Profilbild von Daggy55

Daggy55

Lesejury Star
offline

Daggy55 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Daggy55 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Spannende und beängstigend

Welche Farbe hat mein Tag
0

Paula lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Ort. Ihre Mutter arbeitet im Bioladen, die Spezialität des Ladens, die Kostbärchen, fertigt Gabi in Mengen zu Hause an. Sie und Max sind ein nettes Elternpaar, ...

Paula lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Ort. Ihre Mutter arbeitet im Bioladen, die Spezialität des Ladens, die Kostbärchen, fertigt Gabi in Mengen zu Hause an. Sie und Max sind ein nettes Elternpaar, dass sie auch mal streiten kann.
Weniger nett sind das Nachbarehepaar, das ständig im Garten zu tun hat, aber selbst keinen Lärm von anderen duldet. Aber am schlimmsten ist Max Schwester Viola. Sie war schon als Kind Klassenbeste, weil sie ein fotografisches Gedächtnis hat. Sie soll ihrer Nichte während der Ferien Nachhilfe in Mathe geben. Aber sie ist so boshaft und gemein, dass Paula da wenig Lust dazu hat. Als es dann auch noch zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden kommt, fällt der Verdacht, als es einen Brand bei der Tante gibt, auf Paula.
So kommt es, dass Paula, deren Ferien so gut begannen, schreckliche Zeiten durchmachen muss. Ihre Eltern und Freunde geben sich alle Mühe, um sie zu unterstützen. Ein echter Lichtblick in dieser Zeit ist Ufo, der Wellensittig, der seit den Ferien bei Paula wohnt.
In so einem kleinen Ort, wo jeder jeden schon immer kennt, ist ein Thema noch viel schneller in aller Munde als in der Großstadt. Da kommen alte Schulgeschichten wieder hoch, alte Frauen beurteilen nach ihren altmodischen Vorstellungen, Halbwahrheiten werden ausgeschmückt und rücksichtlos verbreitet. Als Paula von vielen Seiten angefeindet wird, verliert sie fast den Mut sich zur Wehr zu setzen. Paulas Gefühle werden in der Geschichte sehr gut beschrieben und ich habe sehr mit ihr gelitten. Aber es gibt auch nette Menschen, wie den Pizza-Bäcker Antonio, die Polizei-Psychologin Camen und ihre Freundin Fanni mit dem losen Mundwerk.
Die zu Anfang harmonische Geschichte entwickelt sich immer beängstigender. Dadurch steigt die Spannung und das Mitgefühl mit Paula, deren Gefühlswelt dem Lesenden sehr nahe geht. So ganz passt dieses Buch deshalb nicht in das Genre „Krimi“, obwohl durchaus eine Straftat aufgeklärt werden muss. Aber ich finde, es ist mehr als das. Die Geschichte lässt uns mit der Protagonistin leiden, hoffen und verzweifeln, aber auch erfahren, was Freundschaft und Familie bedeuten kann. Trotz der Spannung gibt es aber auch sehr humorvolle Situationen, so ist es ein Spaß, wie die Tratschweiber beschrieben werden. Lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Gemeinsam sind wir stark

Schieb den Wal zurück ins Meer! (Pappbilderbuch)
0

Auf dem Cover des Pappbilderbuches sehen wir den Kopf des Wales und eine kleine Maus. Fast sieht es aus, als lächeln die beiden sich an.
Da das Meer im Winter friert und Grippe bekommt, passiert folgenschweres ...

Auf dem Cover des Pappbilderbuches sehen wir den Kopf des Wales und eine kleine Maus. Fast sieht es aus, als lächeln die beiden sich an.
Da das Meer im Winter friert und Grippe bekommt, passiert folgenschweres „So hat es dann auch wild genossen und einen Wal an Land geschossen.“ Das Bild zeigt uns, wie der Wal, herausfliegt. Wahrscheinlich passte der ganze Wal nicht ins Bild und wir sehen nur Maul und Auge am oberen Bildrand. Er bittet eine Maus um Hilfe. Doch die kann nicht helfen, den Wal zurück ins Meer zu schieben, sie wendet sich am den Schwan, der gleich seine Freunde um Hilfe bittet, dann versucht es die Hyäne, die aber auch scheitert und die Giraffen bittet. Drei Giraffenköpfe schieben, aber auch ohne Erfolg. Bär, Stachelschwein und Elefanten versuchen ihr Glück. Wie so oft kann die schlaue Eule helfen. So packen alle Tier mit an und tragen den Wal zurück ins Wasser. Wir sehen nur Körperteile unter dem großen Walgesicht und es macht sicher Spaß zu sehen, ob die Kinder die Tier so erkennen. Fröhlich macht der Wal eine Fontaine und die Tiere winken zurück.
„Zusammen sind wir stark und können viel schaffen“ wird hier in schönen Bildern und tollen Reimen ausgedrückt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Eine Chance für die Oma

Monsteroma
0

Monsteroma ist ein ungewöhnlicher Titel für ein Bilderbuch. Aber es kommt sicher in vielen Familie vor, dass die Oma nicht gerne besucht wird. Der immer fröhliche Papa, auf dessen Schultern das Mädchen ...

Monsteroma ist ein ungewöhnlicher Titel für ein Bilderbuch. Aber es kommt sicher in vielen Familie vor, dass die Oma nicht gerne besucht wird. Der immer fröhliche Papa, auf dessen Schultern das Mädchen auf dem Cover reitet, wird, wenn es auf den Geburtstag seiner Mutter zugeht, immer gereizter. Er singt und spielt nicht mehr wie sonst das ganze Jahr.
Im Einband können wir sehen, wie sich das Kind die Monsteroma vorstellt. Im Buch sitzt das winzige Mädchen auf der Klaue eines gehörnten Felltieres, das Pantoffeln und eine Perlenkette trägt. Papa backt einen Kuchen und er fährt mit seiner Tochter seine Heimatstadt. Auch hier drückt er sich weiter vor der Begegnung. Wieder sind mögliche Monsteromas abgebildet. Als sich die Tür öffnet, zieht der Vater den Kopf zwischen seine Schultern, doch dann öffnet eine ganz normal aussehende ältere Frau.
Auf dem Rückweg meint Papa „Vielleicht sind Monstermütter nicht unbedingt auch Monsteromas“ und er kann wieder lachen und singen.
Obwohl wir in unserer Familie Omas hatten, die keine beliebten Omas waren, weiß ich nicht, ob dieses Buch nicht auch Kinder verunsichert kann.
Eine ungewöhnliche Geschichte mit fantasie- und gefühlvollen Bildern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Das Buch berührt tief

Fremde Blicke
0

Ist das ein Bilderbuch für junge Erwachsene? Vielleicht sollte ich zur Erklärung mit dem Ende anfangen? Auf den letzten Seiten finden wir die Adresse, die Hilfe bei Psychosen und Schizophrenie anbieten. ...

Ist das ein Bilderbuch für junge Erwachsene? Vielleicht sollte ich zur Erklärung mit dem Ende anfangen? Auf den letzten Seiten finden wir die Adresse, die Hilfe bei Psychosen und Schizophrenie anbieten. Das Wort „Früherkennung“ birgt Hoffnung. Das Buch zeigt den Weg eines erkrankten jungen Mannes.
Zunächst lernen wir eine ganz normale Familie kennen. Yael, die jüngere Schwester berichtet aus ihrer Sicht vom Verlauf der Erkrankung ihres Bruders. Yael überlegt, wann es wohl begonnen hat. War das schon damals, als Lars sich ein wenig von dem Freundeskreis absonderte? Als er mit einer Tüte Rauschgift erwischt wurde? Als er Abschied nahm, um zu studieren?
Als er nach langer Zeit mal wieder zu Hause ist, benimmt er sich eigenartig. Im Rückblick meint Yael, sie wären zu diesem Zeitpunkt schon mittendrin gewesen. Lars fühlt sich irgendwie bedroht oder verfolgt. Der langjährige Nachbar wird von ihm zum Feind erklärt. „Fremde Blicke“ schauen ihm von überall zu. Die Familie ist uneins, soll man ihn gegen seinen Willen zum Arzt bringen?
Erst nach einem langen Sanatoriums-Aufenthalt bekommt das Verhalten einen Namen und am Ende steht die Hoffnung, dass es vielleicht wieder sowas, wie Normalität in der Familie geben wird.
Der Text des Buches besteht aus wörtlicher Rede und Gedanken, aber das Besonders sind die Bilder. Sie wirken manchmal wie hingekritzelt, doch ihre Farben und Formen drücken die bedrückenden Gefühle am besten aus.
Psychosen kommen immer häufiger vor, auch Corona hat sicher dazu beigetragen. Gerade innerhalb der Familie ist man geneigt zu verdrängen, das Offensichtliche nicht zu sehen. Dieses Buch drückt sehr gut den Werdegang einer solchen Erkrankung aus und zeigt auf, wo an Hilfe findet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein fröhliches kleines Krimi-Büchlein

Machen wir es wie Miss Marple! -1
0

Vier Generationen weiblicher Wesen, die von sich behaupten von den Amazonen abzustammen, schaffen es nach einigen Problemen zusammen zu wohnen. Alle sind sehr tatkräftig und fantasievoll. Die drei erwachsenen ...

Vier Generationen weiblicher Wesen, die von sich behaupten von den Amazonen abzustammen, schaffen es nach einigen Problemen zusammen zu wohnen. Alle sind sehr tatkräftig und fantasievoll. Die drei erwachsenen Frauen haben nicht immer gut Erfahrungen mit Männern gemacht und da man die Fehler anderer besser sieht als die eigenen, hat es einige Zeit gedauert, bis sie eine gemeinsame Basis gefunden haben. Aber dann sind sie gemeinsam unschlagbar.
In sechs Kapiteln werden die unterschiedlichsten Kriminalfälle gelöst. Immer haben die Damen „Miss Marple“ im Hinterkopf, denn die kennen alle. Mit ausgefallenen Ansätzen und guten Ideen kommen die Detektivinnen den Tätern auf die Spur. Alle Fälle sind logisch aufgebaut, was mir immer wichtig ist und sie werden, dank der guten Kombinationsgabe auch schnell gelöst. Die Figuren entsprechen manchmal schon sehr stark einem Schema. So ist Lea trotz ihres Alters gut dabei und sehr selbstständig, erstaunlicher Weise hat sie auch noch volle rote Haare. Tessie leitet einen Kindergegarten, den sie selbst aufgebaut hat, lässt sich dann aber schnell ins Bockshorn jagen. Polly fällt sogar ein zweites Mal auf einen Rockstar rein und lässt sich ausnutzen.
Ein kleines Krimi-Büchlein für Zwischendurch, da kann man einfach mal abschalten und warten, bis alles am Ende gut wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere