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Veröffentlicht am 03.08.2023

Nein als Weg zu mehr Selbstwertschätzung

Du musst nicht allen gefallen
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Ich gebe zu, ich bin ein People Pleaser. Ich mag es gemocht zu werden gebraucht zu werden und mich dadurch gut zu fühlen. Klingt erstmal nicht verkehrt, führte aber in der Vergangenheit dazu, dass ich ...

Ich gebe zu, ich bin ein People Pleaser. Ich mag es gemocht zu werden gebraucht zu werden und mich dadurch gut zu fühlen. Klingt erstmal nicht verkehrt, führte aber in der Vergangenheit dazu, dass ich mich durch Kleinigkeiten angegriffen und beleidigt gefühlt habe. Dieses Buch soll nun Anreize geben sich selbst zu reflektieren und auch mal nein sagen zu können.

Besonders interessant fand ich die fünf Typen von People Pleasern und obwohl ich in jedem Typ mindestens einen Zug von mir selbst erkannt habe, so konnte ich mich anhand der Beschreibungen und Merkmale einem Typ ganz klar zuordnen, was für mich schon mal eine neue Erkenntnis darstellte. Bisher wusste ich nicht, dass es unterschiedliche Arten von People Pleasing und damit auch verschiedene Probleme und Ansätze zur Vermeidung gibt. Damit hat es das Buch auf jeden Fall geschafft mir neues Wissen zu vermitteln und interessiert habe ich mir auch die Abschnitte über die anderen Typen, mit dem Wissen zu welchem ich selbst gehöre, erneut durchgelesen.

Mit dem Wissen aus dem zweiten Abschnitt ging es dann auch in den letzten Teil des Buches, der sich damit beschäftigt, wie man für sich ein „nein“ realisieren kann und dass es völlig in Ordnung ist, für sich selbst einzustehen und sich einzugestehen, dass man es nicht immer allen rechtmachen kann und vor allem nicht muss. Klingt einfach und logisch, ist aber das, womit ich in der Umsetzung immer hadere.

Besonders gut gefallen haben mir da die Anregungen zur Selbstreflektion, was man sich selbst fragen und worauf man im Alltag mal so achten soll. Ich gehe jetzt viel bewusster in bestimmte Situationen und Gespräche rein und das ist schonmal viel wert. Ich bin letztendlich natürlich immer noch ein People Pleaser, dieses Buch ist keine Wunderwaffe. Aber ist ein erster Schritt sich auch mal bewusst für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu entscheiden.

Ich fand das Buch einen guten Ausgangspunkt um sich mal intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen und vor allem auch sich selbst mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Hat was von nem Autounfall

Magnolia Parks
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… denn obwohl es irgendwie unangenehm war und sich falsch angefühlt hat, musste ich trotzdem weiterlesen, weil ich irgendwie wissen wollte wie es ausgeht und ob es wohl ein Happy End geben würde. Das Buch ...

… denn obwohl es irgendwie unangenehm war und sich falsch angefühlt hat, musste ich trotzdem weiterlesen, weil ich irgendwie wissen wollte wie es ausgeht und ob es wohl ein Happy End geben würde. Das Buch gibt auf jeden Fall Gossip Girl Vibes, steckt aber voller toxischer Beziehungen und falscher Freundschaften.

Zum Inhalt: Magnolia Parks und BJ Ballentine sind das IT-Paar Londons. Nur dass sie eben kein Paar mehr sind seit er ihr vor über zwei Jahren das Herz gebrochen hat. Trotzdem scheinen die beiden nicht voneinander loszukommen. Aber kann man jemanden so sehr lieben, dass man beginnt ihn zu hassen? Oder schlimmer noch sich selbst?

Puh, ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Buch schwer getan habe, denn es ist wirklich ein überdramatisches Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten, die ich im übrigen sehr unsympathisch fand. Richtig genervt hat mich irgendwas das Name-Dropping diverser Marken. Ich hab verstanden, dass das irgendwie Magnolias Ding ist, aber irgendwie fand ich das total unnötig, dass sie permanent im Geiste oder laut kommentiert was alle anhaben, ohne dass es jedweden Zweck erfüllt.

Die Beziehung zwischen Magnolia und BJ ist einfach nur krank und irgendwie abartig, ne schlimmere Co-Abhängigkeit mit mehr Red Flags hab ich glaube ich noch nie irgendwo gesehen. Zu Anfang dachte ich noch, dass das irgendwie cute ist, wie sie einander so sehr aus der Ferne lieben aber nicht zusammen sein können, aber ich revidiere: es gibt keine Menschen die in meinen Augen weniger zusammen sollten sollten. Die Art sich gegenseitig immer wieder bewusst in den Abgrund zu reißen hat mir irgendwie gar nicht zugesagt. Und auch jetzt am Ende bin ich total unschlüssig, ob das eigentlich echt ne Lovestory sein soll.

Trotzdem hat das Buch natürlich diese voyeuristische Sogwirkung, die Drama und Skandale nunmal entfachen und ich hing irgendwie zwischen den Seiten fest. Dafür also großes Lob an die Autorin, man wird total in diese abgedrehte Welt reingezogen. Dementsprechend trotz allem irgendwie catchy.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Frustrierende Erzählweise

Seaside Hideaway – Unsafe
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Ich mochte die Assoziationen, die der Klappentext bei mir geweckt hat und habe eine Romance mit Krimi/Stalker-Elementen erwartet. Was ich aber bekommen habe war reichlich Teenie-Drama. Ich konnte oft die ...

Ich mochte die Assoziationen, die der Klappentext bei mir geweckt hat und habe eine Romance mit Krimi/Stalker-Elementen erwartet. Was ich aber bekommen habe war reichlich Teenie-Drama. Ich konnte oft die Gedanken und Reaktionen der Figuren nicht nachvollziehen und fand jegliche Handlungen sehr überspitzt dargestellt.

Zum Inhalt: Nevah ist gezwungen mit ihrer Familie ihr altes Leben in New York hinter sich zu lassen und ein neues und neuem Namen in Rockaway Beach anzufangen. Sie trauert noch dem nach, was sie hinter sich lassen musste, als sie Jax begegnet. Und auch er scheint eine Seite von sich vor der Allgemeinheit zu verbergen. Aber wie kann sie ihn lieben wenn sie nicht ehrlich zu ihm sein darf?

Die ganze Zeit über wird ziemlich viel um den heißen Brei geredet und ein Geheimnis daraus gemacht, was nun eigentlich in New York passiert ist. Vermutlich um Spannung zu erzeugen werden nach und nach nur kleine Häppchen aus Nevahs Vergangenheit enthüllt. Und wahnsinnig enttäuscht war ich am Ende, als man immer noch nicht schlauer war, weil es vermutlich einen Folgeband geben wird. Mein Frustrationslevel war ehrlich gesagt nie höher, vor allem weil viel mit der unsichtbaren Bedrohung gespielt wird, die in den Schatten lauert und von der Nevah nicht sicher ist, ob sie sich diese nur einbildet. Dafür, dass so viel bedrohliche Spannung aufgebaut wird, passiert mir im Buch dann aber tatsächlich einfach zu wenig.

Und auch mit Jax’ familiären Dilemma konnte ich nur schwer mitfühlen, da er absolut unreif reagiert und sich immer wieder total überzogen reagiert. Durch das ganze Drama, das beide Protagonisten mit sich herumschleppen, konnte ich die Lovestory einfach nicht so richtig annehmen. Zu vorhersehbar, voller Lügen und ausgesprochener Worte. Und am Ende dann gleichzeitig doch irgendwie zu weichgespült. Für mich hat das leider nicht so richtig funktioniert, obwohl in einigen Passagen durchaus durchgeblitzt ist, wie die Story hätte sein können, wenn sie mehr von den unbeschwerten Momenten zwischen Jax und Newa gehabt hätten und weniger von den drängenden Fragen nach dem Warum überschattet gewesen wären.

Die wechselnden Perspektiven haben mir gut gefallen, vor allem bei Jackson hat das bei mir dazu beigetragen, mehr in ihm zu sehn und ihm als Protagonisten näher zu kommen. Nevah war mir von Beginn an zwar sympathischer, aber ihr Trauma war für mich bis zum Schluss nicht so recht greifbar.

Insgesamt hat mich das Buch einfach nicht wirklich erreicht.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Die Hitze eines Sommers

Das Summen unter der Haut
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„Das Summen unter der Haut“ mutet wie ein klassischer Coming of Age Roman an, bei dem der Protagonist Julle einen Sommer verlebt, der ihm einiges über Freundschaft, Liebe und Verlust beibringt. An sich ...

„Das Summen unter der Haut“ mutet wie ein klassischer Coming of Age Roman an, bei dem der Protagonist Julle einen Sommer verlebt, der ihm einiges über Freundschaft, Liebe und Verlust beibringt. An sich hat mir die Erzählung mit den kurzen Kapiteln gut gefallen, der Autor hätte seine Figuren für meinen Geschmack aber noch weiter treiben können.

Zum Inhalt: Sommer 1977 in Hamburg. Julle ist ein Mitläufer in seiner Klasse, nicht übermäßig beliebt oder stark, aber auch kein Opfer. Als kurz vor den Ferien Axel neu in die Klasse kommt, ändert sich alles. Julle weiß schon lange, dass er schwul ist, aber er war nie verliebt. Mit Axel ändert sich das und Julle zählt die Stunden ihrer Bekanntschaft bevor Axel wieder verschwindet.

Julle ist mit seinen 14 Jahren in einem interessanten Alter, an der Schwelle zum erwachsen werden schwankt er zwischen der ersten Liebe, Partys mit Mädchen und den Überresten seiner Kindheit wo er mit Rüdiger Fallerbahn spielt. Es ist eine Alltagsgeschichte, Episoden eines Sommers, die sich als Eindrücke in Julles Verstand manifestieren.

Die Geschichte ist nett, im Ton fast noch kindlich gezählt, durchflossen von den ersten Gedanken zu Sexualität, Zugehörigkeit und Liebe. Die gefühlvolle Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden und Verliebtsein fehlte mir allerdings ein bisschen und blieb insgesamt für mich eher oberflächlich. Schade fand ich vor alle, dass es zwischen Axel und Julle keine Aussprache gab, bevor Axel aus Jules Leben verschwindet. Was er zurücklässt sind eine Nachricht und das Gefühl, keinen richtigen Abschluss gefunden zu haben, immer noch in der Schwebe zu hängen…

Beim Lesen hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein und doch gleichzeitig nur am Rand zu stehen, nicht ganz erfassend, was sich dort vor meinen Augen abspielt. Ich glaube ich hätte mir mehr Konfrontationen statt zarter Andeutungen gewünscht, obwohl diese gemessen am Alter der Figuren natürlich sehr passend sind.
Ich habe das Buch gern gelesen und mir aber gleichzeitig mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Slaughter liefert wieder ab

Die letzte Nacht
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Ich lese die Bücher von Karin Slaughter total gerne und bin jedes Mal beeindruckt, wenn sie noch mal ne Schippe drauflegen kann und ich bei ihren wirklich nie langweile und immer total gehyped von der ...

Ich lese die Bücher von Karin Slaughter total gerne und bin jedes Mal beeindruckt, wenn sie noch mal ne Schippe drauflegen kann und ich bei ihren wirklich nie langweile und immer total gehyped von der Spannung und packenden Atmosphäre bin. Bin ganz ehrlich, ich hab bei den Reihen und Einzelbänden ein bisschen den Überblick verloren und bestimmt auch mal ein Buch aus der Will Trent Reihe ausgelassen, aber das ist überhaupt nicht schlimm, weil man immer richtig gut abgeholt und ins Bild gesetzt wird.

Zum Inhalt:Sara hat sich auf einen normalen Abend in der Notaufnahme eingestellt, als eine junge Frau eingeliefert wird, die mit dem Leben kämpft. Kaum noch bei bewusst sein, gesteht sie Sara, dass sie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde. Und obwohl Sara alles versucht, kann sie Danis Leben nicht retten. Sara will Dani daher zumindest posthum Gerechtigkeit verschaffen. Doch je weiter die Ermittlungen von Sara und Will voranschreiten, desto mehr zeichnet sich ab, dass Dani kein Einzelfall war. Und es Parallelen zu Saras eigener Vergewaltigung vor 15 Jahren gibt. Aber kann das sein?

Vielleicht zu allererst: Das Thema ist nichts für schwache Nerven und wer schon mal was von Karin Slaughter gelesen hat, der weiß, dass diese kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Taten und auch die daraus hervorgehenden Verletzungen werden also teilweise auch recht bildhaft beschrieben, was schon ganz schön an die Nieren gehen kann. Mir haben diese Mädchen einfach schrecklich leid getan. Thematisch bin ich einfach gar kein Fan von Büchern über sexualisierte Gewalt, auch wenn diese thematisch natürlich weiterhin brandaktuell sind. Vor allem weil hier auch ermittlungstechnisch Einblick in die Täterperspektive gegeben wird durch z.B. Chatverläufe. Stilistisch großartig umgesetzt, aber die vulgäre und brutale Art wie über Frauen und die Taten an sich gesprochen wird löst bei mir einfach nur Übelkeit aus.

Womit ich absolut nicht gerechnet habe ist der grandiose Plottwist mit dem das Buch am Ende noch aufwartet, den hab ich absolut nicht kommen sehen und er gibt der Story nochmal nachträglich eine grauenhafte Schärfe.
Karin Slaughter schreibt gewohnt packend, sodass ich von den Ermittlungen wieder absolut gefesselt war, von denen ein Großteil auf eigene Faust und hinter dem Rücken der Polizeibehörde passiert.
Die persönlichen Verstrickungen der Protagonisten machen das ganze noch greifbarer und Sara scheint sich in den Tiefen ihrer eigenen Erinnerungen zu verlieren, was unglaublich stark umgesetzt ist.

Dieses Buch hält den Spannungsbogen konstant oben und besticht durch die düstere Sogwirkung und schiere Verzweiflung, die zwischen den Seiten transportiert werden. Ich wollte, nein konnte nicht schlafen, bevor ich das Buch nicht beendet hatte, denn die Angst die in den Schatten zwischen den Zeilen lauerte, schien zu greifbar und zu real um das Buch wegzulegen.

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