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Veröffentlicht am 15.04.2020

Ein richtig cooler Reihenauftakt, der große Lust mehr macht

Mina und die Karma-Jäger - Der Klassenkassen-Klau
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Bei „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Der Klappentext klang einfach so schön schräg und witzig und das ulkige Cover konnte mich ebenfalls ...

Bei „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Der Klappentext klang einfach so schön schräg und witzig und das ulkige Cover konnte mich ebenfalls auf Anhieb überzeugen. Da mich meine bisherigen Werke von Janet Clark zudem hellauf begeistern konnten, war ich sehr guter Dinge, dass mir der Auftakt ihrer neuen Kinderbuchreihe aus dem Dragonfly Verlag ein fabelhaftes Lesevergnügen bescheren wird.

Die 11-jährige Mina freut sich riesig auf ihre Geburtstagsparty. Als es endlich an der Haustür klingelt und Mina sie strahlend öffnet, erhält ihre große Freude nur einen jähen Dämpfer. Anstelle ihrer Freunde steht nur eine einzige Person vor ihr. Ein ihr unbekannter Junge, der behauptet, dass er alle ihre Gäste ausgeladen hat. Mina kann es zuerst gar nicht fassen. Wer ist dieser komische Junge und warum bitte schön hat er allen gesagt, dass ihre Party ausfällt? Spinnt der? Dieser Knallkopf scheint wohl wirklich nicht alle Tassen im Schrank zu haben, denn behauptet er doch tatsächlich, dass er Karma-Punkte sammeln müsse, um in den Himmel zu kommen und sie, Mina, solle ihm dabei helfen. Okaaay, alles klar. Mina wird allerdings stutzig, als sie merkt, dass nur sie diesen fremden Jungen sehen kann. Bei ihrem Gast handelt sich um den Geist namens Julius und wenn sie diese Nervensäge wieder loswerden möchte, muss sie ihm wohl wirklich bei seiner Karmajagd helfen. Alles andere als einfach, wie sich noch zeigen wird. Und als würde dieser Julius nicht schon für genug Trubel sorgen, fehlt auf einmal ein großer Betrag in der Klassenkasse. Julius sieht in dem Diebstahl sofort seine Chance, um sein Karma aufzubessern. Eine aufregende Spurensuche beginnt…

„Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ durfte bereits deutlich vor dem Erscheinen bei mir einziehen und eigentlich wollte ich das Buch schon viel eher lesen, nur irgendwie ist mir ständig ein anderes Buch dazwischen gekommen. Gestern war es aber schließlich endlich soweit: Ich habe mir „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ geschnappt und mit dem Schmökern losgelegt. Schon nach den ersten paar Seiten wurde mir bewusst, dass es wirklich Unding ist, dass das Buch so lange auf meinem SuB lag. Ich habe meine Erwartungen eindeutig nicht zu hoch geschraubt – mir hat der Auftakt der „Mina und die Karmajäger“ - Reihe unheimlich gut gefallen! Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und nun fiebere dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen. Ursprünglich sollte der zweite Band diesen Monat rauskommen, allerdings habe ich gerade gesehen, dass der Termin auf September verschoben wurde. Schade. Aber wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. :)

In meinen Augen ist Janet Clark mit dem ersten Band ihrer „Mina und die Karmajäger“ - Reihe ein bezaubernder Serienstart geglückt. Für mich, als Erwachsene, hat sich das Buch wunderbar lesen lassen. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind schön kurz und von der spritzigen und herrlich humorvollen Erzählweise war ich von Beginn an ganz begeistert.
Unsere Buchheldin Mina, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, hat mir ebenfalls vom ersten Moment an unglaublich gut gefallen. Mit Mina hat Janet Clark eine tolle Protagonistin erschaffen. Mit ihrer liebenswerten und ziemlich coolen Art hat sich dieses aufgeweckte Mädel sofort in mein Herz geschlichen.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin überzeugen. Julius fand ich öfters zwar etwas nervig und anstrengend, allerdings war dies natürlich von der Autorin auch so beabsichtigt. Als lieb und sympathisch kann man diesen Geisterjungen wahrlich nicht bezeichnen. Julius ist eingebildet, unfreundlich und enorm frech und vorlaut. Er sorgt am laufenden Band für Chaos und Ärger und das kommt bei Mina natürlich wenig gut an. Tja, von irgendwo her muss dieses miese Karma ja aber auch schließlich kommen, oder? ;)
Julius Karma ist wirklich unterirdisch schlecht. Er liegt zu Beginn des Buches bei unter 10 Punkten, sodass er sich kurz vor der Nacktmull-Stufe befindet. Puh, da heißt es wohl wirklich ordentlich Karma sammeln, wenn Julius in den Himmel kommen möchte. Dass das Ganze aber ziemlich knifflig werden wird, könnt ihr euch sicher denken. Wenn man nur im Unfug im Kopf hat, fliegt einem das gute Karma nicht gerade zu.

Mina ist da ganz anders drauf. Sie ist für Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Sie und Julius werden daher ständig aneinander rasseln und die witzigen Wortgefechte, die bei ihren Zankereien entstehen, sind einfach nur spitze. Mich zumindest haben die vielen Schlagabtäusche der beiden bestens unterhalten.

Humormäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Das Buch kann mit lauter amüsanten Szenen und fantasievollen Ideen aufwarten, die einen immerzu breit schmunzeln und grinsen lassen.
Was auch nicht zu kurz kommt, ist die Spannung. „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ erzählt eine super mitreißende Krimigeschichte, bei der man als Leser so richtig ins Mitfiebern gerät. Mir hat es total viel Spaß gemacht mich zusammen mit Mina, ihrer besten Freundin Isabel und dem unsichtbaren Julius auf die Suche nach dem Klassenklau-Dieb zu begeben.

Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, sind die wichtigen Themen und Botschaften, die es enthält. So lustig und abgedreht die Story auch sein mag, sie regt zugleich auch sehr zum Nachdenken an. Freundschaft, Zusammenhalt, Anstand, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit – all diese wundervollen Dinge sind ein großer Bestandteil der Geschichte, was ich einfach nur großartig fand.

Wovon ich ebenfalls mega begeistert bin, ist die grandiose Aufmachung des Buches. Die vielen kleinen schwarz-weiß Illustrationen von Sabine Sauter haben mir wahnsinnig gut gefallen. Ihr pfiffiger Zeichenstil passt einfach nur perfekt zu der unterhaltsamen Geschichte, die einen in „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ erwartet. 
Was ich richtig genial fand, ist die Gestaltung der Seitenzahlen. Unten auf den Seiten ist das jeweilige Karmalevel abgebildet, in welchem sich Julius gerade befindet. Da Julius aber erst zum Ende hin endlich auf der Karmalevel-Skala nach oben klettern wird, begleiten uns den größten Teil des Buches nur kleine Nacktmulle und Regenwürmer. Also ich finde diese Idee echt klasse. Welche Zeichnungen uns neben den Nacktmullen und Regenwürmern sonst noch so erwarten, werde ich euch allerdings nicht verraten. Auch bezüglich der Klassenklau-Story werde ich schweigen. Wenn ihr darauf gerne Antworten haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Ich habe eine zauberhafte Lesezeit mit „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ verbracht. Mir hat die Geschichte mit ihrer wundervollen Themenmischung, dem erstklassigen Humor und den vielen originellen Ideen total gut gefallen und auch die Illustrationen von Sabine Sauter fand ich einsame Spitze. Bis auf Julius, der mir stellenweise dann doch ein kleines bisschen zu sehr auf den Geist ging, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Mina und die Karmajäger – Der Klassenkassen-Klau“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Eine weitere grandiose Fortsetzung voller Düfte, Magie und Fantasie!

Die Duftapotheke (4). Das Turnier der tausend Talente
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Dem Erscheinen des vierten Teils von der Duftapotheke habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Seit dem ersten Band bin ich ein riesengroßer Fan dieser zauberhaften Reihe. Die ersten drei Bände konnten ...

Dem Erscheinen des vierten Teils von der Duftapotheke habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Seit dem ersten Band bin ich ein riesengroßer Fan dieser zauberhaften Reihe. Die ersten drei Bände konnten mich hellauf begeistern und ich war mir ziemlich sicher, dass auch das vierte Abenteuer von Luzie und Co. ein absolutes Highlight für mich werden wird.

Als die 13-jährige Luzie Alvenstein und ihre Freunde erfahren, dass Elodie de Richemont und die Baronin von Schönblom einen Duftwettstreit in England veranstalten werden, ahnen sie sofort, dass ihre Widersacher nichts Gutes im Schilde führen. Mit diesem „Turnier der tausend Talente“, bei welchem die weltbesten Parfümeure gegeneinander antreten, möchten ihre Gegenspieler doch garantiert nur weitere Sentifleur-Talente ausfindig machen und für ihre fiesen Pläne nutzen. Gemeinsam mit Mats, Leon, Edgar, Daan und Willelm reist Luzie daher nach England, um ebenfalls an dem Turnier teilzunehmen und die hinterhältigen Absichten der Ewigen zu vereiteln. Wer, wenn nicht Luzie mit ihrer Sentifleur-Begabung kann dies gelingen? Ein gefährlicher Kampf beginnt...

Meine große Vorfreude war mal wieder absolut gerechtfertigt: Auch mit dem vierten Duftapotheke-Band ist Anna Ruhe eine erneute grandiose Fortsetzung geglückt, welche mich genauso verzaubern konnte wie die drei vorherigen Bände. Ich bin total begeistert von dem, was mich zwischen den umwerfenden Buchdeckeln erwartet hat. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich von den ersten Seiten an vollkommen in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss in Atem halten. Ich habe das Buch förmlich verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Echt schade, dass es den fünften Band noch nicht gibt. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Zum Glück wird das nächste Duftapotheke-Abenteuer aber noch dieses Jahr im November erscheinen, yay! Auf den fünften Band freue ich mich schon gigantisch!

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein Weilchen her ist, dass ich den dritten Teil gelesen habe und ich als große Vielleserin leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, hatte ich überhaupt keine Einstiegsprobleme. Ich habe mühelos ins Duftapotheke-Universum zurückgefunden und mich von Beginn an pudelwohl beim Lesen geführt. Da das Buch nur direkt an Band 3 anschließt und sehr auf die Vorgänger aufbaut, rate ich bei dieser Reihe ganz dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man allem problemlos folgen kann, wenn man in „Das Turnier der tausend Talente“ ohne jegliches Vorwissen abtaucht.

Womit mich Anna Ruhe erneut komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere. Wir treffen auf lauter altbekannte Gesichter, was mich riesig gefreut hat, dürfen aber natürlich auch so einige neue Charaktere kennenlernen. Egal ob Gut oder Böse – allesamt wurden die Figuren wieder hervorragend ausgearbeitet. Vor allem unsere Hauptprotagonistin Luzie, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, und ihr bester Mats fand ich erstklassig gelungen. Bei den beiden kann man im Verlaufe der vier Bände besonders schön mitverfolgen, wie fabelhaft sie sich weiterentwickeln und an ihren Aufgaben wachsen. Vor allem Luzie habe ich in diesem Band als sehr reif und vernünftig empfunden, allerdings ist ihr Verhalten in meinen Augen dennoch absolut authentisch und typisch für eine 13-jährige. So hat mir zum Beispiel das Zusammenspiel mit ihr und Mats unheimlich gut gefallen. Dass sich die beiden ineinander verguckt haben, war ja bereits im Vorgänger ziemlich offensichtlich und auch in diesem Band wird es mehr als deutlich, dass die beiden definitiv mehr als nur Freundschaft füreinander empfinden. Die leichte Romanze zwischen den beiden fand ich einfach nur total süß. Klasse dabei fand ich aber auch, dass das Thema Liebe nicht allzu viel Raum in der Geschichte einnimmt, was ich für ein Kinderbuch dieser Altersklasse als sehr angemessen empfinde.

Mit der Handlung konnte die Autorin ebenfalls wieder vollends bei mir punkten. Wie oben bereits erwähnt, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich so gefesselt von den Geschehnissen war. Die Story kann mit lauter aufregenden und actionreichen Szenen aufwarten und auch die Magie und Überraschungen kommen wahrlich nicht zu kurz. Besonders gut gefallen hat mir das Turnier der tausend der Talente. Die verschiedenen Aufgaben habe ich als wahnsinnig spannend empfunden – da klebte ich wirklich förmlich an den Seiten. Mega interessant bei den Wettkämpfen fand ich, dass wir unglaublich viel Neues über die Düfte und ihre magischen Wirkungen erfahren. Anna Ruhe beschert uns Leser mal wieder das reinste Duftkino und dank ihrer unfassbar bildhaften Beschreibungen der Schauplätze hat man beim Durchschmökern zudem auch die tollsten Bilder im Kopf. Das Setting ist der Autorin mal wieder perfekt gelungen. Also ich bin total verzaubert von dieser einzigartigen Kulisse.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die fantastische Gestaltung des Buches. An den märchenhaft schönen schwarz-weiß Illustrationen von Claudia Carls konnte ich mich mal wieder gar nicht sattsehen. Ich liebe diese wunderbar magische Atmosphäre, die durch die Bilder geschaffen wird!
Mein persönliches Highlight waren wieder die beiden doppelseitigen Illustrationen auf den vorderen und hinteren Vorsatzblättern. Diese sind einfach nur ein Traum, sag ich euch.
Zum Cover brauche ich vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Also ich finde es wunder-wunderhübsch. In meinen Augen ist es ein absoluter Hingucker und auch der Buchrücken kann sich sehen lassen. Die Duftapotheke-Bücher machen sich einfach nur traumhaft im Regal.

Fazit: Ein wundervolles Duftabenteuer voller Magie und Fantasie! Anna Ruhe hat auch mit dem vierten Band ihrer großartigen Duftapotheke-Reihe eine erneute rundum gelungene Fortsetzung aufs Papier gezaubert, welche mir ein herrlich duftes Leseerlebnis beschert hat. Das Buch lädt von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern ein und macht riesengroße Lust auf mehr. Ich bin ganz hin und weg von der fantasievollen Geschichte und den atmosphärischen Illustrationen von Claudia Carls. Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Duftapotheke-Reihe jedem nur ans Herz legen! Das vierte Abenteuer von Luzie und Co. erhält von mir nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Einfühlsam, emotional, wunderschön - ein zauberhaftes Buch!

Silverhorse 1. Tanz mit dem Wind
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Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit unbeschreiblich gerne, daher war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich das erste Mal von Silverhorse hörte. In das traumhafte Cover habe ich mich auf den ...

Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit unbeschreiblich gerne, daher war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich das erste Mal von Silverhorse hörte. In das traumhafte Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der äußerst vielversprechend klingende Klappentexte konnte mich ebenfalls auf Anhieb überzeugen. Für mich stand daher sofort fest: Den Auftakt der Silverhorse-Reihe möchte ich unbedingt lesen!

Seit Ava durch ihren Umzug in die Stadt ihr geliebtes Reitpony Flint hergeben musste, will die 12-jährige nichts mehr mit Pferden zu tun haben. Die Trennung von Flint schmerzt einfach zu sehr. Als Ava jedoch für ein Bioreferat dazu verdonnert wird, zu einem nahegelegenen Reiterhof zu fahren, trifft sie auf die wunderhübsche Lusitano-Stute Soraya. Von der Schönheit und Wildheit dieser silbernen Stute ist Ava vom ersten Moment an ganz verzaubert. Soraya lässt allerdings niemanden an sich heran – bis auf Ava. Ihr vertraut das Silberpferd blind, und das wortwörtlich. Ava schließt diese außergewöhnliche blinde Silberstute sofort in ihr Herz und verbringt jede Menge Zeit mit ihr. Doch dann schwebt der Reiterhof auf einmal in Gefahr. Ava, ihre neue beste Freundin Lou und der Junge Elaf fassen sofort den Entschluss ihn zu retten. Ob ihnen das wohl rechtzeitig gelingen wird?

Wie oben bereits erwähnt, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal über Silverhorse stolperte. Als ich dann erfuhr, dass sich hinter dem Pseudonym Julie Wald die Autorin Michaela Holzinger verbirgt, habe ich mich nur noch mehr auf das Buch gefreut. Mit ihrer zuckersüßen „Ponyschule Trippelwick“ - Reihe konnte mich Michaela Holzinger hellauf begeistern, daher konnte ich es nun wirklich kaum noch abwarten, ihre neue Pferdebuchserie aus dem Oetinger Verlag kennenzulernen.
Ich bin dann auch eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen – mir hat der erste Band von Silverhorse ein herrliches Leseerlebnis beschert. Nahezu in einem Rutsch habe ich ihn durchgeschmökert und hätte danach am liebsten sofort zum zweiten Teil gegriffen. Dieser wird zu meiner großen Freude sogar schon mit einer kleinen Leseprobe hinten im Buch angekündigt, allerdings werden wir uns bis zum Erscheinen wohl leider noch bis nächstes Jahr gedulden müssen.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von der locker-leichten und sehr jugendlichen Erzählweise war ich von Anfang an ganz begeistert und unsere Protagonistin Ava, aus deren Sicht wir den größten Teil der Handlung in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihrer liebenswerten und wunderbar schlagfertigen Art sich Ava einfach sofort in mein Herz geschlichen. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt zudem sehr anschaulich und feinfühlig beschrieben wird, ist es mir, als Erwachsene, spielend leicht gelungen mich in unsere 12-jährige Buchheldin hineinzuversetzen. 
 

Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 11 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Leser ab diesem Alter werden sich hervorragend mit Ava und ihren Freunden identifzieren können und die zeitgemäßen Dinge werden ganz bestimmt mega gut bei ihnen ankommen. Dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen: Alles wirkt so authentisch und lebensnah. So spielt zum Beispiel Instagram eine große Rolle in der Geschichte und es werden oft Textnachrichten geschrieben. 
In erster Linie wird Silverhorse wohl junge Pferdemädchen ansprechen, welche auch ganz klar die Hauptzielgruppe sind. In meinen Augen ist das Buch allerdings auch für Pferde begeisterten Jungen und deutlich ältere Leser absolut lesenswert.

Neben Ava haben mir auch die Nebenfiguren wahnsinnig gut gefallen. Avas neue beste Freundin Lou, der Junge Elaf, der alte Silvester Hennelly, seine Enkelin Elsie und die weiteren Charaktere – allesamt wurden sie erstklassig ausgearbeitet. Ich könnte da jetzt irgendwie auch gar nicht so wirklich sagen, wer nun zu meinen Lieblingen zählte. Vermutlich Lou mit ihrem verrückten Kleidungsstil und ihrer komischen, zugleich aber super liebenswürdigen Art. Wer es mir aber ebenfalls sehr angetan hat, ist der alte Silvester Hennelly und auch Elaf habe ich unheimlich liebgewonnen. Mit Elaf bringt die Autorin das Thema erste Liebe mit ins Spiel. Ava wird sich ein bisschen in den süßen Elaf mit den waldgrünen Augen vergucken und wie das beschrieben wird, ist total süß. Die Liebe nimmt allerdings nicht allzu viel Raum in der Geschichte ein. Das Augenmerk liegt definitiv auf den Themen Pferde, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen.

Pferdefans werden bei Silverhorse auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen. Die Bindung zwischen Ava und der Stute Soraya wird unfassbar einfühlsam, authentisch und berührend beschrieben. Soraya vertraut Ava blind, und das wortwörtlich. Ava wiederum wird dank der Silberstute wieder Lust am Reiten und ihre Liebe für Pferde zurückgewinnen. Bei den beiden kann man wohl wirklich nur von Seelenverwandtschaft sprechen. Mir sind die gemeinsamen Momente von Ava und Soraya so richtig unter die Haut gegangen.

Was neben der innigen Beziehung zwischen Mensch und Pferd ebenfalls herzerwärmend schön dargestellt wird, ist die Freundschaft zwischen Ava und Lou. Mir persönlich ging es da zwar fast schon etwas zu schnell mit der Freundschaft, aber gestört hat mich dieser Punkt nicht. Mich hat es riesig für die beiden Mädels gefreut, dass sie so rasch so gute Freundinnen wurden.

Wovon ich ebenfalls hellauf begeistert bin, ist das Setting. Avas neue Heimatstadt, das Forsthaus, die idyllische Umgebung – alles wird so bezaubernd beschrieben, sodass für mich so richtige Wohlfühlatmosphäre aufkam.

Zur genauen Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollt, weil ihr so gefesselt und verzaubert von den Geschehnissen seid. Die Story kann man so einigen Überraschungen und jeder Menge Emotionen aufwarten und auch die spannenden und witzigen Szenen kommen nicht zu kurz. Ich fand den Mix einfach nur perfekt und habe wunderbare Lesestunden mit dem Buch verbracht. Dem Erscheinen der Fortsetzung fiebere ich nun ganz ungeduldig entgegen.

Fazit: Warmherzig, emotional, zum Träumen schön – ein wundervoller Pferdeschmöker für Jung und Alt! Julie Wald alias Michaela Holzinger ist mit dem ersten Band ihrer Silverhorse-Reihe ein großartiger Serienstart geglückt, welcher mich vollkommen verzaubern konnte. Ob die berührenden Pferdemomente, die aufregenden, humorvollen oder ernsthaften Augenblicke – für mich war hier einfach alles rundum stimmig. Ich habe eine unglaublich tolle Zeit mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Ich bin begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Atemberaubend schön!

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
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Als ich hörte, dass dieses Jahr eine broschierte farbig illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erscheinen wird, stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich haben! Die ...

Als ich hörte, dass dieses Jahr eine broschierte farbig illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erscheinen wird, stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich haben! Die gebundene Schmuckausgabe steht zwar bereits in meinen Regal, allerdings war dies kein Grund für mich, um auf das Softcover-Exemplar zu verzichten. Wenn es um Harry Potter geht, sind einfach so wie gut alle Ausgaben ein ganz großes Muss für mich! Ich denke, mit dieser buchverrückten Sammelleidenschaft bin ich auch nicht alleine, vor allem bei Harry Potter nicht. ;)
Harry Potter kann man wohl als meine absolute Lieblingsreihe bezeichnen. In die Bücher kann ich gar nicht oft genug abtauchen. Ich habe mich daher riesig darauf gefreut, Harrys erstes Schuljahr nun noch einmal mit dieser bezaubernden neuen kompakten Schmuckausgabe erleben zu dürfen.

Ich glaube, „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ist mittlerweile das Buch, von welchem ich die meisten verschiedenen Ausgaben besitze. Zu meiner Sammlung durfte sich nun also auch die wunderhübsche illustrierte Schmuckausgabe im Klappenbroschur-Format dazu gesellen und ich muss sagen, dass sie sich in dieser verdammt gut macht. :D
Im Regal macht sich das Buch wirklich zauberhaft. Der Buchrücken schimmert so herrlich golden, sodass er zum reinsten Blickfang im Regal wird und das Cover ist ebenfalls ein richtiger Hingucker. Die Einbandillustrationen verströmt so eine wunderbar geheimnisvolle Stimmung und weckt in einem einfach die totale Lust darauf, sofort zum Buch zu greifen, es aufzuschlagen und mit dem Schmökern loszulegen. Ich jedenfalls habe mich, als mein Exemplar bei mir eintraf, sofort begierig darauf gestürzt und es erst einmal ganz verzückt durchblättert.

Da die Handlung aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“ den meisten mittlerweile bekannt sein müsste und es dazu auch schon so unendlich viele Rezensionen gibt, werde ich auf den Inhalt der Geschichte nun nicht genauer eingehen. Ich werde euch in meiner Rezension von der Gestaltung etwas vorschwärmen und euch berichten, wie das Leseerlebnis ist, wenn man Harrys erstes Schuljahr mit den meisterhaften Bildern von Jim Kay erleben darf.

Diejenigen von euch, die die gebundenen Harry Potter Schmuckausgaben besitzen, werden mir bestimmt zustimmen, dass sie einen kleinen Nachteil haben: Sie sind extrem schwer und groß. Prächtig und hinreißend sind sie, das definitiv, aber sie sind keine Bücher, die man gut für unterwegs mitnehmen kann. Ich finde es daher so genial, dass der Carlsen Verlag beschlossen hat, die Schmuckausgaben nun in einem handlicheren Format neu rauszubringen.
Die broschierte Schmuckausgabe besitzt zwar ebenfalls so einiges an Gewicht, ich zumindest habe sie doch als erstaunlich schwer empfunden, aber leichter als die Hardcoverausgaben ist sie natürlich schon. Sie liegt auf jeden Fall fabelhaft in der Hand und fühlt sich zudem richtig toll an. Also mein Exemplar hat schon so einige Streicheleinheiten von mir bekommen. :D

So viel zu äußeren Aufmachung. Kommen wir nun zu dem, was einen im Inneren erwartet.
Obwohl ich „Harry Potter und der Stein der Weisen“ nun schon öfters gelesen habe, mich das Hörbuch regelmäßig beim Einschlafen begleitet und ich den Film in- und auswendig kenne, staune ich immer wieder aufs Neue, was für eine fantastische Welt J. K. Rowling erschaffen hat. Harry Potter ist einfach einzigartig und unvergleichlich. Falls einige von euch die Harry Potter Geschichten tatsächlich noch nicht kennen sollten (entsetztes Aufkeuchen), kann ich denjenigen nur dringend ans Herz legen, das schleunigst zu ändern! Die broschierte farbig illustrierte Schmuckausgabe eignet sich dafür wahrlich perfekt!
Das Harry-Potter-Leseerlebnis, welches einem hier beschert wird, ist dank der brillanten Bilder von Kim Kay ein ganz besonderes und unfassbar schönes. Es befinden sich in dieser Ausgabe zwar leider nicht alle Illustrationen aus der gebundenen Schmuckausgabe, aber die, die ausgewählt wurden, sind definitiv die wundervollsten. Auch die Kapitelanfänge sind nicht so entzückend gestaltet wie in der Hardcoverausgabe, aber dennoch superhübsch. Für 15,00 Euro wird einem wahrhaftig eine Menge geboten. Wenn man überlegt, dass die gebundene Ausgabe fast das doppelte kostet, kann man über den fairen Preis von 15,00 Euro fraglos nicht meckern.
Hoffentlich werden die weiteren Bände auch noch in diesem coolen handlichen Format erscheinen. Sollte das der Fall sein, werde ich sie mir, Überraschung, natürlich sofort zulegen. ;)

Von den zahlreichen farbigen Illustrationen von Jim Kay könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Da ist es bei mir ganz große Liebe. Der Jim Kay kann einfach so grandios zeichnen! Hach, seufz.
In der Klappenbroschur-Schmuckausgabe befindet sich nahezu auf jeder Doppelseite eine Zeichnung und egal ob die sehr kleinen, die etwas größeren oder die ganzseitigen Illustrationen – allesamt sind die zum Träumen schön und schaffen eine ganz besondere, wunderbar magische Atmosphäre. Wenn man die Bilder betrachtet, kann man irgendwie fast schon den Eindruck gewinnen, sie seien lebendig. Mir zumindest erging es so. Die Zeichnungen haben einfach etwas so Zauberisches an sich, dass es mich wahrscheinlich sogar gar nicht verwundert hätte, wenn mir plötzlich eine der Figuren verstohlen zugeblinzelt hätte oder mir der goldene Schnatz auf einmal entgegen geflogen wäre.
Ich konnte mich an den Illustrationen mit diesen vielen hinreißenden Details gar nicht sattsehen. Vor Kim Kay kann man in meinen Augen einfach nur den Hut ziehen. Wie er die Harry Potter Welt mit seiner famosen Zeichenkunst umgesetzt hat, ist zutiefst beeindruckend. Mir hat es unsagbar viel Freude bereitet, Harry zum gefühlt tausendsten Mal nach Hogwarts zu begleiten und mich dabei nicht nur von den Worten, sondern auch von den umwerfenden Bildern verzaubern zu lassen.

Fazit: Ein traumhaft schönes Buch, welches ich jedem nur ans Herz legen kann! Wer „Harry Potter und der Stein der Weisen“ schon immer zusammen mit den großartigen Bildern von Jim Kay erleben wollte, kann dies prima mit dieser atemberaubend illustrierten Schmuckausgabe im Klappenbroschur-Format tun. Ich bin total begeistert davon, was einem für den tollen Preis von 15,00 Euro geboten wird. Das Buch ist sehr hochwertig und unsagbar liebevoll aufgemacht und sorgt für die herrlichsten (Vor-) Lesestunden. Harry Potter kann man einfach gar nicht oft genug lesen, finde ich. Ich bin mir absolut sicher, dass ich in meinem Leben noch viele, viele Male nach Hogwarts reisen werde und mich von dieser phänomenalen Welt, die J. K. Rowling erschaffen hat, verzaubern lasse.
Die broschierte farbig illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Total schön und bezaubernd!

Pu der Bär. Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald
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Als großer Pu-der-Bär-Fan habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es nach so vielen Jahren endlich neue Abenteuer mit Pu und seinen Freunden im einmaligen Hundertsechzig-Morgen-Wald gibt. Zugleich war ...

Als großer Pu-der-Bär-Fan habe ich mich riesig darüber gefreut, dass es nach so vielen Jahren endlich neue Abenteuer mit Pu und seinen Freunden im einmaligen Hundertsechzig-Morgen-Wald gibt. Zugleich war ich aber auch skeptisch. Ich persönlich halte es einfach für unmöglich einen so einzigartigen Klassiker wie „Pu der Bär“ so gekonnt weiterzuerzählen, dass er komplett an das Original heranreicht. Natürlich wollte ich die Weitererzählung von David Benedictus aber dennoch unbedingt lesen. Obwohl ich schon die Ausgabe aus dem Dressler Verlag besaß, ließ ich nur zu gerne auch die Neuauflage aus dem Atrium Kinderbuch Verlag bei mir einziehen. Vom Inhalt unterscheiden sich die Ausgaben zwar nicht, aber vom Format und vom Cover. Als großer Pu-Liebhaber muss ich zudem einfach die verschiedensten Pu-Ausgaben besitzen. Diese buchige Sammelleidenschaft werden bestimmt so einige buchverrückte Menschen kennen. ;)
Da mein Dressler-Exemplar, Schande über mich, bis heute ungelesen in meinen Regal steht, habe ich es mir nun mit der Atrium-Ausgabe gemütlich gemacht und mit dem Schmökern losgelegt.

Habt ihr schon gehört? Christopher Robin ist wieder da! Aber kann das wirklich sein? Die Bewohner des Hundertsechzig-Morgen-Waldes können es zunächst gar nicht glauben, aber dann wird das Gerücht bestätigt: Ja, Christpoher Robin ist zurückkehrt, hurra! Um das große Wiedersehen zu feiern, sind sie alle gekommen: Pu, Ferkel, Kaninchen, Eule, Känga, Klein-Ruh – sogar I-Ah lässt sich blicken. Zu Ehren von Christopher Robins Rückkehr wird ein großes Fest gefeiert mit lauter leckeren Köstlichkeiten. Und da ist er endlich: Christopher Robin! Auf einem schicken Fahrrad kommt er angefahren und er hat sogar Geschenke für seine Freunde dabei. Das tolle Fest soll aber erst der Anfang sein. Ein aufregender Sommer voller wunderbarer Momente erwartet Pu und seine Freunde.

Da ich mir, wie oben bereits erwähnt, einfach nicht vorstellen konnte, dass die Weitererzählung von David Benedictus genauso großartig wie das Original aus der Feder von A. A. Milne ist, habe ich versucht nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch heranzugehen. Dementsprechend positiv überrascht und begeistert war ich, als ich feststellte, wie bewundernswert es dem britischen Autor geglückt ist, im Stil von A. A. Milne zu schreiben. Diesen besonderen Zauber aus dem Original habe ich persönlich zwar ein wenig vermisst, aber wunderschön finde ich das Buch dennoch. Ich bin auf jeden Fall unheimlich froh darüber, dass es David Benedictus gewagt hat, zehn neue Pu-Kapitel zu schreiben. Es war einfach die reinste Freude für mich, auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und gemeinsam mit ihnen neue aufregende Abenteuer im traumhaften Hundertsechzig-Morgen-Wald zu erleben.

Meiner Meinung nach ist es David Benedictus wunderbar gelungen, Pu und seinen Freunden neues Leben einzuhauchen. Christopher Robin mag nun etwas älter und neunmalkluger sein und den schwarzseherischen I-Ah habe ich persönlich als etwas weniger Trübsal blasend empfunden, aber im Großen und Ganzen sind die Figuren die Alten geblieben. Der honigliebende Pu, das ängstliche Ferkel, der pessimistische I-Ah, die weise Eule, der ungestüme Tieger, das sensible Kaninchen, Känga, Klein-Ruh und Christopher Robin – alle sind sie wieder mit von der Partie und verzaubern uns Leser wie gewohnt mit ihren liebenswerten Eigenarten.
Neben altbekannten Gesichtern dürfen wir sogar die Bekanntschaft einer neuen Figur machen: Lotti, eine äußerst hochnäsige und unsympathische Otterdame, die den anderen mit ihrem unausstehlichen und besserwisserischen Gehabe auf die Nerven geht.

Zusammen mit unseren Buchhelden werden wir einen unvergesslichen Sommer voller Fantasie und lustiger Momente erleben. Es wird ein Buchstabierwettbewerb veranstaltet, Pu wird sich auf die verzweifelte Suche nach seinem heiß geliebten Honig machen, es wird Schule und Kricket gespielt, der an Heimweh erkrankte Tieger wird wieder gesund gepflegt werden… - insgesamt zehn neue tolle Abenteuer erwarten unsere Freunde und somit auch uns Leser. Zehn neue Geschichten, die einem immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern und die Herzen kleiner und großer Pu-Fans höher schlagen lassen.

David Benedictus hat aber nicht nur inhaltlich prima an das Original angeknüpft – auch sprachlich ist es ihm, wie ich finde, erstklassig gelungen. So kommen wir Leser selbstverständlich reichlich in den Genuss von Pus witzigen Liedern, Eule zieht nach wie vor die S-Laute lang und auch die amüsanten Wortspielereien kommen nicht zu kurz. In meinen Augen hat David Benedictus einen wirklich hervorragenden Job gemacht. Ein großes Lob gebührt selbstverständlich aber auch Harry Rowohlt, der die Geschichten so grandios übersetzt hat. Seine Art zu übersetzen war einfach unnachahmlich.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, sind die wunderhübschen Illustrationen von Mark Burgess. Mein Highlight war ganz klar die unglaublich schöne Karte vorne und hinten im Buch, die den bezaubernden Hundertsechzig-Morgen-Wald aus dem Blickwinkel von Christopher Robins Haus zeigt. Diese doppelte Illustration ist ein wahrer Traum, sag ich euch! Also da muss ich ja schon gestehen, dass ich ein bisschen neidisch auf den guten Christoper Robin bin, weil er einen so fantastischen Ausblick hat. ;)

Neben der umwerfenden Karte sind aber natürlich auch die vielen, vielen farbigen Illustrationen, die den Text begleiten, zum Verlieben schön. Nicht nur David Benedictus und Harry Rowohlt haben eine Runde Applaus verdient, auch vor Mark Burgess kann man nur den Hut ziehen. Wie es ihm gelungen ist, in diesem herrlich nostalgischen Zeichenstil von E. H. Shepard zu zeichnen, ist famos. Die zahlreichen Bilder besitzen allesamt diesen zeitlosen Charme aus der Originalausgabe und schaffen eine ganz besondere, märchenhafte Atmosphäre. Also ich konnte mich an den vielen hinreißenden Zeichnungen gar nicht sattsehen.

Fazit: Wunderschön und zauberhaft! Auch wenn die Fortsetzung des britischen Autors David Benedictus in meinen Augen nicht ganz an das Original heranreicht, bin ich total begeistert von dem Buch. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, es wird sicherlich so einige Pu-Fans geben, die nicht so glücklich mit dieser Weitererzählung sind – ich jedenfalls kann für mich nur sagen, dass David Benedictus zusammen mit der phänomenalen Zeichenkunst von Mark Burgess etwas ganz Wundervolles vollbracht hat. Die neuen warmherzigen Abenteuer, die wir zusammen Pu und seinen Freunden im sommerlichen Hundertsechzig-Morgen-Wald erleben dürfen, laden durchweg zum Träumen, Staunen, Schmunzeln, Mitfiebern und Entdecken ein und verzücken uns Leser mit ihren vielen originellen Ideen und den liebenswürdigen Macken der Figuren. Egal ob Groß oder Klein, ob zum Vor- oder Selberlesen, ob eingefleischter Pu-Liebhaber oder Pu-Neueinsteiger – ich kann „Pu der Bär – Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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