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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2024

Wer traut sich als erstes

Nicht die Haare waschen
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Auf dem Cover ist das verhasste Shampoo schon zu sehen und der Löwe wirkt panisch, während alle anderen Tiere davonlaufen. Auf der ersten Seite lernen wir die Tiere genauer kennen. Affe, Lama, Löwe, Zebra ...

Auf dem Cover ist das verhasste Shampoo schon zu sehen und der Löwe wirkt panisch, während alle anderen Tiere davonlaufen. Auf der ersten Seite lernen wir die Tiere genauer kennen. Affe, Lama, Löwe, Zebra und der kleine Elefant haben eine Schlamm-Party gefeiert und nun geht es in die Wanne. „Klatsche in die Hände!“ ist die Aufforderung auf dieser Seite.
Das werden die Kinder gerne machen, aber was hat es mit der Geschichte zu tun? „Heute müssen wir aber auch…“ Das Kind soll raten, was das sein könnte, und soll deshalb die Augen schließen. Auf der grellroten Seite sehen wir den Tieren die Panik an, sie sollen die Haare waschen. Jedes Kind kennt das, denn das macht einfach keinen Spaß. Alle Tiere haben sich versteckt und das Kind soll sie herauslocken. Einfach herrlich, wie sich das Zebra an den Baum klammert. Da fasst sich das Zebra ein Herz und das Kind wird aufgefordert „Blinzle einmal kräftig“ auch hier kein Bezug zur Handlung. Dann muss das Kind auf die Shampoo-Flasche drücken und dem Zebra die Haare waschen, das macht total Sinn! Um das Flüstern des Lamas zu verstehen, muss man nahe an sein Ohr. So landen am Ende fast alle in der Wanne, doch eines fehlt und deshalb muss das Buch noch mal von vorne angeschaut werden.
Die Bilder dieses Pappbilderbuches sind einfach so spaßig anzuschauen, aber die Mitmachaufforderungen hätten besser durchdacht sein können und sich mehr auf die Handlung beziehen sollen. So streicht man auf einer der letzten Seiten über die abgebildeten Bäume, aber warum???

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Wem kann man noch vertrauen?

Geheimnisse sterben nicht: Roman
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Jana ist mit Felix verheiratet und die beiden erwarten ein Kind. Doch dann hat Jana einen schrecklichen Autounfall und das Ungeborene stirbt. Die Eltern können nicht gemeinsam um Lukas trauern, sondern ...

Jana ist mit Felix verheiratet und die beiden erwarten ein Kind. Doch dann hat Jana einen schrecklichen Autounfall und das Ungeborene stirbt. Die Eltern können nicht gemeinsam um Lukas trauern, sondern entfernen sich immer weiter voneinander. Doch dann ist auch Felix tot und sein Selbstmord stellt sich schnell als Mord heraus. Aufgefangen wird Jana von der Tante, die Felix und seinen Bruder großzog und von ihrem Schwager. Doch die Situation in Augsburg wird immer unangenehmer für die junge Frau, sie macht sich auf nach Rostock und mietet hier eine kleine Wohnung in einem großen Haus. Obwohl sie finanziell gut gestellt ist, arbeitet sie wieder im Krankenhaus. Schon am ersten Tag begegnet sie ihrem Nachbarn einem gutaussehenden jungen Mann, der aber anscheinend keinen Kontakt zu ihr wünscht. Doch das Schicksal oder die Autorin hat anderes mit den beiden vor.
Die Geschichte entwickelt sich sehr spannend und am Ende erklärt sich alles schlüssig, wenn auch, zumindest für mich, mit einer Überraschung. Die Charaktere sind genau beschrieben und man bangt mit den Protagonist*innen. Zudem gibt es einen Lokalkolorit, der uns u.a. nach Warnemünde führt. Lotte R. Wöss hat schon viele Liebesromane geschrieben und in diesem Roman, den ich eher als Krimi einordnen würde, kommt die Liebe nicht zu kurz.


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Veröffentlicht am 09.01.2024

Mit der Trauer umgehen

Mamas roter Pullover
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Auf dem Cover sehen wir das kleine Mädchen, dass den Tod ihrer Mutter erleben muss.
Sie verabschiedet sich am Krankenbett zusammen mit ihrem Vater von ihrer mit dem Satz „Wir haben dich so lieb.“ Als am ...

Auf dem Cover sehen wir das kleine Mädchen, dass den Tod ihrer Mutter erleben muss.
Sie verabschiedet sich am Krankenbett zusammen mit ihrem Vater von ihrer mit dem Satz „Wir haben dich so lieb.“ Als am nächsten Tag das Telefon schellt, sagt Papa nach dem Gespräch „Sie ist von uns gegangen.“ Das Mädchen sitzt weinend im Bett und schaut sich ein Bilder an auf dem sie als Baby mit den Eltern zu sehe ist. Erst kommen viele Blumen und Karten, dann folgt die Beerdigung. Das Mädchen steht mit einem Blumenstrauß von Mamas Lieblingsblumen inmitten von Mensch, die auch trauern, zu lesen sind Bemerkungen, wie sie in solch einem Fall gesagt werden. In der Zeit danach spürt sie einen dunklen Schatten und ihr Vater bezeichnet den Zustand, den sie beschreibt als Trauer. Ihm geht es genauso. Obwohl sich alle kümmern, fühlt sie sich allein. Da fällt ihr Mamas roter Pullover in die Hände und er biete ihr erstmal Trost.
Die Bilder in den Buch sind einfach gestaltet und zeigen sehr genau die Gefühle, was mir nicht so gut gefällt, ist dass die Figuren immer nur einen gebogenen Strich als Auge haben. Mir hätten Pupillen besser gefallen. Die Textteile sind nicht sehr lang, sagen aber alles, was die Trauer des kleinen Mädchens erklärt.
Ein sehr einfühlsames Buch, dass keine Lösung zur Hand hat, aber Hoffnung gibt.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Beängstigende Vorstellung

Wer den Kürzeren zieht
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Anne, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, lässt sich von ihrer Freundin Maxime überreden einige Tage in einer Hütte zusammen mit deren Freundin Lizzy aus Kindertagen
zu verbringen. David ist ein ...

Anne, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, lässt sich von ihrer Freundin Maxime überreden einige Tage in einer Hütte zusammen mit deren Freundin Lizzy aus Kindertagen
zu verbringen. David ist ein Cousin von Lizzy und er hat die Hütte gemietet, er studiert und reist zusammen mit seinem Freund Sami an.
So richtig gemütlich ist die Hütte nicht und am liebsten möchte Anne wieder abreisen, aber die Hütte liegt so abgelegen, dass diese Möglichkeit nicht besteht. Im Prolog taucht noch eine Junge namens Vincent auf, der blutverschmiert vor der Tür liegt. Doch das geschieht erst eine Zeit später.
Die Kapitel beginnen mit Stunde:1 und machen kann auch Sprunge von einigen Stunden,
doch dazwischen werden die Protokolle von Tape-Aufzeichnungen gedruckt, die erst Stunden später aufgenommen werden. Hier befindet sich nur ein Jugendlicher in einem Raum und spricht mit der Kamera. Durch diese Vorgriffe wird die Geschichte noch einmal zusätzlich spannend.
Das Buch ist gut zu lesen und die Spannung, die schon ganz zu Anfang meine Ängste schürt, wird immer größer. Auch der Ausgang der Geschichte hat mich beindruckt. Zudem werden die Charaktere der unterschiedlichen Protagonist*innen sehr gut beschrieben. Da Anne ihre Sicht auf die Dinge erzählt, leidet man in erster Linie mit ihr, kann aber auch ihr manchmal ungewöhnliches Verhalten begreifen. Ein echter Thriller!

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Lernen mit der Trauer umzugehen

Papa ist überall
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„Seit Papa nicht mehr bei uns ist, ist er einfach überall.“ So beginnt das Buch, in dem uns der kleine Junge von seinem Verlust erzählt. Er sitzt ganz klein auf einem kleinen Hügel und fast wie ein Wolke ...

„Seit Papa nicht mehr bei uns ist, ist er einfach überall.“ So beginnt das Buch, in dem uns der kleine Junge von seinem Verlust erzählt. Er sitzt ganz klein auf einem kleinen Hügel und fast wie ein Wolke ist der Kopf seines Vater sehr groß am Himmel zu sehen. Auf einer dunkelblauen Seite sehen wir den Jungen als Dino verkleidet, das Blau symbolisiert die Tintenpfütze, die ohne Vater alles ausfüllt und Papa ist verschwunden, wie die Dinosaurier. Er findet er hat das nicht verdient und ist wütend und möchte sich am liebsten schlagen. Im Schlaf verspricht Papa „Ich bin immer in deiner Nähe.“, doch nach dem Aufwachen ist er einfach nur unglücklich, und erzählt auf, was er alles mit Papa gemacht hat. Doch dann erkennt er seinen Vater in ganz vielen alltäglichen Dingen und „im Sommer begleitet mich Papa in meinem Schatten, wohin ich gehe.“
Die Erkenntnis, dass Papa überall ist, ist ein großer Trost für den Jungen und dieser Trost kann uns alle die Trauer besser ertragen lassen. Der Verlust des geliebten Menschen macht uns immer noch traurig, aber wenn wir ihn bei uns wissen, erleichtert es uns die Trauer ein wenig.
Ein wundervolles Buch für Kinder (aber auch für Erwachsene), die verstehen lernen, dass der Tod nicht bedeutet, dass dieser Mensch nicht in unseren Herzen bleibt.

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