Monsters – Cole Harper II – David A. Robertson
Das ist der zweite Teil der Jugendbuch-Trilogie um den indianischen Superhelden Cole Harper.
Bitte unbedingt zuerst den ersten Teil lesen! Diese Bände können ...
Monsters – Cole Harper II – David A. Robertson
Das ist der zweite Teil der Jugendbuch-Trilogie um den indianischen Superhelden Cole Harper.
Bitte unbedingt zuerst den ersten Teil lesen! Diese Bände können NICHT unabhängig voneinander gelesen werden!!!
Kaum ist die Mordserie aus dem ersten Teil mehr oder weniger zufriedenstellend aufgeklärt, sorgt ausgerechnet eine Brandserie für Unruhe. Und warum dürfen die Bewohner von Wounded Sky das Krankenhaus nicht mehr betreten?
Diesen Band fand ich über weite Strecken etwas weniger spannend als den ersten Teil. Sehr viele Fragen bleiben offen, es wird kaum etwas aufgeklärt. Dafür endet er mit einem üblen Cliffhanger, der mich praktisch sofort den dritten Band bereitlegen ließ….
3 Sterne.
Strangers – Cole Harper I – David A. Robertson
Strangers ist Teil 1 der Trilogie über den indianischen Superhelden Cole Harper.
Nach zehn Jahren und einem tragischen Unglück, bei dem damals im indianischen ...
Strangers – Cole Harper I – David A. Robertson
Strangers ist Teil 1 der Trilogie über den indianischen Superhelden Cole Harper.
Nach zehn Jahren und einem tragischen Unglück, bei dem damals im indianischen Reservat Wounded Sky gleich mehrere Menschen ums Leben kamen, kehrt Cole Harper widerwillig zurück. Sein damaliger bester Freund hat einen Hilferuf gesendet. Ein gefährlicher Virus scheint umzugehen – und eine Mordserie will aufgeklärt werden.
Dies ist ein Jugendthriller, der es jedoch in sich hat. Wegen der vielen Gewaltszenen und Todesfälle im engsten Freundes- und Familienkreis, würde ich dieses Buch keinesfalls unter 14 Jahren empfehlen.
Obwohl es einige Bezüge zur indianischen Kultur gibt, fehlte mir trotzdem irgendwo die Einordnung bzw. überhaupt die Erwähnung von Konflikten zwischen Indigenen und Weißen. Der Roman bildet einen Mikrokosmos in diesem Reservat. Trotzdem ist Cole ein Außenseiter - weil er zehn Jahre lang weg war und weil er Dinge weiß, die er für sich behalten muss.
Insgesamt ein sehr besonderer und auf jeden Fall spannender Jugendthriller, den man auch als Erwachsener sehr gut lesen kann. Hat mir gut gefallen und ich bin gespannt auf die nächsten beiden Teile! 4 Sterne.
Survival – Ein Streifzug durch die kanadische Literatur – Margaret Atwood
Da ich bereits etliche Romane der kanadischen Ausnahmeautorin Margaret Atwood kennen- und lieben lernen durfte, war ich der Ansicht, ...
Survival – Ein Streifzug durch die kanadische Literatur – Margaret Atwood
Da ich bereits etliche Romane der kanadischen Ausnahmeautorin Margaret Atwood kennen- und lieben lernen durfte, war ich der Ansicht, auch dieses Buch wäre etwas für mich.
„Survival“ erschien bereits 1972 in Kanada und wurde nun erstmals ins Deutsche übersetzt. Es ist ein Sachbuch, das sich mit den Eigenheiten der kanadischen Literatur befasst. Dabei behandelt es beispielsweise folgende Aspekte: Natur, Ureinwohner, Tiere, Familien, Mütter, Opfer, Künstler. Frau Atwood geht sehr detailliert auf die einzelnen Themen ein und belegt ihre Thesen mit Zitaten aus Werken kanadischer Autoren, die mir leider allesamt gänzlich unbekannt sind.
Ich bin mir sicher, dass dies ein sehr gelungenes Sachbuch ist. Auch der angepriesene Humor ist mir durchaus aufgefallen. Nur leider bin ich zur Erkenntnis gelangt, dass ich als gewöhnliche Leserin hier nicht die passende Zielgruppe darstelle. Zu sehr in die Tiefe geht die Autorin mit ihrem Detailwissen. Zu viel Hintergrundwissen, das mir schlicht fehlt, wäre nötig gewesen, dieses Werk angemessen zu würdigen. Im Endeffekt war auch mein Interesse an der kanadischen Literatur nicht ausgeprägt genug um all den Überlegungen zu folgen. Tatsächlich musste ich feststellen, dass es mir widerstrebt, eine Geschichte, welchen Ursprungs auch immer, derart zu zerpflücken. Viel lieber lasse ich mich überraschen.
Insgesamt also ein sicherlich hochinteressantes Sachbuch – nur vielleicht nicht für Laien. Ich persönlich konnte leider recht wenig mit diesem Buch anfangen. Weil mir aber natürlich bewusst ist, dass ich einfach nicht die richtige Zielgruppe dafür bin und meine Rezension diesem Werk einer großartigen Autorin mitnichten gerecht werden kann, gebe ich hier 3 Sterne.
Die Glocke im See – Lars Mytting
Hier fand ich die Beschreibung des Klappentextes sehr treffend: „Lars Mytting erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen Tradition und Moderne. Er verwebt norwegische ...
Die Glocke im See – Lars Mytting
Hier fand ich die Beschreibung des Klappentextes sehr treffend: „Lars Mytting erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen Tradition und Moderne. Er verwebt norwegische Mythologie und Aberglaube mit dem Aufbruch in eine neue Zeit.“
Es ist ein gewaltiges, epochal angelegtes Werk das mich des Öfteren an Ken Folletts „Säulen der Erde“ erinnerte. Wie dort die Kathedrale, steht auch hier ein beeindruckendes Bauwerk im Mittelpunkt – eine norwegische Stabkirche, die in dieser Geschichte abgebaut werden soll. Und um die eigentümliche Kraft, die die sogenannten Schwesterglocken offenbar besitzen.
Die Geschichte spielt 1880 in einem kleinen abgeschiedenen Tal in Norwegen. Das Leben ist hart und entbehrungsreich. Die junge Astrid will sich nicht mit diesem kargen, vorhersehbar harten Leben zufrieden geben. Bei wem wird sie ihre persönliche Freiheit finden? Ist es der junge Neupfarrer, der mit den Eigenheiten seiner verschrobenen Schäfchen kämpft, oder der Architekturstudent aus Dresden?
Es sind wunderbare Naturbeschreibungen, die Mytting hier liefert. Dieses gottverlassene Tal mitten im tiefsten Norwegen. Eisige Kälte und größte Not. Auf die Ausarbeitung der Charaktere legt er dagegen keinen allzu großen Wert. Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte epochal angelegt. Dies ist der erste Teil einer Trilogie. Im Mittelpunkt stehen nicht unbedingt die Figuren, die im nächsten Teil vermutlich andere sind, sondern die Geschichte um die Schwesterglocken und die Stabkirche. Dabei fällt das große Detailwissen des Autors auf, was Material und Architektur betrifft. Das wird auch sehr ausgiebig beschrieben. Daran darf man sich nicht stören. Mich hat das allerdings gar nicht gestört. Im Gegenteil – diese Informationen werden sehr interessant erzählt. Es ist die großartige authentische Atmosphäre, die absolut überzeugt.
Insgesamt ist dies ein sehr stimmungsvoller Schmöker, der viel Wissenswertes über Norwegen im 19. Jahrhundert bereithält. Ich habe die Lektüre sehr genossen und werde mir unbedingt auch den nächsten Teil der Trilogie besorgen. 5 Sterne!
Der gefrorene Himmel – Richard Wagamese
Der Autor Richard Wagamese ist selbst indigener Abstammung. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heimen und Pflegefamilien und durfte seine Ursprungsfamilie ...
Der gefrorene Himmel – Richard Wagamese
Der Autor Richard Wagamese ist selbst indigener Abstammung. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heimen und Pflegefamilien und durfte seine Ursprungsfamilie erst im frühen Erwachsenenalter kontaktieren.
Dieses Werk beinhaltet ganz eindeutig biographische Bezüge. Wenn es auch klare Unterschiede gibt, sind die Themen dieses Romans auch solche, die Wagamese zeitlebens beschäftigt haben dürften.
Saul Indian Horse darf nur die ersten Lebensjahre inmitten seiner Familie, Ojibwe-Indianern, verbringen. Später landet er in einem der staatlichen Heime, der sogenannten Residential schools. Dort sollen die Kinder keinerlei Kontakt mehr mit ihren Familien oder ihrer Herkunft haben. Ihre Kultur und ihre Bräuche werden ihnen gewaltsam aberzogen. Die Geschichten, die Wagamese hier erzählt sind grausam, durchdrungen von Verlassenheit und Demütigungen. Trotz der nüchternen Erzählweise einfach nur erschreckend. Saul findet Zugang zu einer neuen Leidenschaft – Eishockey. Er hat großes Talent in diesem Sport und schafft es, durch ihn, etwas Ablenkung vom traurigen Alltag zu finden. Saul wird so gut und zieht die Aufmerksamkeit von außen auf sich, so dass er schließlich das Heim sogar verlassen darf.
Sogar im Eishockey-Sport muss Saul erkennen, dass es unsichtbare Grenzen gibt. Grenzen, die Indigene nicht überschreiten sollten. Auch wird ihm klar, dass kein Mensch den Verlust der eigenen Kultur so einfach verdrängen kann. Die Erfahrungen, die Saul machen musste, die Verletzungen, die er davongetragen hat, sie werden ihn ein Leben lang begleiten.
Es ist ein großes, ein wichtiges Thema und es ist auch das Thema seines Lebens. Wagamese erzählt diese Geschichte so unglaublich eindringlich und authentisch, dass es beinahe schon schmerzt. Er hat einen Erzählstil, der fesselt und seine Leser direkt mitten ins Herz trifft. Das ist grandios. Auch die Eishockey-Szenen sind mit einer atemlosen Begeisterung erzählt, dass man auch als Nicht-Sportler mitfiebert.
Insgesamt ein Roman, der mich betroffen zurücklässt. Das Thema, die Geschichte von Saul Indian Horse ist bedrückend, aber auch von großem Kampfgeist geprägt. Dies ist bereits das zweite Werk von Wagamese, das mich absolut begeistern konnte! 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!