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Veröffentlicht am 12.08.2025

Ein wunderschönes Mutmach-Bilderbuch!

Lupo, was bedrückt dich?
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Lupo ist ein kleiner Wolf, der sich ziemlich viele Gedanken macht. Die anderen Wölfe in seinem Rudel sind groß, mutig und wild – eben richtig wölfisch. Lupo aber befürchtet, dass er nichts davon ist und ...

Lupo ist ein kleiner Wolf, der sich ziemlich viele Gedanken macht. Die anderen Wölfe in seinem Rudel sind groß, mutig und wild – eben richtig wölfisch. Lupo aber befürchtet, dass er nichts davon ist und das macht ihm sehr große Sorgen. Er tut daher so als wäre er groß, mutig und wild. Doch so zu tun, als ob, scheint kein guter Plan zu sein – Lupo sorgt sich dann nur noch mehr. Zum Glück hat er Pablo, seinen besten Freund. Als dieser merkt, dass es Lupo schlecht geht, möchte er ihm unbedingt helfen. Er zeigt ihm, wie man mit bedrückenden Gedanken umgehen kann – wie man über sie spricht, sie wegpustet und sich ablenkt. Und Lupo erkennt, dass jeder mal Sorgen hat und sie wirklich kleiner werden, wenn man sie mit anderen teilt.

Seit ich die britische Künstlerin Catherine Rayner für mich entdeckt habe, freue ich mich jedes Mal wie ein Schnitzel, wenn ein neues Buch von ihr auf Deutsch erscheint. Als der Thienemann-Esslinger Verlag „Lupo“ ankündigte, war natürlich sofort klar, dass ich ihn kennenlernen möchte. Und ich habe es definitiv nicht bereut!

Catherine Rayner hat uns mal wieder ein entzückendes Bilderbuch gezaubert, das Jung und Alt gleichermaßen anspricht. Beruhigend, sanft und voller Wärme erzählt sie die Geschichte vom kleinen Lupo und seinem Weg zu mehr Selbstbewusstsein. Mit ihm und Pablo hat die Autorin zwei überaus einnehmende Charaktere erschaffen, mit denen man sich sofort verbunden fühlt. Denn wer kennt sie nicht? Diese sorgenvollen Gedanken, die einem hartnäckig im Kopf herumkreisen. Wir alle haben sie ab und an, mal sind sie leise, mal richtig laut, manchmal verschwinden sie schnell wieder und manchmal begleiten sie uns eine lange Zeit. Junge Kinder, denen es gerade ähnlich wie Lupo geht, werden sich sehr gut mit ihm identifizieren können und aus seiner Geschichte Mut und Kraft schöpfen. Mit seiner freundlichen Art zeigt er ihnen, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten nicht alleine sind und ermutigt sie dazu, über ihre Gefühle zu reden. Wenn man seine Probleme mit anderen teilt, werden sie kleiner und man selbst größer und stärker. Eine ganz tolle und wichtige Botschaft, die auch schon die Kleinsten verstehen.

Genauso liebevoll wie der Text sind auch die farbenfrohen, großflächigen Illustrationen von Catherine Rayner, die das Erzählte wundervoll untermalen. Ihre ausdrucksstarken und zarten Aquarellbilder laden zum Verweilen und Wohlfühlen ein und sind wie gewohnt ganz zauberhaft anzuschauen. Vor allem in die beiden kleinen Wolfswelpen muss man sich einfach verlieben.

Fazit: „Lupo, was bedrückt dich?“ ist ein warmherzige, einfühlsame und wunderschön illustrierte Mutmachgeschichte ab 3 Jahren über Sorgen, Ängste, Mut und Selbstvertrauen. Mit seiner stärkenden Botschaft und den kleinen Achtsamkeitstricks im Umgang mit Grübeleien ist dieses Bilderbuch der ideale Begleiter für ängstliche Kinder, denen es schwer fällt, über ihre Gefühle zu sprechen. Ich bin total verliebt in dieses Buch, mein Herz hat der kleine Lupo im Sturm erobert. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.08.2025

Ein bezauberndes Bilderbuch mit wunderschönen Bildern und tollen Botschaften!

Wir alle geMEINSam!
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Als das Eichhörnchen Herr Rot eines warmen Tages einen großen Baum entdeckt, beschließt es kurzerhand, dass er fortan ihm ganz allein gehört. Der dicke Stamm, auf den man so toll hinaufflitzen kann; die ...

Als das Eichhörnchen Herr Rot eines warmen Tages einen großen Baum entdeckt, beschließt es kurzerhand, dass er fortan ihm ganz allein gehört. Der dicke Stamm, auf den man so toll hinaufflitzen kann; die vielen Äste zum Schwingen und Springen; die Blätter, die so herrlich rascheln – alles MEINS, denkt der kleine Herr Rot. Er ist daher überhaupt nicht begeistert, dass es sich auch andere Tiere auf seinem Baum gemütlich machen. Erst knabbert eine Raupe ganz frech an einem Blatt (SEIN Blatt!), eine Schwalbe landet auf einem Ast (SEIN Ast!), dann kommt auch noch eine ganze Schwalbenschar, danach noch ein Elefant…Die Miene von Herrn Rot wird immer finsterer. Mit all diesen Tieren ist es hier einfach viel zu voll und laut. Der alte Baum, der sich durch Herrn Rots Schimpfereien nicht aus der Ruhe bringen lässt, erinnert den kleinen Egoisten liebevoll daran, dass alle willkommen sind und gemeinsam hier leben. Verärgert fasst Herr Rot den Entschluss, sich einen anderen Baum zu suchen. Doch dann begegnet er der gefährlichen Frau Leopard und er beginnt zu erkennen, dass gemeinsam doch viel besser ist alleine.

Letztes Jahr habe ich die englische Illustratorin Jessica Meserve entdeckt und mich sofort in ihren bezaubernden Zeichenstil verliebt. Auf ihr neues Bilderbuch „Wir alle geMEINSam“! (übersetzt von Eva Hierteis) habe ich mich daher sehr gefreut. Schon das Cover schaut absolut entzückend aus und der kreative Titel könnte passender kaum sein (ich liebe dieses Wortspiel). Beides verspricht auch nicht zu viel!

Sanft und humorvoll erzählt Jessica Meserve hier eine wunderbare Geschichte über das Teilen und Zusammenhalten und die Schönheit der Natur. Vor allem für Kinder, die sich gerade in der Meins-Phase befinden, ist dieses Buch der ideale Begleiter, da es ihnen spielerisch zeigt, wie schön es ist zu teilen und offen für Neues zu sein. Das kleine Eichhörnchen Herr Rot ist ein Protagonist, der in gewisser Hinsicht an ein trotziges Kleinkind erinnert. Er ist der festen Überzeugung, dass der Baum SEINS ist und hält anfangs gar nichts davon, ihn mit anderen zu teilen. Doch als es drauf ankommt, erkennt er seinen Fehler. Er merkt, dass es eigentlich doch viel schöner (und sicherer) ist, wenn man zusammenlebt und gute Freunde hat, auf die man sich immer verlassen kann. Denn gemeinsam ist man stark und schafft viel mehr als alleine!
Auch die Bedeutung von Bäumen spielt hier eine wichtige Rolle. Anhand des weisen, gutmütigen Baumes mit seiner freundlichen Mimik wird kindgerecht veranschaulicht, dass Bäume unzähligen Tieren Lebensraum bieten wie Vögel, Insekten und Eichhörnchen. Es gibt hier einfach so viel zu entdecken und zu bestaunen! Optisch ist dieses Buch ein ganz besonderer Genuss. Jessica Meserves zarte und ausdrucksstarke Illustrationen in sanft-leuchtenden Aquarellfarben sind mal wieder zum Hineinträumen und strahlen viel Wärme und Geborgenheit aus. Man könnte einfach stundenlang in ihnen verweilen, um sich an den vielen liebevollen Details zu erfreuen.

Fazit: „Wir alle geMEINSam“! ist eine warmherzige Geschichte über die Bedeutung des Teilens und die Kraft der Gemeinschaft. Ein wundervoll illustriertes Bilderbuch ab 4 Jahren, das Jung und Alt gleichermaßen verzaubert. Ich bin richtig verliebt in dieses Buch und kann es jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.08.2025

Ein zauberhaftes Bilderbuch, das rundum glücklich macht!

Eingeladen!
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Postbotin Pauline hat heute viel zu tun. Sieben Briefe muss sie austragen. Der erste geht an Marienkäfer Marie, die in einer großen Walnuss lebt und eine leidenschaftliche Gärtnerin ist. Nachdem sie den ...

Postbotin Pauline hat heute viel zu tun. Sieben Briefe muss sie austragen. Der erste geht an Marienkäfer Marie, die in einer großen Walnuss lebt und eine leidenschaftliche Gärtnerin ist. Nachdem sie den Brief gelesen hat, macht sie sich mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Weg. Auch Feldgrille Ferdinand, Raupe Radegunde, Maus Magdalena, Maulwurf Manuel und Igel Isidor wurden heute von Postbotin Pauline besucht und sind daraufhin glücklich losgezogen – im Gepäck eine nette Kleinigkeit. Doch wohin gehen sie nur? Was steht wohl in den Briefen? Nun, das wird hier nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden.

Als großer Fan von Maja P. Kastelics wunderbarer Zeichenkunst konnte ich mir ihr neues Werk „Eingeladen!“ natürlich nicht entgehen lassen. Schon das Cover ist einfach zum Verlieben und lädt einen buchstäblich dazu ein, in die Geschichte dahinter einzutauchen. Eine Einladung, der man unbedingt nachkommen sollte!

Maja P. Kastelic hat mal wieder ein echtes Schätzchen für jede Bilderbuchsammlung geschaffen. Liebevoll erzählt sie eine bezaubernde Geschichte über Freundschaft, Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit. Es ist eine Geschichte, die ein wohlig-warmes Gefühl hinterlässt und uns daran erinnert, mehr Dinge zu tun, die uns glücklich machen. Sie zeigt, wie schön es ist, anderen eine Freude zu bereiten, gemeinsam zu feiern und Spaß zu haben und dass gute Freunde das wohl größte Geschenk im Leben sind. Die slowenische Künstlerin hat eine überaus sympathische Truppe von Tiercharakteren kreiert, die man mit großer Begeisterung und Neugier begleitet. Man möchte unbedingt wissen, was wohl in den Briefen steht, die Postbotin Pauline verteilt und ist bei jedem Umblättern immer ganz gespannt, wer wohl als nächstes einen Umschlag erhält und was es in den jeweiligen Behausungen zu bestaunen gibt.
Optisch ist dieses Buch ein ganz besonderer Genuss! Maja P. Kastelics zarte, farbenfrohe Aquarellbilder sind mit unglaublich viel Liebe zum Detail gezeichnet und erinnern fast schon an Wimmelbilder. Jede Illustration strotzt nur so vor süßen Kleinigkeiten, sodass man sich stundenlang darin verlieren kann und auch nach mehrmaligem Betrachten ständig etwas Neues findet. Vor allem in den verschiedenen Häusern, in die wir hineinlugen dürfen, gibt es so viel zu entdecken! Und wenn man mag, kann man mit Kindern ein kleines Suchspiel machen: Wo sind die vierblättrigen Kleeblätter? Denn passend zum Thema hat sich mindestens ein Exemplar dieses bekannten Glückssymbols auf nahezu jeder Seite versteckt.

Vermutlich würde die Geschichte auch sehr gut ohne Worte funktionieren. Allerdings ist der Textanteil ohnehin sehr gering gehalten und überzeugt mit kurzen, einfachen Sätzen (übersetzt von Sebastian Walcher). Für Kinder ab 3 Jahren ist dieses Buch ideal geeignet, aber auch als Erwachsener hat man seine helle Freude daran.

Fazit: „Eingeladen!“ ist ein warmherziges und wunderschön gestaltetes Bilderbuch, das zum immer wieder Angucken und Entdecken einlädt und einfach rundum glücklich macht. Es feiert das Glück der Freundschaft und gemütliche Beisammensein und verzaubert Jung und Alt mit detailverliebten Illustrationen und ganz viel Lebensfreude. Maja P. Kastelic hat es mal wieder geschafft mich zu begeistern, ich kann ihr neues Bilderbuch nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.08.2025

Ein herrlich schräger und unterhaltsamer Lesespaß!

Die fieseste Lehrerin der Welt
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Kurz vor den Osterferien verabschiedet sich die Klassenlehrerin der 5a in den Ruhestand und eröffnet ihrer Klasse noch, wie ihre Nachfolgerin heißt: Frau Fröhlich. Bei so einem Namen sind Paul und seine ...

Kurz vor den Osterferien verabschiedet sich die Klassenlehrerin der 5a in den Ruhestand und eröffnet ihrer Klasse noch, wie ihre Nachfolgerin heißt: Frau Fröhlich. Bei so einem Namen sind Paul und seine Mitschülerinnen guter Dinge, dass ihr Leben genauso weitergehen wird wie bisher. Doch weit gefehlt! Ihre neue Lehrerin müsste eigentlich Frau Fies oder Frau Verboten heißen. Bereits am ersten Tag macht sie deutlich, dass man sich mit ihr besser nicht anlegt. Sie vergibt unfaire Noten und verbietet so gut wie alles, vor allem Dinge, die Spaß machen. Erst sind es Südfrüchte, Sammelkarten und Handys, dann Lachen, Knoblauch, Husten, Kapuzenpullover...es wird immer mehr und mehr, sogar Klassengoldfisch Gerald landet auf der Tabu-Liste! Aber das ist noch nicht alles. Nach und nach übernimmt Frau Fröhlich sämtliche Fächer (ihre alten Lehrer haben seltsamerweise alle gekündigt!) und überall stehen auf einmal unheimliche fleischfressende Pflanzen, die total stinken. Paul und den anderen ist schnell klar, dass ihre neue Lehrerin weg muss. Doch das ist leichter gesagt als getan. Kein Erwachsener scheint ihnen zu glauben, dass mit Frau Fröhlich etwas nicht stimmt. Ganz im Gegenteil, alle sind absolut begeistert von ihr. Ob es der Klasse wohl noch gelingen wird, die Neue loszuwerden?

Ulrike Rylance gehört für mich schon seit langem zu den Autor
innen, von denen ich mir jedes neue Buch blind zulege. Ich habe bisher alles aus ihrer Feder mit Begeisterung verschlungen – und „Die fieseste Lehrerin der Welt“ bildet da keine Ausnahme.

Ulrike Rylance hat uns mal wieder ein wunderbares Kinderbuch gezaubert, das definitiv hält, was das Cover verspricht – vom Titel ganz zu schweigen. Witzig, locker und mitreißend erzählt sie die Geschichte aus der Sicht von Paul und beweist einmal mehr ihr feines Gespür für kindliche Perspektiven. Es fällt leicht, sich in den Jungen hineinversetzen und mit ihm und seiner Klasse mitzufühlen. Denn wer kennt sie nicht? Diese gemeinen Lehrerinnen, die null Spaß verstehen und ihn sogar verbieten? Doch Frau Fröhlich toppt alles. Ihr Ziel scheint es zu sein, ihren Schülerinnen das Leben zur Hölle zu machen. Bei ihr ist so gut wie alles verboten: Lachen, Flüstern, Weinen...sogar Husten und Sonnenlicht! Schon der erste Tag ist ein Albtraum – und es wird immer schlimmer und verrückter. Freilich ist Frau Fröhlich völlig überzogen dargestellt (ich hoffe doch sehr, dass es kein reales Gegenstück von ihr gibt?!), sodass sich das Ganze, trotz der vielen Gemeinheiten, äußerst amüsant liest. Auf der einen Seite hat man natürlich großes Mitleid mit der Klasse, auf der anderen Seite muss man aber auch immer wieder breit schmunzeln. Paul und seine Klassenkameraden haben einige ganz schön kreative Vergraul-Aktionen auf Lager. Anfangs fehlt es den Schüler*innen zwar noch an Gemeinschaftsgefühl, doch je fieser ihre Monsterlehrerin wird, desto mehr wachsen sie zusammen, bis sie schließlich alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Man fiebert und bangt mit ihnen mit und ist gleichzeitig auch ordentlich am herumrätseln, was es eigentlich mit Frau Fröhlich auf sich hat. Mit ihrer ominösen schwarzen Tasche stimmt etwas ganz eindeutig nicht und dass alle Erwachsenen sie für einen Engel halten, ist ebenfalls höchst verdächtig. Wer oder was ist sie also? Eine Hexe? Ein Monster? Ein Alien?
Die Kinder stellen lauter wilde Theorien auf, aber ob eine davon wahr ist und wenn ja, welche, wird an dieser Stelle nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden. Das Ende kommt jedenfalls etwas offen daher – Potenzial für eine Fortsetzung ist also durchaus vorhanden.

Untermalt wird diese turbulente Schulgeschichte durch Horst Hellmeiers lustige schwarz-weiß Illustrationen, die den humorvollen Ton der Handlung perfekt treffen und das Leseerlebnis gekonnt abrunden.

Fazit: „Die fieseste Lehrerin der Welt“ ist ein spannendes und unterhaltsames Schulabenteuer mit einer großen Portion Humor, jeder Menge Zusammenhalt und sympathischen Figuren zum Mitfiebern. Ein herrlich schräger Lesespaß für alle ab 8 Jahren, der definitiv Lust auf mehr macht. Ulrike Rylance hat es mal wieder geschafft mich zu begeistern. Ich hatte richtig viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Paul und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.08.2025

Ein wunderschönes Kinderbuch, das einfach glücklich macht!

Fia & die Herzensbande 1. Mission Spielstraße
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Die siebenjährige Fia zieht mit ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder Max und Huhn Gluck vom Land in die Stadt. Anfangs ist sie darüber gar nicht glücklich. Sie vermisst ihr kleines Dorf und ihre Freundinnen ...

Die siebenjährige Fia zieht mit ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder Max und Huhn Gluck vom Land in die Stadt. Anfangs ist sie darüber gar nicht glücklich. Sie vermisst ihr kleines Dorf und ihre Freundinnen und findet Köln einfach viel zu groß. Doch als sie ihre neue Straße zu erkunden beginnt, findet sie ihr neues Zuhause gar nicht mehr so schlecht. Sie findet es sogar richtig gut! Ihre Straße ist nur zum Spielen da (wie cool ist das bitte?) und neue Freundinnen hat Fia im Nu gefunden: Mona, die ein echtes Feuerwehrmädchen ist; Detektiv Pippo, Superheldin Hanna und ihr Erfinder-Bruder Ben. Schon bald sind die fünf Kinder die Herzensbande und erleben die unglaublichsten Abenteuer: Sie gehen auf Schatzsuche, retten kleine Vogelküken, malen einen Regenbogen neu an und verbringen eine gruselige Nacht im Zelt. Und samstags geht es immer in den Tante-Frida-Laden, wo ihnen Tante Frida die tollsten Geschichten vorliest. In der Spielstraße ist einfach immer etwas los. Die Herzensbande hat daher auch immer einiges zu tun. Denn ihre Mission lautet: Gutes tun, um andere (und sich selbst) glücklich zu machen.

Seid ihr gerade auf der Suche nach einem richtig schönen, hyggeligen Kinderbuch, das an die Kinder aus dem Möwenweg und Bullerbü erinnert? Dann seid ihr mit dem hier vorliegenden Buch definitiv fündig geworden! Christian Wunderlich hat nun schon mehrmals unter Beweis gestellt, dass er zauberhafte Geschichten schreiben kann. Und der Auftakt seiner neuen Vorlesereihe bildet da keine Ausnahme.

„Fia und die Herzensbande“ ist eines dieser Kinderbücher, das sich so herrlich echt anfühlt. Der Autor lässt Fia selbst von ihren Erlebnissen berichten und schafft es dabei gekonnt, die kindliche Perspektive authentisch einzufangen. Von verniedlicht oder aufgesetzt ist hier keine Spur! Mit viel Humor und Charme erzählt Fia die Geschichte, spricht uns Leser
innen immer wieder direkt an, sodass man sich gleich mittendrin fühlt. Fia ist einfach eine bezaubernde Erzählerin, die man mit ihrer aufgeweckten, kindlich-naiven und erfrischenden Art sofort ins Herz schließt. Insgesamt sind die Charaktere mit viel Liebe gezeichnet und begeistern nicht nur mit Authentizität, sondern auch mit selbstverständlicher Vielfalt. Dass Hanna eine Behinderung und zwei Väter hat wird hier ganz natürlich dargestellt, ohne ein Thema daraus zu machen.
Gemeinsam mit dieser kunterbunten Truppe aus der Spielstraße erlebt man in 12 kurzen Kapiteln lauter kleine Alltagsabenteuer, die so voller Lebensfreude, kindlicher Unbeschwertheit und Fantasie sind, dass es einem als Erwachsener wie dem alten Eddie in diesem Buch geht: Man würde am liebsten noch einmal wieder Kind sein und im Hier und Jetzt leben. Es macht einfach so viel Freude, die Herzensbande zu begleiten, die uns daran erinnert, die Welt öfters mal aus Kinderaugen zu betrachten, um zu sehen, dass sie voller Magie und Wunder steckt.
Dieses Buch gibt uns eine Menge wertvolle Botschaften mit auf dem Weg: Es zeigt uns, wie wichtig Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Wertschätzung ist; dass es vollkommen okay ist, anders zu sein und es oft die kleinen Gesten sind, die Großes bewirken (und dass wir Erwachsene manchmal ganz schön komische Dinge tun). All das kommt ganz ohne erhobenen Zeigefinger daher und die Tatsache, dass dieses Buch auf wahren Personen und Erlebnissen beruht (Fia und die Herzensbande gibt es wirklich!) lässt die Begeisterung nur noch größer werden.

Genauso liebevoll und fröhlich wie der Text sind auch die zahlreichen farbenfrohen Illustrationen von Anne Grobe, die das Erzählte perfekt untermalen und einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Fazit: Christian Wunderlich und Anne Grobe präsentieren hier einen gelungenen Reihenauftakt für Kinder ab 5 Jahren, der Lust auf mehr macht und Jung und Alt gleichermaßen begeistert. „Fia & die Herzensbande. Mission Spielstraße“ ist eine lustig-bunte, lebensnahe und herzerwärmende Geschichte über Freundschaft und Kindsein. Ein wunderschönes Vorlesebuch zum Schmunzeln, Nachdenken und Wohlfühlen. Ehrlich, klug und mit ganz viel Herz. Ich kann jedem nur empfehlen, es mir gleichzutun und Fia und die Herzensbande kennenzulernen. Auf mein Wiedersehen mit ihnen freue ich mich schon sehr! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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