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Veröffentlicht am 19.07.2023

Düstermärchen mal anders erzählt

Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters
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Düstere Legenden wie die von Sleepy Hollow mochte ich schon immer total gern und das in Kombination mit Christian Henry, die klassische Geschichten und Märchen nimmt und in etwas makaber verdrehtes verwandelt, ...

Düstere Legenden wie die von Sleepy Hollow mochte ich schon immer total gern und das in Kombination mit Christian Henry, die klassische Geschichten und Märchen nimmt und in etwas makaber verdrehtes verwandelt, konnte ja nur gut werden. Muss aber gestehen, dass die diese Geschichte fast schon seicht erzählt fand, dabei ist von von Henry doch eigentlich mehr Brutalität gewohnt.

Zum Inhalt: in Sleepy Hollow glauben die Leute. Sie glauben daran, dass dort etwas in den Wäldern lauert. Sie glauben daran, dass die Opfer, die die Dorfgemeinschaft bringt, gerechtfertigt sind und ihnen Wohlstand und ein gutes Leben sichern. Sie glauben, dass man an Traditionen festhalten sollte. Nur Ben glaubt, dass das alles Bullshit ist und ist bereit mit den Gepflogenheiten von Sleepy Hollow zu brechen.

Ich finds gut, dass diese Geschichte nicht einfach nur ein modernes Retelling ist, sondern Henry ihre ganz eigene Geschichte daraus macht, in denen natürlich einige der Originalelemente aufgegriffen werden, aber die Story selbst etwas völlig neues ist was mich überraschen konnte.

Das Tempo der Geschichte ist überraschend ruhig, passend zum Leben in Sleepy Hollow. Das finde ich fast ein bisschen schade, denn in der Originalgeschichte rollen ja geradezu im Sekundentakt die Köpfe und dafür dass Henry sonst ja auch nicht zu den zartbesaiteten Autorinnen gehört, hätte ich gedacht dieses Buch wird im übertragenen Sinne ein Gemetzel. Stattdessen ist die Geschichte fast schon unaufgeregt, die Spannung besteht eher in den zwischenmenschlichen Beziehung und den Geheimnissen.

Was sie aus dem kopflosen Reiter gemacht hat finde ich wiederum gut gelungen und auch Ben, ein Mädchen das lieber ein Junge wäre, ist charakterlich interessant und nahbar angelegt. Durch sie ist es auch so einfach, an der Geschichte dranzubleiben, einfach weil ihr persönliches Schicksal gut konstruiert ist.

Auch wenn ich mir das Buch düsterer und makaberer vorgestellt hätte, so habe ich es doch gerne gelesen. Vielleicht nicht Henrys spannendstes Werk aber eine gelungene Erzählung.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Suchtgefahr

Beautiful Graves
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Ich hatte in der letzten Zeit eine kleine Leseflaute und musste mich zum Lesen regelrecht aufraffe. Einige der Bücher von LJ Shen sind voll mein Ding, aber meist haben sie mir zu viel Kink um für mich ...

Ich hatte in der letzten Zeit eine kleine Leseflaute und musste mich zum Lesen regelrecht aufraffe. Einige der Bücher von LJ Shen sind voll mein Ding, aber meist haben sie mir zu viel Kink um für mich echte Wow-Bücher zu sein. Dieses hier ist irgendwie anders und trotz vieler Red Flags beim Lesen konnte und wollte ich es nicht weglegen. Hat mich definitiv aus der Leseflaute geholt.

Zum Inhalt: es scheint Schicksal zu sein als Ever und Joe sind in Spanien begegnen, denn wie Magnete prallen beide aufeinander und erschüttern die Welt des jeweils anderen. Doch ihnen bleibt nur ein Abend vergönnt, bis das Leben und die grausame Realität sie einholen. Verlust trennte sie voneinander. Kann Verlust sie vielleicht auch wieder zusammenführen?

Dieses Buch war für mich eine echte Achterbahnfahrt. Man wusste nie genau was hinter der nächsten Ecke lauert, hatte aber immer die Ahnung, dass es gleich wieder Talfahrt geben wird. Ich glaube ich hatte selten bei einem Buch so Puls wie bei diesem.

Was ich von Anfang an mochte war die morbide Art, wie die Charaktere angelegt sind. Everlynn Balletrix, das Goth-Mädchen, dass sich nach Salem flüchtet und nen Typen datet der Graves heißt- ich liebe es. Habs total gefühlt, der Vibe des Buches war einfach unglaublich gut und das obwohl oder grade weil Ever so ein schwieriger Charakter war. Ein Feigling, ein Zerdenker, eine Verlorene.

Und Joe- ohne Worte. Diese Ups und Down haben mich echt fertig gemacht, aber ich hab jede Seite davon geliebt. Es ist einfach toll geschrieben, wahnsinnig fesselnd und irgendwie auf berauschende Art dunkel. Ich mag das Feeling im Buch total und hab ihnen diese tragische Lovestory sofort abgekauft.

Dieses Buch war echter Hit- große Gefühle, geiles Setting und Charaktere deren Emotionen greifbar sind.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Von Monstern und Helden

Only a Monster
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Man kennt ja viele Geschichte in denen sich die schöne, unschuldige Maid in den Badboy oder das Biest verliebt. Hier ist es genau umgekehrt, nur dass der Held nicht so rechtschaffend ist, wie es in seinen ...

Man kennt ja viele Geschichte in denen sich die schöne, unschuldige Maid in den Badboy oder das Biest verliebt. Hier ist es genau umgekehrt, nur dass der Held nicht so rechtschaffend ist, wie es in seinen eigenen Augen vllt den Anschein macht. Was eigentlich ganz spannend klingt hat für mich einfach nicht so richtig funktioniert.

Zum Inhalt: Als Joan gerade auf dem Weg zu einem Date mit ihren Schwarm Nick ist passiert etwas merkwürdig und plötzlich ist es Abend und sie hat das Date verpasst. Plötzlich steht Joan eine neue Welt offen und sie entdeckt das Geheimnis ihrer Familie. Diese sind Monster und können mittels Lebenszeit von Menschen durch die Zeitreisen. Und als wäre das nicht schon überfordernd genug findet sie heraus das Nick Mosnterjäger und Feind der Familie ist. Und plötzlich hinter ihr her.

Ich bin eigentlich großer Fan von show don‘t tell aber hier hätte ich mir oftmals ein paar mehr Erklärungen gewünscht, vor allem weil Joan selbst so unwissend ist. Die ganze Welt in der sie sich bewegt, die geltenden Regeln und die unterschiedlichen Fähigkeiten werden weder ihr noch dem Leser erklärt, wodurch einfach Dinge ohne jeglichen Kontext passieren, bei denen ich mich im Nachhinein gefragt habe, ob das jetzt irgendwas gebracht hat oder welche Konsequenzen sich daraus ergeben.

Die Begegnungen zwischen Joan und Nick fand ich teilweise schon etwas cringe. Vor allem seine überhebliche Art und ihre Unterwürfigkeit fand ich irgendwie total triggernd.
Und ich meine ja, es ist eine Geschichte über Monster und Monsterjäger. Aber dass von Nick immer von „dem Held“ gesprochen wird fand ich aus Perspektive der Monster doch sehr komisch. Er ist ein Massenmörder, wird aber als der Goldjunge dargestellt, zu dem Joan sich immer noch hingezogen fühlt, obwohl er ihre ganze Familie abschlachten ließ.

Das Love Triangel ist dann doch sehr vorhersehbar, den Vibe habe ich aber bei keiner der Konstellationen gespürt. Insgesamt hat mich die Geschichte nicht erreicht, obwohl ich sowohl die umgekehrten Rollenklischees, als auch die Zeitreisethematik eigentlich ansprechend fand.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Die Leben der anderen

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Ich muss gestehen, dass mir der Start in diese Geschichte nicht ganz leicht gefallen ist. Ich fand einfach sie nimmt nicht so richtig Fahrt auf und mir war einfach nicht klar, wo diese Geschichte hinführen ...

Ich muss gestehen, dass mir der Start in diese Geschichte nicht ganz leicht gefallen ist. Ich fand einfach sie nimmt nicht so richtig Fahrt auf und mir war einfach nicht klar, wo diese Geschichte hinführen soll. Dranbleiben lohnt sich aber in meinen Augen total, denn umso besser man die Figuren kennenlernt, desto größer wird die Wirkung dieser Alltagsgeschichte.

Zum Inhalt: Janice hat mit ihren eigenen Träumen abgeschlossen. Stattdessen sammelt sie die Geschichten anderer Leute; bewegende Geschichten und Happy Ends, zieht aus ihnen Trost und Hoffnung. Doch ein neuer Job lockt sie aus ihrem Schneckenhaus und sie erkennt: es ist nie zu spät der eigenen Geschichte eine neue Wendung zu geben.

Ich finde am Anfang braucht es ein bisschen um in die Handlung reinzukommen. Man steigt quasi mitten in den Alltag der Protagonistin ein, die ein bisschen über ihre Kunden erzählt und im gleichen Atemzug ihr eigenes Leben auf den Prüfstand stellt. Es ist eine episodenhafte Alltagsgeschichte, gezeichnet von den Begegnungen und Gesprächen die Janice durchlebt.

Ich mag wie vielfältig die Charaktere sind und ein bisschen wirkt es wie Voyeurismus, wie der Leser Einblicke in die unterschiedlichen Leben von Janines Kunden bekommt. Janice selbst ist das klassische Mauerblümchen. Am Anfang irgendwie grau und bemitleidenswert, wird sie im Verlauf der Geschichte zunehmend interessanter und lernt für sich selbst einzustehen. Alterstechnisch konnte ich mich zwar nicht unbedingt mit ihr identifizieren, aber ich mag die emphatische Art, mit der sie sich Gedanken über ihre Kunden und deren Bedürfnisse macht.

Der Erzählton der Geschichte ist eher ruhig, aber bedacht und reflektiert und obwohl die Geschichte nicht mitreißend im herkömmlichen Sinne ist, so habe ich die einzelnen Schicksale, ihre Schnittstellen und Entwicklungen doch mit Spaß verfolgt. Ein Buch über die Unsicherheiten des Lebens, aber auch über die Stärke sie zu überwinden.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Vom Stil her einfach nicht meins

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
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Ich fand die Idee zu diesem Buch wahnsinnig interessant und der Klappentext hat mich ein bisschen an Donna Tart erinnert. Diese Art von Geschichten mag ich total gerne und war entsprechend neugierig auf ...

Ich fand die Idee zu diesem Buch wahnsinnig interessant und der Klappentext hat mich ein bisschen an Donna Tart erinnert. Diese Art von Geschichten mag ich total gerne und war entsprechend neugierig auf das Buch. Leider war das Buch dann doch anders als erwartet und nicht so ganz meins.

Zum Inhalt: am Dellecher College werden verschiedene Kunstformen gelehrt und die Schülerschaft mit ihren kleinen Klassen ist eine eingeschworene Gemeinschaft von Freigeistern und schrägen Vögeln. Oliver ist einer von sieben Schauspielstudenten seines Jahrgangs und eher ein unscheinbares Licht unter seinen Kommilitonen. Doch dann stirbt einer von ihnen und nichts ist mehr so, wie es mal war.

Theater spielt in diesem Buch eine große Rolle, denn nicht nur erfüllen die Charaktere die gängigen Klischees sozialer Rollenverteilungen, sie sprechen auch oft in Versen und Zitaten. Was ich nicht schlimm fände, wenn nicht zeitlich auch passagenweise Shakespeare-Tücke zum besten gegeben würde. Ich finde das Thema und die Rahmenhandlung eigentlich total interessant angelegt, aber das war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Ich mag es einfach nicht, wenn in einer Geschichte seitenweise fremde Literatur wiedergegeben wird.

Das Buch ist auch wie ein Theaterstück in Akten und Szenen angelegt, bleibt sich stilistisch also treu und schafft auch eine ähnliche dramaturgische Atmosphäre wie das Theater. Aber inhaltlich zieht sich der Fall wie Kaugummi und es passiert einfach viel irrelevantes. Ich will nicht sagen, dass das Buch langweilig war, aber so spannend wie der Klappentext vermuten ließ, war es eben auch nicht.

Die Charaktere waren mir persönlich zu egozentrisch um sympathisch zu sein. Selbst Oliver, dieser aufopferungsvolle Junge, der immer im Hintergrund zu stehen schien, hat mich einfach nicht erreicht.

War ok, aber einfach nicht meins.

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