Spurensuche
Letzte Spur BerlinMehdi Karbassion verschwand 1988 am Grenzübergang Bornholmer Straße für immer. Er war Autodieb, Autoschieber, Fluchthelfer und Stasimitarbeiter aber auch Familienvater, Flüchtling und vor allem: Mensch. ...
Mehdi Karbassion verschwand 1988 am Grenzübergang Bornholmer Straße für immer. Er war Autodieb, Autoschieber, Fluchthelfer und Stasimitarbeiter aber auch Familienvater, Flüchtling und vor allem: Mensch. Er hatte Wünsche, Ziele, Träume und Ängste, die ihm zu dem machten, was er war.
Er wuchs auf im Iran und verlor früh seinen Vater. Danach musste die Familie ums überleben kämpfen und er erlebte schon als Jugendlicher wie die Regierung die Aktivitäten der Tudeh-Partei grausam unterdrückte und diese Taten verwischt. Dabei kommt auch sein bester Freund ums Leben und Mehdi gerät immer mehr ins Visier der Unterdrücker so dass eine Flucht die einzige Möglichkeit ist, sein Leben zu retten. Diese gelingt - und Mehdi gelangt nach Deutschland. Aber auch hier ist sein Leben alles andere als einfach und am Ende verschwindet er spurlos.
Marty Karbassion, der Sohn von Mehdi, zeichnet hier das Leben seines Vaters nach, so wie es sich nach Tagebüchern und den Erinnerungen seiner "Geschäftspartner" , die er im Rahmen seiner Suche nach ihm recherchierte, darstellte. Er zeigt einen eher grüblerischen und vorsichtigen Mann, der mit seinen Freunden in widrige Umstände gerät und sich in komplizierten Situationen behaupten muss. Er zeigt die menschlichen Seiten und stellt sie mit einer sehr bildhaften Sprache dar, so dass man am Ende das Gefühl hat, diesen Menschen ein wenig zu kennen.