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Veröffentlicht am 17.12.2023

Manche Geheimnisse ruhen Jahre, nur um dann ans Licht zu kommen

Twelve Secrets -
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„Twelve Secrets“ hat mich vom Klappentext her direkt angesprochen, ich liebe diese Kleinstadt-Krimis, in denen jeder etwas zu verbergen hat und dunkle Geheimnisse so lange unbemerkt brodeln, bis sie sich ...

„Twelve Secrets“ hat mich vom Klappentext her direkt angesprochen, ich liebe diese Kleinstadt-Krimis, in denen jeder etwas zu verbergen hat und dunkle Geheimnisse so lange unbemerkt brodeln, bis sie sich gewaltsam ans Licht kämpfen. Und genauso ein Buch ist das. Sehr verstrickt, thematisch düster und für mich sehr packend und kurzweilig erzählt.

Zum Inhalt: 20 Jahre ist es her, dass Bens Bruder Nick grausam ermordet wurde. Ein Trauma, das Ben nie ganz überwunden hat. Nun erschüttert wieder ein Mord die Medien und dieser scheint direkt mit Bens Familiengeschichte zusammenzuhängen und es tauchen neue Hinweise auf. Und während Ben versucht herauszufinden, was damals wirklich geschah, rücken diejenigen in Fokus, die ihm am nächsten stehen, denn scheinbar hütet jeder von ihnen dunkle Geheimnisse.

Die Geschichte ist aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben und durch die relativ kurzen Kapitel gibt es immer wieder schnelle Wechsel in der Handlung. Mir gefällt das ganz gut, aber es war besonders zu Anfang nicht ganz leicht sich bei den vielen Namen orientieren, wie sie alle zusammenhängen. Wer mit sowas Schwierigkeiten hat, sollte hiervon vielleicht die Finger lassen. Ich hab ehrlich gesagt auch irgendwann aufgehört zu zählen, ob es jetzt tatsächlich zwölf Geheimnisse sind, denn was das angeht ist die Geschichte fast schon etwas überladen mit Enthüllungen.

Haddley wirkt eigentlich wie ein beschaulicher, ruhiger Ort, wo man seine Kinder großziehen will. Aber hinter verschlossenen Türen liegt viel Schmutz begraben und jeder der Charaktere hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Einige Geheimnisse sind dabei schlimmer als andere, bzw. haben mich stärker getroffen/berührt. Generell bleiben aber alle Figuren durch die schiere Fülle eher unnahbar und fremd. Selbst zu Ben konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, weil man das Gefühl hat ihn gar nicht erst richtig kennenzulernen. Er lebt rein durch den Fall.

Ich mochte die Verkettung von Ereignissen und was Bens Ermittlung alles lostritt. Das war erzählerisch spannend umgesetzt und gut geplottet, denn irgendwie passt letztendlich alles zusammen. Muss aber sagen, insgesamt wirkt die Geschichte durch die schiere Fülle an Geheimnissen und Schmutz nicht so richtig glaubhaft.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Wortgewaltiger Roman

Babel
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„Babel“ mutet von Umfang und Aufmachung her wie ein gewaltiger Epos an, eine Art dystopischer Historienroman (welche köstliches Oxymoron, das perfekt zum Buch passt) mit einem Hauch Fantasy. Und obwohl ...

„Babel“ mutet von Umfang und Aufmachung her wie ein gewaltiger Epos an, eine Art dystopischer Historienroman (welche köstliches Oxymoron, das perfekt zum Buch passt) mit einem Hauch Fantasy. Und obwohl das Thema sicherlich Stoff für noch mindestens einen weiteren Band hergegeben hätte, hat mich die Fülle an Informationen doch ein bisschen erschlagen.

Zum Inhalt: Oxford im 19. Jahrhundert. In der Universität ist das Institut für Sprachen und Übersetzungen nicht nur eine prestigeträchtigste Institution, mit ihrem Turm Babel steuern sie auch maßgeblich die Geschicke des Empires. Für den Waisenjungen Robin aus Kanton tun sich an diesem Ort unglaubliche Möglichkeiten auf. Doch er soll feststellen, dass all der Glanz und all die Macht einen Preis haben.

„Babel“ ist ein wort- und bildgewaltiges Buch über die Macht der Worte und Sprache, sowie deren Verstrickung mit Magie.
Das Setting in die Oxford und die historische Kulisse haben mir gut gefallen, genauso wie das Grundkonstrukt der Geschichte über ein Empire, das seinen Fortschritt auf dem Rücken der weniger privilegierten Nationen austrägt.

Stellenweise war es für meinen Geschmack etwas zäh und die Geschichte insgesamt sehr langwierig, was echt schade ist, weil die Idee unglaublich interessant ist und auch die politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen auf realistische Art beunruhigend sind.

Fußtexte in Büchern sind für mich immer ne schwierige Geschichte, denn ich finde sie bremsen den Lesefluss aus. Auch nicht alle Infos waren in meinen Augen relevant, wodurch ich mir oft denke, wenn es nicht in den Haupttext gepasst hat, hätte man es auch streichen können.

Insgesamt für mich ein Werk, dass ein bisschen an seiner Umsetzung gescheitert ist und mich dadurch nicht so richtig packen konnte

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Gothic Novel, die spannungstechnisch eher low war

Die stillen Gefährten
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Das Design von diesem Buch ist einfach große Klasse, zusammen mit dem unheimlich anmutenden Klappentext war das für mich genau das richtige für einen Halloween-Read. Vor allem die Idee mit den Stillen ...

Das Design von diesem Buch ist einfach große Klasse, zusammen mit dem unheimlich anmutenden Klappentext war das für mich genau das richtige für einen Halloween-Read. Vor allem die Idee mit den Stillen Gefährten hat mich total angesprochen und ich war super neugierig auf die Umsetzung. Leider für meinen Geschmack nicht so schaurig atmosphärisch wie erhofft und der Spannungsbogen war auch eher flach.

Zum Inhalt: Nach dem Tod ihres Mannes zieht sie die nun verwitwete, schwangere Elsie auf den Landsitz der Familie ihres Mannes zurück. Einerseits um sich dort in Ruhe auf die Geburt vorzubereiten und andererseits um dem Skandal in London zu entgehen, der sich um den unerwarteten Tod ihres Mannes rankt, der kürzlich noch sein Testament zu Elsies Gunsten geändert hatte. Vor Ort stellt sie fest, dass es eine verschlossene Dachkammer gibt und was Elsie freisetzt als sie diese öffnet, soll sie alle ins Unglück reißen.

Die Story beginnt quasi am Ende der Geschichte. Elsie findet sich in einer Anstalt wieder, eingesperrt, unter Beobachtung, verdächtig in einer Polizeiermittlung, die auf einen Prozess zusteuert. Dem einzigen Arzt, der noch an Elsies geistige Gesundheit glaubt, vertraut sie sich an und erzählt rückblickend ihre Geschichte. Ich muss gestehen, allein das nimmt einem Teil der Geschichte schon die Spannung, weil direkt klar wird, dass es für Elsie kein echtes Entkommen aus der Spukhaussituation gab. Zudem gibt es einen zweiten Handlungsstrang der circa. 200 Jahre vorher spielt und eng mit dem Auftauchen der Gefährten verknüpft ist. Der soll vermutlich vor Stimmung sorgen, aber ich fand ihn tatsächlich eher zäh und unspektakulär.

Die Handlung entfaltet sich eher gemächlich und im Verlauf der Handlung wird einiges an Geheimnissen rund um das Anwesen und seine Bewohner gelüftet. Allerdings ist nichts davon sonderlich prekär oder schaurig. Am ehesten hat mich noch die Enthüllung rund um Elsies eigene tragische Familiengeschichte überrascht.
Das sonderbare Auftauchen der Gefährten soll vermutlich für mystisch gruselige Stimmung sorgen, aber irgendwie hat mich diese Art von Spannungsmache einfach nicht erreicht. Die Figuren handeln zunehmend hysterisch und unkoordiniert, was Elsie letztlich in ihre missliche Lage bringt.

Ich hab den Horrorfaktor einfach nicht so richtig gespürt. Ein paar nette Ideen und Ansätze waren da und besonders das Ende ist dann noch mal ganz nett inszeniert.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Frauen-Geschichten

Send Nudes
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„Send nudes“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die in verschiedenen Etappen des Lebens von Frauen spielen und verschiede Aspekte des Frauseins beleuchtet. Ein Buch über Familie, Freundschaft, Liebe, ...

„Send nudes“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die in verschiedenen Etappen des Lebens von Frauen spielen und verschiede Aspekte des Frauseins beleuchtet. Ein Buch über Familie, Freundschaft, Liebe, Dating. Ich lese zwischendurch ganz gerne mal Essays und Kurzgeschichten und war sehr gespannt, wie dieses Buch das Thema Frau sein beleuchtet, die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Nicht jede der Geschichte war ansprechend für mich, muss sie ja auch nicht sein. Denn fast aus jeder Geschichte, konnte ich für mich etwas mitnehmen.

Das Buch ist in xy Kurzgeschichten gegliedert, die alle ungefähr 10-15 Seiten umfassen, nur eine Geschichte sticht umfangstechnisch heraus. Alterstechnisch bewegen sich die Protagonistinnen der Geschichten zwischen 12 und 40 Jahren, was ich sehr bezeichnend finde. Denn ab 12 werden Kinder als explizit weiblich wahrgenommen, die Schwelle zur Sexualität ist damit überschritten. Über 40 und in Richtung Menopause werden Frauen in der Gesellschaft zunehmend unsichtbar und wieder „entsexualisiert“.

Die Geschichten drehen sich thematisch auch hauptsächlich um das Thema der weiblichen Sexualität. Natürlich verstecken sich zwischen den Zeilen Untertöne dessen, was Frauen damit auszudrücken versuchen, was diese für Frauen bezeichnet, aber im Vordergrund steht immer die Körperliche Komponente. Die Emotionalität, Gedanken und Sehnsüchte, die im verbogenen dahinter lauern werden eher nicht angedeutet. Es geht um Einsamkeit, um die Frage nach dem eigenen Wert und der Zughörigkeit zu anderen.

Oft sind die Frauen in den Geschichten sogar namen- und gesichtslos. Eine Verallgemeinerung, die für mich gleichzeitig bewirkte, dass ich mich selbst vom geschriebenen distanziert fühlte. Es fiel mir teilweise schwer mich in die Szenarien und die Frauen hineinzuversetzen und mit ihren zu fühlen. Die Kürze der Geschichten, die nur episodenhafte Einblicke geben, tragen ihr übriges dazu bei, dass ich viele der Figuren nicht als nahbar empfunden habe.

Insgesamt war es jetzt kein Buch das mich mitgerissen hat, trotzdem mochte ich den Großteil der Geschichten.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Magisch und gefährlich, aber am Ende etwas schwach auf der Brust

A Spell Unspoken
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Band 1 der „Magic and Moonlight“ Reihe hatte mir richtig gut gefallen und nach dem tragischen Ende das Bandes war ich total wild auf die Fortsetzung. Ein toller Folgeband über weiße und schwarze Magie, ...

Band 1 der „Magic and Moonlight“ Reihe hatte mir richtig gut gefallen und nach dem tragischen Ende das Bandes war ich total wild auf die Fortsetzung. Ein toller Folgeband über weiße und schwarze Magie, Hexenzirkel und übernatürliche Wesen. Das Ende fand ich aber sehr überstürzt und auch etwas unstimmig. aber da noch zwei Bände folgen hoffe ich, dass noch alle Unklarheiten beseitigt werden.

Zum Inhalt: Darren und Gemma sind weiterhin auf der Flucht, nachdem sie die dunklen Pläne von Darrens Vater kurzfristig vereiteln konnten. Aber die magische Welt ist nach wie vor an der Baby Witch mit den ungewöhnlichen Kräften interessiert. Doch die hat ihre eigenen Probleme, nicht nur hört sie seit dem Einsatz des Aqueliten Stimmen in ihrem Kopf; Darren und sie wissen auch immer noch nicht, wie die der Coven gestoppt werden kann.

Ich mag die Art von Magie, die in dieser Reihe praktiziert wird einfach total gerne. Diese Kombination aus Edelsteinenergie und Mondritualen gefällt mir total gut und Gemma lässt Magie sehr natürlich und organisch wirken. Gleichzeitig bekommt sie durch Darrens Versuche etwas düsteres, verheißungsvolles und auch Gemma versucht sich in diesem Band wieder an schwarzer Magie.

Neben dem Magiethemen werden durch die Nebenfiguren auch weitere Infos zu anderen magischen Arten geteilt und ich liebe es total, wie nahbar das ganze wirkt. Es geht viel auch um Freundschaft und Liebe, um Identität und Zugehörigkeit. Also beliebte Young Adult Themen, die hier schön in die Handlung eingearbeitet werden. Die Nebencharaktere sind nicht nur total liebenswert, mit eigenen Ängsten und Sorgen, sie geben den beiden Protagonisten auch einen stabilen Rahmen, in dem sie sich bewegen.

Gegen Ende überschlägt sich die Handlung ein bisschen und wirkte auf mich weniger stimmig als im Rest des Buches. Da fehlte mir ein bisschen was an Erklärungen im Nachhinein. Stattdessen finden ein harter Cut statt, der aber dann nicht konsequent durchgezogen wird, wodurch es irgendwie schwammig wirkt, was damit überhaupt bezweckt werden soll.

Insagesamt hat mir das Buch trotzdem wieder gut gefallen und ich werde sicher auch den nächsten Band lesen.

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