicht kindlichen Ton.

Mit Lilja hat die Autorin eine wunderbare Romanheldin ausgearbeitet. Lilja ist liebenswert, aufgeweckt, mutig und stark, in mein Herz hat sie sich sofort geschlichen und da ihre Empfindungen und Gedanken sehr anschaulich und einfühlsam beschrieben werden, habe ich mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.
Ich habe beim Lesen richtig mit Lilja mitgefiebert, mitgefühlt und mitgelitten. Vor allem am Anfang, als ihr Leben noch so furchtbar hoffnungslos und trostlos ist, hatte ich großes Mitleid mit ihr. Insgesamt ist das Buch schon recht melancholisch, was mich aber überhaupt nicht gestört hat, im Gegenteil, ich mochte diese dunkle Grundstimmung unheimlich gerne. Und keine Sorge, zu drückend ist die Geschichte auch gar nicht. Wie oben bereits erwähnt, enthält sie auch viele glückliche und mutmachende Augenblicke, sodass man öfters mit einem breiten Lächeln im Gesicht dasitzt.

Gemeinsam mit Lilja begibt man sich als Leser
in auf ein unglaubliches Abenteuer voller Überraschungen, Rätselhaftigkeiten und Gefahren. Ein finsterer Wald, eine erstaunliche neue Welt, ein fremder Junge und sein kleiner süßer Hund, viel Regen, aber auch viel Sonne – all das und noch mehr erwartet euch hier. Was euch die Reise, auf die euch dieses Buch mitnehmen wird, sonst noch so bescheren wird, werde ich euch allerdings nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Bezüglich der Altersempfehlung gibt der Verlag, soweit ich weiß, keine vor. Da wir es in beiden Bänden mit Kindern als Hauptprotagonistinnen zu tun bekommen, könnte man natürlich annehmen, dass es sich bei dem Jahreszeitenquartett um eine Buchserie für Kinder handelt und ja, irgendwie kann man die Reihe schon als Kinderbücher bezeichnen, allerdings nicht nur. Sowohl die Weihnachts- als auch die Frühlingsgeschichte sind alterlose Lektüren. Sie sind für junge Leserinnen ab dem Grundschulalter, ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen gut geeignet. Man kann die Bücher in meinen Augen in keine Schublade stecken, sei es hinsichtlich der Altersangabe oder des genauen Genres. Mit dem Jahreszeitenquartett haben Maja Lunde und Lisa Asiato einfach etwas Einzigartiges und ganz Besonderes erschaffen.

Ich hoffe nun sehr, dass wir auf die weiteren zwei Bände nicht allzu lange warten müssen. Auf die noch fehlenden Jahreszeitengeschichten, sprich Sommer und Herbst, freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein echter Buchschatz, dem man einfach lieben muss.
Das norwegische Duo Maja Lunde und Lisa Aisato hat mit „Die Sonnenwächterin“ ein weiteres Kunstwerk herausgebracht, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Geschichte ist so herrlich märchenhaft, atmosphärisch und zeitlos, sie ist traurig und hoffnungsvoll zugleich und atemberaubend schön von Lisa Aisato illustriert. Ich bin völlig verzaubert von diesem Buch und vergebe nur zu gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Ein wunderbares und rundum gelungenes Finale voller Spannung & Magie

Die Duftapotheke (6). Das Vermächtnis der Villa Evie
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Auf den sechsten (und leider auch letzten) Band der Duftapotheke-Serie war ich tierisch gespannt. Ich liebe diese Reihe – mich konnten bisher alle Bände hellauf begeistern. Dem Erscheinen des Finales ...

Auf den sechsten (und leider auch letzten) Band der Duftapotheke-Serie war ich tierisch gespannt. Ich liebe diese Reihe – mich konnten bisher alle Bände hellauf begeistern. Dem Erscheinen des Finales habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert.

Edgar de Richemont verfolgt nach wie vor den furchtbaren Plan, das Sentifleurs-Talent komplett auszulöschen. Um sein Vorhaben umzusetzen braucht er allerdings die Duftapotheke. Edgar setzt daher nun alles daran, in die Villa Evie einzudringen. Luzie und ihre Freunde müssen schleunigst genügend magische Schutzdüfte erschaffen, um ihr Zuhause zu schützen. Als sie damit beginnen die Villa näher zu erkunden, scheinen plötzlich wie aus dem Nichts geheime Gänge und Räume aufzutauchen. Luzie ist sich ganz sicher, dass die Villa Evie ihr etwas mitteilen möchte, nur was? Werden sie rechtzeitig hinter die ganzen Geheimnisse des Anwesens kommen und ihren Erzfeind Edgar aufhalten können?

Auf den Abschlussteil der Duftapotheke habe ich mich wirklich unbändig gefreut; ich war einfach so gespannt wie Anna Ruhe wohl alles enden lassen wird. Allerdings bin ich auch mit einer ordentlichen Portion Wehmut in das Buch eingetaucht, schließlich heißt es mit diesem Band Abschied nehmen von lauter liebgewonnenen Charakteren. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal vorbei sein und was man ganz klar über den sechsten Teil sagen kann: Er schließt die Duftapotheke-Serie absolut stimmig und würdig ab. Mich zumindest hat Anna Ruhe mit „Das Vermächtnis der Villa Evie“ wunschlos glücklich machen können, für mich ist dieses Buch ein echtes Highlight.

Da mir die Geschehnisse aus dem Vorgänger, trotz der langen Zeitspanne von fast einem Jahr, noch sehr präsent waren, habe ich problemlos in die Geschichte hineingefunden.
Nachdem wir im fünften Band nach Venedig mitgenommen wurden, halten wir uns dieses Mal wieder in der Villa Evie auf und bekommen es insgesamt mit wenigen Kulissenwechseln zu tun. Letzteres hat mich überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil, mir hat es total gut gefallen, dass die Story überwiegend in Luzies Zuhause spielt. Zum einen, weil es einen perfekten Bogen zum Serienstart schafft – in der Villa hat schließlich alles seinen Anfang genommen, da habe ich es nur als passend empfunden, dass das Abenteuer auch dort endet. Dann fand ich es natürlich superspannend gemeinsam mit Luzie und Co. die Villa weiter zu erkunden und dabei auf lauter versteckte Gänge und Zimmer zu stoßen und neue faszinierende Dinge über das Anwesen zu erfahren. Dieses alte Bauwerk steckt wahrlich voller Geheimnisse, Überraschungen und Wunder; in ihr ist nicht nur die Duftapotheke verborgen. Also ich bin settingmäßig wirklich ganz auf meine Kosten gekommen. Dank der bildhaften und stimmungsvollen Beschreibungen hatte ich von sämtlichen Orten das reinste Kopfkino und die magische Atmosphäre hat mich mal wieder gänzlich in ihren Bann ziehen können.

Mit den Figuren hat mich Anna Ruhe ebenfalls wieder komplett begeistern können. Mich hat es so gefreut auf lauter alte Bekannte wiederzutreffen und gemeinsam mit ihnen ein neues fantastisches Abenteuer zu erleben. Die Charaktere in dieser Reihe sind einfach einzigartig, ich mag sie alle unglaublich gerne, sogar die Bösewichte. Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich Luzie, aus deren Sicht wir abermals alles in der Ich-Perspektive erfahren. Mit ihr hat Anna Ruhe eine großartige Hauptprotagonistin erschaffen. Luzie wird auch dieses Mal über sich selbst hinauswachsen und eine bemerkenswerte Stärke, Tapferkeit und Entschlossenheit zutage legen. Ich habe sie zutiefst für ihr mutiges und starkes Verhalten bewundert und richtig mit ihr mitgezittert und mitgebangt.

Was die Handlung angeht, habe ich ganz klar das bekommen, was mir erhofft habe: Eine rasante Story, die mich von an Beginn an mitreißen und durchgehend an die Seiten fesseln konnte. Ich habe das Buch wirklich kaum mehr aus der Hand legen können und regelrecht verschlungen. Langeweile kam für mich dabei an keiner Stelle auf, es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes, Dramatisches und Unvorhergesehenes. Ich bin aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen und habe die ganze Zeit über so gehofft, dass es unseren Freunden gelingen wird, ihren gefährlichen Widersacher Edgar aufzuhalten.
Neben der hohen Spannung und den Gefahren ist dann auch wieder ein bisschen Romantik mit von der Partie. Dass Anna Ruhe eine zarte Liebesgeschichte in die Reihe eingebaut, gefällt mir persönlich nach wie vor ausgesprochen gut. Sie fügt sich völlig harmonisch ins Geschehen ein und wird einfach wundervoll beschrieben. Mir haben die gemeinsamen Augenblicke zwischen Luzie und Mats erneut ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Insgesamt kann die Erzählung mit so einigen emotionalen und unheimlich schönen Momenten aufwarten und auch wertvolle und herzerwärmende Botschaften sind Teil der Geschichte. Ich saß des öfteren ganz bewegt da, vor allem der Schluss hat mich sehr berührt.

Hinsichtlich des Endes hatte ich mich eigentlich schon darauf eingestellt, dass es mich glücklich und ziemlich traurig zugleich zurückgelassen würde (ihr wisst, letzter Band und so), aber dann habe ich das Nachwort der Autorin gelesen und meine wehmütige Stimmung hat sich deutlich aufgehellt. Anna Ruhe verrät uns im Anschluss an die Geschichte, dass es mit der Duftapotheke doch noch nicht vorbei ist, sondern weitergehen wird. Im Herbst 2022 wird eine neue Reihe von ihr starten, in welcher sie uns erneut in die Welt der Duftmagie entführen wird. Ist das nicht genial? Also ich freue mich schon riesig drauf!

Und zu guter Letzt muss ich euch unbedingt noch kurz von der Gestaltung des Buches etwas vorschwärmen. An dem Cover kann ich mich gar nicht sattsehen, es ist einfach ein echter Hingucker, und von dem farbigen Buchschnitt bin ich ebenfalls ganz hin und weg. Dieser Band ist wirklich ein wahres Highlight im Regal.
Der Innenteil kann sich aber auch sehen lassen. Die atmosphärischen schwarz-weiß Illustrationen von Claudia Carls sind mal wieder zum Träumen schön und schaffen eine ganz besondere, zauberhafte Stimmung. Die Claudia Carls kann einfach so toll zeichnen. Ich liebe ihren Zeichenstil.

Fazit: Ein packendes und rundum gelungenes Finale voller Spannung, Magie und Fantasie!
Anna Ruhe hat mich mit dem Abschlussband ihrer Duftapotheke-Serie vollkommen verzaubern können. Mir hat es erneut wahnsinnig viel Spaß gemacht in die magische Welt der Düfte einzutauchen und mich gemeinsam mit Luzie und ihren Freunden in ihr letztes großes Abenteuer zu stürzen. Ob Jung oder Alt – ich kann diese wunderbare Kinderbuchreihe jedem nur ans Herz legen. Der sechste Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Unglaublich fesselnd, hab das Buch kaum mehr aus der Hand legen können

Watched. Du sollst (nicht) lügen
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Zu Jugendthrillern greife ich immer wahnsinnig gerne – meine Neugierde war daher augenblicklich geweckt, als ich das erste Mal von „Watched“ hörte. Da mich Cover und Klappentext direkt ansprachen, stand ...

Zu Jugendthrillern greife ich immer wahnsinnig gerne – meine Neugierde war daher augenblicklich geweckt, als ich das erste Mal von „Watched“ hörte. Da mich Cover und Klappentext direkt ansprachen, stand für mich sofort fest, dass ich das Buch lesen muss.

Rena trägt die Schuld an dem Tod ihres Freundes Joe. Alle sind davon überzeugt, auch sie selbst. Überall stößt sie nun auf Abneigung und Hass, niemand möchte mehr etwas mit ihr zu tun haben. Niemand außer dem Unbekannten. Rena entdeckt mehrere Wochen nach Joes Tod in dem Fach unter ihrem Schultisch ein Handy, über welches dieser mysteriöse Fremde mit ihr in Kontakt tritt. Unter dem Namen Lucifer beginnt er ihr WhatsApp-Nachrichten zu schreiben und seltsame Aufgaben zu stellen – Aufgaben, die etwas mit den sieben Todsünden zu tun haben. Rena hat keine Wahl, sie muss gehorchen. Weigert sie sich bei diesem teuflischen Sündenspiel mitzumachen, wird nicht nur sie selbst dafür büßen müssen. Sehr schnell wird deutlich, dass der Nachrichtenschreiber vor nichts zurückschreckt. Wie weit wird er gehen? Wer steckt hinter diesem Lucifer? Und wie kann Rena dieses grausame Spiel nur beenden? Gibt es überhaupt ein Entkommen?

Dies war mal wieder so ein Buch, in das ich vor dem Einschlafen nur mal kurz reinlesen wollte, welches mich dann aber vom ersten Moment an so dermaßen gepackt hat, dass aus den geplanten wenigen Seiten letztendlich ziemlich viele wurden. Begeht vielleicht besser nicht denselben Fehler wie ich und startet abends mit „Watched“. Es könnte sehr gut sein, dass es euch genauso ergehen wird wie mir und ihr um den Schlaf gebracht werdet, weil ihr einfach nicht mehr aufhören könnt mit dem Lesen.
Chris Kaspar hat mit ihrem Debüt einen extrem packenden Jugendthriller aufs Papier gebracht, bei dem man gar nicht anders kann als ihn zu verschlingen. Die Handlung kann von Beginn an mit einer hohen Spannung aufwarten und wird auf eine überaus rasante und abwechslungsreiche Weise erzählt. Man fliegt beim Lesen wirklich nur so durch die Seiten und wird von Geschehnissen durchweg in Atem gehalten. Bei mir zumindest war es so. Ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und innerhalb kurzer Zeit beendet.

Der Einstieg in Geschichte ist mir mühelos geglückt. Von dem mitreißenden Schreibstil der Autorin war ich sofort ganz angetan, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und unsere Hauptprotagonistin Rena, deren Kapitel in der Ich-Form geschrieben sind, gefiel mir auf Anhieb.
Aus Renas Sicht erfahren wir den größten Teil der Handlung und da man dank der gewählten Erzählform stets hautnah dran ist an ihren Empfindungen und Gedanken, fühlt, fiebert und zittert man richtig mit ihr mit. Als eine große Sympathieträgerin würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Es wird schnell deutlich, dass sie vor Joes Tod äußerst berechnend und durchtrieben war. Der schlimme Vorfall hat zwar eine positive Wandlung in ihr hervorgerufen, aber faustdick hinter den Ohren hat es Rena nach wie vor. Mir persönlich hat aber gerade das so gut an ihr gefallen. Ich fand Renas Charakter besonders interessant, sie ist einfach so echt und greifbar und obwohl sie nicht die Liebenswürdigkeit in Person ist, habe ich sie sehr schnell in mein Herz geschlossen.

Neben Rena bekommen wir es noch mit zwei weiteren Ich-Erzählern zu tun; insgesamt wird die Story also aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert, was ich großartig fand. Wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich Sichtwechsel in Büchern sehr gerne mag. Für „Watched“ ist diese Erzählform zudem auch einfach nur die perfekte Wahl. Ich fand es total spannend und faszinierend, dass wir auch Einblicke in die Gedanken von Lucifer, also den Macher des Sündenspiels, erhalten. Auch der rege Textnachrichtenaustausch zwischen Lucifer und Rena konnte komplett bei mir punkten. Die vielen WhatsApp-Messages verstärken den Lesesog der Handlung nur noch und lockern den Text zudem wunderbar auf.
Die Passagen, die aus Joes Blickwinkel geschrieben sind, habe ich dagegen als ein bisschen seltsam empfunden, muss ich gestehen. Aber irgendwie hatten seine Kapitel auch was. Die Idee, einen Toten zu Wort kommen zu lassen, ist auf jeden Fall sehr originell und außergewöhnlich.

Zu den ganzen Charakteren, die wir im Verlauf der Geschichte kennenlernen dürfen, kann ich mich nur positiv äußern. Sie wurden allesamt authentisch und facettenreich ausgearbeitet und bei vielen weiß man bis zum Schluss nicht, woran genau man bei ihnen ist, sodass man ständig jemand neues als Täter verdächtigt. Also ich hatte bis zur Enthüllung keinen Plan wer nur hinter diesem mysteriösen Lucifer stecken könnte. Ich habe beim Lesen eine Theorie nach der nächsten aufgestellt und wieder verworfen und der Auflösung ganz gebannt entgegen gefiebert.
Chris Kaspar hat die Story zweifellos hervorragend durchdacht und mit zahlreichen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen gespickt, sodass man immerzu am Herumrätseln ist. Und neben dem aufregenden Verwirrspiel kommen dann auch die dramatischen und heftigen Szenen nicht zu kurz. Wer glaubt, dass dieses Buch harmlos ist, da es sich dabei um einen Jugendthriller handelt, hat falsch gedacht. Die Aufgaben des Sündenspiels sind wirklich nicht ohne und das actionreiche Finale kann sich wahrhaft sehen lassen. „Watched“ ist definitiv nicht nur eine empfehlenswerte Lektüre für Jugendliche, Chris Kaspars Erstlingswerk ist auch für Erwachsene vollkommen lesenswert.

Das Ende hat mich dann völlig überrascht, mit diesem habe ich echt nicht gerechnet. Mir hat die Auflösung unheimlich gut gefallen, sie ist unvorhersehbar, stimmig und schlüssig und schließt die Erzählung rundum gelungen ab.

Im Anschluss an die Geschichte kommt man dann noch in den Genuss einer kleinen Leseprobe zu Chris Kaspars zweitem Jugendthriller, der voraussichtlich nächstes Jahr im April erscheinen wird, ebenfalls wieder im MOON NOTES Verlag. Auf „Pride & Pretty“ bin ich schon super gespannt – das Buch werde ich auf jeden Fall bei mir einziehen lassen.

Fazit: Hochspannend und fesselnd bis zum Schluss – ein echter Pageturner mit Sogwirkung.
Chris Kaspar ist mit „Watched. Du sollst (nicht) lügen“ ein beeindruckendes Thriller-Debüt geglückt, mit welchem sie mich absolut begeistern konnte. Jede Menge Spannung, Nervenkitzel und Emotionen, ein perfides Spiel, zahlreiche Unvorhersehbarkeiten, Gänsehautmomente und dunkle Geheimnisse – all das erwartet euch unter anderem hier. Wer gerne Jugendthriller im Stil von Pretty Little Liars oder den Werken von Karen M. McManus liest, sollte sich „Watched“ unbedingt mal genauer ansehen. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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