Profilbild von Daggy55

Daggy55

Lesejury Star
offline

Daggy55 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Daggy55 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2020

Wenn Senioren unter ihrer lieblosen Kindheit leiden

Die Liebe einer Tochter
0

Die Geschwister Phoebe und Robert haben die sechzig überschritten und ihr 85 jähriger Vater James benötigt eine Pflegekraft. Mit Mandy habe sie eine dralle in Leggings gequetsche Mittfünfzigerin gefunden. ...

Die Geschwister Phoebe und Robert haben die sechzig überschritten und ihr 85 jähriger Vater James benötigt eine Pflegekraft. Mit Mandy habe sie eine dralle in Leggings gequetsche Mittfünfzigerin gefunden. Ihre Lebenseinstellung und Lebensweise ist völlig anders und sie schafft es James für Dinge zu begeistern, die er bislang in seiner feinen Art nicht kannte. So schauen sie Nachmittagssendungen, die bei uns auf RTL2 laufen würden. Sie machen Ausflüge in Einkaufscentren und auf eine Eselfarm. Entgeistert verfolgen Phoebe und Robert die Veränderung ihres Vaters. Beide leiden immernoch unter der Kälte ihrer verstorbenen Mutten und besonders unter dem Verhalteb ihres Vaters während ihrer Kindheit. Wie oft hatte er seine Versprechen nicht eingehalten? Da beide über Geld aus dem Erbe der Mutter verfügen kann der arbeitslose Robert ein Buch schreiben, das nicht vorangeht und Phoebe malt Bilder, die keiner kauft. Roberts Ehe mit einer Fernsehmoderatorin ist unglücklich und Phoebe hat einen "Fickfreund" mit dem sie regelmäßig Sex hat.

Nach einem unerwarteten Ereignis ändert sich alles und nach und nach werden wir Zeuge der Vergangenheit in der alles etwas anders war, als es schien. Diese Wendungen machen das Buch, das sonst etwas zäh erzäht wird, spannend. Alle Protagonisten werden eher negativ geschildert und eigentlich möchte man sich doch mit einem identifizieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Perfekt ist die Welt für keine der Frauen

Eine fast perfekte Welt
0

Sardinen bei Kriegende. Ester hat auf die Rückkehr ihres Verlobten gewartet, der ihr jetzt nicht nur Äußerlich fremd ist. Er geht, weil er Matrose ist nach Genua, um dort im Hafen zu arbeiten. Ester folgt ...

Sardinen bei Kriegende. Ester hat auf die Rückkehr ihres Verlobten gewartet, der ihr jetzt nicht nur Äußerlich fremd ist. Er geht, weil er Matrose ist nach Genua, um dort im Hafen zu arbeiten. Ester folgt ihm nach der Hochzeit. Für sie gab es immer die Frage, wie man auf Sadinen leben kann. Aber auch Genua und später Mailand macht sie nicht froh. So kehrt sie mit Mann und Tochter zurück nach Sardinen. Obwohl Felicita, ihre pummelige Tochter, Kommunistin ist, liebt sie einen Adeligen und bekommt von ihm ein Kind. Deshalb zieht sie nach Cagliari zu einer magersüchtigen Lehrerin. Die beiden unterschiedlichen Frauen unterstützen sich bei der Erziehung von Gregorio. Der Junge ist anders als die anderen Kinder und spielt begeistert Klavier. Er zieht später nach New York um dort Jazz-Pianist zu werden.

In diesem Roman ist keiner glücklich, keiner freut sich über das, was er besitzt. Felicita ist zwar eine Frohnatur und sehr positiv eingestellt, aber auch ihr ist kein wirkliches Glück beschieden. Ich habe einige Bezüge zum Beispiel zur italienischen Literatur und Politik nicht verstanden und konnte auch mit dem Stil nicht ganz warm werden. Vieles war mir zu schwammig und unklar. Meine Erwartung war aufgrund des Covers etwas anders.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Eine starke Geschichte über einen starken Jungen

Um 180 Grad
0

Lennard muss einer alten Dame im Altersheim vorlesen. Seine Aufgabe als Lesepate hat er einer Graffiti-Aktion zu verdanken. So lernt er Frau Silberstein kennen. Die Dame mit den silbernen Haaren ist ihm ...

Lennard muss einer alten Dame im Altersheim vorlesen. Seine Aufgabe als Lesepate hat er einer Graffiti-Aktion zu verdanken. So lernt er Frau Silberstein kennen. Die Dame mit den silbernen Haaren ist ihm gleich zugetan und freut sich über die Besuche. Nach und nach erzählt sie ihm von ihrer Vergangenheit. Sie ist eine Holocaustüberlebende und trägt traurige Erlebnisse mit sich herum. Lennard möchte zunächst nicht ins Heim, doch dann sieht er ein großartiges Mädchen. Lange Zeit weiß er selbst nicht, weshalb er jeden Dienstag ins Heim geht. Er liest das Buch "Tschick" vor, in dem er Parallelen zu seinem Leben sieht. Frau Silbersteingefällt das Buch und sie freut sich etwas über die Jugend zu erfahren. Lennard reift in der Geschichte und sein Verhältnis zu der alten Dame wird immer enger.
Sowohl der normale Familienalltag als auch das Verhältnis zu seinen Freunden wird lebendig erzählt. Dramatisch sind die Geschichten, die wir von Frau Silberstein erfahren. Aber auch der Alltag im Pflegeheim ist manchmal für den Jungen schwer zu ertragen. Gut, dass die Schwester Susanne so menschlich ist.
Ein Buch, dass viel über das Leben des Mädchens in Auschwitz erzählt, aber auch die Probleme der Seniorin nicht außen vorlässt. Es ist schön, der positiven Entwicklung Lennards zu erleben. Sicher nicht nur ein Jugendbuch, aber ganz klar für Jugendliche spannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2020

Fantastisches Abenteuer, schön illustriert

Ben und Teo
0

Ben und Teo sind eineiige Zwillinge und die werden immer nur zusammen wahrgenommen. Meist kann man sie sowieso nicht unterscheiden. Ben spielt wohl besser Klavier und Teo ist der besser Fußballspieler, ...

Ben und Teo sind eineiige Zwillinge und die werden immer nur zusammen wahrgenommen. Meist kann man sie sowieso nicht unterscheiden. Ben spielt wohl besser Klavier und Teo ist der besser Fußballspieler, aber auch das fällt nie auf, da ja immer zusammen spielen und sich gegenseitig unterstützen.
Sie mögen sich sehr und schlafen immer händchenhaltend ein. Aber trotzdem möchten sie sich auch immer mal abgrenzen und als Individuum wahrgenommen werden. So kommt es hin und wieder auch zu heftigen Streits und da kann es auch handgreiflich werden.
Bei Carmen und Wolfgang einem älteren Zwillingspaar steht ein alter Spiegel vor der Tür mit einem Schild "zu verschenken" und Ben und Teo nehmen diesen blinden Spiegel mit. Die Vermutung, dass es ein Zauberspiegel ist, bestätigt sich bald. Als ein Zwilling gegen den Spiegel fällt, fällt er hinein. Jetzt sind beide in getrennten Welten und ihrer Familie und in der Schule Einzelkinder. Kein Bruder, mit dem man die Aufmerksamkeit teilen muss.
Beide genießen die neue Situation, bis Papa den blinden Spiegel ersetzten lässt, jetzt ist der Transfer nicht mehr möglich und bis zur Lösung bleibt es spannend.
Das Buch wird wechselweise von Ben und Teo erzählt, die Kapitel sind kurz und durch cartoonhafte unterbrochen. Die Gefühle der beiden Jungen die als Paar "Ben & Teo" geschrieben werden, werden hier sehr überzeugend beschrieben. Sowohl die Wut oder der Hass, als auch die besondere Liebe, die die beiden verbindet. Da werden auch ernste Themen, wie Tod und Verlust angesprochen, und gut umgesetzt. Das Buch wendet sich sicher nicht nur an Zwillinge, aber die werden darin erkennen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2020

Was alles passiert, wenn man nicht aufräumt

Das hier ist doch kein Dschungel
0

Ich mag diese Zeichnungen von Rocio Bonilla sehr. Paula, das kleine Mädchen hat einen großen und deshalb niedlichen Kopf mit Kulleraugen und einer kleinen roten Schleife im braunen Haar.
Leider ist Paulas ...

Ich mag diese Zeichnungen von Rocio Bonilla sehr. Paula, das kleine Mädchen hat einen großen und deshalb niedlichen Kopf mit Kulleraugen und einer kleinen roten Schleife im braunen Haar.
Leider ist Paulas Lieblingswort "Nein". Sie verweigert alles, besonders das Aufräumen. Deshalb saht ihre Mama, als sie sie zu Bett bringt "Hier wird es bald aussehen, wie im Dschungel" und als Paula erwacht spürt sie den Atem eines schnarchenden Löwen. Aber das ist nicht alles. Im Flur sind Tukane, im Schlafzimmer der Eltern probieren Bären die Kleidung, in der Wanne sitzt ein Nilpferd, Affen zerstören ihre Bücher und in der Küche sitzt eine Schar Tiere, die alles auffrisst. Aber auch vor dem Haus ist es nicht besser, da beginnt der Dschungel und als Paula bemerkt, das ihr ein Schwanz gewachsen ist, fängt sie an Spielsachen in die Kiste zu räumen. Müdes schläft sie ein. Am Morgen weckt Mama Paula und die ist froh, dass alles wieder so ist wie immer. Keine Tiere, kein Dschungel und zum Glück auch kein Schwanz. So beschließt sie vor dem Frühstück noch aufzuräumen. "Das hier ist doch kein Dschungel!"
Ich befürchte auch nach dem Buch wird Ihr Kind nicht aufräumen, aber ich denke der Buchtitel wird sicher noch oft zitiert. In jedem Fall macht das Buch einen Riesenspaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere