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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2021

Smilla und Sten

Nachts, wenn die Sterne leuchten
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Smilla führt scheinbar das perfekte Leben. Doch von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr wie es war. Auf einmal muss sie ihr Leben komplett neu überdenken. Immer wieder trifft sie dabei auf den ...

Smilla führt scheinbar das perfekte Leben. Doch von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr wie es war. Auf einmal muss sie ihr Leben komplett neu überdenken. Immer wieder trifft sie dabei auf den Unternehmer Sten, den sie eigentlich gar nicht leiden kann - oder? Dieser Unterhaltungsroman berührt gleich mehrere sehr ernste Themen, auf die ich hier nicht näher eingehen kann, ohne zu spoilern. Leider werden diese für mich recht oberflächlich abgehandelt, bzw. angerissen und dann gar nicht mehr erwähnt. Da wäre meiner Meinung nach sehr viel mehr drin gewesen. So wirkt es etwas lieblos. Auch bei der Liebesgeschichte an sich, lösen sich die Probleme irgendwie alle von selbst. Das fand ich nicht ganz so überzeugend. 200 Seiten mehr hätten hier gutgetan. Sprachlich gefiel mir der Roman gut. Die Seiten fliegen nur so dahin. Eine leichte Lektüre, die mich gut unterhalten hat, aber trotzdem nicht ganz überzeugt. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Fontana Fredda

Das Glück des Wolfes
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Das Glück des Wolfes – Paolo Cognetti

Silvia und Fausto verbindet eine zarte Liebesgeschichte – vor der atemberaubenden Kulisse der italienischen Hochgebirgswelt. Paolo Cognetti hat in seinem Roman „Acht ...

Das Glück des Wolfes – Paolo Cognetti

Silvia und Fausto verbindet eine zarte Liebesgeschichte – vor der atemberaubenden Kulisse der italienischen Hochgebirgswelt. Paolo Cognetti hat in seinem Roman „Acht Berge“ bereits durch seine wunderschönen Landschaftsbeschreibungen überzeugt.

Auch in diesem Werk gewinnt der Leser den Eindruck, die eigentlichen Protagonisten sind die Berge. Die große Liebe des Autors ihnen gegenüber ist regelrecht spürbar. Silvia und Fausto befinden sich regelrecht in ihren Schatten. Was sie betrifft, drückt sich der Autor oft recht wortkarg, beinahe emotionslos aus. Für das Gebirge hat er dagegen vielfältige poetische Beschreibungen. Über allem liegt die überwältigende Stille der Berge und eine gewisse Ehrfurcht angesichts ihrer Beständigkeit beziehungsweise der vergänglichen Nichtigkeit des Menschen.

Silvia und Fausto begegnen sich im kleinen Bergdorf Fontana Fredda. Es beginnt eine oberflächliche Liebelei, bevor sich ihre Wege zum Ende der Saison wieder trennen. Mal verlässt die eine, mal der andere das Bergdorf – nur um immer wieder zueinander zu finden. Dennoch diese Liebesgeschichte bleibt vage. Hier empfand ich diesen Roman oft als sehr bruchstückhaft. Es wird sehr wenig erklärt und sehr viel der Fantasie des Lesers überlassen. Hier hätte ich mir manchmal etwas mehr gewünscht. Wieder überzeugt Cognetti in erster Linie mit seiner Faszination für die Berge.

Da mich „Acht Berge“ inhaltlich wesentlich mehr überzeugen konnte, vergebe ich hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Ein nicht ganz typischer Haruf

Ein Sohn der Stadt
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Ein Sohn der Stadt – Kent Haruf
Nachdem ich die meisten von Harufs Holt-Romanen gelesen und geliebt habe, bin ich großer Fan von ihm und seinen Werken. Meine Erwartungen waren von daher recht konkret. ...

Ein Sohn der Stadt – Kent Haruf
Nachdem ich die meisten von Harufs Holt-Romanen gelesen und geliebt habe, bin ich großer Fan von ihm und seinen Werken. Meine Erwartungen waren von daher recht konkret. Tatsächlich wurde ich hier aber ordentlich überrascht.
Ein bisschen hat mir das typische Holt-Gefühl, das Land-flair, die besonderen, gutherzigen Bewohner von Holt mit all ihren Macken schon gefehlt. Denn dieser Roman ist anders. Hier hält Haruf sich nicht mit atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen auf. Trotzdem ist es sehr gut. Dieser Autor konnte einfach schreiben, keine Frage!
Nach acht Jahren kehrt Jack Burdette, ehemals erfolgreicher Footballspieler von Holt, zurück. Damals ist er ohne ein Wort verschwunden, hat Frau und Kinder zurückgelassen. Was der Klappentext verschweigt: schon damals war er zwar bekannt, allerdings mitnichten ein Sympathieträger. Die Bewohner Holts haben ihm auch nach all den Jahren nicht verziehen. Und so ist es eine Geschichte über Wut und Rache, welche die schlechtesten Eigenschaften der Menschen enthüllt.
Große Teile dieses Romans erzählen von der Vergangenheit. Von Jack als Kind, als Schüler, als Footballstar, als Frauenheld. Wie er zu dem wurde, was er heute ist. Und von den Bewohnern der Kleinstadt Holt. Von ihren Reaktionen auf Jacks Verschwinden und sein Wiederauftauchen. Denn beides betraf und betrifft jeden einzelnen von ihnen.
Das Ende schließlich hat mich sehr aufgewühlt, beinahe entsetzt zurückgelassen. Auf jeden Fall irgendwie unbefriedigt. Nach all den kleinen Happy Ends in den früheren Holt-Romanen hätte ich dem Autor das hier nicht zugetraut!
Wie immer schreibt Kent Haruf großartig. Er braucht nicht viele Worte, um große Gefühle auszudrücken. Es scheint, als schriebe er bewusst zwischen den Zeilen. Unaufgeregt legt er den Finger immer wieder direkt in die Wunde seiner Figuren. Ein großer Schriftsteller!
Nachdem mich dieser Roman nicht ganz so sehr begeistern konnte, wie seine Vorgänger, vergebe ich hier 4 Sterne und trotzdem eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Naja...

Constance
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Constance – Patrick McGrath
Dieser Roman macht es seinen Lesern wirklich nicht leicht. Er spielt wohl in den 70ern und fällt zunächst in erster Linie durch einen altmodischen, drögen Schreibstil auf. Beinahe ...

Constance – Patrick McGrath
Dieser Roman macht es seinen Lesern wirklich nicht leicht. Er spielt wohl in den 70ern und fällt zunächst in erster Linie durch einen altmodischen, drögen Schreibstil auf. Beinahe hätte ich es nach einem Viertel abgebrochen.
Auch die Protagonisten sind alles andere als Sympathieträger. Constance, psychisch äußerst labil, mit einem massiven Vaterkomplex, ist frisch verheiratet mit dem wesentlich älteren, sehr von sich selbst überzeugten Sydney, der glaubt, seine junge Ehefrau verstehen und heilen zu können. Diese ist jedoch vom ersten Tag an unglücklich in dieser Ehe. Ach herrje – ich erwähnte es schon, beinahe hätte ich abgebrochen.
Doch dann hatte mich der Autor plötzlich ganz unvermittelt mit einem relativ starken Mittelteil. Auf einmal überschlugen sich die Ereignisse. Ihre Vergangenheit drängt sich Constance regelrecht auf und ich wollte wissen, wo dazwischen die Wahrheit steckt. Einige Geschehnisse werden auch aus verschiedenen Perspektiven erzählt und erleichtern somit die Einordnung der Charaktere. Gerade aus psychologischer Sicht fand ich es sehr interessant.
All das kann allerdings nicht über die gleichbleibend unsympathischen Figuren hinwegtäuschen, denen ich allesamt kein Verständnis entgegenbringen konnte. Genausowenig wie über den sehr umständlichen, sich wiederholenden Schreibstil.
Insgesamt konnte mich dieses Buch also leider nicht begeistern. 2 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Etwas dahinplätschernd

Wir trafen uns im Dezember
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Eiin festliches Weihnachtsfest in London - oder eigentlich gleich zwei. Zwischen diesen beiden Festen lernen Jess und Alex sich als gemeinsame Mitbewohner kennen und lieben. Eine nette Weihnachts-Liebes-Geschichte. ...

Eiin festliches Weihnachtsfest in London - oder eigentlich gleich zwei. Zwischen diesen beiden Festen lernen Jess und Alex sich als gemeinsame Mitbewohner kennen und lieben. Eine nette Weihnachts-Liebes-Geschichte. Für einen Liebesroman fand ich dieses Buch sehr ausschweifend geschrieben. Es geht sehr viel um die Stadt London an sich - man merkt, dass sie der Autorin am Herzen liegt. Auch die weitgehend parallel verlaufenden Leben von Jess und Alex nehmen sehr viel Raum ein, so dass man als Leser schon ungeduldig auf den nächsten Berührungspunkt der beiden wartet. So plätscherte die Handlung für mich etwas zu sehr dahin, wobei für meinen Geschmack zu wenig passierte. Der Schreibstil ist durchgehend angenehm zu lesen, aber, wie gesagt, oft recht ausschweifend. Mich konnte der Roman somit nicht ganz überzeugen - 3 Sterne

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