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Veröffentlicht am 13.12.2022

Abenteuerliche Reise nach Catan

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Ich bin großer Fan des Spiels Siedler von Catan und war entsprechend neugierig auf den Roman des Spieleschöpfers. Die hochwertige Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und besonders die Karten am ...

Ich bin großer Fan des Spiels Siedler von Catan und war entsprechend neugierig auf den Roman des Spieleschöpfers. Die hochwertige Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und besonders die Karten am Anfang und Ende des Buches fand ich sehr hilfreich um die Geschichte und ihren Verlauf zu verörtlichen. Das Buch selbst war eine abenteuerliche Reise, die mich total mitgerissen hat.

Zum Inhalt: Nachdem Thorolf seiner Geliebten Asla und deren Schwester zur Flucht vor ihrem Vater und einer ungewollten Heirat verhilft, droht Krieg zwischen den Stämmen. Daher werden er und seine Brüder für sieben Jahre aus ihrem Stamm verstoßen. Die nun heimatlosen Nordmänner beschließen das geschichtenumwobene Land der Sonne zu suchen und sich dort anzusiedeln. Mit einer Gruppe Siedler, die einen neuen Anfang wagen wollen, stechen sie in See. Unwissend, was die Zukunft für sie bereithält.

Was mir richtig gut gefallen hat, war wie stimmig das Gesamtbild des Buches war. Die Geschichte erscheint sehr gut recherchiert und die Sorgen und Nöte der Siedler sehr authentisch. Gleichzeitig blitzen immer wieder Aspekte durch, die man auch aus dem Spielekonzept kennt, was mir irgendwie wichtig war, weil es ja das Buch zum Spiel ist. Viele Beschreibungen wirken sehr szenisch und haben ein bisschen an historische Romane à la Ken Follett erinnert, sodass ich mir dieses Buch auch gut verfilmt vorstellen kann.

Das Buch beinhaltet eine Geschichte voller Gefahren und Gegensätze, aber auch Hoffnungen und Träume auf ein besseres Leben. Die Zwistigkeiten der gelandeten Siedler lassen schnell verschiedene Gruppen entstehen, die sich nicht nur in ihrer Gesellschaftsstruktur unterscheiden. In dieser Geschichte trifft neu auf alt, Fortschritt auf Tradition und Freiheit auf Unterdrückung.

Die Geschichte liest sich wirklich spannend und flüssig und es ist mir sehr leicht gefallen mit den Brüdern und ihrer Siedlergruppe mitzufiebern. Es gibt zwar ein paar klare Hauptcharaktere, allen voran Thorolf und seine Brüder, aber ich fand vor allem auch die vielfältigen Nebencharaktere sehr überzeugend und absolut großartig ausgestaltet. Vielen der Figuren machen im Einzelnen eine Entwicklung durch, die dann dafür sorgt, dass sich auch die Gesellschaft als Ganzes weiterentwickelt. Das ist wirklich spannend zu verfolgen. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass die Geschichte an einigen Stellen etwas langatmig war; bis es tatsächlich losgeht nach Catan, ist das Buch schon ein gutes Viertel fortgeschritten. Und auch in der zweiten Hälfte, wo wirklich viel Interessantes passiert, wird sich manchmal an Kleinigkeiten aufgehalten.
Alles in allem aber ein sehr überzeugender historischer Roman

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Veröffentlicht am 05.12.2022

richtig fesselnd

Das Chalet
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Ich liebe ja stimmungsvolle Lektüre, passend zur Jahreszeit und die Bücher von Ruth Ware mochte ich bisher sehr gerne, weshalb ich mich an diesen winterlichen Thriller herangewagt habe. Und was soll ich ...

Ich liebe ja stimmungsvolle Lektüre, passend zur Jahreszeit und die Bücher von Ruth Ware mochte ich bisher sehr gerne, weshalb ich mich an diesen winterlichen Thriller herangewagt habe. Und was soll ich sagen: ich bin begeistert. Für mich das bisher beste Buch von Ruth Ware.

Zum Inhalt: ein Luxuschalet in den Alpen und schönstes Skiwetter: was nach Urlaub und Entspannung klingt wird für die Reisegruppe des Start-Ups Snoop schnell zum Albtraum. Denn nach einer Lawine sind sie von der Außenwelt abgeschirmt. Und als wäre das nicht schon schlimm genug scheint es unter ihnen einen Mörder zu geben, denn bald wird eines der Teammitglieder tot aufgefunden.

Das Buch wird aus zwei sich abwechselnden Perspektiven geschrieben, wobei eine der Angestellten Erin gehört und eine dem Teammitglied Liz. So bekommt der Leser Einblicke in die Interna des Start-Ups selbst, sowie in die Außenwirkung der Gruppe. Das finde ich richtig gut gemacht und trägt massive zur Spannung bei. Schnell wird dem Leser nämlich klar, dass es innerhalb der gruppe Spannungen gibt, aber auch die beiden Angestellten des Chalets immer wieder mit der Gruppe aneinander geraten.

Die Ereignisse im Buch überschlagen sich dann doch ziemlich schnell und mit der Abgeschlagen des Chalets und dem nicht vorhandenen Handyempfang stellt sich schnell eine bedrohliche, beklemmende Atmosphäre ein. Das führt zwangsläufig auch zu Zwistigkeiten unter den Charakteren, sodass die Lage sich schnell zuspitzt und die Figuren die Flucht nach vorn antreten.

"Unnötig" war für mich die Sichtbarkeit des Snoop-Account bei den beiden Hauptcharakteren. Irgendwie fand ich diese kleine Zusatzinformation irgendwie auf Dauer nervig, auch weil sie nicht wirklich zur Handlung gehört/beiträgt.

Die Auflösung fand ich letztendlich sehr gelungen und durchaus schlüssig umgesetzt. Es blieb wirklich bis ganz zum Schluss spannend, auch wenn schon deutlich eher aufgelöst wird, wer der Mörder ist.

Insgesamt ein sehr fesselnder, atmosphärischer Thriller

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Interessante Lebensweisheiten

Das Alphabet des Herzens
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Das Buch wirbt direkt auf dem Einband damit, dass Autor und Neurochirurg James R. Doty ein Freund des Dalai Lama ist. So bin ich auch auf dieses Buch gestoßen, als ich mir Lektüre über und vom Dalai Lama ...

Das Buch wirbt direkt auf dem Einband damit, dass Autor und Neurochirurg James R. Doty ein Freund des Dalai Lama ist. So bin ich auch auf dieses Buch gestoßen, als ich mir Lektüre über und vom Dalai Lama suchte. Toll finde ich, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, die sich aber wie ein Roman liest.

Zum Inhalt: James ist 12 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in armen Verhältnissen. Sein Vater trink und hat Schulden, seine Mutter ist depressiv und hat bereits mehr als einmal versucht ihrem Leben mit Tabletten ein Ende zu setzen. Seine Geschwister sind mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. So kommt es, dass James im örtlichen Zauberladen auf Ruth trifft, die den Jungen unter ihre Fittiche nimmt und ihre Lebensweisheiten an ihn weitergibt. Von Ruth lernt James wie man seine Ziele erreicht.

James R. Doty beginnt seine Geschichte im Operationssaal. Er ist ein etablierter Neurochirurg, ein Mensch dem andere ihr Leben anvertrauen. Nach einer geglückten OP erinnert er sich zurück in seine Jugend und den Weg, den sein Leben genommen hat. Die Erzählung ist sehr bewegend, besonders der junge James ist mir in seiner bemitleidenswerten Situation schnell an Herz gewachsen.

James R. Doty teilt mit dem Leser Ruths vier Tricks, die ihm neue Wege in seinem Leben aufgezeigt haben. Dabei gibt er die Schritt-für-Schritt Anleitungen weiter, wie er sie von Ruth gelernt hat.
Das Buch ist für mich ein echter Genremix. Es mutet wie eine romanhafte Erzählung an, ist eigentliche eine Biografie und enthält Elemente eines Ratgebers.
Es ist kein Buch was man mal eben so nebenbei liest, denn man sollte das Gelesene schon zwischendurch reflektieren, wenn man aus dem Buch was für das eigene Leben mitnehmen will.

Es ist die Geschichte von jemandem, der sich hochkämpft, Glück im Leben hat und erfolgreich ist. Aber auch von jemanden der auf Abwege geraten und alles verlieren muss, um sich selbst wiederzufinden.

Das Buch hat mir die insgesamt gut gefallen, auch wenn ich nicht so ganz weiß, warum man hier mit dem Namen des Dalai Lama werben muss.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Harry Hole ist zurück

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Ich verfolge Nesbos Reihe um Harry Hole seit den Anfängen mit all ihren Höhen und Tiefen. Und nachdem es jetzt länger ruhig um Harry Hole war und Nesbo sich anderen Dingen gewidmet hat, habe ich mich sehr ...

Ich verfolge Nesbos Reihe um Harry Hole seit den Anfängen mit all ihren Höhen und Tiefen. Und nachdem es jetzt länger ruhig um Harry Hole war und Nesbo sich anderen Dingen gewidmet hat, habe ich mich sehr auf den neuen Band gefreut, auch wenn Band 12 „Messer“ nicht so ganz meins war. Mit „Blutmond“ wird nun Antiheld Harry Hole im wahrsten Sinne wieder aus der Mottenkiste geholt und ist so scharfsinnig zurück, wie eh und je. Mit einem Team aus Außenseitern stürzt er sich einen prekären, blutigen Fall. Für mich wieder ein richtiger starker Band.

Zum Inhalt: Nach dem Tod seiner Frau Rakel hat sich Harry endgültig in die Isolation und den Alkohol geflüchtet. Sein Plan: Saufen bis ihm das Geld ausgeht und seinem elenden Leben anschließend ein Ende setzen. Doch als er in L.A. auf die ehemalige Diva Lucille trifft, die massive Schulden bei einem Kartell hat, erwacht sein Beschützerinstinkt. Um ihr zu helfen, nimmt Harry einen aufsehenerregenden Fall um eine ermordete Frau an. Verdächtiger ist ein bekannter Immobilienmakler, der Harry beauftragt seine Unschuld zu beweisen. Kann Harry den Fall lösen und Lucille retten?

Harry Hole finde ich allein als Protagonist einfach immer wieder schon ausgesprochen spektakulär. Sein Verhalten ist unbestreitbar selbstzerstörerisch und triggernd, er ist der klassische tragische Antiheld. Umso spektakulärer finde ich es, dass dieser Antiheld nun ein Team aus Außenseitern- einem Krebskranken Analysten, einem korrupten Cop und einem auf Abwege geratenen Taxifahrer- um sich schart, um den Fall zu lösen. Diese Kombination aus gebrochenen, kantigen Figuren funktioniert in meinen Augen überrascht gut und hat für mich aktiv zum Unterhaltungswert des Buches beigetragen. Harry selbst ist mir über die Jahre sowieso ans Herz gewachsen, auch wenn dieser grummelige Trottel von einem einsamen Wolf alles tut um die Leute auf Abstand zu halten.

Nesbo schreibt einen flüssigen, sehr spannenden Thriller, von dem ich mich einfach nicht loslösen konnte, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Der Band „Blutmond“ kann in meinen Augen auch gut alleinstehend gelesen werden. Typisch Skandinavien-Thriller ist es teilweise schon grausam brutal, wer das nicht so gut abkann, sollte vllt. Abstand von diesem Buch nehmen. Ansonsten hat mir auch das „Verwirrspiel“ wieder gut gefallen, es gibt viele Hinweise und Spuren, nicht alle führen zum Täter und erst zum Schluss laufen die Handlungsfäden zusammen und ergeben ein stimmiges Bild. Für mich wieder einer der besseren Thriller von Nesbo, das Warten hat sich also in meinen Augen definitiv gelohnt.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Eisiger Grönland Roman

Der Mondmann - Blutiges Eis
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Ich liebe es im Winter auch winterliche Lektüre zu lesen- egal ob Romane, Krimi oder Liebesgeschichte- ich finds schön wenn die Story dann auch im Winter und dann verschneiten Orten spielt. So bin ich ...

Ich liebe es im Winter auch winterliche Lektüre zu lesen- egal ob Romane, Krimi oder Liebesgeschichte- ich finds schön wenn die Story dann auch im Winter und dann verschneiten Orten spielt. So bin ich auf „Der Mondmann“ aufmerksam geworden, ein Grönland-Thriller, der eiskaltes Lesevergnügen versprach. Ich hab leider feststellen müssen, dass das Buch mir zwar an sich gefallen hat, für mich aber einfach nicht genug Spannungselemente enthielt, um als Thriller durchzugehen.

Zum Inhalt: Nachdem Profiler Jens Lerby immer wieder mit seinen Vorgesetzten aneckt, wird er nach Grönland strafversetzt um dort eine blutige Mordserie aufzuklären. Für Lerby, der generell mit allem und jedem, vor allem sich selbst, unzufrieden ist, ist dies der Gipfel der Ungerechtigkeit. Doch einmal in Grönland angekommen, beginnt der Fall ihn doch zu Reizen. Und nicht nur das, auch die Inuk selbst und ihre Lebensweise wecken immer mehr sein Interesse. Als es scheint, dass der Täter ein dämonischer Mischwesen sein könnte, muss sich Lerby auf seinen messerscharfen Verstand verlassen.

Was mir an diesem Buch einfach unglaublich gut gefallen hat, war die Atmosphäre in Grönland bei den Inuk. Ihre Lebensweise, aber auch Gebräuche und Traditionen werden gut in die Handlung eingewoben und ihr Glaube und die damit verbundenen Legenden sind wesentlicher Bestandteil der Handlung. Das wirkte auf mich einerseits als sehr authentisches Setting, andererseits fand ich es einfach sehr interessant, mehr über die Inuk selbst zu erfahren.

Die Mordserie, muss ich gestehen, hat mich dagegen eher kalt gelassen. Der Großteil dessen ist bereits passiert, bevor Lerby überhaupt eintrifft und es stellt sich dadurch einfach kein so richtiger Spannungsbogen ein. Es wird ein bisschen ermittelt und ein paar Beweise ausgewertet, aber so richtig tut sich im Fall nichts. Die Mordserie ist eher passiver Handlungsstrang, was ich für einen Thriller irgendwie merkwürdig finde. Es geht stattdessen viel um Lerby selbst, wie er sich und sein leben reflektiert, aber auch die Lebensweise der Inuk und wie diese ihm als Außenstehendem begegnen. Lerby selbst ist einer dieser Protagonisten, die anecken, die aber trotzdem überzeugen und denen man deswegen Erfolg wünscht.

Das Buch hat sich trotzdem toll und sehr bildhaft lesen lassen und hat mich, auch ohne dass ich es großartig spannend fand, gut unterhalten. Besonders der hohe Folklore-Anteil und die düstere Stimmung der unbarmherzigen Natur Grönlands haben mir sehr gut gefallen und dazu beigetragen, dass die Handlung so greifbar war. Für mich war dieses Buch mehr Roman als Thriller, das ist aber sicherlich Geschmackssache. Da ich trotzdem großen Spaß mit dem Buch hatte, vergebe ich vier Sterne.

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