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Veröffentlicht am 20.04.2021

Herzerwärmend, berührend, wunderschön.

Hier im echten Leben
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Da mir meine zwei bisherigen Werke von Sara Pennypacker unglaublich gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich das erste Mal von ihrem neuen Titel hörte. Beim Cover war es bei mir ...

Da mir meine zwei bisherigen Werke von Sara Pennypacker unglaublich gut gefallen haben, war meine Neugierde sofort geweckt als ich das erste Mal von ihrem neuen Titel hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und auch der Klappentext konnte umgehend bei mir punkten. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich „Hier im echten Leben“ unbedingt lesen muss.

Der 11-jährige Ware ist anders als die meisten Kinder in seinem Alter: Er ist ein Träumer und Außenseiter, er ist hochsensibel und nachdenklich und seine Zeit verbringt er am liebsten alleine, in seiner eigenen Welt. Wares Begeisterung hält sich daher sehr in Grenzen als ihm seine viel beschäftigten Eltern eröffnen, dass er die Sommerferien im Feriencamp verbringen soll. Ware hasst dieses Sommerlager, wo es laut und voll ist und er nicht für sich sein kann. Gleich an seinem ersten Tag im Camp reißt er aus und entdeckt auf dem großen verlassenen Nachbargrundstück eine halb abgerissene alte Kirche. Das Grundstück wurde allerdings bereits von jemanden in Beschlag genommen: Jolene, ein sehr toughes und recht schroffes Mädchen, die auf dem Gelände Papayas anpflanzt. Zwischen den beiden Kinder entwickelt sich eine behutsame Freundschaft und gemeinsam beginnen sie damit, das ungenutzte Terrain in ihr eigenes Paradies umzuwandeln. Während sich Jolene um ihre Papayapflanzen kümmert, erschafft sich Ware aus der alten Kirchenruine eine eigene Ritterburg mitsamt Burggraben. Alles könnte so schön sein, doch dann erfahren die beiden, dass das Grundstück verkauft und die Ruine für ein neues Gebäude abgerissen werden soll. Für Ware steht sofort fest, dass er für seinen neuen geheimen Zufluchtsort kämpfen muss.

Da mir Sara Pennypacker mit „Mein Freund Pax“ damals ein echtes Highlight geschenkt hat und der Klappentext von ihrem neuen Buch einfach so gut klang, habe ich mir von „Hier im echten Leben“ ziemlich viel erhofft. Hinzu kommt selbstverständlich noch das wunderhübsche Cover. Es ist natürlich immer Geschmackssache – ich jedenfalls bin ganz hin und weg von dieser geheimnisvoll anmutenden Gestaltung des Schutzumschlags.
Optisch konnte mich der neue Kinderroman von Sara Pennypacker also schon mal vollends überzeugen. Wie aber schaut es mit dem aus, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat?

Um es kurz zu machen: Mir hat Sara Pennypacker mit „Hier echt im Leben“ ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. Der US-amerikanischen Autorin ist erneut ein ganz besonderer und zutiefst berührender Kinderroman geglückt, der ruhig und kraftvoll zugleich ist und viele wichtige Werte und bedeutsame Botschaften vermittelt.

Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Selbstakzeptanz, Tier- und Umweltschutz, die Macht der Fantasie – all diese Dinge haben unter anderem ihren Platz in „Hier im echten Leben“ gefunden und werden auf eine kindgerechte Weise vermittelt. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob die Geschichte wirklich für 10-jährige Kinder geeignet ist, da die Handlung insgesamt wirklich sehr ruhig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass junge Leserinnen schnell ein bisschen gelangweilt sein werden, da die Spannungskurve sehr niedrig gehalten ist.
Ein weiterer Punkt, der mich mit der Altersangabe etwas hadern lässt, ist der Schreibstil. Sara Pennypacker besitzt einen außergewöhnlichen und sehr bildlichen Erzählstil, den ich persönlich wahnsinnig gerne mag. Für mich hat er sich dank der fabelhaften Übersetzungsarbeit von Birgitt Kollmann erneut großartig lesen lassen. Für jüngere Leser
innen aber wird er, so denke ich, vermutlich etwas zu schwierig und anspruchsvoll sein.
Der Altersempfehlung vonseiten des Verlags kann ich mich daher nicht gänzlich anschließen. Es kommt natürlich immer aufs Kind an, ich jedenfalls würde „Hier im echten Leben“ eher ab 12 Jahren empfehlen.

Mir, als Erwachsene, hat es unheimlich viel Freude bereitet in dieses Buch einzutauchen und Ware und Jolene auf ihrem Weg zu begleiten. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl in der Geschichte gefühlt, unseren Hauptprotagonisten Ware habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen und dank der wunderbaren Sommerstimmung habe ich sofort total Lust auf warme Sonnentage bekommen.

Erzählt wird die gesamte Handlung aus der Sicht des 11-jährigen Ware in der Ich-Perspektive. Dass es sich bei ihm um einen ganz besonderen Jungen handelt, wird einem als Leserin sehr schnell klar. Ware ist ein ziemlicher Einzelgänger und Außenseiter, er flüchtet am liebsten in seine Phantasiewelten, seine Umwelt beobachtet er stets ganz genau und nimmt sie voller Empathie wahr, und sein größter Wunsch ist es, normal zu sein. Mich hat Wares komplexes Denken und Fühlen überaus fasziniert und tief bewegt. Zugleich hat es mich aber auch sehr traurig gestimmt. Mir tat Ware so leid, dass er von solchen Selbstzweifeln geplagt wird und ständig das Gefühl hat, seine Eltern zu enttäuschen. Mitzuerleben, wie er in diesem Sommer aufblühen und lernen wird, sich selbst und seine Eigenarten zu akzeptieren, hat mir daher richtig das Herz erwärmt. Mit Ware hat die Autorin einen einzigartigen Romanhelden erschaffen, den man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und den man auf seiner Reise zu sich selbst nur zu gerne begleitet.

Auch mit Jolene hat Sara Pennypacker eine unvergleichliche und vielschichtige Figur ausgearbeitet. Da Jolene zunächst recht verschlossen wirkt und sehr wortkarg ist, macht sie zu Beginn nicht den sympathischsten Eindruck. Im Verlauf der Handlung erfahren wir aber mehr über sie und ihre Geschichte, sodass man schließlich noch versteht, warum sie sich zu so einem ruppigen Mädchen entwickelt hat.

Der Fokus der Erzählung liegt eindeutig auf Ware und Jolene und deren Freundschaft. Vollkommen glaubhaft und authentisch und mit ganz viel Herz und Feingefühl beschreibt Sara Pennypacker die Entwicklung der beiden und zeigt uns mit ihnen, dass Kinder Dinge vollbringen können, die nicht einmal Erwachsene schaffen und dass vermeintliche Schwächen große Stärken sein können.

Neben Ware und Jolene konnte mich die Autorin auch mit sämtlichen Nebenfiguren auf ganzer Linie überzeugen. Da hätten wir zum Beispiel das Mädchen Ashley, die ihre Sätze gerne wie eine Frage klingen lässt und die unsere zwei Freunde bei ihrem Kampf für ihr Paradies unterstützen wird. Und Wares Onkel Cy, ein ganz wundervoller Charakter, der seinen Neffen dabei helfen wird, endlich selbstbewusster zu werden.

Mit dem Setting konnte das Buch ebenfalls komplett bei mir punkten. Den größten Teil der Erzählung halten wir uns auf dem verlassenen Grundstück auf und da alles sehr anschaulich und stimmungsvoll beschrieben wird, hat man beim Lesen lauter tolle Bilder im Kopf und taucht in eine bezaubernd idyllische, sommerliche Atmosphäre ein.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mit keiner großen Spannung aufwarten kann. Da ich ungemein gerne ruhig erzählte Bücher lese, hat mich dieser Punkt nicht gestört. Mich haben die Geschehnisse dennoch durchweg mitreißen können und da die Kapitel angenehm kurz sind, bin ich beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch am Ende mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können.

Fazit: Eine herzerwärmende Geschichte über zwei starke Kinder, die ihren eigenen Weg gehen und dabei über sich selbst hinauswachsen werden.
Sara Pennypacker hat mit „Hier im echten Leben“ einen wunderschönen Kinderroman aufs Papier gebracht, in welchem sie mit ganz viel Warmherzigkeit zahlreiche bedeutungsvolle und aktuelle Themen behandelt wie Freundschaft, Selbstakzeptanz, das Anderssein, Veränderung und Umweltschutz. Die Geschichte zeigt auf, wichtig es ist, für seine Träume zu kämpfen und dass man mit tollen Freunden an seiner Seite ganz viel im echten Leben erreichen kann.
Ich kann „Hier im echten Leben“ nur empfehlen. Für mich war das Buch ein richtiges Wohlfühlbuch, mit welchem ich eine herrliche Lesezeit verbracht habe. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein wundervolles Buch, unbedingt lesen!

Die Nachtbushelden
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Da mir Onjali Q. Raúf im vergangenen Jahr mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ ein absolutes Highlight geschenkt hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein zweites Kinderbuch von ihr ...

Da mir Onjali Q. Raúf im vergangenen Jahr mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ ein absolutes Highlight geschenkt hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein zweites Kinderbuch von ihr im Atrium Verlag erscheinen wird. Da stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Der 10-jährige Hector ist es gewohnt, ständig Ärger zu bekommen und von den Erwachsenen in der Regel „HECTOOOOOOOR“ gerufen zu werden, da er ihnen immerzu Gründe liefert, sich über ihn aufzuregen. Er mobbt seine Mitschüler, zieht sie ab, macht sich über sie lustig und auch gegenüber Erwachsenen verhält er sich respektlos und aufmüpfig. Bei dem Obdachlosen Thomas, der im Park wohnt, ist Hector mit seinem Streich aber eindeutig zu weit gegangen. Wenig später beschuldigt er ihn sogar noch, an den mysteriösen Diebstählen beteiligt zu sein, die sich seit kurzem in der Stadt ereignen. Als Hector seinen Irrtum erkennt, wird ein Umdenken in ihm stattfinden. Er möchte seinen Fehler unbedingt wieder gutmachen und den wahren Täter finden.

Da mir „Der Junge aus der letzten Reihe“ so unglaublich gut gefallen hat, habe ich mir von meinen zweiten Werk der Autorin natürlich ziemlich viel erhofft. Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Onjali Q. Raúf hat mich auch mit „Die Nachtbushelden“ auf ganzer Linie überzeugen können. Ich finde dieses Buch einfach nur zauberhaft und hoffe sehr, dass es den Weg zu zahlreichen Leserinnen finden wird. Die Geschichte, die in „Die Nachtbushelden“ erzählt wird, verdient es einfach von ganz vielen Menschen gelesen werden. Onjali Q. Raúf ist es mal wieder hervorragend gelungen, ernste und wichtige Themen auf eine kindgerechte und ehrliche Weise zu behandeln und ihre Handlung mit einer ganz bedeutsamen Botschaft zu versehen. Mit viel Einfühlsamkeit und Authentizität sensibilisiert sie junge Leserinnen für das allgegenwärtige Thema Obdachlosigkeit und zeigt auf, wie falsch es ist, einfach wegzuschauen und Obdachlose respektlos zu behandeln. Man muss hingucken und sollte irgendwie helfen, anstatt es den Obdachlosen mit einem unmenschlichen Verhalten nur noch schwerer zu machen. Diese Message vermittelt die Geschichte in „Die Nachtbushelden“ und sie liefert zudem tolle Denkanstöße, wie man selbst unterstützen kann.
Hinten im Buch befindet ein mehrseitiger Anhang über Obdachlosigkeit, der unter anderem ein Glossar und hilfreiche Anregungen enthält. Man spürt richtig, wie sehr dieses Thema der Autorin am Herzen liegt. Verdeutlicht wird dies noch durch ihr bewegendes Nachwort, in welchem sie uns von ihren eigenen Kindheitserfahrungen erzählt, die sie zu diesem Buch inspiriert haben.

Neben der Obdachlosigkeit beinhaltet die Erzählung noch eine weitere aktuelle Thematik: Mobbing. Anders aber, wie ich es sonst aus Kinderbüchern kenne, ist es nicht unser Hauptprotagonist, der gehänselt und gequält wird – er selbst ist es, der in die Rolle des Mobbers und Unruhestifters schlüpft.
Hector, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, ist anfangs ein sehr unangenehmer und gemeiner 10-jähriger Junge, der seine Mitschülerinnen bestiehlt, schikaniert und fiese Streiche spielt und rotzfrech zu Erwachsenen ist. Man kann Hector wahrlich nicht als Sympathieträger bezeichnen und obwohl es mir in Büchern eigentlich immer enorm wichtig ist, dass ich die Romanhelden mag, hat es mich hier tatsächlich überhaupt nicht gestört, dass ich unseren Protagonisten aufgrund seines rücksichtslosen und schockierendesn Verhaltens zunächst nicht mochte.
Hector wird jedoch eine beeindruckende Entwicklung durchmachen und dies mitzuerleben fand ich einfach nur wunderbar. Er wird auf lauter gutherzige und außergewöhnliche Menschen treffen mit deren Hilfe er lernen wird, wie wichtig es ist, seine Mitmenschen freundlich und sozial zu behandeln und Bedürftigen zu helfen. Da hätten wir beispielsweise den Obdachlosen Thomas, die einmalige Catwomen und seine toughe Klassenkameradin Mei-Li. Dank ihnen wird sich Hector zu einem ganz anderen, viel besseren Jungen entwickeln und was mir dabei besonders gut gefallen hat: Seine Charakterwandlung ist vollkommen glaubhaft und realistisch. Sie ist niemals zu schnell, jederzeit nachvollziehbar und zum Ende hin sogar richtig herzergreifend.

Neben den bereits genannten Aspekten handelt die Geschichte auch von Freundschaft und Zusammenhalt und sie beschert uns zudem ein packendes und unterhaltsames Detektivabenteuer. Diese Kombi konnte mich richtig begeistern. „Die Nachtbushelden“ berührt einen nicht nur und regt zum Nachdenken an – die Story lädt auch zum Mitfiebern und Mitraten ein und zaubert einem hin und wieder mal ein Schmunzeln auf die Lippen.

Für mich kam beim Lesen an keiner einzigen Stelle Langeweile auf. Die Handlung hat mich sofort in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln können, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Zu meinem flotten Lesetempo hat dann natürlich auch der Schreibstil beigetragen. Onjali Q. Raúf schreibt einfach großartig. Ihr Erzählstil ist leicht, mitreißend und authentisch und ausgezeichnet von Katharina Diestelmeier ins Deutsche übertragen – man fliegt beim Lesen wirklich nur so durch die Seiten.

Empfohlen wird das Buch ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Fürs Selberlesen würde ich persönlich „Die Nachtbushelden“ allerdings erst ab etwa 9 oder 10 Jahren empfehlen. Ich denke, dass es für 8-jährige Kids vielleicht noch ein bisschen zu schwierig sein könnte. Bezüglich des Folgens und Verstehens der Handlung sollten sie jedoch keine Probleme haben und da sich die Geschichte auch prima zum Vorlesen anbietet, halte ich die Altersangabe des Verlags für vollkommen angemessen.

Fazit: Onjali Q. Raúf hat es erneut geschafft und mir mit einem ihrer Bücher ein echtes Highlight beschert. Ich bin hellauf begeistert von der Art und Weise wie die Autorin jungen Leser
innen die wichtigen Themen Obdachlosigkeit und Mobbing näherbringt und wie geschickt sie diese Themen in einer spannenden Detektivgeschichte verpackt hat. „Die Nachtbushelden“ ist mit viel Herz, Feingefühl und Echtheit geschrieben und reißt einen durchgehend mit. Die Geschichte bewegt, rüttelt auf und klingt nach und sie ermutigt einen dazu, selbst aktiv zu werden. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, wie sich aus dem fiesen Mobber Hector ein wahrer Held entwickelt. Ich kann einfach jedem, egal ob Jung oder Alt, wirklich nur empfehlen, „Die Nachtbushelden“ zu lesen.Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein herrlicher Hörgenuss mit ganz viel Witz und Herz!

Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates
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Als ich das erste Mal von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das ulkige und fröhlich gelbe Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken ...

Als ich das erste Mal von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das ulkige und fröhlich gelbe Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich Freddie und seine zwei Freunde auf ihrer aufregenden Reise durch Wales unbedingt begleiten möchte und da das Hörbuch von Simon Jäger gelesen wird – einer meiner liebsten Hörbuchsprecher – zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Audiobook bei mir einziehen.

Als der 11-jährige Freddie nach dem Tod seiner Oma erfährt, wer sein biologischer Vater ist, steht für ihn sofort fest: Er will ihn unbedingt suchen! Gemeinsam mit seinen zwei weltbesten Freunden Ben und Charlie begibt er sich auf einen aberwitzigen Roadtrip quer durch Wales, stets den Fakten folgend und mit dem Ziel seinen leiblichen Vater zu finden. Dass er während seiner Reise ein Wunder nach dem nächsten erleben wird, hätte der 11-jährige nur nicht gedacht. Freddie glaubt schließlich eigentlich gar nicht an Wunder. Die vielen kuriosen Dinge und verrückten Abenteuer, die auf ihrer Reise geschehen werden, werden Freddie jedoch noch zeigen, dass man nicht immer alles logisch erklären kann.
Was die drei Freunde wohl alles auf ihrer Tour durch Wales erleben werden? Wird ihre Suche am Ende erfolgreich sein?

Ich liebe Roadtrip-Stories und Geschichten, die urkomisch und herzzerreißend zugleich sind und voller absurder Momente stecken, lese bzw. höre ich ebenfalls für mein Leben gerne.
Solltet ihr diese Leidenschaften mit mir teilen, kann ich euch nur nahelegen, den 11-jährigen Freddie Yates und seine beiden Freunde Ben und Charlie auf ihrer wilden Reise durch Wales zu begleiten. Und, ein weiterer großer Tipp von mir: Macht es wie ich und lasst das Hörbuch bei euch einziehen. Was bin ich froh, dass ich mich für die ungekürzte Lesung mit Simon Jäger entschieden habe! Hach, was hatte ich hier einen Spaß beim Hören. Das Buch wird natürlich auch der reinste Gute-Laune-Macher sein, ist ja schließlich dieselbe Story, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Hörbuch noch einmal ein bisschen unterhaltsamer ist. Simon Jäger glänzt mal wieder in seiner Rolle und liest einfach nur göttlich. Für mich war das pure Vergnügen diesem Hörbuch zu lauschen und mit der lebendigen Vortragsweise von Simon Jäger diese umwerfend komische und wundervolle Geschichte kennenzulernen. Mit seiner angenehmen und vielfältigen Stimme beschert uns Simon Jäger über 5 Stunden allerschönsten Hörgenuss, den man so schnell nicht wieder vergisst.

Als ich mit dem Hören begann, war ich mir bereits nach wenigen Hörminuten vollkommen sicher, dass ich mit „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ eine großartige Zeit verbringen werde. Der Sprecher, die humorvolle Erzählweise, unser Hauptprotagonist Freddie – ich war einfach von allem auf Anhieb begeistert. Tja, und wie ihr dem obigen Abschnitt meiner Rezension sehr gut entnehmen könnt, lag ich mit meiner Vermutung goldrichtig. ;)
„Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ erzählt eine zauberhafte Abenteuergeschichte über Freundschaft, die Bedeutung von Familie, Verlust, Mut und Zusammenhalt und ist mit ganz viel Herz, Witz, Charme und Leichtigkeit geschrieben. Ist man in einem Moment noch breit am grinsen oder herzhaft am lachen, sitzt man im nächsten Augenblick schon wieder ganz gerührt und bewegt da. Jenny Pearson hat in meinen Augen eine fabelhafte Mischung aus Komik, Traurigkeit und Tiefgang geschaffen, sodass sie uns mit ihrem Buch nicht nur bestens unterhält, sondern auch sehr nachdenklich stimmt.

Empfohlen wird das Hörbuch am 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Jenny Pearson behandelt das Thema Tod auf eine sehr kindgerechte und einfühlsame Weise, sodass die Handlung niemals zu ernst oder bedrückend wird.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 11-jährigen Freddie in der Ich-Perspektive. Freddie fand ich einfach nur klasse. Mit seinen liebenswerten, lustigen und einmaligen Besonderheiten hat er sich sofort in mein Herz geschlichen und von der Art und Weise wie er uns die Geschichte erzählt, war ich von Beginn an ganz hingerissen. Jenny Pearson ist es vortrefflich gelungen aus der Sicht eines 11-jährigen Jungen zu schreiben und lässt ihren Romanhelden mit der genau richtigen Portion an kindlicher Unschuld von seinen Erlebnissen berichten. Es ist einfach die reinste Freude, Freddies Erzählungen zu lauschen.

Neben Freddie konnte mich die Autorin auch mit den weiteren Charakteren komplett überzeugen. Da hätten wir beispielsweise Freddies nicht-biologischen Vater, stets Dad genannt, der ein herzensguter Kerl ist und Freddie wie seinen eigenen Sohn liebt, oder ein wütender Bandit, mit dem wahrlich nicht gut Kirschen essen ist. Und dann wären da natürlich noch Ben und Charlie, Freddies zwei weltbeste Kumpels. Ben und Charlie haben mein Herz ebenfalls im Sturm erobert. Die zwei sind, wie Freddie, einfach einzigartig und haben mir mit ihren amüsanten Eigenarten ständig ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Vor allem Charlie fand ich herrlich. Er war ganz klar mein heimlicher Star der Geschichte.

Gemeinsam mit den drei Freunden begibt man sich als Hörer auf einen irrwitzigen Roadtrip quer durch Wales, mit dem Ziel Alan Froggley zu finden, Freddies leiblichen Vater. Was die drei dabei alles erleben werden, ist teilweise echt erstaunlich. Und superwitzig. Dass ihre Suche sie quer durch Wales führen wird, sie an einem Zwiebelwettessen teilnehmen, in Superheldenkostümen für ordentlich Aufruhr sorgen und sogar ins walisische Fernsehen kommen werden, hätte wohl keiner von ihnen gedacht. Und dass sie mit einem fuchsteufelswilden Diamentendieb einander geraten werden, erst recht nicht. Die abenteuerliche Reise von Freddie, Ben und Charlie sprüht nur so vor Kuriositäten, Überraschungen, Spaß und Wunder. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man hier wahrlich vergebens.

Ob es den Freunden schließlich noch gelingen wird, Alan Froggley zu finden, werde ich hier natürlich nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Mir jedenfalls hat das Ende ausgesprochen gut gefallen. Es ist traurig und wunderschön zugleich und rundet diese wundersame Geschichte perfekt ab.

Fazit: Warmherzig, mitreißend, unheimlich witzig. Ein unvergessliches Hörerlebnis für Jung und Alt!
Jenny Pearson hat mit „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ einen wunderbaren Kinderroman ab 10 Jahren geschrieben, mit dem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mir hat es unglaublich viel Vergnügen bereitet Freddie, Ben und Charlie auf ihrer turbulenten Reise durch Wales zu begleiten und gemeinsam mit ihnen ein verrücktes Abenteuer und kurioses Ereignis nach dem nächsten zu erleben. Ich war immerzu am Mitfiebern, habe mich stellenweise köstlich amüsiert, saß des öfteren auch mal sehr ergriffen da und zu sehen, was für eine tolle Freundschaft die drei Jungs verbindet, hat mir so richtig das Herz erwärmt. Vorgelesen wird das Ganze grandios von Stimmwunder Simon Jäger. Einen besseren Sprecher hätte man für dieses Hörbuch in meinen Augen nicht finden können. Simon Jäger ist wirklich die ideale Besetzung für „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“.
Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein wunderbarer sommerlicher Wohlfühlroman mit viel Herz und Humor!

Pension Herzschmerz
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Von der Autorin Christin-Marie Below hatte ich im vergangenen Jahr ihr Kinderbuch „Mirella Manusch“ gelesen, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anne Barns geschrieben hat. Da mich die beiden mit dem ...

Von der Autorin Christin-Marie Below hatte ich im vergangenen Jahr ihr Kinderbuch „Mirella Manusch“ gelesen, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anne Barns geschrieben hat. Da mich die beiden mit dem Buch auf ganzer Linie überzeugen konnten und ich zudem ungeheuer gerne Inselromane lese, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von dem ersten Solobuch von Christin-Marie Below erfuhr. Da stand für mich sehr schnell fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Die 28-jährige Louise ist sofort zur Stelle, als ihre Freundin Anna sie um Hilfe bittet. Ihr Freund Nils muss also leider auf den gemütlichen Abend mit ihr inklusive Fußmassage verzichten – Anna, die gerade herausgefunden hat, dass ihr Freund sie betrügt, hat nun Vorrang. Nils ist alles andere als begeistert und als Lou ihrer Freundin anbietet, für einige Zeit in ihr Gästezimmer zu ziehen, sinkt seine Stimmung noch weiter. Als die beiden jungen Frauen dann auch noch wenig später beschließen nach Norderney zu reisen, um ihrer dort lebenden Freundin Kim, die sich den Fuß gebrochen hat, Beistand zu leisten, ist für Nils endgültig Schluss. Er stellt Lou vor die Wahl: Er oder ihre Freundinnen. Lou ist fassungslos. Sie trennt sich kurzerhand von Nils und steht nun vor der Frage: Was nun? In die Wohnung zurückkehren? Oder vielleicht doch lieber auf Norderney bleiben und ihre Idee in die Tat umsetzen? Die Idee von einer eigenen Pension?
Gleich am ersten Abend ist den drei Freundinnen bei viel Alkohol, Schokolade und Liebeskummer der Gedanke gekommen, zusammen eine Pension für Menschen mit gebrochenen Herzen zu eröffnen: Die Pension Herzschmerz. Was zunächst eigentlich nur eine Schnapsidee war, wird sehr schnell zu einem handfesten Plan. Lou, Anna und Kim wollen ihr Vorhaben unbedingt verwirklichen. Ob ihnen das gelingen wird? Und was wird die Insel für die drei Freundinnen in Sachen Überraschungen und Liebe wohl bereithalten?

Hach, war das schön. Vorhin habe ich „Pension Herzschmerz“ beendet und gedanklich befinde ich mich immer noch auf diesem malerischen Fleckchen Erde, das sich Norderney nennt. Echt schade, dass man nicht in Buchwelten hineinspringen kann. „Pension Herzschmerz“ hat in mir so ein richtiges Fernweh nach Norderney ausgelöst, sodass ich während des Durchschmökerns am liebsten in die Geschichte hineingehopst wäre, für Urlaub auf der Insel mit Sonne, Strand und Meer. Es ist mir dank der bildhaften und stimmungsvollen Beschreibungen allerdings auch über das Lesen prima geglückt, mich nach Norderney zu träumen und mir alles ganz genau vorzustellen. Christin-Marie Below hat den besonderen Charme der Insel und dessen Atmosphäre wahrlich perfekt eingefangen und macht uns diesen himmlischen Urlaubsort mit ihrem Buch so richtig schmackhaft.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Handlung. Der locker-leichte Schreibstil konnte umgehend bei mir punkten – für mich hat er sich super angenehm flüssig lesen lassen.
Auch unsere 28-jährige Ich-Erzählerin Louise, oder kurz Lou, gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Mit ihrer liebenswerten, offenen und hilfsbereiten Art hat sie sich sofort in mein Herz geschlichen und ihre Freundin Anna hat sich nur wenig später mit viel Schwung dazugesellt. Anna fand ich ebenfalls einfach nur klasse. Ich mochte ihre impulsive, witzige und toughe Art total gerne und musste öfters sehr über sie schmunzeln. Kim, die Dritte im Bunde, dürfen wir kurz nach Lous und Annas Ankunft auf der Insel kennenlernen und auch sie war mir auf Anhieb sympathisch. Die drei jungen Frauen sind ziemlich verschieden, ergänzen sich aber perfekt und ergeben zusammen ein wahres Dreamteam. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, was für eine innige und großartige Freundschaft die Drei verbindet. So tolle Freundinnen, auf die man immer zählen und sich verlassen kann und die stets ehrlich zu einem sind, wünscht sich wohl jeder.

Neben unserem Dreiergespann konnte mich die Autorin auch mit den Nebencharakteren vollends überzeugen. Allesamt sind sie sehr lebensnah und glaubhaft gezeichnet und verzaubern uns Leserinnen mit ihren reizenden Eigenarten und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Fiete, ein superlieber und gutherziger Kerl, die einmalige alte Dame Beeke und Jan, den charmanten Bürgermeister der Insel.

Zusammen mit dieser bunten Truppe von herzerfrischenden Charakteren erlebt man als Leser
in eine äußerst turbulente, unterhaltsame und wundervolle Zeit auf Norderney. Man verliebt sich gemeinsam mit Lou und Anna in die Insel, verbringt gemütliche Abende mit den drei Mädels (und der ein oder anderen Spinne) in einer kleinen Gartenlaube, man geht lecker mit ihnen essen und zusammen mit Lou und Anna kutschiert man Kim in einer coolen Ritschka zu ihren Fußpflegeterminen.

Besonders gut gefallen hat mir, wie sehr die enge Freundschaft von Lou, Anna und Kim im Vordergrund der Handlung steht. Ich persönlich hatte tatsächlich mit einem etwas größeren Lovestoryanteil gerechnet, muss ich sagen, bin aber in keinster Weise enttäuscht darüber, dass dieser geringer ausfiel als von mir erwartet. Ganz im Gegenteil, für mich war einfach alles rundum stimmig. Aber keine Sorge an alle Romantiker: Natürlich bekommt man hier auch liebestechnisch etwas geboten. Wie genau und wer mit wem werde ich hier allerdings nicht verraten. Spannung muss schließlich sein.

Apropos Spannung: Neben den zahlreichen heiteren und herzerwärmenden Momenten kam für mich auch der aufregende Teil nicht zu kurz. Werden die drei Freundinnen ihren Traum von einer eigenen Inselpension verwirklichen können? Werden sie genügend Fürsprecher gewinnen können, mit denen sie Swantje davon überzeugen können, ihnen ihre Pension für ihr Herzensprojekt zu überlassen? Wie wird es den Mädels auf der Insel ergehen, mit zwei gebrochenen Herzen und einem gebrochenen Fuß? Was wird sich in Sachen Liebe bei den Freundinnen tun? Also ich bin beim Lesen so richtig ins Mitfiebern geraten und wollte am liebsten gar nicht mehr aus der Geschichte auftauchen.

Fazit: Ein absolutes Wohlfühlbuch mit viel Herz, Humor und Urlaubsfeeling!
Christin-Marie Below hat mit „Pension Herzschmerz“ einen wunderbaren Sommerroman auf Papier gebracht, der voller charmanten Inselflair, vergnüglichen Schmunzelmomenten und starker Frauenpower steckt, von Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und dem Verwirklichen von Träumen handelt und einfach nur glücklich macht. Ich habe meine gemeinsame Zeit mit den Freundinnen Lou, Anna und Kim und den Insulanern richtig genossen und hatte beim Lesen die herrlichsten Bilder von Norderney im Kopf. Über einen Folgeband würde ich mich sehr freuen. Ich kann „Pension Herzschmerz“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Spannend, witzig, wunderbar magisch!

Die Wunderfabrik – Jetzt erst recht!
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Da mir die zwei vorherigen Bände der Wunderfabrik-Reihe richtig gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in das magische Wunderfabrik-Universum ...



Da mir die zwei vorherigen Bände der Wunderfabrik-Reihe richtig gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in das magische Wunderfabrik-Universum habe ich mich ungeheuer gefreut.

Dem heimtückischen Albert ist es gelungen, das geheime Rezeptbuch für die magischen Lakritze zu stehlen und damit zu entkommen. Für Winnie steht sofort fest, dass sie alles daran setzen muss, um das Buch zurückzuholen. Gemeinsam mit ihren Geschwistern Cecilia und Henry, ihren Großeltern, deren drei Hausangestellten und dem Journalisten Adam macht sich sie zu Alberts Versteck auf: Die alte Burg Fothergill, in der sich ein Jungeninternat befindet. Winnie und Cecilia gelingt es, sich undercover in die Schule einzuschmuggeln. Ein gefährliches Abenteuer voller Rätsel und Merkwürdigkeiten beginnt. Warum verhalten sich die Schüler so komisch? Was hat Albert der Schule nur angetan? Werden die beiden Schwestern das Rezeptbuch finden und die verrückten Pläne ihres Widersachers aufhalten können?

Sieht das Cover nicht umwerfend aus? Also ich finde, dass es der reinste Augenschmaus ist. Bereits an den Covern der beiden Vorgänger konnte ich mich gar sattsehen und auch bei der Einbandgestaltung von Band 3 war es bei mir Liebe auf den ersten Blick.
Optisch konnte mich „Jetzt erst recht!“ also schon mal vollends überzeugen. Wie aber schaut es mit dem aus, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat? Habe ich mich zurecht so sehr auf den dritten Teil gefreut?
Um es kurz zu machen: Mir hat das Buch wundervolle Lesestunden bereitet. Stefanie Gerstenberger hat in meinen Augen mit Band 3 ihrer ersten Kinderbuchserie ab 10 Jahren eine weitere bezaubernde Fortsetzung aufs Papier gebracht, die voller Abenteuer, Überraschungen und Magie steckt und mit ganz viel Witz und Herz erzählt wird. Da mich die Handlung von Beginn an mitreißen konnte, ich die Schrift erneut als erfreulich groß empfunden habe und sich der humorvolle und leichte Schreibstil super angenehm für mich hat lesen lassen, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch in weniger als zwei Tagen durchgeschmökert. Bis auf das Ende, das mir persönlich etwas zu schnell und abrupt kam und meine Erwartungen irgendwie nicht so ganz erfüllen konnte, bin ich echt begeistert von dem Buch.

Anders als in den beiden Vorgängern, in denen wir uns dem kleinen walisischen Dorf Tullymore bei den Großeltern der drei Geschwister Winnie, Cecilia und Henry aufhalten, nimmt uns Stefanie Gerstenberger dieses Mal in eine Internatsschule mit, welche sich in einer großen abgelegenen Burg befindet. Dieser Band wird dem Titel „Wunderfabrik“ daher nicht so wirklich gerecht, da wir uns in der besagten Wunderfabrik gar nicht aufhalten. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass mich das gestört hat: Nö, hat es nicht. Ganz im Gegenteil, mir hat dieser Settingwechsel total gut gefallen. Mit dem Schauplatz Internat kann man bei mir in der Regel einfach immer punkten und wenn es sich bei diesem auch noch um eine coole, alte Burg handelt, erst recht.

Kulissenmäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Die Fothergill Borading School wird so schön bildhaft, geheimnisvoll und ausgefallen beschrieben, sodass ich mir alles ganz vorstellen konnte und in den Genuss einer ganz besonderen, leicht skurrilen Atmosphäre gekommen bin.

Auch mit den Figuren, die allesamt einfach einzigartig sind, konnte mich Stefanie Gerstenberger abermals überzeugen. Für mich hieß es auf lauter bekannte und liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen. Die Geschwister Winnie, Cecilia und Henry, deren Großeltern, Hugo, Ninette, Marisa - alle sind sie wieder mit von der Partie. Viel Zeit verbringen tun wir allerdings nur mit Winnie und Cecilia. Die anderen von mir eben genannten Charaktere spielen dieses Mal nur eine recht kleine Rolle.

Gemeinsam mit Winnie und Cecilia schleichen wir Leser*innen uns in die Burg ein und versuchen dem fiesen und durchgeknallten Albert das Handwerk zu legen. Wie sich die beiden Schwestern in die Schule hineinschmuggeln, werde ich hier allerdings nicht weiter erläutern. Da diesbezüglich im Klappentext nicht groß ins Detail gegangen wird, habe ich beschlossen, es auch hier in meiner Rezension nicht zu tun. Ich möchte ja schließlich nicht spoilern oder so. Nur so viel noch: Wir bekommen es dieses Mal mit einer sehr unterhaltsamen, kreativen und abenteuerlichen Rollentausch-Geschichte zu tun, die ich richtig klasse fand. Mich hat Winnies und Cecilias Undercover-Aufenthalt im Internat ordentlich mitfiebern und so einige Male breit schmunzeln lassen.

Den größten Teil der Geschehnisse erfahren wir erneut aus der Sicht von Winnie in der dritten Person. Es gibt allerdings ab und an auch wieder Passagen, die aus der Sicht des Bösewichts Albert geschrieben sind und ein paar wenige Abschnitte sind dieses Mal auch den Eltern der Geschwistern gewidmet. Mir haben die Perspektivwechsel erneut ungemein gut gefallen. Sie gestalten die Leseerlebnis so schön abwechslungsreich und machen es noch mitreißender und packender.

Zur Handlung möchte ich dann auch eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mögt. Die Spannung und überraschenden Wendungen können sich zweifellos sehen lassen und auch der Humor, Einfallsreichtum und die Magie kommen erneut nicht zu kurz.
Sehr gefreut hat mich, wie sehr der Schwesternzusammenhalt wieder im Vordergrund der Handlung steht. Winnie und Cecilia sind ein echt tolles Team und können sich stets aufeinander verlassen. Die beiden sind mir eindeutig besonders ans Herz gewachsen. Mit diesem gewitzten und mutigen Schwesternduo hat die Stefanie Gerstenberger zwei ganz zauberhafte und starke Figuren erschaffen.

Da das Abenteuer ziemlich abgeschlossen endet und keine Fragen offen bleiben, gehe ich sehr davon aus, dass wir mit „Jetzt erst recht!“ das Finale der Serie in Händen halten. Sofern ich nichts überlesen habe, wird nirgendwo gesagt, dass es sich bei „Die Wunderfabrik“ um eine Trilogie handelt, aber für mich fühlt es irgendwie so an, als wäre die Reihe mit diesem Band beendet. Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Also ich würde mich sehr über ein weiteres Wiedersehen mit Winnie, Cecilia, Henry und Co. freuen. :)

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen voller Witz, Charme, Magie und Wunder!
Stefanie Gerstenberger ist mit dem dritten Band ihrer Wunderfabrik-Serie ein weiteres wunderbares Kinderbuch geglückt, mit welchem sie Jung und Alt zuckersüße Lesestunden beschert. Die Handlung kann mit ganz viel Spannung, Spaß und Fantasie aufwarten und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet in dieses Buch einzutauchen und Winnie und Cecilia auf ihrer geheimen Mission zu begleiten. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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