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Veröffentlicht am 22.02.2023

solider Auftaktband

Der Paria
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„Der Paria“ ist der Auftaktband einer Fantasy-Trilogie von Autor Anthony Ryan und spielt in einer fiktiven mittelalterlichen Welt, durch die wir den Gesetzlosen Alwyn begleiten. Ryan nimmt den Leser mit ...

„Der Paria“ ist der Auftaktband einer Fantasy-Trilogie von Autor Anthony Ryan und spielt in einer fiktiven mittelalterlichen Welt, durch die wir den Gesetzlosen Alwyn begleiten. Ryan nimmt den Leser mit in eine stürmische Zeit und den Kampf um eine ungewisse Zukunft für ein Königreich, das sich im Umbruch befindet.

Zum Inhalt: der junge Alwyn Scribe wächst unter den Gesetzlosen und aufgrund seiner guten Beobachtungsgabe und Fähigkeit Menschen zu lesen als Protegé von Banditenkönig Deckin Scarl auf. Als ein Verrat die Bande zerschlägt ist Alwyn auf sich gestellt und muss sich neue Verbündete suchen. Er gerät an Evadine und verliert sich in einem Strudel aus Krieg, Gewalt und Rachedurst.

Auf verschiedenen Etappen seines Lebensweges begleiten wir Protagonist Alwyn durch die Geschichte. Dieser erzählt quasi selbst seine Lebensgeschichte und spricht auch immer wieder den Leser direkt an, was ich interessant aber nicht immer wirklich passend fand. Das Worldbuilding ist denkbar simpel und erinnert an einen typischen Mittelalterroman. Fantasy-Elemente sind eher dünn gestreut und könnten auch gut zum altertümlichen Volksglauben passen. Erst zum Ende des Buches hin treten diese verstärkter auf.

Worüber ich sehr überrascht war ist, welche zentrale Rolle Religiosität und Ketzerei in dieser Geschichte einnehmen. Dabei wird das Glaubenskonzept und Märtyrertum gar nicht tiefgreifend erläutert, trotzdem ist es Dreh- und Angelpunkt von Alwyns Geschichte und gemeinsam mit den politischen Entwicklungen im Land für die Haupthandlung von entscheidender Rolle.

Ein Highlight waren für mich die vielfältigen Frauenfiguren, die abwechselnd berechnend und intelligent, verräterisch und selbstsüchtig, aber auch schwach und abhängig sind. Oft sind Frauenfiguren in Mittelalterromanen ja nur schmückendes Beiwerk oder werden in Opferrollen gepresst, hier spielen sie eine zentrale Rolle und werden von Alwyn aktiv und auf eine anerkennende Weise wahngenommen, was mir gut gefallen hat.

Das Buch selbst hat sich toll lesen lassen und auf den knapp 800 Seiten kam nie Langeweile auf, da die sich Heldentruppe um Alwyn in immer neue Gefahren und Abenteuer stürzt. Ein bisschen kam bei mir Robin-Hood-Feeling bei Lesen auf. Alwyn selbst ist in meinen Augen ein eher unsteter Protagonist, der erst noch seine Bestimmung finden muss. Trotzdem lässt er ein großes Herz und einen wachen Geist erahnen. Ich hatte hier auf mehr charakterliche Entwicklung gehofft, vielleicht passiert das ja noch in den Folgebänden, denn besonders in Bezug auf seine Loyalitäten und mögliche Rachemotive ist noch keine klare Linie erkennbar.

Als Auftakt hat mir das Buch gut gefallen, trotzdem finde ich, dass die kommenden Bände noch nachlegen müssen, um mich fesseln zu können. Ryan hat hier einen guten Grundstein gelegt, der definitiv weiter ausbaufähig ist.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Zwei unterschiedliche Frauen- eine außergewöhnliche Freundschaft

Storchenherzen
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„Storchenherzen“ ist ein klassischer Frauenroman, in dem es um unterschiedliche weibliche Charaktere, die Themen Liebe und Familie und eine außergewöhnliche Freundschaft unter besonderen Umständen geht. ...

„Storchenherzen“ ist ein klassischer Frauenroman, in dem es um unterschiedliche weibliche Charaktere, die Themen Liebe und Familie und eine außergewöhnliche Freundschaft unter besonderen Umständen geht. Das Buch der ist der Auftakt einer Reihe und lässt sich sehr entspannt und einfach lesen. Die Geschichte ist einfach schön, ein bisschen chaotisch und geht ans Herz.

Zum Inhalt: Madita hat schon in jungen Jahren gelernt, dass sie Hebamme werden will. Als sie ihren ersten richtigen Job in der Hebammenpraxis Storchennest antritt, ist die gestandene Angestellte Helga nicht sonderlich begeistert von dem Neuzugang mit den bunten Haaren und ausschweifenden Ideen. Doch Madita bringt nicht kur frischen Wind in die Praxis, sondern auch in Helgas eingestaubtes Leben.

Das Thema Schwangerschaft mit allen angrenzenden Themenbereichen bezüglich Vorsorge, Geburt und Nachsorge steht hier sehr im Zentrum und wird von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Mit natürlicher Offenheit und etwas spitzen Zungen vonseiten Helgas begleiten wir den Alltag der Hebammen. Die Szenarien werden lebhaft und realistisch dargestellt, beleuchten nicht nur die Sonnenseiten und haben mich ab und zu zum Schmunzeln gebracht.

Das Buch bringt eine gewisse Leichtigkeit, sowie viel Witz und Charme mit und lässt sich einfach toll lesen. Ich mochte die zwei Protagonistinnen wirklich gerne, die sich in so unterschiedlichen Stadien ihres Lebens befinden und trotzdem schnell einen Draht zueinander entwickeln. Im Fokus steht hier vorrangig das Thema Freundschaft, was ich richtig toll fand. Ich lese einfach gerne Geschichte über starke weibliche Charaktere, die sich gegenseitig unterstützen und füreinander einstehen.

Tatsächlich wäre die Geschichte in meinen Augen auch bestens komplett ohne männliche Charaktere ausgekommen, denn sowohl Helgas (Ex)mann, also auch Maditas Schwarm zählen in meinen Augen jetzt nicht in die Kategorie Traummann und waren mir stattdessen fast schon unsympathisch, weil sie diese herzensguten, engagierten Frauen nicht gebührend zu schätzen wussten. Besonders über Silas konnte ich eigentlich nur den Kopf schütteln. Ich bin gespannt, wie sich diese Beziehungen in Band 2 weiterentwickeln.

Für mich ein echtes Wohlfühlbuch, das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

nicht ganz mein Geschmack

We don’t lie anymore
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Ich fand die Forbidden-Royals Reihe von Autorin Julie Johnson wirklich stark und wollte daher noch was anderes von ihr lesen. „We don‘t lie anymore“ ist der zweite Band einer Dilogie, die Bände sind aber ...

Ich fand die Forbidden-Royals Reihe von Autorin Julie Johnson wirklich stark und wollte daher noch was anderes von ihr lesen. „We don‘t lie anymore“ ist der zweite Band einer Dilogie, die Bände sind aber unabhängig voneinander lesbar, da die Vorgeschichte der Figuren ausreichend umrissen wird. Das Buch ist eine Mischung aus Kleinstadt-Romance und Gangster-Drama, die mich letztendlich nicht so ganz abholen konnte.

Zum Inhalt: Josephine braucht eine Auszeit von ihrem Leben und ihrem Job in Genf und kehrt deshalb in ihre Heimatstadt zurück, um sich über ihre weiteren Schritte klarzuwerden. Dort trifft sie auf Archer, ihre Jugendliebe, der ihr vor einem Jahr das Herz gebrochen hat. Und als die beiden aufeinandertreffen, spüren sie, dass ihre Geschichte noch nicht vorbei ist.

Ich bin jetzt nicht unbedingt der größte Fan von Second-Chances-Geschichten, aber die Slow Burn Romance in diesem Buch hat mir gut gefallen. Neben der Liebesgeschichte gibt es in dieser Geschichte sehr viele Nebenschauplätze der Handlung, wodurch aber alle Handlungsstränge für sich sehr kurz gekommen sind. Daher wurde keiner der Aspekte so richtig vertieft, wobei sie an sich alle Potential für Spannung und Konflikte gehabt hätten. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Die Gefühle der Protagonisten drehen sich auch eine ganze Weile im Kreis bis von externer Stelle der glorreiche Hinweis kommt, doch mal miteinander zu reden. Danach ist es fast, als wäre kein Jahr vergangen und die Charaktere knüpfen an ihre vorherige Beziehung wieder an und die Erkenntnisse, die sie über sich und ihre Beziehung erlangen, sind interessant zu verfolgen.

Das Finale im Buch fand ich dann tatsächlich ziemlich übertrieben für einen Liebesroman. Es wirkte so als müsste hier auf Teufel komm raus nochmal Spannung erzeugt werden, für mein Empfinden hat das aber einfach nicht so in die Geschichte gepasst.

Insgesamt eine Solide Geschichte, die sich nett lesen lässt. Der Funke ist aber nicht so ganz zu mir übergesprungen.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

An der Grenze zum Wahnsinn

Der mexikanische Fluch
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„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild ...

„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild üben quasi eine magnetische Anziehung aus und verleihen dem Buch von Beginn an etwas ätherisches. Mit dem Inhalt hab ich ab und zu gestrauchelt und hätte mir noch mehr Schaurigkeit gewünscht.

Zum Inhalt: ein Brief von ihrer Cousine lässt Noemi nach High Place in den mexikanischen Bergen aufbrechen. Fernab von städtische Zivilisation ragt das prächtige Herrenhaus aus dem Nebel auf. Düstere Geschichten umranken das Anwesen und eine beklemmende Finsternis nimmt auch Noemi schnell in Beschlag. Denn irgendwas stimmt im Hause ihrer Cousine nicht.

Fast von Beginn an wird an der bedrohlichen Atmosphäre rund um das Anwesen gearbeitet. Vieles davon passiert auf indirektem Wege indem Schauergeschichten über die Familie und die Mine erzählt werden. Aber auch Noemi selbst beginnt zu spüren, dass etwas in den Mauer des Hauses lauert, sie sieht sich verfolgt von Albträumen, meinte Dinge zu sehen und Stimmen zu hören. Es hat mir gut gefallen auf wie viele verschiedene, auch sehr unterschwellige Arten die Düsternis und Kälte des Ortes hervorgehoben wird.

Die eigentliche Story hinter der Geschichte fand ich dann etwas zu skurril und habe ich an eine HP Lovecraft Geschichte erinnert gefühlt. Das war mir dann fast schon too much, muss ich ehrlich sagen. Da hat mich die Geschichte ein bisschen verloren. Die Schilderungen grenzen da schon stark ans ekel- und wahnhafte.

Man hätte aus dieses Schocker-Geschichte noch deutlich mehr rausholen können, denn gruslig fand ich sie tatsächlich überhaupt nicht, eher abschreckend, zwischendurch hatte es Elemente eines schlechten Drogentrips.

Ich glaube durch den Hype waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Denn das Buch ist durchaus gut und catchy geschrieben. Man will schon dranbleiben und wissen, was im Haus vor sich geht und die unterschwellige Bedrohlichkeit ist toll inszeniert. Insgesamt hat mich die Geschichte aber einfach nicht so richtig erreicht.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Konnte für meinen Geschmack nicht genug Stimmung aufbauen

Das Sanatorium
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"Das Sanatorium" hat eigentlich alles, was es für einen gelungenen Thriller braucht: ein abgelegenes, interessantes Setting, ein dunkles Geheimnis und einen bis zum Schluss unerkannten Mörder. Doch leider ...

"Das Sanatorium" hat eigentlich alles, was es für einen gelungenen Thriller braucht: ein abgelegenes, interessantes Setting, ein dunkles Geheimnis und einen bis zum Schluss unerkannten Mörder. Doch leider hat das Buch es nicht geschafft, bei mir die entsprechende Spannung aufzubauen.

Zum Inhalt: ein altes Sanatorium in Österreich. Ein Bauprojekt soll aus dem geschlossenen Gebäude ein neues Luxushotel entstehen lassen. Kurz nach der Eröffnung reist die beurlaubte Polizistin Elin zur Hochzeit ihres Bruders an. Doch dann schneidet das Wetter das Hotel von der Außenwelt ab und die zukünftige Braut wird vermisst.

Für meinen Geschmack zog sich der Anfang der Geschichte ziemlich in die Länge, bis die Handlung selbst so richtig in Gang kam und ein bisschen Spannung erzeugt wurde. Im Fokus steht ganz klar Elin, die gefühlt einen Berg an persönlichen Problemen mit sich herumschleppt, der auch bereits zu Beginn der Handlung schon sehr ausführlich erläutert wird. Das fand ich ziemlich anstrengend und hat nicht unbedingt dazu beigetreten Elin sympathisch zu finden.

So richtig war das Konzept in meinen Augen nicht in sich stimmig. Es wird an vielen Stellen versucht falsche Fährten zu legen, aber für mich hat das einfach nicht funktioniert. Ich fand Elins Erklärungsversuche und Gedankengänge oft nicht nachvollziehbar, da sie sich allein auf Annahmen statt Fakten stützen und stark von ihren eigenen Vorurteilen beeinflusst sind.

Zwischendurch werden immer mal wieder die Nebenschauplätze der Handlung beleuchtet, das bleibt aber alles sehr vage und eindimensional. Der Aspekt, dass es sich um ein ehemaliges Sanatorium handelt, hätte für meinen Geschmack auch intensiver aufgegriffen und stimmungsvoller umgesetzt werden können. Generell war mir der Stimmungsbogen zu flach und flaute durch Elins eigenmächtige Ermittlungsversuche und wüste Anschuldigungen immer wieder ab.

Mich hat das Buch einfach nicht richtig abholen und überzeugen können. Für mich ist es eins dieser Bücher, bei denen ich froh war, als es vorbei war. schwanke zwischen zwei und drei Sternen.

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