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Veröffentlicht am 12.01.2022

Ein Katzen-Sammelsurium

Pfoten vom Tisch!
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Nach den ersten zwei Büchern aus, war ich sehr gespannt, was Hape Kerkeling zu Katzen zu sagen hat. Und das ist eine ganze Menge, allerdings fehlt mir der rote Faden. Jedem der, mit Vorwort 10 Kapiteln, ...

Nach den ersten zwei Büchern aus, war ich sehr gespannt, was Hape Kerkeling zu Katzen zu sagen hat. Und das ist eine ganze Menge, allerdings fehlt mir der rote Faden. Jedem der, mit Vorwort 10 Kapiteln, ist ein Zitat vorangestellt. Die meisten kennen wir aus den diversen Katzenkalendern, die man als Katzenbesitzer gerne geschenkt bekommt.
Peterle, der Kater, der ihn über den Verlust der Mutter hinwegtröstete, kam vom Bauernhof aus dem Münsterland. Danach gab es eine lange Pause, bis ein Brüderpaar bei ihm einzog. Die Geschichte, woher er die beiden bekam, ist eine Mischung aus Flodder und Ruhrgebietsparodie. Zu den beiden weiß der Autor einiges zu erzählen, aber dazwischen gibt es Ratschläge, Auszüge aus Wikipedia oder anderen Lexika, das fängt an mit den ersten Katzen, geht über Ägypter und Römer bis hin zu den unterschiedlichsten Züchtungen. Dann gibt es noch eine Liste der berühmtesten Katzen. Am Ende wird es dann auch noch esoterisch.
Für mich war das Buch eine ziemliche Enttäuschung. Besonders Aussprüche „You never know!“ oder „The girl is mine.“ hätte ich nicht gebraucht. Das Schlimmste war für mich die Bezeichnung „Katzenpapa- oder mama“ eine in meinen Ohren grausame Bezeichnung. Ich habe auch fast 30 Jahre mit Katzen gelebt, aber sie nie als meine Kinder gesehen. Meine Töchter hätten mir das auch zu Recht übelgenommen.
Es gab wenig Privates, dafür aber viel Belehrendes zu lesen. Die Zeit hätte ich besser verbringen können.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ein Mann mit vielen Macken

Das Leben ist auch nur ein Film
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In diesem Erstlingswerk nehmen wir an Justus 40 Lebensjahr teil. Da die ersten zwei Kapitel aus einem erklärenden Monolog bestehen, hatte ich schon befürchtet es ginge so weiter. Doch dann kehrt Justus ...

In diesem Erstlingswerk nehmen wir an Justus 40 Lebensjahr teil. Da die ersten zwei Kapitel aus einem erklärenden Monolog bestehen, hatte ich schon befürchtet es ginge so weiter. Doch dann kehrt Justus zurück ins Ruhrgebiet, genauer gesagt nach Dortmund Lütgendortmund. Dann geht es auch recht flott weiter, Männer-Sprüche und Zitate aus Filmen und Liedern wechseln sich ab mit Ruhrpott-Slang.
Entgegen seinen Erwartungen hat Justus einen Freund in der alten Heimat, einen richtigen echten Freund. Der es ihm nicht übel nimmt, dass er sich jahrelang nicht gemeldet hat. Sigi nimmt ihn unter seine Fittiche und versucht ihn in seine Familie einzubinden.
Die beiden Männer machen dort weiter, wo sie aufgehört haben. Das heißt Saufen und Basketball spielen und beides exzessive. Schnell tauchen andere alte Freunde auf und so kommt eine Mannschaft zusammen, die regelmäßig trainiert. Auch der Fahrdienst für die Kinder bringt Struktur in Justus Loserleben.
Es geschieht einiges, bis Justus seinen 40. Geburtstag feiert. Sein Stolz und sein Eigensinn stehen im immer wieder im Weg. Deshalb gibt es Höhen und Tiefen in diesem Jahr und manchmal möchte ich ihn schütteln und ihn in die richtige Richtung weisen. Aber dafür hat er ja seinen Freud, der das aber manchmal auf eine ungewöhnliche Art tut.
Ich bin sicher nicht die Zielgruppe dieses Buches und deshalb habe ich es mit einigen Szenen schwer. Manches ist mir auch nicht so ganz verständlich, obwohl mir Die Ärzte durchaus nicht fremde sind. In der Zeit, als Justus jeden Film gesehen und seine Musik gehört hat, habe ich meine Tochter großgezogen und bin da nicht so ganz auf dem Laufenden.
Ein ungewöhnliches durchaus lesenswertes Buch.


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Veröffentlicht am 26.12.2021

Spielerisch lernen

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Wie helfe ich der Umwelt?
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Das Pappbilderbuch mit Spiralbindung eignet sich gut für kleine Hände. Die vielen Klappen machen neugierig und die abgebildete Situation ist den Kindern bekannt.
Zunächst geht es nahe der Stadt in den ...

Das Pappbilderbuch mit Spiralbindung eignet sich gut für kleine Hände. Die vielen Klappen machen neugierig und die abgebildete Situation ist den Kindern bekannt.
Zunächst geht es nahe der Stadt in den Wald. Libellen, Vögel und eine Eule sind einige der Tiere, die zu sehen sind. Aber das Eichhörnchen schaut in eine Konservendose und um den Abfalleimer liegt ebenfalls Müll, leider sieht es oft so in unseren Wäldern aus. Wenn man die Klappe öffnet, sieht man den Müll hinter dem Busch. „Findest du alles, was nicht in den Wald gehört?“ ist die Aufgabe an die Leser*innen. Unter der Überschrift „Wohin mit dem Müll?“ finden wir die Anleitung zur Mülltrennung. (Gerne würde ich die meinen Nachbarn zeigen.) Ein trauriges Thema ist die Verunreinigung des Meeres. Da sieht man so einiges im Wasser liegen. Besonders wichtig finde ich die Müllvermeidung. Da kann man die Jeans flicken, Brotdosen und Trinkflaschen nutzen und alte Sachen weitergeben. Aber auch das Einsparen von Wasser wird thematisiert. Besser Duschen, als Baden und mit manchem benutzen Wasser kann man noch z.B. Blumen gießen. Licht und Heizung kann man ausstellen, wenn man nicht im Raum ist, Öffis statt Autos kann viel bewirken. Was kann man noch im eigenen Garten machen, um es für die Tiere lebenswert zu machen? Da kommen die Apfelschalen auf den Kompost und die Insekten laden wir in ein Hotel ein. Zusammen Kochen macht Spaß und ist gesund. Die kleine Kindergruppe, sehr schon mit einer Brillenträgerin und einem Kind im Rolli, weiß wohin der Müll gehört.
Das Buch bietet viele Anregungen für dieses wichtige Thema, denn da können wir alle helfen die Umwelt zu schonen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 26.12.2021

Ein sehr persönlicher Fall

Strahlentod
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Aufgrund des Titels hatte ich eine völlig andere Erwartung. Es geht um die Castortransporte, die in der Vergangenheit von großen Demonstrationen begleitet wurden. Auf der Suche nach Endlagern will eine ...

Aufgrund des Titels hatte ich eine völlig andere Erwartung. Es geht um die Castortransporte, die in der Vergangenheit von großen Demonstrationen begleitet wurden. Auf der Suche nach Endlagern will eine Firma in Hessen eine alte Bahnlinie, die Kanonenbahn, wieder reaktivieren. Durchaus ein wirtschaftlicher Gewinn für die Region Knüllwald. Der Vater von Ralph Angersbach, ein Alt-Achtundsechziger, organisiert wieder die Proteste. Als ein VW-Bus brennt, befürchtet Ralph, dass die verkohlte Leiche sein Vater sein könnte. Sollte der Anschlag gegen ihn gerichtet sein? Da das LKA eingeschaltet wird, wird seine ehemalige Kollegin Sabine Kaufmann zu den Ermittlungen geholt. Die beiden verbindet eine Freundschaft, die vielleicht auch mehr sein könnte. Aber beide haben ein Päckchen zu tragen, das sie immer wieder hindert miteinander zu sprechen und gerade in diesem Fall, der Ralph an seine traurige Kindheit erinnert, spielen Emotionen eine große Rolle.
Es gibt viele Verweise auf alte Fälle, die ich, da dies das erste Buch dieser Ermittler ist, das ich lese, oft nicht nachvollziehen kann. Am Anfang des Buches gab es sehr viele Personen, die ich erst einmal zuordnen musste. Zudem gab es immer wieder Gedanken der Ermittler über ihr privates Verhältnis, das ja nicht einfach ist, die häufig wiederholt wurden. Der eigentliche Fall war gut aufgebaut und durch einige Windungen durchaus spannend angelegt, obwohl ich den Täter schon vor der Klärung erahnte.
So ist der Titel nicht direkt wörtlich zu verstehen, sondern mehr im übertragen Sinne. Trotzdem ist das Thema Endlager leider immer noch aktuell und wird im Buch kontrovers diskutiert.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Mehr Politthriller als Krimi

Opfer 2117
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Ein katalanischer Reporter reist nach Zypern, um dort zu sehen, wie Flüchtlinge ankommen. In Barcelona werden die Opfer gezählt und als eine alte Frau tot aus dem Wasser gezogen wird, bekommt sie die Zahl ...

Ein katalanischer Reporter reist nach Zypern, um dort zu sehen, wie Flüchtlinge ankommen. In Barcelona werden die Opfer gezählt und als eine alte Frau tot aus dem Wasser gezogen wird, bekommt sie die Zahl 2117. Die Story, die er daraufhin schreibt, setzt vieles in Gang. Zum einen versucht ein junger Gamer in Dänemark in einem Videospiel dieses Level zu erreichen, um dann Amok zu laufen. Zum anderen kennt Assad die Frau. So erfahren wir vielen aus seiner Vergangenheit und warum er im Sonderdezernat Q gelandet ist.
Sein ärgster Feind plant Terroranschläge in Europa. So reisen Carl und Assad nach Deutschland und arbeiten hier mit den deutschen Behörden zusammen.
Auch privat gibt es Veränderungen bei Carl. So bieten die fast 600 Seiten viel Spannung. Besonders die politische Situation und die Lage im nahen Osten sind ein brisantes Thema. Manches ist sehr brutal und für mich kaum vorstellbar. Dadurch zieht sich die Geschichte doch sehr in die Länge, es gibt immer wieder Wendungen, die mich etwas genervt haben.
Aber es ist interessant die Protagonisten zu begleiten und ich hoffe für alles, dass Wunden heilen können.




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