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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2021

Endlich geht es weiter mit Bergman

Die Früchte, die man erntet
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So lange habe ich drauf gewartet und wurde nicht enttäuscht. Endlich geht es weiter mit Sebastian Bergman, Vanja, Billy und Co. Ich war von Anfang an gefesselt und auch nach der langen Zeit ohne Bergman ...

So lange habe ich drauf gewartet und wurde nicht enttäuscht. Endlich geht es weiter mit Sebastian Bergman, Vanja, Billy und Co. Ich war von Anfang an gefesselt und auch nach der langen Zeit ohne Bergman sehr schnell wieder in der Story und Atmosphäre gefangen. Das schöne an den ganzen Bänden ist die Tatsache, dass man diese unabhängig voneinander genießen kann. Denn viele Geschehnisse und Zusammenhänge aus den anderen Bänden werden hier kurz mit angerissen und erklärt. Jedoch empfehle ich die Reihe von Anfang an zu lesen. Interessant ist hier, dass anders als bei den anderen Bänden ziemlich schnell klar ist wer die Mörder sind und welche Motive sich dahinter verbergen. Es geht dieses mal vielmehr darum, wie sich Vanja als neue Chefin behauptet und wie die Ermittlungen vonstatten gehen. Darüber hinaus sind die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund gerückt. Sebastian Bergman erlebt der Leser hier als wirklich menschlich mit Gefühlen. Denn der sonst so unnahbare, gegen alles arbeitende, völlig unsoziale Bergman ist hier nachdenklich und nahezu liebevoll unterwegs. Ich mag es, dass er mal nicht der stetige Buhman ist und der Leser seine weiche Seite kennenlernen darf. Die eigentliche Geschichte in diesem Band liegt bei mir in den letzten Seiten. Billy ist für mich die zentrale Figur, welches jedoch gern länger hätte sein können. Es ging mir hier doch ein wenig schnell mit dem Aufdecken seiner Geheimnisse. Diese hätten ein eigenes Buch sein können. Billys zwei Rollen durchzogen so viele Bände und ist plötzlich vorbei. Die Cliffhanger am Ende hauen mir echt die Füße weg. Wie lange muss ich jetzt auf den nächsten Band warten? Ich hoffe nicht noch einmal so lange.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Was für eine wahnsinnig tolle Geschichte

Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen
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Sei ein stiller Beobachter in einer Geschichte voller Hass, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit. So wurde ich in diesem Buch gefangen gehalten. Als unsichtbarer Gast lief ich mit der Kriegsreporterin Lea ...

Sei ein stiller Beobachter in einer Geschichte voller Hass, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit. So wurde ich in diesem Buch gefangen gehalten. Als unsichtbarer Gast lief ich mit der Kriegsreporterin Lea und Nathan in einem Bürgerkrieg mit. Dabei war ich an einigen Stellen emotional und gedanklich überfordert. Jedoch nicht im negativen Sinne. Durch den zackigen, rasanten Erzählstil wurde ich als Leser von einem Unglück in die nächste Katastrophe geworfen. Durchatmen? Fehlanzeige! Du befindest dich mitten im Krieg, und da gibt es keine Pause. Durch den ungewöhnlichen Schreibstil wird der Druck und die Not deutlich spürbar. Ich konnte mich dadurch sehr gut in die mir völlig unbekannte Welt einfühlen. Denn Krieg und Leid kenne ich nicht. A.K. Grundig schaffte es jedoch, meine Emotionen zu wecken und die Verzweiflung spürbar werden zu lassen. Die Geschichte ist wahnsinnig gut recherchiert und somit wirkt es sehr authentisch. Einige Gespräche waren mir gedanklich echt zu „hoch“, denn Lea und Co unterhielten sich oft sehr philosophisch und Ironisch. Das kann ein Mensch, der sich in diesen Krisengebieten aufhält und arbeitet sicherlich am Besten verstehen und nachvollziehen. Auch das ganze Hintergrundwissen in geschichtlicher Form ist verständlicher/nachvollziehbarer für denjenigen, der sich mit Syrien und deren Kriegsgeschichte auskennt. Für mich waren die Gespräche zwischen den Protagonisten eine Art der eigenen Therapie und Reinigung. Dieses Buch ist es kein Werk für Zwischendurch. Hier wird deine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Eine Geschichte voller Traurigkeit, Spannung und Emotionalität die zum Nachdenken einlädt.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Fesselnd, Widerlich, Grausam

Kommissar Kalkbrenner / Märchenwald
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Fazit:

Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen ...

Fazit:

Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen Story hinein geworfen. Dabei übertrifft es zum Teil die menschliche Vorstellungskraft.
Geschickt verstrickte Handlungsstränge, die anscheinend nichts gemein haben, werden auf tolle Art am Ende zu einem gemacht. Zwei Kinder (4 und 9 Jahre)...ihre Mutter verschwunden, durchqueren völlig auf sich allein gestellt Berlin, auf der Suche nach ihrem Opa. Denn anscheinend hat es Mama vor ihrem Verschwinden so gewollt. Dann Herr Kalkbrenner, der Ermittler, der in zwei unterschiedlichen Fällen agiert, die auf dem ersten Blick absolut nichts miteinander zu tun haben. Und eine völlig aufgelöste Zoé, die mit einer Amnesie mitten in Berlin aufwacht und niemanden (noch nicht einmal der Polizei) trauen darf. Die erste Hälfte des Buches entspricht etwas völlig anderem als einem schönen Märchen. Denn von Kannibalismus habe ich bisher noch nicht viele Bücher gelesen. Als mich Martin zu der zweiten Leiche führte, war ich sofort in dem Film "Sieben" gefangen. Als es zum Kannibalismus weiter führte, streiften meine Gedanken den Film "Hannibal". Für mich alles grandiose Geschichten. Und Martin mitten drin! Was ich besonders schätze sind dieselben Handlungen, die aus verschiedenen Sichten erzählt werden. Zb.: Max und Ellie überqueren eine Straße und werden fast überfahren...einige Kapitel später fährt Kalkbrenner mit dem Auto und muss scharf bremsen, weil Kinder über die Straße laufen. Martin lässt in seinen Büchern die Protagonisten ab und an über den Weg laufen, welches bei mir jedes mal ein "Wow-Effekt" auslöst. Zudem bedarf Martin keiner großen, ausschweifenden Worte. Er setzt vielmehr auf eine kurze und knackige Erzählweise, die dennoch sehr Aussagekräftig ist. Zudem finde ich die optischen Reize in dem Buch sehr gut. Martin nutzt zwischendurch die kursive Schrift, um den Leser in die Gedanken des Protagonisten zu entführen.
Was mich besonders faszinierte, waren die Gefühle hinter den Kapiteln. Wenn ich mit Max und Ellie das Kapitel durchstreifte, fühlte ich mich trotz des Geschehens sicher und geborgen. Das lag vor allen Dingen daran, dass jegliche Geschehnisse mit Märchenfiguren erklärt wurden. Somit war die Welt der Kinder ein Abenteuer mit Feen, Riesen und Gnomen. Die Erwachsenenwelt jedoch war grausam und mir viel Brutalität dargestellt. Warum dennoch 4 Sterne?
Das erste Drittel las sich spannend und fesselnd, welches jedoch mit der Hälfte einige Kapitel nachließ. Es plätscherte plötzlich mit einigen Nebensächlichkeiten dahin und hätte für mich ruhig kürzer gestaltet sein können. Das Ende jedoch war plötzlich und schnell vorbei. Hier hätte ich mir gern einen "Krasse Scheiße"-Effekt gewünscht. Es war einfach vorbei ohne das es eine weitere Möglichkeit gegeben hätte, Enden zu können. Einen weiteren kritischen Punkt sehe ich an der Stelle, wo Max und Ellie an zwei Kontrolleure geraten. Der Ausgang dessen ist sehr unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen. Denn für mich wäre hier zumindest für Ellie das Märchen vorbei gewesen! Es wirkt auf mich, als wenn Martin mit aller Macht versucht, Spannung einzubauen, welches das Buch nicht nötig gehabt hätte. Gerade in Berlin ist auch das Wiedersehen zweier Kinder nicht so einfach von statten gegangen.
Dennoch möchte ich meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ein Märchenwald, welches nicht für Kinder geeignet und nur bei Erwachsenen mit viel Mum Anwendung finden sollte.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Herausragender Thriller

Kommissar Kalkbrenner / Teufelswild
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Fazit:

Was für tolle Thrillerlesestunden durfte ich hier erleben! Mit "Teufelswild" hat Martin Krist einen weiteren herausragenden Thriller veröffentlicht. Es steckt doch so vieles mehr in dieser Geschichte! ...

Fazit:

Was für tolle Thrillerlesestunden durfte ich hier erleben! Mit "Teufelswild" hat Martin Krist einen weiteren herausragenden Thriller veröffentlicht. Es steckt doch so vieles mehr in dieser Geschichte! Neben Mord, Intrigen, Politik und Milieu steht für mich Kalkbrenner sehr persönlich auf den Plan. Als großer Kalkbrenner Fan habe ich hier einen großen Einblick in sein Herz gewinnen können. In bisher keinen der Thriller wurde er so explizit in den Vordergrund gerückt. Martin Krist hat hierbei eine Art und Weise seine Protagonisten zu beschreiben, die ich selten in Büchern erlesen kann. Die Personen werden in das Buch nur durch Handlungen, Gesprächen und Blickwinkeln eingeflochten, ohne einen Steckbriefcharakter zu haben. Ich habe das Gefühl mit den Charakteren gemeinsam Seite an Seite durch das Buch zu gehen und erfahre beiläufig so viel Tiefgang. Kalkbrenner ist in diesem Buch noch einmal mehr ans Herz gewachsen. Wer Martin Krist kennt, weiß um seine hochkomplexen Verstrickungen und Handlungssträngen. Auch hier führen auf 600 Seiten mehrere Augenscheinlich voneinander unabhängige Geschichten zu einem Gesamtbild. Kurze Kapitel geben rasant das Tempo vor. Ihr könnt euch auf viel Spannung, Politische Machenschaften und verschiedene Schicksale freuen. Wenn ihr gut recherchierte, sprachlich und gut durchdachte Bücher lesen wollt, und man als Leser kaum Zeit zum durchatmen hat, dann seid ihr hier wirklich gut beraten!
Die Kalkbrenner-Reihe gehört definitiv in jedes Regal eines Thrillerfans.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Themen die Berühren

Wanderherzen
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Fazit:

Wanderherzen ist ein Buch über Poesie, Gedankenkarussell, Liebe, Sehnsucht, Verletzbarkeit in Form von Kurzgeschichten und Gedichten. In verschiedenen Kapiteln werden einzelne Themenabschnitte ...

Fazit:

Wanderherzen ist ein Buch über Poesie, Gedankenkarussell, Liebe, Sehnsucht, Verletzbarkeit in Form von Kurzgeschichten und Gedichten. In verschiedenen Kapiteln werden einzelne Themenabschnitte durch Zitate, Geschichten und Gedichte beschrieben. Der Grundkern des Buches verschmilzt mit der Liebe und der damit verbundenen Sehnsucht und Verletzbarkeit. Das Cover untermalt diese Sehnsucht noch zusätzlich. Manchmal wanderte ich als Leser, manchmal flog ich und manchmal träumte ich, durch dieses Buch. Ankommen war mein Ziel, gemeinsam mit der Autorin und ihren Gedanken.
Wer ein kurzweiliges, romantisches, tiefgründiges Buch lesen, und zudem abschalten möchte, ist hier genau richtig. Nicht alles bewegte mich oder konnte mich emotional abholen. Dieses jedoch ist kein Grund für ein Punkt abzug. Denn hier befinden wir uns in einer seelischen Gedankenwelten eines Gegenüber, welches nicht immer mit unseren Gefühlen tangiert.

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