Parisa und Johannes
Eine schöne Liebesgeschichte in der Welt der Anwälte und Unternehmer.
Parisa und Johannes haben sich bereits als Teenager kennen- und liebengelernt. Doch damals, vor zwölf Jahren, ...
Parisa und Johannes
Eine schöne Liebesgeschichte in der Welt der Anwälte und Unternehmer.
Parisa und Johannes haben sich bereits als Teenager kennen- und liebengelernt. Doch damals, vor zwölf Jahren, ist alles furchtbar schiefgelaufen. Nun benötigt Parisa Hilfe. Sie ist angeklagt als Geschäftsführerin ihres Unternehmens, betrogen zu haben. Johannes ist mittlerweile Strafanwalt und eilt ihr sofort zu Hilfe. Die alten Gefühle lassen natürlich nicht lange auf sich warten.
Dieser Roman hat mir sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen. Es ist spannend und emotional. Einzig störend fand ich persönlich den ständigen Wechsel der Handlungsstränge "Jetzt" und "vor zwölf Jahren". Ich mag es generell nicht so gerne, ständig aus dem Lesefluss gerissen zu werden.
Dennoch ein unterhaltsames Leseerlebnis und 4 Sterne!
Die Jagd – Sasha Filipenko
Dies ist nach „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ bereits mein dritter Roman von Sasha Filipenko. Der in Belarus geborene Autor, der jedoch mit seiner Familie in Deutschland ...
Die Jagd – Sasha Filipenko
Dies ist nach „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ bereits mein dritter Roman von Sasha Filipenko. Der in Belarus geborene Autor, der jedoch mit seiner Familie in Deutschland lebt, ist ein scharfer Kritiker der politischen Situation in Russland, sowie in seinem Heimatland. Ich finde es immer wieder mutig, mit welcher verbalen Aggressivität er die Probleme anprangert. Interessanterweise habe ich gelesen, dass dieser Roman in Russland für Buchpreise nominiert ist…
Anton Quint, ein idealistischer Journalist kommt an Informationen über die Familie eines reichen Oligarchen, dessen Kinder ihr Heimatland bereits verachten. Der eigene Sohn gibt Informationen an Quint weiter, der diese zu nutzen gedenkt. Der mächtige Slawin allerdings hat Geld und Macht – und jede Menge Helfer unter sich, die gegen Bezahlung zu allem bereit sind. Die Jagd auf Quint ist eröffnet. Der arme Quint ist sich der Gefahr, in der er schwebt gar nicht bewusst….
Tatsächlich muss ich gestehen, dass ich bei diesem Werk anfangs Probleme hatte, in die Geschichte einzutauchen. Zu viele lose Fäden, zu kurz die einzelnen Szenen. Die einführenden Erklärungen fand ich hier auch ein wenig sperrig und ausufernd.
Filipenko hat einen ganz speziellen Schreibstil. Er hält immer eine recht große Distanz zu seinen Figuren. Oft ist das auch nötig, denn die Schicksale haben es in sich. Dabei stellt er ein breites Spektrum an Charakteren dar: den Idealisten, den skrupellosen Machtbesessenen, die Mitläufer, die Eingeschüchterten, die Geldgierigen, die Notleidenden, etc. Es hat ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen dem System folgen, oder es zumindest dulden. Wie ich finde, wird das in diesem Buch sehr deutlich.
Wenn man aber in der Geschichte angekommen ist, erwartet den Leser eine sehr eindringliche, fesselnde Erzählweise. Die Sätze sind meist knapp. Oft sind Ungeheuerlichkeiten ganz lapidar in Nebensätzen versteckt. Vieles steht zwischen den Zeilen. Das aber sehr deutlich.
Filipenko scheint einen tiefen Groll gegen Russland zu verspüren. Immer wieder greift er Land und Leute ganz offen an. Besonders authentisch ist dies, da er sowohl Russland als auch den europäischen Westen tatsächlich kennt.
Literarisch ist dieses Werk wieder herausragend. Der Autor schreibt treffsicher, jedes Wort sitzt. Das Motiv der Jagd wird sehr früh eingeführt und immer wieder wiederholt. Damit schafft er eine Drohkulisse, die der Leser sehr deutlich wahrnimmt – das eigentliche arglose Opfer jedoch nicht. Gerade die Aspekte der journalistischen Jagd haben mich sehr oft an die Geschichte „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ erinnert.
Erneut ein wichtiger Roman eines bedeutenden Autoren, das es verdient, viele Leser zu finden. 4 Sterne.
Vertrauen – Dror Mishani
Vorab sollte man vielleicht wissen, dass es sich hierbei um einen ziemlich klassischen Krimi handelt. Und zwar um Band 4 der Reihe um Ermittler Avi Avraham. Mir war das nämlich ...
Vertrauen – Dror Mishani
Vorab sollte man vielleicht wissen, dass es sich hierbei um einen ziemlich klassischen Krimi handelt. Und zwar um Band 4 der Reihe um Ermittler Avi Avraham. Mir war das nämlich nicht bewusst, da ich davor nur den großen Erfolg „Drei“ des Autors kannte.
Es sind gleich zwei Fälle mit denen Avi Avraham zu kämpfen hat. In Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein verlassenes Neugeborenes gefunden. Außerdem verschwindet am gleichen Tag ein Tourist – ohne Gepäck.
Wie gesagt ist es ein klassischer Krimi mit Ermittlungsarbeit etc. Eigentlich nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre. Mishanis Schreibstil ist allerdings wirklich toll und die Kriminalfälle richtig spannend. Avi kommt dabei bis nach Europa und bekommt es mit dem Mossad zu tun. Auch jede Menge kulturelle Besonderheiten bzw. Konfliktherde Israels kommen zur Sprache. Der Autor bietet hier jede Menge Einblicke. Schon alleine das macht die Lektüre lohnenswert!
Somit ist dies ein Krimi, der mich nicht nur bestens unterhalten hat, sondern den ich auch sehr lehrreich fand. Hat mir sehr gefallen! 4 Sterne.
Man vergisst nicht, wie man schwimmt – Christian Huber
Eigentlich ist dies ein typischer anspruchsvoller Sommerroman. Allerdings spielt sich die gesamte Handlung der Gegenwart an einem einzigen Tag ab, ...
Man vergisst nicht, wie man schwimmt – Christian Huber
Eigentlich ist dies ein typischer anspruchsvoller Sommerroman. Allerdings spielt sich die gesamte Handlung der Gegenwart an einem einzigen Tag ab, dem 31. August 1999.
Der fünfzehnjährige Pascal, genannt Krüger, ist alles andere als selbstbewusst und hütet noch dazu ein Geheimnis, weswegen er auch nicht mehr schwimmen geht. An besagtem letzten Sommertag 1999 würde er eigentlich am liebsten im Bett liegenbleiben. Doch dann lernt er das furchtlose Zirkusmädchen Jacky kennen, erlebt mit ihr das Abenteuer seines Lebens und findet an einem einzigen Tag zu sich selbst.
Es geht um Freundschaft und um Liebe, um alte Wunden und Erwachsen werden. Der Leser wird richtiggehend in die 90er Jahre zurückkatapultiert, genau wie in die Sommer seiner Jugend. Bei mir passt das altersmäßig ziemlich genau und hatte damit eine durchschlagende Wirkung.
Der Autor schreibt aus der Sicht des fünfzehnjährigen, unsicheren Jungen und macht das wunderbar authentisch. Ich hab ihm jedes Wort abgenommen. Die Probleme des Jugendlichen werden sehr einfühlsam dargestellt – und zwar nicht nur oberflächlich. Auch Pascals erschütterndes Geheimnis wird gegen Ende schlüssig gelüftet. Dabei wird die Geschichte nie kitschig oder unwahrscheinlich, sondern einfach so, wie das Leben eben ist…
Für mich ist dieser Roman ein unterhaltsames Leseerlebnis, ein Flashback in die 90er und eine absolut runde Sache! Große Leseempfehlung und 5 Sterne!
Ein Chemieunfall in einer dystopischen Welt reißt Tara und Alun auseinander - auch wenn beide schon vorher zerstritten waren. Unabhängig von dieser Katastrophe, die giftige Substanzen freisetzt, ist diese ...
Ein Chemieunfall in einer dystopischen Welt reißt Tara und Alun auseinander - auch wenn beide schon vorher zerstritten waren. Unabhängig von dieser Katastrophe, die giftige Substanzen freisetzt, ist diese fiktive Welt in der die beiden Jugendlichen leben, schon vorher ein Überwachungsstaat. Wächterdrohnen beispielsweise sind an der Tagesordnung.
Der Roman beginnt mit dem Unfall. Praktisch die ganze Handlung lang verbringen Tara und Alun getrennt voneinander. Beide Umgebungen sind alles andere als perfekt und keiner der beiden hat sie sich ausgesucht.
Tara und Alun sind beide sehr authentisch und kämpferisch. Man fiebert und leidet gerne mit ihnen mit.
Es ist ein spannendes Setting und ein fesselnder Jugendroman, der mir sehr gut gefallen hat.
4 Sterne.