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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein zauberhaftes Kinderbuch!

Rikka
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Bei „Rikka wirklich für immer“ war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover gefällt mir richtig gut – ich mag diese vielen kleinen süßen Details und den drolligen verträumten Blick des Mädchens total ...

Bei „Rikka wirklich für immer“ war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover gefällt mir richtig gut – ich mag diese vielen kleinen süßen Details und den drolligen verträumten Blick des Mädchens total gerne. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich für sehr schnell fest: Rikka möchte ich unbedingt kennenlernen!

Die 10-jährige Rikka hat es zurzeit echt nicht leicht. Als hätte sie mit ihren kleinen Geschwistern, ihren getrennt lebenden Eltern und deren neuen Partnern nicht schon genug um die Ohren, fängt ihre beste Freundin Lise auf einmal mit dem Thema Liebe an. Sie hat sich in Tom aus der B-Klasse verguckt und möchte unbedingt, dass Rikka für sie bei Tom zu Hause anruft und ihn fragt, ob er mit Lise gehen möchte. Rikkas Begeisterung hält sich sehr in Grenzen. Dann kommt es plötzlich zu einer ganz blöden Verkupplungskatastrophe und Lise ist stinksauer auf ihre Freundin. Kein Wort spricht sie mehr mit Rikka. Als wäre das alles nicht schon mehr als genug, was eine 10-jährige verkraften kann, fühlt sich Rikka plötzlich ganz komisch, wenn sie den neuen Nachbarsjungen sieht. Und sie verhält sich mega peinlich in seiner Gegenwart! Sie wird sich doch nicht in diesen Jimmy verknallt haben? Ob Rikka dieses großes Chaos, welches zurzeit ihr Leben beherrscht, wohl überstehen wird?

Maiken Nylund ist mit „Rikka wirklich für immer“ in meinen Augen ein ganz bezauberndes Kinderbuchdebüt gelungen. Auf eine einfühlsame, authentische und kindgerechte Weise behandelt die norwegische Autorin in ihrem ersten Buch die wichtigen Themen Freundschaft, das erste Mal Schmetterlinge im Bauch haben, Patchworkfamilie, Missverständnisse, Zoff mit der besten Freundin, Versöhnung und Zusammenhalt. Ich muss gestehen, dass sich die Geschichte für mich als viel tiefsinniger herausgestellt als erwartet. Mich hat „Rikka wirklich für immer“ daher sehr positiv überrascht. Das Einzige, was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, ist das Ende. Mich hat es natürlich riesig gefreut, dass es alles gut ausgehen wird, nur war mir eine Sache am Schluss ein bisschen zu unrealistisch und überspitzt dargestellt. Allzu sehr gestört hat mich dieser Aspekt allerdings nicht. Ist nur kleiner negativer Kritikpunkt meinerseits. Abgesehen von dem Ende bin ich wirklich hellauf begeistert von dem Buch. Mir hat es ein herrliches, wenn auch recht kurzes, Leseerlebnis beschert.

Für mich, als Erwachsene und absolute Vielleserin, war das Buch natürlich im Nu durchgeschmökert. Da es nur gute 120 Seiten besitzt, die Schrift angenehm groß und die Handlung durchweg mitreißend ist und die Kapitel sehr kurz sind, habe ich es in einem Rutsch gelesen. Für die Zielgruppe, sprich Kinder ab 9 Jahren, sind Schrift, Seiten- und Kapitellänge natürlich einfach nur perfekt. Besonders für Lesemuffel ist „Rikka wirklich für immer“ super geeignet. Ich bin mir sehr sicher, dass auch eher lesefaule Kinder hier zu begeisterten Bücherwürmern mutieren und das Buch ratzfatz durch haben werden.
In erster Linie wird der Inhalt und auch das Cover wohl junge Mädels ansprechen. Mädchen ab 9 Jahren würde ich „Rikka wirklich für immer“ auch am meisten ans Herz legen, allerdings denke ich durchaus, dass auch Jungen hier sehr viel Spaß beim Lesen haben werden.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 10-jährigen Rikka in der dritten Person. Rikka habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein unglaublich sympathisches und liebes junges Mädel und wirkt so schön normal und lebensecht. Rikka muss man einfach gernhaben. Ihre Gedanken und Gefühle werden sehr anschaulich, warmherzig und vollkommen nachvollziehbar beschrieben, sodass sich die Zielgruppe wunderbar mit ihr identifizieren kann. Mir allerdings ist ebenfalls spielend leicht gelungen, mich in unsere Protagonistin hineinzuversetzen. Ich hatte stellenweise ein unendliches Mitleid mit Rikka. Dass ihre Eltern geschieden sind und mittlerweile neue Familien haben, macht ihr schwer zu schaffen, die plötzliche Funkstille zwischen ihr und Lise belastet sie ebenfalls sehr und dann kommen auf einmal noch diese neuen Gefühle für einen Jungen mit ins Spiel. So viele Veränderungen – verständlich, dass die 10-jährige mit dem Ganzen komplett überfordert ist.

Ich fand Rikka einfach nur klasse. Vor allem ihre Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen. Anfangs fühlt sie sich noch allein und frisst alle ihre Sorgen in sich hinein. Mit der Zeit aber wird Rikka offener und vertraut ihre Gefühle und Probleme ihren Eltern an.

Neben Rikka fand ich auch die Nebencharaktere hervorragend gelungen. Lise, Rikkas Familie, der neue Nachbarsjunge – allesamt wirken sie wie aus dem Leben gegriffen und tragen dazu bei, dass man eine fabelhafte Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung des Buches. Nicht nur das Cover ist richtig cool – auch die Innenaufmachung ist entzückend. Wenn man das Buch aufschlägt, wird man von einem hübschen Einband mit lauter knuffigen Zeichnungen empfangen und auch die Kapitelanfänge wurden mit niedlichen Illustrationen versehen. Mir haben die schwarz-weiß Bilder von Cathrine Sandmæl total gut gefallen. Sie passen einfach nur prima zur Geschichte und machen das Lesevergnügen noch zauberhafter.

Fazit: Einfühlsam tiefgründig, herzerwärmend schön – ein wundervolles Kinderbuch! Maiken Nylund ist mit „Rikka wirklich für immer“ ein tolles Debüt gelungen, welches ich, egal ob Jung oder Alt, jedem sehr ans Herz legen. Auf eine gefühlvolle, liebenswürdige und authentische Weise behandelt die norwegische Autoren wichtige Themen wie Freundschaft, getrennt lebende Eltern, das erste Mal verliebt sein und Zoff mit der besten Freundin haben. Die Geschichte ist einfach nur zuckersüß und auch die Aufmachung mit den hinreißenden Illustrationen ist superschön. Ich bin begeistert und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Ein wunderbares Buch!

Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor
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Als ich das erste Mal von „Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ich mich ...

Als ich das erste Mal von „Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich liebe diese düstere, zauberische Stimmung, die es verströmt. Für mich stand daher sehr schnell fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Ich es also nur zu gerne bei mir einziehen.

Ruby hat die Nase gestrichen voll! Hat sie sich an einem Ort gerade eingelebt, heißt es auch schon wieder: Zelte abbrechen und woanders neu aufschlagen. Ruby hasst dieses ständige Umziehen. Als ihre Eltern mal wieder einen Umzug planen, dieses Mal soll es nach New York gehen, hat Ruby endgültig genug. Sie fasst daher den Entschluss die Einladung ihres Onkels anzunehmen und die Sommerferien bei ihm in Redmoor Garden in Cornwall zu verbringen. Mit Koffer und Kaktus reist sie an und ist vom ersten Moment an ganz fasziniert von der dunklen Schönheit des geheimnisvollen Gartens. Besonders die Eulen, die in den uralten Bäumen leben, haben es ihr angetan. Ruby beginnt Redmoor Garden zu erkunden und verliebt sich dabei immer mehr in die wilde Natur und in die verborgenen Orte des Gartens. Dann aber beginnen die Eulen plötzlich Menschen anzugreifen. Was hat es mir diesen unerklärlichen Angriffen nur auf sich? Ruby möchte das Rätsel um die Eulen unbedingt lüften. Ein spannendes Abenteuer erwartet sie...

Als ich das Buch das erste Mal aufschlug und die umwerfende Karte vorne im Einband erblickte, hat mein Herz einen kleinen Hüpfer vor Freude getan. Ich liebe Karten in Büchern! Ihr auch? Nun, dann werdet ihr euch bei „Eulennacht“ sicherlich genauso sehr freuen wie ich, denn die Karte, die den Garten Redmoor mitsamt Umgebung zeigt, ist wirklich zauberhaft schön.
Von der Gestaltung her konnte mich das Buch vollkommen überzeugen. Das traumhafte Cover, die entzückende Karte – und dann wurden die Kapitelanfänge auch noch mit süßen Eulenzeichnungen versehen. Wie aber sah es mit der Geschichte aus? Konnte sie mich genauso so begeistern wie die gelungene Aufmachung?

Mir hat das, was ich hier zu gelesen bekommen, unheimlich gut gefallen! Allerdings muss ich gestehen, dass meine Erwartungen nicht komplett erfüllt wurden. Mir persönlich haben sich manche Stellen im Mittelteil leider ein bisschen zu sehr gezogen. Was mich dann auch noch etwas gestört hat, ist, dass die Kapitel nicht auf einer neuen Seite anfangen. Die Kapitel sind zwar angenehm kurz, nur dadurch, dass sie immer mitten auf einer Seite beginnen, befinden sich auf den Seiten immer so viel Text. Für so was bin ich einfach total anfällig. Auf Dauer finde ich Bücher irgendwie etwas anstrengend zu lesen, wenn es zwischendurch keine größere Absätze gibt.
Bis auf diese zwei Punkte habe ich aber nichts zu meckern. Ich habe tolle Lesestunden mit „Eulennacht“ verbracht und wäre beim Durchschmökern nur zu gerne in das Buch hineingekrabbelt, um mir den fantastischen Redmoor Garden und all die anderen märchenhaften Orte selbst mal anzusehen. Pauls Baumhaus, die Wunschweide, die Grotte – mich hat da die irgendwie total die Entdecker- und Abenteuerlust gepackt. :D

Das Setting hat mir wirklich unglaublich gut gefallen! Redmoor Garden wird einfach nur grandios und wunderbar bildhaft beschrieben. Kopfkino pur, sag ich euch! Dank der einzigartigen Kulisse wird zudem eine ganz besondere, herrlich düstere Atmosphäre geschaffen, in welche ich nur zu gerne eingetaucht bin.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Ruby in der Ich-Perspektive. Ruby habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist so erfrischend anders und besitzt eine herrlich toughe und mutige Art. Dank der anschaulichen Erzählweise ist es mir von den ersten Seiten an spielend leicht gelungen, mich in Ruby hineinzuversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit nachzuvollziehen.
Was mir an Ruby ganz besonders gut gefallen hat, ist ihr großes Herz für Tiere und die Natur. Als sie ein kleines einsames Eulenbaby findet, fasst Ruby sofort den Entschluss sich um das kleine gefiederte Kerlchen zu kümmern. Spencer, wie sie die kleine Eule nennen wird, verpasst ihr mit seinem scharfen Schnabel zwar öfters den ein oder anderen fiesen Kratzer, aber ans Aufgeben denkt Ruby keine Sekunde lang. Auf mich hat Ruby einen sehr reifen und erwachsenen Eindruck gehabt, was sie mir nur noch sympathischer gemacht hat.

Die weiteren Charakteren haben mir ebenfalls total gut gefallen. Allesamt wurden sie ausgezeichnet und mit viel Liebe ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Paul, mit welchem sich Ruby anfreunden wird und der ebenfalls ein großer Tier- und Naturfreund ist. Paul mochte ich von den Nebenfiguren eindeutig am liebsten. Wen ich auch klasse fand, ist Leo, Rubys Onkel.
Natürlich begegnen wir im Verlaufe des Buches aber auch so einigen weniger netten Gestalten. Diese müssen aber auch sein; durch sie wird das Leseerlebnis nur noch packender und aufregender.

Obwohl die Handlung für mich, wie oben bereits erwähnt, manchmal ein paar Längen hatte, habe ich die Story insgesamt dennoch als super spannend und fesselnd empfunden. Das große Rätsel um die Eulenangriffe lässt einen richtig mitfiebern und immerzu herumrätseln – vor allem zum Ende hin wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich so gebannt von den Geschehnissen war.

Wahnsinnig gut gefallen hat mir auch der Naturaspekt. Die Themen Nachhaltigkeit, Tierliebe und der Umgang mit der Natur und Umwelt wurden perfekt von Ruth Rahlff in die Geschichte eingefügt, sodass sie viele wundervolle Botschaften vermittelt, jede Menge interessantes und wichtiges Wissen vermittelt und sehr zum Nachdenken anregt. Vor allem Rubys Liebe zu Tieren fand ich wunderschön.

Fazit: Spannend, lehrreich, atmosphärisch – ein wunderschönes Buch voller Geheimnisse und Abenteuer! Mir hat „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ tolle Lesestunden beschert. Abgesehen von kleinen Längen im Mittelteil und den, in meinen Augen, etwas ungünstig platzierten Kapitelanfängen, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Die Story ist so schön düster und rätselhaft, der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Charaktere sind großartig und das Setting ist atemberaubend. Besonders gut gefallen hat mir, dass die wichtigen Themen Umwelt, Nachhaltigkeit, Natur- und Tierliebe eine große Rolle in der Geschichte spielen. Ich kann „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Ein taubenstarkes Buch voller spannender, genialer und urkomischer Momente!

Knallharte Tauben gegen das Böse (Band 1)
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Anfang des Jahres hat der Loewe Verlag ein neues Buchprogramm gestartet: Loewe Wow!. Gleich vier Titel sind Mitte Januar in diesem neuen Imprint erschienen und da mich drei der Bücher hellauf begeistern ...

Anfang des Jahres hat der Loewe Verlag ein neues Buchprogramm gestartet: Loewe Wow!. Gleich vier Titel sind Mitte Januar in diesem neuen Imprint erschienen und da mich drei der Bücher hellauf begeistern konnten, musste ich natürlich auch noch das vierte Loewe Wow! Buch bei mir einziehen lassen. So flatterten also diesen Monat die knallharten Tauben zu mir nach Hause.
Von außen konnte mich das Buch schon mal komplett überzeugen. Das Cover mit diesem knalligen Rot springt einem sofort ins Auge, die ulkigen Zeichnungen von den Tauben finde ich einfach nur zum Schießen komisch und ganz famos finde ich auch diesen tollen schwarzen Buchschnitt. Und dann dieser Titel! Knallharte Tauben – also ich finde den Titel einsame Spitze. Ein Buch, in welchem sich Tauben als Ermittler betätigen, habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich war daher wirklich schon wahnsinnig gespannt, wie mir die ersten drei aufregenden Fälle dieser ungewöhnlichen Detektiv-Bande gefallen werden.

Die besten Ermittler der Stadt? Das sind ganz klar die Knallharten Tauben bestehend aus Felsi, Locka, Tümmel und Bringer. Die vier gefiederten Freunde bilden die wohl coolste Tauben-Gang aller Zeiten und kämpfen gemeinsam gegen das Böse. Wohin sind all die leckeren Brotkrümmel aus dem Park verschwunden? Wer entführt Fledermäuse? Und warum? Und was führt bitteschön dieser seltsame Jung auf dem Food-Truck-Festival im Schilde? Sein merkwürdig riechender und mysteriös tickender Rucksack ist ja schon äußerst verdächtig...Enthält der Rucksack etwa eine Stinkbombe? Wow, ganz schön viel los in der Stadt. Ob die knallharten Tauben all diese kniffligen Fälle wohl aufklären werden?

Wie bei meinen drei vorherigen Loewe Wow! Büchern, so ist dem Verlag bei mir auch mit „Knallharte Tauben gegen das Böse“ das gelungen, was sie mit ihrem neuen Buchprogramm erreichen möchten: Ich habe das Buch aufgeschlagen und mir entfuhr ein begeistertes Wow! Gleich zu Beginn wird uns die wohl genialste Tauben-Gang aller Zeiten anhand von Zeichnungen auf einer Doppelseite vorgestellt und, hach, die Tauben sehen einfach so, so witzig aus. Das tolle Cover verspricht eindeutig nicht zu viel, das kann ich euch versprechen. Es liefert den perfekten Vorgeschmack darauf, was einen wundervoll Schräges im Innenteil erwartet.

Mir hat „Knallharte Tauben gegen das Böse“ richtig gut gefallen! Gleich drei spannende und höchst amüsante Detektiv-Fälle beschert uns dieser Band und alle drei haben sie mich bestens unterhalten.

Das Besondere an den Loewe Wow! Büchern ist die einzigartige Text-Bild-Gestaltung. Was heißt: Sehr wenig Text und viele, viele Bilder. In „Knallharte Tauben gegen das Böse“ ist diese außergewöhnliche Aufmachung in meinen Augen hervorragend gelungen. Die Illustrationen wurden ausgezeichnet in den Text eingefügt und erzählen stellenweise sogar alleine die Geschichte, also in etwa so, wie in einem Comic. Da zudem ohne Ende mit der Schrift herumgespielt wird, ist das Lesevergnügen, welches einem hier beschert wird, wirklich ein ganz besonderes und total lustiges.
Für Lesemuffel und Leseanfänger ist diese neuartige Erzählweise natürlich eine ganz feine Sache. Da nur so wenig Text vorhannden ist und die Schrift zudem angenehm groß ist, schafft man innerhalb kurzer Zeit viele Seiten und hat somit große Erfolgserlebnisse.

Die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Ben Wood haben mir mega gut gefallen. Sie sind so unglaublich witzig und wunderbar verrückt. Ich bin aus dem Schmunzeln und Kichern oft gar nicht mehr herausgekommen, da ich mich einfach nur köstlich über die urkomischen Zeichnungen amüsiert habe. 

Die packende Handlung konnte mich ebenfalls vollkommen überzeugen. Interessant finde ich, dass mal Tauben in die Rollen der Protagonisten schlüpfen. Mit Tauben verbindet man in der Regel ja eher etwas Negatives – man bezeichnet sie schließlich gerne als „die Ratten der Lüfte“. Mir hat es daher richtig gut gefallen, dass Andrew McDonald und Ben Wood Tauben in ihrer Reihe zu obercoolen Helden und gewitzten Spürnasen machen. Also ich muss gestehen, dass ich von Tauben nun tatsächlich irgendwie ein etwas anderes Bild im Kopf habe. Tja, wer weiß, vielleicht schlummert in der Taube, die gerne auf unserem Dach sitzt und vor sich hin gurrt, ja auch ein waschechter Detektiv. Oder Detektivin. Keine Ahnung, ob die Taube, die uns gerne besucht, eine Sie oder ein Er ist. ;)

Zusammen mit der superstarken Locka, der unfassbar biegsamen Tümmel, dem Meister der Tarnung namens Felsi und dem sich bestens auskennenden Bringer erleben wir Leser drei spannende Kriminalfälle, die, das kann ich euch versprechen, an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen lassen. Die drei Geschichten stecken voller kurioser Geheimnisse und actiongeladener Szenen. Mitfiebern und Miträtseln ist hier definitiv Programm! Und – wie oben bereits erwähnt – selbstverständlich kommt der Humor auch nicht zu kurz. Wie die Illustrationen, so hat mir auch die Handlung den oder anderen lauten Lacher gelockt und immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen gezaubert. Echt klasse, auf was für abgedrehte und originelle Ideen der Andrew McDonald so gekommen ist!

Kurz noch was zu unserer einmaligen Tauben-Gang: Ich könnte echt nicht sagen, welche der vier Tauben ich am liebsten mochte. Felsi, Locka, Tümmel, Bringer - sie sind einfach alle vier so sympathisch. Jeder von ihnen hat seine oder ihre unnachahmlichen Eigenarten und besonderen Fähigkeiten, mit welchen sie sich sofort in die Herzen von uns Lesern schleichen. Zu Tümmel muss ich aber noch loswerden, dass ich ihre Verbiegungskünste hammermäßig fand. Also, in was sich diese Taubendame so verwandeln kann – hach, herrlich, hihi. :D

Fazit: Ein supergurrtes Buch voller taubenstarker Momente! Andrew McDonald und Ben Wood haben mit „Knallharte Tauben gegen Böse“ einen fabelhaften Reihenauftakt aufs Papier gezaubert, welcher durchweg zum Mitfiebern einlädt und einfach nur mega gute Laune macht. Die Aufmachung ist großartig, die Illustrationen sind brillant und die vier Tauben Felsi, Locka, Tümmel und Bringer sind einfach nur der Knaller. Ich bin begeistert und freue mich schon riesig auf Band 2, welcher zu meiner großen Freude bereits hinten im Buch angekündigt wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Tiefgründig, einfühlsam, humorvoll, herzerwärmend schön - ein großartiges Kinderbuch!

Freischwimmen
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Als ich das erste Mal über „Freischwimmen“ stolperte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! Es klang einfach so, so gut! Bücher, die herzzerreißende, urkomische und tiefsinnige Geschichten erzählen, ...

Als ich das erste Mal über „Freischwimmen“ stolperte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! Es klang einfach so, so gut! Bücher, die herzzerreißende, urkomische und tiefsinnige Geschichten erzählen, fallen schon seit langem absolut in mein Beuteschema. Der Klappentext hatte ich mich wirklich sofort und da ich auch das Cover mega cool finde (es schimmert so herrlich!), zögerte ich keine Sekunde lang, sondern ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Der 9-jährige Cymbeline Iglu hat ein Geheimnis, das ihm ziemlich peinlich ist: Er ist noch nie geschwommen. Seine Mutter hat ihm stets vom Wasser ferngehalten. Aus welchen Gründen sie das getan hat, weiß der 9-jährige allerdings nicht. Als in der vierten Klasse Schwimmunterricht auf dem Stundenplan steht, traut Cym sich nicht zuzugeben, dass er nicht schwimmen kann. Aber mal ehrlich – so schwer kann das Schwimmen doch auch gar nicht sein. Dass es doch viel komplizierter ist als gedacht, merkt Cym aber sehr schnell, als er sich auf die dumme Wette von Blödmann Billy Lee einlässt. Fast wäre Cym ertrunken, aber zum Glück wird er noch rechtzeitig von seiner Mitschülerin Veronique Chang aus dem Becken gefischt. Was für eine Blamage. Noch beschämender wird das Ganze, als Cym merkt, dass er im Wasser seine Badehose verloren hat. Und es wird sogar noch schlimmer. Der Vorfall lässt seine Mutter vollkommen ausrasten. Als sie am nächsten Tag plötzlich weg ist, ändert sich für Cym alles schlagartig. Er wird für einige Zeit bei seinem Onkel und seiner Tante unterkommen, er wird neue Freunde finden und einem großen Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Cym möchte unbedingt herausfinden, was der Auslöser der Panikattacke seiner Mutter war. Was hat sie ihm nur all die Jahre verschwiegen?

Ich hatte eindeutig mal wieder den richtigen Riecher gehabt – ich bin hellauf begeistert von dem, was mich hier zwischen den umwerfend blau leuchtenden Buchdeckeln erwartet hat. Die kindliche, einfühlsame und humorvolle Erzählweise konnte ich mich von den ersten Seiten an komplett verzaubern und unseren Protagonisten Cym habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Bei „Freischwimmen“ war ich mir wirklich von Beginn an ziemlich sicher, dass ich ein Highlight in Händen halte. Nun, dem war dann auch tatsächlich so. In meinen Augen ist Adam Baron mit „Freischwimmen“ ein fantastisches Kinderbuchdebüt gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht des 9-jährigen Cymbeline, genannt Cym, in der Ich-Form. Mit ihm hat Adam Baron einen einzigartigen Buchhelden erschaffen. Cym ist ein unglaublich lieber und sympathischer Junge. Er ist verträumt, witzig, intelligent und einfach so jemand, den man wahnsinnig gernhaben muss.
Besonders gut gefallen hat mir, wie Cym uns seine Geschichte erzählt. Dieser kindliche und ehrliche Ton ist meinem Empfinden nach hervorragend gelungen. Er ist warmherzig, authentisch, zum Schmunzeln schön und liest sich absolut bezaubernd und locker-leicht. Spitze fand ich, dass Cym uns Leser öfters sogar direkt anspricht. Man fühlt sich Cym dadurch so richtig nahe und kann sich spielend leicht in ihn hineinfühlen. Mir zumindest ist dies mühelos geglückt.

Auch mit den weiteren Figuren konnte mich Adam Baron vollends überzeugen. Allesamt wurden sie ausgezeichnet ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Cyms Mum, die Künstlerin ist und ihren Sohn alleine großzieht. Sein Dad, dem Cym übrigens seinen ungewöhnlichen Namen zu verdanken hat, ist angeblich kurz nach seiner Geburt gestorben. Dass Cyms Mum ihrem Sohn etwas verheimlicht und zudem psychisch sehr instabil ist, wird uns Lesern sehr schnell deutlich. Was genau seine Mutter Cym aber alles verschweigt und was dazu geführt hat, dass es ihr gesundheitlich so schlecht geht, dass sie sich sogar in stationäre Behandlung begeben muss, all das werde ich hier natürlich nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Bezüglich Cym und seiner Mum möchte ich noch gerne loswerden, dass mir das innige Verhältnis der beiden enorm gut gefallen hat. Seine Mum bedeutet Cym alles. Das wird einem sofort klar. Ich fand es so herzerwärmend und ergreifend zu lesen, wie lieb sich die beiden haben. Als Cym von seiner Mutter getrennt ist, da sie sich in einer Klinik befindet, werden die Gefühle und Gedanken des 9-jährigen so unendlich bewegend und traurig-schön dargestellt. Ich musste bei manchen Szenen des öfteren schwer schlucken, weil ich so mit Cym mitgefühlt habe und es so gut nachvollziehen konnte, dass er seine Mum so sehr vermisst.

Neben Cym und seiner Mutter begegnen einem im Verlaufe des Buches noch viele weitere fabelhafte Charaktere. Da hätten wir zum Beispiel die hochbegabte Veronique Chang, eine Mitschülerin von Cym, die gefühlt alles kann, in allem gut ist und zudem noch extrem hübsch ist. Veronique zählte eindeutig zu meinen Lieblingscharakteren. Ich mochte ihre direkte, offene und liebenswert-schräge Art unheimlich gerne.
Cyms besten Freund Lance, der sich gleich mit vier Elternteilen rumschlagen muss und ein ziemliches Problem mit seinem Namen hat, habe ich ebenfalls total liebgewonnen. Sogar Cyms Klassenfeind Billy mochte ich zum Ende hin noch sehr gerne. Bevor dies aber der Fall war, konnte ich Billy überhaupt nicht leiden. Er stänkert rum wo er nur kann und versucht Cym das Leben so richtig schwerzumachen. Man mag es kaum glauben, dass aus den beiden Jungen schließlich noch Freunde werden.

„Freischwimmen“ erzählt eine wunderschöne und zutiefst berührende Familien- und Freundschaftsgeschichte, die einen wahrlich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Ist man in einem Moment noch breit am schmunzeln und grinsen, hat man im nächsten schon wieder einen fetten Kloß im Hals. Auf eine zauberhafte und gefühlvolle Weise behandelt der Autor viele wichtige und schwierige Themen wie Verlust, Trauer, Ehrlichkeit, Mut, Vertrauen und dem Hinauswachsen über sich selbst. Cyms Erzählungen führen einem nur zu gut vor Augen, dass man immer offen und ehrlich mit seinen Kindern umgehen sollte. Kinder verkraften und verstehen in der Regel viel mehr als Erwachsene oft denken.

Welche Rolle das Thema Schwimmen bei dem Ganzen spielen wird, werde ich hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selber herausfinden. Nur so viel noch: Ich wurde hier öfters ziemlich überrascht und vor allem mit der Auflösung am Ende habe ich so gar nicht gerechnet. Das Leseerlebnis wird dadurch so wunderbar mitreißend, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Man fliegt hier nur so durch die Seiten, wozu auch die angenehm kurzen Kapitel beitragen.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf die Aufmachung des Buches eingehen. Vom Cover habe ich euch ja bereits vorgeschwärmt - ich finde es brillant! Die Innengestaltung mit den schwarz-weiß Illustrationen von Benji Davies ist aber auch ganz famos gelungen. Leider gibt es insgesamt nur recht wenige Bilder, dafür aber ganz tolle, die das Lesevergnügen nur noch wundervoller machen.

Fazit: Was für ein großartiges Debüt! Mir hat „Freischwimmen“ unvergessliche Lesestunden beschert. Die Geschichte ist so unfassbar warmherzig, einfühlsam und emotional. Sie ist tiefgründig, traurig und schön zugleich und dank des erstklassigen Humors auch super witzig. Adam Baron ist mit „Freischwimmen“ ein ganz besonderes Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Mädel oder Junge, Groß oder Klein, wärmstens ans Herz legen kann. Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannend, humorvoll, wunderbar magisch - ein zauberhafter Reihenauftakt!

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
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Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar ...

Bei „Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost“ stand für mich sofort fest: Muss ich lesen! Unbedingt! In das entzückende Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (es leuchtet sogar im Dunklen! Total cool!) und der Klappentext klang einfach so mega gut. Allein schon das Setting hatte ich mich. Ich liebe Bücher, die in London spielen. Was tat ich also? Jep, genau! Ich ließ das Buch nur zu gerne bei mir einziehen.

Als eines Tages ein anonymer und äußerst mysteriöser Brief in Emilys Haus flattert und nur kurze Zeit später ihre Eltern verschwinden, wird sich das Leben der 12-jährigen schlagartig verändern. Emily zögert nicht lange und beschließt, sich auf die Suche nach ihren verschollenen Eltern zu machen. Zusammen mit ihrem tierischen Begleiter, dem Igel namens Hoggins, und ihrem vorlauten Mundwerk stürzt sie sich mitten hinein ins Abenteuer – und stolpert in eine andere Welt. Genauer gesagt in ein anderes London - ein London voller Magie, furchterregender Monster und außergewöhnlicher Geschöpfe. In dieser Dimension scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Alles wirkt so seltsam altmodisch und es herrscht immerzu Mitternacht. Emily ist verwirrt. Was ist das nur für eine Welt? Zum Glück stößt sie sehr schnell auf Tarquin, ein nach Blumen duftendenen Polizist-in-Ausbildung. Tarquin möchte Emily unbedingt helfen, was dieser nur gerade recht kommt. Eine böse Macht hat es auf ihre Familie abgesehen und es ist nun an Emily, ihre Eltern zu retten. Ob ihr das wohl gelingen wird?

London, jede Menge Magie und Fabelwesen, eine andere Welt, eine böse Macht, die es aufzuhalten gilt – klingt doch wirklich große Klasse, oder? Ich muss ja gestehen, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich hoch waren. Es klang einfach so gut und auch die famose Aufmachung hat meine Hoffnungen enorm hochgeschraubt. Ein bisschen zu viel habe ich von dem Buch dann wohl doch erwartet, denn leider hat es sich nicht zu dem von mir ersehnten Highlight entwickelt. Es hat mir richtig gut gefallen, sehr sogar, nur hat mir persönlich einfach das Besondere gefehlt. Was genau ich vermisst habe, kann ich nur leider gar nicht sagen. Vielleicht kennt ihr das ja, dass man manchmal gar nicht sagen kann, was genau nun eigentlich dazu geführt hat, dass einem ein Buch nicht so umgehauen hat wie erhofft und es vom Gefühl her einfach kein 5 von 5 Sterne-Buch für einen ist.

So, nach diesem etwas negativen Einstieg mache ich nun mal schleunigst mit den positiven Dinge weiter. Nicht, dass ihr noch den Eindruck gewinnt, dass total enttäuscht von „Mitternachtsstunde“ bin. ;)
Bis auf dieses gewisse Etwas, das mir gefehlt hat, bin ich wirklich hellauf begeistert von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe. In meinen Augen ist Benjamin Read und Laura Trinder gemeinsam ein fabelhafter Reihenauftakt gelungen! Benjamin Read hat eine großartige Geschichte aufs Papier gezaubert und Laura Trinder hat das Abenteuer, welches einen hier erwartet, mit wunderhübschen Zeichnungen an den Kapitelanfängen versehen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist unsere Buchheldin Emily, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Emily ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Mutig, clever, witzig und so herrlich tough und schlagfertig. Ihre rotzfreche, dickköpfige Art und große Klappe habe ich beim Lesen richtig gefeiert.
Wen ich auch ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Emilys stacheliger kleiner Kamerad: Der Igel Hoggins. Hoggins ist so putzig!
Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls wahnsinnig gut gefallen. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen und teils sehr schrägen und skurrilen Eigenschaften dazu bei, dass man super unterhaltsame und aufregende Lesestunden mit dem Buch verbringt. Über wen ich mich zum Beispiel köstlich amüsiert habe, ist Tarquin. Über ihn musste ich ständig schmunzeln.
Neben vielen freundlichen Figuren bekommen wir es im Verlaufe des Buches auch noch mit so einigen weniger netten Gestalten zu tun. Diese müssen aber natürlich auch sein. Was wäre das denn sonst für ein Abenteuer, wenn es keine Widersacher und Bösewichte gäbe? ;)

Apropos Abenteuer! Abenteuerlich geht es hier definitiv zu, und wie! Die Story kann mit jeder Menge Spannung, Action und Geheimnisse aufwarten und enthält lauter fantasievolle Ideen, überraschende Wendungen und schaurig-schöne Momente. Mitfiebern und Miträtseln ist hier zweifellos ohne Ende angesagt und auch ins Gruseln gerät man des öfteren. Der Grusel ist aber natürlich vollkommen kindgerecht.
Grandios fand ich, dass die Handlung auch für mich, als Erwachsene, völlig unvorhersehbar war. „Mitternachtsstunde“ mag ein Kinderbuch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, es ist meiner Meinung nach aber auch für deutlich ältere Bücherwürmer absolut lesenswert!

Einfach nur fantastisch fand ich das Setting. Ich meine, London! Besonders das viktorianische London mag ich unfassbar gerne. Mich hat es daher riesig gefreut, dass das andere London, in welches wir mit Emily und Hoggins reisen werden, mein geliebtes viktorianisches Flair verströmt. Dazu dann noch diese wunderbar geheimnisvolle und magische Atmosphäre, die dank der einmaligen Kulisse geschaffen wird – hach, genial, sag ich euch! Dank der anschaulichen und detaillierten Beschreibungen hat man beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und kann sich spielend leicht in dieses außergewöhnliche London träumen.

Auch mit dem Schreibstil konnte Benjamin Read vollends bei mir punkten. Er ist humorvoll, fesselnd und so schön locker-leicht. Dank der flüssigen Erzählweise, der packenden Handlung und den angenehm kurzen Kapiteln fliegt man nur so durch die Seiten und hat das Buch im Nu durchgeschmökert.

Am Ende wird man zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger konfrontiert, allerdings bleiben schon so einige Fragen offen, sodass in einem die große Lust auf Band 2 geweckt wird. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Auf die Fortsetzung bin ich schon richtig gespannt!

Fazit: Mitreißend, humorvoll, märchenhaft schön - ein tolles Fantasy-Abenteuer für Jung und Alt! Mir hat der erste Band von Mitternachtsstunde unheimlich gut gefallen. Die Handlung ist voller Magie und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, die Charaktere zaubern einem mit ihren schrägen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen, der Schreibstil ist top, das Setting ist brillant und das Cover ist ein richtiger Hingucker. Mir hat es trotz allem leider nicht für volle 5 Sterne gereicht. Dieses Besondere, was ich mir erhofft hatte, hat mir persönlich einfach gefehlt. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch und ich kann das Buch jedem, der gerne in abenteuerliche Fantasyschmöker abtaucht, wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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