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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Musik kam hier irgendwie zu kurz

Das Musikhaus an der Alster - Lied der Sterne
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Ich würde das Buch als historisch angehauchten Frauenroman bezeichnen, denn im Fokus steht ganz klar das Liebesleben der Protagonistin, die sich zwischen den Fängen der gesellschaftlichen Gepflogenheiten ...

Ich würde das Buch als historisch angehauchten Frauenroman bezeichnen, denn im Fokus steht ganz klar das Liebesleben der Protagonistin, die sich zwischen den Fängen der gesellschaftlichen Gepflogenheiten der damaligen Zeit und ihren eigenen Sehnsüchten wiederfindet.

Zum Inhalt: Das Leben von Theresa von Eiben wird auf den Kopf gestellt, als ihr Verlobter nicht von einer Diesntreise heimkehrt. Allein dem Willen ihres Bruders ausgeliefert, soll sie sich schon bald erneut verloben um ihre Stellung und den Reichtum der Familie zu sichern. Doch das Ableben von Jakob lässt ihr keine Ruhe. Als ein unerwartetes Paket aus Berlin seinen Weg zu Theresa findet, braucht diese kurzentschlossen auf, um die Wahrheit herauszufinden.

Zuerst mal: die Geschichte ist denkbar seicht und die Protagonistin fast unsäglich naiv in ihrer Denkweise. Das zeigt sich auch darin, dass sie in knapp 300 Seiten drei Verlobungen zu Stande bringt und ein Großteil ihrer Gedanken darum streift mit welchem der Männer sie wohl glücklich werden könnte/ geworden wäre und was sie sich schon anderes vom Leben erhoffen könne als verheiratet und Dame der Gesellschaft zu sein. Das ging mir ehrlich gesagt irgendwann gehörig gegen den Strich. Ja, die Protagonistin fasst irgendwann auch andere Träume ins Auge, aber der Wandel dorthin war mir einfach zu langwierig.

Der Fall um den Toten Jakob öffnete quasi die Tür die eine andere Liebesgeschichte. Die private Ermittlung um seinen Todesfall rückte immer wieder in den Hintergrund. Dabei war es dieser Handlungsstrang, der mich ursprünglich neugierig gemacht habe. Wie eine kleine Detektivgeschcihte innerhalb eines Liebesromans.
Die Story, die letztendlich offenbart wird, war in meinen Augen schon reichlich abstrus und die Motive extrem banal.

Musik hat zwar letztendlich den Täter überführt, ansonsten spielte sie im gesamten Buch eigentlich keine Rolle. Das bereits auf dem Klappentext angeteaserte Musikhaus hatte am Ende nochmal seinen Auftritt, spielte aber innerhalb der Handlung absolut keine Rolle. Vermutlich wird es im Folgeband eher im Zentrum der Handlung stehen, aber ich hatte mir von diesem Buch einfach eine komplett andere Geschichte erwartet. So richtig hat mich das Buch einfach nicht abholen können.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Potential an manchen Stellen verschenkt

Plagiat
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Das Thema "Plagiate" hat ja besonders unter deutschen Politikern schon für einiges an Aufsehen gesorgt, hier wird auf das Thema noch mal eine ordentlich Schippe draufgelegt und das ganze in ein brutales ...

Das Thema "Plagiate" hat ja besonders unter deutschen Politikern schon für einiges an Aufsehen gesorgt, hier wird auf das Thema noch mal eine ordentlich Schippe draufgelegt und das ganze in ein brutales Setting eingebettet. Eigentlich also beste Voraussetzungen für einen packenden Thriller. In meinen Augen hat das Buch aber ein bisschen sein Potential verschenk, der Fokus hat oft gefehlt und ich fühlt mich zu sehr in den groben Handlungsrahmen hineingeworfen.



Zum Inhalt: Carla erfüllt sich mit einem Freeclimb in den USA einen großen Traum, doch das Hoch währt nicht lange, denn sie hat viele beunruhigende Nachrichten ihres Bruders erhalten und begibt sich auf schnellstem Wege nach Hause um ihn zu treffen. Doch ihr Bruder soll München aus niemals erreichen. Kurz darauf wird seine Leiche in Polen gefunden und ein paar unangenehme Fragen werden aufgeworfen, die weitreichende Folgen haben. Bald findet Carla sich in einer Spirale aus Angst und Gewalt wieder, unwissend wie groß die Kreise sind, die die Geschichte rund um ihren Bruder zieht.



Das Buch besticht mit wahnsinnig vielen Perspektiven und Handlungsschauplätzen- einige davon wiederkehrend, andere nur einmalige Einblicke in eine hochbrisante Situation. Der Leser wird direkt in die Handlung reingeworfen, durch die vielen handelnden Personen bekommt man als Leser allumfassende Einblicke in Handlungsumstände und Motive der Figuren. Eine Perspektive, die man leider nicht bekommt, und die ich umso spannender gefunden hätte, ist die von Darian, denn eigentlich ist sein Part und Hintergrundwissen sicherlich super spannend.



Generell hatte ich das Gefühl, dass durch die vielen Perspektiven vieles einfach nur in den Raum gestellt statt vertieft worden ist, sodass ich mir zwischendurch öfter mal mehr Informationen oder Hintergründe gewünscht hätte. Außerdem muss man auch aufpassen, nicht den roten faden zu verlieren. Zwischendurch gab es ein paar Szenen, wo ich mich gefragt habe, wie realistisch sie sind, z.B. wenn die angehende Bundeskanzlerin kurz vor der Wahl für 1-2 Jahre verschwinden soll und dann ggf. ein großes Comeback zu feiern. Besonders am Ende ging es mir dann handlungstechnisch einfach zu schnell und ich hätte mir einen Überblick gewünscht, was aus den ganzen Figuren geworden ist.



Insgesamt hat sich das Buch gut und flüssig lesen lassen. Zwischenzeitlich habe ich die Schilderung von Gewalt schon als sehr drastisch empfunden und öfter wird von verschiedenen Personen vermittelt, wie wertlos so ein Menschenleben ist. Spannungstechnisch war es gut, durch die zerpflückte Handlung riss der Spannungsfaden aber auch immer mal wieder etwas ab. Trotzdem sein gutes Buch mit spannendem Thema.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Köstliche Geschichte über den Niedergang

Blue Skies
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TC Boyle hat diese besondere Art Geschichten zu erzählen und wandelt dabei immer auf dem schmalen Grad zwischen Wahrheit und fast schon sarkastischer Verzerrtheit. Er erschafft Szenarien, die sich an Skurrilität ...

TC Boyle hat diese besondere Art Geschichten zu erzählen und wandelt dabei immer auf dem schmalen Grad zwischen Wahrheit und fast schon sarkastischer Verzerrtheit. Er erschafft Szenarien, die sich an Skurrilität zu überbieten versuchen, schockt und amüsiert auf ganzer Linie. Und doch bleibt am Ende dieses kleine Zögern, ob er nicht recht behalten wird.

Zum Inhalt: In Kalifornien brennt das Land, während Florida unter Wassermassen versinkt. Und mittendrin eine Familie mit ihren alltäglichen Sorgen um Nachhaltigkeit und wie man in der heutigen Zeit überhaupt überleben soll. Als sich Tochter Cat eine Python als Haustier zulegt, scheint die Extravaganz komplett. Doch dann geschieht ein Unglück und die Familie fragt sich, wie viel ein Mensch ertragen kann.

Klimawandel ist ein hochaktuelles und interessantes Thema aus dem man viel herausholen kann. Boyle versetzt uns in eine fiktive Zukunft, die immer denkbarer erscheint. Naturkatastrophen, Insektensterben und ähnliches sind ja schon lange keine Einzelfälle mehr. Dementsprechend wirken die Szenarien trotz ihrer Überspitztheit durchaus realistisch.

Die Geschichte selbst und die verrückten Charaktere haben mir sehr gut gefallen, das ausschweifende Leben von Cat, die mit einer Onlinekarriere verbundenen Hoffnungen, der Tiefe Fall- das Buch deckt eine ganze Bandbreite an Emotionen und Tragödien ab. Einfach fantastisch wie Boyle mit seinen Figuren und dem Leser spielt. Aber auch der Rest der Familie weiß zu schockieren und zu verblüffen.

Eine Familiengeschichte mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor der den alltäglichen Wahnsinn auflockert und trotzdem zum Nachdenken anregt

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Vier Frauen, sieben Ex-Beziehungen und eine Klogeschichte

Sieben Männer später
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Dieses Buch ist die klassische Romcom in der eine Frau völlig aus dem Himmel auf die Idee kommt die Liebe in ihrer Vergangenheit zu suchen und am Ende feststellt, dass sie die ganze Zeit vor ihrer Nase ...

Dieses Buch ist die klassische Romcom in der eine Frau völlig aus dem Himmel auf die Idee kommt die Liebe in ihrer Vergangenheit zu suchen und am Ende feststellt, dass sie die ganze Zeit vor ihrer Nase war. Für mich ziemlich vorhersehbar, trotzdem aufgrund der Figuren sehr unterhaltsam.

Zum Inhalt: Esther näher sich mit großen Schritten der furchteinflößenden 30 an und immer größer wird in ihr der Wunsch nach einer festen Partnerschaft, aber mit ihren Dates will es einfach nicht klappen. Da stößt sie auf einen Zeitschriftenartikel, dass jede Frau sieben Arten von Beziehungen hat. Und Esther hatte sie bereits alle. Was wenn ihre große Liebe in ihrer Vergangenheit liegt?

Zuerst einmal: ich hab keine Ahnung, warum die WG-Toilette und alle Problematiken darum so viel Raum im Buch einnehmen, bin aber auch kein Fan von Klo-Witzen und check es deshalb vielleicht einfach nicht. Das hätte für meinen Geschmack echt komplett gestrichen werden können. Vllt soll es aber auch die Bodenständigkeit der Protagonisten zeigen- who knows.

Die Idee mit den sieben Ex-Beziehungen und dass Esther vergangene Lieben resümiert und damit abschließt fand ich eine schöne Idee. Etwas idealisiert ist natürlich, dass auch der jeweilige Gegenpart direkt bereit dazu ist, zumindest auf Esthers Anfrage zu antworten. Kein böses Blut, sondern nur Verständnis auf allen Seiten.

Generell ist Esthers Leben, abgesehen davon dass sie verzweifelt irgendeinen Mann sucht, ziemlich perfekt, was sie für mich irgendwie unnahbar gemacht hat. Sie hat tolle Freundinnen, die sie in ihren Flausen unterstützen, alle Männer scheinen einfach auf sie zu fliegen- auch Jahre später noch und im Job legt man ihre massiven Fehlzeiten sehr positiv zu ihren Gunsten aus. Is klar- Romcom eben. Trotzdem hat mich Esthers Art sich selbst zu torpedieren und ihr nahezu perfektes Leben Kleinzureden irgendwann ein bisschen genervt.

Für meinen Geschmack war die Story etwas zu sehr weichgezeichnet. Aber der vordergründige Sinn eines Liebesromans ist es zu unterhalten und das tut dieses Buch. Ich hab die Story gerne verfolgt, besonders auch die Rückblicke in die Vergangenheit und wollte schon wissen, bei wem Esther am Ende landet.

Wer locker leichte Unterhaltung sucht und nicht zu viel Tiefgang erwartet, der wird hier gut bedient.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Heftiger dritter Band

The Fourth Monkey - Das Haus der bösen Kinder
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Nachdem ich von Band 2 nicht ganz so überzeugt war, war ich neugierig, wie Band 3 nun die Handlungsstränge zusammenführen und die Story um den Fourth Monkey Killer abschließen würde. Und dieser Band hat ...

Nachdem ich von Band 2 nicht ganz so überzeugt war, war ich neugierig, wie Band 3 nun die Handlungsstränge zusammenführen und die Story um den Fourth Monkey Killer abschließen würde. Und dieser Band hat richtig abgeliefert.

Zum Inhalt: der Fourth Monkey Killer ist immer noch auf freiem Fuß und es tauchen weitere Opfer auf. Gleichzeitig begibt sich Sam Porter, der zunehmend ins Visier der Ermittlungen gerät, auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit und entdeckt, dass da mehr ist, als seine Erinnerungen zunächst offenbarten.

Diese Reihe ist eine der wenigen, wo ich am Ende ehrlich sagen muss, dass ich bisschen auf der Seite des Täters stehe. Denn dessen Geschichte ist so furchtbar und so ergreifend, dass ich seine Beweggründe nicht nur nachvollziehen kann, sondern auch seine Vision von Gerechtigkeit verstehe.

Auch in diesem Buch wird wieder viel über die Tagebucheinträge vermittelt, die man schon aus den anderen Bänden kennt. Hier offenbart sich endlich die vollständige Wahrheit. Und schon relativ schnell lässt sich erahnen, wo die Story damit hin will.

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Sam und Anson ist wirklich packend, vor allem weil in diesem Band enthüllt wird, dass es weitere Komplizen geben muss, wobei lange unklar bleibt, wer in welchem Team spielt und wer in dieser Geschichte eigentlich „die Guten“ sind.

Für mich wieder ein kleines Manko: die Story wirkt sehr zerpflückt dadurch, dass das Team getrennt ist und wir zusätzlich zum Tagebuch die drei Ermittlerperspektiven mit ihren jeweiligen Handlungsorten haben. Da die Teams nur unvollständig kommunizieren können, werden manche Erkenntnisse mehrmals geteilt, was für mein Dafürhalten unnötig war.

Großartig umgesetzt finde ich die Zweifel, die der Autor dem Leser hinsichtlich Sams Motiven und Vergangenheit einpflanzt, denn Sam wird im Verlauf der Handlung immer unzuverlässiger.

Ein gelungener Abschluss der Reihe, der alle losen Fäden verknüpft und ein schlüssiges Gesamtbild ergibt

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