Eine richtig coole Agentenstory! Spannend, witzig, originell.
Nothing but Spies 1: Nothing but SpiesSeit die 15-jährige Celia vor einigen Jahren mit ihren Eltern von Berlin nach Trockenstedt gezogen ist, ist ihr Leben die pure Langeweile. In dieser öden Kleinstadt ist einfach nichts los, nie passiert ...
Seit die 15-jährige Celia vor einigen Jahren mit ihren Eltern von Berlin nach Trockenstedt gezogen ist, ist ihr Leben die pure Langeweile. In dieser öden Kleinstadt ist einfach nichts los, nie passiert etwas Aufregendes. Dies ändert sich jedoch, als Vincent mit seiner Familie in das Nachbarhaus einzieht. Celia ist sich sicher, dass mit den neuen Nachbarn etwas nicht stimmt. Vincent, der in ihre Klasse geht, ist einfach zu perfekt. Er ist höflich, gutaussehend, sportlich, beliebt – Celia ist schnell ziemlich genervt von seinem übertrieben freundlichen Gehabe und seinen ständigen Einschmeichelversuchen. Als sie Vincent einen Kaugummi klaut, der definitiv kein normaler Kaugummi ist, wird ihr schnell klar, dass auch hinter ihrem neuen Mitschüler etwas ganz anderes steckt: Vincent und seine Bilderbuchfamilie sind ein absoluter Fake. In Wahrheit sind sie Undercover-Agenten und in Trockenstedt auf der Suche nach dem mysteriösen Erfinder Hypnos. Als Celia hinter Vincents Geheimnis kommt, nutzt sie ihr Wissen und erpresst ihn: Wenn sie nicht bei seiner Mission mitmachen darf, lässt sie ihn auffliegen. Vincent bleibt nichts anderes übrig als auf ihre Forderung einzugehen. Die beiden beginnen gemeinsam zu ermitteln und geraten dabei öfters aneinander. Ob es dem ungleichen Duo wohl trotz allem gelingen wird, Hypnos ausfindig zu machen?
Da ich die Bücher von Mario Fesler sehr gerne mag, war ich direkt Feuer und Flamme, als ich von seinem neuen Roman „Nothing but Spies“ hörte. Ich war unheimlich gespannt, was mich wohl erwarten wird und ich wurde nicht enttäuscht! Hinter dem originellen Cover verbirgt sich eine ebenso einfallsreiche Geschichte, die definitiv hält, was sie verspricht.
Bereits die ersten Seiten ziehen einen in den Bann und laden zum Rätseln ein. Wie Vincent, dem das erste Kapitel gewidmet ist, so hat man auch als Leser*in zunächst keine Ahnung, wer Vincent eigentlich ist, wo er sich befindet und was passiert ist. Die anfängliche Verwirrung legt sich recht schnell, allerdings wird einem der genaue Zusammenhang zwischen Anfang und Ende erst ganz zum Schluss klar.
Geschildert wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Celia und Vincent, was mit kleinen Bildchen gut kenntlich gemacht ist. Aber auch ohne die grafische Hilfe weiß man eigentlich immer sofort, wer gerade erzählt, da Celias Passagen in der Ich-Perspektive geschrieben sind und die von Vincent in der dritten Person. Mir haben die ständigen Sichtwechsel sehr gefallen. Sie bringen Abwechslung und Spannung ins Geschehen und ermöglichen es einem, beide Protagonisten besser kennenzulernen.
Die Figuren sind allesamt wunderbar getroffen und äußerst erfrischend. Celia ist genau so, wie man sich einen Teenager vorstellt: Aufmüpfig, übellaunig und ziemlich vorlaut. Mit ihrer frechen Art und großen Klappe bildet sie einen herrlichen Kontrast zu dem stets gechillten und freundlichen Vincent. Die Dialoge und Kabbeleien zwischen den beiden sind einfach köstlich und sorgen für einige Lacher und breite Schmunzler. Gleichzeitig ist es aber auch richtig schön mitzuverfolgen, wie sich die Beziehung der zwei im Verlauf verändert und sie sich immer besser verstehen.
Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen. Man mag es gar nicht mehr aus der Hand legen und fliegt dank des fesselnden und humorvollen Schreibstils nur so durch die Seiten. Ich habe die Geschichte nahezu in einem Rutsch gelesen und mich öfters prächtig amüsiert. Vor allem die Szene im Autohaus fand ich genial und superwitzig. Dass es stellenweise auch recht technisch zugeht hat mich nicht gestört, ich finde, dass Mario Fesler diesen Aspekt sehr gekonnt in die Handlung eingebunden hat, ohne dass es langatmig oder kompliziert wird.
Das Ende kommt erfreulicherweise ohne einen Cliffhanger aus und ist sogar sehr abgeschlossen, macht aber dennoch neugierig auf den nächsten Band. Leider heißt es da nur noch ein Weilchen warten, denn der zweite Teil wird voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr erscheinen.
Fazit: „Nothing but Spies“ ist eine mitreißende und unterhaltsame Geheimagentenstory mit viel Action und Humor, tollen Charakteren und jeder Menge cooler Spionage-Technik. Spannend, ein bisschen verrückt und voller Überraschungen. Ein gelungener Reihenauftakt, der für beste Unterhaltung sorgt und große Lust auf mehr macht. Mich hat Mario Fesler mit seinem neuen Jugendroman ab 11 Jahren absolut begeistern können. Auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!