Der Mann am Os
Ósmann
Osmann – Joachim R. Schmidt
Der Mann am Os
Ein weiterer isländischer Roman um die Zeit um 1900, der die langsame Hinwendung dieses abgelegenen Landstrichs und seiner manchmal recht speziellen Bewohner, ...
Osmann – Joachim R. Schmidt
Der Mann am Os
Ein weiterer isländischer Roman um die Zeit um 1900, der die langsame Hinwendung dieses abgelegenen Landstrichs und seiner manchmal recht speziellen Bewohner, zur Moderne thematisiert. Literarisch lohnte sich eine Reise nach Island bisher für mich meistens. Im Besonderen begleitet dieses vorwiegend traurige Werk einfühlsam, aber mit dem typisch isländischen trockenen Humor, das Leben eines Mannes, der tatsächlich gelebt hat.
"Er war Jon Magnusson, der Mann am Os, er spielte die Rolle des Fährmanns, die Rolle seines Lebens, alles andere wäre gelogen."
Es ist eine ganz besondere Erzählweise aus einer Perspektive, die sich erst ganz gegen Ende wirklich zu erkennen gibt und die ganz wunderbar den Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne beleuchtet. Sehr geschickt und geheimnisvoll erzählt, erschafft der Autor eine wunderbare Atmosphäre.
Ein wirklich entbehrungsreiches, karges Leben mit vielen Schicksalsschläge, das Osmann und seine Zeitgenossen da führen. Osmanns Leben wird nur in Schlaglichtern auf seine wichtigen Meilensteine beleuchtet. Auch wenn viele Jahre vergangen sind, reichen wenige Worte aus um zu wissen, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen ist. Durchaus empathisch, doch auch ein wenig lakonisch, gibt der Erzählstil wunderbar das Lebensgefühl jener Zeit wieder.
"Ja, damals wurde viel und dumm gestorben."
Man muss sich ein wenig Zeit nehmen um sich auf diese nicht ganz leicht zugängliche Geschichte einzulassen. Dann jedoch entfaltet sich eine wunderbar authentische Atmosphäre und ein Panorama des Island jener Zeit.
Klasse! 5 Sterne