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Veröffentlicht am 12.02.2021

Hat mir sogar noch besser gefallen als Band 1. Ein herrlicher Lesespaß!

Cornibus & Co (Band 2) - Cornibus Verschwindibus
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Da mich Jochen Till und Raimund Frey mit dem ersten Band ihrer Cornibus und Co. - Reihe auf ganzer Linie überzeugen konnten, stand für mich sofort fest, dass ich auch den zweiten Teil lesen muss. Auf das ...

Da mich Jochen Till und Raimund Frey mit dem ersten Band ihrer Cornibus und Co. - Reihe auf ganzer Linie überzeugen konnten, stand für mich sofort fest, dass ich auch den zweiten Teil lesen muss. Auf das neue Abenteuer von Luzifer juniors putzigen Hausdämon war ich schon sehr gespannt!

Luzifer junior und sein Hausdämon Cornibus befinden sich gerade in der Hölle, stehen allerdings kurz vor ihrer Abreise. Gleich soll es wieder nach oben gehen, auf die Erde. Cornibus hält nur nichts von dieser Planung. Er möchte gerade viel, viel lieber verstecken mit Luzie spielen. Schwups, schon ist er weg und der Sohn des Teufels muss sich notgedrungen auf die Suche nach seinem verschwundenen Hausdämon machen. Na super. Luzies Begeisterung hält sich sehr in Grenzen. Grummelnd beginnt er nach Cornibus suchen. Wo hat sich dieser kleine Frechdachs nur versteckt?

Wer die Luzifer junior-Reihe und/oder den ersten Band von Cornibus und Co. kennt, wird mir sicherlich zustimmen, dass der Jochen Till und der Raimund Frey ein absolutes Dreamteam sind. Die beiden haben es definitiv voll drauf, gemeinsam die coolsten Bücher aufs Papier zu bringen. Die Geschichten aus der Feder von Jochen Till und die Illustrationen von Raimund Frey harmonieren stets einfach nur perfekt miteinander.
Auch beim zweiten Band von Cornibus und Co. haben die beiden mal wieder einen grandiosen Job gemacht. Mich zumindest konnte das Duo mit Cornibus‘ zweitem Abenteuer hellauf begeistern, sogar noch etwas mehr als mit dem Vorgänger.

An alle, die den vorherigen Band nicht gelesen haben: Fürs Verständnis ist es nicht notwendig den Serienstart zu kennen. Die Cornibus-Bände können völlig problemlos unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossene Geschichten erzählen. Auch die Kenntnisse aus der Luzifer junior-Reihe sind fürs Verstehen nicht erforderlich, allerdings ist die Lesefreude zweifellos viel, viel schöner, wenn man die Luzifer junior-Bände kennt. Ich kann jedem Neueinsteiger jedenfalls nur ans Herz legen, die Luzifer-junior-Welt mit Luzies Reihe kennenzulernen und sich danach erst auf die Cornibus-Erzählungen zu stürzen.

So viel dazu. Kommen wir nun zu dem, was uns der zweite Cornibus und Co. - Band beschert. „Cornibus Verschwindibus“ - so lautet der Untertitel und ich kann euch versprechen: Er passt vortrefflich zur Geschichte. Cornibus ist ein echter Meister im Verstecken, sodass es eine wahre Herausforderung für Luzie ist ihn zu finden. Gemeinsam mit ihm suchen wir gefühlt die gesamte Hölle nach Cornibus ab, was für den Sohn des Teufels nicht so prickelnd ist (schließlich hat er eigentlich keine Zeit für dieses Versteckspiel und zudem auch überhaupt keine Lust) – für uns Leser*innen aber ist es einfach nur das reinste Vergnügen zusammen mit Luzie nach dem verschwundenen Hausdämon zu suchen und dabei die verschiedensten Abteilungen der Hölle kennenzulernen.

Ich bin beim Lesen aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen und auch das Schmunzeln wollte gar nicht mehr von meinen Lippen weichen. Wo hat sich Cornibus nur versteckt? Welche Abteilungen werden wir gemeinsam mit Luzie aufsuchen? Und wen werden wir bei dem Versteckspiel alles begegnen?
Zu viel verraten möchte ich natürlich nicht; so wird selbstverständlich Cornibus‘ Versteck ein Geheimnis in meiner Rezension bleiben. Auch zu den verschiedenen Schauplätzen möchte ich gar nicht groß was sagen. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass wir dank Luzies Suche einen tollen Blick hinter die Kulisse der Hölle werfen dürfen.

Was die Charaktere angeht, hat mich, als großer Luzie-Fan. sehr gefreut, dass neben neuen Figuren auch ein paar altbekannte Gesichter aus dem Luzifer-junior-Universum mit von der Partie sind. Luzies Vater beispielsweise, der Teufel höchstpersönlich.
Einfach nur brillant fand ich, dass sogar der Jochen Till und der Raimund Frey ihren Auftritt in dem Buch haben. Die Szene mochte ich besonders gerne. Vor allem die Zeichnungen zu den beiden (ich habe die Zwei sofort erkannt, hihi) haben mich richtig breit grinsen lassen.

Natürlich sorgt aber auch Cornibus mal wieder für die beste Unterhaltung und das, wo wir ihn insgesamt nur recht wenig zu sehen bekommen (wie gesagt, Cornibus ist spitzenklasse im Verstecken). Dieser knuffige Hausdämon ist so lustig, zuckersüß und zauberhaft. Er ist einmalig, man muss Cornibus einfach lieben. Und die Illustrationen von ihm sind mal wieder herzallerliebst. Vor allem die Cornisbus-Zeichnungen zu Beginn der Geschichte haben mich ganz verzückt aufseufzen lassen.

Apropos Zeichnungen: Die großartige Innenaufmachung darf natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben. Da es sich bei Cornibus und Co. 2 um einem Titel aus dem Loewe Wow!-Programm handelt, besitzt auch dieser Band diese einzigartige Bild-Text-Gestaltung, was heißt: Sehr wenig Text, viele Bilder und lauter originelle Spielereien mit der Schrift. Das Buch ist daher das ideale Buch für Lesemuffel. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren. Ich persönlich finde aber, dass die Cornibus und Co. – Reihe durchaus auch schon für etwas jüngere Kids geeignet ist.
Hinsichtlich der Illustrationen kann ich mich ebenfalls nur teuflisch begeistert äußern. Die Zeichnungen vom Raimund Frey sind mal wieder der Knaller. Sie sind ungeheuer witzig und genial gezeichnet und einfach die totalen Gute-Laune-Macher.

Eine letzte Sache noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: Wem das Loewe Wow! - Programm bekannt ist, weiß, dass die Bücher aus diesem Imprint des Loewe Verlags alle einen coolen farbigen Buchschnitt haben. So natürlich auch der zweite Cornibus und Co-Band. Dieser ist in meinen Augen sogar besonders schick. Mir zumindest gefällt dieses dunkle Blau unheimlich gut!

Fazit: Ein teuflisch schönes Lesevergnügen!
Yay, endlich kann sich Jung und Alt in das nächste aufregende Cornibus-Abenteuer stürzen! Ich habe mich diebisch auf den neuen Cornibus und Co-Band gefreut und wurde zum Glück nicht enttäuscht: Mir hat das Buch eine wunderbare, kurzweilige Lesezeit beschert. Die Geschichte ist mitreßend, humorvoll und herrlich amüsant, die originelle Bild-Text-Gestaltung ist ausgezeichnet gelungen und die vielen schwarz-weiß Illustrationen vom Raimund Frey sind mal wieder allererste Sahne. Ich bin höllisch begeistert und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Spannend, düster, geheimnisvoll, herrlich schräg! Ein tolles Buch!

Rätselhafte Ereignisse in Perfect (Band 1) - Hüter der Fantasie
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Herzlich willkommen in Perfect, einer Stadt, in der alles und jeder perfekt zu sein scheint. Alles sieht makellos aus und die Einwohner verhalten sich stets mustergültig und fehlerfrei. Hier lebt Violet. ...

Herzlich willkommen in Perfect, einer Stadt, in der alles und jeder perfekt zu sein scheint. Alles sieht makellos aus und die Einwohner verhalten sich stets mustergültig und fehlerfrei. Hier lebt Violet. Da ihr Vater ein äußerst interessant klingendes Jobangebot nicht ablehnen konnte, ist Violet vor kurzem zusammen mit ihren Eltern in diese komische Stadt gezogen. Leider. Violet kann ihren neuen Wohnort überhaupt nicht leiden. Warum muss jeder so eine seltsame rosafarbene Brille tragen? Was hat es mit diesem speziellen Tee auf sich, der ständig getrunken wird? Wieso verhält sich Violets Mutter auf einmal so anders? Und dann wären da noch Edward und George Archer, die neuen Arbeitgeber ihres Vaters. Die Zwei sind Violet überhaupt nicht geheuer. Die ganze Stadt ist ihr nicht geheuer. Was geht hier nur vor sich? Gemeinsam mit dem Jungen Boy versucht sie hinter das Mysterium von Perfect zu kommen…

Jede Menge düstere Mysterien und rätselhafte Vorkommnisse, ein Mix aus Fantasy, Abenteuer, Humor und Tiefgang, eine gewitzte Buchheldin, die sich nicht unterkriegen lässt – all das ist einfach genau mein Ding! Ich war daher mir ziemlich sicher gewesen, dass mich der erste Band von Helena Duggans Fantasy-Mystery-Trilogie hellauf begeistern wird. Und tja, was soll ich sagen? Ich lag damit vollkommen richtig.

In meinen Augen hat Helena Duggan mit ihrem Trilogieauftakt einen richtig coolen Kinderroman ab 10 Jahren aufs Papier gezaubert, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Also ich würde sagen, dass es doch wohl wirklich eindeutig für das Buch spricht, dass ich es regelrecht verschlungen habe, oder? :D
Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich irgendwie kaum mehr damit aufhören. Eigentlich wollte ich abends nur mal ein bisschen in die Geschichte reinlesen, war dann aber von Beginn an so gefesselt von den Geschehnissen, dass aus meinen geplanten wenigen Seiten schließlich gute 100 wurden. Die Handlung kann von Anfang an mit lauter Rätseln und schrägen Ideen aufwarten (so was liebe ich!) und von dieser leicht bedrückenden Stimmung war ich irgendwie sofort richtig angetan. Letzteres ist natürlich nicht jedermanns Sache, ich jedenfalls lese total Geschichten, die vom Ambiente her an die Werke Tim Burtons oder Lemony Snickets erinnern. Solltet ihr diese Leidenschaft mit mir teilen und zudem auf wunderliche Einfälle und ausgefallene Charaktere stehen, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, der sonderbaren Stadt Perfect einen Besucht abzustatten, sprich: Dieses Buch hier zu lesen.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Violet in der dritten Person. Violet habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist pfiffig, mutig, clever und sympathisch und dank der anschaulichen und authentischen Darstellung ihres Gefühls- und Gedankenlebens gelingt es einem mühelos sich in sie hineinzuversetzen. Mir zumindest ist dies hervorragend geglückt. Violets Skepsis bezüglich der sehr, sehr ominösen neuen Arbeitgeber ihres Vaters, ihre Sorgen und Ängste, ihre Verzweiflung und ihre Verwirrtheit – all das habe ich nur zu gut nachvollziehen können. In Perfect geht es definitiv nicht mit rechten Dingen zu. Diese Stadt ist einfach nur mega strange und spooky. Was hat es mit diesen komischen rosafarbenen Brillen auf sich, die man immerzu tragen muss? Wieso verhalten sich alle Einwohner in Perfect so seltsam? Sogar die Kindern sind richtig merkwürdig drauf. So gruselig gehorsam und perfekt. In Perfect scheint wirklich alles und jeder perfekt zu sein. Alle verhalten sich vortrefflich, alles sieht total schick und tadellos aus...Und als wäre das nicht schon bizarr genug, beginnt sich auf einmal Violets Mutter zu verändern. Sie wirkt wie ausgewechselt. Und der Vater ist von seinem neuen Job so eingespannt, dass er kaum noch Zeit für die Familie hat.
Hinzu kommt dann noch, dass nachts plötzlich ein fremder Junge in Violets Zimmer auftaucht, der den eigentümlichen Namen Boy trägt. Zum Glück ist Boy aber ein guter Kerl und wird sehr schnell zu Violets neuem besten Freund werden. Gemeinsam mit ihm versucht sie hinter die ganzen Geheimnissen von Perfect zu kommen.

Als Leserin tappt man wie Violet eine längere Zeit völlig im Dunklen und möchte endlich die Antworten auf diese ganzen Rätselhaftigkeiten haben. Ich habe jedem neuen Puzzleteil ganz gebannt entgegen gefiebert und hatte einfach nur super viel Freude dabei, Violet auf ihrer Suche nach der Wahrheit zu begleiten. Dass mir die Zusammenhänge dann doch recht schnell klar wurden, hat mich in keinster Weise gestört. Ich habe die Handlung dennoch als ungeheuer packend und fesselnd empfunden und da auch der Humor und die herrlichen Verrücktheiten nicht zu kommen, kam für mich beim Lesen wahrlich an keiner Stelle Langeweile auf.

Klasse fand ich auch das Setting. Perfect wird so schön geheimnisvoll und bildhaft beschrieben, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann und in den Genuss einer tollen, unheimlichen Atmosphäre kommt. Von der habe ich euch ja oben schon was vorgeschwärmt.

Auch zu den Nebenfiguren kann ich mich nur positiv äußern und dass die Geschichte wichtige Werte und Themen vermittelt wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, die Wichtigkeit der Fantasie sowie die Bedeutung von Vielfalt hat mich sehr gefreut. Vor allem letzteres fand ich großartig. Das Buch führt einen nur zu gut vor Augen, dass unsere Welt verdammt langweilig wäre, wenn wir alle gleich und perfekt wären.

Bezüglich des Endes hatte ich mich auf einen ziemlich fiesen Cliffhanger eingestellt. Schließlich handelt es sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Trilogie. Erstaunlicherweise endet die Geschichte aber sehr abgeschlossen und lässt nur wenige Fragen offen, sodass dieser Band sogar durchaus für sich alleine stehen könnte. Große Lust auf mehr macht er aber natürlich dennoch. Ich zumindest freue mich schon sehr auf das nächste Abenteuer von Violet, Boy und Co!

Zu guter Letzt muss ich euch unbedingt noch von der Gestaltung des Buches erzählen. Die Kapitelanfänge werden von wunderhübschen Vignetten geziert und vorne und hinten im Buch gibt es eine zauberhafte schwarz-weiß Karte, die die Stadt Perfect zeigt. Über die Karte habe mich sehr gefreut. Ich liebe Karten in Büchern!
Zum Cover brauche ich vermutlich nicht groß was sagen, oder? Es ist natürlich immer Geschmackssache – ich jedenfalls finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Fazit: Helena Duggan hat mit dem ersten Band ihrer Mystery-Trilogie für Leser
innen ab 10 Jahren einen rundum gelungenen Auftakt aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir ein bezauberndes Lesevergnügen beschert hat. Die Welt, in die uns die irische Autorin mitnimmt, ist so wunderbar düster und mysteriös und steckt voller Geheimnisse, Überraschungen und Fantasie. Es macht einfach nur super viel Spaß in dieses Buch einzutauchen und den ganzen rätselhaften Ereignissen in Perfect auf den Grund zu gehen. Wer auf spannende und atmosphärische Geschichten mit viel Witz, Charme und lauter skurrilen Ideen steht, sollte sich den ersten Band der „Rätselhafte Ereignisse in Perfect“ - Serie unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Ehrlich, berührend, unheimlich wichtig und einfach nur großartig!

Concrete Rose
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Mit ihrem Debütroman „The Hate U Give“ und auch mit ihrem zweiten Werk „On The Come Up“ konnte mich die US-amerikanische Autorin Angie Thomas so richtig umhauen. Als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres ...

Mit ihrem Debütroman „The Hate U Give“ und auch mit ihrem zweiten Werk „On The Come Up“ konnte mich die US-amerikanische Autorin Angie Thomas so richtig umhauen. Als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres die deutschsprachige Ausgabe der Vorgeschichte zu „The Hate U Give“ zu erscheinen wird, stand für mich daher natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen!

Der 17-jährige Maverick hat es nicht leicht. Seit Vater sitzt im Knast, seine Mutter hat zwei Jobs und versucht sich und ihren Sohn irgendwie über Wasser zu halten und er selbst befindet sich in seinem letzten Highschooljahr. Um seine Mutter zu unterstützen, dealt Maverick für eine Gang: Die King Lords, denen er auf Wunsch seines Vaters beigetreten ist.
Mavs Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als bei einem DNA-Test herauskommt, dass er Vater geworden ist. Plötzlich trägt er die Verantwortung für ein Baby, obwohl er selbst noch nicht mal erwachsen ist. Mav merkt schnell: Sich um seinen kleinen Sohn Seven kümmern, seinen Schulabschluss machen und dealen – all das kann er einfach nicht in Einklang bringen. Er fasst schließlich den Entschluss, seinen gut bezahlten Job als Drogendealer aufzugeben. Wo aber soll er jetzt genügend Geld auftreiben? Auch die Frage, wie er nur seiner Freundin Lisa beichten soll, dass er Vater geworden ist, beschäftigt ihn sehr. Als dann auch noch ein wichtiger Mensch in Mavs Leben ermordet wird, muss er sich entscheiden zwischen Vergeltung und Verantwortung.

Da mir, wie oben bereits erwähnt, Angie Thomas‘ vorherige zwei Werke extrem gut gefallen haben, habe ich mir von „Concrete Rose“ natürlich äußerst viel erhofft. Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllt. Angie Thomas hat mich auch mit „Concrete Rose“ so richtig vom Hocker hauen können und ein wahres Lesehighlight beschert. Ich persönlich finde ihr drittes Buch genauso großartig, beeindruckend, relevant und ergreifend wie ihre zwei Vorgänger und kann nur sagen: Unbedingt lesen! Und wer „The Hate U Give“ und „On The Come Up“ noch nicht gelesen haben sollte, sollte das in meinen Augen dringend noch ändern.

An alle, die Angie Thomas‘ Erstlingswerk „The Hate U Give“ nicht kennen und sich nun fragen, ob dessen Kenntnisse erforderlich sind, um dem Geschehen in „Concrete Rose“ folgen zu können: Nein, sind sie nicht. Die Bücher hängen zwar zusammen, können meiner Ansicht nach aber völlig problemlos unabhängig gelesen werden.

Während „The Hate U Give“ von der 16-jähirgen Starr handelt und in der Gegenwart spielt, erzählt „Concrete Rose“ von Starrs Vater Maverick als Teenager und nimmt uns in Jahr 1998 mit, also in eine Zeit, in der Disc- und Walkmans angesagt waren, die Handys noch in den Kinderschuhen steckten und Bill Clinton US-Präsident war.
Mir hat das Setting ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur die Epoche mochte ich sehr, auch mit den Schauplätzen konnte Angie Thomas bei mir punkten. Die US-amerikanische Autorin entführt uns erneut in die Garden Heights, ein Viertel, welches von Armut, Hoffnungslosigkeit, Diskriminierung, Gangkriminalität und viel Gewalt bestimmt ist und in dem Drogen und Waffen auf der Tagesordnung stehen.

In dieser Welt ist Mav zu Hause. Wir erfahren alles aus seinem Blickwinkel in der Ich-Perspektive und da es Angie Thomas unglaublich gut gelungen ist, seine Gefühls- und Gedankenwelt anschaulich und glaubhaft darzustellen, konnte ich mich jederzeit spielend leicht in unseren 17-jährigen Hauptprotagonisten hineinversetzen. Sein Handeln konnte ich zwar nicht immer gänzlich nachvollziehen, muss ich gestehen, dies hat mich jedoch in keinster Weise gestört. Im Gegenteil.
Mav trifft des öfteren etwas unüberlegte und naive Entscheidungen. Er ist zweifellos nicht perfekt und gerade diese Fehler sind es, die ihn so echt machen. Und sympathisch. Also ich fand Mav einfach nur großartig. Er ist ein herzensguter und hilfsbereiter Kerl, er ist einfühlsam, selbstbewusst, schlau, witzig und ein wundervoller Vater. Ich fand es so rührend zu sehen, wie liebevoll er sich um seinen kleinen Sohn Seven kümmert und auch die innige Beziehung zu seiner Mutter hat mir stellenweise richtig das Herz erwärmt. Mav muss man einfach gernhaben.
Und man kann ihn nur bewundern. Bewundern dafür, dass er sich trotz der schwierigen Situation, in der er sich befindet und der vielen Rückschläge, die er einstecken muss, nicht entmutigen lässt und immer die Kraft aufbringt weiterzumachen. Mav mag jung sein, er ist aber beeindruckend stark und beißt sich durch. Er wächst wie eine Rose. Rosen, so wird Mav noch lernen, können unter den schwierigsten Bedingungen wachsen und blühen. Auch uns Menschen kann das gelingen. Wir dürfen nur nie ans Aufgeben und Zweifeln denken.
Diese Gartenmetapher zieht sich durch gesamte Buch – auch in der Danksagung ist sie enthalten. Also ich bin von der Idee dieses Sinnbildes und deren Umsetzung einfach nur begeistert.

Neben Mav konnte mich Angie Thomas auch mit den Nebenfiguren vollends überzeugen. Dass sie eine absolute Könnerin darin ist, lebensnahe Personen zu erschaffen, hat sie bereits in ihren zwei vorherigen Romanen unter Beweis gestellt und auch mit „Concrete Rose“ liefert sie uns ein Buch, in welchem sämtliche Charaktere bemerkenswert real wirken.

Zum Schreibstil kann ich mich ebenfalls nur rundum positiv äußern. Angie Thomas kann schreiben, definitiv. Ihr Sprachstil ist mitreißend, jugendlich und leicht und hat mich durchweg an die Seiten fesseln können. Ein großes Lob hier auch an die Übersetzerin Henriette Zeltner-Shane, die den Text so hervorragend in Deutsche übersetzt hat. Für mich hat sich das Buch wahnsinnig gut lesen lassen – wobei ich zugeben muss, dass ich mich an die vielen Slangbegriffe erst gewöhnen musste. Wie schon in „The Hate U Give“ und „On The Come Up“ so wurde auch hier gar nicht erst versucht, den Ghetto-Slang zu übersetzen, was ich genial finde. Diese besonderen amerikanischen Begriffe machen das Leseerlebnis nur noch authentischer. Sehr gefreut hat mich auch, dass es hinten im Buch ein hilfreiches Glossar gibt, in welchem die wichtigsten Ausdrücke erläutert werden.

Ich habe insgesamt unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. Ich habe es regelrecht verschlungen und wurde dabei auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Auf eine schonungslos ehrliche Weise führt uns Angie Thomas erneut vor Augen, wie stark das Leben vieler Schwarze in den USA von Rassismus, Entwürdigung, Vorurteilen und Ungerechtigkeit geprägt ist. Ich fand es abermals einfach nur schockierend und traurig zu sehen, wie sehr die dunkelhäutige Bevölkerung in diesem Land diskriminiert wird. Auch die Darstellung der brutalen Gang-Welt ist mir richtig unter die Haut gegangen. Gewalt, Drogen, Rache, sogar Mord – Angie Thomas verharmlost wahrlich nichts. Aber, und das hat mir ganz besonders gut gefallen: Die Handlung wird niemals zu beklemmend und heftig. Sie ist an vielen Stellen sogar erstaunlich unterhaltsam, sodass ich beim Lesen öfters mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen dasaß. Ich finde, dass Angie Thomas‘ diese schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor wunderbar geglückt ist. Und mit der Art und Weise, wie sie die weiteren Themen des Buches behandelt, konnte sie mich ebenfalls hellauf begeistern.
Freundschaft, Familie, Liebe, Wünsche, Träume, Verantwortung, das Erwachsenwerden – in „Concrete Rose“ steckt eine Menge und Angie Thomas hat es mit Bravour gemeistert, all diese Dinge unter einen Hut zu bekommen und eine Geschichte aufs Papier zu bringen, die noch sehr lange in einem nachklingt.

Fazit: Angie Thomas hat mit „Concrete Rose“ eine wunderschöne und unheimlich wichtige Coming-of-Age-Geschichte geschrieben, mit welcher sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich liebe die warmherzige, authentische und ehrliche Weise, mit der Angie Thomas viele wichtige und teils sehr schwere Themen anspricht; ich liebe die realitätsnahen Charaktere; ich liebe den Schreibstil und ich liebe Message, die die Story vermittelt. Ein wirklich ganz tolles Buch, das mich durchweg mitgerissen und einfach ich mehr losgelassen hat. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Herrlich schräg und witzig, zugleich aber auch warmherzig und tiefgründig. Ein tolles Buch!

7 Tage sturmfrei
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Da ich die Bücher von der Juma Kliebenstein immer unglaublich gerne lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Kinderbuch bei mir einziehen lassen muss. Auf „7 Tage sturmfrei“ war ich schon wahnsinnig ...

Da ich die Bücher von der Juma Kliebenstein immer unglaublich gerne lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Kinderbuch bei mir einziehen lassen muss. Auf „7 Tage sturmfrei“ war ich schon wahnsinnig gespannt.

Die Eltern der 11-jährigen Charlie und ihrer fast volljährigen Zwillingsgeschwister Mira und Tom gönnen sich einen einwöchigen Wellness-Urlaub in Österreich und lassen ihre Kinder das erste Mal für mehrere Tage allein zu Hause. Das wird bestimmt super werden! Charlie freut sich riesig auf die 7 Tage sturmfreie Bude, in der sie das machen kann, worauf sie Lust hat wie ausschlafen, ganz lang abends Fernsehen gucken oder morgens Kakao und Brötchen mit Schokocreme frühstücken. Leider haben die Eltern aber nur 150 Euro zurückgelassen, mit denen die Geschwister die Woche über auskommen müssen. Das ist eindeutig zu wenig, finden die Drei. Sie brauchen mehr Geld. Bleibt nur die Frage: Wie? Wo sollen sie in ihrem kleinen Kaff am Ende der Welt gut bezahlte Sommerjobs finden? Zum Glück ist Charlie ziemlich clever und hat sehr schnell eine geniale Idee: Da in der Woche das jährliche Rockfestival Rattazonk im Ort stattfindet (was die Eltern anscheinend gar nicht auf dem Schirm hatten) reisen zahlreiche Besucher und Musikbands an und diese suchen natürlich nach Übernachtungsmöglichkeiten. Warum nicht also ihr Haus in eine Pension verwandeln? Das wäre doch leicht verdientes Geld, meint Charlie. Tom ist sofort Feuer und Flamme und auch Mira lässt sich schließlich noch überzeugen. Schnell wird eine Anzeige ins Internet gestellt, auf die sich innerhalb kurzer Zeit jemand meldet. Tja, so kommt es also, dass Charlie, Mira und Tom eine echte (und sehr bekannte) Heavy Metal Band bei sich zu Hause für ein paar Tage einziehen lassen. Die Geschwister werden eine aufregende und unvergessliche Zeit mit den fünf Mitgliedern der HOWIES LITTLE SISTER verbringen – eine Zeit, die Spuren im Haus und im Garten hinterlässt. Als die Eltern heimkommen, müssen sich die Drei ganz schön was einfallen lassen, um die vielen Merkwürdigkeiten zu erklären, ohne dabei ihr großes Geheimnis zu verraten.

Hach, war das schön. Ich habe „7 Tage sturmfrei“ vorhin beendet und sitze immer noch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen da. Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr einfach schon nach wenigen Zeilen wisst, dass ihr die Geschichte lieben werdet? Mir erging es so mit dem neuen Werk von der Juma Kliebenstein. In meinen Augen ist der deutschen Kinderbuchautorin aus dem Saarland mit „7 Tage sturmfrei“ ein ganz zauberhafter Kinderroman ab etwa 9 Jahren geglückt, der ein echter Gute-Laune-Macher ist und durchweg zum Mitfiebern einlädt, der zugleich aber auch Mut macht und zum Nachdenken anregt. Juma Kliebenstein ist dieser Mix aus Abenteuer, Witz und Tiefgründigkeit einfach nur hervorragend gelungen. Ich habe eine wundervolle Zeit mit Charlie und Co. verbracht und musste mich für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder von ihnen verabschieden.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 11-jährigen Charlotte, genannt Charlie, in der Ich-Perspektive. Charlie habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen.
Pfiffig, schlau, sympathisch, lustig und stark – das ist Charlie. Ich fand unsere Hauptprotagonistin einfach nur klasse und habe sie sehr dafür bewundert, dass sie sich nicht unterkriegen lässt obwohl sie es mit ihrer Beinprothese (die sie liebevoll Thea nennt) oft nicht leicht hat. Ständig wirft man ihr mitleidige Blick zu und dass man sie sehr oft unterschätzt und ihr kaum was zutraut, wurmt sie richtig.
Also mir hat es ausgesprochen gut gefallen, wie die Autorin die Thematik Behinderung, Vorurteile und Ausgrenzung behandelt: Humorvoll und leicht, zugleich aber auch sehr einfühlsam und zum Nachdenken anregend.

Auch von der Weise wie uns das Nesthäkchen der Familie von den Geschehnissen berichtet, bin ich ganz hin und weg. Charlie hat eine wunderbare Art zu erzählen. Zum Schmunzeln schön und und unheimlich lustig, aber niemals zu übertrieben komisch, sondern stets vollkommen und authentisch und glaubhaft. Ich habe mich vom ersten Moment an in die bezaubernd kindliche Erzählweise verliebt. Für mich hat sich das Buch einfach nur fabelhaft lesen lassen.

Genial fand ich auch den Aufbau der Handlung. Die Geschichte springt immer von der Gegenwart zur Vergangenheit, was mit den ulkigen Überschriften „Was um alles in der Welt ist denn das?“ und „Also, das war so...“ gekennzeichnet ist. Eine megacoole Idee, finde ich! Es ist einfach nur das pure Vergnügen mitzuverfolgen, wie die Eltern ständig auf neue rätselhafte Dinge in ihrem Haus stoßen, nachdem sie von ihrem Urlaub zurück sind und die kreativen Erklärungen, die sich die Geschwister einfallen, sind köstlich. Neben den Notlügen sorgen aber natürlich auch die Rückblicke für die beste Unterhaltung. Ich habe das Grinsen wirklich gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, weil ich mich beim Lesen so prächtig amüsiert habe und auch ins Mitfiebern bin ich geraten, und wie. Was werden die Eltern alles entdecken? Wie werden die Antworten der Geschwister lauten? Und was werden Charlie, Mira und Tom alles mit ihren Gästen erleben? Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen.

Bezüglich der weiteren Figuren kann ich mich ebenfalls nur verzückt und begeistert äußern. Nicht nur Charlie wurde erstklassig und mit viel Liebe ausgearbeitet – auch mit den anderen Charakteren konnte mich die Autorin vollends überzeugen. Mira, Tom, die HOWIES LITTLE SISTER (eine ziemlich schräge, aber total herzliche Truppe) - man muss sie einfach alle lieben.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die schwarz-weiß Illustrationen von der Barbara Jung. Sie hat definitiv nicht nur beim Cover einen tollen Job gemacht hat - auch die Innengestaltung ist ihr vortrefflich gelungen. Mir haben ihre Zeichnungen richtig gut gefallen. Sie sind hinreißend, witzig und passen einfach nur perfekt zur Geschichte.

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen mit Gute-Laune- und Wohlfühl-Garantie!
Juma Kliebenstein hat mit „7 Tage sturmfrei“ ein wunderschönes Kinderbuch aufs Papier gezaubert, mit welchem sie mir ein großartiges Leseerlebnis beschert hat. Die Geschichte enthält den perfekten Mix aus Spannung, Spaß und Tiefgang und kann mit lauter Überraschungen und originellen Ideen aufwarten. Sie ist warmherzig, mitreißend und urkomisch und macht einfach nur super viel Spaß.
Egal ob Jung oder Alt – ich kann „7 Tage sturmfrei“ jedem nur ans Herz legen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein mega cooles und super witziges Buch!

Mega dumm gelaufen
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Da ich die Bücher von dem Rüdiger Bertram total gerne lese und zudem ein großer Fan von Comicromanen bin, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Mega dumm gelaufen“ hörte. Die Story ...

Da ich die Bücher von dem Rüdiger Bertram total gerne lese und zudem ein großer Fan von Comicromanen bin, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Mega dumm gelaufen“ hörte. Die Story klang einfach nur richtig gut, daher zögerte ich auch gar nicht lange und ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Kalle hat gesagt, dass Alexander nach der Schule auf ihn warten soll und was Kalle sagt, sollte man besser machen. Wenn die vielen Geschichten, die über ihn erzählt werden, stimmen, muss Kalle ein echt harter und unangenehmer Typ sein. Alexander befolgt also die Anweisung von Kalle und trifft sich mit ihm nach der Schule. Als er erfährt, was der Grund ihres Treffens ist, kann er es zuerst gar nicht glauben. Kalle hat den Schulpokal geschrottet! Den heiligen Schulpokal, der so heilig ist, dass ihn die Schüler sogar einmal im Jahr küssen müssen! Kalle steckt nun wirklich tief in der Tinte. Da er nicht so viel Grips hat wie Alexander, bittet er ihn nun um Hilfe. Alexander soll Kalle dabei helfen, den kostbaren Schulpokal zu ersetzen. Gemeinsam versuchen die beiden an viel Geld zu kommen, allerdings stellt sich schnell heraus, dass das gar nicht so einfach ist. Irgendwie läuft einfach alles schief...

Der Rüdiger Bertram hat einen reinen Comic geschrieben – Ob es mega dumm gelaufen ist, wollt ihr wissen? Nein, keineswegs. Es ist gut gelaufen. Es ist sogar mega gut gelaufen! Ich habe das Buch gerade eben in einem Rutsch durchgelesen und kann mit großer Begeisterung sagen: Das, was zwischen diesen helltürkisfarbenen Buchdeckeln schlummert, ist das genaue Gegenteil von dem, was der Titel aussagt. Mir zumindest hat das neue Gemeinschaftswerk von Rüdiger Bertram und Horst Hellmeier unheimlich gut gefallen. Die urkomische und warmherzige Story plus die zahlreichen witzigen Illustrationen harmonieren einfach nur perfekt miteinander und sorgen gemeinsam für einen wunderschönen, kurzweiligen Lesespaß mit Gute-Laune-Garantie. Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem originellen Comic sein, der euch bestens unterhält, zugleich aber auch zum Nachdenken anregt, kann ich euch nur ans Herz legen, in „Mega dumm gelaufen“ abzutauchen.

Ein Nerd mit viel Grips und ein Junge, der den Ruf hat ein ziemlich harter Schlägertyp zu sein – von diesem ungleichen Paar handelt die Geschichte. Alexander ist ein sehr ruhiger, schmächtiger und gescheiter Typ, der lieber alles tut, was man ihm sagt, anstatt den Mund aufzumachen oder sich zu widersetzen. Kalle wiederum ist stark, nicht so schlau wie Alexander und droht sofort mit Prügel, wenn man nicht nach seiner Pfeife tanzt. Mit Kalle legt man sich definitiv besser nicht an – er soll schließlich ein echt fieser und gemeiner Kerl sein. Das sagt man zumindest über ihn. Aber ist er das wirklich? Und ist Alexander wirklich so schwach wie er aussieht? Nun, das werde ich hier in meiner Rezension nicht verraten. Auch über die turbulenten kleinen Abenteuer, die die beiden gemeinsam erleben werden und ihre pfiffigen Einfälle werde ich hier schweigen. Wenn ihr gerne mehr wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel noch: An kreativen Ideen um an Geld zu kommen, mangelt es Alexander und Kalle wahrlich nicht. Gut dabei wäre nur natürlich, wenn sie auch klappen würden. Das tun sie nämlich irgendwie nicht, was nicht so prickelnd für die beiden Jungen ist, aber höchst amüsant für uns Leserinnen, hehe.

„Mega dumm gelaufen“ erzählt eine wundervolle Freundschaftsgeschichte, die nicht nur mit ganz viel Witz und Slapstick aufwarten kann, sondern auch mit Tiefgang. In meinen Augen ist es dem Rüdiger Bertram mal wieder fabelhaft gelungen, wichtige Themen auf eine umwerfend humorvolle und leichte Weise zu verpacken und uns ein Leseabenteuer zu bescheren, welches durchweg mitreißt und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt.

Neben der Handlung konnte auch die tolle Innenaufmachung vollends bei mir punkten. Laut Verlag handelt es sich bei „Mega dumm gelaufen“ um einen Comicroman, was ich allerdings nicht komplett unterschreiben kann. Ein Comicroman ist für mich, wenn die Geschichte nicht nur im reinen Comicformat erzählt wird, sondern auch noch romanähnlichen Text enthält. Das ist hier nicht so ganz der Fall, daher würde ich persönlich „Mega dumm gelaufen“ als einen reinen Comic bezeichnen – ein Comic, der äußerlich den Look eines normalen Buches hat und der im Inneren wirklich richtig genial aufgemacht ist.

Mir haben die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Horst Hellmeier mega gut gefallen. Sie sind total lustig und stecken voller Details, sodass es einfach nur die reinste Freude ist, sie zu betrachten.
Neben den Zeichnungen ist auch die Textgestaltung prima geglückt. Auf die typischen Comicblasen wurde verzichtet, aber dank Linien, die deutlich zeigen, wer was und wann sagt, lesen sich die Dialoge trotzdem ganz wunderbar. Mir jedenfalls haben die Anordnung der Sätze keinerlei Probleme bereitet. Für mich hat sich das Buch ausgezeichnet lesen lassen und da insgesamt nur sehr wenig Text vorhanden ist und die Sätze schön kurz sind, habe ich die Geschichte innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet.

Für Lesemuffel ist „Mega dumm gelaufen“ dank der außergewöhnlichen Aufmachung natürlich besonders gut geeignet. Mädchen und Jungen ab etwa 7 Jahren, die eher lesefaul sind, kann ich das Buch daher ganz besonders empfehlen. Für buchverrückte und deutlich ältere Leser
innen ist es aber selbstverständlich ebenfalls vollkommen lesenswert.

Fazit: Mega dumm gelaufen – Hält der Titel, was er verspricht? Nun, für unsere zwei Buchhelden läuft es zunächst leider wirklich nicht so bombig. Bezüglich der Story und der Illustrationen spricht der Buchtitel aber zum Glück nicht die Wahrheit. ;) Ganz im Gegenteil, es ist sogar mega super gelaufen! Mich jedenfalls konnten Rüdiger Bertram und Horst Hellmeier mit ihrem neuen gemeinsamen Werk auf ganzer Linie überzeugen. Ich bin hellauf begeistert von der witzigen und packenden Freundschaftsgeschichte und der coolen Aufmachung. Ich war durchweg am mitfiebern, immerzu am Schmunzeln und am Ende habe ich den Comic mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „Mega dumm gelaufen“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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