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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2025

Überraschend, aber nicht so mein Fall

LAKE – Das Haus am dunklen Ufer
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Ich kannte bisher nur „Night“ von Riley Sager, das hatte ich aber so begeistert, dass ich nun auch „Lake“ sehr gerne lesen wollte. In Sachen Atmosphäre weiß Sager einfach, was er tut, storytechnisch hat ...

Ich kannte bisher nur „Night“ von Riley Sager, das hatte ich aber so begeistert, dass ich nun auch „Lake“ sehr gerne lesen wollte. In Sachen Atmosphäre weiß Sager einfach, was er tut, storytechnisch hat er mich aber hier nicht erreichen können.

Über die erste Hälfte hat mich das Buch doch sehr stark an „Girl on the train“ erinnert, inklusive Alkoholproblem und Stalkertendenzen. Die Geschichte springt zeitlich immer etwas hin und her, beleuchtet sowohl Caseys Erinnerungen, wie auch gegenwärtige Ereignisse, die ebenfalls nochmal in Präsenz und ein „davor“ unterteilt sind. Aber in der zweiten Hälfte nimmt es eine sehr unerwartete Wendung.

Ich mochte Protagonistin Casey vor allem am Anfang wirklich gern und fand sie durch ihre ganze Situation, ihren Verlust und die offen zur Schau getragene Verletzlichkeit sehr einnehmend. Doch dann wurde sie im Handlungsverlauf einfach zunehmend obsessiv und anstrengend, auch bereits vor Katherines Verschwinden. Ich habe sie an vielen Stellen als übergriffig empfunden und die Selbstsabotage, die sich an sich selbst betrieb, war einfach nur traurig zu verfolgen.

Für meinen Geschmack gibt es in der ersten Hälfte vor allem viel Suspense aber wenig Handlung. Und gegen Ende wirds dann richtig wild, spätestens als die vermeintliche Katherine gefunden wird. Da hat die Handlung mich dann irgendwie verloren. Ich mag ja Mystery/ Gothic Novels, aber das hier hat für mich nicht funktioniert, war mir zu irrwitzig. Nicht nur wegen potentieller Geistererscheinungen, sondern auch als die Wahrheit übers Caseys Ehe und Len offenbart wird.

Kann man machen, man verpasst aber auch nichts, wenn man dieses Buch aussetzt. Man sollte beim Lesen auf jeden Fall aufgeschlossen sein.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Ein Detektiv empfiehlt sich

Campion. Tödliches Erbe
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Schande über mich, dass mir Margery Allingham bisher kein Begriff war. Umso besser, dass ihre Werke jetzt nochmal neu aufgelegt werden. Denn sie und ihren Meisterdetektiv sollten Liebhaber klassischer ...

Schande über mich, dass mir Margery Allingham bisher kein Begriff war. Umso besser, dass ihre Werke jetzt nochmal neu aufgelegt werden. Denn sie und ihren Meisterdetektiv sollten Liebhaber klassischer Kriminalromane definitiv auf dem Schirm gaben.

Ich mag den altenglischen Charme der Geschichte, die gesellschaftlichen Umgangsformen und das ländliche Setting sehr gerne. Für mich ist das die Zauberformel für Cozy Crime, dazu eine mystische Antiquität, um die es einige Geheimnisse gibt, und kauzige Figuren- geniale Kombi.

Champion mit seiner charmant gaunerhaften Art ist für mich das Herzstück der Geschichte. Natürlich gerät er dadurch auch immer wieder in prekäre Situationen, aus denen er sich aber meisterhaft herauswindet.

Die Geschichte rund um den wertvollen, mystischen Kelch birgt einiges an Tricks und Täuschungen, wodurch das Buch sehr kurzweilig ist. Der Spannungsaufbau ist eher gemächlich, nicht zu nervenaufreibend. Insgesamt lässt sich das Buch einfach angenehm lesen, ist unterhaltend, ohne den Leser zu sehr zu fordern. Also das perfekte Buch für ein paar gemütliche Schmökerstunden. Miträtseln in meinen Augen aber nur bedingt möglich.

Ich würde auf jeden Fall auch weitere Fälle von Campion lesen.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Richtig starker Krimi

Der Gourmet
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Die Washington Poe Reihe von M.C. Craven gefällt mir einfach richtig gut, denn sie ist clever, originell, nerdig und unendlich cool. Und dieser zweite Band ist ein unfassbar perfider, stark geplotteter ...

Die Washington Poe Reihe von M.C. Craven gefällt mir einfach richtig gut, denn sie ist clever, originell, nerdig und unendlich cool. Und dieser zweite Band ist ein unfassbar perfider, stark geplotteter Thriller. Ich habs ab der ersten Seite absolut geliebt und war während des Lesens wie im Tunnel. Suchtgefahr!

Zum Inhalt: vor sechs Jahren hat Washington Poe den Sternekoch Jared Keaton für den Mord an seiner Tochter ins Gefängnis gebracht. Doch nun marschiert Elizabeth Keaton, aufgewühlt aber scheinbar lebendig in die Polizeisprechstunde. Für Poe beginnt dir Uhr zu ticken bevor Keaton freikommt und er selbst zur Verantwortung gezogen wird.

Das Ermittler-Duo Poe/ Bradshaw ist unkonventionell, aber genau darin liegt seine Stärke. Während Tilly hier wieder ihren analytischen, wachen Verstand und ihre bezaubernd naive Art spielen lässt, hat Poe was von der rohen Coolness und Badass-Attitüde von Antihelden und Einzelgängern wie Jack Reacher.

Der Fall ist absolut spektakulär und die Durchführung aufsehenerregend. Ich hab versucht mitzurätseln, aber mit diesen Wendungen und Täuschungen konnte ich nicht mithalten. Das liebe ich so an der Reihe von Craven: sie ist überraschend und die Fälle eher skurril, aber alles wird wissenschaftlich aufbereitet und logisch geplottet. Das lässt mein nerdiges Wissenschaftler-Herz höher schlagen.

Die Auflösung bewegt sich zwischen makaber und brutal, passt hier aber absolut ins Szenario. Hat mir tatsächlich wieder richtig gut gefallen und mich mit seiner Sogwirkung in den Bann geschlagen. Und dass Poe mit seiner Art aneckt und für Ärger sorgt, sich aber wie eine Schlange aus der Misere windet, war für mich die Sahnekirsche.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Die letzten Stunden der Menschheit

Der letzte Mord am Ende der Welt
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Ich bin ja großer Fan der Bücher von Stuart Turton, weil er diese unnachahmliche Art zu schreiben hat und mich eine Geschichten meist erstaunt und begeistert zurücklassen. Das dargestellte Szenario fand ...

Ich bin ja großer Fan der Bücher von Stuart Turton, weil er diese unnachahmliche Art zu schreiben hat und mich eine Geschichten meist erstaunt und begeistert zurücklassen. Das dargestellte Szenario fand ich super interessant und generell hat der Plot sehr viel schönes. Mochte ich wieder sehr.

Zum Inhalt: Im Mittelmeer liegt die letzte besiedelte Insel der Menschheit, abgeschirmt von dem Nebel, der die Welt auslöschte. Das Leben dort ist streng reguliert, jeder erfüllt die ihm zugeteilten Aufgaben. Als ein Mord passiert, ist plötzlich die gesamte Insel und die Existenz der Menschheit ein Gefahr.

Der Leser wird ohne viele Vorinformationen direkt in die Handlung und das dystopische Setting geworfen. Eine verlassene Militärkaserne erscheint mir ein idealer Handlungsspielort für einen dystopischen Sci-Fi-Krimi und trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, so richtig in die Geschichte zu finden, mochte ich den Vibe von Anfang an.

Was mich anfangs etwas irritiert hat: Es gibt einen auktorialen Ich-Erzähler, dessen Identität sich erst nach und nach offenbart, sowie der größere Zusammenhang, der sich daraus ergibt. Ich hatte zwar von Beginn an eine Ahnung, das ganze Ausmaß dessen, was Turton hier erschaffen hat, hat mich aber völlig verblüfft.

Nachdem der Mord passiert ist, wurde die Geschichte deutlich übersichtlicher. Ich fand es super spannend gemeinsam mit Emory die Geheimnisse der Insel und ihrer eigenen Existenz zu lüften. Polytechnisch fand ich es ziemlich stark, wie hier mit Andeutungen und Hinweisen gearbeitet wird.

Mich hat diese Geschichte wirklich bestens unterhalten und einige der Twists haben mich wirklich kalt erwischt. Ich mochte dieses Buch wieder sehr, man muss sich einfach drauf einlassen, dass anfangs vieles eher schwammig ist- die Erklärungen kommen und sind absolut grandios.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

sehr skurril, aber auch sehr unterhaltsam

Es werden schöne Tage kommen
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Finde den Titel für das Buch und die enthaltenen Stories sehr treffend gewählt und bei mir hast auch total gewirkt, mich damit neugierig zu machen. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten ...

Finde den Titel für das Buch und die enthaltenen Stories sehr treffend gewählt und bei mir hast auch total gewirkt, mich damit neugierig zu machen. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten und episodisch erzählter Schlaglichter unterschiedlicher Schicksale. Sie alle zeichnet aus, dass es um Begegnungen, Zusammenleben und menschliche Interaktionen geht. Die Geschichten sind unterschiedlich lang und die in der Buchbeschreibung angeteaserten sind schon auch neben einer anderen für mich die Hauptgeschichten gewesen, bzw. die, die am meisten Eindruck hinterlassen haben.

Es geht um Schicksale fernab der Norm, fragile Beziehungskonstrukte, um Interaktion und Vermeidungstrategien, aber auch um skurrile Situationen, die sich nicht rational erklären lassen. Ich mochte die kurzen Einblicke, diese kleinen voyeuristischen Ausflüge in Situationen, die Schlüsselmomente im absurden alltäglichen Leben der Figuren darstellen.

Die kurzen Geschichten lassen sich angenehm lesen und folgen Grob dem selben Schema: umreißen der Situation, menschliche Interaktion, ein Moment der Klarheit/ Konfrontation, Abschluss. Dabei stehen sie in keinem Bezug zueinander und können unabhängig von einander gelesen werden.

War mal was anderes, als das was ich sonst so lese, aber ich mochte diese schrägen kleinen Geschichten wirklich gern und fand auch den Schreibstil sehr einnehmend. Natürlich können diese Art von Stories nicht wirklich Tiefe aufbauen, aber sie wissen definitiv zu unterhalten. Mir gefällts.

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