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Veröffentlicht am 28.12.2020

Fesselnd, magisch, atmosphärisch! Eine geniale Fortsetzung!

Meridian Princess 2. Die Zeiterben von London
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Da mir der Auftakt der Meridian-Princess-Trilogie so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung riesig gefreut. Obwohl der zweite Band bereits im August diesen Jahres erschienen ist und ich es ...

Da mir der Auftakt der Meridian-Princess-Trilogie so gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung riesig gefreut. Obwohl der zweite Band bereits im August diesen Jahres erschienen ist und ich es kaum mehr erwarten konnte zu erfahren, wie es mit Jade und den Zeiterben weitergehen wird, durfte er erst im Dezember bei mir einziehen. Aber wie heißt es so schön, besser spät als nie. Als mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich dem Buch gar nicht erst die Chance gegeben, auf meinen (gigantisch hohen) Stapel ungelesener Bücher zu wandern, sondern habe sofort mit dem Lesen losgelegt.

Das zweite Schuljahr an der Clockmakers Academy liegt vor Jade und ihren Freunden und dessen Beginn steht unter keinem guten Stern. Bereits vor dem Schulstart wird die junge Zeiterbin mit einem sehr unerfreulichen Ereignis konfrontiert: Ein Schattenhund taucht plötzlich auf, Jade wird beschuldigt, ihn heraufbeschworen zu haben und ehe sie es sich versieht, landet sie vor Gericht. Und es soll turbulent weitergehen. Jade muss in eine andere Klasse wechseln und innerhalb kurzer Zeit jede Menge Schulstoff nachholen, Henry verhält sich ihr gegenüber äußerst merkwürdig, es kommt zu lauter mysteriösen Angriffen und dann schleicht auch noch ein unheimlicher Fremder durch den Clockmakers Market. Ob Chronos dahintersteckt? Dieser ist schließlich nach wie vor darauf aus, die Herrschaft über die Zeit an sich reißen und hat es zudem weiterhin auf Jade abgesehen...

Obwohl ich, als absolute Vielleserin, leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse und es nun schon über ein halbes Jahr zurückliegt, dass ich den Trilogiestart gelesen habe, hatte ich bei der Fortsetzung überhaupt keine Einstiegsprobleme. Der Autorin ist es fabelhaft gelungen, die wichtigsten Ereignisse aus dem Vorgänger zu Beginn noch einmal kurz zusammenzufassen, sodass ich völlig mühelos in die Welt der Zeiterben zurückfinden und das Buch in vollen Zügen genießen konnte.
In meinen Augen hat Anja Ukpai mit „Die Zeiterben von London“ einen wundervollen Folgeband aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich genauso verzaubern konnte wie mit dem ersten Teil – wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. Die Handlung steckt voller spannender und magischer Augenblicke und lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein. Einmal begonnen mit dem Lesen, mag man gar nicht mehr damit aufhören. Ich zumindest konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen und habe es innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht von Jade in der dritten Person. Unsere Hauptprotagonistin war mir bereits im ersten Band unheimlich sympathisch und auch dieses Mal habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen. Ich mag ihre liebenswerte und toughe Art total gerne und konnte mich dank der einfühlsamen Darstellung ihrer Gefühls- und Gedankenwelt abermals spielend leicht in sie hineinversetzen.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Anja Ukpai ebenfalls vollends überzeugen. Wir haben das große Vergnügen auf lauter bekannte Gesichter aus dem Auftakt zu treffen, dürfen aber auch ein paar neue Personen kennenlernen. Also ich fand wirklich alle Figuren, egal ob vertraut oder neu, ob gut oder böse, wieder große Klasse. Ganz besonders angetan haben es mir die Galeonsfiguren mit ihren amüsanten Eigenarten. Harper beispielsweise finde ich einfach nur Zucker.
Wen ich erneut überhaupt nicht leiden konnte, was aber natürlich auch so sein soll, ist die fiese Selda Brice. Sie ist ein äußerst gelungenes Gegenstück zu Severus Snape und macht Jade das Leben an der Academy richtig schwer.
Dass auch dieser Band leichte Parallelen zu der bekannten Zauberlehring-Reihe von Joanne K. Rowling aufweist, hat mich, als großer Potterhead, übrigens sehr gefreut.

Auch hinsichtlich des Settings kamen für mich wieder ein bisschen Harry-Potter-Vibes auf. Die Clockmakers Academy verströmt ein perfekt dosiertes Hogwarts-Feeling und wird so schön bildhaft, düster und atmosphärisch beschrieben. Auch von den weiteren Schauplätzen hatte ich erneut ein wahres Kopfkino und von der einzigartigen Stimmung, die die ganze Zeit über herrscht, bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Ich liebe einfach diesen besonderen und viktorianisch anmutenden Zauber der Meridian-Princess-Kulisse!

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mit jeder Menge spannungsreicher und magischer Momente aufwarten kann. Ich kann euch versichern: Auch im zweiten Band sucht man eine Sache wahrhaft vergebens: Langeweile. Wir kommen in den Genuss von ganz viel Rätselhaftem sowie zahlreicher überraschender Wendungen und bedrohlicher Situationen, der Einfallsreichtum kann sich auch mal wieder sehen lassen, zum Schmunzeln gibt es ebenfalls so einiges und auch ein bisschen Grusel ist erneut mit von der Partie. Wir erfahren mehr über die Welt der Zeiterben und Jades Vergangenheit, werden allerdings auch mit neuen mysteriösen Vorkommnissen und Fragen konfrontiert. Es passiert einfach ständig irgendetwas neues Aufregendes, sodass man beim Lesen förmlich an den Seiten klebt.

Da am Ende eine Menge Dinge ungeklärt bleiben und der packende Epilog extrem neugierig auf das Finale macht, würde man am liebsten sofort weiterlesen. Also ich bin wahnsinnig gespannt auf den Abschlussband und fiebere dessen Erscheinen nun ganz ungeduldig entgegen.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Sieht das Cover nicht toll aus? Also ich finde es umwerfend. Geile Cover entwerfen hat der Max Meinzold definitiv voll drauf!

Fazit: Ein fesselnder Fortsetzungsband voller Geheimnisse, Spannung und Magie! Ich habe mich eindeutig zurecht so sehr auf den zweiten Band der Meridian-Princess-Trilogie gefreut: Ich habe großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht. Mir persönlich hat das zweite Abenteuer von Jade und Co. sogar noch etwas besser gefallen als ihr erstes. Ich habe die Handlung in „Die Zeiterben von London“ als noch mitreißender, dramatischer und geheimnisvoller empfunden, sodass ich das Buch richtiggehend verschlungen habe. Wer gerne Fantasyromane liest, ein Harry-Potter-Fan ist und auf eine atmosphärische und fantasievolle London-Kulisse steht, der sollte sich Anja Ukpais Meridian-Princess-Trilogie unbedingt mal genauer anschauen. Der zweite Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Packend, überraschend und geheimnisvoll!

The Cousins
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Seit meinem ersten Werk von Karen M. McManus bin ich ein großer Fan ihrer Bücher. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Monat ein neues Buch von ihr im cbj Verlag erscheinen ...

Seit meinem ersten Werk von Karen M. McManus bin ich ein großer Fan ihrer Bücher. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Monat ein neues Buch von ihr im cbj Verlag erscheinen wird. Da musste ich mir gar nicht erst den Klappentext durchlesen; für mich stand einfach umgehend fest: „The Cousins“ muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen!

„Ihr wisst, was ihr getan habt.“ - Mit diesen Worten hat die High-Society-Dame Mildred Margaret Story ihre Kinder enterbt und aus ihrem Leben gestrichen. Seitdem sind sie nicht mehr auf der Insel und dem großem Familienanwesen gewesen und die Enkel haben ihre Großmutter nie kennengelernt. Letzteres soll sich jedoch ändern, als Milly, Aubrey und Jonah Story eines Tages einen mysteriösen Brief von Mildred Margaret Story erhalten, in welchem sie dazu eingeladen werden, den Sommer bei ihrer Großmutter auf Cape Cod zu verbringen. Die Eltern der Cousins sind sich sofort einig, dass die Einladung angenommen werden muss. So kommt es also, dass sich Milly, Aubrey und Jonah nach langer Zeit wiedersehen und endlich die Bekanntschaft ihrer legendären Großmutter machen werden. Kurz nach ihrer Ankunft auf Gull Cove Island wird den drei Jugendlichen nur sehr schnell klar: Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Story-Familiengeschichte scheint voller Geheimnisse zu stecken und eines davon ist tödlich.

Da meine bisherigen Werke von Karen M. McManus absolute Highlights für mich waren und „The Cousins“ äußerst vielversprechend klang, muss ich gestehen, dass ich mir ziemlich viel von dem neuen Jugendroman der US-amerikanischen Autorin erhofft habe. Um es kurz machen: Ich bin hellauf begeistert! „The Cousins“ reicht spannungstechnisch zwar nicht an die vorherigen Bücher von Karen M. MacManus heran – zumindest in meinen Augen nicht – aber ein Buch mit Sogwirkung ist es dennoch. Die Story kann mit so einigen unvorhersehbaren Wendungen und ganz viel Rätselhaftem aufwarten und ist ungemein packend geschrieben. Für mich persönlich hat sich die Handlung stellenweise allerdings trotzdem ein kleines bisschen gezogen, aber da der Schreibstil enorm fesselnd ist und sich mal wieder angenehm flüssig für mich hat lesen lassen, bin ich auch bei den etwas ruhigeren Passagen nur so durch die Seiten geflogen. Mich hat es daher nicht groß gestört, dass „The Cousins“ nicht diese extreme Spannung hat wie es in den anderen Büchern der Autorin der Fall ist. Ich mag das Buch echt gerne und habe wundervolle Lesestunden damit verbracht.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Karen M. McManus ihrem Stil treu geblieben ist und die Handlung in wechselnden Erzählperspektiven geschrieben hat. Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt: Zum einen hätten wir die drei Cousins Milly, Aubrey und Jonah, unsere drei Ich-Erzählerinnen in der Gegenwart. Neben diesen Passagen nimmt uns die Autorin aber auch noch in die Vergangenheit mit, genauer gesagt in das Jahr 1996. Mir haben diese ständigen Wechsel zwischen Jetzt und Früher wahnsinnig gut gefallen. Sie gestalten den Plot extrem mitreißend und abwechslungsreich und dank der Rückblicke erhalten wir ein immer besseres Bild von dem Story-Familienclan.

Auch bezüglich der Hauptprotagonist
innen ist „The Cousins“ ein typisches Karen M. McManus-Buch: Sie hat eine Gruppe Jugendliche erschaffen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten. Milly braucht sich um Geld keine Sorge zu machen und ist ein wunderhübsches It-Girl. Aubrey besitzt wenig Selbstbewusstsein und hat es zu Hause gerade nicht leicht. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen und ihre langjährige Beziehung mit ihrem Freund hat auch schon rosigere Zeiten gesehen. Jonah gibt sich anfangs sehr distanziert und mysteriös, sodass man zunächst nicht weiß, woran man bei ihm ist.
Da die Drei so verschieden sind und sie sich zudem seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen haben, wird einem als Leser*innen sehr schnell klar, dass das Zusammenspiel der Cousins ein ausgesprochen interessantes und aufregendes werden wird. Es wird zu Differenzen kommen, so viel verrate ich euch schon mal, aber trotz dieser gelegentlichen Unstimmigkeiten halten die drei Teenager fest zusammen. Sie verfolgen schließlich alle drei ein gemeinsames Ziel: Sie wollen den dunklen Abgründen der Story-Familiengeschichte auf den Grund gehen. Was hat damals dazu geführt, dass Mildred Margaret Story ihre Kinder enterbt hat? Wieso hat sie ihre Enkel auf einmal zu sich auf die Insel eingeladen?

Ich kann euch versprechen: Ihr werdet aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen. Für mich persönlich hätte es, wie oben bereits erwähnt, an manchen Stellen gerne ein wenig spannender sein können, aber verschlungen habe ich das Buch dennoch. Karen M. McManus ist es mal wieder fabelhaft gelungen, mich öfters auf eine falsche Fährte zu locken und am Ende mit einem für mich sehr unerwartet kommenden Plot-Twist zu überraschen.
Was mir im ersten Moment irgendwie nicht zugesagt hat, was ich dann aber doch ziemlich cool fand, ist die Liebesgeschichte, die Karen M. McManus mit eingebaut hat. Zwischen wem es noch funken wird, werde ich euch allerdings nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Wovon ich euch aber noch berichten möchte, sind die Charaktere. Mit den Figuren konnte mich die US-amerikanische Autorin mal wieder vollends überzeugen. Manche sind sehr sympathisch, andere nicht, alle wurden sie absolut authentisch ausgearbeitet und viele umgibt so eine herrlich rätselhafte Aura.
Bezüglich letzterem konnte das Buch auch kulissenmäßig komplett bei mir punkten. Die Atmosphäre, die die ganze Zeit über auf der Insel herrscht, fand ich einfach nur großartig. Sie ist so schön geheimnisvoll, lädt zugleich aber auch zum Wohlfühlen ein. Ich zumindest habe mich von den ersten Seiten an pudelwohl beim Lesen gefühlt und von dem Setting hatte ich dank der bildhaften Beschreibungen ein wahres Kopfkino. Dass uns Karen M. McManus dieses Mal nach Cape Cod entführt (auf die fiktive Insel Gull Cove Island), hat mich tierisch gefreut. Ich liebe einfach den Schauplatz Cape Cod in Büchern!

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf die Gestaltung des Buches eingehen. Das Cover, das perfekt zu den anderen Büchern der Autorin passt, gefällt mir unheimlich gut und die Idee mit dem Stammbaum vorne im Buch finde einfach nur genial. Da ich bei mehreren Figuren schnell mal den Überblick verliere und auch hier ab und an kurz nicht mehr wusste, welcher Story noch mal wer war (Namen sind echt nicht meine Stärke, räusper), habe ich den kleinen Stammbaum der Storys als sehr hilfreich empfunden.

Fazit: Ein packendes Familiendrama voller überraschender Wendungen, Intrigen und Geheimnisse! Karen M. McManus hat mit „The Cousins“ ein spannungsreiches und richtig gutes Buch aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir ein wunderbares Lesevergnügen beschert hat. Der Schreibstil ist mal wieder top, die Charaktere wurden hervorragend ausgearbeitet, das Setting und die Atmosphäre sind toll und die Handlung hält einen durchweg in Atem. Ein bisschen mehr Spannung hätte es für meinen Geschmack an manchen Stellen gerne geben können, ansonsten aber bin ich einfach nur begeistert von „The Cousins“ und kann es jedem, der gerne Familiendramen mit Thrillerelementen liest, nur ans Herz legen. Von mit gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Spannend, lustig und charmant! Ein wunderbarer Tierkrimi!

Das schwarze Schaf
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Tierkrimis für junge Spürnasen lese ich seit meiner Kindheit unglaublich gerne. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ hörte. ...

Tierkrimis für junge Spürnasen lese ich seit meiner Kindheit unglaublich gerne. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ hörte. Da mich Cover, Titel und Klappentext umgehend überzeugen konnten und mir meine bisherigen Werke von Annette Roeder sehr gut gefallen haben, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ ihr neues Kinderbuch nur zu gerne bei mir einziehen.

Auf dem Bauernhof Baskeltorp herrscht helle Aufregung: Der Hütehund Gutti ist spurlos verschwunden! Niemand weiß, was mit ihm geschehen ist. Ist er freiwillig gegangen? Oder wurde er entführt? Aber wenn er wirklich gekidnappt wurde – wer ist der Täter? Texel, ein hochbegabtes und mutiges Schaf, fasst sofort den Entschluss dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Alleine wird er das wohl aber nicht schaffen. Texel benötigt bei seinen schwierigen Ermittlungen unbedingt Unterstützung! Zum Glück wird er schnell fündig: Gemeinsam mit dem gutmütigen und etwas gemächlichen Maulwurf Dr. Winnewurp macht sich das wohl klügste Schaf aller Zeiten auf die Suche nach Hinweisen. Ob sie den Fall wohl lösen und Gutti wiederfinden werden?

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich einfach schon nach wenigen Seiten, dass mir Annette Roeder mit ihrem neuen Kinderbuchtitel ein richtig tolles Leseerlebnis bescheren wird. Die Handlung hat mir bereits ganz zu Beginn ein breites Schmunzeln entlockt und unsere zwei Hauptfiguren, aus deren Sicht wir die Geschehnisse im Wechsel erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Meine anfängliche Begeisterung sollte ich dann auch nicht nachlassen – ich habe insgesamt eine wundervolle Zeit mit dem Buch verbracht. In meinen Augen hat Annette Roeder mit „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ eine tierisch starke Detektivgeschichte aufs Papier gebracht, welche voller Witz und Charme steckt und die Herzen aller Sherlock-Holmes-Fans höher schlagen lässt.

Da ich definitiv ein großer Fan des berühmten Meisterdetektivs aus der Baker Street bin, hat es mich ungeheuer gefreut, dass „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ leichte Parallelen zu Sherlock Holmes aufweist. Texel, ein Schaf mit messerscharfen Verstand und einer recht forschen Art, und Dr. Winnewurp, ein etwas bequemer Maulwurf – die zwei ergeben zusammen das perfekte Ermittlerduo und machen Holmes und Dr. Watson wahrhaft Konkurrenz.
Ich habe mich beim Lesen prächtig über das Zusammenspiel der beiden amüsiert und die kniffligen Ermittlungsarbeiten der zwei haben mich richtig mitfiebern lassen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Gemeinsam mit Texel und Winnewurp begibt man sich als Leserin auf eine aufregende Spurensuche, die mit ganz viel Rätselhaftem, zahlreichen Wortwitzen, jeder Menge Humor und überhaupt keiner Langeweile aufwarten kann. Das Buch macht einfach nur super viel Spaß und ist zweifellos nicht nur für detektivverrückte Kinder ein echter Leckerbissen – auch für deutlich ältere Krimiliebhaberinnen ist es absolut lesenswert.
Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren. Da muss ich sagen, dass ich mich dieser Empfehlung nicht vollends anschließen kann. Wenn man das Buch gemeinsam mit dem Kind liest, mag es sehr wahrscheinlich gehen, aber fürs Alleinelesen halte ich den Sprachstil für etwas zu komplex und anspruchsvoll. Ich persönlich würde „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ fürs Selberlesen ab 9 oder 10 Jahren empfehlen.

Für mich jedenfalls hat sich der humorvolle und mitreißende Schreibstil ausgezeichnet lesen lassen. Vor allem die vielen ulkigen Dialoge haben mir wahnsinnig gut gefallen. Also meine Gesichtsmuskeln waren beim äußerst aktiv und ich bin mir ziemlich sicher, dass es den meisten Leserinnen, egal ob Groß und Klein, ganz genauso ergehen wird. :D

Die Figuren, denen man im Verlauf des Buches begegnet, sind einfach nur herrlich. So dürfen wir neben unseren zwei Buchhelden zum Beispiel noch die Bekanntschaft mit dem Schwein Odysseus machen, welches eine große Leidenschaft für vergorenes Obst hegt und in seinem angeheiterten Zustand öfters einen ziemlichen Schmarrn von sich gibt, hihi.
Wer ebenfalls für die beste Unterhaltung sorgt, ist der Widder Walliser. Da er aus dem Südwesten der Schweiz stammt, spricht er mit einem köstlichen Schweizer Dialekt, in dessen Genuss auch wir Leser
innen kommen. Zum Glück werden die Sätze von Widder Walliser hinten im Buch aber noch mal ins Hochdeutsche übersetzt, worauf mithilfe von Fußnoten hingewiesen wird. Eine total coole Idee, finde ich.
Zu den weiteren Charakteren sage ich nun mal nichts, ich möchte ja schließlich nicht zu viel verraten. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass ihr in „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ viele außergewöhnliche Figuren mit liebenswürdigen Eigenarten kennenlernen dürft.

Was den Kriminalfall angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Er ist knifflig, mysteriös und führt uns Leser*innen immerzu auf eine falsche Fährte. Ich zumindest war ordentlich am Mitdenken und bin bis zum Schluss im Dunklen getappt.
Sehr schön fand ich auch, dass neben der Spannung und dem Rätselspaß das Thema Freundschaft nicht zu kurz kommt. Auf eine wirklich ganz bezaubernde Weise wird hier verdeutlicht, wie wichtig es ist, gute Freunde an seiner Seite zu haben.

Auch von der Innenaufmachung des Buches bin ich begeistert. Unten auf den Seiten gibt es ein kleines niedliches Regenwurm-Daumenkino und die Handlung wird von zahlreichen farbigen Illustrationen begleitet. Mir haben die Bilder von der Stefanie Jeschke richtig gut gefallen. Sie sind supersüß und drollig gezeichnet und machen, wie die gute Geschichte, einfach nur total gute Laune.

Fazit: Ein spannendes und sehr amüsantes Detektivabenteuer für Jung und Alt!
Lest ihr gerne witzig-charmante Tierkrimis voller origineller Ideen und lustiger Figuren? Seid ihr Fans von Sherlock Holmes? Fiebert und rätselt ihr beim Lesen gerne mit? Wer all das mit einem verzückten Ja beantworten kann, sollte unbedingt die Bekanntschaft von Schaf Texel, Maulwurf Dr. Winnewurp und Co. machen!
Mir hat „Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ ein wunderbares Lesevergnügen beschert. Unser einmaliges Ermittlerduo habe ich sofort in mein Herz geschlossen, die Anspielungen auf Sherlock Holmes und Dr. Watson fand ich großartig, die zahlreichen Wortwitze und urkomischen Dialoge haben mich bestens unterhalten und die vielen farbigen Illustrationen von Stefanie Jeschke haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Über eine Fortsetzung würde ich mich riesig freuen!
„Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Magisch, emotional, geheimnisvoll!

Aqua Mystica
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Da ich die Bücher von der Bettina Belitz sehr gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch aus dem Edel Kids Books Verlag hörte. Der Klappentext überzeugte ...

Da ich die Bücher von der Bettina Belitz sehr gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch aus dem Edel Kids Books Verlag hörte. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem herrlich schimmernden Cover fühlte mich augenblicklich wie magisch angezogen. Für mich stand daher sehr schnell fest: „Aqua Mystica: Ruf des Meeres“ möchte ich unbedingt lesen!

Die 14-jährgie Vicky, die nach dem Tod ihrer Adoptiveltern bei ihrem Onkel Till und dessen Freundin Sandra lebt, ist anders als andere. Allein äußerlich unterscheidet sie sich sehr von anderen Mädchen in ihrem Alter. Ihre Haare sind wild gelockt, sie hat eine flache Nase, leicht hervorstehende Augen, ungewöhnlich üppige Lippen und ihren Gang kann man wahrhaft nicht als elegant bezeichnen. Neben diesen Dingen gibt es auch noch andere Andersartigkeiten, die einfach nur sonderbar sind. Vicky wird in der Schule viel gehänselt und ist eine ziemliche Außenseiterin.
Da Vicky das Meer über alles liebt und schon seit langem davon träumt, die mexikanischen Unterwasserhöhlen zu besuchen, wird sie sofort hellhörig, als sie von der neuen Expeditionsreise ihres Onkels erfährt. Till hat den Auftrag erhalten, eine neu entdeckte Cenote in Mexiko zu erforschen und Vicky darf ihn tatsächlich begleiten! An ihrem Sehnsuchtsort angekommen, fühlt sich die 14-jährige von der Unterwasserhöhle sofort wie magisch angezogen. Bei einem heimlichen Tauchgang trifft sie plötzlich auf ein mysteriöses Wesen, zu welchem sie ebenfalls eine merkwürdige Anziehungskraft verspürt. Was hat es mit dieser fremden und geheimnisvollen Unterwasserwelt bloß auf sich?

Bücher, die von mystischen Unterwasserwelten und magischen Meereswesen handeln, habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Ich war daher wirklich sofort Feuer und Flamme gewesen, als man mir „Aqua Mystica“ als Rezensionsexemplar anbot. Da der Klappentext so gut klang und ich das Cover einfach nur mega finde, muss ich sagen, dass meine Erwartungen an das Buch schon recht hoch waren. Ein bisschen zu hoch waren sie wohl, denn irgendwie konnte mich die Story nicht so packen und begeistern wie von mir erhofft. Insgesamt hat mir „Aqua Mystica“ aber dennoch schöne Lesestunden beschert. Da sich der Schreibstil super angenehm für mich hat lesen lassen und ich die Schrift als ziemlich groß empfunden habe, habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 14-jährigen Victoria, genannt Vicky, in der Ich-Perspektive. Obwohl mir unsere Hauptprotagonistin vom ersten Moment an sympathisch war und ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich und einfühlsam dargestellt wird, ist es mir leider trotzdem nicht gelungen, mich komplett in sie hineinzuversetzen. Woran es lag, kann ich nur leider gar nicht sagen. Irgendwie hatte unsere Ich-Erzählerin etwas an sich, was mich beim Lesen gestört hat, sodass ich nicht vollkommen mit ihr warm geworden bin. Aber wie gesagt, eine Sympathieträgerin war sie dennoch für mich. Richtig gut gefallen an ihr hat mir auch, wie selbstbewusst sie ist und dass sie sich trotz ihrer vielen Andersartigen nicht unterkriegen lässt. Vicky hat es wahrlich nicht leicht im Leben. Ihr merkwürdiges Aussehen, ihr schwankender Gang, das ständige Weinen – all das hat die 14-jährige zu einer absoluten Außenseiterin werden lassen. Freunde hat das Mädchen keine – und Eltern auch nicht. Ihre leiblichen Eltern hat Vicky nie kennengelernt und ihre Adoptiveltern sind vor einiger Zeit ums Leben gekommen. Man kann mit Vicky echt nur tiefstes Mitleid haben.

Die Geschichte ist insgesamt sehr emotional, was ich gar nicht erwartet hatte. Es gibt viele Szenen, die einen bewegen und das Ende wird so manch zarter besaiteten Leser*in garantiert zu Tränen rühren. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass in dem Buch so viel Feingefühl und Emotionen stecken. Toll fand ich auch, dass ernste und wichtige Themen angesprochen werden wie Mobbing, Selbstfindung und Umweltschutz. Die Handlung regt sehr zum Nachdenken an und vermittelt so einige wundervolle Botschaften.
Was ich dafür aber etwas vermisst habe, ist die Spannung. Das Buch hat sich zwar sehr flott und flüssig für mich lesen lassen, aber irgendwie ist es der Handlung nicht durchgehend gelungen, mich an die Seiten zu fesseln. Etwas mehr Tempo und überraschende Wendungen hätte ich nicht schlecht gefunden. Vor allem im Mittelteil war mir persönlich der Plot zu ruhig und dahinplätschernd.

Was für meinem Geschmack ebenfalls zu kurz kam, ist die Unterwasserwelt. Zum einen hätte ich gerne mehr über sie erfahren und dann halten wir uns meinem Empfinden nach zudem nur recht wenig unter Wasser auf. Aufgrund des Covers hatte ich irgendwie mit mehr mystischen Unterwasserreichszenen gerechnet.
Ansonsten kann ich mich zum Setting aber nur positiv äußern. Der Dschungel Mexikos, die Cenote...alles wird ungeheuer bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann und beim Lesen förmlich das Gefühl hat, live dabei zu sein.

Mit den Nebenfiguren konnte mich Bettina Belitz ebenfalls überzeugen und auch das Ende konnte mich zufriedenstellen, obwohl es ein paar Fragen offenlässt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre zweifellos vorhanden, allerdings gehe ich davon aus, dass es sich bei „Aqua Mystica“ um einen Einzelband handelt. Irgendwie fühlt es für mich einfach so an, trotz der Dinge, die ungeklärt bleiben.

Fazit: Mystisch, tiefgründig, berührend – ein schöne Geschichte voller Magie und Geheimnisse! Mir hat „Aqua Mystica“ sehr nette Lesestunden beschert; meine Erwartungen hat das Buch nur leider nichts vollends überzeugen können. So hätte ich mir unter anderem etwas mehr Spannung und mehr Details zum Unterwasserreich gewünscht.
Bezüglich der Sternenvergabe war ich nun etwas länger am hin und her überlegen. 3 Sterne finde ich eigentlich ein bisschen hart, aber bei 3,5 würde ich auf 4 aufrunden und das ist mir wiederum zu viel...Ich habe mich nun schließlich für drei entschieden, möchte da ich aber noch mal betonen, dass ich das Buch dennoch empfehlen kann. Wer auf eine traumhaft schöne und geheimnisvolle Kulisse steht, starke Protagonistinnen mag und Lust darauf hat, mal eine etwas untypische Nixengeschichte zu lesen, der sollte sich „Aqua Mystica: Ruf des Meeres“ von Bettina Belitz unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Eine zeitlose und magisch schöne Geschichte für Jung und Alt!

Der verhexte Besen
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Da mir der japanischen Anime-Film „Mary und die Blume der Hexen“ unheimlich gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich erfuhr, dass es ein Kinderbuch gibt, auf welchem der Film basiert. ...

Da mir der japanischen Anime-Film „Mary und die Blume der Hexen“ unheimlich gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich erfuhr, dass es ein Kinderbuch gibt, auf welchem der Film basiert. Für mich stand sofort fest: „Der verhexte Besen“ möchte ich unbedingt lesen!

Die 10-jährige Mary findet ihr Leben ziemlich deprimierend. An ihr ist einfach alles total unscheinbar, sogar ihr Name: Mary Smith. Langweiliger und unscheinbarer geht es echt nicht. Und als wäre das nicht schon frustrierend genug, ist sie auch noch die Einzige in ihrer Familie, die so furchtbar durchschnittlich ist. Ihre fünf Jahre älteren Geschwister, die Zwillinge Jeremy und Jenny, sind viel hübscher, klüger und großartiger als sie. Als die Eltern verreisen müssen und Mary zu ihrer alten Großtante Charlotte nach Shropshire verfrachtet wird, sinkt ihre Laune noch weiter in den Keller. Diese Ferien werden garantiert sterbenslangweilig werden. Zunächst scheint es auch so, dass Mary mit dieser Vermutung richtig lag. Als sie aber kurz nach ihrer Ankunft einer schwarzen Katze begegnet, wenig später eine seltsame Blume mit magischen Kräften findet und dann auch noch mit einem verzauberten Besen in die Lüfte steigt, wird dem Mädchen sehr schnell klar, dass es mit der Langeweile nun vorbei ist. Der Besen fliegt Mary zu einem merkwürdigen Internet – dem Endor College, eine Schule für Hexerei und Zauberei. Irrtümlicherweise wird sie für eine neue Schülerin gehalten und von der Direktorin durch das Gebäude geführt. Mary wird sehr schnell herausfinden: An dieser Schule geht es nicht mit rechten Dingen zu. Die Direktorin Madam Mumblechook verfolgt äußerst finstere Pläne, die unbedingt verhindert werden müssen.

Irgendwie ist ja mein Eindruck, dass „Der verhexte Besen“ hier bei uns Deutschland leider ziemlich unbekannt ist. Auch an mir ist dieser Titel bisher völlig vorbeigegangen, muss ich gestehen. Hätte ich nicht den japanischen Zeichentrickfilm gesehen, wäre ich vielleicht nie auf die Buchvorlage aufmerksam geworden. Im Englischen aber ist die Geschichte um einiges bekannter. Dort zählt sie inzwischen sogar als Kinderbuchklassiker.
Da das Buch in seinem Herkunftsland so berühmt ist und mir die Animieverfilmung so gut gefallen hat, ließ es sich bei mir nun irgendwie nicht vermeiden, dass ich mir ziemlich viel von dem Buch erhofft habe. Um es kurz zu machen: Mir hat „Der verhexte Besen“ ein herrliches Leseerlebnis beschert. Ein kleiner Nachteil bei mir war nur, dass ich die Geschichte teilweise mit den Filmbildern im Kopf gelesen und ich natürlich auch ständig Vergleiche zum Film gezogen habe. Allerdings unterscheiden sich Buch und Verfilmung in so mancher Hinsicht. Vor allem das Ende wurde bei „Mary und die Blume der Hexen“ sehr verändert.
Wenn man mich jetzt fragen würde, was ich besser finde, Buch oder Film, könnte ich keine eindeutige Antwort geben. Beides ist toll und einzigartig. Allerdings hätte ich es beim Buch nicht schlecht gefunden, wenn es ein paar Seiten mehr umfasst hätte. Besonders das Ende kam mir ein bisschen zu schnell. Dies wäre aber auch der einzige negative Kritikpunkt meinerseits. Ansonsten bin ich echt begeistert von dem Buch und kann es jedem nur ans Herz legen. Und wer den Film noch nicht kennt, sollte das auch unbedingt noch nachholen. Mein Tipp nur: Lest lieber zuerst das Buch. Ich denke, dass diese Reihenfolge besser ist.

In meinen Augen hat die englische Autorin Mary Stewart mit „Der verhexte Besen“ ein zauberhaftes Fantasyabenteuer für Groß und Klein aufs Papier gebracht. Beeindruckend finde ich, dass man der Geschichte überhaupt nicht anmerkt, dass sie inzwischen gute 50 Jahre alt ist. Man kann sie wahrlich einfach nur als zeitlos bezeichnen. Auch der Schreibstil ist in keinster Weise altbacken oder so. Er ist erstaunlich modern und liest sich total angenehm und leicht. Kinder ab 10 Jahren sollten bei dem Buch meiner Ansicht nach keine Probleme mit dem Selberlesen haben.
Also mir hat die Erzählweise ausgesprochen gut gefallen. Für mich hat sich das Buch einfach nur fabelhaft lesen lassen. Hier auch mal ein großes Lob an den Übersetzer Henning Ahrens, der die Geschichte so fabelhaft ins Deutsche übersetzt hat.

Auch von der Handlung bin ich begeistert. Sie ist spannend und amüsant zugleich und steckt voller fantasievoller Ideen. Als Leserin dürfen wir gemeinsam mit Mary wilde Besenritte durch die Lüfte unternehmen, wir erkunden eine geheimnisvolle Zauberschule und werden zum Ende hin sogar noch auf eine aufregende und ziemlich gefährliche Verfolgungsjagd mitgenommen.
Da mich die Geschehnisse durchgehend packen konnten, das Buch mit seinen gut 174 Seiten ziemlich schlank ist und die Kapitel zudem sehr kurz sind, habe ich „Der verhexte Besen“ in einem Rutsch durchgelesen.

Auch mit den Charakteren konnte das Buch bei mir punkten. Mary, unsere 10-jährige Hauptprotagonistin, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein superliebes und aufgewecktes junges Mädchen, welches man einfach gernhaben muss.
Die Nebenfiguren würde ich nun wahrhaft nicht alle als sympathisch bezeichnen – die böse Direktorin des Internats für Hexerei und Zauberei (das Endor College) wird garantiert niemand liebgewinnen. Insgesamt aber haben wir Leser
innen das große Vergnügen so einige sehr liebenswürdige und außergewöhnliche Personen kennenzulernen zu dürfen, die uns mit ihren schrulligen Eigenarten verzaubern.

Bezüglich des Settings kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Ob das Herrenhaus von Marys Großtante, das mysteriöse Zauberinternat oder die weiteren Schauplätze – alle Orte werden ungeheuer bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, sodass man sich beim Lesen alles ganz genau vorstellen kann und in den Genuss einer magisch schönen Atmosphäre kommt.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich euch unbedingt noch von der Gestaltung des Buches erzählen. Jeder Kapitelanfang wird von einer schwarz-weiß Zeichnung von Shirley Hughes begleitet. Da ist es ja immer Geschmackssache, mir jedenfalls haben die Bilder nicht ganz so gut gefallen. Mir waren sie irgendwie zu skizzenhaft und düster. Das Cover aber (illustriert von Gerda Raidt) mag ich richtig gerne. Ich finde die äußere Aufmachung des Buches wunderhübsch.

Fazit: Eine zeitlos schöne Geschichte voller Magie und Fantasie! Die britische Autorin Mary Stewart hat mit „Der verhexte Besen“ ein ganz besonderes Kinderbuch geschrieben, mit welchem sie mir ein wunderbares Lesevergnügen hat. Die abenteuerliche Geschichte steckt voller Witz, Charme und liebenswerter Eigentümlichkeiten und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Egal ob Jung oder Alt - ich kann „Der verhexte Besen“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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