Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

Authentisch, feinfühlig, unglaublich berührend!

Girl running, Boy falling
0

Als ich das erste Mal von „Girl running, Boy falling“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das originelle Cover gefiel mir auf den ersten Blick mega gut und auch der Klappentext konnte mich umgehend ...

Als ich das erste Mal von „Girl running, Boy falling“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das originelle Cover gefiel mir auf den ersten Blick mega gut und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Jugendbücher, die schwierige und ernsthafte Themen behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Von der australischen Autorin Kate Gordon hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Girl running, Boy falling“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Die 16-jährige Therese besteht aus vielen verschieden Einzelteilen. Sie ist das Mädchen, das zur Schule geht; das Mädchen, das bei Woolworth arbeitet und das Mädchen, das die Hauptrolle in einem Musical spielt. Sie ist das Mädchen, das gerne Gedichte liest, gut backen kann und in der Mensa aushilft. Sie ist eine Tochter, Enkeltochter, Freundin und Nichte. Sie ist für viele Menschen etwas Verschiedenes und hört auf unterschiedliche Namen. Ihre Tante Kath nennt sie Tiger, ihre Freunde rufen sie Resey und für ihren allerbesten Freund Wally ist sie Champ. Wally ist für Therese aber mehr als nur ein guter Freund. Er ist seit langem ihre große Liebe und als er sie endlich eines Tages küsst, ist sie der festen Überzeugung, dass ihr großer Traum endlich wahr werden wird. Doch dann erhängt sich Wally. Wally, der immer so gestrahlt hat, hat sich das Leben genommen. Für Therese bricht eine Welt zusammen. Zum Glück hat sie ihre Tante und ihre Freunde an ihrer Seite, die ihr nun dabei helfen, nicht selbst zu fallen und weiterzuleben.

Bücher, die die schweren Themen Suizid, Verlust und Trauerbewältigung behandeln, sind definitiv keine leichte Kost und zweifellos nicht jedermanns Sache. Ich halte solche Bücher aber für sehr wichtig und finde, dass man unbedingt zu ihnen greifen sollte, wenn man meint, dass man mit der Thematik umgehen kann. Ich habe nun schon so einige Jugendromane gelesen, die sich damit befassen und war von den meisten hellauf begeistert. Auch „Girl running, Boy falling“ hat mir ein tolles Leseerlebnis beschert.

Ehe ich euch berichte, warum mir das Buch so gut gefallen hat, möchte ich noch schnell eine Sache loswerden. Nun, nachdem ich „Girl running, Boy falling“ gelesen habe, muss ich sagen, dass ich den Klappentext nicht ganz so gut gelungen finde. In meinen Augen verrät er etwas zu viel von der Handlung. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wen man ihn etwas vager gehalten und dafür eine deutlich erkennbare Trigger-Warnung bezüglich suizidales Verhaltens hinten auf dem Einband abgedruckt hätte. Eine Trigger-Warnung auf der Rückseite hätte ich eh sehr sinnvoll und gut gefunden. Schade, dass man diese nur im Internet finden kann, auf dem Buch selbst jedoch nicht.

So viel dazu. Kommen wir nun zu meiner Meinung über die Geschichte. Die Gratwanderung zwischen Ernst und Humor ist eine sehr schmale und nicht jedem gelingt sie. Kate Gordon aber ist sie in meinen Augen hervorragend geglückt. Die Handlung in „Girl running, Boy falling“ geht stellenweise richtig unter die Haut und berührt einen zutiefst. Sie regt extrem zum Nachdenken an und lässt einen einfach nicht mehr los. Zugleich hat sie aber auch so etwas herrlich Leichtes und bringt einen öfters zum Schmunzeln. Vor allem zu Beginn des Buches wird die Geschichte sehr locker und humorvoll erzählt, was mir unheimlich gut gefallen hat. Ab der Hälfte des Buches wird die Stimmung jedoch deutlich bedrückender und ernster, wird durch gelegentliche lustige Momente aber immer wieder aufgelockert, sodass sie nie zu schwermütig oder beklemmend wird. Zumindest ich habe es so empfunden. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, wie die Autorin eine immens schwere Thematik behandelt. Allerdings hätte ich mir am Ende noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Ich denke, mit ein bisschen mehr Inhalt hätte man dem Trauerprozess unserer Hauptfigur Therese noch etwas authentischer und tiefgründiger darstellen können. Dies wäre aber auch nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise wie das Buch erzählt wird. Die eigentliche Geschichte erfahren wir aus der Sicht von Therese in der Ich-Perspektive. Am Ende ihrer Kapitel folgt vor dem Tod ihres besten Freundes stets einer von Wallys kurzen Briefen, die er an seinen verstorbenen Dad schreibt und in denen deutlich wird, wie schlecht es ihm geht. Die Briefe haben mich ganz besonders beeindruckt und bewegt. Sie sind so poetisch und wunderschön geschrieben und bescheren einem immerzu Gänsehaut.

Die Passagen, die aus dem Blickwinkel von Therese erzählt werden, haben sich für mich aber auch einfach nur bezaubernd lesen lassen. Kate Gordon hat einen wundervollen Schreibstil und da sie die Gefühls- und Gedankenwelt von Therese sehr anschaulich und glaubwürdig beschreibt, ist es mir jederzeit spielend leicht gelungen, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinzuversetzen.
Therese war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre liebenswerte Art vom ersten Moment an richtig gerne.

Mit der Ausarbeitung der Nebencharaktere konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Der herzensgute Wally, die witzige und super liebe Auntie Kath, Thereses großartige Freunde – ich habe sie allesamt unsagbar liebgewonnen. Wer sich ganz besonders in mein Herz geschlichen ist, ist der Junge Rhino, der zusammen mit Therese bei Woolworth arbeitet. Rhino ist ein total süßer und lustiger Kerl. Über ihn musste ich öfters breit schmunzeln. Vor allem seine (grottenschlechten) Tiger-Witze haben mich bestens unterhalten, hihi.

Natürlich nehmen die amüsanten Szenen aber nicht zu viel Raum ein. Wie sollten sie auch, schließlich befasst sich das Buch mit vielen schmerzlichen Themen. „Girl running, Boy falling“ erzählt eine herzzerreißende und sehr feinfühlige Geschichte über Selbstmord, Trauerbewältigung und Hoffnung. Über Freundschaft, die erste große Liebe und den ersten schweren Verlust. Auf eine authentische und verdammt ehrliche Weise verdeutlicht Kate Gordon, dass es für Zurückgebliebene meist überhaupt nicht einfach ist zu begreifen, warum ein sehr nahe stehender Mensch, von dem man immer gedacht hat, ihn sehr gut zu kennen und der doch immer so fröhlich gewirkt hat, sich plötzlich das Leben nimmt. Die Schuldgefühle, die einen auf einmal überfallen, sind oft kaum zu ertragen. Hätte man es nicht merken müssen, dass es demjenigen so schlecht geht? Hätte man es nicht verhindern können, dass derjenige sich umbringt? Aber dann sind da auch noch andere Gedanken. Wütende Gedanken. So fragt Therese sich eine Zeit lang: Wie konnte Wally sie verlassen? Wenn er sie wirklich geliebt hätte, wäre er doch nicht gegangen. Oder?
Mich hat das Buch stellenweise echt mitgenommen und aufgewühlt. Ich habe mitgelitten und mitgefühlt und obwohl die Handlung wahrlich nicht ohne ist und man das Buch manchmal am liebsten kurz beiseite legen möchte, um das Gelesene zu verdauen, konnte ich einfach nicht anders, als die Geschichte in einem Rutsch durchzulesen.

Fazit: Ein packendes und herzergreifendes Buch voller Gänsehautmomente! In meinen Augen ist Kate Gordon mit „Girl running, Boy falling“ ein großartiger Jugendroman gelungen, mit welchem sie mir sehr intensive und emotionale Lesestunden beschert hat. Mir hat es unglaublich gut gefallen, auf welche Weise Kate Gordon die schwierigen, aber ungemein wichtigen Themen Suizid, Verlust und Trauerbewältigung behandelt. „Girl running, Boy falling“ ist realistisch, aufwühlend und zutiefst berührend. Die Geschichte schenkt Mut und Hoffnung und ist ernst und humorvoll zugleich. Ich habe eine unvergessliche Zeit mit dem Buch verbracht und kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2020

Ein wunderschönes Wohlfühlbuch für Groß und Klein!

Sommerby 2. Zurück in Sommerby
0

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ erscheinen wird! Der erste Band zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern von Kirsten Boie und Kirsten ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ erscheinen wird! Der erste Band zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern von Kirsten Boie und Kirsten Boie wiederum zählt zu meinen allerliebsten Autorinnen. Ich konnte es daher kaum mehr erwarten, endlich in „Zurück in Sommerby“ abtauchen zu können.

Der Herbst ist da und die Geschwister Martha, Mikkel und Mats sind gemeinsam mit ihrem Vater am überlegen, wo es in den Herbstferien hingehen soll. Da es die Kinder sehr zurück nach Sommerby zu Oma Inge zieht und auch die Großmutter Sehnsucht nach ihren Enkeln hat (was diese aber niemals offen zugegeben hätte), steht schnell fest: Martha, Mikkel und Mats werden die Herbstferien bei Oma Inge in ihrem kleinen Haus auf dem Land verbringen! Dort angekommen, fühlen sich die Kinder sofort wieder pudelwohl. Das Wetter ist zwar ziemlich schmuddelig, aber ansonsten ist fast alles wie damals im Sommer: Die Tiere sind noch da; morgens gibt es Bauernfrühstück; es gibt nach wie vor kein Telefon oder WLAN; abends liest die große Schwester ihren jüngeren Brüdern etwas vor...es könnte alles so schön sein, aber leider wird der guten Stimmung schon sehr bald ein jähes Ende bereitet. Der gemeine Makler, der es bereits im Sommer auf Omas Haus abgesehen hatte, taucht plötzlich wieder auf und dieses Mal hat er noch fiesere Tricks auf Lager. Oma Inge scheint tatsächlich kurz davor zu sein, aufzugeben. Martha ist entsetzt. Oma Inge darf ihr geliebtes Haus einfach nicht verkaufen! Was aber können sie nur tun, um die hinterhältigen Pläne des Maklers ein weiteres Mal zu durchkreuzen?

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch aufschlagt, mit dem Lesen beginnt und es sich anfühlt wie nach Hause kommen? Mir erging es so bei „Zurück in Sommerby“. Auf meine sehnsüchtig erwartete Fortsetzung zu einem meiner liebsten Bücher von Kirsten Boie habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mich konnte der zweite Band genauso begeistern wie der erste. Kirsten Boie hat es mal wieder geschafft, einen unfassbar schönen und warmherzigen Kinderroman aufs Papier zu bringen, welcher in meinen Augen genauso fantastisch ist wie der Vorgänger. Ich habe unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet.

An alle, die Kirsten Boies einmaliges Sommerby noch nicht kennengelernt haben: Ändert das! Unbedingt! Ich kann euch die Reihe wirklich nur ans Herz legen. Ich persönlich würde nur sehr raten, mit dem ersten Band zu beginnen. Man mag der Handlung in der Fortsetzung vermutlich auch ohne jegliche Vorkenntnisse recht gut folgen können, allerdings ist das Lesevergnügen zweifellos deutlich höher, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Mein Lesespaß war jedenfalls rundum perfekt. Ich habe völlig mühelos in das Buch hineingefunden und einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich von Beginn an mitreißen, die Charaktere haben mich mit ihren liebenswürdigen Eigenarten sofort wieder verzaubert und nachdem es uns wieder zurück zu Oma Inge nach Sommerby verschlagen hat, war es komplett um mich geschehen. Wenn dann auch noch der Schreibstil so famos ist wie der von Kirsten Boie und die Kapitel so herrlich kurz sind, nun, dann kann man wahrlich gar nicht anders als nur so durch die Seiten zu fliegen.

Von der Kulisse könnte ich euch abermals endlos etwas vorschwärmen. Obwohl wir Sommerby dieses Mal nicht im sonnig warmen Sommer erleben dürfen, sondern im regnerischen Herbst, würde man am liebsten erneut sofort seine Koffer packen, um an diesen idyllischen Ort zu reisen und Urlaub zu machen. Ich zumindest mochte auch den Zauber des herbstlichen Sommerbys unbeschreiblich gerne und wäre beim Durchschmökern nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, weil alles erneut so traumhaft beschrieben wird.

Auch Martha, Mikkel und Mats fühlen sich vom ersten Moment an wieder rundum wohl bei Oma Inge. An die Tatsache, dass sie auf Dinge wie Telefon oder Internet bei ihrer Großmutter verzichten müssen, haben die drei sich schließlich schon längst gewöhnt. Ihr zweiter Aufenthalt in Sommerby wird den Geschwistern genau das bescheren, was sie schon im Sommer bekommen haben: Eine unbeschwerte, zugleich aber auch sehr aufregende Zeit auf dem Land, mit kleinen und großen Sorgen, die es zu überwinden gilt.

Neben dem einzigartigen Schauplatz konnte mich Kirsten Boie auch mit der liebevollen Ausarbeitung der Figuren wieder vollends überzeugen. Mikkel und Mats hätte ich erneut zu gerne als meine kleinen Brüder adoptiert. Ich finde die beiden so süß! Große Klasse fand ich auch wieder strenge, zugleich aber auch sehr herzensgute Oma Inge. Ich liebe ihre schrullige Art.
Die plichtbewusste Martha war mir ebenfalls auf Anhieb wieder sympathisch. Mir hat es erneut richtig das Herz erwärmt zu sehen, wie lieb sie ihre kleinen Brüder hat und wie fürsorglich sie sich um die beiden kümmert.

Familie, Zusammenhalt und Verantwortung werden auch in diesem Band ganz groß geschrieben, was mich unheimlich gefreut hat. Meiner Meinung nach ist es Kirsten Boie erneut hervorragend gelungen, viele wichtige Themen und Werte in ein turbulentes und unterhaltsames Ferienabenteuer zu verpacken. Sie zeigt abermals kindgerecht auf, wie abhängig viele von uns heutzutage von den Medien sind. Auch die Themen Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Vertrauen, die erste große Liebe und Freundschaft sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Ein paar wenige Dinge hätte ich für ein Kinderbuch dieser Altersklasse vielleicht etwas anders formuliert, oder sogar weggelassen, da sie meinem Empfinden nach nicht so ganz ins Geschehen passen. Wirklich gestört hat mich dieser Aspekt jedoch nicht. Ich fand die Art und Weise, wie Kirsten Boie lehrreiche Botschaften vermittelt, erneut einfach nur bezaubernd.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die entzückende Aufmachung des Buches. An dem Cover kann ich mich gar nicht sattsehen. Sieht es nicht toll aus? Schon beim Cover vom ersten Band war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und auch von der Einbandgestaltung der Fortsetzung bin ich ganz hin und weg. Ich liebe diese friedliche Atmosphäre, die es verströmt!
Auch im Inneren kommen wir in den Genuss der hinreißenden Zeichenkunst von Verena Körting. Wie im Vorgänger, so werden auch in diesem Band die Kapitelanfänge von wunderhübschen schwarz-weiß Vignetten geziert. Die kleinen Bildchen sind einfach nur zum Träumen schön und schaffen, wie die Geschichte und das Cover, eine ganz besondere, harmonische Stimmung.

Das Ende es Buches macht einen glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil man erneut eine so wundervolle Zeit in Sommerby verbracht hat, und traurig, weil es nun heißt, wieder Abschied zu nehmen. Der Schluss weckt allerdings auch die große Hoffnung in einem, dass es ein weiteres Wiedersehen mit Martha, Mikkel, Mats und Co. geben wird. Winter in Sommerby, wäre das nicht super? Also ich würde mich riesig darüber freuen, wenn wir ein winterliches, wenn nicht sogar weihnachtliches Sommerby kennenlernen dürften.

Fazit: Ein großartiges Kinderbuch voller wunderschöner Wohlfühlmomente! Kirsten Boie hat mir auch mit dem zweiten Band ihrer fabelhaften Sommerby-Reihe ein absolutes Jahreshighlight beschert. Ich bin total verzaubert von der unglaublich herzerwärmenden Geschichte, den außergewöhnlichen Figuren, der herbstlichen Atmosphäre, der verträumten Kulisse und den vielen wichtigen Themen und Botschaften. Ein großes Dankeschön an die liebe Kirsten Boie, dass wir an diesen wunderbaren Sehnsuchtsort zurückkehren durften! Über ein weiteres spannendes und lustiges Ferienabenteuer bei Oma Inge würde ich mich wahnsinnig freuen.
Ob Jung oder Alt – ich kann „Zurück in Sommerby“ jedem nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.07.2020

Witzig-schräg und einfühlsam und einfach nur unheimlich gut!

Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black
0

Als ich das erste Mal in der neuen dtv-Vorschau über „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ stolperte, wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das bezaubernde Cover gefiel ...

Als ich das erste Mal in der neuen dtv-Vorschau über „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ stolperte, wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das bezaubernde Cover gefiel mir auf den ersten Blick total gut und der Klappentext konnte mich ebenfalls umgehend überzeugen. Da ich zudem eine leidenschaftliche Comic-Roman-Leserin bin und die Bücher von Cally Stronk sehr gerne mag, konnte ich es kaum noch abwarten die 11-jährige Ruby und ihre verrückte Familie kennenzulernen.

Seit 11 Jahren hat Rubinia Rosalinde Black nun schon das große Vergnügen, mit der wohl peinlichsten Familie der Welt zusammenleben zu müssen. Als wäre ihr bescheuerter Name nicht schon schlimm genug, seufz. Ihr Name und ihre durchgeknallte Familie sind ja aber tatsächlich noch längst nicht alles: Ruby lebt da wo andere nicht mehr leben, oder anders ausgedrückt: Ruby und ihre Familie wohnen auf dem Friedhof. Ja, ihr habt richtig gehört. Total peinlich, oder? Wie soll man denn da nicht auffallen und Freunde finden? Ruby möchte doch einfach nur eins: Normal sein! Da das an ihrer alten Schule mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit war und sie sogar richtig übel gemobbt wurde, hat Ruby sich für einen Schulwechsel entschieden. Ihre neuen Mitschüler dürfen nun natürlich auf gar keinen Fall von ihrer Familie und ihrem Wohnort erfahren. Gar nicht so einfach, wenn schon der erste Schultag ziemlich in die Hose geht. Mit einem Leichenwagen zur Schule gebracht zu werden ist irgendwie nicht so unauffällig, oder? Tja, und dann wären da noch die extrem neugierigen und nervigen Influencer-Zwillinge Lilly und Milly, die Ruby ständig verfolgen, weil sie unbedingt mehr über sie erfahren möchten. Wenn man sich dann auch noch in einen schnuckeligen Jungen namens Ben verliebt und in seiner Gegenwart nur peinlich herumstottern kann, stehen die Chancen, einen ganz normalen Eindruck zu machen, irgendwie auch nicht nicht so gut.

Hach, was für ein Spaß! Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen – mir hat „Unheimlich peinlich“ unheimlich gut gefallen! Dank der mitreißenden und höchst amüsanten Handlung und der wunderbar kreativen Aufmachung bin ich von Beginn an zu einem absoluten Buchverschlinger mutiert und nur so durch die Seiten geflogen. Für Lesefaule ist „Unheimlich peinlich“ wahrhaftig einfach nur perfekt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sogar der größte Lesemuffel bei diesem Buch gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören mag und die reinste Freude beim Durchschmökern haben wird.

Ich hatte bereits ein fettes Grinsen auf den Lippen, als ich mir die ulkigen Vorstellungen der Autorin und der Illustratorin vorne im Buch durchlas und die urkomischen Zeichnungen von den beiden betrachtete. Mein breites Schmunzeln sollte dann auch erst einmal nicht von meinen Lippen weichen. Rubys Geschichte, die im Tagebuch-Stil erzählt wird, ist bereits von den ersten Seiten an super lustig und skurril. Einfach nur herrlich, sag ich euch, auf was für witzige und originelle Ideen die Cally Stronk so gekommen ist. Ruby passieren wirklich am laufenden Band Peinlichkeiten und klar, etwas überspitzt werden manche Geschehnisse natürlich schon dargestellt, aber der Autorin ist es in meinen Augen hervorragend gelungen, die Handlung niemals zu unsinnig oder abgedreht wirken zu lassen. Nein, im Gegenteil, das Buch besitzt ziemlich viel Tiefgang und regt zum Nachdenken an.

Auf eine feinfühlige und einfach nur brillante Weise behandelt Cally Stronk wichtige Themen wie Mobbing, Angst und Ehrlichkeit und lässt uns an den gängigen Sorgen eines Teenagers teilhaben. Dass einem als Heranwachsender die eigene Familie manchmal ziemlich peinlich ist, werden wohl die meisten von uns kennen. Allerdings muss ich schon sagen, dass man Rubys Familie als nicht so wirklich als normal bezeichnen kann...Wobei: Was ist schon normal? Gibt es das eigentlich? Jeder sollte das Recht haben, so zu sein, wie er oder sie nun mal ist oder sein möchte. Diese Message des Buches hat mir ganz besonders gut gefallen! Cally Stronk möchte mit Rubys Geschichte verdeutlichen, dass man den Mut dazu haben sollte, man selbst zu sein und zu seinen Eigenarten zu stehen. Jeder Mensch ist anders und einzigartig und das ist auch gut so. Das Leben wäre doch voll öde, wenn wir alle gleich ticken würden, oder?

Neben dem großartigen Mix aus Humor, Ernst und Tiefgründigkeit konnte mich Cally Stronk auch mit den Charakteren und der Erzählweise hellauf begeistern. Mit der Ausarbeitung der Figuren konnte sie mich vollends überzeugen. Besonders Ruby habe ich richtig liebgewonnen. Dadurch, dass wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und sie uns Leser öfters direkt anspricht, fühlt man sich ihr beim Lesen richtig nahe und kann sich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen. Mir, als Erwachsene, ist dies jedenfalls spielend leicht gelungen. Der Zielgruppe, sprich Leser*innen ab 10 Jahren, wird dies garantiert noch besser gelingen. Für Kids ab 10 Jahren ist das Buch meiner Ansicht nach fabelhaft geeignet, allerdings kann ich es auch deutlich älteren Lesern nur wärmstens ans Herz legen.

Was dann selbstverständlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die grandiose Innenaufmachung. Mir haben die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Constanze von Kitzing irre gut gefallen. Ihre Zeichnungen sind so mega cool und witzig, sodass sie einem, wie die Story, ständig die Gesichtsmuskeln auseinanderziehen. Vor allem die Bilder einer sehr hyänenhaften Lehrerin fand ich einsame Spitze, hihi. Und die Inschriften auf den Grabsteinen fand ich ebenfalls einfach nur zum Schießen komisch.
Große Klasse sind auch die unglaublich vielen Spielereien mit der Schrift. Es gibt einfach ständig etwas Neues zu entdecken, sodass das Leseerlebnis wahrlich ein ganz besonderes und sehr abwechslungsreiches ist. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch definitiv vergebens.

Nach der Geschichte ist der schöne Spaß übrigens noch nicht vorbei: Hinten Buch befindet sich ein Anhang, der uns einen ganz famosen Psychotest mit dem Titel „Wie peinlich bist du?“ sowie ein tolles Totenkopftörtchen-Rezept beschert. Den Test habe ich schon gemacht, aber mein peinliches Ergebnis werde ich euch nicht, verraten, hehe. Das Rezept muss ich auch unbedingt noch ausprobieren. Diese Totenkopftörtchen hören sich verdammt lecker an. :D

Fazit: Humorvoll, einfühlsam, unheimlich gut – ein witzig-schräger Lesespaß für Jung und Alt! Cally Stronk und Constanze von Kitzing ist gemeinsam ein wundervoller Comic-Roman gelungen, mit welchem sie mich komplett verzaubern konnten. Die Geschichte enthält die perfekte Mischung aus lustigen und ernsthaften Momenten und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Sie macht einfach nur richtig gute Laune, stimmt zugleich aber auch sehr nachdenklich und lässt einen mitfühlen. Mir hat die Story wahnsinnig gut gefallen und auch von der genialen Aufmachung bin ich restlos begeistert. Über weitere Bände würde ich mich riesig freuen!
Ich kann „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2020

Eine zauberhaft schöne Abenteuergeschichte für Jung und Alt!

Pia & Poppy und der verschwundene Professor
0

Normalerweise studiere ich die neuen Programme der Verlage immer ganz genau, aber „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ muss mir tatsächlich total durchgegangen sein. Ich bin erst vor kurzem, bei ...

Normalerweise studiere ich die neuen Programme der Verlage immer ganz genau, aber „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ muss mir tatsächlich total durchgegangen sein. Ich bin erst vor kurzem, bei einem kleinen Stöberbesuch in einer Buchhandlung, zufällig auf das Buch gestoßen. Als ich es das erste Mal sah, war ich sofort Feuer und Flamme. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich mag die Atmosphäre, die es verströmt, unheimlich gerne. Da ich mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Pia und Poppy möchte ich unbedingt kennenlernen!

Die 10-jährige Pia Blau freut sich schon riesig auf ihren geliebten Ostseeurlaub. Endlich kann sie ihre Freunde wiedersehen und zusammen mit ihnen lauter tolle Dinge machen wie Pommes und Eis futtern, Sandburgen bauen oder durch die Wellen springen.
Doch dann soll alles ganz anders kommen. Anstatt an an die Ostsee zu fahren, muss Pia mit ihren Eltern für vier Wochen nach San Francisco reisen. Pias Oma Maple, die dort lebt, hat für ihren Papa einen unglaublichen Job an Land gezogen und diese einmalige Chance möchte sich Karsten Blau natürlich auf gar keinen entgehen lassen. Pia ist am Boden zerstört. Auch die Aussicht, dass sie die letzten beiden Ferienwochen an der Ostsee verbringen werden, kann sie nicht trösten. Sie ist fest entschlossen, alles in San Francisco doof zu finden.
Es soll sich dann aber noch zeigen, dass es gar nicht so leicht ist, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. So freut sie sich natürlich sehr darüber, das erste Mal in ihrem Leben Oma Maple und ihren wundervollen Keksladen in der Chestnut Street zu besuchen. Auch die Villa, in der sie für die vier Wochen mit ihren Eltern wohnen wird, stellt sich als ziemlich cool heraus. Die Villa Futura ist hochmodern und irgendwie total abgefahren. Das Haus wurde von einem Professor erfunden und enthält lauter verrückte Erfindungen. Leider ist es aber noch nicht fertig programmiert, sodass der Kleiderschrank, anstatt Ordnung zu schaffen, die Klamotten wild durchs Zimmer wirft und die Snackmaschine einem das gewünschte Sandwich ins Gesicht klatscht. Da der Professor seltsamerweise spurlos verschwunden ist, ist es nun die Aufgabe von Pias Papa dafür zu sorgen, dass alles in der Villa Futura funktioniert.
Die größte Überraschung aber ist Poppy Williams – ein Hippie-Mädchen, das auf einmal mitten in der Nacht in Pias Zimmer auftaucht. Poppy ist der festen Überzeugung, dass der Professor nicht freiwillig verschwunden ist. Sie möchte der Sache auf den Grund gehen und sie, Pia, soll ihr dabei helfen. Pia ist zunächst einmal völlig verwirrt von der barfüßigen Poppy, die so ganz so anders ist als sie selbst. Irgendwie mag sie dieses schräge Mädchen aber auch. Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche und versuchen hinter das rätselhafte Verschwinden des Professors zu kommen. Ein aufregendes Abenteuer erwartet sie…

Was bin ich froh, dass ich noch auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Was wäre mir da sonst Wundervolles entgangen! In meinen Augen ist Katharina Reschke mit dem ersten Band ihrer „Pia & Poppy“ - Reihe ein großartiger Auftakt geglückt, mit welchem sie mich vollkommen verzaubern konnte.

Ich wusste irgendwie schon nach den ersten paar Seiten, dass ich mit „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ ein ganz wunderbares Kinderbuch in Händen halte. Der locker-leichte Schreibstil der Autorin gefiel mir auf Anhieb mega gut und unsere Hauptprotagonistin Pia, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir sofort sympathisch. Ich mochte ihre zurückhaltende und gewissenhafte Art unglaublich gerne.
Poppy, die so ganz anders ist als Pia, hat mir persönlich aber noch besser gefallen. Ich fand Poppy so spitze! Sie ist mutig, lustig und so herrlich vorlaut und gewitzt. Mit Poppy hat Katharina Reschke wahrlich eine ganz besondere Figur erschaffen, die man einfach sofort ins Herz schließen muss.

Pia und Poppy könnten unterschiedlicher wohl nicht sein, passen aber vermutlich gerade deswegen so prima zusammen. Die beiden werden sehr schnell richtig gute Freundinnen werden und gemeinsam versuchen hinter das Geheimnis von Professor Grey zu kommen. Bei ihrer aufregenden Spurensuche bin selbst ich, als Erwachsene, total ins Mitfiebern geraten. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich immerzu am miträtseln war und endlich wissen wollte, was es bloß mit dem mysteriösen Verschwinden des Professors auf sich hat. Dass er nicht freiwillig verschwunden ist, wird sehr schnell klar. Was aber ist bloß mit ihm geschehen? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, hehe. Das müsst ihr schon selber herausfinden.

Neben dem mitreißenden Detektivfall und unseren beiden cleveren Buchheldinnen beschert uns das Buch noch jede Menge weitere zauberhafte Dinge. So dürfen wir zum Beispiel im Verlauf der Geschichte viele einzigartige und liebenswürdige Charaktere kennenlernen; wir haben das große Vergnügen, Oma Maples fantastischen Keksladen besuchen zu dürfen (yummy!) und wir werden das wohl coolste Haus aller Zeiten erkunden. Letzteres, sprich, die Villa Futura, fand ich besonders genial. Ich musste so über manche der Erfindungen schmunzeln und habe ich mich köstlich darüber amüsiert, wenn diese noch nicht einwandfrei funktioniert haben, hihi.

Wovon ich ebenfalls hellauf begeistert bin, ist das Setting. Bücher, die in San Francisco spielen, habe ich schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Ich bin daher ganz auf meine Kosten gekommen, denn das San Francisco-Feeling in „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ ist einfach nur grandios. Ich zumindest mochte die Stimmung und die Kulisse in dem Buch unbeschreiblich gerne.

Illustriert wurde das Buch ganz fabelhaft von Anne-Kathrin Behl. Die Kapitelanfänge werden stets von einer hinreißenden Zeichnung der Golden Gate Bridge geziert und die schwarz-weiß Bilder, die die Geschichten begleiten, zaubern einem immer wieder ein breites Lächeln auf die Lippen.

Für Kinder ab 8 Jahren bietet sich das Buch perfekt zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist einfach und flüssig, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind schön kurz. Da die Hauptfiguren Mädels sind, wird der Titel wohl vermutlich in erster Linie junge Mädchen ansprechen. Ich bin mir allerdings völlig sicher, dass auch Jungen die reinste Freude dabei haben werden, Pia und Poppy auf ihrem ersten Abenteuer zu begleiten. Und für Jugendliche und Erwachsene ist diese zeitlose Geschichte ebenfalls absolut lesenswert.

Fazit: Eine wunderschöne Abenteuergeschichte für Jung und Alt! „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ hat mir genau das beschert, was ich über alles liebe: Einen spannenden und witzigen Detektivfall, lauter liebenswerte und außergewöhnliche Charaktere, eine Reise an einen weit entfernten Ort und jede Menge richtig gute Ferienlaune. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl beim Lesen gefühlt und eine unvergessliche Zeit mit Pia, Poppy und Co. verbracht.
Für den Sommer kann ich das Buch ganz besonders empfohlen und, ein weiterer Tipp meinerseits: Deckt euch vor dem Lesen besser mit leckeren Keksen ein. Glaubt mir, ihr werdet sonst ganz bestimmt sehr bald vor der schwierigen Entscheidung stehen: Buch beiseite legen, um sich Kekse zu holen oder lieber weiterlesen, weil das Buch gerade so toll ist. :D
Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und freue mich schon riesig auf das zweite Abenteuer von Pia und Poppy, welches nächstes Jahr erscheinen wird. „Pia & Poppy und der verschwundene Professor“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2020

Ein wunderschönes Vorlesebuch für die ganze Familie!

Disney: Das große goldene Buch der Disney-Geschichten
0

Da ich ein absoluter Disney-Fan bin, war meine Freude groß als ich hörte, dass der Carlsen Verlag nach „Das große goldene Buch der Prinzessinnen“ dieses Jahr einen weiteren prächtigen Disney-Sammelband ...

Da ich ein absoluter Disney-Fan bin, war meine Freude groß als ich hörte, dass der Carlsen Verlag nach „Das große goldene Buch der Prinzessinnen“ dieses Jahr einen weiteren prächtigen Disney-Sammelband herausbringen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest: „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen!

Sieht das Buch nicht fantastisch aus? Also ich bin ganz hin und weg von dieser traumhaften äußeren Aufmachung. Ich liebe dieses dunkle Blau des Einbands, die goldenen Verzierungen, die so herrlich schimmern, sind ebenfalls einfach nur zauberhaft und ganz famos ist natürlich auch der goldene Buchschnitt. Das Buch ist von außen wahrhaftig ein echter Hingucker und im Regal der reinste Blickfang.

Das, was einen optisch im Inneren erwartet, ist ebenfalls ein einziger Augenschmaus. Zu meiner riesengroßen Freude enthält das Buch viele, wirklich unglaublich viele farbige Illustrationen.


Als große Liebhaberin der alten Disney-Zeichentrickfilme hat es mich riesig gefreut, dass die Bilder Momentaufnahmen aus den bekannten Filmen sind. Ich wurde beim Betrachten der zahlreichen farbenfrohen Illustrationen richtig nostalgisch und habe auf einmal die unbändige Lust darauf verspürt, mich sofort vor den Fernseher zu setzen und meine Disney- Klassiker-DVDs durchzusuchten. :D
Da ich es mir aber gerade mit dem großen goldenen Buch der Disney-Geschichten so schön gemütlich gemacht hatte, habe ich den Disney-Film-Marathon auf später verschoben. ;)

Optisch konnte mich das Buch also schon mal vollends überzeugen. Wie aber schaut es mit den Geschichten aus?

Vielleicht haben einige von euch ja schon gesehen, dass ich dem Buch keine fünf Sterne gegeben habe, sondern „nur“ vier. Natürlich ist es unmöglich die Disney-Filme, die wir alle so lieben, so aufs Papier bringen, dass dieser besondere Disney-Zauber auch über das Lesen aufkommt. Allein schon, dass die vielen Lieder fehlen, macht eine Menge aus. Ich habe daher versucht, das Buch für sich alleine zu betrachten und nicht zu sehr mit den Filmen zu vergleichen. Zwei Kritikpunkte habe ich dann aber doch.
Ich kann verstehen, dass die Geschichten gekürzt und etwas abgeändert werden mussten und hätte diesen Aspekt daher nicht schlimm gefunden. Bei einigen Geschichten fand ich die Kürzungen nur leider nicht so gut gelungen. Da habe ich mich dann doch gefragt, warum gerade diese Szenen weggelassen wurden. So habe ich zum Beispiel bei „Alice im Wunderland“ den Hutmacher und seine verrückte Teeparty sehr vermisst.

Womit ich ebenfalls nicht ganz so glücklich bin, ist der Schreibstil. Die Sätze reihen sich teilweise etwas lieblos aneinander, sodass sie sich ein wenig abgehackt lesen. Zumindest ich habe es so empfunden. Mir hat es aber dennoch total viel Freude bereitet, in die 10 zeitlosen Disney-Geschichten einzutauchen und dabei in Kindheitserinnerungen zu schwelgen.

(Das Buch enthält folgende Geschichten: Das Dschungelbuch, Bambi, Schneewittchen, Peter Pan, Alice im Wunderland, Pinocchio, 101 Dalmatiner, Der König der Löwen, Aladdin und Die Aristocats.)

Mit der Auswahl der Geschichten bin ich vollkommen zufrieden. Vor allem, dass „Peter Pan“ dabei ist, einer meiner liebsten Disney-Filme, hat mich wahnsinnig gefreut. Da es aber noch so einige weitere großartige Disney-Erzählungen gibt, die ich über alles liebe wie „Susi und Strolch“ oder „Tarzan“ zum Beispiel, hoffe ich nun sehr, dass dieser Sammelband nicht der letzte Disney-Buchschatz gewesen sein wird.


Fazit: Märchenhaft schön! Mir hat „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ ein bezauberndes Leseerlebnis beschert. Im Vergleich zu den Filmen kann das Buch natürlich nicht mithalten, aber für sich alleine betrachtet ist dieser Sammelband wirklich wundervoll und für Disney-Liebhaber Nostalgie pur! Die vielen farbigen Illustrationen lassen die Herzen aller Disney-Fans höher schlagen und auch die äußere Gestaltung ist einfach nur ein Traum. Bei den Geschichten fand ich etwas schade, dass diese teilweise nicht so gelungen gekürzt wurden und auch von der Erzählweise habe ich mir ein kleines bisschen mehr erhofft. Ich bin aber dennoch hellauf begeistert von dem Buch und hatte unheimlich viel Spaß dabei, die 10 Geschichten zu lesen.
Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vorlesen oder zum alleinigen Durchschmökern – ich kann „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ jedem wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere