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Veröffentlicht am 28.06.2022

Hat mir das Herz gebrochen

Boston Belles - Rake
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Ich habe die Boston Belles Reihe, die nun mit dem vierten Band „Rake“ ihren Abschluss findet, wirklich gerne gelesen, auch wenn sie mich nie total umgehauen hat. Und was soll ich sagen, ausrechnet das ...

Ich habe die Boston Belles Reihe, die nun mit dem vierten Band „Rake“ ihren Abschluss findet, wirklich gerne gelesen, auch wenn sie mich nie total umgehauen hat. Und was soll ich sagen, ausrechnet das letzte Buch hat mich jetzt doch total begeistert und umgehauen und jetzt ist Schluss und ich bin am Boden zerstört.

Zum Inhalt: Emmabelle Penrose ist eine starke und unabhängige Frau, der nie im Traum einfallen würde, sich das Leben von einem Mann diktieren zu lassen. Bis ihr unbedingter Kinderwunsch sie an Devon bindet, der zwar keine Beziehung aber einen Erben für seinen Adelstitel will. Eigentlich sollte es eine Win/Win-Situation sein, wenn da nicht plötzlich Gefühle im Spiel wären.

Ich mochte Emmabelle von den Belles am Anfang am wenigstens, weil ihre schrille, vorlaute Art immer irgendwie unangemessen und zu viel war. Aber in diesem Buch wird nun endlich beleuchtet worauf sich Emmabelles Lebenswandel begründet. Und plötzlich ist sie mein absolutes Idol aus der Gruppe.

Ihre Geschichte, und auch die von Devon, hat mir einfach das Herz gebrochen, nur um es am Ende wieder zusammenzusetzen. Wie alle Beziehungen in der Boston Belles Reihe, ist auch diese sehr sexualisiert dargestellt. Trotzdem ging diese hier in meinen Augen tiefer und es ist mir leichter gefallen, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Ansonsten ist das Buch wieder toll geschrieben und auch die übrigen Charaktere aus den vorherigen Bänden haben wieder Gastauftritte. Auf mich wirkte das Buch deutlich emotionaler als die vorherigen Bände, was aber sicher Geschmacksache ist und mit dem Thema zutun hat.

Ich hab richtig mit Emmabelle gelitten, bei allem was sie mit Devon durchmachen musste und hab so die Daumen gedrückt, dass die beiden ihre Beziehung auf die Reihe kriegen. Bei Emmabelles nonchalanter Art musste ich immer wieder auflachen und ich liebe die neckischen Späße, die die beiden sich miteinander erlauben. Besonders die skurrilen Tiergeschichten habe ich geliebt.

Für mich das Beste Buch der Reihe.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Verzwickter Thriller

Das Haus der stummen Toten
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Als großer Fan von schaurigen, alten Gruselhäusern, war ich super gespannt auf die die Story von „Haus der stummen Toten“. Das Cover passt zum Titel und kommt schonmal ganz stimmungsvoll daher. Ingesamt ...

Als großer Fan von schaurigen, alten Gruselhäusern, war ich super gespannt auf die die Story von „Haus der stummen Toten“. Das Cover passt zum Titel und kommt schonmal ganz stimmungsvoll daher. Ingesamt hätte das Buch für mich sogar noch einen Ticken grusliger sein können, aber die Plottwists haben das locker wettgemacht.

Zum Inhalt: Eleanor ist gesichtsblind, weshalb sie den Mörder ihrer Großmutter nicht identifizieren kann, obwohl dieser direkt vor ihr stand. Warum musste die alte Dame sterben? Dann erbt sie auch noch den alten Familienlandsitz, von dem sie nicht mal wusste, dass er existiert. Doch irgendwas komisches geht da vor. Sie scheinen nicht allein dort zu sein. Könnte es sein, dass Großmutters Mörder nun Eleanor verfolgt? Und welche Geheimnisse verbirgt das Haus?

Das Setting der Handlung ist schonmal toll geschaffen. Ein abgelegenes, altherrschaftliches Haus und ein Wetterumschwung, der ein Verlassen des Grundstückes nicht möglich macht. Dazu haben alle anwesenden Personen scheinbar etwas zu verbergen. Die Suche nach dem Mörder kann beginnen.

Das Buch hat einen ungewöhnliches Erzählstil. Der Großteil ist aus Eleanors Sicht geschrieben, diese scheint aber die Stimme ihrer Großmutter zu hören, sowie ihre eigenen Gedanken aktiv wahrzunehmen. Diese flüsternde Stimme trägt viel zur Stimmung im Buch bei. Zudem sind einige Passagen aus der Sicht des Dienstmädchens der 60er Jahre geschildert, was der Story Hintergrundwissen und letztlich die Auflösung der Ereignisse liefert. Beide fungieren als Ich-Erzähler, was ich normalerweise nicht so mag, aber hier passt es.

Es gibt die typischen „Schockmomente“ wie man sie auch aus Gruselfilmen kennt: einen auftauchenden Umriss, das Licht geht aus, Türen werden geöffnet oder geschlossen. Finde ich gut gemacht, hätte aber gerne noch mehr sein können um die spannungsgeladene Atmosphäre hochzuladen. So flaut die Spannung immer mal wieder in Eleanors Neurosen und der Panik ihres Partners ab.

Bis zum Schluss gibt es einiges an Plottwists und nicht alle Entscheidungen der handelnden Personen erschienen mir immer völlig rational. Trotzdem hat mich die Story immer wieder überrascht und gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Habe gemischte Gefühle

Sexy, lustig, charmant, cool ... Fake
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„sexy, lustig, charmant , cool… Fake“ klang nach einem lockeren Gute-Laune-Roman über die Tücken des Dating-Lebens. Doch nach Beendigung des Buches bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da eigentlich ...

„sexy, lustig, charmant , cool… Fake“ klang nach einem lockeren Gute-Laune-Roman über die Tücken des Dating-Lebens. Doch nach Beendigung des Buches bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da eigentlich gelesen habe.

Zum Inhalt: April ist Single wider Willen. Und obwohl sie Dating Apps nutzt und ihre Ansprüche runterschraubt, scheint der richtige einfach nicht dabei zu sein. Bzw. Scheint eher April nie die Richtige zu sein. Deswegen beschließt sie jemand anders zu werden- der wandelnde Männertraum. Aber was, wenn sie sich plötzlich in den Typen verliebt, den sie als jemand anders datet?

Das erste Kapitel las sich wie eine Hasstirade auf die Männerwelt, sodass ich kurz nochmal checken musste, ob ich wirklich einen Roman in den Händen halte. Das folgende Kapitel offenbarte den Romancharakter, wenn auch im selben harschen, männerverachtenden Tonfall. Daher direkt zuallererst: das ganze Buch ist eigentlich in meinen Augen ein einziger Trigger. Mir war nicht klar, in welche Richtung sich die Handlung bewegen würde, sonst hätte ich es nicht ausgesucht. Es gibt auch keine Triggerwarnung vorweg, was ich absolut nicht nachvollziehen, denn die braucht es bei diesem Buch in meinen Augen unbedingt!

Achtung Spoiler:
Es geht im gesamten Buch viel um sexuelle Gewalt und posttraumatische Belastungsstörung. April leidet entsetzlich, wird immer wieder getriggert und dissoziiert beinahe völlig in diese Wahnfigur, die sie erschafft.

Das Buch ist vom Schreibstil her auch dem inhaltlichen Rahmen angepasst. Es gibt Listen, fiktive Blogeinträge der Fakefigur Gretel, diverse Chatverläufe und Quasi-Selbstgespräche. Also von der Aufmachung her durchaus interessant gestaltet. Das hat mir rein stilistisch total gut gefallen.

Ich konnte April leider überhaupt nicht leiden, auch wenn sie mir entsetzlich leid tat. Aber ihre gesamte Einstellung und Selbstwahrnehmung war so toxisch, dass sie auf alles übergeschwappt ist. So konnte ich nicht mal die spontane Liebesgeschichte genießen. Es war für mich eher belastend, als unterhaltend, dieses Buch zu lesen, auch wenn das Thema durchaus wichtig ist und in der Literatur offen angesprochen gehört.

Leider überhaupt nicht meine Art von Buch, daher nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Ein neues Fall für Hegel

Der Klang des Bösen
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Ich bin großer Fan von Vincent Kliesch und liebe die Auris-Reihe. Mit „Der Klang des Bösen“ ist nun der vierte Teil um den Phonetiker Matthias Hegel erschienen. Im Gegensatz zu den anderen drei Bänden ...

Ich bin großer Fan von Vincent Kliesch und liebe die Auris-Reihe. Mit „Der Klang des Bösen“ ist nun der vierte Teil um den Phonetiker Matthias Hegel erschienen. Im Gegensatz zu den anderen drei Bänden beschäftigt er sich mit einem völlig neuen Fall, sodass er sehr gut auch unabhängig von den anderen drei Bänden gelesen werden kann. Es zeigt den Phonetiker und seine Fähigkeit nochmal von einer völlig neuen Seite.

Zum Inhalt: als Silvan Berg aus der psychiatrischen Anstalt entlassen wird, freut er sich auf zu Hause. Doch dort muss er unter Schrecken mit ansehen, wie seine Mutter aus dem Fenster stürzt. Die Polizei nimmt seinen Anruf nicht ernst, denn der psychotische Teenager ist bekannt dafür falschen Alarm zu schlagen. Doch Matthias Hegel glaubt dem Jungen, unter anderem weil er eine persönliche Beziehung zu dessen Mutter hatte. Doch kann er den Fall aufklären?

Ich mag an der Reihe, dass neben dem Fall auch immer das Privatleben von Hegel und Podcasterin Jula eine Rolle spielen, das gibt der Handlung immer auch eine persönliche und sehr menschliche Note. Und dieser Fall könnte der privateste in Hegels Karriere sein.

Das Buch ist wieder überaus packend geschrieben und der Fall wirklich sehr spannend, da mit Silvan Berg ein unzuverlässiger Zeuge im Zentrum der Handlung steht. Auch scheint der Fall einen größeren Bogen zu spannen als es anfänglich den Anschein hat. Das Thema Phonetik und wie Hegel damit Fälle löst kommt hier einfach super raus und ist genial in den Plot integriert. Ich fand es absolut faszinierend, wie Hegel den Fall löst.

Auch die aus den anderen Büchern bekannten Nebencharaktere haben wieder einen Auftritt und tragen zur Lösung des Falls bei, wobei ich besonders auch die Episoden aus der Anstalt sehr atmosphärisch fand. Vincent Kliesch hat mich hier mal wieder gut hinters Licht geführt.

Ein klasse Thriller, der mir wieder sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Toller Jugendroman

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Zum Pride Month wollte ich auch gerne etwas breiter gefächert lesen und hatte Glück, dass mir "Yadriel und Julian. Cemetry Boys" in die Hände gefallen ist. Das Buch ist durch sein buntes, schwirrendes ...

Zum Pride Month wollte ich auch gerne etwas breiter gefächert lesen und hatte Glück, dass mir "Yadriel und Julian. Cemetry Boys" in die Hände gefallen ist. Das Buch ist durch sein buntes, schwirrendes Cover sehr auffällig und neben dem LGBTQ-Thema hat mich vor allem die Latino-Kultur rund um den Totenkult im Buch neugierig gemacht. Herausgekommen ist eine bunte, herzliche Mischung über Familie, Freundschaft, Tradition und Identitätsfindung.

Zum Inhalt: Yadriel gehört den Brujx an, die die Toten beschwören und auf die andere Seite bringen können. Nur das Yadriel seine offizielle Zeremonie zum Brujo verwehrt wurde, weil er trans ist. Stattdessen wird er von seiner Familie immer noch wie ein Mädchen behandelt und fühlt sich übergangen. Er beschließt die Zeremonie daher auf eigene Faust durchzuziehen. Als ein Mitglied seiner Familie plötzlich vermisst wird, beschließt Yadriel die neuen Kräfte auszuprobieren- und erweckt Julian. Der hübsche Schulrebell weiß nicht wie er gestorben ist und so beschließt Yadriel ihm zu helfen.

Die Ausführungen zum Totentag und dem allgemeinen Totenkult der Brujx fand ich total interessant. Generell ist die Dynamik und Hierarchie in Yadriels Familie gut beschrieben und wird immer wieder in kleinen Konfrontationen angedeutet, sodass man sich gut in Yadriel hereinversetzen kann. Besonders die Kluft der sozialen Verhältnisse zwischen Julian und Yadriel hat mich total mitgenommen. Auch Yadriels Familie ist nicht reich und muss sehen, wie sie über die Runden kommen, aber im Vergleich zu Julian und seinen Freunden hat er eine Familie und ein zu Hause. Wie schwer das Leben für die Kids ist, wird hier gut dargestellt.

Es wird viel über Geschlechter- und Rollenidentitäten gesprochen. Julian regt Yadriel zum Nachdenken und Hinterfragen seiner Position an und wieso es ihm so wichtig ist, was seine Familie über ihn denkt. Man merkt wie Yadriel durch Julian Selbstsicherheit gewinnt.

Der Fall um Julians Tod ist eindeutig nur Beiwerk zur Handlung und steht selbst eher im Hintergrund. Das mag auch an seiner sozialen Stellung liegen aber sein Tod wird von niemandem außer Yadriel, und das eher halbherzig, untersucht.

Das Buch ist flüssig geschrieben. Zwischendurch werden immer mal spanische Phrasen eingeworfen, von denen nicht alle übersetzt werden. Aus dem Kontext konnte man sich diese aber erschließen. Die Sprache ist dem Alter der Protagonisten angemessen und es sind klare Unterschiede zwischen Yadriel und zB seiner Großmutter erkennbar.

Das Buch ist ein schöner, unterhaltsamer Jugendroman

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