Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2023

Bisschen cringe wars schon

Twisted Hate
0

In Sachen Enemies-to-Lovers macht Amy Huang so schnell keiner was vor und ich glaube an dieses Buch kommt keines ran, was ich bisher gelesen habe. Es war ja quasi schon im ersten band absehbar, dass es ...

In Sachen Enemies-to-Lovers macht Amy Huang so schnell keiner was vor und ich glaube an dieses Buch kommt keines ran, was ich bisher gelesen habe. Es war ja quasi schon im ersten band absehbar, dass es ein Buch über Jules und Josh geben würde und ich hab dem ganzen Total entgegen gefiebert, weil ich die Dynamik zwischen den beiden so cool fand. Dass die Story, die ich eher oberflächlich erwartet hatte, dann doch so tief blicken lässt, hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: Er ist der Bruder ihrer besten Freundin und niemand treibt sie so sehr auf die Palme wie er- Josh Chen. Doch als sich im Krankenhaus, wo sie beide arbeiten, begegnen schließen sie einen Pakt: sie werden feinde mit gewissen Vorzügen. Und obwohl sie ganz klare Regeln aufgestellt haben stellen sie beide schnell fest, dass die Gegenwart des jeweils doch nicht ganz so unangenehm ist, wie zunächst angenommen.

Das war echt Enemies-to-lovers vom Feinsten und ich habe die gegenseitigen Spitzen und Beleidigungen so gefeiert und habs geliebt, dass die beiden selbst gegen Ende nicht aufhören konnten, verbal gegeneinander auszuteilen, wenn dann auch auf liebevollere Art. Die Autorin ist ja dafür bekannt mit Smut nicht zu geizen, wobei ich sagen muss, dass der Hasss*x hier nicht so mein Fall war. Das fand ich teilweise eher abstoßend als anturnend. Vor allem als Josh ihn dazu benutzt es Jules in seiner Wut heimzuzahlen. Ich habe eh so ein bisschen ein Problem damit, dass in solchen Büchern die Typen natürlich immer so extravagant gut bestückt sind, dass die Girls regelrecht daran ersticken- come on!

Was ich dagegen schon sehr cute fand, war die Bromance zwischen Josh und Alex, die hier wiederbelebt wurde. Dagegen wirkte die Freundschaft der Frauenclique etwas blass und man bekam eher nur oberflächliche Einblicke. Der Fokus lag hier ganz klar auf der sich entwickelnden Beziehung zwischen Josh und Jules und ihrem jeweiligen familiären Struggle, dem sie sich auch richtig cool gemeinsam stellen. Was das angeht, fand ich den dritten Band der Reihe fast schon überraschend tiefgründig. Besonders Jules ist mir da total ans Herz gegangen.

Mein Favorite Couple der Reihe werden zwar immer Rhys und seine Königin bleiben, aber das Buch hat mich gut unterhalten und war aufgrund von Joshs Ego und Jules kesser Art sehr witzig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2023

Für mich der bisher tiefgründigste Band der Reihe

No Longer Alone - Mulberry Mansion
0

Die Mulberry Mansion und ich hatten ja keinen leichten Start, nachdem Band 1 einfach nicht so meinen Geschmack getroffen hatte. Bei diesem Band muss ich nun sagen: der tat schon ein bisschen weh beim lesen, ...

Die Mulberry Mansion und ich hatten ja keinen leichten Start, nachdem Band 1 einfach nicht so meinen Geschmack getroffen hatte. Bei diesem Band muss ich nun sagen: der tat schon ein bisschen weh beim lesen, wat aber gleichzeitig der bisher interessanteste und tiefgründigste, was leider aber auch dazu führte, ich ihn stellenweise etwas überladen fand, um allen Themen gerecht zu werden.

Zum Inhalt: Willow und Maxton sind beste Freunde. Und das quasi seit ihrem ersten Tag an der Uni. Bei Max kann Willow ganz sie selbst sein, er erdet sie und umhüllt sie mit Ruhe. Und trotzdem verbirgt sie einen Teil von sich vor ihm, den sie tief in sich selbst vergraben hat und den niemand zu Gesicht bekommen darf. Doch dann verändert sich etwas zwischen den beiden und Willow fragt sich, ob es nicht Zeit ist, sich wieder jemandem ganz zu öffnen.

Was ich an sich total mochte war das Studentenverbindungs-Thema. Nicht nur, dass wir Maxton dadurch mal von einer anderen Seite erlebt haben, die auch durch die Challenges einen gewissen Thrill mit in die Story eingebracht hat, ich fand auch schön, dass es diesmal so viel "Außenhandlung" gab. Die Mansion selbst stand ja in den vergangenen Bänden schon im Zentrum und ich mochte es einfach, dass diesmal auch so viel im Umfeld der Protas passierte, was nichts mit der WG zu tun hat.

Die Freundschaft, Verbundenheit und Chemie zwischen Willow und Maxton fand ich gut angelegt, passend dosiert und sehr authentisch rübergebracht, um nicht aufdringlich, aber trotzdem emotional zu sein. Man merkt aber auch, dass beide mit einigem zu kämpfen haben. Mein größtes Manko an dem Buch ist daher, dass die Handlung den tiefgreifenden Problemen und ihrer Aufarbeitung gar nicht gerecht werden kann. Dazu wird auch rund um die geheime Verbindung ein weiteres Trigger-Thema eröffnet, das dann aber einfach irgendwie im Raum stehen bleibt. Ich denke, hätte man sich hier auf 1-2 Themen fokussiert, wäre man diesen auch gerechter in der Aufarbeitung geworden. Mir fehlte da einfach an allen Enden die Konfrontation bzw. der Abschluss mit dem, was die Figuren beschäftigt und gehemmt hat.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass sich die Geschichte wieder sehr angenehm lesen lässt, es inzwischen ein paar wiederkehrende Elemente in die Bänden gibt, die irgendwie das Gefühl von Heimkehr erzeugen und ich mich im Setting wieder sehr wohlgefühlt habe. Durch die geheime Verbindung und die Herausforderungen kam hier zudem auch etwas Spannung auf, was ich einen gelungenen Kniff fand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2023

Irrfahrt

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
0

Arno Strobel ist für mich der Meister der Psychospielchen und hier zeigt er mal wieder was er drauf hat und nimmt uns mit auf eine Irrfahrt durch die menschlichen Abgründe und spielt mit den Erwartungen ...

Arno Strobel ist für mich der Meister der Psychospielchen und hier zeigt er mal wieder was er drauf hat und nimmt uns mit auf eine Irrfahrt durch die menschlichen Abgründe und spielt mit den Erwartungen des Lesers. Eingefleischten Strobel-Fans könnte aber der eine oder andere Kniff aus dem Thriller-Repertoire bekannt vorkommen.

Zum Inhalt: vor zwei Jahren verschwanden Evelyn Bruder und seine Frau auf dem Weg in den Urlaub in Frankreich. Seitdem sucht Evelyn nach einer Spur von ihm. Als das Phantombild des Campingplatz-Mörders auftaucht, der seit einiger Zeit sein Unwesen treibt, ist sie am Ende ihrer Kräfte. Denn der Mann auf dem Bruder sieht ihrem Bruder erstaunlich ähnlich. Und sie beschließt alles zu riskieren, um endlich Gewissheit zu haben.

Ich muss sagen, die Geschichte kommt vom Gewaltlevel her fast schon seicht daher, wenn man überlegt, was man von Strobel sonst so kennt. Es wird zwar einiges angedeutet, aber wenig konkret beschrieben. Viel mehr wird in diesem Buch mit der geistigen Verfassung der Protagonistin gespielt, die sich zwischen Selbstbetrug und Gaslighting bewegt. Diese etwas subtilere Art hat mir aber vom Stil her gut gefallen. Generell ist die Verfassung der Protagonistin von Beginn an sehr ambivalent dargestellt, wodurch sich direkt von Anfang an die Frage danach stellt, wohin diese Story führen soll.

Und obwohl die Geschichte in sehr vielen Punkten nur Andeutungen macht und sonst sehr unkonkret bleibt, so baut sich trotzdem Spannung auf und ich musste einfach dranbleiben, da diese bedrohliche Sogwirkung entsteht, die droht einen mitzureißen ins Dunkel der menschlichen Abgründe. Und obwohl ich die Prämisse wirklich stark fand, blieb zuletzt der Eindruck, dass irgendwas fehlte. Vielleicht, weil ich inzwischen so viele Bücher von Strobel gelesen habe, dass es irgendwann schwer ist, mit etwas völlig neuem um die Ecke zu kommen.
Ich halte das Buch aber trotzdem für einen gelungenen Thriller, der einen durchaus um den Schlaf bringen kann. Nur für mich eben nicht mein Lieblings-Strobel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Eine Geschichte ungesagter Worte

Bei euch ist es immer so unheimlich still
0

In „Bei euch ist es immer so still“ arbeiten zwei Frauen ihre gemeinsame und individuelle Vergangenheit auf, in der Hoffnung auf eine gemeinsame Gegenwart. Ein Buch darüber, dass auch in den besten Familien ...

In „Bei euch ist es immer so still“ arbeiten zwei Frauen ihre gemeinsame und individuelle Vergangenheit auf, in der Hoffnung auf eine gemeinsame Gegenwart. Ein Buch darüber, dass auch in den besten Familien niemand fehlerlos ist. Eine Geschichte, die Mut macht Neuanfänge zu wagen und altes hinter sich zu lassen.

Zum Inhalt: Silvia ist 33, Hausbesetzerin und seit neustem Mutter. Der Kindsvater will weder mit ihr noch seinem Sprossen nich etwas zu tun haben und so steht Silvia allein vor der Unsicherheit ihres Lebens. Aus einem Gefühl heraus fährt sie zurück nach Hause, zu ihrer Mutter, die für sie einst Grund zur Flucht aus dem elterlichen Leben war. Können die Frauen einander eine Stütze sein?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen und hauptsächlich aus Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt. Zwischendurch schleicht sich aber auch mal ein Abschnitt aus Sicht einer der Nebencharaktere ein, was für Abwechslung sorgt und die Geschichte mit Hintergrundinformationen füttert. Untermalt wird die Story von kleinen Nostalgiemomenten- von gelingsicherer Dr. Oetker Krem bis zu selbstaufgenommenen Musikkassetten. Dadurch stellt sich ein sehr gutes Gefühl für die damalige Zeit ein, die authentisch wiedergegeben wird.

Die Geschichte beginnt recht banal. Silvia, einst rebellisches Kind, nun verlorene Erwachsene, reist zurück in ihre Heimat. Mit Sehnsucht im Herzen und der Suche nach Antworten beginnt die Aufarbeitung ihrer etwas undurchsichtigen Familiengeschichte. Und die wurde für mich mit jeder Seite spannender. Denn nach und nach enthüllen sich die Ereignisse, die zum familiären Zerwürfnis führten.

Und genauso unaufgeregt wie die Geschichte erzählt wird, so ist auch das Ende. Irgendwie hoffnungsvoll, aber gleichzeitig kein klassisches Happy End, sondern irgendwie authentisch und unvorhersehbar, so wie das Leben eben spielt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich habe mich zwischen den Seiten immer wieder selbst in die Lebend er beiden Frauen versetzt gefühlt. Der Erzählstil ist leise, manchmal nüchtern und gleichzeitig bewegend und an manchen Stellen stürmisch. Ein Buch voller Gegensätze und versteckter Gemeinsamkeiten, das nachklingt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Nein als Weg zu mehr Selbstwertschätzung

Du musst nicht allen gefallen
0

Ich gebe zu, ich bin ein People Pleaser. Ich mag es gemocht zu werden gebraucht zu werden und mich dadurch gut zu fühlen. Klingt erstmal nicht verkehrt, führte aber in der Vergangenheit dazu, dass ich ...

Ich gebe zu, ich bin ein People Pleaser. Ich mag es gemocht zu werden gebraucht zu werden und mich dadurch gut zu fühlen. Klingt erstmal nicht verkehrt, führte aber in der Vergangenheit dazu, dass ich mich durch Kleinigkeiten angegriffen und beleidigt gefühlt habe. Dieses Buch soll nun Anreize geben sich selbst zu reflektieren und auch mal nein sagen zu können.

Besonders interessant fand ich die fünf Typen von People Pleasern und obwohl ich in jedem Typ mindestens einen Zug von mir selbst erkannt habe, so konnte ich mich anhand der Beschreibungen und Merkmale einem Typ ganz klar zuordnen, was für mich schon mal eine neue Erkenntnis darstellte. Bisher wusste ich nicht, dass es unterschiedliche Arten von People Pleasing und damit auch verschiedene Probleme und Ansätze zur Vermeidung gibt. Damit hat es das Buch auf jeden Fall geschafft mir neues Wissen zu vermitteln und interessiert habe ich mir auch die Abschnitte über die anderen Typen, mit dem Wissen zu welchem ich selbst gehöre, erneut durchgelesen.

Mit dem Wissen aus dem zweiten Abschnitt ging es dann auch in den letzten Teil des Buches, der sich damit beschäftigt, wie man für sich ein „nein“ realisieren kann und dass es völlig in Ordnung ist, für sich selbst einzustehen und sich einzugestehen, dass man es nicht immer allen rechtmachen kann und vor allem nicht muss. Klingt einfach und logisch, ist aber das, womit ich in der Umsetzung immer hadere.

Besonders gut gefallen haben mir da die Anregungen zur Selbstreflektion, was man sich selbst fragen und worauf man im Alltag mal so achten soll. Ich gehe jetzt viel bewusster in bestimmte Situationen und Gespräche rein und das ist schonmal viel wert. Ich bin letztendlich natürlich immer noch ein People Pleaser, dieses Buch ist keine Wunderwaffe. Aber ist ein erster Schritt sich auch mal bewusst für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu entscheiden.

Ich fand das Buch einen guten Ausgangspunkt um sich mal intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen und vor allem auch sich selbst mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung