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Veröffentlicht am 09.03.2020

Einfühlsam, herzerwärmend, zauberhaft schön - ein ganz wundervolles Buch!

Emily Pferdeflüsterin
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Bei „Emily Pferdeflüsterin“ wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang einfach nur zuckersüß ...

Bei „Emily Pferdeflüsterin“ wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen. In das hinreißende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang einfach nur zuckersüß und zauberhaft. Als ich dann hörte, dass sich hinter Mila Sternberg die liebe Chantal Schreiber verbirgt – eine Autorin, deren Bücher ich unheimlich gerne lese – wurde meine Vorfreude auf „Emily Pferdeflüsterin“ nur noch größer.

Kurze Info: Da meine Rezension ziemlich lang geworden ist, verzichte ich dieses Mal darauf, den Inhalt des Klappentextes in meinen Worten wiederzugeben. Da verweise ich jetzt einfach mal auf die Zusammenfassung des Verlags. :D

Mila Sternberg alias Chantal Schreiber ist in meinen Augen mit „Emily Pferdeflüsterin“ ein wunderschönes Kinderbuch gelungen. Ich muss zwar gestehen, dass ich irgendwie eine etwas andere Story zu lesen bekommen habe als erwartet, aber gerade dieses überraschende Anders hat mir so gut gefallen. 
Hinten auf dem Buch wird „Emily Pferdeflüsterin“ für Kinder ab 8 Jahren empfohlen, auf der Verlagsseite aber seltsamerweise ab 9 Jahren. Ich würde mich jedenfalls definitiv letzteres anschließen. Meinem Empfinden nach ist die Geschichte für Achtjährige etwas zu anspruchsvoll. Emily, müsst ihr wissen, ist ein ganz besonderes Mädel. Es wird zwar nicht beim Namen genannt, aber ich gehe davon aus, dass sie an Autismus leidet. Emily tut sich mit Menschen sehr schwer. Sie versteht sie oft einfach nicht und kann durch ihre ehrlichen und direkten Antworten manchmal sehr verletzend sein. Emily meint das aber natürlich nie böse. Sie ist ein total liebes Mädchen, nur eben einfach anders. Sie ist hochintelligent und für ihr Alter sehr weit, sie braucht Ordnung und Routine, sie mag keine Berührungen und sie ist ein absolutes Mathegenie. Ich fand Emily einfach nur wundervoll und habe sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen.

Da Emily sich über vieles so ihre Gedanken macht, was für ihr Alter sehr untypisch ist, denke ich, dass Kinder ab 8 Jahren Emilys Verhalten und Denken nicht immer problemlos verstehen werden. Wie alt genau unsere Buchheldin ist, erfahren wir übrigens nicht. Zumindest bin ich der Meinung, dass es im Text nicht erwähnt wird. Ich persönlich würde Emily jedenfalls so auf etwa 9 Jahre schätzen.

Erzählt wird alles aus der Sicht von Emily in der dritten Person. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass sie ein außergewöhnliches Mädchen ist. Wir lernen sie und ihren Vater Paulus kennen, als sie gerade eine Quizshow im Fernsehen anschauen und Emily nebenbei einen Mixer zerlegt und dessen Einzelteile interessiert begutachtet. Im Klappentext steht zwar, dass sich Emily lieber mit Mixern und Toastern beschäftigt als mit Menschen, aber irgendwie hatte ich dennoch nicht damit gerechnet, wie besonders sie wirklich ist. Hat mir echt gut gefallen, ich liebe solche Charaktere über alles!

Nach der Szene, in der Vater und Tochter im Wohnzimmer sitzen, die Quizsendung läuft und Emily plötzlich fragt, ob sie ein Pferd haben kann, folgt ein Zeitsprung von 8 Monaten. Emily und ihr Papa (den Emily übrigens immer nur bei seinem Vornamen nennt), sind mittlerweile aufs Land gezogen und wollen Emily ein eigenes Pferd kaufen. Wie das so plötzlich kommt, fragt ihr euch? Nun, wie oben bereits erwähnt: Emily ist ein Mathegenie. Mit ihrem Talent für Zahlen hat sie in der eben genannten Quizshow ziemlich viel Geld gewonnen. Genug Geld für einen Umzug und ein eigenes Pferd.

Das Pferd, welches sich Emily aussuchen wird, ist die Stute Runa. Mit Menschen mag Emily nicht so gut können, dafür aber mit Tieren. Vor allem in Pferde kann sie sich prima hineinfühlen. Emily merkt sehr schnell, dass mit ihrer Runa etwas nicht stimmt. Was genau aber mit ihr los ist, wird in meiner Rezension ein Geheimnis bleiben. Ich möchte ja schließlich nicht zu viel von der Handlung verraten. ;)

Was ich euch aber gerne noch erzählen möchte, ist, wie begeistert ich von der Geschichte bin.
Neben Emily haben mir auch all die weiteren Charaktere wahnsinnig gut gefallen. Die meisten sind super sympathisch und liebenswert, allerdings dürfen wir auch die Bekanntschaft mit ein paar weniger netten Gestalten machen. Mit einer äußerst blöden Moderatorin zum Beispiel.
Wer ganz klar neben Emily zu meinen Figurenlieblingen zählt, ist Lea, Emiliys neue Klassenkameradin und erste und beste Freundin. Lea ist ein so tolles Mädchen und versteht Emily vom ersten Moment an. Sie stört sich überhaupt nicht daran, dass Emily manchmal ziemlich komisch sein kann. Wie mit Emily, so hat die Autorin auch mit Lea eine einzigartige Figur erschaffen.
Wen ich ebenfalls noch besonders gerne mochte, ist Emilys Papa Paulus. Paulus ist großartig! Er ist ein wunderbarer Vater und so lieber Kerl. Ihn muss man einfach gernhaben. Emilys Mutter ist leider vor einigen Jahren gestorben, was Emily nach wie vor sehr zu schaffen macht.

Die Geschichte ist stellenweise schon recht ernst und regt sehr zum Nachdenken an. Zugleich ist sie aber auch unglaublich bewegend und wunderschön. Wie die Beziehung zwischen Emily und ihrer Runa beschrieben wird, ist so herzerwärmend und auch die Freundschaft zwischen Emily und Lea wird total liebevoll dargestellt. Die berührende und feinfühlige Erzählweise konnte mich von Anfang bis Ende komplett verzaubern und öfters breit lächeln und grinsen lassen. Wie Lea schon so treffend meinte: Emily ist echt eine Nummer! Mich hat unsere Protagonistin ständig zum Schmunzeln gebracht. Wobei ich natürlich auch sehr mit ihr mitgelitten habe. Wenn man so anders ist wie sie und dadurch auffällt, ist das Leben oft nicht einfach.

Etwas erstaunt hat mich, dass das Thema Pferde doch etwas kurz kommt. „Emily Pferdeflüsterin“ ist definitiv keines dieser typischen Pferdebücher, wie man aufgrund des Titels und Covers annehmen könnte. Klar, Pferde spielen natürlich schon eine Rolle, nur eben nicht so, wie die meisten vermutlich denken. Ich, als Erwachsene, kann nur sagen, dass mir das, was ich hier zu lesen bekommen habe, mega gut gefallen hat und sehr hoffe, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Da die Geschichte aber sehr abgeschlossen endet, gehe ich davon aus, dass es sich bei „Emily Pferdeflüsterin“ um einen Einzelband handelt.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch auf die wunderhübschen Illustrationen von Verena Körting eingehen. Nicht nur das Cover ist ihr famos geglückt – auch ihre Bilder, die uns im Innenteil erwarten, sind entzückend. Ihre zweifarbigen Zeichnungen schaffen eine ganz besondere Atmosphäre und sind einfach nur bezaubernd.

Fazit: Einfühlsam, warmherzig, zum Träumen schön – ein ganz besonderes Kinderbuch für Jung und Alt! Mir hat „Emily Pferdeflüsterin“ eine herrliche Lesezeit beschert. Die Geschichte war zwar anders als von mir erwartet, aber gerade deswegen hat sie mir so gut gefallen. Die Protagonistin Emily habe ich für ihre einzigartige und ehrliche Art sofort geliebt und auch die weiteren Charaktere sind einfach nur wundervoll. Ich kann „Emily Pferdeflüsterin“ jedem nur ans Herz legen, sowohl Kindern ab etwa 9 Jahren als auch deutlich älteren Lesern. Man sollte sich allerdings im Klaren darüber sein, dass das Buch keines dieser typischen Pferderomane ist. Ich jedenfalls bin hellauf begeistert von der herzerwärmenden Geschichte und den traumhaften Illustrationen, daher vergebe ich sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Ein magisch schönes Kinderbuch!

Die Magier von Paris
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Als ich das erste Mal von „Die Magier von Paris“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur mega gut und von dem brillanten Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch ...

Als ich das erste Mal von „Die Magier von Paris“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur mega gut und von dem brillanten Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Ich liebe diese düstere und geheimnisvolle Stimmung, die es verströmt. Für mich stand also sehr schnell fest: Den Debütroman von Christina Wolff muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die Magierfamilien Delune und Belleson sind schon seit vielen Jahrzehnten verfeindet. Wie aber kam es zu dem Zwist und wann begann diese große Rivalität? Das wissen Claire Delune und Rafael Belleson, die zwei Sprösslinge der Clans, nicht. Nachdem ihre Väter zeitgleich einen mysteriösen Unfall hatten und durch diesen verstorben sind, liegt es nun an den beiden jungen Magiern den jahrelangen Wettstreit fortzusetzen. Es soll dann aber ganz anders kommen. Als deutlich wird, dass es in Paris einen Zauberer gibt, der keine guten Absichten verfolgt, müssen sich Claire und Rafael zusammentun. Ob es ihnen gemeinsam gelingen wird, die bösen Pläne des Magiers zu vereiteln?

Mir haben Cover und Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen: Ich bin hellauf begeistert von „Die Magier von Paris“. Christina Wolff ist in meinen Augen mit ihrem Debüt ein fabelhaftes Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann.

Ich habe mühelos in die Geschichte hineingefunden, allerdings muss ich gestehen, dass ich den Schreibstil ganz zu Beginn ein kleines bisschen holprig fand. Mir persönlich kamen manche Sätze etwas abgehackt vor. Zum Glück änderte sich dies aber bereits nach wenigen Seiten. Nach meiner minikleinen Anfangshürde war ich ganz verzaubert von der Erzählweise von Christina Wolff. Ihr Schreibstil ist unglaublich bildhaft und mitreißend, sodass man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf hat und wie gebannt am Lesen ist.
Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Mädchen und Jungen ab diesem Alter sollten bei „Die Magier von Paris“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Für deutlich ältere Bücherwürmer ist dieses wunderschöne Fantasyabenteuer jedoch ebenfalls vollkommen lesenswert!

Die Buchhelden der Geschichte sind die 12-jährige Claire und der Junge Rafael, wobei ich schon sagen würde, dass Claire die eigentliche Hauptfigur ist. Aus ihrer Sicht erfahren wir den größten Teil der Geschehnisse in der dritten Person. Claire war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre aufgeweckte, ehrliche und mutige Art vom ersten Moment an unheimlich gerne.
Rafael habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber Kerl und wie Claire sehr tough und unerschrocken. Durch die jahrelange Familienfehde begegnen sich die beiden Kinder anfangs mit einem ziemlich Misstrauen und arbeiten schließlich nur sehr widerstrebend zusammen. Sehr schnell merken Claire und Rafael aber, dass sie sich prima verstehen und ein ausgezeichntes Team ergeben. Die beiden werden schließlich sogar noch richtig gute Freunde werden und wie ihre Freundschaft dargestellt wird, fand ich einfach nur großartig.
Gemeinsam mit Claires schrulliger Tante Odette, dem witzigen blauen Delune Geist Gabriel und dem Siebenschläfer der Bellesons namens Fantin werden die beiden Magierkids alles daran setzen dem hinterhältigen Zauberer Felistin Gargoll das Handwerk zu legen. Ob ihnen das am Ende gelingen wird und wenn ja, wie, nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Spannung muss schließlich sein. ;)

Apropos Spannung: Langeweile sucht man hier wahrlich vergebens. Es gibt lauter aufregenden Szene, viele originelle Ideen und jede Menge Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Man ist immerzu am Mitfiebern und da auch die witzigen Momente nicht zu kurz kommen, kommt man stellenweise auch aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr heraus. Also meinen Geschmack hat der Humor komplett getroffen. :D
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Erzählperspektive öfters wechselt. So etwas liebe ich ja total – ich finde, dass wechselnde Sichtweisen die Handlungen stets nur noch packender machen.
Die gesamte Story ist einfach nur zauberhaft und so erstklassig durchdacht. Sie steckt voller Magie und Fantasie und lässt uns die Bekanntschaft mit lauter einzigartigen Gestalten machen. Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Manche sind so herrlich schräg drauf! So habe ich mich zum Beispiel über Claires Vater, ihren Großvater, Urgroßvater und Ururgroßvater köstlich amüsiert. Vor allem den sehr schwerhörigen Ururgroßvater Leopold fand ich einsame Spitze.
Die vier sitzen seit ihrem Tod nebeneinander als sprechende Steinfiguren in der Gartenmauer fest und versorgen Claire mit Ratschlägen. Ulkige Idee, oder?

Neben Figuren bin ich auch von dem Setting ganz begeistert. Tatsächlich stehe ich eigentlich gar nicht so auf ein Pariser-Setting, keine Ahnung, warum, aber hier hat es mir unfassbar gut gefallen. Christina Wolff beschreibt alle Orte so zauberisch schön und wahnsinnig cool – Kopfkino pur, sag ich euch! Genial fand ich, dass so einige bekannte Pariser Sehenswürdigkeiten eine große Rolle bei dem Abenteuer spielen werden wie der Eiffelturm oder der Louvre. Das Pariser Flair ist der Autorin wirklich vortrefflich geglückt. Also ich bin ganz begeistert von der einzigartigen Kulisse und finde, dass sie einfach nur perfekt zu dieser wundervoll magischen Geschichte passt.

Da das Buch sehr abgeschlossen endet, gehe ich davon aus, dass es sich hier um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre allerdings durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Claire, Rafael und Co. geben wird. Ich würde mich jedenfalls sehr über einen zweiten Band freuen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innengestaltung des Buches. Nicht nur das Cover ist ein absoluter Hingucker – auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, kann sich sehen lassen. Max Meinzold zählt mittlerweile ganz klar zu meinen Lieblingsillustratoren. Ich liebe seinen unverkennbaren Zeichenstil. An seinen fantastischen Bildern kann ich mich einfach nie sattsehen. Mich hat es daher riesig gefreut, dass wir in „Die Magier von Paris“ in den Genuss seiner famosen Zeichenkunst kommen. Seine schwarz-weiß Illustrationen, die die Geschichte begleiten und die, yay, sogar ganzseitig sind, schaffen eine ganz besondere, geheimnisvolle Atmosphäre und sind einfach nur zum Träumen schön.

Fazit: Spannend, lustig, atmosphärisch – ein wunderbar fantasievolles Kinderbuch voller Abenteuer und Magie! Mir hat „Die Magier von Paris“ ein bezauberndes Leseerlebnis beschert. Die Handlung lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen, das Setting ist grandios, die Charaktere wurden super liebevoll und hervorragend ausgearbeitet und die Illustrationen von Max Meinzold sind einfach nur mal wieder traumhaft. Egal ob Groß oder Klein - ich kann „Die Magier von Paris“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Spannend, abenteuerlich, wunderschön - ein toller Auftakt, der große Lust auf mehr macht!

Wild Rescuers
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Beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Edel Kids Books Verlags ist mir „Wild Rescuers“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir unheimlich gut – ich liebe dieses Abenteuerhafte, das es verströmt. ...

Beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Edel Kids Books Verlags ist mir „Wild Rescuers“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir unheimlich gut – ich liebe dieses Abenteuerhafte, das es verströmt. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Die 12-jährige Stacy und ihre sechs Wölfe möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 12-jährige Stacy lebt zusammen mit einem Rudel Wölfe in einem Wald. An ihre richtige Familie hat sie keine Erinnerung und was dazu geführt hat, dass sie in der Wildnis gelandet ist, weiß das Mädchen ebenfalls nicht. Stacys Familie sind nun ihre sechs Wölfe, zu denen sie mittlerweile eine ganz besondere und sehr innige Beziehung hat. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Tiere in Not zu retten und den Wald zu beschützen. Doch dann schweben Stacys Wölfe plötzlich selbst in großer Gefahr. Fremde Wölfe haben verstärkt im naheliegenden Dorf Schafe gerissen und die Menschen haben daraufhin eine Wolfsprämie ausgerufen. Noch schlimmer wird die Lage, als Stacy herausfindet, dass ihr Wald für eine riesige Freizeitanlage gerodet werden soll. Ein großes und gefährliches Abenteuer beginnt...

Als mein Exemplar bei mir eintraf und ich das erste Mal einen Blick hineinwarf, war ich sofort ganz hin und weg. Vorne im Buch befindet sich eine umwerfende Karte, welche den Wald zeigt, in dem unsere Buchheldin Stacy mit ihren Wölfen lebt. Ich liebe Karten in Büchern, daher habe ich mich mega gefreut, als mich beim Aufschlagen des Buches so eine hübsche Karte anlachte. Ganz verzaubert bin ich auch von der Doppelseite (ebenfalls vorne im Buch), die die wichtigsten Charaktere mit kleinen Bildchen zeigt. Die Geschichte selbst ist übrigens auch wunderschön illustriert. Die vielen schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Vivienne To sind einfach nur traumhaft. An denen konnte ich mich gar nicht sattsehen. Es gibt viele ganzseitige Illustrationen und sogar ein paar doppelseitige. Die Bilder harmonieren stets wunderbar zum Geschehen zum Text und schaffen eine ganz besondere, herrlich abenteuerliche Atmosphäre.
Von der Aufmachung her konnte mich „Wild Rescuers“ also schon mal komplett überzeugen. Voller Freude begann ich also mit dem Lesen - und war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von der Story.

Mir hat der Auftakt der „Wild Rescuers“ - Reihe ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. In meinen Augen ist der Autorin Stacy Plays mit „Wächter des Waldes“ ein wundervoller Serienstart gelungen, der von Anfang bis Ende zum Mitfiebern einlädt und große Lust auf mehr macht. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf Englisch gibt es sogar bereits eine Fortsetzung und da hoffe ich nun sehr, dass sie in absehbarer Zeit ebenfalls noch ins Deutsche übersetzt werden wird. Bin schon total gespannt wie es mit dem Mädchen Stacy und ihren Wölfen weitergehen wird.

Ich hatte einen prima Einstieg in das Buch. Die Handlung ist bereits auf den ersten Seiten super spannend, als Stacy und ihre Wölfe ein kleines Kaninchen retten. Ich war von Beginn an ganz gebannt von den Geschehnissen und wollte am liebsten gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Da der Schreibstil so schön locker-leicht und mitreißend ist, die Schrift eine angenehme Größe hat und die Kapitel sehr kurz sind, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Hinzu kommen dann natürlich noch die zahlreichen Illustrationen und die packende Handlung. Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Zielgruppe ähnlich sein wird. Empfohlen wird „Wild Rescuers“ für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Ich denke allerdings, dass das Buch durchaus auch schon was für 10-jährige abenteuerlustige Leser ist.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 12-jährigen Stacy in der dritten Person. Stacy war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre mutige, kämpferische und liebenswerte Art vom ersten Moment an total gerne. Mit Stacy ist der Autorin eine fabelhafte und sehr starke Buchheldin gelungen, die man als Leser sofort ins Herz schließen muss. Ein bisschen schade fand ich nur, dass man kaum was über Stacys Vergangenheit erfährt. Was genau ist geschehen, das dazu geführt hat, dass sie bei ihren Wölfen gelandet ist? Wo sind ihre Eltern? Sind sie überhaupt noch am Leben? Da es sich hier aber um einen Reihenauftakt handelt, hat mich dieser Punkt nun nicht allzu sehr gestört. Ich habe die große Hoffnung, dass wir bezüglich Stacys Vorgeschichte in den weiteren Bänden mehr erfahren werden.

Woran ich mich erst gewöhnen musste, sind die etwas unrealistischen Punkte. Über das Verhalten der Wölfe zum Beispiel habe ich mich anfangs etwas gewundert. Ich bin überhaupt keine Wolfsexpertin, aber dass die Wölfe Stacy so gut verstehen können, ihr aufs Wort gehorchen und ihr zuliebe sogar kaum Tiere töten und fressen...hm, keine Ahnung, das fand ich zuerst einfach etwas komisch. Irgendwie war ich ja auch anfangs davon ausgegangen, dass wir es hier mit sprechenden Wölfen zu tun bekommen werden, was aber nicht der Fall ist.
Wie aber bei den wenigen Informationen bezüglich Stacys Familie, so haben mich auch die etwas unglaubwürdigen Dinge kaum gestört. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt. Kinder, so denke ich, wird das ungewöhnliche Verhalten der Wölfe vermutlich gar nicht groß auffallen.

Bis auf die etwas unlogischen Aspekte bin ich aber total begeistert von der Geschichte. Abenteuer, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt Hilfsbereitschaft, Tier- und Naturschutz – also mir hat diese Mischung aus diesen vielen tollen und wichtigen Themen wahnsinnig gut gefallen.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Das Setting ist einfach nur brillant und wird so cool beschrieben! Ich hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und wäre am liebsten in das Buch hineingekrabbelt, um mir den Taigawald, die verlassene Mine, die Höhle von Stacy und ihren Wölfen und all die anderen faszinierenden Orte selbst mal anzuschauen.

Fazit: Ein fantastisches Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der Auftakt der „Wild Rescuers“ - Reihe richtig gut gefallen. Die Geschichte ist enorm fesselnd und spannend und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Sie enthält viele großartige Themen und Botschaften und beschert uns dank der bildhaften Beschreibungen der Schauplätze das pure Kopfkino. Die Figuren wurden mit viel Liebe ausgearbeitet, der Schreibstil ist klasse und die vielen Illustrationen von Vivienne To sind einfach nur ein Traum. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Mitreißend, super witzig und genial aufgemacht - eine weitere tolle Fortsetzung!

Collins geheimer Channel (Band 4) - Wie ich zum Super-Brain wurde
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Dem Erscheinen des vierten Bandes von „Collins geheimer Channel“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Die drei Vorgänger konnten mich hellauf begeistern und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch ...

Dem Erscheinen des vierten Bandes von „Collins geheimer Channel“ habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Die drei Vorgänger konnten mich hellauf begeistern und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch der vierte Teil ein sehr unterhaltsames Leseerlebnis bescheren wird.

Collin ist entsetzt als ihm sein Lehrer Herr Beier eröffnet, dass er das Bio-Projekt zusammen mit seinem Erzfeind Wilhelm von Rosenberg machen soll. Gemeinsam mit Wilhelm, das Grauen, soll Collin zwei Tage in dem Krankenhaus, in welchem seine Mutter arbeitet, aushelfen. Oh no, das kann ja nur grauenvoll werden. Warum ausgerechnet Wilhelm? Sein bester Freund Jo-Jo wäre Collin als Projektpartner viel, viel lieber gewesen. Die beiden Freunde hätten die Projekttage prima dafür nutzen können, um an Collins Durchbruch zu arbeiten. Mittlerweile hat ihr YouTube-Kanal Chill-Mal-Channel schon über 2000 Follower! Nicht mehr lang und Collin wird ein richtiger Star sein. Allerdings ist es irgendwie gar nicht so einfach zum Super-Brain zu werden, wenn niemand wissen darf, dass Collin der geheimnisvolle YouTuber mit der Puma-Maske ist.

An alle, die meine große Leidenschaft für Comic-Romane teilen und noch nicht die „Collins geheimer Channel“ - Bücher gelesen haben: Ändert das! Unbedingt! Ich kann euch diese unglaublich witzige Reihe echt nur ans Herz legen. Nachdem mich die ersten drei Bände so begeistern konnten, ist es nun auch Band 4 ausgezeichnet gelungen, mir ein wunderschönes Leseerlebnis zu bescheren. Meine Vorfreude auf das Buch war also absolut gerechtfertigt. In meinen Augen hat Sabine Zett auch mit „Wie ich zum Super-Brain wurde“ eine erneute wundervolle Fortsetzung aufs Papier gezaubert.
Solltet ihr allerdings tatsächlich noch nicht die Bekanntschaft mit Collin und Co. gemacht haben, rate ich euch dringend, dies in Band 1 zu tun. Ich persönlich halte es bei dieser Reihe für besser und sinnvoller, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält, da sie etwas aufeinander aufbauen. Da allerdings alles Wichtige in jedem Folgeband kurz erklärt wird und es zudem supercoole Steckbriefe zu Beginn der Geschichte gibt, sollte es vermutlich auch ohne Vorkenntnisse gehen, wenn man mit Band 4 einsteigt. Der Lesespaß ist allerdings definitiv um einiges höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls große Klasse. Ich hatte einen prima Einstieg in das Buch und musste bereits bei den ulkigen Steckbriefen breit schmunzeln. Ich liebe einfach den Humor in den Collin-Bücher und bin auch in diesem Band humormäßig ganz auf meine Kosten gekommen. Fette Grinser ohne Ende, ein ständiges amüsiertes Kichern – meine Gesichtsmuskeln waren hier wirklich äußerst aktiv beim Lesen. :D
Ich bin mir sehr sicher, dass es der Zielgruppe ganz genauso ergehen wird wie mir und sie aus dem grinsen gar nicht mehr herausgekommen werden. Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. In erster Linie werden die Bücher, so denke ich, Jungen ansprechen, allerdings ist die Reihe ganz klar auch für Mädels absolut lesenswert!
Für Kinder ab 10 Jahren bietet sich „Collins geheimer Channel“ fabelhaft zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist modern, witzig und mitreißend, die Schrift hat eine angenehme Größe, die Kapitel sind schön kurz und durch die grandiose Aufmachung befindet sich auf den Seiten stets nur recht wenig Text. Lesemuffel kann ich die Bücher daher ganz besonders ans Herz legen. Für lesefaule Kinder ist die Collin-Reihe wirklich perfekt geeignet!

Wie bei den drei Vorgängern, so ist auch bei Band 4 die Innengestaltung hervorragend gelungen. Dieser Comic-Stil in den Collin-Büchern ist einfach nur genial. Es gibt jede Menge kreative Schriftspielereien und viele, viele urkomische schwarz-weiß Illustrationen von Zapf (Falk Holzapfel). Ich stehe ja total auf den lustigen Zeichenstil von Zapf und ich gehe sehr davon aus, dass er bei der Zielgruppe besonders gut ankommen wird.

Neben der einzigartigen Bild-Text-Kombi hat mir auch die Handlung richtig gut gefallen. Zusammen mit unserem Hauptprotagonisten Collin und seinem Erzfeind Wilhelm Rosenberg werden wir Leser zwei sehr trubelige und höchst amüsante Tage im Krankenhaus verbringen. Wer die Reihe kennt, der weiß, dass Wilhelm der totale Kotzbrocken ist. Verständlich, dass Collin „Graf Wilhelm Dracula“ wie er ihn gerne nennt, überhaupt nicht leiden kann. Und mit dem Blödmann soll er zusammen für das Bio-Projekt zwei ganze Tage verbringen? Ihr könnt euch vermutlich denken, dass Collin wenig begeistert darüber ist. ;)
Sehr wurmen tut ihn auch, dass Wilhelm scheinbar ebenfalls ein Auge auf die hübsche Kim geworfen hat. In Kim, müsst ihr wissen, ist Collin bis über beide Ohren verknallt. Was Kim angeht, erwartet uns übrigens in diesem Band eine große Überraschung. Da ich aber nicht spoilern möchte, werde ich hier selbstverständlich nicht verraten, was ich damit meine, hehe.
Auch Collin und Wilhelm werden uns Leser in mancher Hinsicht sehr verblüffen. Die beiden werden noch merken, dass der jeweils andere ab und an eigentlich ganz okay und nett sein kann.

Ansonsten möchte ich aber gar nicht mehr groß was zur Handlung sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass Sabine Zett auch diesen Band mit lauter aufregenden und witzigen Szenen versehen hat, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Vor allem Collins unnachahmliche Oma Irmgard ist in diesem Band der Knaller! Wie kommt man nur immer auf so schräge Ideen? Einfach herrlich, sag ich euch.
Etwas schade fand ich nur, dass es erneut recht wenige YouTube-Videos von Collin und seinem besten Freund Jo-Jo gibt. Schon in Band 3 fand ich, dass es etwas weniger youtubemäßig zugeht als in den ersten beiden Bände und auch in „Wie ich zum Super-Brain“ hatte ich irgendwie den Eindruck, dass das Videodrehen ein bisschen zu kurz kam. Da die Story aber mit vielen anderen tollen Dingen aufwarten kann, hat mich dieser Punkt letztendlich kaum gestört. Mir hat das Buch echt richtig gut gefallen und hoffe sehr, dass es auch noch einen fünften Band geben wird. Über ein erneutes Wiedersehen mit dem einmaligen Collin und den vielen anderen famosen Charakteren würde ich mich riesig freuen.

Fazit: Eine weitere mega coole Fortsetzung, die riesengroße Lust auf mehr macht! Ich bin hellauf begeistert vom vierten Collin-Band. Die originelle Story steckt voller genialer und lustiger Ideen und macht einfach nur unfassbar gute Laune. Die Aufmachung ist brillant, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrulligen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen und die vielen Illustrationen von Zapf sind ebenfalls wieder einsame Spitze. Ich kann den Band 4 dieser wunderbaren Comic-Roman-Reihe wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Deutlich schwächer als der Vorgänger

Lang lebe König Frosch!
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Die Kinderbücher von Martin Baltscheit lese ich immer unheimlich gerne. Besonders klasse von ihm finde ich „Nur ein Tag“. Meine Freude war daher groß gewesen, als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung ...

Die Kinderbücher von Martin Baltscheit lese ich immer unheimlich gerne. Besonders klasse von ihm finde ich „Nur ein Tag“. Meine Freude war daher groß gewesen, als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von dem Buch erscheinen wird. Auf das Wiedersehen mit dem Fuchs und dem Wildschwein habe ich mich schon riesig gefreut.

Fuchs und Wildschwein sehnen ungeduldig den Zeitpunkt herbei, an dem eine neue kleine Eintagsfliege schlüpfen wird und sie endlich wieder für einen Tag lang Eltern sein dürfen. Gespannt hocken sie am See und warten darauf, dass die Eintagsfliege schlüpft. Statt einer hübschen kleinen Fliege steigt aber ein grüner Frosch aus dem Wasser, der behauptet, eine Eintagsfliege zu sein. Da er sich verkleidet hat, glauben ihm Fuchs und Wildschwein seine Lüge. Auch seine weitere Schwindelei, dass er ein König sei – genauer gesagt ihr König – kaufen sie ihm ab. Angeblich wurden der Frosch, der Fuchs und das Wildschwein verzaubert und durch diesen Zauber haben die beiden Freunde vergessen, dass sie einst seine Untertanen waren. König Frosch verlangt nun ein Schloss sowie leckere gegrillte Fliegen und strikten Gehorsam. Und eine Mauer soll auch schleunigst gebaut werden! Ob Fuchs und Wildschwein wirklich auf dieses riesengroße Lügenmärchen hereinfallen werden? Wird der Frosch noch entlarvt werden?

Wie oben bereits erwähnt mag ich „Nur ein Tag“ von Martin Baltscheit richtig gerne. Meine Erwartungen an den zweiten Band waren daher natürlich ziemlich hoch gewesen. Da zudem das Cover so bezaubernd aussieht und der Klappentext so süß klingt, habe ich mir schon recht viel von dem Buch erhofft. Leider wurde ich von „Lang lebe König Frosch“ sehr enttäuscht. Mit dem Vorgänger kann es in meinen Augen überhaupt nicht mithalten. Ich finde die Geschichte viel zu komplex, tiefsinnig und ironisch für ein Kinderbuch ab 6 Jahren. Und zu wirr. Selbst ich, als Erwachsene, habe manches nicht auf Anhieb verstanden und musste einige Passagen ein zweites Mal lesen.
Der Schreibstil hat sich für mich zwar sehr angenehm lesen lassen, allerdings bin ich öfters über Formulierungen und Wörter gestolpert, die ich nicht so angemessen für ein Kinderbuch dieser Altersklasse finde. Keine Ahnung, ob ich das einfach zu streng sehe, aber Sätze wie „Leg dein Ei ab und geh sterben!“ sehe ich persönlich nicht gerne in Kinderbüchern.
Auch nicht so glücklich bin ich mit den vielen französischen Wörtern. Da der Frosch scheinbar Franzose ist, benutzt er öfters Begriffe aus seiner Muttersprache. Diese werden zwar unten auf den Seiten übersetzt, aber wie man sie ausspricht, wird nicht erläutert. Ich fand den Akzent des Frosches eigentlich sehr lustig und ein paar einfache französische Wörter wie „Bonjour“ hätte ich okay gefunden, aber hier waren es mir etwas zu viele französische Vokabeln.

Was mir sehr gut gefallen hat, sind die verschiedenen Schriftfarben. So sind die Sätze des Frosches zum Beispiel immer grün. Super fand ich auch, dass einige Wörter fett gedruckt sind und sich somit ebenfalls vom Text abheben.

Das Beste an dem Buch waren für mich ganz klar die vielen wunderschönen farbigen Illustrationen von SaBine Büchner. Ich mag den Zeichenstil von SaBine Büchner unglaublich gerne. Ihre Bilder haben immer so etwas herrlich Fröhliches an sich und machen mega gute Laune. Sie sind total lustig und stecken stets voller knuffiger und ulkiger Details. Mich hat es daher unbändig gefreut, dass wir in „Lang lebe König Frosch“ in den Genuss von jeder Menge ihrer zauberhaften Bilder kommen.

Die optische Aufmachung ist wirklich prima gelungen – was die Handlung angeht, habe ich oben ja schon deutlich gemacht, dass sie mich nicht so verzaubern konnte wie von mir erhofft. Die Idee der Geschichte fand ich großartig und sehr interessant, da sie wichtige Themen wie Manipulation, Population und Lügen anspricht, aber die Umsetzung fand ich nicht so gelungen. Wobei ich sagen muss, dass ich den Anfang noch richtig gut und witzig fand und da noch davon ausgegangen bin, dass mich das Buch begeistern wird. Dies änderte sich dann aber doch recht schnell. Das Ende konnte mich dann wieder mehr zufrieden stellen, aber ansonsten finde ich die Story leider nicht so dolle.
Am schwersten tue ich mich definitiv mit der Altersangabe. Ich denke nicht, dass Kinder sehr viel Freude mit dem Buch haben werden, da sie vieles nicht verstehen werden. Es kommt natürlich immer aufs Kind an, bestimmt gibt es auch welche, die „Lang lebe König Frosch“ toll finden werden, aber ich persönlich finde die Geschichte einfach nicht geeignet für Mädchen und Jungen ab 6 Jahren.

Fazit: In meinen Augen ist „Lange lebe König Frosch!“ zu anspruchsvoll und tiefgründig für ein Kinderbuch ab 6 Jahren. Mir hat die Fortsetzung von „Nur ein Tag“ leider nicht so gut gefallen wie von mir erhofft. Selbst ich, als Erwachsene, hatte manchmal leichte Probleme damit, der Handlung zu folgen. Wirre Gedankengänge, ein schwerer Humor, teilweise eine etwas unangemessene und kindgerechte Sprache – echt schade, ich hätte das zweite Abenteuer mit Fuchs und Wildschwein so gerne geliebt. Wovon ich aber hellauf begeistert bin, sind die vielen fabelhaften farbenfrohen Illustrationen von SaBine Büchner. Diese sind wirklich wundervoll und hinreißend schön. Ich kann das Buch aber dennoch nicht so wirklich empfehlen, zumindest nicht für Kinder ab 6 Jahren. Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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