Das Blumenmädchen und der Schurke
Boston Belles - Villain„Boston Belles - Villain“ ist der zweite Band der gleichnamigen Reihe und entführt und wieder in die Welt der Schönen und Mächtigen. Was optisch nach klassischer Romance aussieht, hat mir allerdings eher ...
„Boston Belles - Villain“ ist der zweite Band der gleichnamigen Reihe und entführt und wieder in die Welt der Schönen und Mächtigen. Was optisch nach klassischer Romance aussieht, hat mir allerdings eher an „Shades of Grey“ erinnert. Auch hier geht es viel um Licht und Schatten. Liebe und Verrat. Macht und Verletzlichkeit.
Zum Inhalt: Persephone ist hoffnungslos in Cillian Fitzpatrick verliebt, seitdem sie ihn bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zum ersten Mal getroffen hat. Cillian allerdings, der von den Medien nur „Villain“ genannt wird, behauptet von sich selbst kein herz zu haben. Und trotzdem er ist derjenige, an den Persephone sich wendet, als sie keinen Ausweg aus der misslichen Lage, in die ihr Ex sie gebracht hat. Cillian, der gute Presse und einen Erben braucht, um seine Position in seiner Firma und seiner Familie zu festigen, sieht in Persephones Verzweiflung eine Chance für sich. Für seine Hilfe soll sie ihn heiraten und ihm erben gebären. Was wie ein Pakt mit dem Teufel klingt, ist schon immer Persephones heimlicher Wunsch gewesen und so willigt sie in den Deal ein, der sie ihr Herz und ihn alles kosten könnte.
Ich habe beim Lesen festgestellt, dass ich einfach nicht (mehr) auf Bad Boys stehe. Wie Cillian Persy behandelt ist unter aller Sau und ich war dadurch wenig geneigt, ihn auch nur annähernd sympathisch, sexy oder sonst was zu finden. Die wenigen Male, in denen er sich korrekt verhält oder mal ansatzweise nett zu ihr ist, entschädigen überhaupt nicht für alles andere. Der einzige Charakter im Buch den ich noch weniger leiden konnte war Sam. Und Persephone wirkt anfangs wie ein dummes, naives kleines Mädchen, ein Mauerblümchen, dass zu schwach ist, um allein klarzukommen und deswegen ganz dringend einen starken Mann an ihrer Seite braucht. Beide Protagonisten waren mir deswegen circa zwei Drittel des Buches lang total unsympathisch.
Was mir gut gefallen hat war die freundschaftliche Dynamik der Frauen untereinander und das Gestichel der Herren gegeneinander. Freundschaft und Loyalität spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle und standen für mich mehr im Vordergrund als die eigentliche Lovestory. Das Buch strotzt nur so vor komplexe Charaktere mit vielschichtigen Emotionen, Ängsten und Stärken. Ich hätte mir aber gewünscht, dass die positiven Eigenschaften eher zu Tage getreten wären.
Was mir dieses Buch gerettet war der ausgesprochen gute Schreibstil und die Perspektivenwechsel, die ein wenig geholfen haben, Cillian zu verstehen und ihn nicht völlig aufzugeben. Gegen Ende des Buches konnte man so nachträgliches Verständnis für ihn entwickeln, was mich ein bisschen mit ihm und der Story versöhnt hat.
Fazit: wer auf böse Jungs steht kommt hier voll auf eine Kosten.