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Veröffentlicht am 11.10.2020

Eine weitere zauberhaft schöne Fortsetzung!

Kiesel, die Elfe - Das Geheimnis der bunten Berge
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Hurra, Kiesel ist zurück! Da mich Nina Blazon mit den ersten drei Bänden ihrer liebenswerten Elfen-Reihe hellauf begeistern konnte, habe ich mich auf Kiesels viertes Abenteuer riesig gefreut. Ich war schon ...

Hurra, Kiesel ist zurück! Da mich Nina Blazon mit den ersten drei Bänden ihrer liebenswerten Elfen-Reihe hellauf begeistern konnte, habe ich mich auf Kiesels viertes Abenteuer riesig gefreut. Ich war schon total gespannt, was wir zusammen mit Kiesel bei den bunten Bergen wohl Geheimnisvolles erleben werden.

Es ist Herbst im Veilchental geworden. Endlich, denkt Kiesel. Nun kann sie endlich ihre große (und geheime) Reise zur weit entfernten Dracheninsel antreten, um nach der alten Sternelfe zu suchen, die angeblich auf der Insel leben soll. Ob sie sie finden wird? Wird die Steinelfe ihr sagen können, was es mit Kiesels ungewöhnlicher Magie auf sich hat? Wird Kiesel endlich das Rätsel ihrer Herkunft lüften können? Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Nicht nur bei uns ist es herbstlich geworden – auch im Veilchental ist der Sommer vorbei. Zeitlich passt „Das Geheimnis der bunten Berge“ also perfekt in die jetzige Jahreszeit. Ich muss nur gestehen, dass ich aufgrund des Covers irgendwie mit ein bisschen mehr Herbstfeeling zwischen den Buchdeckeln gerechnet habe. Dass diese für mich nun geringer ausfiel als erwartet, hat mich aber überhaupt nicht gestört. In meinen Augen hat Nina Blazon auch mit dem vierten Kiesel-Band eine fabelhafte Fanatsygeschichte für Kinder ab 6 Jahren aufs Papier gezaubert, mit welcher sie mir ein herrliches Leseerlebnis bescheren konnte. Ich kann daher auch Kiesels viertes Abenteuer nur empfehlen, rate allerdings allen Neueinsteigern zuerst die drei Vorgänger zu lesen. Bei der „Kiesel, die Elfe“ - Serie sollte man die chronologische Reihenfolge der Bände besser einhalten, da sie aufeinander aufbauen.

Ich habe erneut völlig mühelos in Kiesels wunderbare Welt zurückgefunden und das Buch in einem Rutsch durchgeschmökert. Wie die drei vorherigen Bände, so beschert uns auch der vierte Teil eine Geschichte voller Überraschungen, Spannung und Magie und vermittelt wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Tapferkeit und Zusammenhalt.

Unsere Buchheldin Kiesel kann man für ihren großen Mut wahrlich nur bewundern. Diese Mal reisen wir mit ihr zu der fernen Dracheninsel – etwas, was jede andere Elfe aus dem Veilchental niemals wagen würde. Mutig und unerschrocken, wie Kiesel aber nun mal ist, lässt sie sich von ihrem tollkühnen Vorhaben nicht abbringen. Sie möchte schließlich endlich das große Geheimnis ihrer Herkunft lüften und mehr über ihre sonderbare Magie erfahren. Ob ihr Plan erfolgreich sein wird? Wird sie mit Antworten auf ihre Fragen nach Hause zurückkehren? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auch über Kiesels aufregende Erlebnisse auf der Dracheninsel werde ich hier schweigen, hehe. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass auch dieser Band die Herzen aller Abenteuer- und Elfenfans höher schlagen lässt und Drachenliebhaber ebenfalls ganz auf ihre Kosten kommen werden. :)

Von den vielen herzlichen Charakteren möchte ich euch aber unbedingt noch berichten. Neben Kiesel haben wir das große Vergnügen auf lauter weitere bekannte Gesichter aus den vorigen Bände zu stoßen. Das knuffige Mini-Monster Mino, der hilfsbereite Kolibri Krí, Kiesels beste Freundin Lilana - diese Figuren und noch so einige mehr haben wieder ihren Auftritt und auch ein paar neue Personen dürfen wir kennenlernen. Mir haben alle Charaktere, egal ob liebgewonnene oder neu eingeführte, erneut richtig gut gefallen. Für das Ausarbeiten von sympathischen und außergewöhnlichen Gestalten hat die Nina Blazon zweifellos ein absolutes Händchen.

Auch im Erschaffen von fantasievollen Welten ist Nina Blazon eine absolute Könnerin. Im märchenhaften Veilchental fühle ich mich mittlerweile schon richtig zu Hause und von der Dracheninsel, auf die es uns in diesem Band verschlägt, hatte ich dank der anschaulichen Beschreibungen ebenfalls die wundervollsten Bilder im Kopf. Ganz zauberhaft fand auch ich wieder die abenteuerliche und magische Atmosphäre, die die durch die Kulisse geschaffen wird.

Was natürlich ebenfalls dazu beiträgt, dass eine ganz besondere Stimmung entsteht und man sich alle Orte sehr genau vorstellen kann, sind die hinreißenden Illustrationen von Billy Bock. Mich konnten die zahlreichen farbigen Bilder abermals vollkommen verzaubern. Sie sind so schön bunt und fröhlich und passen erneut perfekt zur Geschichte. Ganz hingerissen bin ich auch wieder von der doppelseitige Karte vorne und hinten im Buch, die das Veilchental zeigt – dieses Mal im Herbst. An der Karte kann ich mich einfach nie sattsehen und auch in das Cover bin ich total verliebt. Sieht es nicht wunderhübsch aus?

Empfohlen wird die Reihe ab 6 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die „Kiesel, die Elfe“ - Geschichten sind meiner Ansicht nach die idealen Vorlesebücher und können, denke ich, vermutlich sogar schon etwas jüngeren Kindern vorgetragen werden. Zum Selberlesen würde ich die Bücher für Leser*innen ab 8 Jahren empfehlen.

Anders als in den Vorgängern wird dieses Mal kein Folgeband hinten im Buch angekündigt. So wie die Geschichte endet, gehe ich allerdings sehr davon aus, dass es mindestens noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Hoffentlich liege ich damit richtig. Ich würde unheimlich gerne noch weitere spannende Abenteuer mit Kiesel und ihren Freunden erleben!

Fazit: Eine weitere bezaubernde Fortsetzung voller Abenteuer und Magie! Nina Blazon ist auch mit „Das Geheimnis der bunten Berge“ eine tolle Elfengeschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt gelungen, die spannend und warmherzig erzählt wird und fantastisch aufgemacht ist. Ich bin mal wieder ganz begeistert von der fantasievollen und süßen Geschichte und den vielen wunderschönen Illustrationen von Billy Bock. Über weitere Abenteuer mit Kiesel und ihren Freunden würde ich mich sehr freuen! Der vierte Band erhält von 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Eine ganz besondere Geschichte!

Insel der Waisen
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Bei „Insel der Waisen“ stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich sie unbedingt lesen! Das bunte, zugleich aber auch sehr geheimnisvoll wirkende Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick ...

Bei „Insel der Waisen“ stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich sie unbedingt lesen! Das bunte, zugleich aber auch sehr geheimnisvoll wirkende Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken und auch der Klappentext hatte ich mich sofort. Das Buch klang einfach nur mega gut, daher zögerte ich auch gar nicht lange und ließ es nur zu gerne bei mir einziehen.

Eine idyllische Insel irgendwo im Nirgendwo. Hier leben neun Kinder, ganz auf sich allein gestellt. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn ihre Zeit auf der Insel vorbei ist, das weiß niemand. Jedes Jahr erreicht ein Boot das kleine Paradies und bringt ein neues Kind. Das älteste Kind muss dafür gehen. So lautet die wichtigste Regel. Es dürfen immer nur neun Kinder auf der Insel sein. Das nun neue älteste Kind erhält die Aufgabe, sich um das jüngste, das sogenannte Mündel, zu kümmern. In diesem Jahr ist Jinny an der Reihe. Sie muss die kleine Ess betreuen und ihr alles erklären und beibringen, was sie wissen muss. Dieses Mal aber ist alles anders. Jinny wird die Erste sein, die sich der wichtigsten Vorschrift widersetzt. Als das Boot kommt und ein neues Kind bringt, bleibt Jinny auf der Insel. Was wird das für Konsequenzen haben? Wie wird die Insel auf diesen Regelbruch reagieren?

Ich muss gestehen, dass mir „Insel der Waisen“ nicht so wirklich die Story beschert hat, mit der ich gerechnet habe. So im Nachhinein kann ich nur irgendwie gar nicht mehr sagen, was genau ich eigentlich erwartet hatte. Vermutlich etwas mehr spannende Abenteuergeschichte. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass ich deswegen enttäuscht von „Insel der Waisen“ bin – nein, bin ich nicht. Es war anders als gedacht, ja, das schon, aber keineswegs schlecht anders. Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und obwohl die Handlung sehr ruhig ist, konnte sie mich von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln. Also ich würde sagen, dass es doch definitiv für das Buch spricht, dass ich es in weniger als zwei Tagen durchgelesen habe, oder? :D

Vermutlich haben einige von euch aber schon gesehen, dass ich „Insel der Waisen“ nicht die volle Sternenzahl gegeben habe. Es gab leider einen Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat, daher konnte ich dem Buch letztendlich „nur“ 4 Sterne geben. Aber wie gesagt, ich bin dennoch begeistert von dem, was Laurel Snyder da Außergewöhnliches aufs Papier gezaubert hat!
Was mir nicht so zugesagt hat, sind die vielen Fragen, die am Ende unbeantwortet bleiben. So bleibt zum Beispiel unklar, warum die Kinder eigentlich auf der Insel sind. Man muss sich als Leser über vieles selbst seine Gedanken machen und die Geschichte einfach so nehmen wie sie ist. Ich persönlich gehe davon aus, dass es sich bei „Insel der Waisen“ um ein alleinstehendes Buch handelt, hoffe aber sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, in der die vielen Rätselhaftigkeiten gelüftet werden.

Obwohl mich das Ende etwas unzufrieden zurückgelassen hat, habe ich es zugleich auch mit einem beeindruckten „Okay. Wow!“ beenden können. Laurel Snyder ist mit „Insel der Waisen“ in meinen Augen ein ganz besonderer Jugendroman gelungen, dessen Handlung mir ganz bestimmt noch sehr lang sehr gut im Gedächtnis bleiben wird.

Die Geschichte verströmt von Beginn an eine geheimnisvolle, mysteriöse und, ja, fast schon magische Atmosphäre und übt einen Sog auf uns Leser aus, welchem man sich einfach nicht mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich habe die Stimmung stellenweise fast schon als ein wenig beklemmend empfunden, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, ganz im Gegenteil.
Mit der Insel ist Laurel Snyder wahrhaftig ein einzigartiges Setting gelungen. Die Insel wird wunderschön und sehr idyllisch beschrieben, strahlt zugleich aber auch irgendwie etwas Bedrohliches aus. Vor allem zum Ende hin, als sich die Merkwürdigkeiten und scheinbar übernatürlichen Dinge häufen, versprüht die Insel nicht mehr die paradiesische Aura wie zu Beginn. Die Story erhält dadurch einen leicht mystischen Touch, was mir unheimlich gut gefallen hat.

Mit der Erzählweise konnte „Insel der Waisen“ ebenfalls bei mir punkten. Ich hätte es zwar eigentlich gar nicht schlecht gefunden, wenn wir die Handlung aus mehreren Perspektiven im Wechsel erfahren hätten, aber auch mit nur einer Ich-Erzählerin bin ich absolut glücklich.
Die Geschichte ist ausschließlich aus der Sicht von Jinny geschrieben. Jinny, muss ich zugeben, war mir nicht immer sympathisch und manche ihrer Entscheidungen konnte ich nicht gänzlich nachvollziehen, aber gestört hat mich das beim Lesen tatsächlich nicht. Ich mochte Jinny dennoch richtig gerne und fand es toll, dass sie (als Einzige) damit beginnt, die Regeln auf der Insel infrage zu stellen und nicht mehr als gegeben hinzunehmen.
Ich fand es ungemein interessant, Jinnys Denken und Fühlen zu verfolgen und zu beobachten, welche Entscheidungen sie trifft und wie sie handelt. Sie agiert oft ziemlich unüberlegt und auch egoistisch, sodass sie auf mich stellenweise noch einen sehr kindlichen Eindruck gemacht hat. Wie alt genau Jinny und die anderen Kinder sind, erfahren wir übrigens nicht. Auch da kann man als Leser also nur Vermutungen anstellen. Ich persönlich habe Jinny auf etwa 12 Jahre geschätzt.

Die anderen Kinder, die ebenfalls sehr authentisch ausgearbeitet wurden, mochte ich auch ausgesprochen gerne. Ich fand es spannend zu sehen, wie sie auf der Insel leben, sich selbst Nahrung beschaffen und kochen, wie sie zusammenhalten und einander helfen. Das Zusammenspiel der Figuren zählt zu meinen persönlichen Highlights. Es ist glaubhaft und faszinierend und macht dieses Buch wahrlich zu etwas ganz Besonderem.

Fazit: Eine außergewöhnliche und wunderbar zeitlose Geschichte, die noch lange in einem nachklingt! Mir hat „Insel der Waisen“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Buch erzählt eine wundersame Geschichte über das Erwachsenwerden und Entscheidungen treffen, über Verantwortung, Veränderungen, Abschied nehmen und Zusammenhalt. Mich hat die Handlung sehr bewegt und nachdenklich gestimmt. Sie hat mich durchweg an die Seiten gefesselt und mit vielen Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Ich hätte mir ein paar mehr Antworten gewünscht, mir persönlich war das Ende etwas zu offen. Ansonsten bin ich aber hellauf begeistert von meinem ersten Werk aus der Feder von Laurel Snyder. Ich kann „Insel der Waisen“ absolut empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Ein großartiger Zeitreiseroman voller Spannung, Action und Abenteuer!

Doggerland
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Da mich Daniel Bleckmann mit seinem Debütroman „Family Quest“ vollkommen verzaubern konnte, stand für mich sofort fest, dass ich sein zweites Buch unbedingt lesen muss. Auf „Doggerland – Die versunkene ...

Da mich Daniel Bleckmann mit seinem Debütroman „Family Quest“ vollkommen verzaubern konnte, stand für mich sofort fest, dass ich sein zweites Buch unbedingt lesen muss. Auf „Doggerland – Die versunkene Welt“ war ich schon unglaublich gespannt!

Die Zwillinge Leya und Lex stoßen während einer Wattwanderung auf seltsame rote Felsbrocken, die an ein Tor erinnern. Neugierig untersuchen sie die großen Steine– und werden urplötzlich in die Vergangenheit katapultiert. Die beiden landen im Doggerland – eine Welt, die vor rund 8000 Jahren England mit dem europäischen Festland verbunden hat. Nach der letzten Eiszeit hat ein riesiger Tsunami dieses fruchtbare Land nur verschlungen, sodass es zum Atlantis der Nordsee wurde. Leya und Lex können es zunächst gar nicht fassen, dass sie sich in der Steinzeit befinden. Mit großen Staunen und voller Faszination beginnen sie diese fremde und beeindruckende Welt zu erkunden und schließen sehr schnell Freundschaft mit dem Jungen Alif, der der Häuptlingssohn eines Steinzeitstammes ist. Je länger ihr Aufenthalt andauert, desto nervöser werden die Geschwister. Doggerland wird verschließen irgendwann im Meer versinken – aber wann ist dieses wann? Sehr bald schon oder liegt der Untergang noch in weiter Ferne? Leya und Lex müssen unbedingt in ihre Zeit zurückkehren, ehe es zu spät ist!

Da mir, wie oben bereits erwähnt, „Family Quest“ unheimlich gut gefallen hat und mich Daniel Bleckmann mit seinen Instagram-Posts über sein neues Buch extrem neugierig auf „Doggerland“ gemacht hat, muss ich gestehen, dass meine Erwartungen an seinen neuen Titel ziemlich hoch machen. Vielleicht zu hoch? Nö, definitiv nicht. Ich bin auch von dem zweiten Kinderroman aus der Feder von Daniel Bleckmann hellauf begeistert und habe wundervolle Lesestunden damit verbracht. Es spricht doch wohl eindeutig für das Buch, dass ich es innerhalb eines Tages durchgelesen habe, oder? :D

Einmal begonnen mit dem Schmökern, konnte ich einfach nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich von Beginn an komplett in ihren Bann ziehen und durchweg mitreißen, der flüssige Schreibstil hat sich super angenehm für mich lesen lassen und da die Kapitel schön kurz sind (ich liebe kurze Kapitel), bin ich beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen. Packende Abenteuergeschichten schreiben, die uns Leser von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln, hat der Daniel Bleckmann zweifellos voll drauf. Bin schon richtig gespannt, auf was für eine fantastische Reise er uns wohl das nächste Mal mitnehmen wird.

In „Doggerland – Die versunkene Welt“ entführt er uns jedenfalls in das spannende Doggerland. Doggerland – habt ihr schon mal davon gehört? Also ich nicht. Ich habe es tatsächlich Daniel Bleckmann zu verdanken, dass ich nun weiß, dass vor etwa 8000 Jahren England mit Skandinavien und Kontinentaleuropa verbunden war. Dieses fruchtbare Land, durchzogen von Bergen, Wäldern und Flusstälern und mit einer reichen Flora und Fauna ausgestattet, wird heute als Doggerland bezeichnet – eine Welt, die ähnlich wie das sagenumwobene Atlantis im Meer versunken ist, die aber, anders als Atlantis, wirklich existiert hat.

Mit dem Setting konnte das Buch ganz klar vollends bei mir punkten. Ich hatte beim Lesen dank der kopfkinomäßigen Beschreibungen die tollsten Bilder im Kopf und von der einzigartigen Atmosphäre, die durch die Kulisse geschaffen wird, könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Ihr könnt mir glauben: Das umwerfende und sehr stimmungsvolle Cover verspricht echt nicht zu viel. Das Abenteuer- und Steinzeit-Feeling in diesem Buch kann sich wahrhaftig sehen lassen.

Da Daniel Bleckmann für seinen neuen Roman viel recherchiert hat, entspricht natürlich so einiges in „Doggerland – Die versunkene Welt“ der Wahrheit. Allerdings hat er sich auch viele Freiheiten erlaubt, wie er uns in einem Nachwort mitteilt. Also in meinen Augen ist Daniel Bleckmann dieser Mix aus historischen Fakten und Fiktion hervorragend gelungen. Brillant finde ich auch, wie er Parallelen zwischen heute und damals gezogen hat. Das brandaktuelle Thema Klimawandel spielt in dem Buch eine große Rolle, sodass man sehr viel Stoff zum nachdenken geliefert bekommt. Wie wird unser Planet wohl aussehen, wenn wir nichts an unserem Lebensstil ändern? In was für einer Welt möchte ich selbst eigentlich leben? Was bin ich bereit zu tun, um einer lebenswerten Zukunft entgegen sehen zu können? Ohne belehrend zu wirken, hat Daniel Bleckmann diese wichtige Thematik in einem fantasievollen Zeitreiseabenteuer verpackt, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Auch mit der Erzählweise konnte er mich begeistern. Wir erfahren die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Form: Leya, Lex und Alif. Ich fand die ständigen Sichtwechsel mehr als gelungen, da sie die Handlung so schön abwechslungsreich gestalten und wir alle drei Hauptprotagonisten sehr genau kennenlernen dürfen. Besonders klasse fand ich, dass jeder der drei einen ganz eignen Erzählstil hat. Während sich Leya sehr normal ausdrückt, spricht Alif, der Steinzeitjunge, in einer etwas altertümlichen Sprache und verwendet öfters uns unbekannte Begriffe. Das steinzeitlichen Vokabular kann man aber hinten in einem Glossar nachschlagen, eine Idee, die ich richtig genial finde.
Kommen wir nun zu Lex. Mir haben seine Kapitel total gut gefallen, allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass einige, insbesondere ältere Leserinnen, etwas genervt von Lex‘ gewöhnungsbedürftiger Sprache sein werden. Lex verwendet extrem viel Jugendslang, müsst ihr wissen. Mich persönlich hat es nicht gestört, wobei ich schon sagen muss, dass hier und da ein bisschen weniger Jugendsprache vielleicht nicht schlecht gewesen wäre. Insgesamt ist es doch recht viel. Aber wie gesagt, ich mochte Lex‘ Kapitel echt gerne. Sie haben mich bestens unterhalten, grins, und ich bin mir ziemlich sicher, dass der größte Teil der Zielgruppe Lex‘ chillige Ausdrucksweise so richtig feiern wird. ;)

Neben der authentischen Erzählform konnte mich Daniel Bleckmann auch mit der Ausarbeitung der Charaktere gänzlich überzeugen. Unsere drei Buchhelden habe ich natürlich ganz besonders fest in mein Herz geschlossen, allerdings ist keiner der drei mein absoluter Liebling. Mein heimlicher Star ist Shagga. Wer genau Shagga ist, werde ich euch nur nicht erzählen, hehe. Ich möchte ja schließlich nicht zu viel von der Handlung verraten. Nur so viel noch: Ich gehe sehr davon aus, dass jeder Leser
in Shagga sofort ins Herz schließen wird und es genauso interessant finden wird wie ich zu sehen, wie Menschen mit Andersartigkeiten oder Behinderungen in der Steinzeit behandelt wurden. Auf mich hat es sehr realistisch gewirkt, wie Daniel Bleckmann dieses Thema behandelt. Realistisch und schockierend.

Die Geschichte ist stellenweise nicht ohne, bleibt aber natürlich stets völlig kindgerecht. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei einer Szene zum Ende hin doch kurz ein wenig ins grübeln geraten bin, ob sie nicht etwas zu heftig und traurig für ein Kinderbuch dieser Altersklasse ist. Ich denke aber, dass Kids ab 11 Jahren diese Passage verkraften werden. Ich stimme der Altersempfehlung des Verlags auf jeden Fall zu. Jungen und Mädchen ab 11 Jahren sollten bei Doggerland keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Deutlich älteren Leser*innen kann ich das Buch aber auch nur ans Herz legen!

Fazit: Was für ein Abenteuer! Auf den neuen Kinderroman von Daniel Bleckman habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mir hat sein neues Buch ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Ich habe es so richtig weggesuchtet, da ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und war dabei immerzu am mitfiebern und mitbibbern. Daniel Bleckmann beschert uns in „Doggerland – Die versunkene Welt“ eine unvergessliche Reise voller Abenteuer, Überraschungen, Action und Gefahren. Die Story ist spannend, witzig, bewegend und lehrreich – alles zugleich. Ein wirklich ganz toller Zeitreiseroman mit einer großartigen Messsage, den ich nur empfehlen kann. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Eine wunderschöne und berührende Liebesgeschichte!

Wenn Liebe eine Farbe hätte
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Von Leonie Lastella hatte ich im vergangenen Frühjahr „Das Licht von tausend Sternen“ gelesen und da ich von dem Buch hellauf begeistert war, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich von ihrem ...

Von Leonie Lastella hatte ich im vergangenen Frühjahr „Das Licht von tausend Sternen“ gelesen und da ich von dem Buch hellauf begeistert war, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich von ihrem neuen Roman aus dem dtv Verlag hörte. Allein schon der Titel hatte ich mich sofort. „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ - klingt das nicht bezaubernd? Und das Cover erst! Es ist natürlich immer Geschmackssache, ich jedenfalls finde es wunderhübsch. In meinen Augen ist es ein echter Eyecatcher. Da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das neue Buch von Leonie Lastella nur zu gerne bei mir einziehen.

Everly und David waren jahrelang ein glückliches Paar. Doch dann trennt sich David plötzlich von ihr. Every muss sich nun schleunigst auf die Suche nach einem Job und einem neuen Mitbewohner machen, damit sie sich ihre Wohnung weiterhin finanzieren kann. Die Stelle im Wipe Out, einem Beach-Café, scheint ihr perfekt zu sein – wäre da nur nicht dieses großes Aber in Form von Weston. Weston ist ein ehemaliger Mitschüler von Everly und in ihren Augen ein richtiger Mistkerl. Ein Mistkerl, dem sie den besten Kuss ihres Lebens zu verdanken hat. Obwohl die Situation zwischen den beiden nicht gerade einfach ist, nimmt Everly den Job im Wipe Out an. Als Weston kurz darauf auf der Suche nach einer neuen Bleibe ist, ist es tatsächlich ausgerechnet sie, Everly, die ihm das leere Zimmer in ihrer Wohnung anbietet.

Dies war mein zweites Werk aus der Feder von Leonie Lastella und was soll ich sagen – auch mit diesem konnte sie mich von Anfang bis Ende vollkommen verzaubern. Mir persönlich hat ihr neues Buch sogar noch ein kleines bisschen besser gefallen als „Das Licht von tausend Sternen“. Leonie Lastella ist mit „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ eine weitere, umwerfend tolle Liebesgeschichte gelungen, welche uns Leser auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt und durchgehend mitreißt und fesselt.

Wovon ich euch erneut endlos etwas vorschwärmen könnte, ist der Schreibstil von Leonie Lastella. Er ist gefühlvoll, bildhaft und so schön locker, leicht und humorvoll. Für mich hat er sich abermals einfach nur fantastisch lesen lassen. Da zudem die Kapitel angenehm kurz sind und die Handlung unheimlich packend erzählt wird, bin ich beim Lesen nur noch so durch die Seiten geflogen und habe das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Auch mit dem Charakteren konnte mich Leonie Lastella vollends überzeugen. Unsere zwei Hauptprotagonisten Everly und Weston habe ich ganz besonders fest in mein Herz geschlossen. Die Geschichte wird abwechselnd von den beiden erzählt, jeweils in der Ich-Perspektive, und wer meinen Lesegeschmack ein wenig kennt, der wird wissen, dass ich total auf Sichtwechsel in Büchern stehe. Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass Leonie Lastella erneut diese Erzählform gewählt hat. :)
Everly war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist herzlich, schlau und stark und einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Ich bin mir sehr sicher, dass ich mich im Real Life fabelhaft mit ihr verstehen würde.
Da durch Everlys Vorurteile bezüglich Wes anfangs kein gutes Licht auf ihn geworfen wird, mochte ich Wes zu Beginn nicht so gerne. Auf mich hat er zunächst einen etwas arroganten und sehr distanzierten Eindruck gemacht. Es zeigt sich jedoch sehr schnell, dass David in Wahrheit ein super lieber Kerl ist, der wie Everly schon so einiges durchmachen musste und momentan kein einfaches Leben führt.
Everly und Wes – beide haben sie ihre Päckchen zu tragen, beide sind sie zwei ganz wundervolle und authentische Charaktere, die eine eindrucksvolle Entwicklung durchmachen und in die man sich dank der einfühlsamen Erzählweise spielend leicht hineinversetzen kann. Mir jedenfalls ist letzteres mühelos geglückt. Ich habe mit den beiden mitfiebert, mitgelitten und mitgelacht und hätte liebend gerne noch viel mehr Zeit mit ihnen verbracht.

Die Nebenfiguren wurden ebenfalls allesamt erstklassig ausgearbeitet und tragen mit ihren verschiedenen Eigenarten dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Vor allem Everlys Großmutter Olivia, ihre Nana, fand ich großartig. Nana hat mir so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert und die innige Bindung, die sie zu ihrer Enkelin hat, hat mir so richtig das Herz erwärmt.

Was die Handlung angeht, habe ich euch ja bereits erzählt, dass sie mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen und nicht mehr loslassen konnte. Die Geschichte, die Leonie Lastella in „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ aufs Papier gebracht hat, enthält einfach den perfekten Mix aus Tiefe, Gefühl und Romantik und ist herzzerreißend und unterhaltsam zugleich. Sie handelt unter anderem von Liebe, Freundschaft, Familie, Verlust und Vertrauen und wirkt so herrlich echt und lebensnah. Auf mich jedenfalls hat die Story absolut glaubhaft gewirkt. Die Romanze ist zutiefst berührend und süß und kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus. Die ernsthaften Themen fügen sich hervorragend in die Handlung ein und stimmen einen sehr nachdenklich, sie lassen die Handlung aber niemals zu schwer werden. Dank der humorvollen Szenen und amüsanten Schlagabtäusche wird die Story wunderbar aufgelockert, sodass man beim Lesen öfters breit am Schmunzeln und Grinsen ist. Also für mich war hier einfach alles rundum stimmig. Ich liebe dieses Buch und kann nur sagen: Unbedingt lesen! Glaubt mir, es lohnt sich.

Fazit: Eine wunderschöne Liebesgeschichte voller Herzschmerz, Humor und Emotionen! Auf mein zweites Werk von Leonie Lastella habe ich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mir hat „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ unglaublich gut gefallen. Die Geschichte ist herzergreifend, tiefgründig, ernsthaft und witzig – alles zugleich. Sie ist so bunt und zauberhaft wie die Liebe und das Leben und steckt voller wichtiger Botschaften. Ein wirklich ganz tolles Buch, das mich berührt und von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen hat. Ich bin begeistert und freue mich schon sehr die weiteren Bücher von Leonie Lastella. „Wenn Liebe eine Farbe hätte“ erhält von mir eine große Leseempfehlung und sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Eine tolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht!

Spuknacht im Baumhaus
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Da mich Mascha Matysiak mit ihrem Kinderbuch „Spukalarm in der Schokofabrik“ letztes Jahr hellauf begeistern konnte, war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung erscheinen ...

Da mich Mascha Matysiak mit ihrem Kinderbuch „Spukalarm in der Schokofabrik“ letztes Jahr hellauf begeistern konnte, war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung erscheinen wird. Für mich stand natürlich sofort fest: „Spuknacht im Baumhaus“ muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen!

Die Herbstferien haben endlich begonnen. Theo, Matti und Klara freuen riesig auf ein paar entspannte Tage mit ihren drei magischen Freunden aus der Schokofabrik. Doch dann verkünden Mattis Eltern, dass sie den Campingplatz umbauen möchten, um mehr Gäste anzulocken. Die drei Freunde sind sofort Feuer und Flamme und packen bei dem Arbeiten fleißig mit an. Auch die Geister wollen mithelfen, richten bei ihrem nächtlichen Besuch nur leider jede Menge Chaos an. Als dann auch noch Mattis kleine Schwester einen Unfall hat und ins Krankenhaus muss, drohen sich die Umbauarbeiten noch weiter zu verzögern. Oje. Aufgeben kommt für die Freunde aber auf gar keinen Fall infrage. Ob es ihnen wohl gelingen wird, den Campingplatz zu retten?

Sieht das Cover nicht toll aus? Also mit gefällt es ausgesprochen gut. Ich mag diese schaurig-schöne und herbstliche Stimmung, die es versprüht, total gerne.
Von der Innengestaltung bin ich ganz genauso hingerissen. Monika Parciak, der wir das famose Cover zu verdanken haben, hat auch diesen Band mit lauter wunderhübschen farbigen Bildern versehen. Mein persönliches Highlight ist die doppelseitige Illustration auf dem vorderen und hinteren Vorsatzpapier. An dieser stimmungsvollen Zeichnung kann ich mich gar nicht sattsehen. Die Bilder, die die Geschichten begleiten, sind aber auch einfach nur traumhaft und schaffen ebenfalls eine ganz besondere Atmosphäre.

Mit der coolen Aufmachung konnte die Fortsetzung definitiv vollkommen bei mir punkten. Mit der Geschichte, muss ich gestehen, konnte mich der zweite Teil leider nicht komplett überzeugen. Ich bin begeistert, das schon, ich habe eine wundervolle Lesezeit mit dem Buch verbracht, aber im Vergleich zum Vorgänger finde ich den Folgeband ein wenig schwächer. Leider ist „Spuknacht im Baumhaus“ nur mal wieder so ein Buch, bei welchem ich gar nicht sagen kann, was genau mich nun gestört hat. Mir hat wohl einfach dieses gewisse Etwas gefehlt. Aber wie gesagt, mir hat das Buch dennoch richtig gut gefallen und ich hoffe sehr, dass es noch weitere Bände geben wird. Ich finde diese Reihe ganz zauberhaft und würde liebend gerne noch weitere Abenteuer mit Theo, Matti, Klara und den magischen Wesen in der Schokosiedlung erleben.

Obwohl es bei mir nun schon fast wieder ein Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und als große Vielleserin normalerweise rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, konnte ich mich noch ziemlich gut an die Geschehnisse aus dem ersten Band erinnern. Ich habe daher spielend leicht in den zweiten Teil hineingefunden.
An alle Neueinsteiger: Lest besser zuerst den Serienstart, ehe ihr in die Fortsetzung eintaucht. Meiner Ansicht nach braucht man die Vorkenntnisse aus „Spukalarm in der Schokofabrik“, um der Handlung im zweiten Band problemlos folgen zu können.

Für mich hieß es auf lauter liebgewonnene Figuren wiederzutreffen. Theo, Matti und Klara, unser einmaliges magisches Trio, Mattis zuckersüße kleine Schwester – diese und noch ein paar weitere bekannte Gesichter aus dem Auftakt sind wieder mit von der Partie. Besonders klasse fand ich wieder unsere drei geisterhaften Freunde – dieses ulkige Dreiergespann muss man einfach lieben.
Klara, Matti und Theo mochte ich aber natürlich auch wieder unglaublich gerne. Ich könnte da auch gar nicht sagen, wen von den dreien ich nun am meisten in mein Herz geschlossen habe. Sie sind einfach alle drei so sympathisch und liebenswert und großartige Identifikationspersonen für die Zielgruppe.

Empfohlen wird auch dieser Band für Leser*innen ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Fürs Selberlesen ist das Buch in meinen Augen prima für achtjährige Kids geeignet. Die Schrift ist sehr groß, der Schreibstil ist leicht und lebendig, die Kapitel sind angenehm kurz und die zahlreichen Zeichnungen lockern den Textfluss fabelhaft auf. Zum Vorlesen ab etwa 6 Jahren bietet sich das Buch aber auch ganz hervorragend an.
Die Handlung ist auf jeden Fall angemessen für etwas jüngere Kinder. Das Cover mag recht spooky wirken, die Geschichte aber ist es nicht. Ein bisschen Gespensterschreck ist natürlich dabei, aber da unsere drei Geister überhaupt nicht unheimlich sind, sondern im Gegenteil, super lustige Sachen machen, ist die Story an keiner Stelle zu gruselig oder überhaupt nicht furchteinflößend.

Gemeinsam mit unserer bunten Truppe erleben wir dieses Mal ein aufregendes und witziges Herbstabenteuer, das an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt, welches zugleich aber auch Stoff zum nachdenken liefert. So wird Klara, Matti und Theo klar, dass ihre Gespensterfreunde eigentlich ein recht langweiliges Leben führen müssen. Ständig in der Schokofabrik festzusitzen, muss auf Dauer ziemlich öde sein. Da nur niemand von den drei Geistern erfahren soll und sie zudem ein Händchen dafür haben, Chaos anzurichten (nicht absichtlich), ist es gar nicht so einfach, außerhalb der Fabrik Zeit mit ihnen zu verbringen. Eine äußerst verzwickte Situation.
Was ebenfalls für Probleme und jede Menge Trubel sorgen wird, ist die Erweiterung des Campingplatzes von Mattis Eltern. Leider läuft der Campingplatz in der Nebensaison nicht so gut, daher haben Herr und Frau Peterson beschlossen, ihn etwas umzugestalten, in der Hoffnung, dass dann mehr Besucher kommen werden. Also ich finde die Idee, zusätzlich zum Campen einen Kletterpark und Übernachtungen in Baumhäusern anzubieten, richtig genial. Aber ist sie genial genug? Wird der Ausbau mehr Gäste anlocken? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)

Fazit: Eine wunderbare Fortsetzung voller Witz und Abenteuer und einer charmanten Portion Spuk und Grusel! Mascha Matysiak ist mit „Spuknacht im Baumhaus“ ein toller Folgeband geglückt, der wie sein Vorgänger eine mitreißende und unterhaltsame Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erzählt und mit lauter Überraschungen und fantasievollen Ideen aufwarten kann. Mir hat das neue Abenteuer von Klara, Matti und Theo und ihren drei Geisterfreunden richtig gut gefallen und von den wunderschönen farbigen Illustrationen von Monika Parciak bin ich vollkommen verzaubert. Ich kann „Spuknacht im Baumhaus“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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