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Veröffentlicht am 05.01.2020

Mitreißend, hurmorvoll, magisch schön - ein märchenhafter Auftakt!

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
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Da ich ein riesengroßer Märchenfan bin und auch Märchenadaptionen über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von der Märchenfluch-Trilogie von Claudia Siegmann hörte. ...


Da ich ein riesengroßer Märchenfan bin und auch Märchenadaptionen über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von der Märchenfluch-Trilogie von Claudia Siegmann hörte. In das traumhafte Cover habe ich auf den ersten Blick verliebt und der sehr interessant klingende Klappentext überzeugte mich auf Anhieb. Da ich zudem schon ein Buch von Claudia Siegmann gelesen habe, von welchem ich ganz begeistert war, stand für mich schnell fest: „Märchenfluch - Das letzte Dornröschen" möchte ich unbedingt lesen. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 16-jährige Flora Anthea Allenstein kann es zunächst gar nicht glauben, als sie erfährt, dass sie eine Nachfahrin von Dornröschen sein soll und angeblich magische Kräfte besitzt. Sie hatte Märchen immer nur für Geschichten gehalten – nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass all die bekannten Märchenfiguren wirklich mal existiert haben! Floras Leben ändert sich daraufhin schlagartig. Zusammen mit anderen Abkommen verschiedener Märchen-Clans soll sie nun die Menschheit vor gefährlichen magischen Gegenständen beschützen. Gar nicht so leicht, wenn man unbedingt seine wahre Identität verbergen muss und zudem die Gefühle ständig damit beginnen, total verrückt zu spielen, sobald sich ein bestimmter charmanter junger Mann in der Nähe aufhält. Wenn dann auch noch hinzukommt, dass man in sich selbst verborgene, dunkle Kräfte entdeckt und es dann auch noch mit einem hinterhältigen Gegenspieler zu tun bekommt, nun, dann kann man wohl wirklich nur noch von einem unfassbaren Abenteuer voller Gefahren, Gefühlswirrwarr und Magie sprechen. Eine aufregende Zeit erwartet Flora...

Meine Erwartungen an das Buch waren eindeutig nicht zu hoch geschraubt: Mir hat Auftakt der Märchenfluch-Trilogie unheimlich gut gefallen!
Die fantastische Idee, dass Menschen aus unserer Zeit von bekannten Märchenfiguren abstammen und eine besondere magische Gabe besitzen, konnte mich vom ersten Moment an faszinieren. In meinen Augen ist Claudia Siegmann die Umsetzung dieses tollen Einfalls hervorragend gelungen. Auf eine sehr originelle und fantasievolle Weise hat die Autorin die heutige Zeit mit der klassischen Märchenwelt verbunden und lauter von mir heißgeliebte Märchen in die Handlung eingebaut. Dornröschen, Schneewittchen, Rapunzel, Hänsel und Gretel und noch viele mehr. Sogar auf einen Nachkommen vom gestiefelten Kater treffen wir hier! Ich bin wirklich ganz begeistert von der Kreativität und der Fantasie Claudia Siegmanns.

Auch mit der Ausarbeitung der Charaktere konnte mich die Autorin vollkommen überzeugen. Unsere Protagonistin Flora, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Dank der anschaulichen Erzählweise konnte ich mich problemlos in sie hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Flora ist Claudia Siegmann meiner Ansicht nach eine großartige Buchheldin gelungen. Flora ist ein super sympathisches, mutiges, lustiges und neugieriges 16-jähriges Mädel.
Bei den Nebenfiguren waren Neva und Hektor ganz klar meine Favoriten. Besonders Neva, die von Schneewittchen abstammt und manchmal eine ganz schöne Zicke sein kann, fand ich große Klasse. Sie und Flora werden anfangs öfters aneinander geraten, was sich aber glücklicherweise mit der Zeit noch geben wird.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir Val aus dem Rapunzel-Clan. Ich mochte ihre aufgeweckte Art total gerne und ihre haarige Begabung fand ich richtig witzig.
Wen ich so gar nicht leiden konnte, war Timus. Da gehe ich allerdings sehr davon aus, dass das von der Autorin auch so beabsichtigt war, daher passt Timus nerviges Gehabe meiner Meinung nach wunderbar zum Geschehen der Handlung. Ich finde zudem, dass solche Charaktere, die einen beim Lesen so schön aufregen, irgendwie auch sein müssen. Wäre doch sonst langweilig, oder? ;)

Langeweile kam für mich definitiv an keiner Stelle auf. Insgesamt war die Story zwar schon sehr vorhersehbar für mich, aber groß gestört hat mich das nicht. Ein paar überraschende Wendungen waren für mich durchaus vorhanden und da ich die Geschichte trotz ihrer Durchschaubarkeit als richtig mitreißend und spannend empfunden habe und auch der Humor und die Romantik nicht zu kurz kamen, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Zu meinem flotten Lesetempo haben dann auch die angenehm kurzen Kapitel und die fabelhafte, flüssige Erzählweise beigetragen. Den Schreibstil von Claudia Siegmann hatte ich noch von meinem anderen Buch von ihr sehr gut in Erinnerung. Ich mag ihn total gerne – er ist spritzig-modern, lebendig und einfach nur bezaubernd.

Da das Buch, ihr ahnt es sicher schon, mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger endet, kann ich es nun kaum noch abwarten mich auf den zweiten Band zu stürzen. Was bin ich froh, dass die Fortsetzung schon dieses Frühjahr erscheinen wird und ich mich also zum Glück nicht mehr allzu lange gedulden muss.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch auf die zauberhafte Aufmachung des Buches eingehen. Von meiner Coverliebe habe ich euch ja bereits erzählt – von der Gestaltung des Schutzumschlags bin ich wirklich ganz hin und weg. Der Einband unter dem Umschlag ist aber auch wunderschön! Und der Innenteil kann sich ebenfalls sehen lassen. Die unteren Seitenränder werden von wunderhübschen Rosenranken-Zeichnungen geziert und auch die Kapitelanfänge sind ganz entzückend aufgemacht.

Fazit: Mitreißend, humorvoll, magisch schön – ein märchenhafter Auftakt, der uns Leser von den ersten Seiten an verzaubert und große Lust auf mehr macht! Mir hat der erste Band der Märchenfluch-Trilogie herrliche Lesestunden beschert. Die Mischung aus Modernem, Märchen und Magie finde ich unglaublich gut gelungen und auch die Liebesgeschichte und das witzige Zusammenspiel der liebenswerten Charaktere konnte mich hellauf begeistern. Einfach nur genial fand ich den Humor – meine Gesichtsmuskeln waren äußerst aktiv beim Lesen. Auch ins Mitfiebern bin ich geraten, obwohl die Story schon ziemlich vorhersehbar für mich war. Letzteres hat mich aber kaum gestört. In meinen Augen ist Claudia Siegmann mit dem ersten Band ihrer neuen Jugendbuch-Trilogie eine wundervolle Märchenadaption gelungen, welche ich Märchenliebhabern, egal ob Jung oder Alt, sehr ans Herz legen kann. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 05.01.2020

Ein toller Zweiteiler-Auftakt!

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Obwohl ich mich zurzeit eher selten in das Fantasy-Genre verirre, stand für mich bei „Lovely Curse“ sehr schnell fest: Den Zweiteiler möchte ich unbedingt lesen! Der Klappentext hörte sich unglaublich ...

Obwohl ich mich zurzeit eher selten in das Fantasy-Genre verirre, stand für mich bei „Lovely Curse“ sehr schnell fest: Den Zweiteiler möchte ich unbedingt lesen! Der Klappentext hörte sich unglaublich gut an und das Cover ich finde wunderhübsch. Meine große Begeisterung für die Aufmachung wurde nur noch größer, als das Buch bei mir eintraf und ich es das erste Mal in natura bewundern durfte. Das Cover schimmert ganz herrlich, wenn man es ins Licht hält – in meinen Augen ist es ein richtiger Hingucker! Von Kira Licht hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen. Der erste Band von „Lovely Curse“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nachdem die 16-jährige Aria ihre Eltern durch einen schlimmen Verkehrsunfall verloren hat, zieht sie von New York zu ihrer Tante auf eine Pferderanch, irgendwo im Nirgendwo von Texas. Das Einleben in ihrer neuen Heimat fällt Aria sehr schwer. Zum Glück hat sie wenigstens die Freude an ihrer großen Leidenschaft, dem Kreieren von Düften und Kerzen, nicht verloren. Zumindest das spendet ihr etwas Trost. Trost kann sie auch definitiv gebrauchen. Nicht nur, dass sie ihre Eltern unendlich vermisst und überhaupt keine Lust auf das Leben auf einer Ranch hat – auf ihrer neuen Highschool wird Aria alles andere als herzlich willkommen geheißen. Ihre Mitschüler legen ihr Steine in den Weg, wie sie nur können und machen ihr das Schulleben richtig zur Hölle. Doch dann lernt Aria gleich zwei interessante Typen kennen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten: Den charmanten Simon, der ein Auge auf sie geworfen zu haben scheint, und den düsteren Bad Boy Dean, von dem Aria wider Willen richtig fasziniert ist. Als wäre das alles nicht schon nervenaufreibend genug, erwacht Aria eines Morgens plötzlich mit weißblonden Haaren! Ob die weiße Stute, die auf einmal im Stall auftaucht, die Algenplage, die das Wasser der Kleinstadt vergiftet und die ständigen heftigen Gewitter wohl etwas damit zu tun haben? Aria wird jedenfalls klar: In Littlecreek stimmt etwas ganz und gar nicht…

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat der Dilogie-Auftakt von „Lovely Curse“ unheimlich gut gefallen. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele den recht kleinen Fantasyanteil bemängelt haben. Da ich, wie oben bereits erwähnt, derzeit gar nicht so der große Fantasyleser bin, hat es mich gerade gefreut, dass die magischen Elementen eher gering dosiert wurden und erst ab der zweiten Hälfte eine etwas größere Rolle spielen. Die Story war insgesamt schon anders als von mir erwartet, aber keineswegs schlecht anders, ganz im Gegenteil. Mich hat das Buch sehr positiv überrascht. Ich habe es nahezu in einem Rutsch durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort auf Band 2 gestürzt. Da es zudem mit einem echt gemeinen Cliffhanger endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren wie es weitergehen wird. Echt schade, dass der zweite Teil erst im April erscheinen wird.
An alle, die Cliffhanger nicht ausstehen können und noch vorhaben, „Lovely Curse“ zu lesen: Wartet besser, bis Band 2 erschienen ist. Nur so ein Tipp meinerseits, da das Ende echt fies ist.

Mein Einstieg in das Buch war fabelhaft. Ich mochte die Stimmung, die durch das Setting zustande kommt, vom ersten Moment an unfassbar gerne. Kira Licht entführt uns in ihrem Romantasy-Zweiteiler ins mörderisch heiße Texas, wo unsere Protagonistin fortan auf der Pferderanch ihrer Tante leben wird. Bücher, die auf Pferderanches in den USA spielen, habe ich irgendwie schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Ich finde, dass durch diese Kulisse immer eine ganz besondere und wunderbare Atmosphäre zustande kommt. Da Kira Licht sowohl die Ranch, als auch alle anderen Orte wie das kleine Provinzkaff Littlecreek oder die Highschool des Städtchens sehr anschaulich beschreibt, hat man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf. Settingmäßig bin ich definitiv vollkommen auf meine Kosten gekommen.

Auch die Charaktere haben mir richtig gut gefallen. Unsere Protagonistin Ariana, kurz Aria, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Da wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, konnte ich mich vom ersten Moment an problemlos in sie hineinversetzen und ihr Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Aria habe ich richtig mitgelitten. Sie hat gerade ihre Eltern auf tragische Weise verloren und als Leser spürt man nur zu gut, wie sehr die 16-jährige unter diesem schweren Verlust leidet. Auch wird deutlich, wie ätzend sie es findet, dass sie ihr altes Zuhause verlassen musste und nun in der texanischen Provinz versauern muss. Die hippe Metropole New York versus Littlecreek ist schon ein krasser Unterschied und bedeutet eine enorme Umstellung für Aria. Aufgeben und in tiefe Trauer versinken kommt für sie aber nicht infrage. Ich habe Aria als einen sehr starken Charakter empfunden. Sie ist mutig, selbstbewusst und so herrlich tough.

Mit den weiteren Figuren konnte mich Kira Licht nahezu komplett überzeugen. Simon mochte ich irgendwie nicht so sehr. Keine Ahnung, er hatte einfach etwas an sich, was mich gestört hat. Dean hat mir eindeutig besser gefallen. Sein Bad Boy Gehabe ist zwar schon ziemlich klischeehaft, aber begeistern konnte es mich dennoch. Ich fand das Zusammenspiel von Dean und Aria einfach nur genial und die witzigen Dialoge und Schlagabtäusche der beiden haben mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Wer mir total unsympathisch war, was aber auch so sein soll, ist die Schulzicke Noemi. Ich glaube, sie wird kein Leser ins Herz schließen. Noemi ist wirklich so ein richtiges Biest und versucht Aria das Leben an ihrer neuen Schule so schwer wie möglich zu machen. Zumindest anfangs. Noemi wird sich noch gewaltig verändern, aber wie genau und warum, das werde ich hier nicht verraten.

Insgesamt besteht die Handlung schon sehr viel aus Teenieromanze und Highschooldrama. Da kann ich mir vorstellen, dass dies so einige stören wird, da sie vermutlich mit etwas ganz anderem gerechnet haben. Da solche Art von Büchern aber absolut in mein Beuteschema fallen, hat es mich sehr gefreut, dass mich so eine Story hier erwartet hat. Allerdings muss ich gestehen, dass ich es nicht so ganz nachvollziehen konnte, warum Aria an ihrer neuen Schule so übel von ihren Mitschülern gemobbt wird. Das fand ich dann irgendwie doch etwas überspitzt und unrealistisch.
Ein weiterer kleine Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf das Ende. Mir kam es einfach zu schnell und abrupt.

Bis auf diese zwei Punkte finde ich das Buch aber echt klasse. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend und liest sich super angenehm, die Kapitel haben eine optimale Länge und die Handlung kann mit ordentlich Spannung und jeder Menge unerwarteter Wendungen, Überraschungen und Geheimnissen aufwarten. Ich war immerzu am Mitfiebern und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit: Spannend, romantisch, geheimnisvoll – ein packender und absolut gelungener Zweiteiler-Auftakt, der große Lust auf mehr macht und uns Leser bis Schluss in Atem hält! Mir hat „Lovely Curse – Erbin der Finsternis“ wunderschöne Lesestunden beschert. Die Story war zwar etwas anders, als von mir erwartet, aber gerade dieses überraschende Anders hat mir so mega gut gefallen. Bis auf zwei kleine Punkte, die ich nicht so gelungen fand, bin ich hellauf begeistert von dem Buch und fiebere dem Erscheinen von Band 2 nun ganz ungeduldig entgegen. Ich kann den ersten Teil von „Lovely Curse“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Märchenhaft schön!

Rabenherz und Eismund
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Die Bücher von Nina Blazon sind schon seit langem ein absolutes Muss für mich. Obwohl ich mittlerweile nicht mehr so der große Fantasyleser bin, gelingt es Nina Blazon mit ihren Romanen immer wieder, mich ...

Die Bücher von Nina Blazon sind schon seit langem ein absolutes Muss für mich. Obwohl ich mittlerweile nicht mehr so der große Fantasyleser bin, gelingt es Nina Blazon mit ihren Romanen immer wieder, mich komplett zu verzaubern und hellauf zu begeistern. Natürlich wanderte daher auch ihr neuer Fantasyroman sofort auf meine Wunschliste. Der Klappentext klang einfach nur mal wieder bezaubernd und das Cover finde ich mega hübsch. Da war es bei mir große Coverliebe auf den ersten Blick. Auf „Rabenherz und Eismund“ habe ich mich wirklich schon wahnsinnig gefreut!

Mailín hat bisher immer angenommen, dass das Land über dem gefrorenen Himmel nur ein Märchen sei, welches man sich bei ihr im Dorf erzählt. Als aber ihre Freundin Silja eines Tages entführt wird und Mailín sofort beschließt, sich auf die Suche nach ihr zu machen, muss sie feststellen, dass die Geschichten über dieses geheimnisvolle Land wahr sind. Auf ihrer Reise in das Reich des Winterkönigs trifft Mailín auf die zwei jungen Frauen Toma und Birgida und wird in ihnen nicht nur Wegfährten, sondern auch neue Freundinnen finden, die ihr bei ihrer Suche nach Silja helfen werden. Ein gefährliches und aufregendes Abenteuer erwartet die drei...

Mit ihrem neuen Fantasyroman entführt uns Nina Blazon ein weiteres Mal in ihre einzigartige Faunblut-Welt. Da es sich bei den Faunblut-Büchern immer um Einzelbände handelt und man sie daher ohne jegliche Schwierigkeiten unabhängig voneinander lesen kann, ist es überhaupt kein Problem, wenn man mit „Rabenherz und Eismund“ zum ersten Mal in die eindrucksvolle Faunblut-Welt eintaucht.

Mir hat „Rabenherz und Eismund“ nur mal wieder vor Augen geführt, dass Nina Blazon zurecht zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen gehört. Ich liebe ihren traumhaften Schreibstil und die fantastischen Welten, die sie immer erschafft. Bei ihren Werken herrscht bei mir immer das reinste Kopfkino. Nina Blazon ist einfach eine absolute Könnerin darin, uns Lesern mit ihrer anschaulichen Erzählweise und malerischen Wortwahl die tollsten Bilder in den Kopf zu zaubern und die wundervollsten Atmosphären zu erzeugen, in welche man sich nur zu gerne fallen lässt. Genau das beschert einem auch „Rabenherz und Eismund“. Für die kalte Jahreszeit ist das Buch wirklich einfach nur perfekt geeignet! Der Roman erzählt ein wahres Wintermärchen und nimmt uns Leser mit in eine magische Welt voller Eis und Schnee. Mich haben einige Szenen richtiggehend frösteln lassen, da ich mir die klirrende Kälte so gut vorstellen konnte, und ich habe beim Lesen irgendwie total Bock auf Schnee bekommen. :D
Solltet ihr gerade auf der Suche nach einer ganz besonderen Winterlektüre sein, dann kann ich euch „Rabenherz und Eismund“ nur ans Herz legen!

Mein Einstieg in das Buch war großartig. Wir lernen unsere Hauptprotagonistin Mailín und ihr Leben in Falùn kennen und ich habe mich von Beginn an pudelwohl in Mailíns Welt gefühlt. Ich mochte die Stimmung, die in dem Dorf herrscht, und dessen Bewohner unfassbar gerne. Allzu lange hält es uns aber nicht in Falùn. Zusammen mit Mailín werden wir uns auf eine atemberaubende Reise in das Reich des Winterkönigs begeben und ein spannendes und gefährliches Abenteuer nach dem nächsten erleben.

Mailín war mir auf Anhieb sympathisch. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der dritten Person und obwohl die Geschichte nicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, erhält man dennoch einen ausgezeichneten Einblick in Mailíns Gefühls- und Gedankenwelt. Ich konnte mich prima in Mailín hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Mailín ist Nina Blazon eine fabelhafte Protagonistin gelungen. Sie ist eine unglaublich mutige, unerschrockene, herzensgute und starke junge Frau.
Auch die weiteren Figuren wurden hervorragend ausgearbeitet. Besonders klasse fand ich Toma, die toughe Jägerin, auf die Mailín zu Beginn ihrer Reise stoßen wird. Birgida, die rothaarige Weberin aus dem Eispalast, habe ich aber auch sofort in mein Herz geschlossen. Da ich nur nicht zu viel von der Handlung verraten möchte und finde, dass man Toma und Birgida ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte, werde ich euch über die beiden nichts erzählen. Nur so viel: Mailín, Toma und Birgida sind total verschieden, aber es wird sich dennoch eine wunderbare Freundschaft zwischen den drei heldenhaften jungen Frauen entwickeln. Das Zusammenspiel der drei hat mir unheimlich gut gefallen!
Neben Mailín, Toma und Birgida konnte mich Nina Blazon auch mit allen weiteren Charakteren vollkommen überzeugen. Egal ob gut oder böse – die Figuren wirken allesamt absolut authentisch und tragen mit ihren außergewöhnlichen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Die Handlung konnte mich von Beginn an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Im Mittelteil haben sich für meinen Geschmack zwar ein paar Stellen ein kleines bisschen zu sehr gezogen, aber da sich auch diese sehr ruhigen Passagen dank des brillanten, flüssigen Schreibstils wunderschön lesen lassen, hat es mich letztendlich gar nicht gestört, dass die Geschichte für mich ein paar wenige Längen hatte.
Insgesamt kann die Handlung mit jeder Menge Spannung und Geheimnisse und lauter überraschenden Wendungen aufwarten. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen und fliegt nur so durch die Seiten. Die Geschichte ist märchenhaft, atmosphärisch und unglaublich fantasievoll. Mich haben die vielen bildgewaltigen Beschreibungen der Orte und der magischen Wesen richtig fasziniert und die zarte Liebesgeschichte, die einen hier erwartet und die sich perfekt in das Geschehen einfügt, hat mir ebenfalls unbeschreiblich gut gefallen.

Zauberhaft ist auch die Gestaltung des Buches. Von dem Cover könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen – von dem bin ich ganz hin und weg. Die Innenaufmachung mit diesen wunderhübschen schwarz-weiß Zeichnungen an den Kapitelanfängen ist aber auch zum Verlieben schön.

Fazit: Ein märchenhaft schöner Fantasyschmöker voller Abenteuer, Liebe, Magie und Fantasie! „Rabenherz und Eismund“ erzählt ein wahrhaftiges Wintermärchen und hat mir herrliche Lesestunden beschert. Ich habe die furchtlose, liebenswürdige Mailín nur zu gerne auf ihrer Suche nach ihrer Freundin Silja in das Reich des Winterkönigs begleitet und habe mich dabei komplett in die winterliche Kulisse, die grandiosen Charaktere und die poetische, wunderschöne Sprache verliebt. Das Buch lädt von den ersten Seiten zum Träumen und Mitfiebern ein und lässt die Herzen aller Fantasyliebhaber höher schlagen. Ich kann „Rabenherz und Eismund“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Ein wunderbares Buch!

Unglaublich wild und wunderbar
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Da mir mein erstes Werk von Jenny McLachlan (ein Kinderbuch) unfassbar gut gefallen hat, war meine Neugierde augenblicklich geweckt, als ich beim Stöbern entdeckte, dass von ihr im Carlsen Verlag dieses ...

Da mir mein erstes Werk von Jenny McLachlan (ein Kinderbuch) unfassbar gut gefallen hat, war meine Neugierde augenblicklich geweckt, als ich beim Stöbern entdeckte, dass von ihr im Carlsen Verlag dieses Jahr ein Jugendroman erscheinen wird. Der Titel hatte es mir auf Anhieb angetan (ich liebe diesen Titel!) und auch von dem hübschen Cover war ich sofort ganz hin und weg. Da mich der Klappentext ebenfalls sofort überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: „Unglaublich wild und wunderbar“ möchte ich unbedingt lesen!

Dem Tag, an dem Annie endlich mit dem College beginnen kann, hat die 16-jährige ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Die tägliche Zugfahrt von einer halben Stunde nimmt Annie gerne auf sich, wenn sie so ihrer besorgten Mutter entkommen kann. Annie möchte auf eigenen Beinen stehen und neue Dinge kennenlernen. Voller Euphorie und Freude stürzt sie sich in ihr neues Leben. Doch gleich am ersten Tag wird sie die Bekanntschaft von Fab machen. Er sitzt im Englischkurs neben ihr und wird ihre Planung völlig durcheinander bringen. Sich verlieben stand nämlich nicht so wirklich auf Annies Liste. Fab aber lässt nicht locker. Er hat sich auf den ersten Blick in Annie verliebt und versucht sie mit seiner herzlichen und charmanten Art zu verführen. Annie aber ignoriert Fabs Annäherungsversuche. Anfangs zumindest...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Unglaublich wild und wunderbar“ herangegangen – mir hat das Buch unheimlich gut gefallen! Es war zwar etwas anders als von mir erwartet, aber gerade diese überraschende Anders konnte mich so begeistern. Ich hatte aufgrund des Klappentextes mit einer entzückenden und humorvollen Liebesgeschichte gerechnet, perfekt für zwischendurch. Entzückend und humorvoll ist das Buch zwar und eine Lovestory beschert es uns ebenfalls, nur beinhaltet „Unglaublich wild und wunderbar“ noch so viel mehr. Eigentlich verrate ich ja nicht so gerne wichtige Details, wenn sie im Klappentext nicht erwähnt werden, aber da Annies Schicksal gleich zu Beginn des Buches genannt wird, denke ich, dass ich nicht groß spoilere, wenn ich euch von Annies körperlicher Behinderung erzähle.

Annie leidet an einer milden Form von Kinderlähmung und ist daher immer wieder auf einen Rollstuhl oder Krücken angewiesen. Gehen kann sie zwar, nur ist es sehr anstrengend für sie. Zudem sieht ihr ungelenker Gang etwas merkwürdig aus, sodass sie oft von anderen Leuten schief angesehen wird. An letzteres hat sich Annie aber schon längst gewöhnt. Ich fand es einfach nur großartig, wie prima die 16-jährige mit ihrer Behinderung klarkommt und umgehen kann. Annie ist definitiv nicht die Sorte Mädel, die sich gerne bemitleiden oder bemuttern lässt. Nein, ganz und gar nicht. Annie ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nicht unterkriegen. Ich habe Annie für ihre toughe und selbstbewusste Art richtig geliebt und bewundert, fand es aber auch gut, dass sie zugleich auch eine unsichere Seite an sich hat und nicht immer das starke, lebensfrohe Mädchen ist.

Durch Annies Handicap hat die Autorin das wichtige Thema Inklusion in die Handlung miteingebracht und wie ihr das gelungen ist, konnte mich hellauf begeistern. Auf eine locker-leichte Weise setzt sich Jenny McLachlan mit dieser ernsthaften Thematik auseinander und das, ohne dabei den Fokus zu sehr darauf zu richten. Für mich war die Dosis an Ernst und Tiefsinnigkeit genau richtig. Annies Erkrankung fügt sich hervorragend in die Geschichte ein, sodass alles vollkommen stimmig wirkt. Mich hat das Buch sehr zum Nachdenken angeregt und berührt, zugleich hat es mich aber auch dank des grandiosen Humors und der einmaligen Figuren bestens unterhalten und immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Annie habe ich wirklich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und mir ist es vom ersten Moment an problemlos gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. Ihr Handeln konnte ich zwar nicht immer komplett nachvollziehen, aber gestört hat mich das überhaupt nicht.

Annie fand ich wirklich wundervoll, allerdings war mein persönlicher Lieblingscharakter dann doch Fab. Fab habe ich wahnsinnig liebgewonnen. Er ist ein unglaublich freundlicher, offenherziger, hilfsbereiter und lustiger Kerl. Mit seiner erfrischenden, liebenswert-verrückten und direkten Art hat er mich immerzu zum Schmunzeln gebracht. Fab muss einfach gernhaben. Ich bin mir sehr sicher, dass jeder Leser sofort sein Herz an den diesen charmanten jungen Mann aus Polen verlieren wird.

Neben unseren beiden Hauptfiguren haben mir auch die Nebencharaktere mega gut gefallen. Hilary, mit der sich Annie am College schnell anfreunden wird, war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine tolle Freundin und auch die witzige Jungs-Clique, deren Bekanntschaft wir noch machen dürfen, werden sich noch als wunderbare Freunde erweisen und uns Leser den oder anderen lauten Lacher entlocken. Und Annies Mum fand ich auch große Klasse! Ach, in dem Buch wimmelt es einfach nur so vor zauberhaften Charakteren.

Richtig gut gefallen hat mir auch, wie der Roman „Sturmhöhe“ in die Handlung mit eingebunden wurde. Ich muss zwar gestehen, dass ich diesen Klassiker nie gelesen habe, aber super fand ich es dennoch, welche recht große Rolle er in „Unglaublich wild und wunderbar“ spielt. Ich habe mir nun übrigens fest vorgenommen, „Sturmhöhe“ zu lesen! Bin jetzt irgendwie voll neugierig auf das Buch geworden. :D

Was ganz klar mein Highlight in dem Buch war, ist das Zusammenspiel von Annie und Fab. Mädchen will sich partout verlieben, tut es am Ende aber doch, ist zwar nichts Neues, aber Jenny McLachlan ist in meinen Augen dennoch ein besonderer Roman gelungen, welcher mir fabelhafte Lesestunden beschert hat. Dank des lebendigen, jugendlichen Schreibstils, den sehr kurzen Kapiteln und der mitreißenden Handlung bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Das Buch liest sich einfach so herrlich fluffig und zuckersüß. Die Liebesgeschichte kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und wirkt so schön lebensecht. Fabs unermüdlicher Eifer, Annie für sich zu gewinnen, mag vielleicht dann doch ein wenig übertrieben sein, aber gerade Fabs Umgarnen hat mir so gut gefallen. Wie oben bereits erwähnt: Fab muss man einfach lieben und Annie, die harte Nuss, wird das schließlich auch noch erkennen. Was genau bis Annies Einsehen alles passieren wird und was wir insgesamt so mit ihr, Fab und all den anderen erleben werden, nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel noch: Mich konnte das Ende rundum zufriedenstellen und mit einem glücklichen Gefühl das Buch zuklappen lassen.

Fazit: Ein ganz wunderbares Buch, welches man einfach nicht mehr aus der Hand legen mag! Mit „Unheimlich wild und wunderbar“ ist Jenny McLachlan ein ganz bezaubernder Jugendroman gelungen. Er erzählt eine total süße, humorvolle und herzerwärmende Liebesgeschichte, beinhaltet aber noch so viel mehr! Inklusion, Neuanfang, neue Erfahrungen sammeln – all das und noch so manches mehr erwartet einen hier. Das Buch zieht einem dank des erstklassigen Humors immerzu die Gesichtsmuskeln auseinander, regt durch die ernsthafte, tiefgründige Thematik und der tollen Message aber auch sehr zum Nachdenken an. Ich kann „Unglaublich wild und wunderbar“ jedem nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Super spannend und mitreißend!

Dear Logan
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Als ich das erste Mal von „Dear Logan“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Besonders das Setting reizte mich sehr - ich liebe Bücher, die in der Wildnis Alaskas spielen! Da mich der Klappentext ...

Als ich das erste Mal von „Dear Logan“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Besonders das Setting reizte mich sehr - ich liebe Bücher, die in der Wildnis Alaskas spielen! Da mich der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte und mich auch das wunderhübsche Cover sofort ansprach, stand für mich schnell fest, dass ich das Buch unbedingt bei mir einziehen lassen muss. Von Ally Carter hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Dear Logan“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Logan, der Sohn des US-Präsidenten und Maddie, die Tochter eines Sicherheitschefs, waren einst die allerbesten Freunde und quasi unzertrennlich. Im Alter von zehn Jahren wird ein schlimmer Vorfall ihre innige Freundschaft jedoch auf einen Schlag beenden. Maddie zieht daraufhin mit ihrem Vater in die Einsamkeit von Alaska, in eine kleine karge Blockhütte. Maddie möchte den Kontakt zu Logan aufrechterhalten und beginnt damit, ihm Briefe zu schreiben. Sie erhält aber auf keinen einzigen ihrer vielen Briefe jemals Antwort. Als Logan nach sechs Jahren plötzlich in ihrer Hütte auftaucht, ist Maddie verständlicherweise wenig begeistert darüber, schließlich hat er sich in den ganzen Jahren über nie bei ihr gemeldet. Da kann er noch so charmant lächeln – Maddie ist stinkwütend auf ihren ehemals besten Freund! Doch dann wird Logan entführt und auf einmal liegt es an Maddie, den Sohn des US-Präsidenten zu retten. Sie kennt sich mittlerweile aus mit den Gefahren Alaskas und weiß, wie man der rauen Wildnis dieses Landes überleben kann. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Mit „Dear Logan“ ist Ally Carter in meinen Augen ein richtig schönes Jugendbuch gelungen, welches mich zwar leider nicht komplett überzeugen konnte, das mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat. Für mich war „Dear Logan“ einfach das perfekte Buch für zwischendurch. Dank der extrem packenden Handlung, den angenehm kurzen Kapiteln und dem locker-leichten, lebendigen Schreibstil bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch im Nu beendet.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Zu Beginn der Geschichte lernen wir Logan und Maddie kennen, als sie zehn Jahre alt sind. Mir hat es total gefallen, dass wir die zwei kurz als kleine Kinder erleben dürfen, als noch alles in Ordnung war und sie die allerbesten Freunde waren. Es kommt dann aber sehr schnell zu einem Zeitsprung von sechs Jahren. Dass Ally Carter relativ fix „zur Sache kommt“ und uns nicht mit einer unnötig langen Einführung konfrontiert, fand ich große Klasse. Der Zeitsprung ist meiner Ansicht nach prima gelungen. In Form von den Briefen, die Maddie Logan seit ihrem Umzug nach Alaska regelmäßig schreibt, erfahren wir, wie es ihr in den letzten Jahren so ergangen ist und bekommen einen fabelhaften Einblick in ihr Gefühlsleben. Die Idee mit den Briefen zu Beginn jedes Kapitels hat mir unheimlich gut gefallen. Die Briefe lesen sich wunderschön und traurig zugleich. Man spürt als Leser nur zu deutlich, wie sehr es Maddie belastet, dass ihr (einst) bester Freund nicht auf ihre Briefe antwortet und sich seit ihrem plötzlichen Wegzug überhaupt nicht mehr bei ihr meldet. Auch ihr neues Leben in der einsamen Wildnis Alaskas ist nicht einfach für das Mädchen. Maddie wird sich durch ihren neuen Heimatort sehr verändern und enorm an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnen. Ich fand Maddie großartig. Sie ist klug, mutig und stark und lässt sich nicht unterkriegen. Allerdings muss ich gestehen, dass sie mir im Verlaufe des Buches stellenweise zu tough und superwomanmäßig drauf war. Sie mag in der Zeit, die sie mittlerweile in Alaska lebt zwar so einiges an Know-how gesammelt haben, allerdings fand ich es dann doch sehr unglaubwürdig, dass Maddie, ein 16-jähriges Mädchen, stets für alles eine Lösung hat und sofort immer weiß, was zu tun ist. Da musste ich dann doch öfters mal die Augenbrauen hochziehen, weil ich ihre heldenhaften Fähigkeiten einfach zu überzogen fand.

Ich habe die Story insgesamt leider schon als sehr unrealistisch empfunden, was ich als ein wenig störend beim Lesen empfunden habe. Vor allem das sehr abrupte (und meinem Empfinden nach etwas übertriebene) Ende konnte mich nicht so wirklich zufriedenstellen.

Ansonsten aber fand ich das Buch echt gut. Dieser Mix aus fesselndem Thriller, abenteuerlichem Survivalroman und emotionaler Liebesgeschichte konnte mich richtig begeistern. Die Handlung ist wirklich hochspannend und hält uns Leser bis zum Schluss in Atem. Für meinen Geschmack ging es manchmal sogar etwas zu sehr Schlag auf Schlag, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich so jemand bin, der gar nicht so sehr auf actionreiche Bücher steht. Wer so etwas aber gerne mag, wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen.
Super fand ich, wie die besondere Beziehung von Maddie und Logan dargestellt wird. Die zwei sind ziemlich verschieden, was sowohl für prickelnde, als auch für sehr unterhaltsame Momente sorgen wird.

Was mir äußerst gut gefallen hat, waren die ständigen Sichtwechsel. Wir erfahren die Geschichte im Wechsel von Maddie und Logan, jeweils in der dritten Person, was das Ganze nur noch mitreißender macht. Ich liebe wechselnde Erzählperspektiven und finde, dass es hier einfach nur perfekt passt und hervorragend gelungen ist. Mir persönlich haben Maddies Kapitel besser gefallen, da ich mich in sie besser hineinversetzen konnte. Logans Handeln konnte ich leider nicht immer nachvollziehen. Sympathisch waren sie mir aber beide, sehr sogar.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Die verschneite Wildnis Alaskas mit all ihren Gefahren und all ihrer Schönheit wird so atemberaubend beschrieben – mega cool, sag ich euch! Ich finde, man merkt sehr, dass Ally Carter eine ganz genaue Recherche für ihren Roman betrieben hat. Ihre unfassbar anschauliche Erzählweise hat mir von allen Orten die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und die Atmosphäre, die durch die einzigartige Kulisse entsteht, konnte mich komplett in ihren Bann ziehen.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen ein wunderbarer Jugendroman, welchen ich wärmstens empfehlen kann! „Dear Logan“ erzählt eine unglaublich fesselnde und sehr emotionale Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mut, Vertrauen und Abenteuer. Das Buch steckt voller Spannung und jeder Menge Überraschungen und unerwarteter Wendungen und kann mit einem fantastischen Setting aufwarten. Auch wenn die Story insgesamt schon sehr realitätsfern ist, hat sie mich dennoch bestens unterhalten. Ich kann „Dear Logan“ sehr empfehlen und vergebe knappe 4 von 5 Sternen!

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