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Veröffentlicht am 08.12.2020

Ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt!

Das Eismonster
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Die Bücher von David Walliams sind immer absolute Must-Haves für mich. Ich stehe einfach total auf den schwarzen Humor und die verrückten Ideen des britischen Autors. Auf „Das Eismonster“ war ich daher ...

Die Bücher von David Walliams sind immer absolute Must-Haves für mich. Ich stehe einfach total auf den schwarzen Humor und die verrückten Ideen des britischen Autors. Auf „Das Eismonster“ war ich daher schon wahnsinnig gespannt!

London, 1899: In einem ganz fürchterlichen Waisenhaus, in dem katastrophale Zustände herrschen, ist die zehnjährige Elsie zu Hause. Als kleines Baby wurde sie in einer düsteren Winternacht auf den Stufen des besagten Kinderheims ausgesetzt, das von der abscheulichen Mrs. Graus geleitet wird. Elsie hält es schließlich einfach nicht mehr aus. Ein Leben auf den Straßen Londons kann nur besser als sein als eines im Haus Wurmig. Ihr gelingt die Flucht und eine aufregende, aber auch sehr harte Zeit beginnt für das Mädchen. Als sie eines Tages hört, dass ein vollständiges, in einem Eisblock eingefrorenes Mammut im Naturhistorischen Museum ausgestellt werden soll, ist Elsie sofort Feuer und Flamme. Sie will unbedingt mehr über dieses 10.000 Jahre alte Monster erfahren und schleicht sich in das Museum. Dies soll der Beginn eines unglaublichen Abenteuers werden, bei welchem ein verrückter Professor, eine herzliche Putzfrau, ein winziger pensionierter Soldat, Queen Victoria und noch viele weitere Personen beteiligt sein werden. Auch ein Mammut namens Wolli wird dabei eine große Rolle spielen – ein Mammut, das ausgesprochen lebendig ist.

Hach, was für ein Spaß! Meine große Vorfreude auf das neue Buch von David Walliams war mal wieder vollkommen gerechtfertigt – mir hat „Das Eismonster“ ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Dem britischen Autor ist es mal wieder mit Bravour geglückt, eine Story aufs Papier zu zaubern, die völlig absurd und herzerwärmend zugleich ist und vor urkomischen Einfällen nur so sprüht. Das Buch steckt voller schwarzem Humor und grotesker Momente, sodass man aus dem Kichern und Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herauskommt. Auch ins Mitfiebern gerät man ordentlich, denn die spannenden und abenteuerlichen Szenen können sich wahrhaftig ebenfalls sehen lassen. Und da sich in diesem turbulenten Irrwitz tatsächlich auch so einige wichtige und rührende Botschaften und Werten verbergen wie Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt, lehrt und bewegt einen die Geschichte auch. Ich kenne wirklich keinen anderen Autor, dem es stets so gut gelingt, ein total abgedrehtes Abenteuer mit klugen und wunderschönen Weisheiten zu versehen. „Das Eismonster“ ist zweifellos ein David-Walliams-Werk durch und durch. Ich bin echt begeistert von dem Buch und habe es trotz seiner fast 500 Seiten innerhalb eines Tages durchgelesen.

Ehe es mit der eigentlichen Erzählung losgeht, werden uns zunächst auf eine höchst amüsante Weise die wichtigsten Figuren vorgestellt – ebenfalls typisch für ein David-Walliams-Buch. Ich mag diese originellen Einführungen immer richtig gerne, da sie uns Leserinnen schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf liefern, was uns in etwa in der Geschichte erwarten wird.
Auch in „Das Eismonster“ hat mich das Personenregister bestens unterhalten und die Charaktere fand ich allesamt einfach nur grandios. Im Erschaffen von außergewöhnlichen und skurrilen Figuren ist der David Walliams ganz klar ein absoluter Könner.
Elsie, unsere 10-jährige Hauptprotagonistin, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig, stark und sympathisch und einfach so eine Buchheldin, die man augenblicklich gernhaben muss.

Unter den Nebenfiguren dürfen wir ebenfalls die Bekanntschaft von vielen liebenswerten Personen machen, die alle so ihre kuriosen Eigenarten haben und dazu beitragen, dass man das Grinsen stellenweise gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommt. Da hätten wir zum Beispiel die Putzfrau Uschi, die mir mit ihrer ehrlchen Art öfters ein breites Schmunzeln auf die Lippen gezaubert hat; ein Professor, der ein Genie, aber total durchgeknallt ist oder die Waisenheimleiterin Mrs. Graus, deren Name wohl passender nicht sein könnte. Diese Frau ist einfach nur grässlich!
Und an alle eingefleischten David-Walliams-Fans: Jaaa, natürlich laufen wir in diesem Buch auch Raj über den Weg, bzw. Raj, dem Ersten, hihi. Ein Werk von David Walliams ohne Raj, egal ob Original, Vor- oder Nachfahre? Ein Ding der Unmöglichkeit, würde ich sagen. ;)

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass „Das Eismonster“ eine Story in gewohnter David-Walliams-Manier erzählt. Es gibt viele Fürze (was bin ich froh, dass beim Lesen keine Gerüche übertragen werden!) und wir kommen in den Genuss von jeder Menge ekliger Szenen sowie völlig übertrieben dargestellter Brutalität. Der Humor wird garantiert nicht jedermanns Sache sein – er ist wirklich äußerst britisch. David Walliams gilt schließlich als der würdige Nachfolger Roald Dahl und das fraglos zurecht. Also ich bin definitiv ein großer Fan seines Humors. Wobei ich schon sagen muss, dass manchmal sogar ich einige Dinge etwas grenzwertig finde. Manche Einfälle Walliams sind schon wirklich sehr makaber. Da frage ich mich dann doch ab und an mal, ob manches nicht etwas zu heftig für ein Kinderbuch ist. „Terror-Tantchen“ zum Beispiel, also das Buch ist echt nicht ohne. In „Das Eismonster“ aber habe ich den Grad an derben Witzeleien und grausamen Passagen als absolut okay und kindgerecht empfunden. Ein paar wenige Scherze werden Kinder allerdings noch nicht verstehen, denke ich. Der Gag, bei dem ein Damenschlüpfer eine Rolle spielt beispielsweise, ist wohl eher einer für ältere Leser
innen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es hintem Buch ein feines Glossar gibt, in welchem wir mehr über das Viktorianische Zeitalter erfahren. David Walliams hat sich in seinem Buch natürlich so seine Freiheiten erlaubt, aber manches beruht tatsächlich auf wahren Tatsachen.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die coole Aufmachung des Buches. Selbstverständlich wurde auch „Das Eismonster“ vom einmaligen Tony Ross illustriert und die zahlreichen kreativen Spielereien mit der Schrift dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mir haben die vielen, vielen lustigen schwarz-weiß Bilder von Tony Ross wieder unglaublich gut gefallen. Sie harmonieren vortrefflich mit dem Geschehen im Text und machen das Leseabenteuer nur noch vergnüglicher und schöner. Auch die Schriftspielereien sind wieder erstklassig gelungen. Es ist einfach nur die reinste Freude dieses Buch durchzuschmökern und dank den vielen Illustrationen, der angenehm großen Schrift, den sehr kurzen Kapiteln und dem humorvollen Schreibstil fliegen die fast 500 Seiten nur so dahin, sodass man, ehe man es sich versieht, das dicke Buch im Nu wieder beendet hat.

Fazit: Wunderbar witzig und warmherzig – ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt! Ich habe mich mal wieder zurecht so sehr auf neues Lesefutter von David Walliams gefreut – ich bin total begeistert von „Das Eismonster“. Die Geschichte ist so schön schwarzhumorig und fantasievoll, vermittelt zugleich aber auch tolle Werte und Botschaften; die Charaktere sind großartig und die Aufmachung ist wie gewohnt brillant. Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und kann „Das Eismonster“ nur empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Berührend, einfühlsam, zeitlos und klug! Ein wundervolles Buch!

Wie man den Wind aufhält
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Als ich das erste Mal von „Wie man den Wind aufhält“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem Cover fühlte mich auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Wie man den Wind aufhält“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem Cover fühlte mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Ich zögerte also keine Sekunde lang und ließ den neuen Roman von Lynda Mullaly Hunt nur zu gerne bei mir einziehen.

Delsie lebt bei ihrer Großmutter auf Cape Cod. Seit dem Tod des Großvaters ist ihre Grammy alles, was Delsie an Familie noch hat. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt verschwunden. Als sie eines Tages von ihrer Freundin Annie gefragt wird, wie es ist eine „Waise“ zu sein, gerät Delsie ins Grübeln. Sie beginnt sich zu fragen: Wer waren ihre Eltern eigentlich? Warum hat ihre Mutter sie damals verlassen? Wer ist ihre wahre Familie?
Neben diesen Fragen beschäftigt Delsie gerade noch eine andere Sache: Ihre Freundin Brandy, die den Sommer immer auf Cape Cod verbringt, hat sich irgendwie verändert. Sie hängt nur noch mit der doofen Tressa rum, die sie vollkommen für sich beansprucht und sogar damit beginnt, Delsie zu mobben. Und Brandy schaut nur zu und unternimmt nichts gegen die Hänseleien. Ist Brandy überhaupt noch ihre Freundin?
Zum Glück gibt es Ronan – ein Junge, der vor kurzem neu in die Gegend gezogen ist und der ebenfalls keine leichte Familiengeschichte mit sich herumträgt. Delsie freundet sich schnell mit ihm an und gemeinsam beginnen sie Cape Cod zu erkunden. Zusammen werden sie herausfinden, was Familie und Freundschaft bedeutet, sie werden die Unterschiede zwischen Wütend – und Traurigsein lernen und erkennen wie wichtig es ist, das Leben so anzunehmen wie es ist, mit all seinen verschiedenen Farben.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Lynda Mullaly Hunt und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein! Ich habe eh schon seit einer ganzen Weile sehr mit ihren Büchern geliebäugelt (»Ich hab mich nie so leicht gefühlt« und »Wie ein Fisch im Baum«) und da ich nun von ihrem neuen Buch so begeistert bin, muss ich mir die anderen beiden Titel, die vor „Wie man den Wind aufhält“ im cbj Verlag erschienen sind, unbedingt noch zulegen. Da ist meine Neugierde jetzt nur noch größer geworden.

In meinen Augen hat Lynda Mullaly Hunt mit „Wie man den Wind aufhält“ einen wunderschönen Roman für Leserinnen ab 11 Jahren geschrieben, in welchem sie auf eine sehr sanfte und warmherzige Weise die tiefgehenden Themen Wut, Trauer, Selbstfindung, Vertrauen, Familie und Freundschaft behandelt. Die Geschichte steckt voller Feingefühl und Emotionen und erwärmt einem so richtig das Herz. Sie regt sehr zum Nachdenken an und wühlt auf, zugleich zaubert sie einem aber auch öfters ein breites Lächeln auf die Lippen. Sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen anzunehmen und sich selbst immer treu zu bleiben. Zudem führt sie sehr schön vor Augen, dass die Wahrnehmungen von uns Menschen sehr verschieden sein können. Auch wenn wir Dasselbe betrachten, können wir unterschiedliche Dinge sehen. In dem Buch steckt echt viel und es enthält unglaublich tolle, bedeutsame Weisheiten. Also ich bin wirklich begeistert davon, was „Wie man den Wind aufhält“ alles vermittelt.

Ich wusste schon nach wenigen Seiten, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb total gerne – für mich hat er sich hervorragend lesen lassen.

Das Setting konnte ebenfalls komplett bei mir punkten. Cape Cod als Schauplatz in Büchern hat mir schon immer wahnsinnig gut gefallen. Ich liebe einfach dieses besondere Insel- und Sommerfeeling, das diese Kulisse stets verströmt. „Wie man den Wind aufhält“ bildet da natürlich keine Ausnahme. Die bildhaften Beschreibungen haben in mir ein richtiges Fernweh ausgelöst und in der Siedlung, in der Delsie mit ihrer Großmuttern lebt, habe ich mich von Beginn an pudelwohl gefühlt. Die Gemeinschaft in diesem Ort wird zauberhaft beschrieben – man verspürt irgendwie sofort den Wunsch, ein Teil von ihr zu werden.

Auch die Figuren fand ich wunderbar, allen voran unsere Ich-Erzählerin Delsie. Delsie ist so eine Protagonistin, wie ich sie in Büchern besonders gerne mag: Außergewöhnlich, witzig, aufgeweckt und liebenswert. Delsie liebt Unwetter und Stürme und von Schuhen hält sie nicht viel; meistens trifft man das Mädchen im Sommer mit bloßen (und schmutzigen) Füßen an. Delsie ist einfach einzigartig; man kann als Leser
in gar nicht anders als dieses besondere Mädchen sofort ins Herz zu schließen und für ihre Stärke sehr zu bewundern. Unsere Buchheldin wird im Verlauf der Geschichte eine fabelhafte Entwicklung durchmachen. Sie wird erfahren, was wahre Freundschaft ausmacht, sie wird an Mut und Selbstsicherheit gewinnen und lernen mit ihren Gefühlen umzugehen.

Unter den Nebencharakteren waren mir nun nicht alle Personen sympathisch, was aber natürlich auch so sein sollte. Die blöde Tressa wird ganz bestimmt kein Leser*in mögen. Ich habe mich die meiste Zeit über tierisch über sie aufgeregt, weil sie sich so fies zwischen Delsie und Brandy drängt. Da ich so etwas leider selbst in meiner Kindheit erleben musste, habe ich unendlich mit Delsie mitgelitten und konnte ihre Wut und Enttäuschung nur zu gut verstehen.
Brandy, muss ich sagen, war auch keine Sympathieträgerin für mich. Sie ist eindeutig keine gute Freundin.
Zum Glück wird Delsie dem Jungen Ronan begegnen. Ronan hat mein Herz ebenfalls im Sturm erobert. Wie er und Delsie sich anfreunden, wird herzerwärmend schön und gefühlvoll beschrieben.
Sehr liebgewonnen habe ich auch Delsies Großmutter. Ihre resolute, zugleich aber auch sehr herzliche Art muss man einfach lieben.

Mich hat die Geschichte emotional sehr berührt; ich habe durchweg mit Delsie mitgefühlt und mitgefiebert und eine unvergessliche Zeit mit ihr und den weiteren Charakteren verbracht. Ich kann euch „Wie man den Wind aufhält“ wirklich nur ans Herz legen!

Fazit: Einfühlsam, berührend, zeitlos und klug – ein wundervolles Buch über Verlust, Freundschaft, Familie und noch vielem mehr! Lynda Mullaly Hunt hat mir mit „Wie man den Wind aufhält“ ein wahres Lesehighlight beschert. Ich mochte die Charaktere und das Setting unheimlich gerne, Delsie fand ich einfach nur großartig und von der feinfühligen Art und Weise wie die US-amerikanische Autorin viele wichtige und teils schwere Themen behandelt, bin ich hellauf begeistert. Ein wirklich ganz tolles Buch, das einen bewegt, mitreißt, öfters breit schmunzeln lässt, sehr nachdenklich stimmt und viele schöne Weisheiten vermittelt. Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Eine turbulente und warmherzige Weihnachtsstory voller Witz und Charme!

Weihnachten mit Opa (Spaß mit Opa 2)
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Da mir „Sommer mit Opa“ total gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Jahr endlich ein Wiedersehen mit Opa Franz und seinen beiden Enkelkindern geben wird. Als ich dann sah, ...

Da mir „Sommer mit Opa“ total gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Jahr endlich ein Wiedersehen mit Opa Franz und seinen beiden Enkelkindern geben wird. Als ich dann sah, dass es sich bei der Fortsetzung um einen Weihnachtsband handelt (ich liebe Weihnachtsgeschichten!), habe ich mich nur noch mehr gefreut. „Weihnachten mit Opa“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Weihnachten steht vor der Tür. Leider sitzen die Eltern von Jonas und Marie aber noch auf dem Flughafen fest und werden nicht rechtzeitig an Heiligabend zu Hause sein. Zum Glück ist ja aber Opa Franz da und passt auf seine beiden Enkelkinder auf und auch Lucky wird dieses Jahr das Fest mit ihnen verbringen. Zu viert machen sie sich an die Weihnachtsvorbereitungen. Dabei wird nur sehr schnell deutlich: Hippie-Opa Franz, der stets sehr spontan und gechillt drauf ist, legt nicht allzu viel Wert auf durchgeplante Feiertage. Diese Weihnachten wird definitiv anders werden als sonst, das ist sicher...

Kennt ihr schon Opa Franz, den wohl gechilltesten und coolsten Opa aller Zeiten? Und seine zwei liebenswürdigen Enkel Jonas und Marie? Wenn ihr jetzt mit dem Kopf schütteln solltet, die Bekanntschaft der Drei aber noch gerne machen möchtet, rate ich euch sehr, dies mit dem ersten Band zu tun. „Weihnachten mit Opa“ erzählt zwar eine recht eigenständige Geschichte und kann meinem Empfinden nach unabhängig zu Band 1 gelesen werden, aber da das Buch dann doch etwas auf den Vorgänger aufbaut, würde ich trotzdem empfehlen, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten.

Bei mir war es nun schon wieder über zwei Jahre her, dass ich Opa Franz, Jonas und Marie auf ihrem aufregenden Sommerabenteuer begleitet habe. Mittlerweile habe ich natürlich wieder einiges von der Handlung vergessen, was ich beim Lesen der Fortsetzung auch gemerkt habe. So wusste ich beispielsweise im ersten Moment gar nicht mehr, wer denn noch mal das Mädchen Lucky war. (Das Merken von Figurennamen ist nicht so meine Stärke, räusper). Zum Glück waren meine Erinnerungen aber sehr schnell wieder aufgefrischt, sodass ich das Buch in vollen Zügen genießen konnte und jede Menge Spaß dabei hatte. In meinen Augen hat Sarah Welk mit „Weihnachten mit Opa“ eine bezaubernde Fortsetzung geschrieben, die wie der Reihenauftakt eine liebenswert-chaotische und lustige Geschichte für Groß und Klein erzählt. Ich persönlich finde nur, dass der zweite Band etwas schwächer ist als der erste. Ich bin begeistert, definitiv, aber „Sommer mit Opa“ habe ich irgendwie als unterhaltsamer in Erinnerung. Aber wie gesagt, ich habe dennoch eine wundervolle Lesezeit mit dem Buch verbracht.

Erfahren tun wir wieder alles aus der Sicht des elfjährigen Jonas in der Ich-Perspektive. Jonas mochte ich bereits im ersten Band super gerne und auch dieses Mal habe ich ihn sofort in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und sympathischer Junge und wirkt immer so schön authentisch. Mit ihm wird sich die Zielgruppe garantiert hervorragend identifizieren können.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Sarah Welk in gleicher Weise wieder vollends überzeugen. Egal ob alte Bekannte oder neu eingeführte Personen – allesamt wurden sie mit sehr viel Liebe ausgearbeitet. Jonas‘ jüngere Schwester Marie; die quirlige Lucky; die beiden obdachlosen Herren Willi und Alex, die zwei ziemlich schräge Vögel sind, ... – alle haben sie so ihre Eigenarten und sorgen für richtig gute Unterhaltung.
Mein persönlicher Star war allerdings ganz klar wieder Opa Franz, der so eine herrlich coole Socke ist. Wie ich schon in meiner Rezension zum ersten Teil meinte: Opa Franz sieht nicht nur hip aus, er ist es auch. Ich muss zwar sagen, dass ich mich im Vorgänger etwas mehr über ihn amüsiert habe, aber auch in diesem Band ha er mir mit seiner unnachahmlichen Art so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Neben dem Humor kommt natürlich auch die Winter- und Weihnachtsstimmung nicht zu kurz. Für die Vorweihnachtszeit eignet sich das Buch wahrlich perfekt. Als Adventskalender kann man es allerdings nicht so gut nutzen, da es keine 24 Kapitel hat. Das muss ja aber auch nicht sein. Ich finde es zwar immer sehr schön, wenn weihnachtliche Kinderbücher in 24 Kapitel eingeteilt sind, werde aber natürlich keinen Stern abziehen, wenn dem nicht so ist.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist, dass einen die Geschichte nicht nur ausgesprochen gut unterhält, sondern auch nachdenklich stimmt. Mit diesem Aspekt konnte bereits der erste Teil bei mir punkten. „Weihnachten mit Opa“ beschert uns nicht nur ein spaßiges Weihnachtsabenteuer voller Turbulenzen – das Buch enthält auch so einige wichtige Themen und Werte wie Hilfsbereitschaft, Obdachlosigkeit und Zusammenhalt.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 9 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil von Sarah Welk ist leicht, flüssig und modern, die Schrift ist sehr groß und die Kapitel sind schön kurz. Jungen und Mädchen ab 9 Jahren sollten bei „Weihnachten mit Opa“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen bietet sich das Buch auch prima an.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die coolen schwarz-weiß Illustrationen an den Kapitelanfängen. Mir haben die humorvollen Zeichnungen von Alexander von Knorre wieder unheimlich gut gefallen. Vor allem die Bilder von Hippie-Opa Franz finde ich einfach nur spitze!

Fazit: Witzig, charmant und warmherzig – eine mitreißende Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt! Sarah Welk ist mit „Weihnachten mit Opa“ eine zauberhafte Fortsetzung geglückt, die wie der Vorgänger eine wunderbar turbulente und unterhaltsame Story erzählt. Das Buch macht einfach nur gute Laune und lässt an keiner Stelle aufkommen, zugleich regt es aber auch zum Nachdenken an. Auch die Weihnachtsatmosphäre kommt natürlich nicht zu kurz, sodass sich das Buch bestens für die Adventszeit eignet. Mir hat es sehr viel Vergnügen bereitet, Weihnachten mit Opa Franz und seinen Enkelkindern zu feiern und ich hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen mit den Dreien. „Weihnachten mit Opa“ erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Ein magisch schöner Auftakt!

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Als ich das erste Mal von „Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Cover finde ich einfach nur mega, der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und meine bisherigen ...

Als ich das erste Mal von „Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Cover finde ich einfach nur mega, der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und meine bisherigen Werke von Falk Holzapfel konnten mich allesamt begeistern. Was tat ich also? Yes, genau: Ich ließ den neuen Fantasyroman von Falk Holzapfel alias Zapf nur zu gerne bei mir einziehen!

Adrian hält es zu Hause einfach nicht mehr aus, daher flüchtet er kurzerhand zu seiner Tante Lia nach Arken – der wohl langweiligsten Stadt der Welt. Internet oder Handynetz? Das sucht man in diesem verschlafenen und abgelegenen Kaff wahrlich vergebens. Adrian kann sich eindeutig einen schöneren Ort zum Leben vorstellen, aber für ein paar Tage wird‘s schon gehen. Kurz nach seiner seiner Ankunft wird er nur feststellen: Arken ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Langweilig und öde? Oh nein, bei weitem nicht! Die Stadt umgibt ein Schleier, hinter welchem sich etwas ganz Erstaunliches verbirgt: Eine Welt voller Hexen, Werwölfe, Ghule und weiteren magischen Wesen – sogenannte Magika. Und als wäre das nicht schon unglaublich genug, erfährt Adrian, dass er selbst scheinbar ebenfalls ein Magika ist. Damit all diese Kreaturen in Frieden leben können, hat Adrians Tante den besagten Schleier (ein mächtiger Schutzzauber) über Arken gelegt. Als Lia jedoch plötzlich spurlos verschwindet, schwebt die ganze Stadt in großer Gefahr. Gemeinsam mit der jungen Hexe Jazz und dem Dorftroll Juri begibt sich Adrian auf die Suche nach seiner Tante. Ob es ihnen wohl gelingen wird, sie zu finden und Arken zu retten?

Sieht das Cover nicht genial aus? Also ich finde es grandios. Diese geheimnisvolle Aura, die es versprüht, feiere ich einfach so richtig!
Ganz große Liebe ist es bei mir auch bei der Innengestaltung. Dem Falk Holzapfel ist zweifellos nicht nur der äußere Einband vortrefflich gelungen – auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, kann sich sehen lassen. Vorne im Buch gibt es eine traumhafte und sehr detailreiche Karte, die die Stadt Arken zeigt; zu jedem Kapitelanfang gibt es eine ganzseitige Illustrationen und auch am Ende einzelner Kapitel kommen wir in den Genuss kleiner Zeichnungen. Mir haben sämtliche Bilder wahnsinnig gut gefallen. Vor allem von der außergewöhnlichen Art und Weise, wie sie koloriert sind, bin ich begeistert.
Mit der Aufmachung konnte mich das Buch ganz klar vollends überzeugen. Wie aber schaut es mit der Geschichte aus? Konnte sie mich genauso verzaubern?

Um es kurz zu machen: Ich finde die Story von „Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ richtig klasse, allerdings konnte sie meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllen. Für mich hatte das Buch stellenweise ein paar kleine Längen und irgendwie wollte bei mir dieser letzte Funken nicht überspringen. Aber wie gesagt, mir hat die Geschichte dennoch unheimlich gut gefallen. Ich habe eine tolle Zeit in Arken verbracht und freue mich schon sehr auf meine Rückkehr in diese faszinierende Stadt, die man ganz klar nicht als den langweiligsten Ort der Welt bezeichnen kann – trotz fehlenden Handynetzes und nicht vorhandenen Internets.

Das Setting konnte zweifellos komplett bei mir punkten. Die Welt, die Falk Holzapfel in seinem neuen Buch erschaffen hat, steckt voller Mystik, Wunder und magischer Wesen und wird ungeheuer bildhaft und atmosphärisch beschrieben. Man hat beim Lesen das reinste Kopfkino und an vielen Stellen regelrecht das Gefühl, live dabei zu sein. Also ich mochte die Kulisse echt gerne. Vor allem diese düstere und leicht schaurige Stimmung hat‘s mir voll angetan.

Die Figuren haben mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Unser Hauptprotagonist Adrian, aus dessen Sicht wir die den größten Teil der Geschehnisse in der dritten Person erfahren, war mir vom ersten Moment an sympathisch und da sein Charakter sehr authentisch und anschaulich dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos geglückt, mich in ihn hineinversetzen. So habe ich es nur zu gut nachvollziehen können, dass es Adrian zunächst gar nicht fassen kann, dass es sich bei Arken um einen Ort voller Magie handelt und dass seine Tante eine waschechte Hexe ist. Und diese Stimme, die er plötzlich ständig in seinem Kopf hört, hätte mich ebenfalls äußerst beunruhigt. Die Sätze dieser mysteriöse Stimme sind übrigens in roter Schrift geschrieben – eine ziemlich coole Idee, wie ich finde.

Neben Adrian haben wir das große Vergnügen, noch vielen weiteren liebevoll ausgearbeiteten Charakteren zu begegnen. Die Junghexe Jazz und der Troll Juri beispielsweise, die definitiv zu meinen Lieblingen gehörten. Jazz ist so schön tough und Juri hat mich mit seiner witzigen und nerdigen Art bestens unterhalten. Adrian, Jazz und Juri werden sich sehr schnell anfreunden und das Zusammenspiel zwischen den Dreien zählte eindeutig zu meinen Highlights in dem Buch. Der Humor kommt neben der Magie und den Schauermomenten nicht zu kurz, das kann ich euch versprechen. Manche Figuren sind so herrlich schräg drauf und liefern uns Leserinnen so einige Gründe zum Schmunzeln. Natürlich treffen wir im Verlauf der Geschichte aber nicht nur liebenswerten Gestalten. Auch gefährliche und weniger freundliche Kreaturen tummeln in diesem Buch ihr Unwesen.

Was den Plot angeht, habe ich euch oben ja bereits berichtet, dass mir irgendwie etwas gefehlt hat und obwohl die Handlung mit jeder Menge Spannung und unvorhersehbaren Wendungen aufwarten aufwarten kann, konnte sie mich teilweise dennoch nicht so an die Seiten fesseln wie von mir erhofft. Zum Glück haben sich diese Passagen aber in Grenzen gehalten und da sich das Buch dank des wundervollen Schreibstils und den kurzen Kapiteln angenehm flüssig für mich hat lesen lassen, habe ich es innerhalb kurzer Zeit durchgeschmökert.

Enden tut das Buch recht offen, sodass man fest davon ausgehen kann, dass es mindestens noch einen weiteren Band geben wird. Also für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein spannender Auftakt voller Geheimnisse und Magie! Falk Holzapfel hat mit „Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ einen wunderbaren Fantasyroman für Leser
innen ab 10 Jahren aufs Papier gezaubert, mit welchem er mir tolle Lesestunden beschert hat. Die Story enthält einen gelungenen Mix aus Witz, Charme, Spannung und Magie, die Figuren wurden prima ausgearbeitet und die Aufmachung ist einfach nur famos. Mir hat es am Ende nur leider dennoch nicht für 5 Sterne gereicht. Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Wärmstens empfehlen kann ich das Buch aber selbstverständlich dennoch. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Ein zauberhaftes Kinderbuch!

Liane und das Land der Geschichten
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Bei einem Blick in das neue Programm des arsEdition Verlags, ist mir „Liane und das Land der Geschichten“ sofort ins Auge gesprungen. In das farbenfrohe Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt ...

Bei einem Blick in das neue Programm des arsEdition Verlags, ist mir „Liane und das Land der Geschichten“ sofort ins Auge gesprungen. In das farbenfrohe Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (sieht es nicht wunderhübsch aus?) und da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Mädchen Liane unbedingt kennenlernen möchte.

Liane kann ihren Namen überhaupt nicht leiden. Sie findet ihn ganz furchtbar und leidet sehr darunter, dass sich ihre Mitschüler ständig über ihn lustig machen. Zum Glück hat Liane ihre Bücher. Sie liebt das Lesen und flüchtet so oft sie kann in die verschiedensten Geschichten. Dass das Schmökern in Büchern etwas sehr, sehr Wichtiges ist, wird das Mädchen bald noch feststellen. Als sie in der Schulbibliothek einen rätselhaften Globus findet und kurz darauf zwei merkwürdigen Kindern begegnet, erfährt sie von dem achten Kontinent. Zusammen mit den beiden Kindern reist sie an diesen wundersamen Ort, der sich das Land der Geschichten nennt. Leider ist diese Welt nur in großer Gefahr, da immer weniger Menschen lesen. Das Land der Geschichten kann nur mit der Fantasie der Menschen existieren – ohne sie, verschwindet es allmählich. Das darf aber auf gar keinen Fall passieren! Liane möchte den achten Kontinent unbedingt retten. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Dies ist mal wieder so ein Buch, das zeigt, wie verschieden doch die Geschmäcker sein können. Ich habe dem Titel vorhin mal einen kurzen Besuch auf Lovelybooks und Amazon abgestattet und habe dabei erstaunt festgestellt, dass er recht viele 2- und 3-Sterne Rezensionen erhalten hat. Also ich gehöre definitiv nicht zu denjenigen, die enttäuscht von dem ersten Kinderbuch von Elif Shafak sind. In meinen Augen hat die türkische Autorin mit „Liane und das Land der Geschichten“ eine wunderschöne Fantasy- und Abenteuergeschichte geschrieben, die voller wichtiger Weisheiten steckt und uns Leser auf eine ganz besondere Reise mitnimmt.

Ehe wir uns aber gemeinsam mit unserer Buchheldin Liane zum achten Kontinent aufmachen, lernen wir sie und ihr Leben genauer kennen. Ich habe in so einigen Rezensionen gelesen, dass ihnen die erste Hälfte des Buches zu langatmig und bedrückend war. Ruhig und etwas melancholisch ist die Geschichte anfangs, das stimmt, allerdings habe ich persönlich sie an keiner Stelle als zu langweilig, negativ oder traurig empfunden. Ich mochte den Teil vor Lianes Reise ins Land der Geschichten total gerne und habe die Art und Weise, wie er erzählt wird, als genau richtig für die Handlung empfunden.

Unsere Ich-Erzählerin Liane war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist so eine Protagonistin, wie ich sie in Kinderbüchern ganz besonders gerne mag: Außergewöhnlich, klug, verträumt und neugierig. Nicht zu vergessen ihre große Leidenschaft für Bücher. Ich liebe das einfach, wenn Buchheldinnen meine Liebe für das Lesen mit mir teilen. Liane hat sich mit ihrer einzigartigen und bücherverrückten Art also sofort in mein Herz geschlichen und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr einfühlsam dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in sie hineinversetzen.
Dass Liane ihren Namen überhaupt nicht leiden kann, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich finde zwar, dass es eindeutig schlimmere Namen gibt, aber ich würde mit unserer Protagonistin dennoch nicht tauschen wollen. Der Name eignet sich zweifellos hervorragend dafür, für blöde Sprüche verwendet zu werden, was einige von Lianes Mitschülern leider gerne tun. Mir tat Liane ziemlich leid, dass sie in der Schule dauernd gehänselt wird und keine Freunde hat.

Als Liane in der Schulbücherei einen geheimnisvollen alten Globus findet und kurz darauf zu ihren Großeltern fährt, nimmt die Handlung so richtig an Fahrt auf. Kurz nach ihrer Ankunft begegnet das Mädchen zwei sonderbaren Kindern und gemeinsam mit ihnen gelangt sie in das fantastische Land der Geschichten.
An dem sehr ruhigen Start habe ich mich, wie gesagt, überhaupt nicht gestört, aber der Part des Buches, der von Lianes spannendem Abenteuer auf dem achten Kontinent handelt, konnte mich noch mal eine ordentliche Ecke mehr begeistern und verzaubern. Das Land der Geschichten wird unglaublich fantasievoll und märchenhaft beschrieben und verströmt so etwas herrlich Zeitloses. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, Liane und ihre beiden neuen Freunde Zeliş und Asutay auf ihrem Weg durch diese abenteuerliche Welt zu begleiten und ein aufregendes und magisches Erlebnis nach dem nächsten zu erleben. Klasse dabei fand ich auch, wie großartig sich Liane weiterentwickeln wird. Auf ihrer Rettungsmission wird Liane lernen, sich selbst endlich so zu akzeptieren und zu lieben, wie sie nun mal ist – einschließlich ihres Namens. Dieser Wandel hat mir echt gut gefallen und die weiteren bedeutsamen Themen und Werte, die die Geschichte vermittelt, konnten mich ebenfalls hellauf begeistern. „Liane und das Land der Geschichten“ führt uns unter anderem sehr schön vor Augen, wie wichtig es ist Bücher zu lesen und sich seine Fantasie und Vorstellungskraft zu erhalten. Die Story regt sehr zum Nachdenken an und wird, so hoffe ich, Leser
innen dazu animieren, die Nase öfters in ein gutes Buch zu stecken und ausgiebig in Büchereien und Buchhandlungen zu stöbern.

Vom Verlag wird „Liane und das Land der Geschichten“ ab 8 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist sehr groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Etwas geübtere Leser*innen sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Fürs Vorlesen eignet sich das Buch meinem Empfinden nach sogar schon für etwas jüngere Kinder. Mädchen und Jungen ab 6 oder 7 Jahren sollten dem Geschehen sehr gut folgen können, denke ich.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf die Innengestaltung eingehen. Die Geschichte wird von bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen begleitet, die, anders als das Cover, nicht von der Mila Marquis stammen, sondern von Zafer Okur. Also mir haben die Zeichnungen echt gut gefallen. Sie passen perfekt zur Geschichte und machen das Lesevergnügen nur noch schöner.

Fazit: Ein zauberhaftes Kinderbuch voller Fantasie und toller Botschaften! Mir hat „Liane und das Land der Geschichten“ ein herrliches Leseerlebnis beschert. In meinen Augen ist der Autorin Elif Shafak mit ihrem ersten Kinderroman eine wundervolle Geschichte für Kinder ab 8 Jahren geglückt, die von vielen essenziellen Themen handelt wie Selbstliebe, Ausgrenzung und Freundschaft und die verdeutlicht, wie wichtig es ist zu lesen. Lianes Abenteuer ist eine wahre Liebeserklärung an die Buchwelt und ein großes Muss für alle, die Bücher und fantastische Geschichten lieben. Ich bin begeistert und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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