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Veröffentlicht am 07.02.2022

Spannende Flucht

Der Pfad – Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit
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Rolf ist mit seinen Eltern schon früh nach Paris ausgewandert, hier wollte sie den Krieg überstehen. Als dann die Deutsche einmarschieren und Rolfs Mutter schon in New York ist, machen sich Vater und Sohn ...

Rolf ist mit seinen Eltern schon früh nach Paris ausgewandert, hier wollte sie den Krieg überstehen. Als dann die Deutsche einmarschieren und Rolfs Mutter schon in New York ist, machen sich Vater und Sohn auf den Weg nach Süden, von Marseille. Dort leben viele Flüchtlinge, die weiterwollen, weil es auch in dem nicht besetzenten Teil Frankreichs viele Nazis sind.
Trotz der schrecklichen Situation genießen Rolf und Ludwig zusammen mit den Terrier Adi das Meer. Als sie alle Papiere zusammen haben und die Lage immer brenzliger wird, Spanien, hier soll ein Hirtenjunge sie über die Grenze bringen. Eine gefährliche Strecke, da auch hier deutsche Streifen unterwegs sind. Doch der Wunsch endlich nach Amerika zu kommen, treibt die beiden an. Manuel, ein Hirtenjunge, der keine Schule besucht hat, spricht gebrochen Deutsch und erklärt, dass die Mitnahme des Hundes viel zu gefährlich sei.
Wird Rolf den Hund seiner Mutter, an dem er sehr hängt zurücklassen?
Rolfs Vater ist Journalist und seine Artikel gefallen den Nazis nicht, deshalb verlässt er Deutschland. Er ist ein fröhlicher Mann, der gern mit Rolf im Meer tobt und das Spiel „Gut oder Böse“ mit ihm spielt. Rolf ist sehr reif für sein Alter und erfahren im Verstecken, wenn es zu einer Razzia kommt.
Doch was alles auf dem Pfad, den sie wandern müssen geschieht, damit hätte keiner gerechnet. Rolf lernt viel von Manuel und dieser staunt über Rolfs Erzählungen über große Städte, wie Berlin.
Zur Erklärung der Lage, gibt es zu Beginn des Buches einen kleinen Comic und die Geschichte wird auch in dieser Form zu Ende erzählt. Mir hat das sehr gut gefallen.
Das Buch erzählt anhand des Schicksals von Rolf und Manuel über Fluchtwege, von ihren Eltern getrennte Kinder, der Angst davor festgenommen zu werden, dem Leben in einem fremden Land, Gefahren der Natur, aber auch von Hilfsbereitschaft und Freundschaft.
Spannend, traurig, aber auch humorvoll liest sich das Buch sehr gut.
Da es einen Film zu diesem Buch gibt, kann man in der Mitte des Buches Fotos dazu sehen, das Cover zeigt Julius Weckauf, der den Rolf spielt.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Versehentliche Entführung einer 12-Jährigen

Henry
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Henriette, genannt Henry, schläft auf dem Rücksitz des dicken BMW, als Sven, einem plötzlichen Impuls nachgebend und weil die Situation so günstig ist, mit dem Wagen wegfährt.

Erstaunlich schnell ergreift ...

Henriette, genannt Henry, schläft auf dem Rücksitz des dicken BMW, als Sven, einem plötzlichen Impuls nachgebend und weil die Situation so günstig ist, mit dem Wagen wegfährt.

Erstaunlich schnell ergreift Henry ihre Chance und verbündet sich mit dem jungen Mann. Der nimmt sie mit zu seiner ehemaligen Freundin Nadja, die er gerne zurückerobern möchte. Ihr erzählen die beiden Lügen um sie für sich einzunehmen. So unternehmen die Drei einige verrückte Sachen.

Marion, Henrys Mutter, gibt sich die Schuld an der Entführung und wird in der Presse schnell zur Rabenmutter. Sie ist eine sehr kontrollierte Karrierefrau. Die Familie wohnt exklusiv im einem der besseren Berliner Stadtteilen und renoviert zudem einen alten Bauernhof auf dem Land.

In dem Buch wird viel über Sex gesprochen, ein junges Mädchen, dass bisher der starken Kontrolle der Mutter unterlag zu unmöglichen Dingen angestiftet.

Mir waren die Protagonisten unsympathisch und auch sehr auf ihre Rolle fixiert. Trotz alledem las sich das Buch hervorragend, besonders die Art wie am Anfang Statistiken in den Text einflossen, einfach toll.

So fällt es mir schwer mich auf die Sternewertung einzulassen, sicher ist es etwas mehr als 3 aber für eine 4 fehlt mir eine Prise Glaubwürdigkeit.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Ein kindegerechte Geschichte zu diesem leider immer aktuellen Thema

Selma und Anton
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Auf dem beige unterlegten Cover sehen wir Selma und Anton. Beide sind alt, Anton sitz im Rollstuhl. Ein farblos gezeichnetes Mädchen steht im Baum, ein Junge winkt aus dem Fenster im Hintergrund ist das ...

Auf dem beige unterlegten Cover sehen wir Selma und Anton. Beide sind alt, Anton sitz im Rollstuhl. Ein farblos gezeichnetes Mädchen steht im Baum, ein Junge winkt aus dem Fenster im Hintergrund ist das Dach einer Synagoge zu sehen.
Uroma Selma hat Geburtstag und ihr Freund Anton ist mit seinem Urenkel Tom zu Besuch. Tom spielt gerne mit Miri, Selmas Urenkelin.
Als die Vier zusammen sind überreicht Selma Miri ein Geschenk, in der Schachtel ist ein Fotoalbum. Miris Ur-Uropa hat die Fotos gemacht, die dort zu sehen sind. Es beginnt mit spielenden Kindern. Doch bald tauchen Kinder in Uniformen der HJ und des BDM auf und die Kinder erfahren, dass ihre Urgroßeltern kein Mustermädchen oder Musterjunge waren. Sie entsprachen nicht der Norm, und anhand der Ausschneidebögen mit Ankleidepuppen, wird erklärt, dass es nicht nur Jungen- oder Mädchenspiele oder Kleidung gibt.
Anton ging auf eine Schule für Behinderts, denn er saß damals schon im Rollstuhl und Selma musste einen Judenstern tragen. Dieser Stern bedeutet, dass sie jüdisch ist, aber er nahm ihr auch ihre Individualität, nahm ihr ihre Besonderheit. „Wer so auf Menschen schaut, will nicht erkenne, wie sie wirklich sind.“ Die Kinder finden das ungerecht und gemein, die freuen sich an der Farbigkeit der Menschen.
Nach diesen Seiten bleibt das Buch leer, denn Selma und ihre Eltern mussten fliehen.
Auf der letzten Seite sind ganz viele Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Religionen zu sehen, Menschen jeden Alters feiern mit Selma ihren Geburtstag. Ein wundervolles farbiges Fest.
Dieses Buch zeigt den Kindern im Kita-Alter, wie wichtig es ist Menschen so zu achten, wie sie sind und nicht nach Äußerlichkeiten, Herkunft und Religion zu gehen. Der Text zeigt sehr einfühlsam und mit viel Liebe, welches Schicksal hinter den alten Leuten liegt und wie sehr sie sich gefreut haben, sich wiederzutreffen.
Ich hätte nicht gedacht, dass man dieses Thema so gut und kindgerecht erklären kann. Ich wünsche mir, dass dieses schöne Bilderbuch einen kleinen Samen der Toleranz in die Herzen der Kinder legt.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Ein keiner Hering in Not

Fiete Hering – Abenteuer im Müllmeer
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Das handliche Taschenbuch erzählt auf rund 60 Seiten die Geschichte von Fiete Hering, der durch das Entladen von Müll durch ein Schiff von seinen Eltern getrennt wurde. Die drei Makrelen-Mädchen spielen ...

Das handliche Taschenbuch erzählt auf rund 60 Seiten die Geschichte von Fiete Hering, der durch das Entladen von Müll durch ein Schiff von seinen Eltern getrennt wurde. Die drei Makrelen-Mädchen spielen mit ihm im Müllmeer, obwohl es ihnen von den Eltern verboten wurde. Durch seine Hilfsbereitschaft freundet sich der kleine Hering mit einem Seeteufel und einem Hai an. Da die Fische befürchten, dass der menschliche Müll sie krank macht, suchen sie sich ein neues Zuhause.
Die Geschichte wird aus Sicht der Fische erzählt, sie sehen das Schiffe kommen und danach den Müll, der im Meer schwimmt. Besonders der Makrelen-Papa warnt seine Töchter immer wieder dort zu spielen und nichts dort zu essen.
Die Geschichte ist gut zu verstehen, leicht zu lesen und Fiete ist schon ein ganz besonderer Kerl. Darum mühen sich alle, dass er seine Eltern wiederfindet, selbst Fressfeinde werden zu seinen Freunden. Die Schrift ist groß gedruckt und die obere Borde zeigt den Müll, einige Bildern lockern den Text auf.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Bilder zum Verlieben und aufbauende Texte

Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns
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Auf dem Cover sehen wir das Mädchen, das uns gemeinsam mit dem kleinen Ferkel durch das Buch begleitetet, schaut, verträumt nach oben. Der Titel und einige Blumen sind in Roségold gehalten. Das Mädchen ...

Auf dem Cover sehen wir das Mädchen, das uns gemeinsam mit dem kleinen Ferkel durch das Buch begleitetet, schaut, verträumt nach oben. Der Titel und einige Blumen sind in Roségold gehalten. Das Mädchen trägt eine Mütze aus Blättern mit einem Schnabel über der Stirn, dadurch hat sie etwas von einem kleinen Vogel. Sie hält auf dem ersten Bild ein Gebirge in den Händen, von dem kleine Vögel wegfliegen. „Hast du dich jemals gefragt, warum du hier bist?“ ist die Frage zu Beginn des Buches. Auf der nächsten Seite sehen wir das Mädchen weiße Punkte auf riesige Fliegenpilze kleben. Vor einer Meereslandschaft stapelt sie Häuser „in en Himmel“. Sie saust fröhlich über die Seite „Oder vielleicht wirst du Menschen mit deiner Begeisterung mitreißen?“ Ein Bild zeigt das Mädchen mit schlafenden Tieren in der Nacht und der Gedanke, dass sie Licht ins Dunkel bringt, macht Hoffnung. Doch es wird auch Probleme gaben „Du könntest scheitern“ zeigt das Mädchen mit traurigem Blick. Doch dann geht es positiv weiter. Die möglichen Stärken werden erwähnt und „Weil du hier bist…ist alles möglich.“
Wunderschöne, zarte Bilder und ein Text, der Selbstbewusstsein vermitteln wird. Etwas schwer tue ich mich trotzdem mit dem Lesealter. Ich glaube, es ist sehr individuell zu betrachten. Sensible Gemüter werden sich durch die aufbauenden Sätze bestärkt fühlen. Ich kann mir das Buch auch gut als Geschenk zur Geburt oder für Erwachsene vorstellen. Ich habe mich mit der Lektüre sehr gut gefühlt.

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