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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2022

Emotional fordernd

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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„Meet me in Maple Creek“ kommt in einer wunderschönen Aufmachung daher, die mich direkt angesprochen hat. Die herbstlich Farben, das Ahorn-Design und der Farbschnitt haben mich absolut überzeugt. Für mich ...

„Meet me in Maple Creek“ kommt in einer wunderschönen Aufmachung daher, die mich direkt angesprochen hat. Die herbstlich Farben, das Ahorn-Design und der Farbschnitt haben mich absolut überzeugt. Für mich war dieses Buch ein klarer Coverkauf. Aber auch die Geschichte selbst hat viele Stärken und macht Lust auch Band 2 zu lesen.

Zum Inhalt: Mira führt ein ruhiges, beschauliches Leben in Maple Crrek. Bis sie durch Zufall erfährt, dass sie einen Zwillingsbruder hat. Lilac ist bei ihrer Mutter in New York aufgewachsen und hatte einen weniger behüteten Start ins Leben. Als die New Yorker Unterwelt ihren Tribut fordert, ist Maple Creek seine letzte Chance. Und ihre Welten prallen aufeinander.

Ich liebe ja diese Cozy-Kleinstadt-Geschichten, wo die Nebenfiguren echt Charakter haben, es süße Dorffeste und handfesten Dorftratsch gibt. So ein Buch ist das hier auch. Und so sehr mir das gefallen hat, fand ich die Szenen aus New Yorks Unterwelt sogar noch interessanter und spannender.

Lilac spielt dabei bisher in der Geschichte eher eine Nebenrolle, neben seinem Freund Joshka, die eigentlich allen anderen Charakteren die Show stiehlt. Über Lilacs Vergangenheit selbst erfährt der Leser nur Ausschnitte, die aber ausreichen um sich ein grobes Bild zusammenzusetzen. Generell bleiben die Beziehungen der Charaktere untereinander eher schwammig, hier hätte ich mir mehr gewünscht und hoffe Band 2 reizt sein Potential da mehr aus.

An einigen Stellen, besonders als es um die Triggerthemen ging, fand ich das Buch emotional schon ziemlich fordernd, was natürlich auch für den bildhaften Schreibstil der Autorin spricht. Die geschaffenen Bilder und Szenarien wirken authentisch und haben mich teilweise auch sehr mitgenommen.

Insgesamt ein solider Auftakt, ich freu mich auf Band 2

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Andere und sich selbst lesen lernen

Was dein Gesicht verrät
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Einschlägige Fernsehformate wie „The Mentalist“, „Sherlock“ oder „Lie to me“ haben sich die Faszination für Gesichter und Verhaltensweise schon lange zunutze gemacht und begeistern das Fernsehpublikum ...

Einschlägige Fernsehformate wie „The Mentalist“, „Sherlock“ oder „Lie to me“ haben sich die Faszination für Gesichter und Verhaltensweise schon lange zunutze gemacht und begeistern das Fernsehpublikum mit smarten Figuren, die gefühlt jede Lüge durchschauen und Menschen einschätzen können, ohne auch nur ein Wort mit ihnen gesprochen zu haben. Und genau das ist auch Dirk Eilerts Beruf. Er ist Experte für menschliche Mimik und Gestik und teilt in diesem Buch „Was dein Gesicht verrät“ sein Wissen mit dem Leser. Eine faszinierende Reise in unsere Körpersprache, bei der wir viel über andere, aber auch über uns selbst lernen können.

Zum Inhalt: in acht Kapiteln gibt Dirk Eiler dem Leser die Werkzeuge an die Hand, um die Gegenüber zu lesen. Er geht dabei die wichtigsten Marker für die Wahrnehmung zur Einschätzung anderer wie Mimik, Gestik, Körperhaltung, Körperreaktionen, Stimme und Bewegung durch und erklärt dem Leser, wie schon die Kopfhaltung ein Hinweis auf Gedanken und Gefühle sein kann. Anhand von vielen Beispielen und Übungen erklärt er dem Leser wie selbst kleinste Bewegungen und Zuckungen zu deuten sind und was wir aus ihnen für unsere Interaktionen mit anderen lernen können.

Das Buch würde ich schon in die Sparte „Sachbuch“ einkategorieren, auch wenn es sich absolut nicht so hat lesen lassen. Dirk Eilert schreibt sehr locker und kurzweilig. Er untermauert seine Fakten mit vielen kleinen Anekdoten über prominente Persönlichkeiten, die das Buch das Buch unterhaltsam und angenehm zu lesen machen. Immer wieder regt er den Leser an, das gelesene an sich selbst auszutesten oder anhand von Videos eigene Versuche zum Lesen von Gesichtern anzustellen.

Das Buch gibt einem viele nützliche Tipps, mit denen nicht man nicht nur sein Umfeld wieder aktiver wahrzunehmen und einzuschätzen lernt, sondern auch sich selbst. Ich habe mein Gesicht und mich selbst beim Lesen deutlich besser kennengelernt und hilfreiche Tipps bekommen, die ich im Privat- und Berufsleben nutzen kann, um die Wahrnehmung anderer von mir gezielt zu beeinflussen. Ich finde es wirklich super, dass der Leser hier auch einen persönlichen Benefit aus der Lektüre ziehen kann und werde zukünftig sicher den einen oder anderen Tipp berücksichtigen.

Ein kleines Manko, was mich warum auch immer gestört hat war, dass gefühlt öfter mal „Werbung“ für Fitzeks neues Buch im Text gemacht wird, was sich wohl mit einem ähnlichen Thema beschäftigt. Ich weiß nicht, ob es da eine Kooperation zwischen den beiden gibt; Fitzek selbst wird ja auch auf dem Cover zitiert. Irgendwie bin ich kein Freund von dieser Art von Vetternwirtschaft und es ist einfach auffällig, dass keine Referenz mehrmals angeführt, Fitzeks Buch aber wiederholt erwähnt wird.

Insgesamt mochte ich das Buch sehr gerne und werde es sicherlich auch zukünftig immer mal wieder zu Rate ziehen, um meine Wahrnehmung zu schulen und gezielt auch an meiner Körpersprache zu arbeiten.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Amüsant und hinreißend schrullig

Damenbesuch
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Ich habe die Tagebücher von Hendrik Groen einfach geliebt, weil sie herrlich amüsant, leicht skurril und vor allem unglaublich herzlich sind. Mit „Damenbesuch“ erfährt der Leser nun, was Hendrik und Evert ...

Ich habe die Tagebücher von Hendrik Groen einfach geliebt, weil sie herrlich amüsant, leicht skurril und vor allem unglaublich herzlich sind. Mit „Damenbesuch“ erfährt der Leser nun, was Hendrik und Evert so alles ausgefressen haben, bevor der Alanito-Club gegründet wurde. Und was soll ich sagen: ich liebe Evert und wie er sich und Hendrik ins Schlamassel reitet und wie kreativ die beiden versuchen, da wieder rauszukommen. Ein Buch, was einfach fröhlich stimmt und einem den Tag versüßt.

Zum Inhalt: Hendrik und Evert führen ein gemütliches Rentnerdasein. Seit Everts Frau verstorben und Hendriks Frau in psychiatrischer Betreuung lebt, haben die beiden älteren Herren hauptsächlich einander. Als Evert kurz vor Weihnachten auf dem Weg zu Hendrik ist, will es das Schicksal, dass dieser über einen Kinderwagen stolpert. Und das Kindchen, liebevoll Jesus getauft, kurzentschlossen mitnimmt. Der Witz endet, als den beiden betagten Herren klar wird, dass Evert soeben ein Kind entführt hat. Wie sollen sie da nur wieder rauskommen?

Hendrik Groen hat einfach diesen charmanten alte-Herren-Humor perfektioniert; Hendrik und Evert kann man einfach nicht böse sein, egal was die beiden so anstellen. Evert war ja schon immer mein heimlicher Liebling, der rüstige Rentner, der gerne mal einen über den Durst trinkt und kein Blatt vor den Mund nimmt, ist mir tierisch ans Herz gewachsen. Und als es so den Kinderwagen klaut und sich vor Freude gar nicht mehr einkriegt ob seiner grandiosen Idee, da dachte ich nur „Ach Evert“. Man kann den Herrschaften eigentlich nicht böse sein, schon gar nicht, wenn man kurz darauf ihre nervöse und schamerfüllte Reue bemerkt, weil sie nun nicht wissen, wie sie das Kind zurückgeben sollen, ohne als älteste Strafgefangene der Niederlande zu enden.

Das Buch ist leicht und flüssig lesbar, die Wortwahl denkbar einfach, was einfach auch dem Alter der Protagonisten geschuldet ist. In dieser Geschichte gibt es, anders als in den Tagebüchern, diverse verschiedene Perspektiven. Eigentlich mochte ich es immer, die Geschichte ganz aus Hendriks Sicht zu erleben, aber hier erzeugen die unterschiedlichen Perspektiven, Intentionen und Handlungsstränge natürlich zusätzliche Spannung, was so einem Entführungsfall natürlich Würze verleiht.

Insgesamt mochte ich die Tagebücher von Hendrik Groen zwar lieber, aber auch diese Geschichte hat mir gut gefallen, war kurzweilig und unterhaltsam und hat mir mit ihrem chaotischen Charm den Abend versüßt.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Zeitreise in die Regency Ära

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Ich mochte „London Whisper- als Zofe ist man selten online“ ganz gerne, einfach weil es ein leichtes, positives Jugendbuch ist mit einer coolen Zeitreise-Story ist. Mit „#London Whisper – Als Zofe tanzt ...

Ich mochte „London Whisper- als Zofe ist man selten online“ ganz gerne, einfach weil es ein leichtes, positives Jugendbuch ist mit einer coolen Zeitreise-Story ist. Mit „#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)“ ist nun der zweite Band der Reihe erschienen. Es ist eine fortlaufende Erzählung, deshalb muss dringend zuerst Band 1 gelesen werden. Das Cover ist wieder sehr bunt gehalten und sticht sofort ins Auge, die weibliche Silhouette auf dem Cover schafft einen Wiedererkennungswert zu Band 1.

Zum Inhalt: noch immer sitzt Zoe als Zofe in der Vergangenheit fest. Gemeinsam mit Hayden sucht sich nach den Spiegelsplittern, um einen Weg zurück in ihre eigene zeit zu finden. Dabei müssen sie sich Zutritt zu den feinen Kreisend er Londons Gesellschaft verschaffen und gegen eine dunkle Bruderschaft bestehen. Gleichzeitig versucht Zoe als Zofe alles, um für ihren Schützling Miss Lucy da zu sein, bei der sich eine erste Liebe anbahnt. Und auch Zoe selbst entdeckt auf einmal Gefühle, die in Anbetracht ihrer Lage sehr unerwartet kommen.

Es ist mir leider unglaublich schwer gefallen wieder ins Buch reinzukommen, denn die Handlung setzt direkt nahtlos dort an, wo Buch 1 endete. Leider ist es bei mir schon eine Weile her, dass ich Buch 1 gelesen habe, ich hätte mir daher eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse gewünscht. Auch dieses Buch endet wieder mit einem Cliffhanger, der viele Fragen offenlässt.

Das Stilmittel der WhisperWhisper Briefe gibt es auch in diesem Buch wieder, die sind ein nettes Beiwerk, tragen aber nichts zur Handlung bei und sind oft so allgemein gehalten, dass ich sie nicht benötigen würde. Da ich aber auch nicht zur Zielgruppe ab 12 Jahren gehöre, kann es auch einfach an meinem fortgeschrittenen Alter liegen, dass ich mit denen nichts anfangen kann.

Mir gefällt auch in diesem Band, wie neben dem Abenteuer um die Zeitreise hauptsächlich die Themen Liebe, Freundschaft und Familie im Zentrum der Handlung stehen, da es wichtige Alltagsthemen sind, die für die Zielgruppe relevant sind. Die abenteuerliche Handlung um die Zeitreise schreitet in meinen Augen dagegen zu langsam voran. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Teile noch geplant sind, aber bisher lässt die Geschichte um die Splitter noch viele Fragen offen. Es werden in diesem Band noch zusätzliche Charaktere eingeführt, von denen man noch nicht weiß, welchen Zweck sie erfüllen sollen; außerdem beginnen Zoe und Hayden sich in der Vergangenheit in ihren neuen Persönlichkeiten einzuleben. Hier hätte die Geschichte für meinen Geschmack stärker vorangetrieben werden können.

Insgesamt ist das Buch wieder leicht verständlich geschrieben. Durch Zoes moderne Sprache und ihrer unkonventionellen Art, mit der sie in der Vergangenheit immer wieder aneckt, wirkt die Geschichte locker und unterhaltsam. Spannung wird durch das Geheimnis um die Spiegelsplitter und die mysteriösen Gegenspieler ebenfalls solide erzeugt. Ein schönes Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem sehr unterhaltsam

Spanish Love Deception – Manchmal führt die halbe Wahrheit zur ganz großen Liebe
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Ich bin auch „Spanish Love Deception“ aufmerksam geworden, weil es im Internet ziemlich gehypt wurde. Weil ich auch das comicartige Cover sehr gern mochte, habe ich mich entschlossen dem Hype zu folgen ...

Ich bin auch „Spanish Love Deception“ aufmerksam geworden, weil es im Internet ziemlich gehypt wurde. Weil ich auch das comicartige Cover sehr gern mochte, habe ich mich entschlossen dem Hype zu folgen und das Buch zu lesen. Zuerst mal finde ich es toll, dass die Protagonistin mit ihren fast 30 Jahren, als Single in New York, mit einer Schwäche für Nahrungsmittel aller Art in einer für mich sehr nachvollziehbaren Position ist. Oft kann ich mich mit den Protagonistinnen aus Liebesromanen nicht ganz so identifizieren, aber hier hats sofort geklickt. Die Story ist halt reichlich vorhersehbar, wen das aber nicht stört, der wird hier viel Herz und Humor finden und ein bisschen sexy wird es auch.

Zum Inhalt: Nachdem ihr Herz gebrochen wurde, flüchtet Catalina nach New York um sich ganz auf ihre Karriere zu konzentrieren und Abstand zu gewinnen. Als ihre Schwester nun in Spanien heiratet und ausgerechnet ihr Ex Trauzeuge ist, gerät Lina in Panik. Denn sie ist immer noch Single und hat keine Lust auf mitleidige Blicke und spitze Kommentare. Kurzerhand erfinden sie einen American Boyfriend. Aber nun erwartet natürlich die ganze Familie, dass sie ihn zur Hochzeit mitbringt und Lina steckt ganz schön im Schlamassel. Da kommt es wie gerufen, dass ihr Kollege Aaron sich anbietet ihr zu helfen, auch wenn sie ihn eigentlich gar nicht leiden kann. Oder?

Linas Leben und die Lügen, in die sie sich verstickt, sind ganz schön chaotisch. Wie zufällig ist aber Aaron natürlich immer genau zur Stelle, wenn Lina einen Ritter in weißer Rüstung braucht. Dem Leser wird eigentlich ziemlich schnell klar, dass es kein Zufall sein kann, dass Aaron immer sehr hilfsbereit zur Stelle ist, wenn Lina stolpert. Nicht nur in Sachen Hochzeit, sondern auch im Job unterstützt er sie. Nur Lina hat scheinbar Toten auf den Augen und ist in ihrer Abneigung gegen Aaron festgefahren. Der lässt sich aber nicht beirren und bleibt Fels in Brandung. Ich liebe ja Geschichten, in denen der Typ zuerst verliebt ist und sich erstmal beweisen muss, um erhört zu werden. Die Geschichte legt hier ein gutes Tempo vor.

Die Geschichte ist locker leicht geschrieben, so wie man halt als Familie und Freunde miteinander redet. Viel Umgangssprache, ein paar spanische Sätze, die Lina für den Leser in Kontext fasst, ein paar Chatnachrichten mit ihrer besten Freundin und ein kurzer Emailverkehr mit Aaron schmücken das Buch sprachlich aus. Linas Art ist einfach erfrischend witzig und ungezwungen, die Situationen, in die sie sich und Aaron hineinmanövriert, haben viel Situationskomik, werden aber auch zunehmend intensiver, als beide sich für die Beziehung erwärmen. Natürlich gibt es eine kurze dramatische Unterbrechung der sich anbahnenden Liaison, auf die ich gut hätte verzichten können, weil sie relativ schnell abgespeist wird und nichts echtes zur Handlung beiträgt.

Das Buch hat mir gut gefallen und mich super unterhalten. Ich konnte ab und zu mal schmunzeln, war jetzt aber nicht übermäßig hingerissen. Am Hype ist was dran, auch wenn ich ihn ein bisschen übertrieben finde

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