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Veröffentlicht am 27.01.2022

Nähen rettet die Mädchen

Das rote Band der Hoffnung
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Ella ist 14 als man sie auf dem Heimweg von der Schule gefasst und nach Auschwitz-Birkenau gebracht hat. Sie hat bei ihren Großeltern und gelebt und weil ihre Großmutter eine versierte Näherin war, hat ...

Ella ist 14 als man sie auf dem Heimweg von der Schule gefasst und nach Auschwitz-Birkenau gebracht hat. Sie hat bei ihren Großeltern und gelebt und weil ihre Großmutter eine versierte Näherin war, hat sie in ihren jungen Jahren schon viel von ihr gelernt. So schafft sie es in die Näherei zu kommen und entgeht dadurch zunächst dem Tod. Sie muss nicht „durch den Kamin“ wie es die Gefangenen nennen.
Mina, der Kapo der Nähwerkstatt, ist hart und unerbittlich gegenüber den Näherinnen, die allesamt junge Frauen mit schrecklichen Schicksalen sind. Die meisten tragen wie Ella den gelben Stern, nur die nativ anmutende Rose, die so schone Geschichten erzählen kann, ist eine „Politische“.
Ella entwirft und schneidert elegante Kleidung für die Ausseherin Carla. Die sich mit kleinen Zuwendungen, wie Zigaretten erkenntlich zeigt. Die aber auch mit ihrem Hund beim Apell die Gefangenen schikaniert.
Ella sieht in den Menschen um sie herum gerne Tiere, so ist Rose ein Eichhörnchen und die Gefangenen nennt sie wegen der gestreiften Kleidung Zebras. Ich fand das sehr anschaulich.
Für Ella ist Kleidung sehr wichtig und es entstehen immer wieder Situationen, in denen sich das bewahrheitet.
Das Cover zeigt den Stoff aus der die grobe Kleidung der Gefangenen gemacht ist, auch die im Buch sind die Seiten vor den neuen Kapiteln mit diesem Muster bedruckt. Die Figuren im Buch sind fiktiv, aber man erfährt viel aus dem Alltag der Menschen dort. Die Boshaftigkeit mit der die Menschen dort zusammengetrieben und aussortiert werden, aber auch die Wanzen am Körper und die Gemeinheiten untereinander. Der mögliche Tod lauert überall.
Das Buch zeigt, dass Hoffnung wichtig ist in aussichtlosen Situationen.
Oder wie die viel zitierte Großmutter sagt „Wenn die Sonne nicht scheint, dann mach was aus dem Regen.“

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Eine außergewöhnliche Freundschaft

Brummps
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Jonny heißt Jonny Ameise, weil er von Ameisen aufgezogen wurde, aber keine Ameise ist. Aber weil sowohl er als auch die Ameisen glauben er sei eine Ameise. Verwirrt? Ich denke, so soll es auch sein.
Seine ...

Jonny heißt Jonny Ameise, weil er von Ameisen aufgezogen wurde, aber keine Ameise ist. Aber weil sowohl er als auch die Ameisen glauben er sei eine Ameise. Verwirrt? Ich denke, so soll es auch sein.
Seine beste Freundin, die ihm immer wieder aus misslichen Lagen heraushelfen muss, ist die Ameise Butz, eine echte Ameise, die aber lieber faul auf dem Rücken liegt, als den anderen Schwestern zu helfen. Jonny leistet ihr dabei Gesellschaft, weil er nicht nur schlecht sieht und riecht, er ist auch zu schwach für die Ameisenarbeiten.
Ganz besonders gemobbt wird Jonny von Cheffe und den anderen Bossis und sie sind es auch, die ihm einreden, dass er krank sei und um die anderen Ameisen zu schützen, müsse er sie verlassen. Aber er hat nicht mit Butz gerechnet, sie lässt ihn nicht im Stich und erleben wir eine echte Freundschaft, eine erste Liebe und ein Brummen, dass zunächst Angst und dann viel Freude macht.
Der lustige, aber auch einfühlsame Text ist mit vielen Bildern versehen, die oft comichaft sind. Er liest sich dadurch leicht und das Gefühlsleben unseres lieben Jonnys, dass uns der Wald (im Ganzen oder auch in Teilen) als Erzähler näherbringt, können wir gut nachempfinden.
Ein besonderes Kinderbuch, das zu lesen ich nicht nur Kindern empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Spielend die Natur entdecken

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Unsere Natur
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Das Buch ist wie ein Block aufgebaut und man kann die einzelnen Blätter abreißen. Damit man beim Malen und Striche ziehen nicht auf die nächste Seite durchdrückt, ist hinten im Buch eine dicke Pappe zum ...

Das Buch ist wie ein Block aufgebaut und man kann die einzelnen Blätter abreißen. Damit man beim Malen und Striche ziehen nicht auf die nächste Seite durchdrückt, ist hinten im Buch eine dicke Pappe zum Unterlegen.
Zunächst erfahren wir etwas über da abgebildete Eichhörnchen, daneben kann man eines ausmalen. „Was fressen Eichhörnchen?“ darunter ist ein kleines Labyrinth dessen Ziel ein Tannenzapfen ist. Drei Schatten stehen zur Auswahl, welcher gehört dem Eichhörnchen?
Mutter und Kind gehen im Wald spazieren, doch es fehlen einige Stücke im Bild, die kann man auf der anderen Seite ausschneiden und einkleben. Die dazugehörende Information ist kurzgehalten und besteht nur aus drei Sätzen. Auf der Rückseite der Bastelseiten, die durch eine Schere gekennzeichnet sind, seht immer der Hinweis Kinder nicht allein basteln zu lassen.
Die Seiten mit dem Stift sind Malseiten, als nächstes kommt ein Frosch und eine Seerose. Beim Biber wird wieder das Bild durch Ausschnitte ergänzt. Nach Biene und Schmetterling geht es zum Strand. Hier sind Seestern und Robbe auszumalen.
Ein Labyrinth führt diesmal ein Mädchen zu einem Johannisbeerbusch.
Füchse sind ein weiteres Thema, bei einem schlafenden Tier werden Punkte verbunden.
Es gibt einiges zu tun in diesem juniorAKTIV-Buch. Es ist sicher schon gut für kleine Kita-Kinder zu nutzen, denn die Texte sind kurz und einfach, man kann ja bei Interesse Bücher zu entsprechenden Themen finden.

Veröffentlicht am 26.01.2022

Pionierin in der Rettung

Eine muss die Erste sein
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Waltraud meldet sich schon früh, um ehrenamtlich beim Rettungsdienst zu helfen. Da sie vorher Taxi gefahren ist, hat sie den Wunsch den Rettungswagen fahren zu dürfen. Das deutet aber den Wechsel in einen ...

Waltraud meldet sich schon früh, um ehrenamtlich beim Rettungsdienst zu helfen. Da sie vorher Taxi gefahren ist, hat sie den Wunsch den Rettungswagen fahren zu dürfen. Das deutet aber den Wechsel in einen Bereich beim Roten Kreuz, wo bisher nur Männer arbeiteten. Warum gerade die Frauen dagegen sind, und dass noch viele Jahre lang, kann sich Waldi, wie sie stets genannt wird, auch nicht erklären. Aber Sie kann sich mit der Unterstützung ihrer männlichen Kameraden durchsetzen und fährt viele Jahre den Rettungs- bzw. Krankentransportwagen. Sie macht das gut und ohne Unfall, das zeigt ihre starken Nerven. Sie schafft es auch immer in schlimmen Situationen die Nerven zu behalten und findet Kraft im Gespräch mit den Kollegen.
Das Buch erzählt die Erinnerungen einer Pionierin im Rettungsdienst. Zunächst kommt die Ausbildung, dann Beispiel, wie sie Erfahrung sammelt, nie klagt sie, immer freut sie sich helfen zu können. Später wird ihr Hobby zum Beruf und sie berichtet von ungewöhnlichen Einsätzen und der technischen Entwicklung, die sie im Laufe der Jahre doch körperlich entlastet. Zu Ende ihrer beruflichen Laufbahn baut sie ehrenamtlich die Krisenintervention auf, denn es fiel ihr immer schwer die trauernden Hinterbliebenen zurückzulassen.
Das Buch beschreibt eine Frau, die sich für ihren Traum durchgesetzt hat und die mit ihrer Hilfsbereitschaft fasziniert.


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Veröffentlicht am 26.01.2022

Unterschiedliche Frauenschicksale, durch einen Mann verwoben

Eure Leben, lebt sie alle
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Marianne war die Mutter von Jonas, der 1992 mit seinem Motorrad tödlich verunglückt. Seitdem ist sie verbunden mit den vier Frauen, die ihr Sohn geliebt hat.
Johanna, die selbst wegen eines Sturzes im ...

Marianne war die Mutter von Jonas, der 1992 mit seinem Motorrad tödlich verunglückt. Seitdem ist sie verbunden mit den vier Frauen, die ihr Sohn geliebt hat.
Johanna, die selbst wegen eines Sturzes im Krankenhaus liegt, bring alle wieder zusammen. Alle sind Ende Vierzig und haben ganz unterschiedliche Leben gelebt und befinden sich jetzt an wichtigen Punkten. Ellen, eine erfolgreiche Psychologin will ihre, durch Jonas Tod geendete Karriere als Sängerin wieder aufleben lassen. Wider besseres Wissen fängt sie noch eine außereheliche Beziehung an. Luise, die einen erfolgreichen Anwalt geheiratet hat, ist nur für den Haushalt und die Kinder da. Sie möchte, dass ihre Tochter Geige spielt und plant minutiös die Konfirmation ihres Sohnes. Freddy, die zuletzt mit Jonas zusammenlebte ist inzwischen sehr dick geworden (obwohl ich Kleidergröße 46 gar nicht so auffällig finde) und hat große finanzielle Probleme.
Marianne befürchtet, dass ihre Vergesslichkeit krankhaft ist, stellt sich aber dieser Befürchtung nicht wirklich, sondern verschweigt sie vor den anderen Frauen.
Die einzelnen Kapitel handeln immer von einer anderen Frau und werden quasi von jeder aus ihrer Sicht erzählt. Dadurch erfährt man als Lesenden, warum die einzelnen Protagonistinnen so handeln, und bietet Einblicke in die Geheimnisse der jeweiligen Frau.
Dadurch hält das Buch die Spannung und es gibt einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

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