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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2020

Herzerwärmend, berührend, wunderbar sommerlich - ein zauberhaftes Buch!

Pelikansommer
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Bei „Pelikansommer“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick - ich liebe diese sommerliche und harmonische Stimmung, die ...

Bei „Pelikansommer“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Bei dem wunderhübschen Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick - ich liebe diese sommerliche und harmonische Stimmung, die es verströmt! Auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen. Von der Autorin Gillian McDunn hatte ich bisher noch kein Buch gelesen. „Pelikansommer“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Auf die Sommerferien haben sich die elfjährige Cat und ihr kleiner siebenjähriger Bruder Küken riesig gefreut! Endlich geht es nach Georgia, wo sie für drei Wochen Cats Freund Rishi besuchen werden. Doch dann kommt alles ganz anders. Der Urlaub bei Rishi fällt ins Wasser und die Mutter von Cat und Küken fasst kurzerhand den Entschluss, ihre Kinder zu ihren Eltern nach North Carolina zu bringen. Sie selbst wird wie geplant nach Georgia reisen, da sie dort einen dreiwöchigen Collegekurs geben muss. Cat ist alles andere als begeistert von der Ferienumplanung. Sie hat ihre Großeltern aus North Carolina noch nie gesehen, da die Mutter seit Jahren mit ihnen zerstritten ist. Was genau damals vorgefallen ist, weiß Cat allerdings nicht. Ob sie in diesem Sommer wohl endlich die Antwort auf diese Frage erhalten wird?
Auf der Insel, auf der die Großeltern leben, fühlt sich Cat augenblicklich wohl. Die Schönheit von Gingerbread Island zieht sie sofort in den Bann und von dem Zimmer, welches sie in dem Haus ihrer Großeltern den Sommer über bewohnen wird, ist sie ganz verzaubert. An diesem malerischen und friedlichen Ort kann Cat endlich wieder selbst Kind sein. Hier muss sie sich nicht ständig um Küken kümmern und braucht nicht ständig Sorge zu haben, dass ihm etwas passieren könnte. Endlich hat Cat mehr Zeit für sich selbst. Sie geht angeln, findet in dem Mädchen Harriet eine wunderbare neue Freundin und sie nähert sich ihrem wortkargen Großvater an. Es soll ein unvergesslicher Sommer auf Gingerbread Island werden, der vieles in Cats Leben komplett verändern wird.

Sommerromane lese ich für mein Leben gerne und warmherzige und ergreifende Kinderbücher, die mich berühren, zum Nachdenken anregen und öfters breit schmunzeln lassen, fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Solltet ihr diese Leseleidenschaften mit mir teilen, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, euch „Pelikansommer“ zuzulegen. Dieses Buch ist so bezaubernd – mir hat es ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert.

Ich war mir bereits nach den ersten Seiten ziemlich sicher, dass ich „Pelikansommer“ lieben werde. Von der einfühlsamen Erzählweise war ich von Beginn an hellauf begeistert und unsere Hauptprotagonistin Cat, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb unheimlich sympathisch. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt vollkommen glaubwürdig und sehr feinfühlig dargestellt wird, ist es mir von Anfang an spielend leicht gelungen, mich in Cat hineinzuversetzen.
Dass Cat kein leichtes Leben hat, wird einem als Leser sofort deutlich. Ihr Vater ist vor einiger Zeit an Krebs verstorben, ihre Mutter ist immerzu am arbeiten und da ihr kleiner Bruder Küken an einer Form des Autismus leidet und daher sehr viel Aufmerksamkeit benötigt, ist Cat schon lange nicht mehr das, was sie mit ihren 11 Jahren eigentlich sein sollte: Ein Kind.
Mir tat Cat so leid, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse ständig hinten anstellen muss, um die tägliche Routine, die ihr kleiner Bruder benötigt, nicht durcheinander zu bringen. Cat liebt Küken über alles, das spürt man sofort, aber aufgrund seines Autismus kann er ein sehr schwieriges und anstrengendes Kind sein.
Ich habe Cat zutiefst dafür bewundert, wie großartig sie sich um Küken kümmert und wie verantwortungsbewusst, vernünftig und stark sie mit ihren jungen Jahren ist. Mit Cat hat die Autorin eine ganz besondere Figur erschaffen, welche man einfach gernhaben muss.

Die weiteren Charaktere wurden ebenfalls hervorragend ausgearbeitet. Küken, die Mom der Geschwister, die Großeltern, Cats neue Freundin Harriet… - alle Personen tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.
Wer mir besonders gut gefallen hat, ist der Großvater Macon, ein recht kauziger, aber superlieber Kerl. Die Beziehung zwischen ihm und seiner Enkelin wird so wundervoll beschrieben! Die gemeinsamem Augenblicke der beiden haben mir so richtig das Herz erwärmt.
Wen ich einfach nur total niedlich fand, ist Küken. Mit seiner süßen Art und großen Begeisterung für Haie hat er sich einfach sofort in mein Herz geschlichen. Bezüglich ihm und seiner Störung merkt man sehr, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt. In der Autorinnenvita vorne im Buch steht, dass Gillian McDunn selbst mit einem jüngeren Bruder aufgewachsen ist, der eine Form von Autismus aufweist. Ich gehe daher sehr davon aus, dass recht viel Persönliches in diesem Buch steckt.

Obwohl der Klappentext verrät, dass „Pelikansommer“ viele tiefgründige und ernsthafte Themen aufgreift, bin ich irgendwie dennoch nicht davon ausgegangen, dass die Handlung so bewegend und tiefsinnig ist. Ich war daher doch sehr positiv überrascht, wie sehr mich die Story emotional berührt und mitgenommen hat. „Pelikansommer“ erzählt eine unglaublich schöne Geschichte über Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Geschwisterliebe, über Verlust, Veränderung, Aussöhnung und das Verzeihen. Es steckt echt viel in diesem Buch und in meinen Augen ist es der Autorin fantastisch geglückt, all diese, teils sehr schweren Themen auf eine kindgerechte, authentische und humorvolle Weise zu behandeln.

Empfohlen wird „Pelikansommer“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, allerdings bin ich mir ein bisschen unsicher, ob das Buch wirklich schon etwas für zehnjährige Kids ist. Der Schreibstil ist zwar sehr locker-leicht und mitreißend, allerdings habe ich die Handlung insgesamt als recht ruhig empfunden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass für jüngere Kinder einfach zu wenig Aufregendes passiert. Es kommt ja aber natürlich immer aufs Kind an. Ich jedenfalls würde das Buch eher ab 12 Jahren empfehlen. 

Neben der Geschichte hat mir auch die innere Aufmachung wahnsinnig gut gefallen. Cats und Kükens Mom ist Illustratorin und hat eine Bilderbuchserie herausgebracht: „Caterpillar and Chicken“. Wir Leser dürfen ein paar der Geschichten kennenlernen und kommen zudem auch in den Genuss einiger Illustrationen. Die Idee, die Handlung mit den Werken der Mutter zu verknüpfen, fand ich richtig klasse. Im Englischen heißt „Pelikansommer“ übrigens „Caterpillar Summer“, also Raupensommer. Den englischen Titel halte ich persönlich für deutlich passender als den deutschen, allerdings klingt „Pelikansommer“ natürlich schon um einiges schöner als „Raupensommer“. Zumindest meinem Empfinden nach.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Das hinreißende Cover verspricht eindeutig nicht zu viel – die sommerliche Kulisse in dem Buch ist einfach nur ein Traum. Dank der bildhaften Beschreibungen von Gingerbread Island hatte ich beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und die wunderbare Atmosphäre konnte mich komplett verzaubern.

Kleine Anmerkung noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: In dem Klappentext, der sich hinten auf dem Buch befindet, hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Cats Großeltern leben nicht am pazifischen, sondern am atlantischen Ozean. :D

Fazit: Eine wunderschöne Sommergeschichte voller herzerwärmender und zauberhafter Momente! Gillian McDunn ist mit „Pelikansommer“ ein ganz besonderer Kinderroman gelungen, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Mich hat die Geschichte zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt, zugleich hat sie mir aber auch immer wieder ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert und glücklich gemacht. Ich habe unsere starke junge Buchheldin Cat und ihren kleinen Bruder Küken nur zu gerne nach Gingerbread Island begleitet und auf dieser traumhaften Insel eine herrliche Zeit mit ihnen verbracht. „Pelikansommer“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.05.2020

Eine wundervolle Abenteuergeschichte mit unglaublich schönen Illustrationen!

Sammy - Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus
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Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ stolperte, konnten das niedliche Cover und der entzückende Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang einfach nur bezaubernd. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den kleinen Mäuserich Sammy möchte ich unbedingt auf seinen unglaublichen Abenteuern begleiten. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen lassen.

Der kleine Mäuserich Sammy liebt sein friedliches Leben bei dem Jungen Hank auf dem Bauernhof von Hanks Eltern. Er haust in einem gemütlichen Schuhkarton und bekommt täglich leckere Erdnüsse zu futtern. Sein Leben soll sich aber schlagartig ändern, als Hanks Bruder Jimmy beschließt, dass Sammy der Testpilot seines neuen Flugzeugmodells werden soll. Obwohl Hank dagegen ist, landet seine kleine Maus schließlich in dem Flieger. Doch oh Schreck! Als sich Flugzeug und Maus in den Lüften befinden, geht auf einmal die Fernsteuerung kaputt! Ganz auf sich alleine gestellt fliegt Sammy davon - und landet (sehr unsanft) in einer fremden Welt. Gott sei Dank übersteht er die Bruchlandung ohne Verletzungen, allerdings ist seine Maschine beschädigt. Oje, und nun? Wie soll Sammy denn nun nach Hause zurückkehren? Zum Glück bekommt die kleine Maus sehr schnell Hilfe. Er findet Zuflucht bei einer netten Mäusekolonie, die in dem Wald wohnt, in dem er bruchgelandet ist. Leider hausen in dem Wald aber auch weniger freundliche Tiere. Mustela zum Beispiel, ein sehr bösartiges Wiesel. Als Sammys Flugzeug auf einmal verschwunden ist, fällt der Verdacht sofort auf diesen fiesen Nager und seine üblen Anhänger. Mutig fasst Sammy den Entschluss, seine Maschine zu retten. Seine Reise muss er aber nicht lange alleine bestreiten. Ob es dem tapferen Mäuserich und seinen neuen Freunden wohl gelingen wird, Mustela zu überlisten? Wird Waschi, der Dachs, das Flugzeug reparieren können, damit Sammy wieder zurück nach Hause fliegen kann?

Was für ein wundervolles Kinderbuch! Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen – ich bin total verzaubert von dem, was mich hier zwischen den hinreißenden Buchdeckeln erwartet hat. Die Geschichte ist so herrlich fantasievoll und warmherzig und die grandiose Aufmachung ist einfach nur zum Träumen schön. In meinen Augen ist Henry Cole mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein außergewöhnlicher Kinderschmöker geglückt, welchen ich jeden, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens empfehlen kann.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die fantastische Gestaltung des Buches. Die detailreichen Bleistiftillustrationen von Henry Cole, die die Geschichte begleiten, sind einfach nur traumhaft, sag ich euch. Sie sind total süß und liebevoll gezeichnet und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Zu meiner großen Freude gibt es in dem Buch viele, wirklich viele Bilder und egal ob die kleineren Zeichnungen, die ganzseitigen oder die doppelseitigen Illustrationen – mir haben sie allesamt unbeschreiblich gut gefallen. An den Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen.

Ganz hin und weg bin ich natürlich auch von der Geschichte. Das große Abenteuer, dass wir Leser zusammen mit Sammy und seinen Freunden erleben dürfen, steckt voller fantasiereicher und spannender Momente und hat so etwas wunderbar Zeitloses an sich. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und zaubert einem dank der einmaligen Figuren immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Sammys Flug mit dem Modellflugzeug, seine Bruchlandung im Wald, die Suche nach dem verschwundenen Flieger, die Eigenarten der verschiedenen Tiere – alles wird so schön abenteuerlich und lustig beschrieben, sodass man am liebsten gar nicht mehr aufhören möchte mit dem Lesen. Ich, als Erwachsene, bin nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.

Empfohlen wird „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Meiner Ansicht nach ist das Buch aber auch schon für etwas jüngere Kinder prima geeignet. Und für deutlich ältere selbstverständlich natürlich auch. :D
Zum Selberlesen bietet sich das Buch dank der großen Schrift, den sehr kurzen Kapitel und der famosen Aufmachung hervorragend an. Vorlesen lässt sich die Geschichte aber auch wunderbar. Ich bin mir vollkommen sicher, dass die tollen Erlebnisse von Sammy und seinen Freunden für fabelhafte Vorlesestunden sorgen werden.

Auch mit den Figuren konnte mich Henry Cole vollends überzeugen. Mit Sammy, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, ist dem amerikanischen Autor ein großartiger Buchheld gelungen. Sammy ist ein unfassbar liebenswerter und mutiger junger Mäuserich. Für seine große Tapferkeit und Stärke kann man diese kleine Maus wahrlich nur bewundern. Ich habe Sammy vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen und ich gehe sehr davon aus, dass es jedem so ergehen wird wie mir. Diese sympathische Maus muss man einfach lieben.
Die weiteren Charaktere, egal ob Gut oder Böse, wurden ebenfalls ausgezeichnet vom Autor ausgearbeitet. Zu meinen persönlichen Lieblingen zählte die Molchdame Grazia. Über ihre äußerst temperamentvolle Art habe ich mich köstlich amüsiert. Aber auch die anderen Tieren haben mir ständig Gründe zum Schmunzeln geliefert. Für das Erschaffen einzigartiger Figuren hat Henry Cole zweifellos ein absolutes Händchen.

Was mir nicht so zugesagt hat, ist, wie die Haustierhaltung dargestellt wird. Sammy mag sich in seinem kleinen Schuhkarton wohlfühlen, aber artgerecht ist diese Haltung definitiv nicht. Auch am Ende gibt es eine Illustration zu dem Thema, die mir nicht so gut gefallen hat. Ansonsten bin ich aber wirklich hellauf begeistert von dem Buch!

Ich hoffe nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Sammy und Co. geben wird. Das Buch endet zwar sehr abgeschlossen, allerdings wäre für eine Fortsetzung durchaus genügend Spielraum vorhanden. Also ich würde mich sehr über weitere unglaubliche Abenteuer mit Sammy und seinen Freunden freuen. :)

Fazit: Ein tierisch gutes Freundschaftsabenteuer voller Fantasie und zauberhafter Momente! Mir hat „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Buch erzählt eine so tolle und warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Toleranz und lässt die Herzen aller Abenteurer und Tierhablieber höherschlagen.
Eine aufregende und lustige Handlung, lauter liebenswürdige Charaktere, viele wunderschöne Illustrationen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Henry Cole hat mit „Sammy – Die unglaublichen Abenteuer einer kleinen Maus“ einen ganz besonderen Kinderroman aufs Papier gebracht, der in meinen Augen das Zeug zu einem Klassiker hat. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Abenteuer der kleinen Maus Sammy jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2020

Ein zauberhaftes Buch! Die Vanderbeekers muss man einfach lieben!

Die Vanderbeekers und der versteckte Garten
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Letztes Jahr hatte ich „Die Vanderbeekers retten Weihnachten“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz verzaubert war, habe ich mich auf das neue Abenteuer mit dieser liebenswürdigen Familie unheimlich ...

Letztes Jahr hatte ich „Die Vanderbeekers retten Weihnachten“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz verzaubert war, habe ich mich auf das neue Abenteuer mit dieser liebenswürdigen Familie unheimlich gefreut. Ich war schon so gespannt, was wir wohl als nächstes Aufregendes mit den einmaligen Vanderbeekers erleben werden.

Als Mr Jeet, der Lieblingsnachbar der fünf Vanderbeeker-Geschwister, einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus muss, fassen die Kinder sofort den Entschluss alles Mögliche zu tun, um ihren Ersatzopa glücklich zu machen und beim Gesundwerden zu helfen. Sie wollen innerhalb von 19 Tagen ein verstecktes und sehr verwildertes Grundstück bei der Kirche in den wunderhübschesten Garten der gesamten Nachbarschaft verwandeln! Ihr Vorhaben ist nur gar nicht so einfach. Sie haben keinerlei Erfahrung mit der Gartenarbeit und genügend Geld für Materialien haben sie auch nicht. Als dann auch noch ein Makler auftaucht, der den Garten kaufen will, heißt es wirklich zusammenhalten und einfallsreich sein. Ob es den Vanderbeekers mit ihren Helfern wohl gelingen wird, diese große Herausforderung zu meistern?

Ist das Cover nicht ein Traum? Schon beim Weihnachtsband war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick und auch von dem Einband des zweiten Teils bin ich ganz hin und weg. Ich liebe die Bilder von Mila Marquis. Sie kann einfach so toll zeichnen!
Das Cover verspricht auch eindeutig nicht zu viel: Auch das, was zwischen den entzückenden Buchdeckeln schlummert, ist total schön und einfach nur bezaubernd. Karina Yan Glaser ist mit dem zweiten Abenteuer der Vanderbeekers eine großartige Fortsetzung geglückt, welche mich genauso begeistern wie der erste Band, wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr.

Da ich mich an den Vorgänger noch ziemlich gut erinnern konnte, habe ich völlig mühelos in die Welt der Vanderbeekers zurückgefunden und mich von den ersten Seiten an pudelwohl beim Lesen gefühlt. In dem wundervollen Brownstone-Haus in der 141. Straße in New York fühle ich mich schon richtig zu Hause und die Familie Vanderbeeker habe ich schon längst ganz, ganz fest in mein Herz geschlossen.

An alle, die noch nicht das Vergnügen hatten, die Vanderbeekers kennenzulernen, kann ich nur wärmstens empfehlen, dies schleunigst zu ändern! Besser wäre es auf jeden Fall, wenn ihr die Bekanntschaft mit dieser außergewöhnlichen Familie im Weihnachtsband macht, da „Die Vanderbeekers und der versteckte Garten“ ein bisschen auf diesen aufbaut. Allerdings wird in der Fortsetzung alles wichtige kurz erklärt, sodass es meinem Empfinden nach auch kein Problem sein sollte, wenn man den zweiten Teil ohne Vorkenntnisse liest. Wer aber den bestmöglichen Lesespaß haben möchte, sollte definitiv die chronologische Reihenfolge der Bände einhalten.

Nachdem die fünf Vanderbeeker-Geschwister Weihnachten gerettet haben, folgt nun also ein Gartenabenteuer in der Großstadt. Ich muss gestehen, dass ich mit Gärtnern nicht groß was am Hut habe, aber beim Lesen dieses Buches hat mich irgendwie auf einmal die unbändige Lust überkommen, sofort nach draußen zu gehen, mir eine Schaufel oder Harke zu schnappen und mit der Gartenarbeit loszulegen. Der zweite Vanderbeekers-Band macht einfach die totale Gartenlaune. :D

Für die warme Jahreszeit ist das Buch perfekt geeignet. Es kommt von an Beginn ein herrliches Sommer-Feeling auf, welches einen so richtig in Sommerstimmung versetzt. Aber auch sonst ist die Atmosphäre in der Geschichte einfach nur zauberhaft. Dieser Punkt konnte mich bereits im vorherigen Band hellauf begeistern. Ich liebe diese warmherzige und harmonische Atmosphäre in den Vanderbeekers-Büchern! Für mich ist diese Reihe so eine richtige Wohlfühlreihe, in welcher es vor wunderschönen Momenten und herzlichen Charakteren nur so wimmelt.

Mit den Figuren konnte mich Karina Yan Glaser wieder vollends überzeugen. Die Vanderbeekers muss man einfach lieben. Mama und Papa Vanderbeeker, die 12-jährigen Zwillinge Jessie und Isa, der neunjährige Oliver, die siebenjährige Hyacinth und die kleine fünfjährige Laney – diese siebenköpfige Familie wird garantiert die Herzen aller Leser im Sturm erobern. In meines haben sie sich jedenfalls sofort geschlichen.
Einer meiner persönlichen Lieblinge war abermals die knuffige Laney. Die Kleine ist so süß! Über sie musste ich erneut ständig breit schmunzeln. Die anderen Figuren haben mir aber selbstverständlich ebenfalls immerzu Gründe zum Lächeln geliefert. Für das Erschaffen liebenswerter Charaktere hat Karina Yan Glaser zweifellos ein absolutes Händchen.

Anders als im Weihnachtsband, in welchem alle fünf Vanderbeeker-Kinder die Geschichte im Wechsel erzählen, treten die Geschwister in der Fortsetzung erst einmal nur zu viert auf. Isa befindet sich gerade für drei Wochen in einem Feriencamp. Von ihr hören wir daher überwiegend per Telefon oder Textnachrichten.
Mir haben die ständigen Sichtwechsel erneut mega gut gefallen. Da die Vanderbeeker-Kids ziemlich verschiedenen sind, wird das Leseerlebnis durch die wechselnden Erzählperspektiven so schön vielseitig und mitreißend.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Dank der kindlichen Erzählweise und dem leichten Schreibstil liest sich die Geschichte unbeschreiblich schön. Da die Kapitel zudem sehr kurz sind, kommt ein super angenehmer Lesefluss zustande.
Vom Verlag wird die Vanderbeekers-Reihe für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren empfohlen. Dieser Empfehlung kann ich mich nur teilweise anschließen. Zum Vorlesen sind die Bücher auf jeden Fall für achtjährige Kinder geeignet, fürs Selberlesen aber würde ich persönlich sie erst ab 10 Jahren empfehlen, da die Schrift doch recht klein ist. Es kommt aber natürlich immer aufs Kind an. Man sollte meiner Ansicht nach jedenfalls schon ein etwas geübterer Leser sein, wenn man die Bücher selbst durchschmökern möchte.

Was das Lesevergnügen noch fantastischer macht, ist die liebevolle Aufmachung des Buches. Es gibt viele wunderhübsche Handletterings, niedliche kleine Zeichnungen in Form von Briefen und Zetteln und – mein persönliches Highlight – eine umwerfende Karte vorne und hinten im Buch, die erneut einen Stadtplan zeigt. Die gesamte Gestaltung des Buches ist einfach nur hervorragend gelungen.

Mir hat es wahnsinnig viel Freude bereitet, die Vanderbeeker-Kinder bei ihrem aufregenden Garten-Projekt zu begleiten. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, mit was für einem Feuereifer sich die Kinder um den verwilderten Garten kümmern, um ihn in das Paradies zu verwandeln, mit welchem sie ihre Nachbarn überraschen möchten. Ob es ihnen am Ende gelingen wird? Nun, das werde ich euch natürlich nicht erzählen. Ihr Vorhaben wird jedenfalls kein einfaches sein, so viel sei schon mal verraten. Die Vanderbeekers wären aber nicht die Vanderbeekers, wenn sie sich von ihren Plänen so leicht abbringen lassen würden. Das hat mir an dem Buch ganz besonders gut gefallen: Die Botschaften und Werte, die es enthält. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt und sie verdeutlicht auf eine hinreißende Weise, dass man niemals aufgeben sollte, auch wenn die Erfolgschancen noch so klein erscheinen mögen. Die Vanderbeeker-Kinder gehen da mit einem perfekten Beispiel voran. Sie zeigen uns, dass es sich lohnt für seine Ziele und Wünsche zu kämpfen.

Fazit: Ein wundervolles Kinderbuch, das rundum glücklich macht! In meinen Augen hat Karina Yan Glaser mit „Die Vanderbeekers und der versteckte Garten“ eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gebracht. Die Geschichte ist unglaublich herzerwärmend und süß und vermittelt so viele tolle Botschaften und Werte. Die Charaktere zaubern einem mit ihrem einzigartigen Eigenschaften immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen, die Atmosphäre ist so wunderbar sommerlich und die Gestaltung des Buches ist einfach nur zum Verlieben schön. Ich bin hellauf begeistert von dem zweiten Vanderbeekers-Abenteuer und freue mich schon riesig auf das nächste! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2020

Eine grandiose Fortsetzung!

Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin
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Der erste Teil der Heartless-Trilogie zählte 2019 zu meinen Jahreshighlights, daher habe ich mich auf den zweiten Band gigantisch gefreut! Nach über einem Jahr hatte mein hibbeliges Warten endlich ein ...

Der erste Teil der Heartless-Trilogie zählte 2019 zu meinen Jahreshighlights, daher habe ich mich auf den zweiten Band gigantisch gefreut! Nach über einem Jahr hatte mein hibbeliges Warten endlich ein Ende – diesen Monat konnte ich mich auf meine heißersehnte Fortsetzung stürzen. Ich war schon so gespannt, was mich in „Das Herz der Verräterin“ wohl erwarten wird.

Zera ist eine Herzlose und hatte den Auftrag dem Prinzen Lucien sein Herz zu stellen. Die Mission ist allerdings gescheitert und Lucien weiß nun, was Zera in Wirklichkeit ist. Der Verrat hat ihn tief getroffen, daher versucht er nun, Zera aus dem Weg zu gehen. Auch seine Freunde gehen auf Abstand, sodass Zera wieder vollkommen alleine dasteht. Als ihr Prinzessin Varia, Luciens Schwester, ein verführerisches Angebot macht, zögert Zera nicht alle und sagt zu. Sie soll für Varia ein uraltes, gefährliches Wesen zähmen und erhält dafür ihr Herz zurück. Zera würde also endlich wieder frei und menschlich sein. Sie stellt sich ihrer neuen Herausforderung und begibt sich damit in tödliche Gefahr.

Da es bei mir nun schon wieder ein Jahr her ist, dass ich den Trilogiestart gelesen habe und ich, als große Vielleserin, leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, hatte ich etwas Sorge, dass ich Einstiegsprobleme haben werde. Obwohl die Fortsetzung nahtlos an den Vorgänger anschließt, habe ich aber tatsächlich völlig problemlos in die Welt von Heartless zurückgefunden. Dank kleiner Rückblicke, die meine Erinnerungen aufgefrischt haben, hatte ich einen super Einstieg in das Buch und es konnte es von Beginn an in vollen Zügen genießen.

In meinen Augen ist Sara Wolf mit dem zweiten Teil ihrer brillanten Heartless-Trilogie eine grandiose Fortsetzung geglückt, die mich genauso begeistern konnte wie der erste Band. Die packende Handlung konnte mich von den ersten Seiten an völlig in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Kleine Längen gab es für mich stellenweise zwar, aber diese haben mich in keinster Weise gestört. Insgesamt kann die Story mit jeder Spannung, Humor und Action aufwarten und auch die überraschenden Wendungen und Schockmomente kommen nicht zu kurz. Natürlich ist auch wieder eine Portion Romantik mit von der Partie und auch emotionsgeladene Szenen sind reichlich vorhanden. Man ist immerzu am Mitfiebern und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es sich dank des fantastischen Schreibstils wunderschön liest, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Bei mir zumindest war es so. Ich habe eine herrliche Lesezeit mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Echt schade, dass es nun wieder Warten heißt, bis ich weiterlesen kann, schnief. Da auch dieser Band mit einem fiesen Cliffhanger endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten endlich zu erfahren wie es weitergehen wird. Auf das Finale freue ich mich schon riesig!

Erzählt wird erneut alles aus der Sicht von Zera in der Ich-Perspektive. Zera hat mir bereits im ersten Band wahnsinnig gut gefallen und auch in diesem Teil habe ich unsere Protagonistin so richtig gefeiert! Ich liebe ihre extrem toughe, freche und sarkastische Art. Zera nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund und haut immerzu einen schlagfertigen Spruch und geilen Fluch nach dem nächsten raus. Sie ist enorm stark und mutig und macht nach außen hin stets einen ziemlichen coolen Eindruck. Wenn man aber hinter ihre Fassade blickt, merkt man, dass Zera eine total herzliche Persönlichkeit ist – und das, wo in ihrer Brust kein Herz schlägt. Da wir als Leser erneut einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, erfahren wir, was für ein innerer Kampf nach wie vor in Zera tobt. Da sie eine Herzlose ist, schlummern zwei Seiten in ihr: Ihr eigentliches, liebenswertes Ich und die böse Stimme in ihrem Kopf, die Glut. Die bösartigen Sätze der Glut haben mir erneut eine richtige Gänsehaut beschert.

Auch mit den den zahlreichen Nebenfiguren konnte mich die Autorin wieder vollends überzeugen. Wer mir erneut besonders gut gefallen hat, ist Lucien. Ich liebe das Zusammenspiel zwischen ihm und Zera! Ihre Liebesgeschichte fand ich bereits im ersten Teil großartig. Auch in diesem Band nimmt die Beziehung der beiden wieder sehr viel Raum in der Story ein, was mich mega gefreut hat. Diese knisternde Spannung zwischen den beiden hat es mir einfach total angetan.
Neben Lucien treffen wir auf so einige weitere bekannte Gesichter aus dem Auftakt wie Varia, Gavik, Malachite oder Fione. Selbstverständlich dürfen wir aber auch neue Personen kennenlernen. Der Celeon Yorl zum Beispiel, der ähnlich vorlaut wie Zera ist. Für das Erschaffen außergewöhnlicher Charaktere hat Sara Wolf wahrhaftig ein absolutes Händchen. Mir haben einfach alle Figuren, egal ob Gut oder Böse, unglaublich gut gefallen. Allesamt wurden sie sehr authentisch ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Wovon ich ebenfalls wieder ganz hin und weg bin, ist das Setting. Ich liebe diese faszinierende (und ziemlich brutale) Fantasywelt, die Sara Wolf in ihrer Heartless-Trilogie erschaffen hat! Durch die anschaulichen Beschreibungen hatte ich erneut die tollsten Bilder im Kopf und die märchenhafte Atmosphäre, die durch die einzigartige Kulisse mit ihren mittelalterlichen Touch zustande kommt, konnte mich erneut vollkommen verzaubern.

Eine letzte Sache noch, ehe zu meinem Fazit komme: Ist das Cover nicht ein Traum? Also ich mag die Aufmachung der Heartless-Bücher unbeschreiblich gerne. Schon von dem Cover des ersten Teils war ich ganz hin und weg und auch das vom zweiten Band ist in meinen Augen ein richtiger Eyecatcher. Dass, was sich unter den wunderhübschen Schutzumschlägen verbirgt, kann sich übrigens auch sehen lassen. Die Gestaltung der Heartless-Trilogie ist einfach nur famos gelungen! Bin ja schon total gespannt, wie wohl der dritte Band aussehen wird. :D

Fazit: Eine atemberaubende gute Fortsetzung voller Spannung, Humor, Romantik und Magie! Sara Wolf hat mit „Das Herz der Verräterin“ einen fabelhaften Folgeband aufs Papier gezaubert, welcher mir genauso gut gefallen wie der Trilogieauftakt. Eine fesselnde Handlung, ein erstklassiger Schreibstil, geniale Charaktere, ein märchenhaft-düsteres Setting, ein traumhaftes Cover – was will man mehr? Für Fantasy-Fans ist die Heartless-Reihe definitiv ein großes Muss, allerdings kann an mir, als nicht so große Fantasyleserin, wunderbar sehen, dass man kein Verehrer dieses Genres sein muss, um die Heartless-Trilogie zu lieben. Ich bin hellauf begeistert und freue mich schon unbändig auf den Abschlussband. „Das Herz der Verräterin“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein unfassbar tolles Buch, ich liebe es!

254 Tage mit Jane Doe
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Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich ...

Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich aber auch sehr schräg humorige Story? Solche Bücher liebe ich einfach über alles. Ich ließ „254 Tage mit Jane Doe“ daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Ray wohnt in dem wenig bekannten Willamsburg in Connecticut, welches von allen stets nur Burgerville genannt wird. Warum dieses Städtchen diesen Namen trägt, könnte Ray euch sofort erklären. Auch sonst weiß er einfach alles über seinen eigenwilligen Heimatort – sogar die legendäre Geschichte über die grünen Kühe könnte er euch mit sämtlichen Details erzählen. Ray liebt es, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, was ihn an seiner Schule zu einem ziemlichen Geschichts-Nerd und Außenseiter macht. Sein Leben soll jedoch komplett auf den Kopf gestellt werden, als ein neues Mädchen in seine Klasse kommt. Von ihren langen schwarzen Haaren mit den roten Strähnen, ihren bunt lackierten Fingernägeln und ihrem Sarkasmus ist er sofort ganz fasziniert. So einem coolen Mädchen wie Jane Doe ist Ray zweifellos noch nie begegnet. Er kann es daher kaum fassen, dass sie ausgerechnet mit ihm und seinem genauso nerdigen Freund Simon Zeit verbringen möchte. Die drei werden sehr schnell richtig gute Freunde werden – vor allem Jane und Ray werden sich immer näherkommen. Dass Jane ihm aber so manches über sich verschweigt, wird Ray noch schmerzlich bewusst werden.

Ehe ich euch erzähle, wie unbeschreiblich toll ich dieses Buch finde und warum ich es so liebe, möchte ich erst noch einmal eine Triggerwarnung aufgrund von suizidalen Verhaltens aussprechen. „254 Tage mit Jane Doe“ befasst sich mit den schweren Themen Depressionen und Suizid und wer mit so etwas nicht gut klarkommt, sollte vielleicht besser nicht zu dem Buch greifen. An alle, die meinen, dass sie mit dieser Thematik umgehen können: Holt euch diesen Roman und lest ihn! Glaubt mir, ihr werdet es nicht bereuen. Dieses Buch ist so unfassbar gut!

Dass mich „254 Tage mit Jane Doe“ begeistern wird, hatte ich mir vor dem Lesen schon gedacht. Wie oben bereits erwähnt: Der Klappentext hatte mich sofort. Da der Verlag zudem damit wirbt, dass vor allem John Green Fans das Buch verschlingen werden (zu denen ich definitiv gehöre), wusste ich einfach, dass mir der Debütroman von Michael Belanger eine wunderschöne Lesezeit bescheren wird. Dass er mich aber so umhauen wird, wie es schließlich der Fall war, hätte ich dann doch nicht gedacht. Bei mir trat das ein, was das Zitat von Kirkus vorhersagt: Ich habe das Buch verschlungen. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Bei mir flogen die Seiten nur so dahin, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe.

Ich weiß jetzt gar nicht, wo ich loslegen soll mit dem Schwärmen. Mich konnte einfach so vieles in „254 Tage mit Jane Doe“ so sehr begeistern!
Dann mache ich den Anfang mal mit dem Humor. Dieser Leute, ist so genial! Gott, was habe den beim Lesen gefeiert. Obwohl das Buch eine sehr ernsthafte Thematik behandelt, kommt man aus dem Grinsen und Schmunzeln teilweise gar nicht mehr heraus. Bei mir zumindest war es so. Ich musste an manchen Stellen sogar laut loslachen, weil ich sie so urkomisch und spitze fand. Zugleich hat mich die Story aber auch sehr berührt, erschüttert und nachdenklich gestimmt. Diese schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor hat Michael Belanger einfach nur mit Bravour gemeistert! Lachen und Weinen; Mitleid, Entsetzen, Freude und Hoffnung empfinden – man durchlebt bei diesem Buch wahrhaftig die komplette Gefühlspalette.

Wovon ich euch, neben dem erstklassigen Humor, ebenfalls endlos etwas vorbeten könnte, sind die Charaktere. Die Figuren sind dem Autor phänomenal geglückt. Ich glaube, mein persönlicher Star war Simon, der beste Freund unseres Buchhelden Ray. Simon ist so süß und lustig! Über seine große Liebe für Vampirromane, seine Verehrung für Milch (am liebsten mag er Vollmilch) und seine ziemlich schrullige Art habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Wer mich aber selbstverständlich ebenfalls bestens unterhalten hat, ist unser Hauptprotagonist Ray. Wie er uns seine Geschichte erzählt, ist so brillant und einzigartig! Zum einen wäre da natürlich wieder der von mir so heißgeliebte Humor. Ray ist ein total witziger und sympathischer Typ, das wird einem als Leser schon nach den ersten Sätzen nur zu deutlich. Mit seinen vielen ulkigen historischen Fakten über sein verschrobenes Heimatstädtchen Burgerville hat er mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.
Da wir alles aus der Ich-Perspektive von Ray erfahren und die Kapitel ganz besonders aufgeteilt sind (dazu komme ich gleich), ähneln die Erzählungen sehr einem Tagebuch. Fand ich persönlich große Klasse, da man dank diesem Stil als Leser Rays Gefühl- und Gedankenwelt noch intensiver erleben kann.
Was das Lesevergnügen so richtig außergewöhnlich macht, sind die Zeitsprünge. Die Handlung wird im Wechsel in den „Davor“- und den „Danach“-Kapiteln erzählt, was mir mega gut gefallen hat. Da ich aber nicht zu viel verraten möchte, kann ich euch über die Besonderheit dieser Kapitelaufteilung nicht groß was berichten. Man weiß als Leser zwar eigentlich von vornherein, was am Ende passieren wird, ich gehe zumindest mal davon aus, dass ihr es in etwa euch denken könnt, aber trotzdem – diese Rezi soll schließlich spoilerfrei sein. Das Abwechseln von Vergangenheit und Gegenwart macht das Leseerlebnis jedenfalls unsagbar mitreißend und spannend. Man kann wirklich gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren.

Aber nochmal zurück zu den Charakteren. Neben Ray und Simon mochte ich natürlich auch Jane Doe wahnsinnig gerne. Sie ist ein unglaublich interessanter und faszinierender Charakter. Ich habe sie vom ersten Moment an geliebt.
Jane Doe ist übrigens nicht Janes richtiger Name. Ray hat beschlossen, uns Leser ihren wirklichen Namen nicht zu verraten, daher nennt er sie im gesamten Buch immer nur Jane Doe. Für alle, die es nicht wussten: Jane Doe ist ein englischer Platzhaltername für fiktive oder nicht identifizierte Personen und wird vor allem in den USA verwendet. Ich muss gestehen, dass ich das bisher tatsächlich nicht gewusst habe. Dank „254 Tage mit Jane Doe“ weiß ich nun aber, was es mit den Namen Jane Doe oder auch John Doe auf sich hat. :D

Am liebsten würde ich euch nun noch viel mehr von dem Buch erzählen, um meine große Begeisterung weiter mit euch zu teilen. Da meine Rezi aber schon so lang ist, werde ich nun gleich zu meinem Fazit kommen. Ich kann euch jedenfalls wirklich nur wärmstens ans Herz legen, diesen grandiosen Come-of-Age-Roman zu lesen! Ich habe unvergessliche Lesestunden mit „254 Tage mit Jane Doe“ verbracht und obwohl das Ende kein wirkliches Happy End ist, konnte ich das Buch mit einem rundum zufriedenen und glücklichen Gefühl wieder zuklappen.

Fazit: Herzzerreißend, emotional, herrlich schräg und humorvoll - ein großartiges Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Für mich hat sich „254 Tage mit Jane Doe“ zu einem absoluten Highlight entwickelt. In meinen Augen ist Michael Belanger ein ganz wundervoller Debütroman gelungen, welchen ich am liebsten jeden in die Hand drücken würde, damit er oder sie ihn liest. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Buch eine sehr ernste Thematik anspricht. Eine Thematik, die leider nach wie vor viel zu tabuisiert ist. Ich kann jedenfalls nur sagen: Lest dieses Buch! Lasst euch die fantastischen Charaktere, den einmaligen Humor und die außergewöhnliche Erzählweise in „254 Tage mit Jane Doe“ bloß nicht entgehen. Diese zauberhafte Geschichte über die erste große Liebe, Verlust, Hoffnung, Mut und Freundschaft verdient es einfach von ganz vielen Menschen gelesen zu werden. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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