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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ein großartiger Auftakt!

Meridian Princess 1. Die Clockmakers Academy
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Als ich das erste Mal von „Meridian Princess“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. ...

Als ich das erste Mal von „Meridian Princess“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Von der Autorin Anja Ukpai hatte ich bisher noch nichts gelesen. Der Auftakt ihrer „Meridian Princess“-Trilogie sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Da ihre Eltern kurz nach ihrer Geburt verstorben sind, ist Jade Ryder bei Sir Arthur Graham in Schottland aufgewachsen. Leider verstirbt auch dieser, als Jade noch sehr jung ist. Das Mädchen besucht fortan das schottische Internat St. Creakles und verbringt die Ferien bei der wenig freundlichen Witwe von Sir Arthur Graham. Jades Leben soll sich schlagartig ändern, als sie an ihrem 15. Geburtstag etwas ganz Unfassbares erfährt: Sie ist eine Zeiterbin! Jade besitzt eine große magische Begabung und soll in der Clockmakers Academy in London zusammen mit anderen Zeiterben unterrichtet werden. Auf ihrem Stundenplan stehen nun aufregende Fächer wie Zeitfenstersprung und Dämonenabwehr. Diese neue Fähigkeiten braucht Jade auch unbedingt: Der hinterhältige Chronus will die Herrschaft über die Zeit an sich reißen. Und hat es zudem auch auf Jade abgesehen. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt…

Wie oben bereits erwähnt, war der erste Band von Meridian Princess mein erstes Werk aus der Feder Anja Ukpais. Er wird auch zweifellos nicht mein letztes gewesen sein - mir hat das Buch mega gut gefallen! In meinen Augen ist der Autorin mit „Meridian Princess – Die Clockmakers Academy“ ein richtig cooler Trilogieauftakt geglückt, welchen ich vor allem Harry Potter Fans wärmstens ans Herz legen kann.

Zugegeben, mich hat das Buch doch sehr an Harry Potter erinnert, da es so einige Parallelen zu der bekannten Zauberlehrling-Reihe aufweist. Allerdings ist es Anja Ukpai hervorragend gelungen, eine ganz eigene Welt zu erschaffen. Also keine Sorge, falls ihr nun dachtet, dass Meridian Princess ein müder Abklatsch von Harry Potter sei. Nein, das ist es definitiv nicht. Die Geschichte besitzt jede Menge neuartige und außergewöhnliche Ideen, die zusammen mit diesem einzigartigen Harry Potter Feeling ein famoses Gesamtpaket ergeben. Mir persönlich hat es echt gut gefallen, dass mich die Story so sehr in meine geliebte Harry Potter-Stimmung versetzt hat und ich gehe sehr davon, dass es vielen Potterheads so ergehen wird wie mir. :)

Ich habe fabelhaft in die Geschichte hineingefunden. Der mitreißende und sehr flüssige Schreibstil gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut und unsere Hauptprotagonistin Jade, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihrer liebenswürdigen und mutigen Art hat sie sich sofort in mein Herz geschlichen. Mit Jade ist der Autorin eine starke Buchheldin gelungen, welche man auf ihrer Reise in die fantastische Zeiterbenwelt nur zu gerne begleitet.

Mit den Nebencharakteren konnte mich Anja Ukpai ebenfalls vollends überzeugen. Nicht alle sind freundlich und liebenswert, aber dass muss auch so sein. Wäre doch echt öde, wenn es gar keine Fieslinge und Bösewichte geben würde, oder? ;)
Wer mir besonders gut gefallen hat, ist der Junge Mat, den Jade schon von klein auf kennt. Mat ist ein feiner Kerl, ihn muss man einfach gernhaben.
Sehr liebgewonnen habe ich auch Harper - ein sehr schüchterner und ängstlicher Schutzgeist, der in Jades Zimmer haust. Jaaa, natürlich begegnen wir in dem Buch nicht nur menschlichen Figuren – auch magische Wesen sind selbstverständlich mit von der Partie: Sprechende Galeonsfiguren, unheimliche Schattenhunde, Teufelsnadeln, Dämonen... - über das Worldbuilding in Meridian Princess kann man wahrlich nur staunen.

Das Setting zählte ganz klar zu meinen persönlichen Highlights. Dank der anschaulichen und detailreichen Beschreibungen der Schauplätze hatte ich beim Lesen das reinste Kopfkino und das Ambiente, das durch die einzigartige Kulisse zustande kommt, konnte mich komplett verzaubern. Die Atmosphäre in dem Buch hat es mir wirklich total angetan. Sie ist so schön düster und geheimnisvoll und so herrlich magisch.

Auch die Handlung konnte mich von den ersten Seiten an begeistern. Schon den Prolog fand ich richtig spannend, in welchem Jade von Sir Arthur Graham eine mysteriöse Uhr erhält. Nach dieser Einleitung folgt ein Zeitsprung von neun Jahren und wir dürfen die 15-jährige Jade kennenlernen. Zusammen mit ihr verschlägt es uns Leser dann sehr rasch nach Greenwich, wo unsere Buchheldin fortan im Black Swan leben und gemeinsam mit anderen Zeiterben an der Clockmakers Academy unterrichtet werden wird. Diese ganze Story rundum die Zeiterben fand ich wahnsinnig faszinierend und interessant. Mir hat es total viel Spaß gemacht, in diese aufregende und sehr fantasievolle Welt einzutauchen und mehr über die Zeiterben und ihre Fähigkeiten zu erfahren. Hinten im Buch gibt es übrigens ein sehr ausführliches Zeiterben-Glossar, welches ich als sehr hilfreich empfunden habe. Die Welt der Zeiterbengesellschaft ist insgesamt doch ganz schön komplex - fast schon etwas zu komplex - daher habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es im Anschluss an die Geschichte so ein brillantes Glossar gibt.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Da die Handlung mit ordentlich Spannung aufwarten kann und auch die überraschenden Wendungen, Geheimnisse und Offenbarungen nicht zu kurz kommen, mag am man liebsten gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen.

Da am Ende eine Menge Fragen offenbleiben, fiebere ich dem Erscheinen der Fortsetzung nun ganz ungeduldig entgegen. Auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird, bin ich schon unglaublich gespannt!

Fazit: Fesselnd, atmosphärisch, wunderbar magisch – ein toller Auftakt, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Mir hat der erste Band der Meridian Princess-Trilogie ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. Die faszinierende Welt, die Anja Ukpai erschaffen hat, konnte mich sofort in ihren Bann ziehen, unsere sympathische Buchheldin Jade habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen und die großartige Atmosphäre, die mich so schön in Harry Potter Stimmung versetzt hat, konnte mich vollkommen verzaubern. Ich kann „Meridian Princess – Die Clockmakers Academy“ absolut empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein toller Jugendkrimi für Jung und Alt!

Highrise Mystery
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Da ich Jugendkrimis wahnsinnig gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Highrise Mystery“ hörte. Das Cover finde ich richitg cool und der Klappentext klang einfach nur ...

Da ich Jugendkrimis wahnsinnig gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Highrise Mystery“ hörte. Das Cover finde ich richitg cool und der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut. Für mich stand daher sehr schnell fest: Die beiden Schwestern Nik und Norva möchte ich unbedingt auf ihrer kniffligen Spurensuche begleiten! Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.

Als die 13-jährige Norva und ihre 11-jährige Schwester Nik an einem besonders heißen Sommertag eine Leiche in einem Müllcontainer finden, ist sofort ihr Spürsinn geweckt. Bei dem Toten handelt es sich um den sehr beliebten Antikenhändler und Kunstlehrer Hugo und für die Geschwister steht sofort fest, dass nur jemand aus ihrem Londoner Hochhaus-Komplex „The Tri“ der Mörder sein kann. Aber wer? Die Mädchen beginnen zu ermitteln und nehmen die Bewohner ihres Hochhauses unter die Lupe. Irgendwie scheint nur zunächst jeder verdächtig zu sein. Dass ihr Vater der Täter ist, können die Geschwister jedoch nicht glauben. Die Polizei aber ist der Meinung, dass ihr Vater, der der Hausmeister des „The Tri“ ist, Hugo umgebracht hat und verhaftet ihn. Nik und Norva setzen nun alles daran zu beweisen, dass ihr Vater unschuldig ist. Ob es ihnen gelingen wird, den richtigen Mörder zu finden und zu entlarven?

Spannende Detektivgeschichten, in denen gewiefte junge Mädels im Agatha-Christie-Stil ermitteln und meist schlauer als die Polizei sind, lese ich für mein Leben gerne. Solltet ihr diese Leseleidenschaft mit mir teilen, kann ich euch „Highrise Mystery“ sehr ans Herz legen!
Ich hatte eindeutig mal wieder den richtigen Riecher gehabt – mir hat das Buch ein tolles Leseerlebnis beschert. In meinen Augen hat Sharna Jackson mit „Highrise Mystery: Ein tödlicher Sommer“ einen fabelhaften Jugendkrimi aufs Papier gezaubert, welcher durchweg zum Mitfiebern einlädt und große Lust auf mehr macht.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Der humorvolle und sehr jugendliche Schreibstil gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut und unsere zwei cleveren jungen Buchheldinnen waren mir auf Anhieb sympathisch. Nik und Norva – beide besitzen sie so eine herrlich schlagfertige und kesse Art. Die zwei nehmen wahrhaftig kein Blatt vor den Mund und lassen sich nicht unterkriegen. Besonders unterhaltsam fand ich, dass die beiden so schön verschieden sind, sowohl von ihrem Aussehen her, als auch vom Charakter. Während Norva lange Braids trägt, ist Nik kahlrasiert. Norva verlässt sich gerne auf ihre Intuition, Nik wiederum geht stets sehr analytisch und logisch vor. Die Schwestern ergeben einfach ein hervorragendes Team und ergänzen sich perfekt mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Ich könnte gar nicht sagen, welche der zwei mir besser gefallen hat. Ich fand sie einfach beide einsame Spitze und musste ständig über sie schmunzeln.

Humormäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Das Buch ist teilweise so wunderbar witzig geschrieben! Wir erfahren alles aus der Sicht von Nik in der Ich-Perspektive und wie sie uns alles erzählt, so schön frech, authentisch und humorvoll, hat mir echt gut gefallen. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass die Erzählweise nicht jedermanns Sache sein wird, da sie doch eine recht spezielle ist. Die Sätze sind oft sehr kurz und knackig gehalten und es wird ziemlich viel Jugendsprache verwendet. Man muss so einen Stil einfach mögen. Ich jedenfalls liebe so etwas und ich gehe sehr davon, dass die Schreibart vor allem bei der Zielgruppe prima ankommen wird.

Empfohlen wird „Highrise Mystery“ für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Erwachsenen kann ich das Buch allerdings ebenfalls wärmstens empfehlen. In meinen Augen ist dieser wundervolle Detektivschmöker nicht für Kids vollkommen lesenswert.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Stellenweise hat mir zwar ein bisschen die Spannung gefehlt, aber ins Mitfiebern und Miträtseln bin ich dennoch ordentlich geraten. Mir hat es total viel Freude bereitet, unser aufgewecktes Detektivinnen-Duo bei der Aufklärung ihres ersten Falls zu begleiten. Dass sie ihn lösen werden, verrät ja bereits der Klappentext. Wie sie den Mord aber aufklären werden, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Man kann über die Cleverness und Kombinationsgabe der beiden Schwestern jedenfalls echt nur staunen. Klasse fand ich, dass Nik ihre Beobachtungen und Ergebnisse in Form von Tabellen und Notizen auf ihrem Smartphone festhält. Das Leseerlebnis wird dadurch nur noch aufregender, da man dank dieser Protokolle noch besser mitknobeln kann.

Neben unseren beiden Hauptprotagonistinnen konnte mich Sharna Jackson auch mit den Nebencharakteren vollends überzeugen. Manche Figuren sind so schön schräg drauf und zaubern uns Leser mit ihren schrulligen Eigenarten öfters ein breites Grinsen auf die Lippen.

Brillant fand ich auch das Setting. Das Londoner Hochhauskomplex „The Tri“ kann man zwar definitiv nicht als hübsch bezeichnen, aber irgendwie hat es was. Mir jedenfalls hat dieser Schauplatz mega gut gefallen. Da die Autorin alles sehr bildhaft und stimmungsvoll beschreibt, ist es mir mühelos geglückt, mich in der Welt der beiden Schwestern zurechtzufinden. Vorne im Buch befindet sich zudem noch eine geniale Karte, die das „The Tri“ zeigt, sodass man sich alles noch besser vorstellen kann.
Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre, die durch die einmalige Kulisse geschaffen wird. Ich kann nur irgendwie gar nicht so richtig sagen, was genau mich nun so verzaubert hat. Das Feeling in diesem Buch hat‘s mir einfach total angetan.

So, jetzt habe ich euch so viel von dem Buch vorgeschwärmt, da rechnet ihr jetzt sicher mit einer vollen 5 von 5 Sternen-Bewertung. Mir hat der Auftakt der Highrise Mystery-Serie echt gut gefallen, allerdings hat mir insgesamt dann doch etwas gefehlt. Dieser allerletzte Funke wollte irgendwie dann doch nicht überspringen. Aber wie gesagt, begeistert von dem Buch bin ich dennoch und ich werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen gibt es bereits einen zweiten Band und da hoffe ich nun sehr, dass auch dieser noch ins Deutsche übersetzt werden wird. Auf den zweiten kniffligen Fall von Nik und Norva freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein spannender Jugendkrimi voller Witz, Charme und rätselhafter Momente! Sharna Jackson ist mit dem ersten Band ihrer Highrise Mystery-Reihe ein toller Serienstart gelungen, welcher mir ein wundervolles Lesevergnügen beschert hat. Ich mochte den Schreibstil und die Atmosphäre in dem Buch von Beginn an unglaublich gerne und unser gewitztes junges Ermittlerduo habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann jedem, der gerne mitreißende Detekivgeschichten liest, „Highrise Mystery: Ein tödlicher Sommer“ absolut empfehlen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Herzerwärmend, berührend, wunderbar sommerlich - ein zauberhaftes Buch!

Pelikansommer
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Bei „Pelikansommer“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick - ich liebe diese sommerliche und harmonische Stimmung, die ...

Bei „Pelikansommer“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick - ich liebe diese sommerliche und harmonische Stimmung, die es verströmt! Auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen. Von der Autorin Gillian McDunn hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Pelikansommer“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Auf die Sommerferien haben sich die elfjährige Cat und ihr kleiner siebenjähriger Bruder Küken riesig gefreut! Endlich geht es nach Georgia, wo sie für drei Wochen Cats Freund Rishi besuchen werden. Doch dann kommt alles ganz anders. Der Urlaub bei Rishi fällt ins Wasser und die Mutter von Cat und Küken fasst kurzerhand den Entschluss, ihre Kinder zu ihren Eltern nach North Carolina zu bringen. Sie selbst wird wie geplant nach Georgia reisen, da sie dort einen dreiwöchigen Collegekurs geben muss. Cat ist alles andere als begeistert von der Ferienumplanung. Sie hat ihre Großeltern aus North Carolina noch nie gesehen, da die Mutter seit Jahren mit ihnen zerstritten ist. Was genau damals vorgefallen ist, weiß Cat allerdings nicht. Ob sie in diesem Sommer wohl endlich die Antwort auf diese Frage erhalten wird?
Auf der Insel, auf der die Großeltern leben, fühlt sich Cat augenblicklich wohl. Die Schönheit von Gingerbread Island zieht sie sofort in den Bann und von dem Zimmer, welches sie in dem Haus ihrer Großeltern den Sommer über bewohnen wird, ist sie ganz verzaubert. An diesem malerischen und friedlichen Ort kann Cat endlich wieder selbst Kind sein. Hier muss sie sich nicht ständig um Küken kümmern und braucht nicht ständig Sorge zu haben, dass ihm etwas passieren könnte. Endlich hat Cat mehr Zeit für sich selbst. Sie geht angeln, findet in dem Mädchen Harriet eine wunderbare neue Freundin und sie nähert sich ihrem wortkargen Großvater an. Es soll ein unvergesslicher Sommer auf Gingerbread Island werden, der vieles in Cats Leben komplett verändern wird.

Sommerromane lese ich für mein Leben gerne und warmherzige und ergreifende Kinderbücher, die mich berühren, zum Nachdenken anregen und öfters breit schmunzeln lassen, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Solltet ihr diese Leseleidenschaften mit mir teilen, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, euch „Pelikansommer“ zuzulegen. Dieses Buch ist so bezaubernd – mir hat es ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert.

Ich war mir bereits nach den ersten Seiten ziemlich sicher, dass ich „Pelikansommer“ lieben werde. Von der einfühlsamen Erzählweise war ich von Beginn an hellauf begeistert und unsere Hauptprotagonistin Cat, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb unheimlich sympathisch. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt vollkommen glaubwürdig und sehr feinfühlig dargestellt wird, ist es mir von Anfang an spielend leicht gelungen, mich in Cat hineinzuversetzen.
Dass Cat kein leichtes Leben hat, wird einem als Leser sofort deutlich. Ihr Vater ist vor einiger Zeit an Krebs verstorben, ihre Mutter ist immerzu am arbeiten und da ihr kleiner Bruder Küken an einer Form des Autismus leidet und daher sehr viel Aufmerksamkeit benötigt, ist Cat schon lange nicht mehr das, was sie mit ihren 11 Jahren eigentlich sein sollte: Ein Kind.
Mir tat Cat so leid, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse ständig hinten anstellen muss, um die tägliche Routine, die ihr kleiner Bruder benötigt, nicht durcheinander zu bringen. Cat liebt Küken über alles, das spürt man sofort, aber aufgrund seines Autismus kann er ein sehr schwieriges und anstrengendes Kind sein.
Ich habe Cat zutiefst dafür bewundert, wie großartig sie sich um Küken kümmert und wie verantwortungsbewusst, vernünftig und stark sie mit ihren jungen Jahren ist. Mit Cat hat die Autorin eine ganz besondere Figur erschaffen, welche man einfach gernhaben muss.

Die weiteren Charaktere wurden ebenfalls hervorragend ausgearbeitet. Küken, die Mom der Geschwister, die Großeltern, Cats neue Freundin Harriet… - alle Personen tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.
Wer mir besonders gut gefallen hat, ist der Großvater Macon, ein recht kauziger, aber superlieber Kerl. Die Beziehung zwischen ihm und seiner Enkelin wird so wundervoll beschrieben! Die gemeinsamem Augenblicke der beiden haben mir so richtig das Herz erwärmt.
Wen ich einfach nur total niedlich fand, ist Küken. Mit seiner süßen Art und großen Begeisterung für Haie hat er sich einfach sofort in mein Herz geschlichen. Bezüglich ihm und seiner Störung merkt man sehr, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt. In der Autorinnenvita vorne im Buch steht, dass Gillian McDunn selbst mit einem jüngeren Bruder aufgewachsen ist, der eine Form von Autismus aufweist. Ich gehe daher sehr davon aus, dass recht viel Persönliches in diesem Buch steckt.

Obwohl der Klappentext verrät, dass „Pelikansommer“ viele tiefgründige und ernsthafte Themen aufgreift, bin ich irgendwie dennoch nicht davon ausgegangen, dass die Handlung so bewegend und tiefsinnig ist. Ich war daher doch sehr positiv überrascht, wie sehr mich die Story emotional berührt und mitgenommen hat. „Pelikansommer“ erzählt eine unglaublich schöne Geschichte über Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Geschwisterliebe, über Verlust, Veränderung, Aussöhnung und das Verzeihen. Es steckt echt viel in diesem Buch und in meinen Augen ist es der Autorin fantastisch geglückt, all diese, teils sehr schweren Themen auf eine kindgerechte, authentische und humorvolle Weise zu behandeln.

Empfohlen wird „Pelikansommer“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, allerdings bin ich mir ein bisschen unsicher, ob das Buch wirklich schon etwas für zehnjährige Kids ist. Der Schreibstil ist zwar sehr locker-leicht und mitreißend, allerdings habe ich die Handlung insgesamt als recht ruhig empfunden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass für jüngere Kinder einfach zu wenig Aufregendes passiert. Es kommt ja aber natürlich immer aufs Kind an. Ich jedenfalls würde das Buch eher ab 12 Jahren empfehlen. 

Neben der Geschichte hat mir auch die innere Aufmachung wahnsinnig gut gefallen. Cats und Kükens Mom ist Illustratorin und hat eine Bilderbuchserie herausgebracht: „Caterpillar and Chicken“. Wir Leser dürfen ein paar der Geschichten kennenlernen und kommen zudem auch in den Genuss einiger Illustrationen. Die Idee, die Handlung mit den Werken der Mutter zu verknüpfen, fand ich richtig klasse. Im Englischen heißt „Pelikansommer“ übrigens „Caterpillar Summer“, also Raupensommer. Den englischen Titel halte ich persönlich für deutlich passender als den deutschen, allerdings klingt „Pelikansommer“ natürlich schon um einiges schöner als „Raupensommer“. Zumindest meinem Empfinden nach.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Das hinreißende Cover verspricht eindeutig nicht zu viel – die sommerliche Kulisse in dem Buch ist einfach nur ein Traum. Dank der bildhaften Beschreibungen von Gingerbread Island hatte ich beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und die wunderbare Atmosphäre konnte mich komplett verzaubern.

Kleine Anmerkung noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: In dem Klappentext, der sich hinten auf dem Buch befindet, hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Cats Großeltern leben nicht am pazifischen, sondern am atlantischen Ozean. :D

Fazit: Eine wunderschöne Sommergeschichte voller herzerwärmender und zauberhafter Momente! Gillian McDunn ist mit „Pelikansommer“ ein ganz besonderer Kinderroman gelungen, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Mich hat die Geschichte zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt, zugleich hat sie mir aber auch immer wieder ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert und glücklich gemacht. Ich habe unsere starke junge Buchheldin Cat und ihren kleinen Bruder Küken nur zu gerne nach Gingerbread Island begleitet und auf dieser traumhaften Insel eine herrliche Zeit mit ihnen verbracht. „Pelikansommer“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.05.2020

Eine wundervolle Abenteuergeschichte mit unglaublich schönen Illustrationen!

Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus
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Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang einfach nur bezaubernd. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den kleinen Mäuserich Sammy möchte ich unbedingt auf seinen unglaublichen Abenteuern begleiten. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen lassen.

Der kleine Mäuserich Sammy liebt sein friedliches Leben bei dem Jungen Hank auf dem Bauernhof von Hanks Eltern. Er haust in einem gemütlichen Schuhkarton und bekommt täglich leckere Erdnüsse zu futtern. Sein Leben soll sich aber schlagartig ändern, als Hanks Bruder Jimmy beschließt, dass Sammy der Testpilot seines neuen Flugzeugmodells werden soll. Obwohl Hank dagegen ist, landet seine kleine Maus schließlich in dem Flieger. Doch oh Schreck! Als sich Flugzeug und Maus in den Lüften befinden, geht auf einmal die Fernsteuerung kaputt! Ganz auf sich alleine gestellt fliegt Sammy davon - und landet (sehr unsanft) in einer fremden Welt. Gott sei Dank übersteht er die Bruchlandung ohne Verletzungen, allerdings ist seine Maschine beschädigt. Oje, und nun? Wie soll Sammy denn nun nach Hause zurückkehren? Zum Glück bekommt die kleine Maus sehr schnell Hilfe. Er findet Zuflucht bei einer netten Mäusekolonie, die in dem Wald wohnt, in dem er bruchgelandet ist. Leider hausen in dem Wald aber auch weniger freundliche Tiere. Mustela zum Beispiel, ein sehr bösartiges Wiesel. Als Sammys Flugzeug auf einmal verschwunden ist, fällt der Verdacht sofort auf diesen fiesen Nager und seine üblen Anhänger. Mutig fasst Sammy den Entschluss, seine Maschine zu retten. Seine Reise muss er aber nicht lange alleine bestreiten. Ob es dem tapferen Mäuserich und seinen neuen Freunden wohl gelingen wird, Mustela zu überlisten? Wird Waschi, der Dachs, das Flugzeug reparieren können, damit Sammy wieder zurück nach Hause fliegen kann?

Was für ein wundervolles Kinderbuch! Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen – ich bin total verzaubert von dem, was mich hier zwischen den hinreißenden Buchdeckeln erwartet hat. Die Geschichte ist so herrlich fantasievoll und warmherzig und die grandiose Aufmachung ist einfach nur zum Träumen schön. In meinen Augen ist Henry Cole mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein außergewöhnlicher Kinderschmöker geglückt, welchen ich jeden, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens empfehlen kann.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die fantastische Gestaltung des Buches. Die detailreichen Bleistiftillustrationen von Henry Cole, die die Geschichte begleiten, sind einfach nur traumhaft, sag ich euch. Sie sind total süß und liebevoll gezeichnet und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Zu meiner großen Freude gibt es in dem Buch viele, wirklich viele Bilder und egal ob die kleineren Zeichnungen, die ganzseitigen oder die doppelseitigen Illustrationen – mir haben sie allesamt unbeschreiblich gut gefallen. An den Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen.

Ganz hin und weg bin ich natürlich auch von der Geschichte. Das große Abenteuer, dass wir Leser zusammen mit Sammy und seinen Freunden erleben dürfen, steckt voller fantasiereicher und spannender Momente und hat so etwas wunderbar Zeitloses an sich. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und zaubert einem dank der einmaligen Figuren immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Sammys Flug mit dem Modellflugzeug, seine Bruchlandung im Wald, die Suche nach dem verschwundenen Flieger, die Eigenarten der verschiedenen Tiere – alles wird so schön abenteuerlich und lustig beschrieben, sodass man am liebsten gar nicht mehr aufhören möchte mit dem Lesen. Ich, als Erwachsene, bin nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.

Empfohlen wird „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Meiner Ansicht nach ist das Buch aber auch schon für etwas jüngere Kinder prima geeignet. Und für deutlich ältere selbstverständlich natürlich auch. :D
Zum Selberlesen bietet sich das Buch dank der großen Schrift, den sehr kurzen Kapitel und der famosen Aufmachung hervorragend an. Vorlesen lässt sich die Geschichte aber auch wunderbar. Ich bin mir vollkommen sicher, dass die tollen Erlebnisse von Sammy und seinen Freunden für fabelhafte Vorlesestunden sorgen werden.

Auch mit den Figuren konnte mich Henry Cole vollends überzeugen. Mit Sammy, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, ist dem amerikanischen Autor ein großartiger Buchheld gelungen. Sammy ist ein unfassbar liebenswerter und mutiger junger Mäuserich. Für seine große Tapferkeit und Stärke kann man diese kleine Maus wahrlich nur bewundern. Ich habe Sammy vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen und ich gehe sehr davon aus, dass es jedem so ergehen wird wie mir. Diese sympathische Maus muss man einfach lieben.
Die weiteren Charaktere, egal ob Gut oder Böse, wurden ebenfalls ausgezeichnet vom Autor ausgearbeitet. Zu meinen persönlichen Lieblingen zählte die Molchdame Grazia. Über ihre äußerst temperamentvolle Art habe ich mich köstlich amüsiert. Aber auch die anderen Tieren haben mir ständig Gründe zum Schmunzeln geliefert. Für das Erschaffen einzigartiger Figuren hat Henry Cole zweifellos ein absolutes Händchen.

Was mir nicht so zugesagt hat, ist, wie die Haustierhaltung dargestellt wird. Sammy mag sich in seinem kleinen Schuhkarton wohlfühlen, aber artgerecht ist diese Haltung definitiv nicht. Auch am Ende gibt es eine Illustration zu dem Thema, die mir nicht so gut gefallen hat. Ansonsten bin ich aber wirklich hellauf begeistert von dem Buch!

Ich hoffe nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Sammy und Co. geben wird. Das Buch endet zwar sehr abgeschlossen, allerdings wäre für eine Fortsetzung durchaus genügend Spielraum vorhanden. Also ich würde mich sehr über weitere unglaubliche Abenteuer mit Sammy und seinen Freunden freuen. :)

Fazit: Ein tierisch gutes Freundschaftsabenteuer voller Fantasie und zauberhafter Momente! Mir hat „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Buch erzählt eine so tolle und warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Toleranz und lässt die Herzen aller Abenteurer und Tierhablieber höherschlagen.
Eine aufregende und lustige Handlung, lauter liebenswürdige Charaktere, viele wunderschöne Illustrationen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Henry Cole hat mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ einen ganz besonderen Kinderroman aufs Papier gebracht, der in meinen Augen das Zeug zu einem Klassiker hat. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Abenteuer der kleinen Maus Sammy jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Ein zauberhaftes Buch! Die Vanderbeekers muss man einfach lieben!

Die Vanderbeekers und der versteckte Garten
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Letztes Jahr hatte ich „Die Vanderbeekers retten Weihnachten“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz verzaubert war, habe ich mich auf das neue Abenteuer mit dieser liebenswürdigen Familie unheimlich ...

Letztes Jahr hatte ich „Die Vanderbeekers retten Weihnachten“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz verzaubert war, habe ich mich auf das neue Abenteuer mit dieser liebenswürdigen Familie unheimlich gefreut. Ich war schon so gespannt, was wir wohl als nächstes Aufregendes mit den einmaligen Vanderbeekers erleben werden.

Als Mr Jeet, der Lieblingsnachbar der fünf Vanderbeeker-Geschwister, einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus muss, fassen die Kinder sofort den Entschluss alles Mögliche zu tun, um ihren Ersatzopa glücklich zu machen und beim Gesundwerden zu helfen. Sie wollen innerhalb von 19 Tagen ein verstecktes und sehr verwildertes Grundstück bei der Kirche in den wunderhübschesten Garten der gesamten Nachbarschaft verwandeln! Ihr Vorhaben ist nur gar nicht so einfach. Sie haben keinerlei Erfahrung mit der Gartenarbeit und genügend Geld für Materialien haben sie auch nicht. Als dann auch noch ein Makler auftaucht, der den Garten kaufen will, heißt es wirklich zusammenhalten und einfallsreich sein. Ob es den Vanderbeekers mit ihren Helfern wohl gelingen wird, diese große Herausforderung zu meistern?

Ist das Cover nicht ein Traum? Schon beim Weihnachtsband war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick und auch von dem Einband des zweiten Teils bin ich ganz hin und weg. Ich liebe die Bilder von Mila Marquis. Sie kann einfach so toll zeichnen!
Das Cover verspricht auch eindeutig nicht zu viel: Auch das, was zwischen den entzückenden Buchdeckeln schlummert, ist total schön und einfach nur bezaubernd. Karina Yan Glaser ist mit dem zweiten Abenteuer der Vanderbeekers eine großartige Fortsetzung geglückt, welche mich genauso begeistern wie der erste Band, wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr.

Da ich mich an den Vorgänger noch ziemlich gut erinnern konnte, habe ich völlig mühelos in die Welt der Vanderbeekers zurückgefunden und mich von den ersten Seiten an pudelwohl beim Lesen gefühlt. In dem wundervollen Brownstone-Haus in der 141. Straße in New York fühle ich mich schon richtig zu Hause und die Familie Vanderbeeker habe ich schon längst ganz, ganz fest in mein Herz geschlossen.

An alle, die noch nicht das Vergnügen hatten, die Vanderbeekers kennenzulernen, kann ich nur wärmstens empfehlen, dies schleunigst zu ändern! Besser wäre es auf jeden Fall, wenn ihr die Bekanntschaft mit dieser außergewöhnlichen Familie im Weihnachtsband macht, da „Die Vanderbeekers und der versteckte Garten“ ein bisschen auf diesen aufbaut. Allerdings wird in der Fortsetzung alles wichtige kurz erklärt, sodass es meinem Empfinden nach auch kein Problem sein sollte, wenn man den zweiten Teil ohne Vorkenntnisse liest. Wer aber den bestmöglichen Lesespaß haben möchte, sollte definitiv die chronologische Reihenfolge der Bände einhalten.

Nachdem die fünf Vanderbeeker-Geschwister Weihnachten gerettet haben, folgt nun also ein Gartenabenteuer in der Großstadt. Ich muss gestehen, dass ich mit Gärtnern nicht groß was am Hut habe, aber beim Lesen dieses Buches hat mich irgendwie auf einmal die unbändige Lust überkommen, sofort nach draußen zu gehen, mir eine Schaufel oder Harke zu schnappen und mit der Gartenarbeit loszulegen. Der zweite Vanderbeekers-Band macht einfach die totale Gartenlaune. :D

Für die warme Jahreszeit ist das Buch perfekt geeignet. Es kommt von an Beginn ein herrliches Sommer-Feeling auf, welches einen so richtig in Sommerstimmung versetzt. Aber auch sonst ist die Atmosphäre in der Geschichte einfach nur zauberhaft. Dieser Punkt konnte mich bereits im vorherigen Band hellauf begeistern. Ich liebe diese warmherzige und harmonische Atmosphäre in den Vanderbeekers-Büchern! Für mich ist diese Reihe so eine richtige Wohlfühlreihe, in welcher es vor wunderschönen Momenten und herzlichen Charakteren nur so wimmelt.

Mit den Figuren konnte mich Karina Yan Glaser wieder vollends überzeugen. Die Vanderbeekers muss man einfach lieben. Mama und Papa Vanderbeeker, die 12-jährigen Zwillinge Jessie und Isa, der neunjährige Oliver, die siebenjährige Hyacinth und die kleine fünfjährige Laney – diese siebenköpfige Familie wird garantiert die Herzen aller Leser im Sturm erobern. In meines haben sie sich jedenfalls sofort geschlichen.
Einer meiner persönlichen Lieblinge war abermals die knuffige Laney. Die Kleine ist so süß! Über sie musste ich erneut ständig breit schmunzeln. Die anderen Figuren haben mir aber selbstverständlich ebenfalls immerzu Gründe zum Lächeln geliefert. Für das Erschaffen liebenswerter Charaktere hat Karina Yan Glaser zweifellos ein absolutes Händchen.

Anders als im Weihnachtsband, in welchem alle fünf Vanderbeeker-Kinder die Geschichte im Wechsel erzählen, treten die Geschwister in der Fortsetzung erst einmal nur zu viert auf. Isa befindet sich gerade für drei Wochen in einem Feriencamp. Von ihr hören wir daher überwiegend per Telefon oder Textnachrichten.
Mir haben die ständigen Sichtwechsel erneut mega gut gefallen. Da die Vanderbeeker-Kids ziemlich verschiedenen sind, wird das Leseerlebnis durch die wechselnden Erzählperspektiven so schön vielseitig und mitreißend.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Dank der kindlichen Erzählweise und dem leichten Schreibstil liest sich die Geschichte unbeschreiblich schön. Da die Kapitel zudem sehr kurz sind, kommt ein super angenehmer Lesefluss zustande.
Vom Verlag wird die Vanderbeekers-Reihe für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren empfohlen. Dieser Empfehlung kann ich mich nur teilweise anschließen. Zum Vorlesen sind die Bücher auf jeden Fall für achtjährige Kinder geeignet, fürs Selberlesen aber würde ich persönlich sie erst ab 10 Jahren empfehlen, da die Schrift doch recht klein ist. Es kommt aber natürlich immer aufs Kind an. Man sollte meiner Ansicht nach jedenfalls schon ein etwas geübterer Leser sein, wenn man die Bücher selbst durchschmökern möchte.

Was das Lesevergnügen noch fantastischer macht, ist die liebevolle Aufmachung des Buches. Es gibt viele wunderhübsche Handletterings, niedliche kleine Zeichnungen in Form von Briefen und Zetteln und – mein persönliches Highlight – eine umwerfende Karte vorne und hinten im Buch, die erneut einen Stadtplan zeigt. Die gesamte Gestaltung des Buches ist einfach nur hervorragend gelungen.

Mir hat es wahnsinnig viel Freude bereitet, die Vanderbeeker-Kinder bei ihrem aufregenden Garten-Projekt zu begleiten. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, mit was für einem Feuereifer sich die Kinder um den verwilderten Garten kümmern, um ihn in das Paradies zu verwandeln, mit welchem sie ihre Nachbarn überraschen möchten. Ob es ihnen am Ende gelingen wird? Nun, das werde ich euch natürlich nicht erzählen. Ihr Vorhaben wird jedenfalls kein einfaches sein, so viel sei schon mal verraten. Die Vanderbeekers wären aber nicht die Vanderbeekers, wenn sie sich von ihren Plänen so leicht abbringen lassen würden. Das hat mir an dem Buch ganz besonders gut gefallen: Die Botschaften und Werte, die es enthält. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt und sie verdeutlicht auf eine hinreißende Weise, dass man niemals aufgeben sollte, auch wenn die Erfolgschancen noch so klein erscheinen mögen. Die Vanderbeeker-Kinder gehen da mit einem perfekten Beispiel voran. Sie zeigen uns, dass es sich lohnt für seine Ziele und Wünsche zu kämpfen.

Fazit: Ein wundervolles Kinderbuch, das rundum glücklich macht! In meinen Augen hat Karina Yan Glaser mit „Die Vanderbeekers und der versteckte Garten“ eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gebracht. Die Geschichte ist unglaublich herzerwärmend und süß und vermittelt so viele tolle Botschaften und Werte. Die Charaktere zaubern einem mit ihrem einzigartigen Eigenschaften immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen, die Atmosphäre ist so wunderbar sommerlich und die Gestaltung des Buches ist einfach nur zum Verlieben schön. Ich bin hellauf begeistert von dem zweiten Vanderbeekers-Abenteuer und freue mich schon riesig auf das nächste! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen.

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